Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Sonntag, 13. Dezember 2009

Sonnenuntergang


9. 8. 2009



Für Leah, mein Himmelssternchen, die eine Zerrissenheit erbte, die ihre potentielle Fruchtbarkeit nicht zu entfalten ermöglichte, weil sie sich mit ihren Mitteln nicht bewältigen ließ und ich sie dabei nicht zu unterstützen vermochte.

Das wird mich ein paar Jahre beschäftigen. In Indien muss man ein Gebet an Ganesha richten, den Elefantengott der Schriftsteller und Literaten. Ich kenne seinen Zuständigkeitsbereich nicht exakt, und will ihm auch nicht zu viel zumuten. Andererseits ist Globalisierung ein allgemeines Phänomen und er hat sicher einen Internetanschluss und kann das mit bearbeiten. Ich wünsche dem Werk alles Gute, und stelle mich, wenn auch noch immer von der Angst erfüllt, dass es mich in seinen Fesseln altern und sterben lassen könnte, nunmehr zur Verfügung. Es ist nicht abzulehnen, denn es macht, neben meiner Familie, der ich nicht ohne eine dann doch nicht angemessen kontrollierbare Ambivalenz, aber mit dem richtigen Instinkt im genauen Sinne den Vortritt einzuräumen, in jedem Fall aber zugestehen musste, den Sinn alles dessen aus, was mich von Anfang an bewegt hat, seit ich auf den Trümmern der Kultur nach einem Bombardement erwachte, in dessen Feuersturm alles untergegangen war, ohne dass ich das jemals als ‚Befreiung’ zu verstehen imstande gewesen bin. Und ich muss das tun angesichts der Erwartung eines auf die Vernichtung absehenden Widerspruchs, der mich lange verzweifelt nicht ich selbst sein zu wollen veranlasst hat.

Der Gott meiner Väter sei mir gnädig und sehe nicht auf das Übermaß meiner Schuld, sondern auf den Versuch einer ungemein schmerzlichen Odyssee, an deren Ende eine Heimkehr in eine Selbsterkenntnis wartete, die der des Ödipus nicht nur gleicht. Wie ich mein eigener Feind wurde ist hier nachzuzeichnen und wie und ob sich das verantworten lässt, wenn nicht ausschließlich durch die Erkenntnis, durch die hindurch sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrend, in Selbsterkenntnis umschlägt. Der Weg zu einer nicht der Macht, sondern dem Einzelnen dienenden Sozialwissenschaft ist ein in sich geschlossener Zirkel, der zugleich beweist, was er begründet: Dass die Aufgabe des Einzelnen stets dieselbe ist und dass sie immer denselben Gegner hat, der, so oft er auch das Kostüm wechseln mag, doch immer derselbe ist. Ausnahmsweise gebe ich hier gelegentlich Literaturen an, aber es muss klar sein, dass die Autoren nichts dafür können, was ich aus ihren Überlegungen bzw. meinen Missverständnissen bei der Lektüre mache. Lebensgeschichtlich ist mir aber vertraut, das das unaufhebbare Missverständnis wohl eine allgemein akzeptierte Normalität der verbreiteten Formen der alltäglichen Kommunikation ist. Gelegentlich werde ich an dem Text noch Veränderungen vornehmen. Es ist work in progress, wenn auch die Richtung der Ort des Sonnenuntergangs ist. Erst langsam wächst mir die produktive Einbildungskraft meiner Kindheit wieder zu, die die wissenschaftlichen Dressuren so brutal überlagert hatten mit einer wissenschaftlich erlernten Verdrängung alles Bildlichen, und ich experimentiere noch damit, allerdings mit zunehmender Freude angesichts der krampflösenden Wirkung, die das auf mein Nervensystem und meine seelische Befindlichkeit hat. Ich war wohl von Anfang an mehr von Bildern und Metaphern begeistert und durchdrungen, konnte das aber nicht mit den Abstraktionen vereinbaren, die sich scheinbar ohne einen Zusammenhang mit der Einbildungskraft allem überlagert hatten. Es ist ungemein schmerzhaft, diesen Rückweg zur Erinnerung an mich selbst zu gehen.

Lange Zeit habe ich die Werke 'großer' (und weniger großer) Wissenschaftler oder ‚Männer des Geistes’ studiert, die mir als solche vor Augen gestellt worden sind von Kind an. Ich überließ mich dabei, zumal als ich das Glück oder Unglück hatte, nach meinem Examen in Soziologie ein Doktorat angeboten zu bekommen, und später für einige Zeit eine nicht nennenswerte Anstellung am Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaften, meinen wechselnden Lehrern in der dann auch, angesichts der sich ersichtlich entwickelnden ‚Dynamik’ eines, sagen wir: im Umbruch befindlichen Erziehungssystems, nolens volens also meinen Lehrern, obwohl sich dieser Versuch zunehmend den Besonderheiten einer kontrafaktisch durchzuhaltenden Entscheidung ausgesetzt sah, dessen empirische Rechtfertigung sich kaum zähneknirschend durchhalten ließ. Es gab indessen keine andere Wahl. Indessen verwandelte sich der Betrieb gegen die mit dieser Einstellung verbundenen Erwartungen auf eine Art und Weise, die zunehmend weniger mein Einverständnis hatte. Es war aber wiederum nicht auszumachen was das bedeutete, oder ob ich überhaupt eine korrekte Wahrnehmung von dem hatte, was um mich herum vorging, während ich versuchte, dem Studium der Wissenschaften bzw. zunehmend ihrer Grundlagen, soweit sie mir als solche angeboten vor Augen und zugänglich waren, Perspektiven also immanent aus dem stets in den Studien gesuchten angemessenen Wissenschaftsbegriff zu finden, was mich zunehmend dazu zu nötigen schien, Begleitumstände, wie das Verhalten und die Art wie die Lehrer diese Grundlagen und sich selbst sowie ihr Verhältnis zu der Institution und zu ihren Studenten bzw. zu mir als Individuum verstanden, in eine Betrachtung einzubeziehen, die sich auf die Voraussetzung des sicheren Gewinns des gesuchten Verständnisses von Wissenschaft hätte stützen können müssen, ohne dass sich das indessen machen ließ.

Denn sei es, dass die Diskussionen, an denen ich teilnahm und zu denen ich Zugang hatte, mir ständig neue Aufgaben aufgaben, oder aufzugeben schienen, die diese vorauszusetzende, aber noch zu findende Grundlage hätten bieten können, in wachsendem Maße ad calendas Graecas zu verschieben notwendig machten, jedenfalls wenn ich mir gegenüber ehrlich blieb, oder sei es, dass diese Diskussionen alles derartig in Fluß hielten durch die Fülle der einander widersprechenden, unablässig die Klingen miteinander kreuzenden verschiedenen Positionen, von denen die größte Wucht und Duchschlagkraft die erkenntistheoretischen Debatten der Naturwissenschaftlichen Erkenntnistheorie hatten, deren Grundlagen mir zugleich am wenigsten zugänglich waren, sei es auch, dass die einander ausschließenden oder in gänzlich unklaren Beziehungen zueinander stehenden Formationen unterschiedlicher Zugangsweisen zum Menschen, Dasein und Alltagswelt, Geist, Seele, Leben, Bewusstsein mit seinen unterschiedlichen Fundamenten in Sprache, Unbewußtem, Handeln, Anthropologie, Psychoanalyse, Psychologien der verschiedensten Art (Vg. z. B. Ann F. Neel, Handbuch der psychologischen Theorien, oder: Frederick C. Redlich, Daniel X. Freedman, Theorie und Praxis der Psychiatrie, 2 Bde., Ffm. 1974, oder die Werke Sigmund Freuds, die zu lesen ich mich entschließen musste, und die meinen mehr oder weniger naiv an der Philosophie seit Kant und dem aus ihm abgeleiteten Bewusstseinsbegriff orientierten Verstand in die lange Nacht der tiefen Verwirrung des Studiums der Psychoanalyse nicht nur seiner Schriften stürzten, aus der ich erst ca. dreißig Jahre später wieder einen Ausgang finden sollte, der den Beginn eines erneuten Versuchs der Selbstermutigung wenigstens so weit bedeuteten, dass ich einen Versuch wagen zu können meinte, angesichts dieses ungeheuerlichen Labyrinths der Selbstreflexion, das sich als über seine Grenzen weit hinausgehend verzweigt erwies und eine lange Forschungsreise notwendig machte, die zu manchen Zeiten die einzige Aussicht bot, dass ich in diesem stockfinsteren Labyrinth voller Spiegel und Zerrspiegel, Monstren und Fatae Morganae verhungern würde, ohne das jemals jemand von dem Grund meines Verschwindens erfahren oder ohne dass mein bleichendes Skelett jemals von einem anderen Wanderer in diesem unerschöpflich ausgedehnten Gebilde jemals oder anders als bloß zufällig gefunden werden würde, wenn überhaupt eine Spur davon bleiben würde, die darauf einen Hinweis bieten mochte, dass ‚ich’ jemals da gewesen oder einen Weg bis zu dieser Stelle, an der mein Skelett bleichte, in diesem Gefüge beschrieben haben musste. Ich weiß nicht wie ich in die Ratte, das Versuchstier verwandelt wurde, das sich unversehens und ohne eine angemessene Vorbereitung in einem ungeheuren Labyrinth von unbestimmter Ausdehnung und innerer Verschachtelungstiefe vorfand und nun versuchen musste, ohne einen noch vertrauenswürdigen Hinweis einen Ausgang zu finden, und ohne einen Hinweis, ob es einen solchen überhaupt gab oder geben konnte, denn weder hatte ich einen eigenen Plan, noch hatte ich einen des Labyrinths zur Hand und meine Suche ergab keinen Hinweis auf einen Baumeister, der vielleicht irgendwo einen Hinweis in einem Buch versteckt haben mochte, eine Skizze, die ihn oder seine Diener oder Helfer bei der Anfertigung seines Werkes geleitet haben mochte, und auch darauf, dass es einen solchen Baumeister, eine solche ‚Intelligenz’ geben oder gegeben haben könnte, gab es zwar eine Fülle von überall leicht zugänglichen Hinweisen, aber zugleich gab und gibt es eine überwältigende Fülle von Behauptungen, Versicherungen, Nachweisen, dass es eine solche Intelligenz oder auch eine Quasiintelligenz entweder nicht geben könne oder dass es nicht nur nicht notwendig, sondern überflüssig oder eine Dummheit sei, eine solche Voraussetzung an all die offenkundigen Rätsel heranzutragen, zwischen denen sich eine Unzahl einer offenkundigen überwältigenden Mehrheit von Individuen und eine kleine, mehr oder weniger zur Durchsetzung ihrer eigenen Überzeugungen von der Art, der Form, der Bedeutung, der Struktur, Materie und dem Sinn dieser Rätsel mit derselben Sicherheit bewegen zu können schienen, die auf eine unbegreifliche Weise der kompetenten Selbstsicherheit des Wissenden und der Unzahl der offenkundigen Toren und Ignoranten denselben Status verlieh und eine routinierte Bewegung und Bewältigung ihres Lebens ermöglichte, die mir angesichts des Fehlens jedes Orientierungssinnes unmöglich (geworden) war, denn ich schien einerseits einen mir zunächst zur Verfügung stehenden Sinn auf eine mir nicht zugängliche Weise aus Nachlässigkeit oder Unachtsamkeit verloren zu haben, ohne dass ich einen anderen gehabt hätte, der das auszugleichen in der Lage gewesen wäre.

Mir waren Rudimente geblieben, aber die waren in keiner Weise daraufhin geübt, der ihnen plötzlich zufallenden Aufgabe genügen zu können. Ich erinnerte mich also an die, die gewissermaßen, wie ich zuvor selbst, im Dunkeln fliegen können, wie die Fledermäuse, und ich hatte die Adler und Falken vor Augen, die im Licht ihres Sehsinns jagten, während ich bis auf Rudimente eines gewissen tastenden Vermögens reduziert, auf einmal bestenfalls mit dem Tempo einer Schnecke mich noch ‚vorwärts’ tasten konnte, indem ich mich sozusagen mit meinen Tastorganen an den Wänden entlang tastete. Die indessen zeigten Auflösungserscheinungen und vollführten eigenartige oszillierende Bewegungen, schmolzen weg wie Schnee in der Sonne unter meinen Händen, und bildeten rätselhafte, indessen keineswegs feste Formen, die ich noch nie wahrgenommen zu haben meinte, so dass ich oft nicht hätte sagen können, ob ich hier schon einmal vorbeigekommen und mich also im Kreis bewegt hätte, auf der Stelle trat in einem kleinen Zirkel, und auch gelegentlich sich anbietende Richtungswechsel fügten sich nicht zu einer aus dem Gedächtnis, der Erinnerung (wieder) herstellbaren stabilen Aspekten eines sich darin abzeichnenden rudimentären Grundrisses.

Ich versank nicht nur in Ratlosigkeit. Die Eingangsverse von Dante’s Divina Comedia sind unterkühlt bis an den Rand der Irreführung, wenn nicht der Lüge. Noch unterkühlter erscheint dies bei Descartes, in der Gestalt einer als ‚universal’, gar ‚methodisch’ und bloß als ‚Zweifel’ konzipierten Ungewissheit – dem Ausgangspunkt aller Erkenntnis - , an der nichts mehr von einer auch nur blassen affektiven Beteiligung erkennbar ist - eine Ausblendung, die Descartes’ ungemein folgenreiche Konzipierung der ‚Tiere’, unter die dann ja auch die Menschen, also das Subjekt der Erkenntnis unvermeidlich zu rechnen ist, soweit es eben stets unvermeidlich sowohl körperlich als auch Tier, leiblich und damit auch mit dem essentiellen Orientierungssinn, eben Lebensform allgemein, dann als Homo sapiens existiert, der dann auch Mensch werden kann –, einer ‚Positionierung’ und Konzipierung des Erkenntnissubjekts also mittels der im Vergleich zu Dante endgültigen Eliminierung des Sinnes der Erkenntnis also, der die Affekte erzeugt und mitteilt, aus dessen Konstitution, ein Sachverhalt, der bei Augustinus ja (noch) deutlich erkennbar ist.

Das Muster dieses Erkenntnissubjekts ist der Heros, aber auch hier ist Prometheus erst gewissermaßen nachträglich auf den Schmerz verwiesen, der zwar zugleich, aber wiederum nicht systematisch mit seiner Kenntnis der Zukunft zusammenhängend, wie nebenbei, halt so mitläuft, damit sein Thymos überhaupt seine Klage ermöglicht. Die Vorsokratiker haben, wie auch der platonische Sokrates, als Erkenntnissubjekte bereits von sich selbst abstrahiert, ein Motiv, das schon in Achill, wenn auch nicht in Reinheit vorgezeichnet ist, vorwiegend als todbringend, während in Odysseus schon dieser Typus des ‚Hartgummihelden’ des us-amerikannischen unverwundbaren Superhelden aufzutauchen beginnt, der gewissermaßen der infantile Rest der Explosion dieses Heldentypus zum Weißen Zwerg ist, der den kompensatorischen Größenwahn eines angesichts seiner Lernpathologie im Verhältnis zur Welt als menschlicher Realität zunehmend verzweifelnden psychopathischen Sozialcharakters kennzeichnet, der dabei zu sein scheint, to go berserk, weil die Welt sich anschickt, seinen unersättlichen Wunschphantasien nicht zu gehorchen, nachdem das eine Weile gut zu gehen schien angesichts nicht nennenswerten Widerstands, wenn man von zwei Weltkriegen und ihrem anhaltenden aftermath einmal absieht. Dionysos, der sterbende und wiedergeborene Gott der Jahreszeiten und der Fruchtbarkeit der Natur macht sich aus diesem Schicksal gar nichts, denn es charakterisiert ihn ja, es macht seine sich in dieser Form, deren Symbol der Phönix ist, sich erhaltende und bestätigende Identität aus.

Wovor Angst haben, worum weinen? Auch Jesus, der helleninisierte Jude aus Galilea, jammert erst angesichts der Faktizität des absehbar Gewesenen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen“, eine Sprachhandlung, die seiner Gefolgschaft heute noch schwer zu bewältigende Probleme angesichts der Vergottung eines Wanderpredigers und Zimmermannssohns mit Stiefvater aufgibt, die auch den Aufstieg zum späteren Kosmokrator nicht gut plausibel zu machen vermag. In vielen dieser Fälle ist die Grundlage, die Widersprüchlichkeit zwischen dem vorwärts drängenden Erkenntniswunsch oder ‑willen bzw. dem Wunsch, das mehr oder weniger bestimmt vorschwebende Ziel gegen Gefährdungen festzuhalten und es auch erreichen zu wollen, und der sich daraus ergebenden möglichen, auch tödlichen Gefährdung des Individuums, das diesem Erkenntnissubjekt das lebendige, das körperliche, das animalische, das leibliche‑seelische, das kulturspezifische Substrat bietet zunehmend zugunsten einer Souveränität gegenüber dem ‚Schicksal’ dieses mehr und mehr als bloßes mechanisches ‚Ding’ gegen jede menschlich zugängliche Einsicht entwertete leiblich‑seelisch‑geistige, und dann natürlich auch in eine soziokulturelle Umgebung nicht nur eingebettete, sondern auch von ihr bedrängte, herausgeforderte, traktierte und so oder so – als ‚Ich’ oder ‚Selbst’ geformte Lebewesen betonten Gleichgültigkeit gegenüber dieser Verfassung seiner wirklichen Existenz herausgestellt, dass dabei eine zunehmend weniger verantwortbare Abstraktion herauskommt, die sich am Ende mit Sicherheit nicht mehr als Grundlage für eine Wissenschaft eignet, die ihre unvermeidlichen Pointen von diesem Ausgangs‑ und Rückkehrpunkt nehmen muss, was immer andere Wissenschaftskonzeptionen hier geltend machen können, die sich aus gerade aus der Vorausetzung dieser Abstraktion von dem Wesen und den Grundlagen der menschlichen Existenz meint nicht nur legitim ableiten, sondern auf diese Weise auch begründen zu können, zumal als Wissenschaft, aber dann natürlich ihre unter diesen Umständen ‚gewonnenen Ergebnisse’.

Es geht zunächst weder darum, die Möglichkeit solcher ‚Konzeptionen’ auf einer derartigen Grundlage (Mechanismus, Materie, Energie, Information, Entropie, digitaler, also logischer Technik und Mechanik, Quantentheorie, Neurophysiologie, ‚Cognitive Science’) bestreiten zu wollen, ebenso wenig wie, dass sie ‚Ergebnisse’ vorlegen kann und wird. Es genügt, alle diese Konzipierungen auf die lange vorbereitete cartesische Entscheidung, das Leben in den cartesischen Koordinaten eines vom Affekt und vom affektiven Leben, seiner Wurzel abgeschnittenen Designs zu gründen, aber eben deshalb auch das Erkenntnissubjekt und die Konzeption der Welt dieses Subjekts auf dieser Entscheidung aufzubauen vielleicht nicht zum Scheitern verurteilt sind, insofern ihre institutionalisierte Existenz nur zu gut erkennbaren Interessen fleißig und bereitwillig zuliefert und dafür belohnt wird. Aber das ist eine empirische ‚Begründung’ des Daseins und des ‚Erfolges’ dieses Typus der Wissensform, die im Wesentlichen aus denselben Gründen hervorgeht wie die Kenntnisse des Tierzüchters aus seinen Interessen.

Was an diesen Wissensformen das ist, was man ihnen mit Sicherheit attestieren kann, und was ihren Status nach wissenschaftlichen, und nicht solchen, die außerhalb ihrer zu suchen wären in ihnen zugrunde liegenden wissenschaftsjenseitigen, die sie determinieren, ist ihre eindeutige Qualifizierbarkeit als Wissensformen, die auf der Konzeption des Lebens und des Wissenschaftssubjekts als eines Automaten beruhen und von Anfang an darauf abgesehen sind. Es sind Automatentheorien, die von Anfang an vom Leben selbst absehen, um alles, was aus ihm hervorgegangen ist, an die Maschine zu übertragen, bis auf jenen irreduziblen Rest, ein Substrat, das sich dem absoluten Verfügungswillen als irrationale, zu vernachlässigende oder mit dem ‚Fortschritt’ immer weiter reduzierbare Restgröße darstellt, die sich schließlich auf keine innerweltliche Begründung oder Rationalisierung ihres Eigenrechts oder Eigenwertes mehr berufen kann und daher als anzuerkennende Eigenart - des Lebendigen oder der menschlichen Existenz – angesichts dessen der absolute Wille zur absoluten Verfügung über alles unter Einschluss auch des Daseins der nun nur noch als ‚Gattungsexemplare’ der Tierspezies Homo sapiens zu betrachtenden Individualität, deren Belegung mit ‚Menschenrechten’ schon Hannah Arendt angesichts derselben globalen Phänomene, die heute so gut wie in der ihr zeitgenössischen Zwischenkriegszeit die Behandlung von Menschen, wenn auch nicht mit der erbarmungsloser gewordenen Präzision der Tätowiermaschine Kafka’s geradezu begründen, anstatt sie zu verhindern, indem sie alles, was sonst geht, einfach zulassen angesichts der von dem Präsidenten des Eingangs des Jahrhunderts aller Welt öffentlich angebotenen Arguments, niemand wisse schließlich zu sagen, was Menschenrechte oder die menschliche Würde genau ihrem Umfang nach derart seien, dass dies irgendeine an diesem oder jenem Individuum vollzogene Handlung begrenze oder ausschließe.

Die Restkategorie der Menschenrechte und der ‚menschlichen Würde’ ist eine den Zeitumständen zuzurechnende Sentimentalität, ein Moment des Einknickens der unter dem Diktat von Siegern und deren eigener Ideologie von ihrem humanen Auftrag stehenden Handlungen stehenden Politik angesichts einer Niederlage, eine Beteuerung, in deren Schatten sich in Abtei Himmerod in der Eifel bereits die Verantwortlichen der Niederlage heimlich und sogar angesichts eines Verbots der Eroberer schon wieder miteinander verabredeten dafür, wie sie unter den veränderten Umständen ihre Ziele beibehalten, weiter verfolgen und, entsprechend angepasst auch erreichen könnten. Man kann wiederum nicht sagen, dass das, weil es ‚verboten’ war, und weil es eine Kontinuität gab, die man besser nicht offen zugestand, dies alles nicht auch zu Folgen führen durfte, die nicht eine positive Bewertung verdienten. Denn schließlich ist die militärische Eroberung bis zur bedingungslosen Kapitulation des Unterlegenen und der Durchsetzung der Interessen des Siegers ja auch das Ende der europäischen Bürgerkriege – wenn man die Ideologie des Nationalismus einmal zur politischen Sprache rechet und als Oberflächenphänomen verrechnet, das dem Gegenstand, und nicht der Methode oder der Theoriebildung zugehört. -, jedenfalls auf absehbare Zeit, und der Sieger trägt nach wie vor die Hauptlast der militärischen Sicherung seiner Eroberungen, wenn auch, auf dem Umweg so genannter Finanzkrisen, zunehmend auf Kosten von Freund und sogar Feind, die gleichermaßen im newspeak des ‚Partners’ untergebracht werden, in Antizipation eines globalen Regimes unter der Herrschaft der postcartesianischen Wissenschaftskonzeptionen, die gleichermaßen ‚Gesellschaft’, Geschichte wie den Homo sapiens und seine Vergesellschaftungsformen als kybernetische Selbsterzeugungsautomaten konzipiert haben und mittels der digitalen Technologie längst dazu übergegangen sind, diese Konzeption, das, was bei Descartes noch bloßer Gedanke war, technologisch zu ‚implementieren’, kurz, den Traum des Descartes in die Realität umzusetzen, indem sie ihn zum alternativenlosen Alptraum aller Lebenden werden lassen, die sich als eine Art von Neuronen oder Bosonen in diesem ‚Material’ zu identifizieren gezwungen werden. Es wird noch zu zeigen sein, dass es vollkommen unmöglich ist, in der so aus sich selbst verstandenen Neuzeit, die ja auch das Monstrum eines aus der gewaltsamen Depotenzierung des sich lange auf verschiedenen Rückzugslinien einer langsam durch den unaufhaltsamen Fortschritt immer weiter eingedrückten Widerstands‑ und immer wieder zurückgenommenen und ‚begradigten’ Widerstandslinie überwältigten und endlich in der Gegenwart ausgelöschten Widerstands und Einspruchs geborenen und von der Nutzung des eroberten Terrains zu immer neuen Wachstumsschüben aufgefütterten säkularen Staates einen Fortschritt abzulesen.

Vielmehr ist die politische Niederlage des in den Verstrickungen der Macht, der Korruption, des endlichen Umschlagens aus einer kulturellen Mission in eine Kontroll‑ und Unterwerfungsfunktion der Machtapparate untergegangenen Christentums das Vorbild nicht nur der sozialen Kontrolle der Gegenwart geworden, die die staatlich monopolisierte und entlang der Ergebnisse der funktional in ihr Gegenteil umschlagenden Kleinkindforschung der vorangegangenen Generation der Feldforscher der cultural anthropology und der psychoanalytischen Kleinkindforschung (Mead, M. Klein. A. Freud, Reneé Spitz, Erik Erikson, Parin/Morgenthaler, aber auch die Franzosen der im weitesten Sinne vor‑ , hoch‑ und poststrukturalistischen Schulen, Malinowski, Mauss, Devereux usw.) in das Kleinkindalter unter entschlossener Liquidierung der Familie durch den Neokonservatismus selbst – der mit dem Inbegriff dessen, was ‚konservativ’ einmal bedeutete so wenig zu tun hat, wie ‚liberal’ in diesem Sinne mit dem, was dies, etwa bei Adam Smith einmal bedeutete, als es in den USA noch kein Schimpfwort war und auf dem Kontinent noch nicht die freigelassene Bestie in der Gestalt von verantwortungslosen Dummköpfen und der Gefolgschaften, deren nützliche Idioten sie sind, bedeuten konnte – vorantreibt, um ihre Reste zugleich zu kapitalisieren und die vollständige Isolation der Individuen so tief in ihrer vorbewussten Existenz zu versenken, dass die ihnen nicht mehr als kontingent zu Bewusstsein zu kommen vermag.

Nicht nur hier haben die Gegner des Menschen aus den zu seinen Gunsten konzipierten Formen wissenschaftlicher Forschung mehr gelernt und angeeignet als dieser selbst. Von dieser offensichtlichen Problematik muss unbedingt genauer gesprochen werden und ausführlicher, insofern sich angesichts dieser Erfahrung mit Wissenschaft, zumal angesichts ihres scheinbar selbstverständlichen Anspruchs, dem Alltagsbewusstsein, der naiven Einstellung nicht zuletzt auch deshalb überlegen zu sein, weil sie unter allen Umständen die gegen den Einzelnen gerichtete politische Macht und ihre Verfügungsinteressen auf ihrer Seite weiß und dafür belohnt wird, weil es ihr zunehmend erfolgreich gelingt, ihre eigenen Konzeptionen den von ihr methodisch und praktisch erzeugten Bewusstseinsverfassungen zu substituieren, so dass sich der Bezugspunkt des Einspruchs – ätsch, bä, bä bä bä bä bääh – unter dem Druck des politisch organisierten Vormarsches ihrer Konzeptionen auflöst und angesichts der Durchsetzung, der Infiltration oder endlich der vollständigen Konstitution dieser Bewusstseinsverfassungen durch ihre professionell vielgliedrige Umfassung bereits der frühen und initialen Lebensphasen der unter ihrem – natürlich wohlwollenden, zum Besten der dressierten Gattungsexemplare – politischen Diktat herangezogenen nachwachsenden Generationen, deren nicht fügsame Reste marginalisiert, kriminalisiert, psychiatrisiert oder therapeutisch traktiert werden von viertelgebildeten Professionen, deren immer weiter gehende Aufsplitterung auf immer enger gefasste Zielgruppenprojektionen seinerseits eine Truppe von ‚mercenaries’ der politischen Macht weit unterhalb der Ebene der Konzipierung der Forschungsdesigns schafft, die auf Gedeih und Verderb von ihrer blinden Identifikation mit der ihnen bescheinigten Qualifikation und Kompetenz abhängen und unter dem Druck der verallgemeinerten systematisch, mittels Herrschaft institutionalisierten Unsicherheit des Lebens des absolut gegenüber den Großverwaltungen vereinzelten Individuums das ihnen bescheinigte ‚Wissen’ mit Zähnen und Klauen als der Weisheit letzte Quintessenz verteidigen werden derart, dass sie auf diesem Wege auf jeden Fall gegen ihre potentielle Klientel in Stellung gebracht sind, von deren Leichtgläubigkeit und Unselbständigkeit in dieser Hierarchie der Unselbständigen und Scheinselbständigen ihr gesamter sozialer Erfolg, ihr ‚Lebensglück’ abhängt. An einer solchen Welt ist nichts mehr schön.

Das erledigt auch soweit jede Ästhetik des Schönen, aber ihre Erledigung legitimiert die Eroberung der Kunst und der Unterhaltung durch blutgierige Psychopathen, und gibt die Bestände der Kulturgeschichte und der wissenschaftlichen Gegenwart gleichermaßen einer rücksichtslosen Freibeuterei und Plünderung durch Desperados und Freibeuter, Piraten frei, die sich selbst dann wieder innerhalb der Medien, mit denen sie ihre eigene Haltung propagieren, ironisch als harmlose Gaukler darstellen, über die das von ihnen praktisch und mimetisch düpierte Publikum sich amüsieren darf, während es nicht bemerkt, dass dies nur eine reflexiv von den Betrügern in ihrem eigenen Medium angewandte Technik einer Aufklärung ist, die den Betrug dadurch befestigt und so unterhaltend macht, dass sie ihn noch einmal darstellt, um das Kaninchen dazu zu ermuntern, sich noch weiter in die Nähe seiner Giftzähne zu begeben in dem Bestreben noch genauer zu sehen, was sich seiner ahnungslosen Neugier darbietet: der Biss der Viper, die Vergiftung, der mehr oder weniger schnelle Tod, alles Folgen von Lernprozessen, nur mit tödlichem Ausgang. Wer behauptet, dazu gäbe es keine kontemporären Entsprechungen auf der Höhe der wissenschaftlichen Kultur und mit funktionaler Äquivalenz in den Subsystemen der Organisationen, die die Folgen dieser Funktionen auf ihre Opfer abwälzen können ohne dass diese sich auch nur zu wehren imstande sein, weil der Sinn des Vorgangs sich ihrem ihnen andressierten Erleben entzieht, der hat sich schon entschieden für das, was er/sie unter allen Umständen für ‚real’ zu halten entschlossen ist, aus Gründen, die sich ausmachen lassen, wenn man die Naivitäten solcher ‚beliefs’ nicht teilt und sich von ihrer elaborierten Rationalisierung nicht hypnotisieren lässt, in deren Phantasma als das Bild der Schlange die ihm zugrunde liegende Ursache nicht zufällig wieder erscheinen müsste, die der Realität der nunmehrigen Iteration entspricht, die unnaiv repetiert, was sich naiv nicht als selbstverständlich durchbringen lässt.

Niemand hat, nachdem die mörderischen Vorurteile über die anderen Lebensformen, die deren Ausrottung legitimierten, sich als solche stets deutlicher enthüllt haben, im Ernst auch nur daran gedacht, einmal zu untersuchen zu welchen Formen sich die mörderische Aggressivität der kannibalischen Bestie Homo sapiens eigentlich unter den Bedingungen einer Institutionalisierung des Wissenschaftsbetriebes im Rahmen eines als Kampf aller gegen alle von Kleinkindesbeinen an jenseits von ‚Olympia’ oder den Sportweltmeisterschaften, Tennisturnieren, also unter den Bedingungen der organisierten Lernprozesse. Vor allem unter den Bedingungen des Lernens als eines den Individuen gemachten ‚Prozesses’ – so als wären sie vor allem und zunächst schon überführte Schuldige – ohne eine echte Instanz der Verteidigung und ohne ernstzunehmende Urteilsüberprüfungsinstanz auflaufen können, wenn, weil und wo sich die angeblich auf die Umwelt zurechenbaren triebhaften Aspekte der unbewussten Grundlagen der Bewusstseinsverfassung von vor allem unter dem Gesichtswinkel der rücksichtslosen Eingliederung der von allen ihren sonstigen Umweltbezügen systematisch isolierten Individuen über die Personalhierarchien und die ihnen politisch intrinsischen Primärzwecken induziert werden, inwieweit also Vorgänge, die im Verhältnis von Jäger und Beute unter den verschiedensten Formen abgebildet werden, in deren Verhängnis für das heranwachsende Jungtier die Führungsfunktion des erwachsenen Tieres jeweils in bestimmter Weise triebgesteuert eintritt als einzige wirksame Instanz zur Abmilderung oder zur Vereitelung des Verhängnisses, eine Instanz, die politisch durchgehend überall systematisch entkräftet, marginalisiert wird – was übrig bleibt sind betriebswirtschaftlich irrationale Pflichten unter dem Damoklesschwert einer Sanktionsmacht mit Machtmonopolanspruch, ein regelrechter Irrsinn, der das Generationenverhältnis in sein gerades Gegenteil verkehren muss, indem er die Nachkommenschaft zum Existenz‑ und Sicherheitsrisiko für die Eltern verkehrt jenseits alledem, was staatlich belohnte Denunziation an Perversion jemals in den Familienverband hineinzutragen vermocht hätte  - um Platz zu schaffen für eine Verfügbarkeit über das Individuum, die just dieses Mittels sich bedient, um die Internalisierung der gegen es vorgetragenen Gewalt in den Schein einer freiwilligen oder sogar begrüßten Bereitschaft umzudefinieren, die sich dann natürlich auch auf die symbolische Welterschließung, auf das so genannte ‚Verständnis’ des mittels Bedeutung unbewusst als Welt sich aufbauende Lernen auswirken muss. Wie viel des so genannten Wissenschaftsfortschritts in den so genannten Sozialwissenschaften und den Humanwissenschaften ist eigentlich dieser Art von in tiebhaft unbewußten ‚Quasimotiven’ derart verwurzelt, dass die aus dem Studium der entsprechenden Wissenschaftsentwicklungen der vergangenen Dekaden wenigstens – denn dies alles fällt ja inzwischen angesichts der Geschwindigkeit, mit der es sich vollzieht, in den Rahmen einer dem Studium oder auch anderem gewidmeten Lebensspanne – ermittelbaren Bedeutungsverschiebungen über dem terminologischen Material der betreffenden Studien, aus der keineswegs selbstverständlichen Verschiebung des Verständnisses von Forschung, Studium, Bildung und Wissenschaft sowie den Details der Verwendung sprachlicher Materialien Rückschlüsse über den Zusammenhang der so genannten Systementwicklungen mit den in Dienst genommenen wie sie in Dienst nehmenden unbewussten Grundlagen der von ihnen herangezüchteten Bewusstseinsverfassungen ermöglicht werden?

Dabei muss man die oft merkwürdigen Verschiebungen auf Forschungsinteressen, die bei Licht besehen kaum einen Blick lohnen, während das Offensichtliche im unmittelbaren Umkreis der eigenen Profilierung nicht einmal bemerkt wird, weil es vermutlich, angesichts der erwartbar amplifizierten Resultate, die es haben wird, indem es als wirkende Ursache an Hebeln wirksam werden wird, die weit mehr bewegen als die Vorgänge etwa in einem Problemstadtteil, obwohl diese numerisch beeindruckender sind. Die Soziologie hat sich mit den Ursachen der Verschiebung der in ihr selbst wirksamen Forschungsinteressen bzw. den von ihrem ‚Begriff’ unmittelbar transzendenten Determinanten ihrer unbewussten Entwicklung so wenig befasst wie die Psychoanalyse mit den ihr unbewusst vorausliegenden. Das hat diese Wissenschaften längst auf die rhetorischen Hilfsfunktionen der Sozialpolitik reduziert, die die Kritik der hard boiled science an ihrem Wissenschaftsbegriff längst als ihren Pferdefuß entdeckt hatte, nur aus anderen Gründen. Denn die hard-bioled science verbirgt ihren eigenen gern dadurch, dass sie erbarmungslos auf den der anderen deutet und zugleich behauptet, nur so könne ein Pferdefuß aussehen wie der, den sie kritisch bezeichnet.

Dabei wäre die Wissenschaft, die nicht organisierten politischen und wirtschaftlichen Großinteressen – zum Besten des Menschen selbstredend – und nicht den Menschen selbst dient erst noch vorzuzeigen. Natürlich kann man die Differenz liquidieren, indem man möglichst dafür sorgt, dass keiner mehr ist, der nicht gezwungen werden konnte, sich davor zu bewahren, dass er seine mit denen dieser oder jener, jedenfalls einem der über ihn zur Herrschaft gelangten Systeme dient, die sich seine Interessen bzw. das ihnen zugrunde liegende Antriebspotential derart aneignen, dass das Individuum davon nicht mehr eigens überzeugt werden muss, dass die Strukturierung seiner spontanen oder überlegten Stellungnahmen am besten entlang der Gravitationslinien und der Magnetfelder der Organisation – welcher auch immer, denn ihr Prinzip ist ebenso singulär wie ein Stereotyp. Das wenigstens hat Niklas Luhmann’s Drastik erbarmungslos vor Augen gehalten, allerdings auch den Sinn seiner rhetorischen Auslöschung von Subjekt und Person, Mensch und Biographie dem Urteilsvermögen, und nicht der bloßen kopfnickenden Mitläuferschaft überlassen, was eine List ausmacht, die man sich zunächst bewusst machen muss um die darin keineswegs versteckte Mitteilung zu begreifen. Die List der systemtheoretischen Vernunft ist eben doch, dass sie selbst das System nicht ist, das sie absolut beschwört. Man muss diese Theoriestrategie vielmehr so verstehen, dass man sich in Erinnerung ruft, wie der Leibarzt des französischen Königs des ausgehenden Ancien Regime seine Mitteilungen an den Souverän strukturierte, indem er, seine Kenntnis des von Harvey entdeckten doppelten Blutkeislaufs auf das Objekt der Herrschaft dieses Souveräns übertragend, die erste Systemtheorie der Gesellschaft formulierte, die in die Wissenschaftsgeschichte der Ökonomie eingegangen ist als die Theorie von Quesnay und Turgot. Tatsächlich war diese Theorie das Todesurteil für den Adel, das alsbald vollstreckt wurde. Man kann daran auch sehen, dass Paradigmenwechsel im Bereich der Gesellschaftstheorie nicht zu trennen sind von einer grundlegenden Veränderung der Funktionszusammenhänge des gesellschaftlichen Lebens, und man muss sich das vor Augen halten, um zu verstehen, was die Ausführungen von Thomas S. Kuhn so missverständlich werden lässt, dass er selbst sich zu wissenschaftspolitischen Stellungnahmen hinreißen lässt, die in die Theorieform gänzlich unkontrolliert eingehen, und sich erst ganz deutlich zeigen, wenn die Politik, die er bewusst oder unbewusst bedient, sich dann auch aneignet, was ihr angeboten wurde, nach einer Anstandsfrist, während deren die genauere Kenntnis, die dafür hätte sorgen können, dass diese Verwendung als problematisch gelten muss, weil das so deutlich nun auch wieder nicht gesagt worden war, dass man sich vollständig darauf festlegen lassen müsste, einer Amnesie verfallen ist, die es unwahrscheinlich werden lässt, dass der Gebrauch sich noch angesichts genauerer Kenntnisse vor den Ausführungen im Kontext der Entstehungsgeschichte des drart verkommenen Arguments rechtfertigen müsste.

Darin teilt Kuhn das Schicksal anderer Theorien, die anderen stets vorschweben dürften, die ebenfalls nur noch, unter Freund und Feind, als Gerüchte bekannt sind und keinen Vergleich mehr befürchten müssen mit der vorgewiesenen Kenntnis, die das an ihrer Stelle eintretende Vorurteil korrigieren könnte, so wie es im alltäglichen Nachbarschaftsklatsch und in der Form des Gerüchts oder dem Ergebnis des Spiels ‚Stille Post’ erscheint. Das Selbstbewusstsein der Wissenschaft, so es auf dem Spiel ‚Stille Post’ gründet, lebt am Ende nur noch vom Vorurteil, das sich an die Form, die Wissenschaftsförmigkeit hält um sich seiner selbst zu versichern. Die anderen sind von der Beurteilung der Wissenschaft ohnehin mangels Kompetenz ausgeschlossen insofern Kompetenz von Qualifikation ja nicht zu trennen ist, und das ist wiederum gleichbedeutend mit der Lizensierung durch den Staat, der das Monopol auf die Definition und die Institutionalisierung von Wissenschaft hält, und damit im Kern definiert durch das Beamtentum und den Status des Berufsbeamten, kurz, des bürokratischen Verwaltungsfachmanns.

Der ist indessen, so weit auch inzwischen der Typus auf dem Wege der Invasion der Großorganisationen in die Lebenswelt des Menschen vordringt wie eine den gesamten Lebensraum verpestende Alge, nicht identisch mit dem Menschen. Und daher kann ein derart durch den Versuch einer Aneignung bereits der Voraussetzungenvon, aber auch der Wissenschaft selbst durch einen organisierten und in bestimmter Weise dedinierten Apparat mit politischen oder Machtmitteln nur gleichgesetzt werden mit den bereits bekannten Versuchen von Vorgängerformationen, die Entwicklung und die Ausformung eines anderen Selbstverständnisses des Menschen von sich selbst jenseits der Reichweite des ‚Krakens’ neu zu formulieren und derart einen Wandel, einen Paradigmawechsel herbeizuführen, dessen soziales Vorbild – einmal abgesehen von der ständig erneuerten Beschwörung des hier auch, vielleicht aufgrund des Gebrauchs, den zuerst Kant rhetorisch von der ‚kopernikanischen Revolution’ gemacht hat; man sollte sich auch hier noch einmal informieren, z. B. Alistair C. Crombie, Von Augustinus bis Galilei, dtv 1977, und vielleicht nicht bei dem eigenartig nebulös bleibenden, aber ungeheuer wortreichen, subtilen und gelehrten Blumenberg, sondern zunächst einer Wissenschaftgeschichte informieren (Hans Blumenberg, Die Genesis der kopernikanischen Welt, Ffm. 1975, das immerhin mit einem Motto ein Zitat aus Büchner’s Woyzeck einsetzt, was den angelsächsischen Autoren nicht einfiele, die „Nikolaus Copernikus is the Latinized name of the Polish scholar Mikolai Kopernik, who is credited with the introduction of the proposal that the Earth revolves around the Sun“, eine Formulierung, die nicht korrekt ist, wenn man weiß, dass Kopernikus das Ptolemäische System zunächst nur unter Nutzung seiner Kenntnis der Kosmologie des Aristarch von Samos derart umkehrte, dass er die Erde um einen sonnennahen Punkt laufen ließ, eine Rücksichtnahme, die ihn die politisch korrekt in Erinnerung an das Kriegsbündnis mit Polen einordnen im Zweiten Weltkrieg und daher auf die polnischstämmig sich fühlenden Leser des angelsächsischen Sprachraums bezogen ist, nicht aber darauf, dass der angeblich nur für einen polnischen stehende ‚latinisierte’ Name die Verhältnisse im feudalen Europa besser wieder gibt als die vermeintliche bloße Rückübersetzung in den Nationalismus, der Europa im zwanzigsten Jahrhundert als späte Konsequenz der Romantik verwüstete, der diesen Krampf der ‚nationalen Begeisterung’ erst auslöste, in dessen Konvulsionen seine kulturelle Substanz verging. Der Umstand, dass die klerikal Gebildeten sich als durch die universale Kirche definierten, gibt gerade dies wieder, dass nämlich der Nationalismus diese Rolle erst im Kontext der Folgen der dann, nach Kopernikus einsetzenden, auf dem Gegensatz von in den Populationen sich verbreitenden abweichenden Überzeugungen und denen der kirchlichen Orthodoxie gründeten, und erst daraus dann die Rückzüge auf die Nation sich ergaben, die dann den Übergang der Autoren zu den Volksidiomen bewirken konnten, aus denen sich dann mit der Verschriftsprachlichung dieser Idiome erst die Literatur entstehen konnte, die dann das spätere Nationalbewusstsein zu formen vermochte und vor allem, die es zu diesem zu formen vermochte, was mit Sicherheit keiner Intention im Sinne eines bürokratischen Plans zur Herbeiführung eines Paradigmawechsels entsprach.

Und es ist eine Ironie, dass die angelsächsische Literatur sogar in die Kosmologie einen Nationalismus projiziert und gewissermaßen zu einem Zeitpunkt von der der Insel oder auch den USA auf den Kontinent zu reimportieren versucht, in dem in der Praxis die europäischen, noch nationalen, aber übernational orientierten Bürokratien ersichtlich bemüht sind, die gesamte Geschichtsschreibung, die Gesellschaftstheorie, die wissenschaftliche Begleitforschung und die politische Rhetorik umzustellen und zu zentrieren auf die Absicht nunmehr als Intention erkennbare Bemühung der Herbeiführung des Endes des Nationalismus, einer aus der Not geborenen Ersatzreligion schlimmster Sorte, wie es nun hinter vorgehaltener Hand heißt, solange man noch die ‚Gefühle’ nennenswerter, nicht marginaler Teile der einheimischen Restpopulation nicht rhetorisch übergehen kann, sondern nur praktisch, durch Bevölkerungsimport, der auf kulturelle Traditionen so wenig Wert legt wie auf die Sprache, solange die Löhne bezahlbar (also möglichst niedrig, damit Leistung sich – wieder=weiter – lohnt, anders gesagt: die Einstellung von billigen Arbeitskräften) bleiben und die Kapitalreproduktionszyklen möglichst kurz. Denn das ist von Anfang an der ganze Sinn des Populationsimports jenseits der wechselnden politischen Rhetorik, ob das nun von ‚links’ ist oder von ‚rechts’, bezogen auf die selbstreferentiellen, in der Luft hängenden Bezeichnungen (Links ist wo der Daumen rechts ist; J. F. Hawley and K. A. Holcomb, Foundations of Modern Cosmology, Oxford 2005, page 39, 40) Eine Übersicht über die Geschichte Europas kann jederzeit über diese sich über viele Jahrhunderte hinziehenden Vorgang der Herausbildung des Leviathan jenseits von Gut und Böse informieren. Die Autoren dieser Kosmologie haben aber vor lauter Kompetenz über das ganze Universum – roughly thirteen Billion lightyears, wie sie einmal sagen - nicht einmal die Jahrhunderte zwischen der Scholastik und Newton korrekt vor Augen und die auf diesem Terrain vor sich gehenden Quantenprozesse (ein Quantensprung ist bekanntlich die kleinste denkbare qualitative Veränderung eines Zustands der Materie, die sich messen lässt und zugleich das Minimum dessen, was sich als Folge der Veränderung messen lässt.)


Die Quantentheorie der sozialen Veränderung interessiert diese sehr selbstsicheren Herrschaften gar nicht, im Übrigen aber auch nicht die Herrschaften von der so genannten Sozialwissenschaft, die stets nur das Allergrobkörnigste messen, die Einschlagkrater und den ‚impact’ der auf der von ihren Paradigmenwechseln und in der Atmosphäre so gut wie unterirdisch, computersimuliert wie computergestützt organisierten Großversuchen verwüsteten Oberfläche des sozialen Globus. Prozesse von der Art der Empfindlichkeit und der Differenzierung der Vorgänge in den ihnen vom Staat gebauten Zyklotronen in den von all diesen Starnberger cracks und Koryphäen gedanken‑ und gewissenlos mit benutzten gesellschaftlichen Strukturen und den Bewusstseinsverfassungen der in ihrer Mitverantwortung ruinierten Leben sind diesen Leuten keinen Gedanken wert und sie bringen nicht das Minimum der Mindestsolidarität und Verantwortlichkeit auf, das es ihnen angesichts ihrer einen Messtechnik doch unbedingt nahe legen müsste, dass der soziale Raum, die Lebenswelt der Menschen mindestens dieselbe Sensibilität verdient hätte, die ihre eigene Wahrnehmung der Bedeutung der Quantenprozesse für den Aufbau der Materie und der von ihnen beobachteten und analysierten Makroprozesse haben muss, damit sie die Forschung in ihrem eigenen Gegenstandsbereich überhaupt betreiben können. Denn niemand wird behaupten wollen, dass man mit einem Hammer oder einer Planierraupe Erdbebenvoraussagen machen kann oder jedenfalls Messungen diesbezüglicher Art. Und man wird reklamieren, dass dafür ein Seismograph benötigt und ggf. konstruiert werden muss. Aber dass dieselbe Politik, von der sie ihre Orden beziehen, exakt dies ständig tut, ohne dass einer dieser Kosmologen auch nur ein einziges Mal geltend gemacht hätte, dass die Formen der Vergesellschaftung von Menschen, die Art wie über sie aus den Höhen der Politik verfügt wird (nicht so mit den als ungemein kostbar zu würdigenden Physikern, deren hochgespannte Sensibilitäten sich in der meist zusätzlichen Ausbildung in klassischer Musik und im Schatten deutscher Berge verbindet mit den modernen Ansprüchen auch weiblicher Spitzenleistungen), dass überhaupt die menschliche Gesellschaft, zumal in ihrer erwartbar globalen Form eines kommunikativen Netzes über der Oberfläche des Planeten das möglicherweise, das in der Tat erstaunlichste und fragliste und zugleich komplexeste, zudem auf einer immateriellen Eigenschaft der Materie, der Information beruhende Gebilde ist, das sich denken lässt, und das eine ähnliche Aufmerksamkeit verdient hätte wie die Suche nach dem Neutrino oder dem Higgsteilchen, dem Tachyon oder dem Graviton, die allesamt womöglich nie gefunden werden. Es mag aber doch auch sein, dass die praktische Teilchenauffassung der Physiker, wie sie sie aus ihrem täglichen Umgang kennen, einfach nicht nahe legen kann angemessen (es sei denn es handele sich um ihre eigene Bedeutung als Geistesheroen der Menschheit) zu würdigen, was ein Teilchen, ein Atom, ein Unteilbares, eben ein Individuum jenseits des veräxchtlichen Untertons ist, das dem Begriff beiliegt, wenn man es auch der Gutsherrnansicht in den Blick nimmt, die hier in die Grundauffassung eingegangen zu sein scheint, denn was ist ein Teilchen für diese Wissenschaftler: Etwas, das man zum Schießen benutzt, verschießt, oder was durch Beschuss spaltet, vernichtet, um zu sehen, in welche Trümmer es sich zerlegen lässt. Wer behauptet, dass die implizite Metaphorik ohne Bedeutung ist, fällt nur auf den von dieser Fraktion des Herrschaftsapparats über das ihm unterworfene Leben herein. Im Gegenteil, in diesen impliziten praktischen oder verbalen Bedeutungen liegt die soziale Substanz, die die Bewußtseinsverfassung dieser angeblichen Wissenschaftlergemeinschaften ausmacht, und ihr wirklicher Blick auf das von ihnen im Namen einer angeblich höheren Erkenntnis in Wahrheit geknechtete, missachtete und vergewaltigte Leben, an dessen Schändung sie, als getreue Hunde ihres Herrn, zu gern partizipieren. Eine Wissenschaftlergemeinschaft ergibt sich erst und nur daraus, dass die Sensibilitäten, hier die Fähigkeit zu einer in vor kurzem noch unvorstellbare Mikrobereiche vorgedrungenen Wahrnehmungsfähigkeit und die sich so ergebenden Möglichkeiten der Rekonstruktion des der Oberflächenwahrnehmung des Lebens zugrunde liegenden, kurz, ihr Subjekt nicht einfach nur als Unterworfenes, sondern als das was es ist, als wesentliches Konstitutum anerkannt wird, und dies vor dem Hintergrund nicht nur der ständig wieder als eine Art Erkennungsmelodie eines elenden Werbespots, der einen von den ‚Kreativen’ selbst erfundenen Idioten anspricht und fest mit dessen Dummheit rechnet, wiederholten Versicherung, man verfahre ‚interdisziplinär’, und, wenn das nicht mehr zieht, weil man das zu oft nur daher geredet hat, man verfahre nunmehr ‚transdisziplinär’, sondern nur dann, wenn die Sensibilität oder die Differenzierung der in einem Bereich erarbeiteten Wahrnehmungsfähigkeit des Objekts auf die anderen Bereiche übertragen wird, als wirkliche Wahrnehmungsfähigkeit, und wenn die dumme Arroganz eines Wissenschaftstypus endlich nicht nur kompensiert wird durch private Hausmusikveranstaltungen mit Instrumenten und Partituren der Klassischen Musik, einem mimetischen Gestus also, sondern durch die Einsicht in die unaufspaltbare Einheit der menschlichen Fähigkeiten, ungeachtet des Umstands, dass sie sich u. U. auf jedem ihnen möglichen Gebiet auf je andere Weise ins Spiel bringen müssen, um dieser Grundeinsicht gerecht zu werden.

Dazu ist die mehr oder weniger heimliche Anlehnung an diese oder jene Politik und Administration nicht unbedingt geeignet, aber wenn man sich aufgrund dieser faktischen Alimentierung aus allem verabschiedet, was sich vielleicht nicht zufällig im jeweils anderen politischen Lager als wichtig abzuzeichnen scheint, was nicht heißen muss, dass es deshalb, weil diese ja andere Politik sich dieser Sicht oder Besonderheit annimmt, auch von ihr nicht zu trennen wäre oder eigentlich nur Politik, was man doch von den Bombenbauern leichter sagen könnte als von den Archäologen, dann ist der mit dem Hinweis auf die wissenschaftliche Kompetenz angemeldete Anspruch als Rhetorik erkennbar, die den Sinn hat, einer parasitären Existenz, die den Grundgedanken dessen, was Wissenschaft als menschliches Vermögen heißt, gar nicht verstanden hat, ein bequemes, von Verpflichtungen jenseits von Glasperlenspielen, die zu Wasserstoffbomben geführt haben und zur Anwendung von Nuklearwaffen auf ganze Stadtpopulationen führen zu können ohne dass auffällt, was sich da eigentlich abgespielt hat, und das ganze Bewunderung heischende Geplapper ist Eigenpropaganda, Wasser auf ausschließlich die eigenen Mühlen, Anspruch auf ein parasitäres Privileg. Dazu kommt dann noch die Beobachtung einer offenkundigen Arroganz und eine Größenvorstellung, die in der impliziten projektiven Identifikation mit der Größe und Erhabenheit sowie der alltagsbewußtseinsfernen Verfassung der mathematisierten Objektkonstituentien zu tun haben mögen, und die sich, wie man gern zugeben wird aus der Erfahrung ,aus der Identifikation mit den Schlachtopfern der Herrschaft und der organisierten Gewalt, den Geschändeten und Vergewaltigten, den Zerquetschten und Zerstörten nicht ziehen lässt, denn hier geht es um das genaue Gegenteil, die Fähigkeit, sich mit dem beschäftigen zu können, was verurteilt ist und verloren, verirrt und vergessen, verdrängt und verschmäht.

Die Welt entsteht aus den affektiven Schichten des Lebens. Erkenntnis hat also eine primäre, bisher erkenntnistheoretisch und ‚metaphysisch’ überhaupt nicht beachtete und gewürdigte Quelle: Den Affekt. Der technologische Fanatismus, der mit dem Meltau seiner physischen Apparaturen den Menschen in einer Parallelaktion mit den Gewaltapparaten und ihren Assistenten, den Großverwaltungen des industriellen Feudalismus den Menschen einbetoniert in seine Apparaturen, muss das mehr und mehr verleugnen, weil es seinen Nutzungs‑ und Verwertungskonzepten im Wege steht, überhaupt dem totalen und totalitären Zugriff auf Alles.

Von Kant’s Kritiken ausgehen, auf Platon und Aristoteles zurückgreifen, über den Mythos, die Religionen (Gnosis, Origines, Augustinus, Th. v. Aquin…Galilei, Kopernikus…) zur Wissenschaft. Erweiterung des monologischen Einsatzes Descartes und Kants…zur sprachlich fundierten Sozialität der Bedingungen der Möglichkeit der Erzeugung einer ‚WELT’. Ausgangspunkt von Günther Dux’ Studien über die Zeit im Kontext der Ontogenese, die an Piaget anknüpft, indessen die psychoanalytischen Befunde der Kleinkindforschung und der kindlichen Entwicklung ignoriert, die dann ergänzend eingesetzt werden müssen (Melanie Klein, Winnicott, Mahler, Spitz, Erikson und natürlich S. Freud, Robert Heim, der an Habermas anknüpft. Ich muss Habermas’ Leistung mit freundlicher Kritik an der Aussperrung des Affekts einbeziehend würdigen. Er hat in der Gesellschaftstheorie den Einsatzpunkt für dieses Buch erhalten und rechtfertigend gerettet, und zugleich die Verbindung mit der der ‚Rationalisierung’, Desanthropomorphisierung, endlich der ‚Versachlichung’, also der Aussperrung des Affekts aus dem Leben, verfallenen Gegenwart erhalten, die überhaupt einen wirklichen interpretativen Anschluss an die Bestände, die Spuren erst ermöglicht, die nicht dem Vorurteil verfällt, das sich den Spuren lediglich willkürlich überstülpt und die chronifizierte narzistische Schizoidie zum Maßstab erhebt für alle Zeiten, damit in der Tat aber nur die Position der Predatoren zu rechtfertigen versucht, die sich als Tierhalter an der Tiergattung Homo sapiens in der Geschichte bisher erfolgreich durchgesetzt haben, immer mit Masse und Macht gegen den ohnmächtigen Menschen, der der ist, der ohne Waffen kämpft und nichts hat als die ‚leise Stimme der Vernunft’. Das Christentum ist zu würdigen, der Buddhismus. Beide sind frühe Fortschritte als Formationen, die um den Preis einer durch Verflachung (Didaktik) und Korruption (durch ihre unvermeidliche Amalgamierung mit Macht) erkauften Massenverbreitung große Kollektive zivilisieren. Die rationale Seite dieses Fortschritts wird von den Griechen (vergleichsweise einer Handvoll) formuliert, in einer Mixtur aus Philosophie und Poesie, Wissenschaft und Mythos, Rhetorik und Analytik.

Die Dimensionalität der Zeit ist stets ein Produkt der Gegenwart. Zeitliche Gerichtetheiten der Erkenntnis bedeutet, dass das Jetzt und die in den Augenblick der Gegenwart eingehenden Interessen die Bedingungen der Möglichkeit einer Vergangenheit unter anderen sind. Ihr anderes objektives Korrelat sind die gegenwärtigen Spuren, deren interpretierende Einordnung in einen rekonstruierten Zusammenhang die Basis ist, auf der die interpretierende Aneignung operiert.

Es hat mich zunächst befremdet, dann gewundert, endlich erbost, dass keiner dieser ungemein erfolgreichen ‚Wissenschaftler’, die sich von Generation zu Generation auf diese oder jene Weise über die Bestände der geistes‑, der wissenschaftsgeschichtlichen, der philosophischen und der Traditionen hermachen, die sich im weitesten Sinne als weltanschauliche bzw. ‚Weltbildtraditionen’ verstehen lassen, zwischen der griechischen Poesie und Mythologie über die so genannten Hochreligionen bis hin zu den Forschungen der Strukturalisten und der Ethnologen und Ethnopsychoanalytiker der Gegenwart oder Nochgegenwart, die den jetzigen Generationen bereits wieder in einer mittels Sozialisation bewerkstelligten, im Falle ihrer zusätzlichen Rechtfertigung ungemein arrogant erscheinenden Identifikation mit einem der zur Methodologie des Wissenschaftsfortschritts im Gestus der Überwindung präsentierten vorsätzlichen oder fahrlässigen Amnesie, die einem progressiven Schwachsinn mehr zu ähneln scheint als allem, was sich mit den Vokabeln ‚Verstand’, ‚Vernunft’ oder gar ‚Geist’ jemals für Menschen verbunden hatte, und eine Verächtlichkeit zur Schau stellt, die kaum mehr sein kann, als individuelle oder als subsystemtypische ‚Einstellung’ – in Wahrheit eine Einstellungsvoraussetzung im plattesten Sinne des Wortes, wie es den postmodernen Kämpfern um einen Dauerarbeitsplatz auf der Grundlage der Verbeamtung andressiert wird, ohne dass ihnen noch so viel Verstand zuwächst, dass sie imstande wären, diese auf dem Umweg einer lateralen Selbstreflexion unter Gesichtspunkten in Augenschein zu nehmen, die auf wissenschaftliche Weise, also bereits unter der Voraussetzung der richtigen und sachgemäßen Anwendung eines sozial und organisatorisch oder kulturell oder organisationssoziologisch nicht kontaminierten Dafürhaltens anstelle einer wissenschaftlichen Einstellung, die sich aus dem Verständnis der Sache und des Sinnes und Auftrages sowie der Form von ‚Wissenschaft’ ergibt, die kontingenten (arbiträren Entscheidungen wissenschaftsfremder Interessen, Einstellungen, und Bewusstseinsverfassungen halb‑ oder viertelgebildeter Desinformiertheit) Umstände in Augenschein nimmt, unter denen eine institutionalisierte ‚wissenschaftliche’ Sozialisation und damit hochselektive Erzeugung eines bestimmten Typus des ‚Wissenschaftlers’ betrieben wird oder wurde.

Wenn richtig ist, was Günther Dux mit einigem Anspruch auf Plausibilität untersucht hat mit einem eigentümlich interkulturellen und in hohem und vorbildlichem Maße interdisziplinären Vorverständnis der untersuchten Problemstellungen, dass die Ontogenese auf jeder Stufe des Augenblicks der Gegenwart entscheidet über die Möglichkeit und Wirklichkeit der Reproduktion einer Kultur als ganzer, dann ist es die Sozialisation von Individuen unter jeweils angebbaren kontingenten Bedingungen, die vor allem eine genaue Beachtung verdient und erfordert, wenn es darum geht, dem in der Gewohnheit untertauchenden unbewussten Vorverständnis nachzugehen, das in die Sozialisation von ‚Wissenschaftlern’ so gut eingeht wie in die Konstitution des Alltagsbewusstseins.

Es ist daher auch kein Unterschied (mehr), auf den es ankäme danach zu unterscheiden, ob die Sozialisation etwa in der Familie stattfindet oder in staatlichen Agenturen, es sei denn unter dem Gesichtspunkt des Verschwindens einer kontingenten Tradition, ob die Primärsozialisation ‚in der Familie’ stattfindet, oder unter der Aufsicht und anleitenden Kontrolle von ‚kompetentem’ Personal von mehr oder weniger – mittels staatlich geregeltem und institutionalisiertem ad hoc festgelegtem und an mehr oder weniger allgemeine ‚standards’ angepasstem Studiendesign, etwa nach EU‑ oder anderen globalisierungsbestrebten flächendeckenden Anpassungen, die sich von selbst als ‚geboten’ und sachangemessen ‚anbieten’, weil sie von übergreifenden Verwaltungen und auf unklare Weise konstituierten föderativen ‚Ausschüssen’ auf dem Wege einer durch Iteration aus einer formalen Basislegitimation abgeleitet werden, aus der sich ein sachlicher Zusammenhang zwischen der lebensweltbezogenen Grundlage dieser Legitimation und dem, was daraus abgeleitet zu werden scheint, jenseits der ‚rechtswirksam faktischen’ ‚Begründungen’ nicht mehr ersehen lässt, von Begründungen, in denen die psychoanalytische Bedeutung des Terminus ‚Rationalisierung’, der auf eine kaum erkannte Weise endgültig das psychologische oder soziologische Konzept des Motivs und der Motivation irreversibel destruiert hat, ohne dass das in den beharrlich aufgrund von bloßer Gewohnheit angetriebenen ‚Wissenschaften’, die mit diesem ‚Begriff’ einfach weiteroperieren so als sei nichts geschehen - unmittelbar staatlich kontrollierten und auf die Staatsmacht ausgerichteten, gewerkschaftlich organisierten Sozialisationsarbeitern.

Die ‚Familie’ ist als Konzept, das sich auf eine soziale oder gesellschaftliche Realität beziehen lassen, könnte schon viel länger tot als die ohne Antrieb aus einem Sachverhalt weiter laufende Spezialität der so genannten ‚Familiensoziologie’ das darzustellen imstande wäre, weil sie sich darauf festgelegt hat, dem erkennbaren und eigentlich hinreichend auffälligen Prozess ihrer Destruktion unter dem Druck einer unaufhaltsam vorwärts drängenden ‚Prozeßlogik’, die man polemisch – und dann natürlich ‚rückswärtsgewandt’, was schlecht ist, weil ‚wir’ ja ‚jetzt’ ‚alle’ ‚nach vorne schauen müssen!’ und was dergleichen ‚wissenschaftliche’ Formulierungen mehr sind, Es ist wichtig, diese faktische Alltagsrhetorik, die stets mit dem mehr oder weniger pointiert vorgetragenen ‚Anspruch’ auf Deckung durch Expertise und Kompetenz, also letztlich durch ‚Wissenschaftlichkeit’ auftritt, in die Betrachtung einzubeziehen und stets auch mit dem ihr eigentümlichen Tonfall und Einfärbung auftreten zu lassen, insofern dies dann ja die Münze ist, in deren Gestalt die wissenschaftliche Weisheit aufgrund ihres Befindens mehr als aufgrund ihrer Befunde im Lebensalltag auftritt, also im Wesentlichen in politisch vermachteten Massenmedien, deren Eigenzweckbestimmung ihrerseits nichts Wissenschaftliches enthält, und die bekanntlich keine ‚Medien’ sind, sofern man als ‚Medium’ ein auf empirischer Reziprozität beruhendes kommunikatives Mittel der Verständigung unter Bürgern (citoyen) versteht, und nicht eine Einrichtung zur mehr oder weniger käuflichen Signalübermittlung. – Invasion oder Kolonisierung bezeichnen müsste, um allzu gefügigen Zeitgenossen im Wissenschaftsbetrieb eine Nachricht zukommen zu lassen, die sie auf die Grundlagen ihrer Auffassungen und ihrer samtigen terminologischen Gewohnheiten als auf Resultate von ihnen vielleicht nicht ganz bewussten und so gesehen nicht wissenschaftsfähigen und nicht wissenschaftlichen Einstellungen und Sachorientierungen entsprungenen Bewusstseinsverfassungen aufmerksam machen könnte.

In jedem Fall treffen sich in der faktisch längst im Vollzug befindlichen Auflösung der Familie unter dem Druck der Imperative der politisch und ökonomisch oktroyierten ‚Sachzwänge’ mehrere Momente, von denen eines schon am Anfang aller nennenswerten ‚staatstheoretischen’ Reflexion steht, während sich das andere ganz und gar der Modernität im tiefsten Kern ihrer ‚Rationalisierungsdynamik’ verdankt. Denn einerseits lässt sich die dem Zweckdenken der ‚Integration’ des Gemeinwesens sich verdankende Überlegung, dass es das Beste sei, die Familie zugunsten dieser Integration und der ‚Selbsterhaltung’ des Gemeinwesens (der Polis) zu liquidieren, schon den Ausführungen Platons entnehmen, der sich damit als in höchstem Maße (mit seinem unvergänglichen ‚Zauber’, wie Karl Popper das in seinem Buch: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde’ mit einer freundlich‑ästhetizistischen Ironie bezeichnete) als modern oder meinetwegen sogar vorgreifend postmodern erweist, während das ‚Motiv’ der Rationalisierung durch Kapitalisierung aller einstigen Eigentümlichkeiten und Merkmale der Familie selbstredend von sich aus schon unüberbietbar ‚modern’ oder ‚postmodern’ ist. Während die Familiensoziologie und die Politik weiter von Subsidiarität und Kompensation reden, laufen inzwischen längst schon die erwartbaren Folgen der Übergabe der Sozialisation an einen vermachteten und organisierten Arbeitsmarkt unter staatlicher Kontrolle und in der Form der Großorganisationen auf, die diesen politisch inszenierten ‚Auflösungsprozess’ der Familie mit wachsender Beschleunigung forcieren. Dass dem die unablässigen Basteleien am so genannten Familienrecht als Symptom aufs Genaueste korrespondieren wird nur eine politische Ideologie bestreiten können, die alles Interesse daran hat, dass man ihrem faktischen Tun, wie es sich an der Kurve ablesen lässt, deren Limes das Verschwinden der Familie als einer genetisch aus der Herkunft der Art und ihrer verleugneten Natur begründeten generationenübergreifenden Lebensgemeinschaft aus einer genealogischen Verzweigung und Synthese ist, anhand ihrer ‚Erklärungen’ gerade nicht abzulesen imstande sein soll, woraus all das auf jeden Fall hinausläuft, ganz unabhängig von allen Erklärungen.

Die Familienpolitik führt einen Namen, der ihr nicht zusteht, insofern das, was so heißt, nicht ist, was die Bezeichnung besagt, und insofern ‚Familienpolitik’, als das, was die sich abzeichnende Bewegungskurve ihrer ‚Entwicklung’, faktisch ihre Destruktion besagt und zu erkennen gibt, nicht dort gemacht wird, wo sich eine politisch‑administrative ‚Kompetenz’ aufgrund selbsternannter Zuständigkeiten lediglich mitbeteiligt an der organisierten ‚Abwicklung’ der sozialen Traditionsentität ‚Familie’, die die bisherige Kulturgeschichte bzw. die Belastung mit den von ihr erzeugten Folgen und Nebenfolgen mehr oder weniger lebensdienlich aufgefangen und getragen hat. Familienpolitik als politische Veranstaltung in der Obhut und Zuständigkeit eines Ministeriums ist nur die politisch‑administrative Begleitmusik ihrer Abwicklung und ihres Endes, bzw. politische Supervisionsinstanz einer mehr oder weniger wissenschaftsförmigen – es kommt da alles aufs ‚Aussehen’ an, wie bei Fernsehmoderatorinnen der ‚politischen Nachrichten’, deren Dessert nicht zufällig ‚das Wetter’, also ein Phänomen meterologischer Art ist, das die Methodologie der Politik (und besonders das der Familie - in der Tat als deren faktisches Paradigma wiedergibt, das aufgrund der Eigenart des Objektivbereichs, den es abdeckt, jedem deklarierten ‚Paradigmawechsel’ widersteht, mangels Alternative in diesem Business.

Zu dem ubiquitären Gerede von in immer kürzeren Abständen für immer kleiner gearbeitete politische Maßnahmen mit dem Mittel der Verordnung, auf den als Prinzip nach Hannah Arendt derjenige Totalitarismus hinausläuft, der sich aus den Praktiken imperialer Kolonisation fremder Kulturen ergeben und dann in seine Ursprungsorte reimportiert wurde, insofern hier ein mit ‚Demokratie’ als leerer Form eines ritualisierten Betriebes kompatibles perfektes Instrument der totalitären Herrschaft erprobt worden war zunächst an den von der Science Fiction in einer Zukunft herbeigesehnten und ‑gefürchteten ‚Aliens’, die die ‚ins All’ aufgebrochene ‚Menschheit’ im Anschluss an die üblichen pathetischen Begrüßungszeremonien sogleich entsprechend einer ungemein lehrreichen Tradition, auf der die paradigmatische Demokratie geradezu gebaut ist – nämlich auf den Gräbern einer ausgerotteten Kultur, auf denen bevorzugt Kapitole aufgeführt werden – als ‚Indianer’ identifizieren wird, eine Identifikation oder I(de)n(ti)‑Fizierung, die den Tod bedeutet, auf dem Demokratien aufbauen, besonders, wenn sie ‚paradigmatisch’ sein wollen. Denn Thomas S. Kuhn hat ja selbst ausdrücklich die ‚Metapher’ des Aussterbens der Vertreter des ‚alten Paradigmas’ als den faktischen Prozess benannt, der die ‚Durchsetzung des neuen Paradigmas bewirkt, und es bedarf nunmehr nur noch der ergänzenden Vorstellung, dass man diesem ‚Aussterben’ ja auch, durch ‚Paradigmawechsel’ nämlich, ein wenig bewusster nachhelfen kann, wenn man als Vertreter des neuen Paradigmas die Mittel dazu hat und die Bereitschaft und Entschlossenheit sie auch anzuwenden, um die Metapher in ihrem ganzen Ernst wieder verständlich zu machen indem ihre opake Oberfläche eines Jargons durchsichtig gemacht wird auf die Wirklichkeit der tatsächlichen historischen Vorgänge, die nicht nur diesem vornehmen Ton, sondern genau genommen der gesamten soziologischen und sozial‑ und geisteswissenschaftlichen Terminologie zugrunde liegt, die sich eine Truppe von Großformen von Carnivoren von ihren Kötern anfertigen lässt, die dafür ein paar Brocken zu fressen kriegen, die bei den Festmahlen dieses ununterbrochenen Rauschs des kannibalischen Opferfestes vom Tisch fallen.

Was die bürgerliche Welt, sich echauffierend, mit dem behaglichen Gruseln der Zivilisierten über die Menschenopfer der unzivilisierten Wilden der amerikanischen Sozietäten bzw. ‚Hochkulturen’ zu berichten hatten, die sie in einem Blutrausch von Abenteurern und Freibeutern aus ihren eigenen Reihen, Inbegriffen von Ausgeburten ihrer eigenen sozialen Phantasien und Machenschaften, vernichten ließen, um sich als Leichenfledderer ihre ‚Schätze’ anzueignen, konnte ihnen aus purer Befangenheit im Wahn ihrer menschlichen und kulturellen Überlegenheit nicht als gewöhnliche Praxis aller Hochkulturen durchsichtig werden, als Mittel und Medium nicht nur ihres Aufstiegs in Richtung ‚Zivilisation’ oder ‚Kultur’, sondern als sich im Laufe dieses Aufstiegs mit dem Telos einer alles umfassenden globalen Alltagspraxis auf immer größere Massen erstreckende gewöhnliche, wenn auch einer gewissen ‚Sublimierung’, also einer Verfeinerung ins Ästhetische Praxis, deren allgemeine Tendenz in Richtung auf ‚Rationalisierung’ in einer ästhetischen Durchdringung des Alltages, der Bewusstseinsverfassungen und der Sozialisationspraktiken derart bestehen würde, dass endlich der kannibalische Prozess und die kannibalische Praxis als solche aus dem Bewusstsein aller Beteiligten verschwinden sollte, indem sich also durch Ästhetisierung des Lebens einer immer weitergehend domestizierten Gattung zugleich die Nivellierung, die allgemeine Proletarisierung des Lebens im Schein der ‚sozialen Hierarchien’ ebenso zum Verschwinden bringen lassen würden wie das Faktum der alles unterwerfenden Politik der Nutztierverwertung an der Tierart Homo sapiens, die die Kannibalen, die vom Fleisch der Herde leben, in einem Prozess der automatischen Reproduktion aus sich selbst erzeugt und die regelmäßige Institutionalisierung dieses autokannibalischen Alptraums als Inbegriff einer als Fortschritt aufzufassenden Geschichte einer in Richtung auf eine immer klarer sich abzeichnende Rationalität ihres globalisierten Betriebes einkleidet. Tatsächlich verbirgt sich hinter der in die Form der Kritik der Politischen Ökonomie eingekleideten, damit selbst der kritisierten Rationalität verpflichteten und von ihrem Schein tingierten Arbeitswertlehre von Karl Marx ein in dieser Maske der Gelassenheit und der ‚coolness’ des souveränen Analytikers kaum mehr erahnbarer ungeheuerlicherer Vorwurf eines vernichtenden Urteils über die gesamte Geschichte der so genannten Hochkulturen, der zugleich den zu jeder Zeit ihrer ‚Eigenentwicklung’ gegen sie von Menschen, Einzelnen, Individuen vorgetragenen unabweisbaren Vorwurf einer kannibalischen Ordnung gerade an der in ihren Spuren eben verschwindenden ‚neuesten Errungenschaften’ eben noch sichtbaren Gewaltsamkeit und Infamie, also an der bereits Struktur gewordenen Form einer sublimierten und insofern ästhetisierten Lebenswelt und deren Praktiken aufdeckt.

Das Genie des Analytikers besteht darin, dass er die als Lebenswelt ästhetisierte Form als Sublimierung im Sinne der Ästhetik Edmund Burkes analytisch als kannibalische Ordnung demaskiert. Das ist ganz anderes als das, was unter ‚Ideologiekritik’ so läuft, vor allem bei denen, die damit inzwischen ein überholtes Muster der soziologischen Betrachtung erkannt zu haben meinen und das reflexartig, sozusagen auf Knopfdruck ausposaunen, nach dem Muster Pawlowscher Hunde als eine Absonderung zur Abwehr von Feinden, wie bestimmte Schnecken beim Angriff der Ameisen Schaum absondern oder bestimmte Krötenarten bei Berührung Gift absondern. Wie tief diese immerhin ‚sprachlichen Reflexe’ unterhalb bewusster Urteilsbildung liegen, kann man erst dann ermessen, wenn man ihre empirische Beobachtung mit diesen primitiven Reflexen des vegetativen Lebens und der Funktion dieser Reaktionen der Selbsterhaltung des Individuums vergleicht und ihre prinzipielle Identität mit ihnen erkennt und von dem Niveau der sprachlich vermittelten Urteilsbildung aufgrund von Kenntnis, Wissen und Verständnis sowie Erfahrung zu unterscheiden gelernt hat. Ordnet man das alles aufgrund der oberflächlichen sprachlichen Form auf demselben Niveau an, dann landet man entweder bei einem aus seinen eigenen Voraussetzungen nicht zu rechtfertigenden Behaviorismus, der ja prinzipiell vor der Sprache ansetzen muss bei der Beobachtung und damit auch Sprache auf etwas zunächst nur ‚Beobachtetes’, also nicht schon Verstandenes reduzieren muss und dabei am Ende auch das bloß Beobachtete nicht mehr zu verstehen imstande sein kann, jedenfalls nicht aus den eigenen Voraussetzungen; oder man landet bei einer Orientierung an der Form des Urteils, also an formalen Eigenschaften von Äußerungen und dabei entgeht auf eine am Ende noch fatalere Weise die Differenz zwischen einem eher Instinktresten zuzuordnenden reflexartigen ‚response’ und einer aus Erfahrung und Urteil ergehenden wie immer falliblen Vernunftbestätigung.

Was Marx aufdeckt, ist die Wahrheit der kannibalischen Ordnung im Herzen der Hochkulturen, ihr ‚Wesen’ als Sublimierung des Kannibalismus. In dem Kontext ist es erheblich, sich danach zu fragen, wieso Edmund Burke, ein eher konservativer politischer Schriftststeller, eine einzige ‚ästhetisches’ Schrift produziert hat, am Beginn seiner literarischen Tätigkeit, die Arbeit „Von dem Ursprung des Sublimen und des Schönen“. Soweit ich sehen kann, ist diese Merkwürdigkeit nie wirklich schlüssig bedacht worden, indem die Bedeutung und der Zusammenhang des ‚Denkens’ von Burke unter Berücksichtigung des scheinbar einfach auszumachenden Unterschieds zwischen ‚Ästhetik’ und ‚Politik’, aufgefasst in der Starrheit dieser ideologischen bzw. rhetorischen ‚Substantivierung’ einsichtig gemacht worden wäre. Man muss dazu Rilke’s späteren Vers hören: „Aber das Schöne ist nur des Schrecklichen Anfang.“ Die Behandlung des damit angesprochenen ‚ästhetischen’ Problems ist noch auszuführen. Denn damit kehrt das Ästhetische zu einem seiner Ursprünge zurück und findet auf diese Weise auch wieder den nur scheinbar in seiner Verselbständigung verloren gegangenen Anschluss an die conditio humana und damit an die Politik und Gesellschaftstheorie, sowie anderes, mit dem es einmal eine lebensweltlich praktische Einheit bildete (als techné und poiesis).

Diese Ignoranz gegenüber dem einheitlichen Interesse bzw. der einheitlichen Intuition Burkes hat eine weit bedeutsamere Parallele vielleicht in der Ignoranz gegenüber einer ähnlichen Merkwürdigkeit im Werk von Adam Smith, von dem alle seine Nichtleser ganz sicher wissen, dass er ein Werk mit dem Titel ‚An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations’ geschrieben hat, das er indessen selbst nicht als das für ihn selbst mit der Bedeutung eines ‚Hauptwerks’ ausgestattet wurde, während das allgemein für seine ‚Kenner’ und die Masse der informierten Nichtkenner (denn ‚informiert sein’ heißt im alltäglichen Sprachgebrauch zunächst und zumeist nichts wissen, sondern lediglich dies oder das ‚kennen’, und unter den Zynikern der Information: „Das weiß ich schon alles und es bedeutet nichts, denn es geht nicht in ein Urteil ein, das den Namen  verdient, sondern bestenfalls in einen Bericht.“ Gewöhnlich dient die Demonstration dieser Einstellung dem Nachweis überlegener Distanz und Unbeeinflussbarkeit oder Neutralität einer Person, die einen ‚Beobachter’ simuliert und dafür Anerkennung beansprucht.

Über diesen Typus des ‚informierten’ und entsprechend abgebrühten Beobachters, dessen Extremtypus der eingebettete Kriegsberichterstatter ist, an dem sich der gesamte Journalismus schon vom akademischen Studiendesign her orientiert in dem Glauben, damit mehr als einen gehorsamen Sklaven in Fabrik abzugeben, der mit der industriellen Herstellung von ‚Meinungen’ am Fließband – manufacturing consent – befasst ist, die nach wie vor auf einer wissenschaftlich längst disqualifizierten, quasi behavioristischen Ideologie aufsetzt, die nicht zufällig im zeitgenössischen Umfeld der Entstehung und Konzentration industriell erzeugter Massenindoktrination durch private und staatliche Machtkomplexe ihre eigenartige wahnhafte Blüte erlebte), die sich gelegentlich kühn auf ihn/es berufen, weil sie sicher sein können auf niemanden zu treffen, der ihnen auf den Zahn fühlt aus eigener Kenntnis, kaum auch nur bekannt ist, dass das von Adam Smith selbst für sein Lebenswerk gehaltene Buch überhaupt existiert und den angesichts bestimmter ‚Eigenschaften’ der Rationalität der Moderne geradezu befremdlichen Titel trägt: „The Theory of Moral Sentiments“. Dass sich der Ökonom eines nicht mehr verstandenen ‚Liberalismus’ der freien Konkurrenz einer Versammlung von über den Tausch vergesellschafteten autonomen Produzenten nicht nur auf Moral und Ethik, sondern über beides hinweg auf deren Grundlage in Gefühlen, im affektiven Leben, in ‚sentiments’ bezieht um sein von ihm selbst als seine Lebensarbeit, mit der er in Erinnerung zu bleiben wünschte und mit dem er sich seinen Zeitgenossen zu empfehlen suchte, zu erarbeiten, muss für diejenigen, die sich heute auf sein ökonomisches Werk in der Absicht einer Legitimierung ihrer eigenen ‚Lebensansichten’ durch die Autorität des Autors bzw. des Inhalts seiner Wirtschaftstheorie beziehen, als kaum nachvollziehbare Merkwürdigkeit erscheinen, sind sie doch selbst anhand einer Einstellung nur zu deutlich konturiert, die mit ihrem Verständnis von ‚Rationalität’ und ‚Rationalisierung’ als ‚Fortschrittsmotor’ vor allem alles Gefühl, ‚sentiments’ zumal, die nach Sentimentalität klingen, als ‚Romantik’ längst verabschiedet haben, und damit so perfekt an das Alltagsbewusstsein der Informierten anschließen, dass jedenfalls im Gefüge des zustimmenden Kopfnickens, das sich hier automatisch anschließt ganz unerkannt durchkommen mit dem sich von ihrem Verständnis von Ökonomie über ihr Verständnis von ‚Rationalität’ und ‚Rationalisierung’, ‚Versachlichung’ auf ihr Verständnis von ‚sentiments’ im Sinne von einer durch Generalisierung gewonnenen ‚Sentimentalität’ endlich auf die ganz und gar nicht verstandene ‚Romantik’ verschiebt, derart, dass sich der am Anfang stehende, keineswegs zufällige, sondern für diesen Alltagsverstand, diesen Bewusstseinstypus, der als solcher ein Massenprodukt so gut ist wie ein Zufallsprodukt kontingenter und von ihm selbst als solcher überhaupt nicht durchschaubarer konstitutiver, aber blinder Prozesse, aus deren Resultat eine Neigung zu einem stereotypen Erleben resultiert, das von sich aus zwar zu einem ‚Sinn’ in einer ganz qualitätslosen Bedeutung des Wortes aufgrund seiner internen Automatiken durchfindet, deren Korrelat auch eine ‚Welt’ ist im Sinne eines Erscheinungsbildes, das sich in der Form einer nahtlos (seamless) geschlossenen sozusagen kugelförmigen Ganzen holistisch und wie aus dem Zentrum der Kugel auf dem beliebig wechselnden Strahl der Aufmerksamkeit an jeder Stelle, wenn auch nur sukzessive, durch Zuwendung und Abwendung, aktive oder passive Umsteuerung des Belichtungspunkts (des Jetzt/Da) ‚ins Auge fassen lässt’, aber nicht zu einem Zusammenhang von Erfahrung und Urteil umgearbeitet werden kann, jedenfalls nicht aus sich selbst als der Form des bloßen Erlebens, das dennoch zunächst stets Erleben von Sinn ist, und dabei auch, jedenfalls wenn man die Kompositionsgeschichte dieses Bewusstseins betrachtet, über Sprache und Handlung als konstitutiven Momenten von Interaktion konstituiert bzw. wesentlich mit strukturiert ist.

Es gibt einen ernst zu nehmenden Berührungspunkt zwischen der Literatur, der Poesie, dem Mythos, der Religion und der Gesellschaftstheorie bzw. der Sozialwissenschaft und der Psychoanalyse, in dem sie alle so gut konvergieren bzw. aus dem sie alle als unterschiedliche Ausprägungen und Ausrichtungen auf je andere Aspekte der menschlichen Existenz hervorgehen. Das ist das affektive Leben. Es ist die nach Kant unbekannte Wurzel, aus der Sinnlichkeit und Verstand hervorgehen bzw. entspringen, die sich zugleich als der Punkt herausstellen muss, in dem sie, als ihrer gemeinsamen Wurzel konvergieren müssen, damit die synthetischen Leistungen zustande kommen können, die sich aus der Einheit von Sinnlichkeit und Vernunft ergeben, die ihrerseits in Wahrnehmung und Sprache über das Mittelglied der Handlung kommunizieren.

Handys, Computer und Autos sind Accsessoirs des Lumpenproletariats, und keineswegs Merkmale eines gehobenen Lebensstils. Sie sind Merkmale von Süchten, wie Fernseher, Zigaretten und Alkohol. Symptome von Ratlosen Süchtigen oder Sklaven, die genötigt sind, ein Fahrzeug ‚vorzuhalten’ um zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen, reine Resultate eines nur um den Preis erniedrigender Illusionen als Auszeichnungen einer gar nicht vorhandenen Freiheit zur eigenen Entscheidung für einen modernen Lebensstil. Es ist die Produktwerbung, die verantwortungslos genug ist, dem Lumpenproletariat und den vollständig Versklavten eine illusionäre Kompensation anzubieten, die sie scheinbar für das Leben entschädigt, das ihnen dieselbe Industrie bzw. ihre Herren aufzwingen um ihre Lebenskraft zweimal zu verwerten, einmal als profitabel verwertete Arbeitskraft im scheinbaren Tausch gegen ihre Reproduktionskosten, und andererseits indem sie die in der Form von Einkommen doch noch an sie verteilten Mittel wiederum an sich zu ziehen, indem sie auf diesem Wege die Produkte absetzt, die sie von ihren Sklaven hat herstellen lassen. Nichts an der Arbeitswertlehre ist falsch, einfach deshalb, weil es keine wirkliche mögliche Kritik an ihr gibt. Es ist falsch zu behaupten, sie sei ‚obsolet’, weil ‚Wissenschaft und Technik zur ersten Produktivkraft’ geworden seien. Als änderte sich durch diese ‚Verschiebung’ etwas daran, daran, dass hier menschliche Arbeitskraft verwertet wird, eben die Verausgabung von Hirn, Nerv, Muskel, wie das ja schon hinreichend erläutert worden ist. Auch ein Wissenschaftler ist bloß ein Arbeiter, insofern er für den Besitzer der Produktionsmittel diese Arbeitskraft verausgabt, ob er nun Wasserstoffbomben herstellt oder Computer, oder Steine klopft. Es ist eine aus gutem Grund gestützte Illusion, die sogar von einer eigens dafür zuständigen ‚Soziologie’ wissenschaftlich hergestellt wird, die diese Illusion damit zu einer Realität sich zu verfestigen beiträgt, dass sie die Menschen in Wiederholung der animalischen Bedarfslage nach Rangunterschieden in sozial akzeptierte kulturelle Normalitäten verwandeln, indem sie dem Alltagsbewusstsein folgend bereitwillig nach Bildung, Einkommen, Besitz und Prestige usw. ‚unterscheiden’ und die Konkretisierung der wechselseitigen instinktgesteuerten Rangkämpfe unter den Gladiatoren an den Vorzeigeattributen der Statussymbole als messbaren Erscheinungsbildern befestigen. Inzwischen ist diese wissenschaftliche Gewohnheit im Stammland seiner Erhebung zur Sozialwissenschaft längst wieder auf das Niveau herabgekommen, als dessen Sublimierung es einmal betrachtet werden konnte, vorausgesetzt eine hinreichend bewusste Klarheit über die Beobachtungskriterien, die für eine instinktreduzierte Tierart wie der Homo sapiens das ist, angemessen sind. Entsprechend ist die öffentliche Vorzeigepraxis und die Angeberei mit den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen endlich auch als das öffentliche Zusichselbstkommen der Population der fortgeschrittenen Zivilisation ganz und gar ohne wissenschaftliche Aufklärung so zugänglich geworden, dass man gut erkennen kann, auf welcher Bewusstseinsstufe diese Populationen kulturell gesehen inmitten ihrer sinnverlassenen Artefakte wirklich mehr vegetiert als existiert, denn niemand wird mehr behaupten wollen, dass es sich hier nicht um einen Zustand handele, wie er nur nach dem Ende der Kultur denkbar und wahrscheinlich bzw. auch faktisch werden kann. Masters und Johnson haben alldem, das Absinken aller Kultur auf das Niveau der Truppenunterhaltung für eine imperiale global agierende Soldateska und ihre logistische Basis in einer Nation unter dem scheinheiligen Vorwand des wissenschaftlichen Interesses nicht nur Vorschub geleistet. Es handelt sich dabei vielmehr um eines der leitenden Paradigmen eines Wissenschaftsverständnisses postkultureller Art, das zugleich unter Angleichung und Nutzung bzw. Einspannung triebhafter ‚Masseninteressen’ und freigelassener Nebenaspekte der Reproduktion des Lebens – also nicht einmal der Säugetiere, sondern unter Einschluss der Kakerlaken und Tintenfische usw. – für eine zunächst private Perversion den postkulturellen Zustand und damit das Ende aller kulturellen Garantien für das menschliche Leben herzustellen und zu rechtfertigen hilft unter Berufung auf die endlich zum legitimen Allgemeingut gewordenen öffentlichen Zustand, aus dem denn rekursiv wiederum der auf dem Niveau der konditionierten Ratte definierte Mensch abgeleitet wird, die Voraussetzung für alle im Namen dieser Heruntergekommenheiten auf das Lebensniveau des Mobs in der Folge großflächig und organisiert begangenen Verbrechen, die als solche nicht mehr identifiziert werden können, weil die kulturellen Kriterien, an denen sich das Bewusstsein eine Orientierung verschaffen könnte, untergraben und systematisch diskreditiert werden, während eine auf dem Niveau der jeweiligen Erosion einfach aufsetzende positivierte Rechtsauffassung, die sich im Fahrwasser des säkularen Staates – eine Erfindung von asozialen Verbrechern, blutgierigen Mördern und kannibalischen Carnivoren auf Königsthronen und in anderen leitenden Positionen – sich von vornherein bedingungslos auf dem Niveau einer von jedem Sinn kultureller Normen, wie er sich auf der Grundlage der Anerkennung der Tatsache, das die Tierart Homo sapiens erstens eine Tierart ist, und damit zweitens auch eine anzuerkennende, wenn auch in gewisser Weise flexible Natur hat, und in Natur als Naturwesen eingebunden bleibt, auf Tod und Leben.

Stattdessen wird der Aspekt der Flexibilität der Natur des Homo sapiens auf eine immer unverschämtere Art und Weise wissenschaftlich angetrieben und legitimiert dazu genutzt, sie rücksichtslos zu überfordern bis an die Grenze dessen, was sich noch leben lässt, sofern sich daraus auch nur die geringste Aussicht auf einen um den Preis des Lebens aus ihm kurzfristig herauszuquetschenden Vorteil erwarten lässt, eine Praxis, die die bedingungslose Gefolgschaft der Politik hat und darauf hinausläuft, den gesamten Sinn aller zivilisatorischen Sicherungen gegen die Gefahren einer nur begrenzt beherrschbaren Umgebungsnatur ad absurdum zu führen, weil und wenn die Lebensgefahr aufgrund der Verkehrung der Verhältnisse und ausgehend und vorsätzlich verursacht von den eigenen Artgenossen am Ende größer ist als das Leben in einer Wildnis, in der es sie nicht gäbe, was wiederum deshalb ausgeschlossen ist, weil die Neugier und Schnüffelsucht dieses aus einem primitiven Nager, einem rattenähnlichen Allesfresser in ihrem Randomwalk wie ein beliebiges Insekt durch die Geschichte und über das Territorium der geschlossenen Kugeloberfläche des Planeten am Ende kein Loch undurchwühlt und keinen Hügel nicht umgegraben sein zu lassen vermag. Entsprechend sind die Werkzeuge der Selbstvernichtung der endlich den gesamten Hühnerhof von jedem Halm entblößenden explosiv sich ausbreitenden Art eher die Kettensäge, der Bagger, die Planierraupe und der Frontlader, und nicht, wie propagierte Befürchtung aus unsäglichen Gründen weismachen will, die Nuklearwaffen.

Die aus den USA mit ihrer propagandistischen Ausbreitung über den Globus hinreichend das Alltagsbewusstsein der Population wiedergebende Filmmaterial läuft über von drohenden Katastrophenszenarien, die am Ende glücklich von ‚Wissenschaftlern’ bewältigt werden, die diesen Gefahren – egal von wo oder von wem sie drohen, aus dem Inneren der Erde, aus dem Universum, von Aliens oder Einheimischen, von Technikfolgen oder Naturkatastrophen – mittels Nuklearwaffen bewältigen. Und es gibt keinen Grund, einer erfolgreichen empirischen Sozialforschung zu misstrauen - was die Massenphantasien einer Population betrifft – die den Erfolg ihrer richtigen Einschätzung des Massenbewusstseins an der Kasse belohnt zu werden gewohnt ist und sich darin auskennt wie sie finanziell zu nutzen sind. Man muss das nur aus hinreichender Höhe sehen um zu erkennen, dass sich dies alles ohne eine Spur der Voraussetzung einer ‚Vernunft’ oder auch eines wissenschaftlichen Verstandes jenseits pragmatischer Nutzenorientierung auf das jeweils Nächstliegende verstehen lässt, und in diesem Zusammenhang ist es durchaus merkwürdig, dass sich die Soziologie dieses ‚Blicks zurück vom Mond’ oder wenigstens aus einer orbitalen Lage nicht hat versichern können, während doch Kopernikus noch immer als Inbegriff des Genies gefeiert wird, der den Beobachterstandpunkt, the eye of the beholder auf die Sonne oder fast auf die Sonne versetzt hat, was sich mit der unklaren Metapher der ‚Dezentrierung’ so wenig wie mit der der Desanthromorphisierung nicht ausreichend präzise markieren lässt. In der Tat gibt es wahrscheinlich, wenn man es richtig betrachtet, weder das eine noch das andere wirklich, denn selbst die angestrengteste ‚Dezentrierung’ und ‚Desanthromorphisierung’ sind, selbst wenn man die Perspektive der ‚Entzauberung’ bzw. der ‚Rationalisierung’ beibehält, indem man genauer angibt, was damit gemeint sein soll jenseits des Alptraums der Vereinigung von säkularem Staat, strategischem Kalkül organisierter Nutztierhaltung an der Tiergattung Homo sapiens, einem stählernen Gefängnis, dessen Wände mit Sonnenuntergängen an südlichen Meeren, Palmenstränden vor blauen Lagunen und Frühlingsbuchenwäldern oder Birkenauen tapeziert sind.

Die ‚Natur’ erscheint in der Eigenpropaganda der Umweltpolitik und der ökologischen Propaganda unter dem Aspekt einer Verniedlichung, die an die Ausführungen des Tierschutzes und des Kinderschutzbundes erinnern. Das ist blauäugig, wenn man bedenkt, dass ‚wir’ angeblich in einer Wissensgesellschaft leben. Das mag je sein, aber es ist doch von Bedeutung, ob man sich auch dessen bewusst ist, was das bedeuten muss, oder ob alles so ist, dass die Rhetorik sich beeilt, die gängigen Topoi anzueignen, um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass man weiter führe, wie man das von der Lehrerschaft und der Professorenschaft Deutschlands erinnern kann, wenn man aufmerksam blieb, als die Computertechnologie und das ihr zugrunde liegende Wissen mit dem Einbruch der Personalcomputer in eine vollkommen uninformierte Wissenschaftslandschaft einbrach und die offensichtliche Verschlafenheit der wissenschaftlich und an Schulen lehrenden Körperschaften und Personalgruppen auf eine beschämende Weise auf mehr als nur einen mehrere Jahre dauernden  Augenblick bloßgestellt haben, bis diese ehrenwerten Verbände sich erholten von dem Schock und anstelle der fehlenden Qualifikation in der Sache wenigstens der Schein der wissenschaftlichen Führung durch organisatorische und politische ‚Maßnahmen’ wieder herstellten, ohne dass dadurch etwas besser geworden wäre. Dieses geradezu provinzielle Versagen eines technologischen Entwicklungslandes ist auch durch die Eigenpropaganda des sich sogleich des Führungsanspruchs bemächtigenden Handels mit Computern nur überlagert worden. Bis heute ist die ‚Natur’ dieser ‚logischen Technologie’ nirgendwo wirklich im Erscheinungsbild eines verbreiteten Alltagsbewusstseins angekommen und die Ladenhüter in der so genannten politischen Führung sind vor diesem Hintergrund gesehen, recht deutlich als Exponenten dieser allgemeinen Zurückgebliebenheit zu identifizieren. Sie repräsentieren tatsächlich das ihnen zugrunde liegende Massenbewusstsein entsprechend dem Modell der unbewussten Objektwahl, wie sie zwischen der projektiven Identifikationsbereitschaft und der aus ihr bewusstlos geformten Führerpersönlichkeit ergibt, als Resultat eines bewusstlosen Vorgangs, dessen Resultate sich in dem illusionären ‚Selbstbewusstsein’ dieser Führer dann wieder als ‚Persönlichkeitsmerkmale’ kristallisieren und so Jahrzehnte lang auf einer Bühne ein ungemein lächerliches Schauspiel aufzuführen in der Lage sein können, weil das ihnen zugrunde liegende Massenphänomen sich in einer Gewohnheit stabilisiert hat, die ganze Generationen lang persistieren kann ohne einen öffentlich ersichtlichen Lernvorgang zu durchlaufen, sondern sich mittels Macht in ihrer Lernpathologie einrichtet und die sich daraus ergebende Perspektive auf eine von ihr so gut erzeugte wie stabilisierte Weltsicht nach Möglichkeit unverändert beibehält.

Das ist mit der Propaganda des lebenslangen Lernens deshalb sehr gut vereinbar, weil dabei gewöhnlich, bei genauerem Hinsehen daran gedacht ist, dass ‚die Anderen’ lernen, also im Wesentlichen die ohne Macht, die das erspart. Die Verschiebung der Entlastungsgewinne geschieht hier lange schon im soziokulturellen Vorfeld bevor sie sich in dem Erscheinungsbild der Umverteilung von Vermögen und Lebenschancen und deren Massenfolgen niederschlagen bzw. daran erscheinen. Der tatsächliche Vorgang der ‚sozialen Veränderung’ findet auf einer ‚tieferen Ebene’ als der oberflächlicher politischer Meinungsänderungen oder das Alltagsbewusstseins statt, das er oft nicht einmal erreicht, sei das aus Trägheit und Gewohnheit, oder aus systematischen Gründen der Vereitelung einer entsprechenden Bewusstseinsanpassung, oder aus der Trägheit einer machtbestimmten Abwälzung der Veränderungsfolgen und –lasten auf die zugleich ihrer Sprache bzw. eines angemessenen Sprachgebrauchs Beraubten, denen man umso leichter das Recht auf freie Meinungsäußerung geradezu verbriefen kann, je unmissverständlicher sie sich als verkrüppelte Bewusstseinszustände darstellen müssen in dem Moment in dem man sie öffentlich nach ihrer Meinung fragt, um sie damit der Lächerlichkeit preiszugeben und zugleich die Expertenmonopole legitimieren zu können, die am Schluss über sie verfügen, weil sonst dabei doch nur Unsinn herauskommt.

In diesem Wirrwar des interessierten Dafürhaltens, der zur Abstraktion unfähigen Besserwisserei, der instinktgesteuerten Rangkämpfe, die jeder Vernunft entbehren, oder der einfach machtdeterminierten Interessen, die nichts lernen müssen, weil Macht erlaubt, Andere lernen zu lassen ohne selbst lernen zu müssen (Macht ist in gewisser Weise der Inbegriff dessen, was von seiner anderen Seite als Lernpathologie erscheint. Das ist es, was Hegel meinte, als er die Intelligenz mit einer handwerklichen Metapher als die ‚Spitze der List’ bezeichnete, die ‚die breite Seite der Gewalt angreift’ bzw. dies um der Selbsterhaltung willen lernen muss.) wäre es angemessen, noch einmal das Physikkompendium für die Oberstufe des Gymnasiums zur Hand zu nehmen und unter der Überschrift: Die thermodynamischen Gesetze’ und ‚Entropie’ nachzulesen um sich ein Bild davon zu machen, worauf die ‚Interaktion von Mensch und Natur’ im Effekt hinauslaufen müssen. Man muss sich dabei zunächst klarmachen, dass schon der Ansatz, der ‚Mensch’ und ‚Natur’ in den Zusammenhang einer ‚Interaktion’ bringt, ein ungemein schiefes Bild ergibt. Niemand würde behaupten, dass eine Ameise oder Zecke mit ‚uns’ interagiert, aber jeder meint, es mache einen Sinn, wenn ‚wir’ mit der ‚Natur’ interagieren, sozusagen auf Augenhöhe, denn was sollte das anderes heißen? In der Tat wäre es dasselbe zu behaupten, sagen wir, dass die jeweils gerade lebende Gesamtheit aller Tintenfische oder Wanderameisen mit der Natur interagiert oder in einem Austausch steht, wie man das abmildernd übersetzen könnte. Faktisch ist hier kein Austauschverhältnis zu denken. Der Stoffwechselprozess auch von den im Jahre 2050 projektierten 10 Milliarden Gattungsexemplaren der Tierart Homo sapiens auf dem Planeten – den Namen gab ihm auch nicht die Natur, und ob sie daran dächte, sich das zu erlauben darf füglich bezweifelt werden – ist ein Epiphänomen der Vorgänge der Energiebilanz in dem energetischen System, dass der Planet mit der Sonne bildet und in diesem System ist die Energiebilanz der Energieverausgabung der Sonne, soweit sie die Erde betrifft wiederum zwar lebensdienlich aufgrund kontingenter Umstände, aber nichtsdestoweniger marginal. Auch die Bandbreite der denkbaren und befürchten Folgen einer sie es menschengemachten oder anderen kontigenten Umständen – etwa langfristige Irregularitäten oder Schwankungen der Form der gemeinsamen Bahn des Doppelkörpersystems, das die Erde mit ihrem Trabanten bilden könnte und für Schwankungen der Durchschnittstemperatur sorgt, oder langwellige Oszillationen der unter dem Eindruck von Gravitation der Sonnenmasse und den ihr entgegengesetzten Prozessen der unter dem Eindruck der Gravitation zustande kommenden Sonnenaktivität – zuzurechnenden Schwankungen der Oberflächendurchschnittstemperatur der Erde sind, als Naturprozesse betrachtet und bilanziert, marginale Vorgänge, in denen der Energieaustausch, den die Stoffwechselprozesse verursachen, an denen die Existenz der Tiergattung Homo sapiens anteilmäßig mit einem Bruchteil beteiligt ist, wiederum nur einen Bruchteil ausmacht.

Eine Bedeutung hat alles das nur, weil diese Tiergattung sie auf sich und ihre Existenzbedingungen bezieht, und das tut sie, weil einzig sie selbst ein Interesse daran haben mag oder vorgibt, das zu haben, wobei im Einzelfall sogleich dieses ‚wir’ der so genannten Gattung, soweit es mehr ist als ein klassifikatorischer Begriff zur Bezeichnung einer beliebigen Lebensform sogleich wie Dampf in trockener Luft sich auflöst und dem Blick entschwindet, wenn es darum geht, wer es nun denn sein soll, der aus diesem Energieaustausch resultierende Folgen zu vermeiden hat, kurz gesagt, wenn darüber geredet werden soll, wie mögliche Gefahren solcher Vorgänge durch eine Einschränkung vermieden werden sollen, die diese Energiebilanz so verändert, dass die Einschränkung die gewünschten Folgen einer Gefahrenabwehr auch tatsächlich hat. Ich bin nicht sicher, ob es selbstverständlich klar ist, dass dabei und welcher Art Kosten entstehen, und es ist deshalb wichtig hervorzuheben, dass es sich nicht um betriebswirtschaftlich einfach aufzulistende Kosten handelt, sondern um einen Kostentyp, mit dem Betriebswirtschaftler, und auf deren Maß ist die allgemeine Ökonomie ja im Wesentlichen zusammengeschrumpft, indem sie zugleich und im Gegenzug zu ihrer globalen Expansion intellektuell gewissermaßen auf einen Punkt, die Vierteljahresbilanz des Finanzspekulanten geschrumpft zu sein scheint. Es ist daher über die Art dieser Kosten zu sprechen, aber nicht nur über diese, sondern auch über die Kosten der ‚Modernisierung’ und die haarsträubenden Verharmlosungen, die in der gesamten ‚wissenschaftlichen Terminologie’ der Sozialwissenschaften und der Soziologie stecken, Verharmlosungen und gewissermaßen von Blut gereinigte weichgespülte Terminologien, die vor allem eines zum Zweck haben: Den Schein eines von Gewalt freien, wie immer zurückgenommenen Fortschritts zum Besseren inmitten des Syndroms einer sich abzeichnenden Katastrophe aufrechtzuerhalten, um das historische Scheitern des säkularen Staates als einer antikulturellen und amoralischen Instanz jenseits von Gut und Böse ebenso aufrechtzuerhalten wie den Führungsanspruch der Administrationen und eines Wissenschaftsbetriebes, der seine gesamte Anstrengung darauf richtet, eine Eigenpropaganda aufrechtzuerhalten und als alternativenlos den ihm Ausgesetzten wie den Nutznießern und denen, die sich dafür zu halten überzeugt werden können, einzureden, dass nur immer mehr vom selben, also säkularer Staat, ‚wertfreie’ Wissenschaft und gewissenlose Wirtschaft sowie die auf alles dies gegründete kannibalische Gewalt der so sich selbst von allen Seiten nach Möglichkeit gegen den Einspruch einer noch in Abweichung von dem traditionellen Diskurs neu zu bestimmenden Bedeutung von ‚Vernunft’ dafür garantieren können, dass die ‚Menschheit’ eine Zukunftsaussicht doch noch gewinnt, die über das Vegetieren hinausgeht, und die ihr diese als Hochkultur organisierten Gewalten in der bisherigen Geschichte trotzt des früh gegen sie vorgebrachten unabweisbaren Einspruchs systematisch und immer höher organisiert verweigert haben.

11. 08. 2009

Alle bisherige Sozialtheorie und Kulturgeschichte ist stillschweigend ausgegangen vom durchschnittlichen erwachsenen Individuum, das sich schon im mehr oder weniger vollständigen Besitz der Kultur und jeweils zur Verfügung stehenden Weltkenntnis befindet. Dieser stillschweigende Ausgangspunkt besagt, da er bis heute alle genetischen Betrachtungen zu Kultur und Geschichte, Politik und Kommunikation usw. beherrscht, auch ganz nebenbei einiges über die wirkliche Schätzung der nachwachsenden Generationen, die heute als ‚Kinder’, als Betreuungsmaterial schematisiert werden in der Theorie, während sie in der Praxis noch immer weitgehend rücksichtslosen ausbeuterischen Machenschaften ausgeliefert sind, die im Übrigen die Kinder so treffen wie alle Unterlegenen, von denen die Kinder, die Nachkommen faktisch nach wie vor in allem ‚das Letzte’ sind, das die Hierarchien der Ausbeutung und Plünderung der Biomasse des ‚Homo sapiens’ zu bieten haben. Das wird in der sprachlichen Traktierung in den so genannten ‚fortgeschrittenen Gesellschaften’ allerdings wortreich kaschiert, wie auch die Praktiken der systematischen Auflösung und Kapitalisierung der Familie, die darauf setzen, dass angesichts der abundanten Verfügbarkeit von Individuen der Tierart Homo sapiens, deren explosive Vermehrung ins Unabsehbare nach wie vor  unkontrolliert anhält (und man stelle sich das endlich doch einmal eintretende Zeitalter der staatlichen Übernahme der Kontrolle dieser Vermehrung vor um sich klarzumachen, was man sich da evtl. als wünschenswert vorstellt, als Alternative zur ‚unkontrollierten’ Vermehrung nach Art der Ausbreitung einer Bakterienkultur in einer Petrischale, die am Ende entweder an Nahrungsmangel oder an den von ihr selbst produzierten toxischen Ausscheidungsprodukten erstickt) die Folgen dieser Destruktion kompensiert werden können durch eine Umfunktionierung des Staates, der (man betrachte das Modell der so genannten EU) durch eine inflationäre Aufblähung im Raum mittels iterativer Erzeugung immer höher in die Unbelangbarkeit entfliehender bürokratischer Ausschüsse eine beliebige Zusammenfassung immer größerer Räume und Populationen diese alle (mittels Herrschaft durch Verordnung) in Bewegung setzen und ‚mixen’ kann, indem er Teile dieser Populationen nach wechselndem Bedarf auf dem administrativ geöffneten Verwaltungsraum hin und her schiebt, nach Bedarfslage, oder administrativ geregelten Populationsimport betreibt neben dem ‚wilden Import’, dessen Impulse von den Individuen selbst ausgehen angesichts von Asymmetrien der Beschäftigungslage und der ‚Industrialisierung’.

Natürlich wird das den Populationen nicht mitgeteilt, die in dem traditionellen Glauben leben, der Staat sei, als ‚ihr’ Staat, dem sie eine wenigstens als ‚Verfassungspatriotismus’ wie immer schwach definierte emotionale Loyalität schulden sollen, also eine introjizierte Identifikation, die sie zum Teil ihres Selbst machen, auch denn, und gerade dann, wenn dieser sie an den Rand der Existenz und auf den Grund des hierarchischen Systems abdrängt oder das Opfer des Lebens für eine gegenstandslos gewordene, in der Gestalt des Nationalismus bekanntlich auf eine historisch einzigartige Art und Weise gegen die ‚eigenen’ Populationen, die seiner Gewalt Unterworfenen, exemplarisch mörderisch geworden ist, auf dem Hochpunkt seiner eigenen Modernität als Nationalstaat. Man muss das klar sagen: Es gibt in diesem Gefüge und dem von ihm ausgegangenen und noch von ihm ausgehenden Geschehen keine Unschuldigen und Schuldigen, keine Opfer und Täter, keine Guten und Bösen, sondern nur Täter und Schuldige. Diese Schematisierungen sind Phantasmen einer Alltagskultur, die die Begründung mit der Ausrede überall längst gleichgesetzt hat, die Rationalität mit der Rationalisierung. Man meint zur Verlogenheit und zum Betrug verzogene Kinder sich gegenseitig überschreien zu hören angesichts eines Erwachsenen, der an dem Sandkasten vorbeikommt während sie sich gegenseitig Sand in die Augen werden und nun aufeinander weisend erklären, wer angefangen hat. Solange die Geschichtsschreibung von diesem infantilen Blödsinn beherrscht bleibt, verschwinden natürlich die wirklichen historischen Grundlagen der so genannten Demokratien hinter einem Paravent von Rauch, dem ‚fog of war’ aller Schlachtfelder, auf denen im Augenblick vor allem der Niedergang der Wissenschaftskonzepte unter dem Druck krimineller Energien der karrieresüchtigen Individuen zu beobachten ist, die auf Teufel komm raus wissenschaftsförmiges unter je gegebenen Bedingungen herstellen um auf einem Markt zu reüssieren, auf dem es um eine Umlenkung von finanziellen Ressourcen geht und sonst nichts, ohne dass die Strukturen der Macht, die diesen Markt ihrerseits determinieren aus dem systematisch ausgeblendeten Untergrund, den die wissenschaftsförmigen Gebilde dadurch produzieren, dass sie ihn sei es aus der Betrachtung aussparen oder sogar durch Ausgrenzung aus der Sprache konstituieren, als blinden Abyssus jenseits von Erleben, Erfahrung und Urteil, während der andere Aspekt dieses Niedergangs in dem in den USA von der Geschichte der Massenmedien so wenig wie von dem Konnex von Wirtschaftsinteressen des militärisch-industriell-konstitutionellen Komplex und von dem Personalbedarf der Dienste zu trennenden akademisch‑wissenschaftlichen Lebens das sich in den Betrieb einmischende Erscheinungsbild der ‚junk science’, einer degenerativen Form zynisch gewordener Mentalitäten, die sich der ‚wissenschaftlichen Form’ so bedienen wie die Quacksalber und Prediger der freien Kirchen und die Popmusikindustrie ihre Proselyten keilt, oder auch die Wiederkehr von Formen des Hexenglaubens, der Magie, der Astrologie., der sogenannten ‚synkretistischen Religionen’ und der ‚Cargokulte’ und Science Fiction mit dem propagandistischen Brei der so genannten Nachrichten in den Trusts of manufacturing consent einfach als Spezialitäten für bestimmbare Zielgruppen angefertigt werden, die dann zwischen Harry Potter und Stephen Hawking passende Propaganda herstellen, die aufs Ganze gesehen die Funktion jedenfalls ausübt, die Wirtschaft in Gang zu halten, also die organisierten Interessen zu bedienen, die sich darauf konzentrieren, auf lange Sicht die Weltbevölkerung als eine zu bewirtschaftende Biomasse in derselben Art und Weise zu bewirtschaften, wie Viehherden und Nomadengesellschaften die von ihnen unter Ausschluss anderer Nahrungskonkurrenten ausschließlich zu bewirtschaften.

Man muss sich nur einen flüchtigen Überblick über die wissenschaftsförmigen Gebilde verschaffen, die dieser Population flächendeckend übergezogen worden ist um zu sehen, dass alles, was die Ideologie der Aufklärung, verstanden als Eigenpropaganda des beginnenden ‚Wissenschaftszeitalters’, die angepasst war an die seinerzeitigen Vorurteile der mit ihr für ihre Interessen in Bewegung gesetzten Adressaten, spätestens seit dem letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts abgelöst worden ist durch das krude Interesse an der Bewirtschaftung der unterworfenen Populationen für die Zwecke der Selbsterhaltung und Expansion der Großkomplexe der miteinander konkurrierenden Wirtschaftsgruppen, die auf der Grundlage des Territorialstaates, ideologisiert als ‚Nation’, den Übergang in eine regressive, gegen den in der oder als ‚Aufklärung’ formulierten Trend gewissermaßen zurück zur Religion ins Werk setzten, mittels einer u. a. in der nunmehr zur Autorität an ihrer Stelle gewordenen ‚Wissenschaftsförmigkeit’, deren Eindrucksmanipulationspotential durch Verstaatlichung, Institutionalisierung und eine restlose Kontrolle der monopolisierten Qualifikations‑ und Qualitätskontrolle, die staatliche Lizenzvergabe und damit die Indienstnahme der Vergabe oder der Versagung von Lebenschancen zum unterliegenden Primärzweck der Kontrolle der Wege zum möglichen Wissen und der machtbestimmten ‚Auszeichnung’ des ‚richtigen’ Wissens, des eigentlichen Wissens und der eigentlichen ‚Wissenschaftlichkeit’ erhoben hat.

Man kann dabei von den ‚Naturwissenschaften’ einmal absehen, aber ob z. B. die Kernspaltung und der Wasserstoffbombenbau jenseits der sich im Kampf aneinander in der Wiederholung des animalischsten Primitivismus von Großraubtieren  im Laufe des ‚wissenschaftlichen’ zwanzigsten Jahrhunderts zu immer furchtbareren Monstren sich aufrichtenden Komplexe dieselbe Aufmerksamkeit gefunden hätte, die alles Interesse darauf richten mussten, jeweils ‚ihre’ Populationen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterwerfen, also mittels Gewalt, Begünstigung und Überredung oder dann die vieles vereinfachende Bewusstseinskontrolle durch sprachliche Isolation, internalisierten Konformitätszwang, der dafür sorgte, dass die Individuen sich entlang der ihren Instinktresten gewaltsam aufgepfropften gegenseitig zur Anpassung terrorisieren (Gruppen[psycho]therapie, Gruppendynamik, Neuroprogrammierung [wo die Verschämtheit eines gewissen ‚wissenschaftskonformen Jargons, der noch Hilfsbereitschaft zu bekunden scheint, dem unverschämt als Motiv auftretenden kommerziell orientierten Produktdesign und dem Bekenntnis zur gewaltsamen Dressur weicht, vielleicht besonders attraktiv für masochistische Zielgruppen und militärische Applikationen auf Kampfgruppen, also bereits mit dem Bekenntnis zur Erziehung als Gehirnwäsche und Terror identisch wird) in einer nicht von den ihnen übergestülpten Großgefängnissen mit dem Namen ‚Nation’, ‚Vaterland’, ‚Home sweet home’, Home of the brave’, ‚God’s own country’, ‚Grande Nation’ usw. (das alles läuft ja mit einer ebenso ermüdenden und langweilenden wie die Intelligenz der Adressaten deshalb mit Recht unterschätzenden Dreistigkeit darauf hinaus, dass man darauf vertrauen kann, dass der Zumutung kein Widerstand in einem Urteil des Bürgers entgegentritt, weil man sie selbst erzeugt hat, also darauf schon vertrauen darf, dass die Masse der so industriell produzierten Bewusstseinsverfassung sich zu jeder Normalverteilung formieren wird, die dann nur noch ein zu bewältigendes Restproblem belässt, das sich durch Psychiatrisierung, Kriminalisierung, Drohung und Lagereinrichtungen disziplinieren lässt, sofern die derart Identifizierten nicht unter den Bedingungen einer sich alsbald auflösenden Konkurrenzlage unter den Machtblöcken nicht noch den Ausweg finden mochten, sich der jeweils anderen Seite als ‚nützlich’ anbieten zu können, und wehe ihnen, wenn sie sich nicht als nützlich erwiesen. Man kann noch einen Rest davon in der recht eindeutig gerichteten ‚Dissidentendebatte’ sehen, der auch Amnesty International mehr und mehr zuzuneigen scheint, und die ‚Dissidenten’ als ein Phänomen benennt, das sich von Europa aus gesehen irgendwie im Osten identifizieren lässt, während es von den USA aus eher einem ausschließlich nach Westen gerichteten Blick zu entspringen scheint, was dann, obwohl die Himmelsrichtung auf den ersten Blick entgegen gesetzt ist, dennoch, auf einer Kugeloberfläche jedenfalls ebenso wie auf einer kreisförmigen Scheibe, auf dasselbe hinausläuft, so dass hier beide anhand dieser Unterscheidung konturierte Bewusstseinsformen eine glückliche Koalition der überwältigenden oder jedenfalls noch der Überwältigung aller Anderen fähigen Mehrheit eingehen.), alles nur solange noch nicht die restlos verstaatlichte Erziehung und Bildung mit der wissenschaftlich angeleiteten Dressur und von der Gehirnwäsche nicht mehr unterscheidbar zum Umriss jenes globalen Kolosses sich konturieren würde, der den Übergang zu einem wissenschaftlich totalisierten globalen Konzept der Massentierhaltung an der Tiergattung Homo sapiens erst ankündigt, einen Totalitarismus, der aufgrund einer Sublimierung des Gewaltformationen der so genannten historischen ‚Hochkulturen’, begleitet von einer immer präsenten Kritik, der er stets auf dieselbe Weise korrumpierte und in ihr Gegenteil verkehrte, die Stufe der Sublimierung durch Wissenschaft und Kontrolltechnologie statt Religion erreicht, an deren Stelle deren zu Kontrollinstanzen gewordenen Verfallsformen längst geworden sind.

Man kann den Beginn dieses nachromantischen Umschlags mit der Einführung von Lehrstühlen für Psychologie und deren durchschlagenden Karriereerfolg im Verlaufe des ‚ersten Weltkriegs’, also der ersten Runde des das Zwanzigste Jahrhundert beherrschenden und eigentlich ausmachenden globalen Krieges festsetzen und hat daran einen recht guten Orientierungspunkt für den Übergang der Wissenschaft zu einer staatlich kontrollierten und ausgebauten Instanz der Populationskontrolle und –beherrschung. Spätestens an dieser Stelle, also in demselben Moment, in dem Max Weber angesichts der ‚Versachlichung’ und Technisierung, der Rationalisierung der Welt, die er zum alles beherrschenden geschichtlichen Konzept der Entwicklung erhob, von einer ‚Entzauberung der Welt’ sprach, setzte mit der Umwandlung von Wissenschaft und Technik in der Anwendung auf ganze Populationen eine Verzauberung und Mystifikation der Bewusstseinsverfassungen ein, angesichts deren die Irrtümer der so genannten primitiven, animistischen Frühkulturen eine leicht zu verzeihende kindliche Harmlosigkeit darstellen, die kaum einen Schaden anzurichten geeignet war und das Überleben der Art problemlos garantierte. Denn in nichts hat die generelle und nur zu verdrängende Abhängigkeit des Lebens der Tierart Homo sapiens von der Natur, in die er als Lebewesen eingebettet ist wie von der, die er, naturgemäß als Teil dieser Natur selbst ist, als Teil wie als Ganzes, irgendwie nennenswert verändert. Was sich abgespielt hat ist eine Verschiebung der Abhängigkeit von der ‚äußeren’ in die Binnenstruktur der problembewältigenden Subysteme der Produktion, der Herrschaft und des Wissens, die als Gewaltkomplexe über ihn verhängt sind.

Damit kehrt aber die Umgebungsnatur auf eine eigenartige und zunächst unkenntlich werdende Art und Weise innerhalb der Systeme nicht nur wieder, sondern verwandelt sich in ein Selbstverhältnis der Tierart Homo sapiens zu sich selbst, indem sie sich in sich aufspaltet nach einem Muster, das sich innerhalb des natürlichen Zusammenlebens der Arten in der Form der ‚Fresshierarchien’ darbietet, als natürliches Phänomen des autokannibalisch seine Hierarchien aus sich selbst aufbauenden Lebens. Das natürliche Zusammenleben der Herbivoren und Carnivoren auf dem Niveau der Säugetiere ist ja ebenfalls schon ein in gewissem Sinne als Familienangelegenheit zu betrachtendes Verhältnis. Die pflanzenfressenden Säuger und die von ihrem Fleisch lebenden Raubtiere sind gleichermaßen Mitglieder einer Lebensform, der Säugetiere. Sie sind in diesem Sinne Familienmitglieder einer und derselben Familie und unterschieden nur nach der Art. Dieser ‚Artunterschied’ fällt nun innerhalb der Geschichte des Homo sapiens, die als Naturgeschichte bzw. als deren Teil zu betrachten ist so wie die Entwicklungsgeschichte z, B. der hier in vieler Hinsicht als gleichwertig und wegen der Unterschiede besonders lehreichen Entwicklungsgeschichte der ‚Gorillas’ (man muss hier immer im Auge haben, dass sowohl die Benennung des ‚Homo sapiens’ als auch der ‚Affen’, bzw. der [anderen] Primaten bzw. der ‚Gorillas’ durch den ‚Homo sapiens’ erfolgt ist und dass in diesen Vorgang eine Menge problematischer Vorentscheidungen eingehen.

Denn was bedeuten denn diese Art der Selbstidentifizierung und der ‚Identifizierung’, die ja nicht mit der ‚Identität’ gleichgesetzt werden kann, und was bedeutet es, dass nur eine einzige Tierart, der Homo sapiens, sich zugleich zuständig fühlt für seine Selbstidentifizierung, die als Identifikation zugleich auch eine Identitätsbestimmung zu sein beansprucht, und für die ‚Identifizierung’ aller anderen von ihm identifizierten Lebensformen, also derart, dass der Homo sapiens sich als globaler, und in seinen ins Grenzenlose drängenden, (in der Form der so genannten Science Fiction aus dem kaum zufällig us‑amerikanischen Sprachraum, der britische bietet ja eher die rückwärtsgerichteten magischen Komplemente flächendeckend als Ersatzreligionen an, aber das ergänzt sich natürlich, und meint dasselbe: Die entschlossene Besetzung aller Dimensionen – die Stringtheorie bringt es schon auf mehr als dreißig, und die Mathematik ihrer Natur gemäß auf ‚n’, und hält damit der instinktverarmten Maßlosigkeit alle Optionen offen, was auch zeigt, dass die Entwicklung des Homo sapiens einerseits einem in jeder Stufe unmittelbar gegenwärtigen Instinktrest eines mörderischen Raubtiers entspringt und andererseits dessen ‚Dynamik’ beherrscht, während die Instinktverarmung eine ‚Intelligenz’ entbindet, die, indem sie sich der Grundlagen ihrer Evolution im Darwinismus und allem, was daraus folgt, bewusst wird und sich nun auf diesem Selbstbewusstsein als Plattform aufsetzend, selbst die weitere Richtung zu geben versucht, den gewissermaßen stationären Impuls der Bestie über sagen wir den Blutrausch eines in einen nächtlichen Hühnerstall geratenen Marders in Richtung der Wasserstoffbombe evolutiv zu überschreiten und zu demonstrieren vermag, was die Instinktreduktion aus einem erst an der repetitiven Erschöpfung auslaufenden stationären Instinkt werden zu lassen vermag, indem sie ihn in eine ‚intelligente Evolution’ überführt, die endlich nicht nur alle Hühner, sondern alles Leben einschließlich sich selbst zu zerstören vermag, weil das im Verhältnis des zur Flucht ‚gebildeten’ Huhns oder Beutetiers und des zur Jagd ‚gebildeten’ Beutegreifers ruhende Gleichgewicht der Arterhaltungsimpulse keinen Gegenhalt mehr findet und damit auf sich selbst zurückzufallen droht, mangels eines kompensatorischen ‚Mechanismus’, als dessen vor allem gerade von den Raubtieren unter den Wissenschaftlern höhnisch als ‚philosophisch’ oder ‚alteuropäisch’ verabschiedeter Terminus einmal ‚Vernunft’ empfohlen worden war. Beide Bezeichnungen sind zynische Verhöhnungen, aber weitaus verräterischer ist die, die die Vernunft als ‚alteuropäisch’ und damit eo ipso als erledigt, abgehakt und sogar kindisch abtut, als Rest des Glaubens an den Weihnachtsmann, der im Rahmen derselben Zivilisation als ‚Santa Claus’ in der Form eines kommerzialisierten Markenartikels indessen unverdrossen das Massenbewusstsein beherrscht (um dieselbe Zeit, in der die staatlich beschäftigten Wissenschaftler ihre Projekte in papers niederlegen, die ihnen die Anschlussfinanzierung sichern sollen.) – durch die alles, buchstäblich das nach dieser Vorstellung ‚in a nutshell’ von der Größe des Schädels von Stephen Hawking passenden Universums, erfüllenden verwissenschaftlichten Größenvorstellungen universaler Herrschaft der Flugzeugträgerflotten auf dem universalen, in ein paar Quadranten (acht reichen sowohl für eine Kugeloberfläche also auch für den von ihr eingeschlossenen Raum bzw. die Raumzeit) aufgeteilten universalen Weltmeeres, zu dem zudem Stargates zur Verfügung stehen, Türen, zu dem jede mit einem ‚Forschungsauftrag’ mit dem Nebenzweck der Weltrettung vor dem Inbegriff des anderswo zu suchenden und immer auch schon gefundenen Inbegriff des Bösen, das sich zum Böseren und dann zum Bösesten stets noch zu steigern vermag, versehene Infanteristentruppe einen ihr von ihrem Recht auf Freiheit garantierten Zugang hat, der es ihr nicht nur ermöglicht (‚Unsere Waffen dienen nur der Verteidigung’) alle Türen im Namen der Freiheit der Forschung und des Zugangs zu allen Häusern nach Art einer Staatspolizei gegebenenfalls einzutreten um die Häuser zu stürmen, sondern stets sogleich innerhalb der vorgefundenen ‚Lebensformen’ oder Populationen nach dem Muster der von ihnen mitgeführten, vorsätzlich unter dem Gesichtspunkt der Blauäugigkeit rekrutierten Wissenschaftler und der eingebetteten Berichterstatter sofort subversive Aktionen zu initiieren, um zunächst ein paar unzufriedene Randfiguren zu rekrutieren um sie als Dissidenten gegen die jeweiligen Herrschaftsverhältnisse, um deren Destabilisierung es geht, in Stellung bringen zu können, sondern daraus die Vorwände zum vernichtenden Angriff auf den ihnen und ihren Interessen entgegen gesetzten Widerstand überzugehen, indem sie die Populationen von ihren ebenso ungeheuerlich und überlegen bewaffneten wie mit bloßen Gesten der Drohung beschäftigten, dann auf einmal doch ungemein dummen Widersachern befreien, indem sie bedenkenlos zum Mord übergehen, wenn sie erst einmal die Türen eingetreten haben.

Diese praktische Sozialphilosophie ist nicht auf Verständigung angelegt und auch nicht konsensorientiert, sondern auf den mehr oder weniger unvermittelten Genozid. Wer ihm entgehen will, soll sich mindestens raushalten, wenn er schon nicht sogleich beigeistert mitmacht im Befreiungskampf. Es ist die Sozialphilosophie einer imperialen und universalen Soldateska, die, zusammengesetzt aus den Nachkommen von Emigranten,  als Versammlung auf eine ihr nicht bewusste Weise voller Hass und Ressentiment ist auf am Ende jede autochthone Kultur, die ihrer postkulturellen Bewusstseinsverfassung als Masse der Vereinsamten, atomisierter und verzweifelter Individuen, die in einem Berufsheer Unterschlupf suchen, das ihnen ein Minimum menschlicher Würde sichert und de facto die einzige sozialistische Organisation ist, die die Funktion hat, einer postkulturelle Konglomeration von gegeneinander asozialer Existenzen unter ‚Kommunikationszwang’ die Grundlagen einer destruktiven, zu paranoider Wut und Psychopathie des Normalindividuums verurteilenden und erziehenden Form des Zusammenlebens am Rande des Bürgerkrieges zu erhalten, an deren Sozialpsychologie sich die von ihr durch einen erbarmungslosen Genozid Ausgerotteten dadurch rächen, dass sie aus dem Trauma der emigirierten Täter und Eroberer aufgrund nicht zuletzt der Struktur des Kontinents, der die Nomaden, die ihn seit 10000 Jahren bevölkert hatten, nicht zurückzukehren imstande sind, ohne zu bemerken, dass diese Struktur sich ihnen aufzwingt in der Form eines unschlichtbaren Gegensatzes zwischen einem verstädterten und einem Leben als wurzellose Nomaden.

Die Naivität, mit der durch eifrigen Export dieser mörderischen und offen kulturfeindlichen Propaganda, die ebenso offen ankündigt, was sie zu tun vorhat wie man das von ‚Mein Kampf’ gern immer wieder, und mit viel höherer Aufmerksamkeit behauptet, als sei es noch Zukunft, und nicht vielmehr die geradewegs mitgeteilten Ausgeburten der US-Filmindustrie die Propaganda der aus der Sozialpsychologie und dem Sozialcharakter der amerikanischen Gesellschaft selbst, so wie sie verfasst ist, sich zwanglos ergebenden Phantasien mörderischer Psychopathen, die schon aus kommerziellen Gründen mit einem Maximum an ‚Einfühlung’ in die Seele Amerikas eine erfolgreiche, am kommerziellen Erfolg unmittelbar ablesbare Empirie betreiben, die sich am Massenerfolg direkt rückkoppelt mit den Produkten und derart die sozialpsychologische wirkliche Identität der ‚Kreativen’, de facto Psychopathen, und der Masse, deren gewalttätige und zum Mord entschlossene rasende und paranoide Phantasien sie artikulieren in der Form einer animalischen kollektiven Phantasie, denen sie die exzellenten und von der Automatik der Entwicklung dieser Phantasien angetriebenen Bebilderungen liefert entsprechend der Entwicklung des globalen Verhältnisses dieser imperialen Population, die keine Begrenzung oder Grenze mehr zu akzeptieren imstande ist und daran auf eine desperate und äußerst gefährliche Weise zu verzweifeln droht, in einer Weise, die u. U. in der Ironie resultieren wird, dass dieses Kollektiv unter der Kontrolle triebhafter Politik, die von Raubtierimpulsen gespeist wird, zu denen sie sich ununterbrochen selbstbewusst bekennt, angesichts der Unfähigkeit dieser ‘Intelligenz’ eine sich allein aus der Anerkennung einer Grenze heraus, einer Aufforderung zur Selbstbescheidung oder gar zur Anerkennung einer ihr konstitutiv fremden Vernunft, die ‚Selbstbegrenzung’ aus sich selbst als Bewusstseinsform vorschriebe, einzuschränken, ohne dies einem sogleich projizierten willkürlichen und bösen, also zu vernichtenden ‚Aggressor’ zuzuschreiben, mit dem Ergebnis, dass sich dieser dann auch in der Umgebung irgendwo sogleich personifiziert findet, Opfer dieser einem inmitten eines technizistischen Wissenschaftsbetriebes auf der höchsten Höhe denkbarer Rationalität zu verdankenden, geschwächten, also nicht mehr gehemmten und von dieser Rationalität gerade nicht beherrsch‑ oder identifizierbaren (sie ist ja Ausdruck dieses in Wissenschaft und Technik umgegossenen Impulses einer von jenseits der Sprache aus dem Abgrund des blinden und unbewussten Lebens stammenden, sich in ihm sublimierenden raubtierhaften Animalität, die auch durch die Wahl bisher nicht ‚zugelassener’ Repräsentantenpersonifikationen nicht aufgehoben wird, sondern sich auch in den Seelen dieser Teilpopulation konsolidiert durch deren Eligibilität) Impuls einer Raubtiernatur wird, die auf eine ironische Weise unbewusst nach dem Muster der Wiederkehr des Verdrängten in dem filmischen Ausdruck und der wissenschaftlichen Propaganda des Saurierkults oder der den Fanfarenstoß zur Ausrottung der Haie – die man jetzt natürlich, wie kann es anders sein, den ‚Japanern’, den in der Erinnerung unter Subtraktion der Kriegsursachen und der Eigenbeteiligung in ihnen als Inbegriff des Bösen identifizierten einstigen Kriegsgegnern und nunmehrigen Wirtschaftskonkurrenten anlastet – darstellenden filmischen Projektionen artspezifisch ‚humaner’ mörderischer Einstellungen gegenüber allem Essbaren so gut wie gegenüber allen Nahrungskonkurrenten us‑amerikanischer Provenienz zu einer unkenntlich gemachten Darstellung kommt, in der sie sich, weil sich selbst unkenntlich, unbefangen ausagieren darf, zugleich an eine sublimierte und ebenso unkenntliche Drohung gegenüber allem, was sich diesem Unbewusstsein in den Weg stellen könnte. In diesem Impuls zur technischen Herrschaft über alles Lebende und Tote, alles Essbare und alle Nahrungskonkurrenz steckt der naive Ausdruck des Willens und der Entschlossenheit, im Zweifel das Leben selbst mit diesem größten Raubtier aller Zeiten untergehen zu lassen, eine ebenso verzweifelte wie psychopathische Drohung, die die Grundlage der gesamten Politik ist, das dieses transbiblische und transhistorische Monstrum, diese in den Panzer von Technik und Wissenschaft gehüllte Bestie als Keule mit sich herumträgt bei seinem ‚monstermash’ über den Globus, die sich verbindet mit der Drohung, das gesamte Universum zu erobern wie einst das Neue Kanaan ‚Amerika’, eine Bestie, für die es nicht einmal einen noch so entfernten Vergleichsgesichtspunkt in der dem Menschen zugänglichen kosmischen Wirklichkeit gibt, sondern nur und bestenfalls in der Phantasie, den Träumen dieses an sich verzweifelnden Raubtiers selbst, das den Alptraum von einem es überwältigenden Gegner zu träumen gezwungen scheint ohne eine Möglichkeit daraus zu erwachen. Denn auch lund gerade seine ganze Wachsamkeit und ‚Intelligenz’, alle seine Vorkehrungen sind von dieser alles beherrschenden verzweifelten Imagination abhängig, von der es sich zu befreien nicht in der Lage zu sein scheint, sei das nun, weil sie unbewusst ist seiner Natur nach oder weil sie nicht zu Bewusstsein gelangen kann, aus welchen Gründen auch immer.

Die Wissenschaften, die sich mit Geschichte, Kultur und den Wissensformen befassen, haben sich bisher durchweg mit dem durchschnittlichen Erwachsenen bzw. mit einer Fiktion befasst, die in der terminologischen Gestalt von ‚Person’, Psyche’, Subjektivität, ‚Bürger’ (citoyen, bourgeois, homme), ‚Mensch’ usw. behandelt und vorausgesetzt worden ist. Dabei wurde ignoriert, dass bereits ein Individuum, das ein Buch liest, in dem ausgehend von dieser Normalfiktion dann sowohl über die ihr zugrunde liegenden Vorstellungen wie über das, was an Objektivationen daraus wird, also Verbände solcher Individuen, Institutionen, Wissensformen usw., geredet wird, Voraussetzungen erfüllen muss, die es dazu befähigen, das Buch nicht nur zu lesen, indem die Sätze und Vokabeln identifiziert werden, sondern auch zu verstehen, wovon im Zusammenhang des derart Präsentierten geredet wird. Ebenso ist davon auszugehen, dass dabei etwas mit dem Leser geschieht, das seine zunächst vorauszusetzenden Sichtweisen, seine Kenntnis womöglich verändert, in einer Weise, die nicht nur davon abhängt, was der Autor beabsichtigt haben kann oder mag, sondern auch davon, womit ‚das Buch’ zusammentrifft, denn der Leser ist gewöhnlich keine tabula rasa, sondern in dieser oder jener Weise vorgeformt. Dasselbe gilt in einem eminenten Sinne natürlich auch von dem Autor.

Denn beide sind durch einen Enkulturationsvorgang gegangen, in deren Verlauf sie in den verschiedensten Hinsichten geformt wurden bis zu dem Moment in dem sie das Buch zur hand nehmen um es unter bestimmten allgemeinen und spezifischen Rahmenbedingungen zu bearbeiten in dem sie es lesen. Zugleich ist der Vorgang des Lesens selbst ein Entwicklungsvorgang, ein Vorgang in der Zeit, Lebenszeitverausgabung, Einsatz von Lebenszeit. Diese ist aber in jedem Augenblick qualitativer Art. Der physikalische Zeitbegriff bzw. die von der Physik und von Organisation unterstellte oder suggerierte Zeit, deren Inbegriff auf einer Uhr an Zeigern abgelesen wird, ist dem Schein nach qualitätslos, eine bloße Aneinanderreihung von identischen Momenten, im abstraktesten denkbaren Fall, von ‚Augenblicken’, also ‚Zeitpunkten’, deren Sequenz die ‚Linie der Zeit’ ergibt, die durch das immerwährende ‚Jetzt’ hindurchlaufend oder es mitführend und aus sich immer neu erzeugend, aus der Vergangenheit in die Zukunft verläuft derart, dass das Bewusstsein mit einem Janusgesicht zugleich stets einer mehr oder weniger mit ‚Material’, Materien’ oder Strukturen erfüllten Vergangenheit zugewandt ist, die bis an das Jetzt heranreicht, während es mit einem anderen einer leeren, von Phantasien, Gespenstern oder einem mehr oder weniger wabernden Nebel, von Projekten und Entwürfen abwechselnd probeweise erfüllten, aber stets nur im Spiel von probeweisen Erfüllungen erfüllten Zukunft zugewandt ist, während das Jetzt sich in diese Zukunft derart hineindrängt, dass sie im Durchgang durch dieses Jetzt mehr oder weniger mit dieser oder jener Erfüllung erstarrt oder der nunmehr im Modus der Vergangenheit, der vergangenen Zukunft erfassbare ‚Erwartungsraum’, die unbestimmt erfüllte Zeit einer zunächst erwarteten Zukunft mehr oder weniger leer, aber nunmehr nicht mehr beliebig zu ‚besetzende’ erinnerte vergangene Zukunft erscheint, im Modus einer inhaltlich kristallinen und zeitlich erstarrten Vergangenheit.

Diese Eigenart der in der soziologischen Theorie weitgehend ignorierten Verfassung alles Seienden, die auf merkwürdige Weise immer wieder zugunsten einer mit der Konstitution des Bewusstseins unvermeidlich verbundenen Täuschung ersetzt wird, in der das nur zeitlich Existierende einfach unter dem Aspekt einer reinen Dauer repräsentiert wird, in die dann zwar wieder metabolische und anabolische oder katabolische Prozesse eingeführt werden, die dann an den Materien beobachtet werden, so als vollziehe sich dies alles in einem Raum, in dem Käse schimmmelt, Milch sauer wird, Kinder geboren werden, Menschen altern und sterben, Bäume wachsen und vom Sturm umgeweht werden, Sonnen erlöschen, Sterne ‚geboren werden’ usw., einem Raum, in dem man hin und her gehen kann um abwechselnd Baum und Käse zu beobachten und ihren jeweiligen Zustand abzulesen. Die darin unbemerkt vorgenommene Verräumlichung hinterlässt dann das Restproblem der Reversibilität oder der Irreversibilität, weil die Prozesse stets von einem Jetzt aus gedacht oder betrachtet werden, das sich als Konstante darstellt, eben als das beobachtende Bewusstsein.

So viel sollte man indessen an der Umstellung des wissenschaftlichen Bewusstseins der Physik lernen können, dass dieser Schein sich als hinderlich erweisen könnte, wenn man ihn nicht seinerseits derart in Rechnung stellt, dass man sehen lernt, dass dieses Bewusstsein weder sich selbst noch ihm einer seiner Gegenstände jemals zweimal erscheint. Die Identität sowohl des Bewusstseins wie der Gegenstände ist also eine enorme Abstraktion und es ist eines der Merkmale des Bewusstseins, sich selbst und sich in einer ihm gegeben erscheinenden ‚Welt’ scheinbar unmittelbar vorzufinden indem es von seiner eigenen Zeitlichkeit wie der der Objekte zugunsten unablässiger ‚Identifikationen’ so gut abstrahier wie von dem Vorgang selbst, in dem es so gut wie seine Welt in ihrer jeweiligen scheinbaren Eigenständigkeit und damit Identität geworden ist als was es sich und ihm die Welt zumal je für sich erscheint.

In dem Moment, in dem das Bewusstsein sich selbst erscheint wie ihm gegenüber eine Welt, die immer die ganze ist, auch wenn sie sich ‚entwickelt’ und gerade, wie die Bezeichnung selbst schon besagt und impliziert, als eine sich ‚ent‑wicklende’ aufgefasst und schematisiert ist, wie sich ja auch das Bewusstsein als sich entwickelnd von ihm selbst zugleich ebenso wie mit sich insgesamt identisch gedacht, vorgestellt, wahrgenommen wird, und auch stets das ganze ist, das sich dennoch ‚entwickelt’. Das meint doch offensichtlich die Entfaltung, das Explizitwerden eines Impliziten. Alles ist so vorgestellt, als sei es schon da, präfiguriert, um dann eigentlich nur zu werden, explizit, was es schon ist, implizit. Sieht man genau hin, dann geschieht eigentlich gar nichts, jedenfalls nicht ernsthaft in einer qualitativ gedachten Zeit, die aus einer Folge qualitativ bestimmter, durch ihre Positionierung in der Reihe mit ihrem unverwechselbaren ‚Stellenwert’ in ihrer jeweils einzigartigen und unwiederholbaren Qualität eindeutig bestimmt wären. Nun gibt es eine solche Reihe, die wir kennen, ja bereits. Es ist die Reihe der Zahlen, der Gesamtheit des Zahlenkörpers. Aber auch darin ist mit der Identität und der eindeutigen Bestimmtheit jeder Zahl durch ihre Positionierung, die sie jeweils zwischen genau einen Vorgänger und einen Nachfolger positioniert, eine beliebige Wiederholbakeit gedacht.

Denn wir können ja jederzeit auf diesem Zahlenkörper in dieser oder jener Richtung vor‑ und zurückgehen bis zu einem beliebigen Einsatzpunkt, von dem aus wir dann, von einer zur jeweils nächstfolgenden Zahl weitergehend, in dieser oder jener Richtung bewegen. Da hier Reversibilität je schon mitgedacht und vorausgesetzt ist, befinden wir uns auch hier genauso genommen in einer Struktur nach der Art des Raumes, ganz gleich, ob wir hier einen Punkt, eine Linie, einen Körper mit n Dimensionen zugrundelegen und ein entsprechendes Koordinatensystem, in dem jedem Punkt ein durch seine Koordinaten eindeutig bestimmter Ort zugewiesen werden kann. Immer fallen wir offensichtlich auf diese mehr oder weniger automatische Verräumlichung, der Reduzierung gerade der Zeit aus der bewussten Betrachtung zurück und in der Tat können wir damit auch glücklich operieren. Es scheint also so etwas zu geben wie eine Erfolgsorientierung des Lebens an der Reduzierung der Zeit durch eine Abstraktion, die den Weltbegriff erst ermöglicht so gut wie den des sich selbst identifizierenden Ichs in dieser Welt.

Insofern ist zu fragen, ob die Zurückweisung, die in dem Vorwurf des ‚alteuropäischen’ Traditionsbestand des Denkens der Welt und des Lebens bzw. des Menschen nicht zwar gezielt aber daneben getroffen wird, so lange nicht die Umstellung des Bewusstseins der damit befassten Wissensformen auf die Grundlage der Zeit und der Zeitlichkeit in einem gründlicheren und radikaleren Sinn auch durchgeführt wird als das seit dem Auftauchen des Problems in den Grundlagen des modernen Denkens tatsächlich der Fall gewesen ist. Denn thematisiert wurde das Problem in verschiedenen Untersuchungen, zwischen den Untersuchungen Husserls, über Heidegger bis zu Mc Taggart, Bieri und schließlich die Arbeit von Günther Dux, aber es scheint doch, dass bisher nicht genügend konsequent eines wirkliche Umstellung des wissenschaftlichen Bewusstseins auf die Zeit derart tatsächlich so geschehen ist, dass von dieser wirklichen Umstellung aus das Alltagsbewusstsein, das den kulturellen und gesellschaftlichen Normalbetrieb bis in die letzten Verästelungen der in dieser Hinsicht in nichts von dem des so genannten ‚kleinen Mannes von der Strasse’ oder dem bekannten ‚Otto Normalverbraucher’ (es ist ja stets auch ein Mann!) unterscheidet. Allerdings muss man auch sagen, dass die Leistungsfähigkeit einer solchen Umstellung auch erst einmal zu zeigen ist, einmal abgesehen davon, was daran ‚neu’ ist, denn das ‚Neue’ als das Bessere und Richtigere, also mithin als ‚das Wahre’ auszuloben, ist von sich aus nichts, was vom Alltagsbewusstsein abhebt und eine Eigenart des am wenigsten Haltbaren, der Mode, die ihrerseits einer eigenartigen Form der Zeitvorstellung unterworfen ist, nämlich der periodischen Wiederkehr des Gleichen, was einerseits auf anthropologische Konstanten verweisen könnte, die derzeit niemand so richtig gerne zu haben scheint, ohne dass das ausreichen könnte sie zu ignorieren, als Grenzen des Möglichen, die die Wiederkehr erzwingen, den Rückgang oder den Rückfall, wobei jeder Fortschritt mit einer Regression zyklisch identisch sein müsste in einem dann noch zu bestimmenden Sinn, oder wenigstens jede Entlastung nicht nur einem Gewinn, sondern auch Kosten entspricht, die symmetrisch zu ihm entstehen, aber aus Gründen des als wünschenswert erscheinenden Gewinns ignoriert werden, und andererseits über die bloße Begrenzung des Horizonts des Möglichen auf Grundlegenderes verweisen könnten, das dieser Begrenzung vorausliegt, etwa in der Gestalt der thermodynamischen Gesetze und dem Wechselspiel der Erzeugung von Negentropie und Entropie in einer Richtung, die zugunsten von mehr Entropie verweist und damit auf die Irreversibilität der zeit bzw. die Gründe für diese Irreversibilität. Jedenfalls scheint das Interesse des Lebens und der Lebensformen an der vorrangigen Bestimmung von Identitäten, an Identifizierung von Anfang an in seine Existenzbedingungen derart eingebaut, dass die Zeit als die tatsächlich unterliegende grundlegende Voraussetzung aller Form und aller Materie und Struktur, eher einer Abstraktion zum Opfer fällt, weil sie Eigenschaften hat, die um so vieles abstrakter sind als die Objekte, die aus ihr hervorgehen, dass sie gewöhnlich einfach ignoriert werden zu können scheint.

Nun ist aber überall eigentlich schon ‚ab ovo’ das Problem der Identität derart penetrant in den Vordergrund geschoben, dass man geradezu behaupten kann, dass es, dem Interesse an der Bestimmung und Festhaltung, der Identifizierung und Wiedererkennung des Identischen entspringend geradezu gleichursprünglich zu sein scheint mit dem Begriff oder dem Vorbegriff, den Vorgriffen auf das, was sich dann immer mehr in den Begriffen und der Terminologie von ‚Struktur’ und ‚System’, oder mit den Subbegriffen, die auf dieser Abstraktion schon aufsetzen, als der Systembegriff sich noch gar nicht ganz bewusst in ihnen abgezeichnet hat, also schon historisch und kulturell ‚späten’ Reflexionsbegriffen wie Institution und Selbst (wie in 'gnoti seauton' = erkenne dich selbst, dem Motto des delphischen Orakels), aber auch ‚oikos’, polis, oder den zu einer Familie zusammengefassten, als Persönlichkeiten oder personifizierten Mächten vorgestellten allegorischen Identitäten, schließlich der vergleichend identifizierten Pluralität von verschiedenen Göttergestalten, gipfelnd in der Intuition der Identität des einzigen Gottes des „Höre Israel, dieser Dein Gott ist einzig“ oder in der Vorstellung des ewigen Immerseins der Kosmos und der alles beherrschenden 'ananke', in deren aus dem Orient mit den Sklavenmassen einwandernden Umfassung das griechische Götterpantheon versank, allen als Beispiel vorgehalten, die sich die Entwicklung von Kulturen (bzw. den ‚Kampf der Kulturen’) nach dem Muster der Richtung und der bewussten Absicht militärischer Eroberungen (also eben entsprechend der Eindeutigkeit und Gerichtetheit von Sieg und Niederlage) vorstellen und deren Selbstbewusstsein die Möglichkeit des Überwundenwerdens durch die Überwundenen nicht einmal im Traum zu erkennen vermag. Als gäbe es für das gerade Gegenteil nicht geradezu überwältigende Beweise.

Gegenüber dem Bedürfnis des Lebens nach Identifizierung des Identischen bzw. der Selbstidentifikation ist die Zeit eine in der abstrahierenden Operation der Identifikation verdrängte Grundlage dieser Operation. Aber die Zeit spannt den Raum erst auf, gebiert die Materie und alle ihre möglichen Strukturen, gewährt dynamischen Prozessen und Entwicklung erst die Bedingungen ihrer Möglichkeit, und ist vermutlich auch die Grundlage aller expansiven Prozesse so gut wie der Entstehung von Formen, die sich bewusst auf sich selbst zurück beziehen bzw. die sich selbstregulativ stabilisieren, also eine Identität haben, wahrnehmen und verteidigen bzw. bewahren gegenüber umweltbedingten Kontingenzen, die sie nicht oder nicht anders zu kontrollieren vermögen als indem sie sich durch Selbststeuerung auf ihre internen Prozesse beziehen und diese als ‚Anpassungsreaktionen’ organisieren, als Selbstmodifikationen (innerer Zustände), die, obwohl Modifikationen, die Funktion haben, Identität zu bewahren. Aber das sind Rückgriffe, die vor oder hinter das Bewusstsein zu greifen versuchen, indem sie so tun, als könne man es umgehen. Von dieser Art ist alle gegenwärtige Kosmologie, die sich dabei beobachten lässt, wie sie in einer aufwendigen Anstrengung immer wieder unter Voraussetzung des Bewusstseins von seinem Objekt, einem Universum, in dem das Bewusstsein (des Alltagsmenschen wie des Physikers) eine zu vernachlässigende emergente Größe ist, die es gilt, in der sprachlichen, der symbolischen Darstellung von Welt ihre Grundlagen durch den Nachweis einer Verfassung dieses Objekts verschwinden zu lassen, die zu ihrer Existenz dessen, worin einzig sie erscheint als das, was sie nur in der Darstellung ist und sein kann, nicht bedarf, also weder der Sprache, der symbolischen Darstellung noch des Bewusstseins, das sich, sich mit anderen über seine Beschaffenheit verständigend, dieses Objekts versichert, weil es sonst nichts und niemanden gibt, dem es überhaupt, sei das als Ding an sich oder auch in symbolischer Reproduktion, in dieser Art erscheinen kann, wie es einzig dem Wesen erscheinen kann, das sich, auf der Grundlage einer in bestimmter Weise gegebenen sinnlichen Ausstattung, der Existenz und Beschaffenheit dieses seines Objekts zu versichern vermag. Ebenso sind subbewusste selbstregulative Selbststeuerungs‑ und Selbstregulationsprozesse, mit dem Bewusstsein als einer iterativ aus ihnen hervorgehend gedachten höheren ‚Repräsentation’ dieser Art von nicht zwingend, aber auch in der Form von ‚Bewusstsein’ möglichen, rekursiven Prozessen verglichen, ihrerseits unvermeidlich vom Bewusstsein aus gedacht, erschlossen sowie in ihrer Ähnlichkeit in dieser oder jener Hinsicht vergleichbar erkannte Vorgänge, setzen also ebenso gut Bewusstsein voraus, das sie identifiziert wie sie ihm als vorausliegend oder zugrunde liegende einfachere Formen seiner selbst erscheinen. Die objektivierende Distanzierung, die sie vom Zusammenhang mit dem Bewusstsein, der Erkenntnis und der sprachlichen Form löst, verdankt sich einer ihrerseits erst in langer Übung erworbenen Einstellung, die auf die technische Verfügung über sie abzielt, und sie als mögliche Determinanten einer objektiven Wirklichkeit schematisiert, an die sich bewusstes Handeln in Kenntnis ihrer besser anlehnen kann, sei es indem Folgen vermieden werden oder technisch hervorgerufen für einen lebensdienlichen Zweck.

Sowohl die Identifikation solcher Prozesse als Identitäten wie auch ihre Nutzung aufgrund einer abstraktiven Distanzierung subtrahieren durch eine methodische Anstrengung das erkennende und forschende Bewusstsein bzw. Subjekt aus der zum Objekt stilisierten und in dieser Form distanzierten ‚Identität’ heraus um das übrigzubehalten, was jenseits des erkennenden und forschendes Bewusstseins aus sich selbst verstanden oder erklärt werden kann, also zwar erklärt und verstanden, und darauf reduziert sich, zieht sich dann das erkennende und forschende Bewusstsein gewissermaßen zurück, während es in diesen Handlungen präsent bleibt, diese aber zugleich als eingeschränkte methodische Handlungen zu kontrollieren versucht derart, dass das im Verlaufe dieser Handlungen hergestellte das von Erklärung oder Verstehen unabhängige resultiert, und dies ist das gewünschte Objekt, das die Handlungen hervorbringen sollen. Die Probe darauf, dass das in der gewünschten Weise gelungen ist, ist dann diejenige Versuchsanordnung, die wiederum zeigen kann, dass aufgrund der vorgängigen Erklärungs‑ und Verstehenshandlungen das Objekt als solches tatsächlich fungiert, d. h. als quasitechnisches zu Recht konturiert wurde. Der Beweis der korrekten Konfigurierung des Objekts besteht also in einer Art Vorführung, die beweist, dass das Objekt aufgrund der forschenden und erkennenden Handlungen tatsächlich so konfiguriert wurde, dass es einen initiierbaren Prozess in dem so gedachten Objekt tatsächlich gibt, der als ‚technischer’ abläuft, also ohne einen anderen als den initiierenden Akt, der den Prozess in Gang setzt und nun aufgrund der internen Konfiguration des Objekts zu seinem antizipierten Ergebnis durchlaufen lässt. Und genau dies ist dann unter einem ‚technischen Prozess’ und einem ‚Objekt’ verstanden. Natürlich lässt sich das universalisieren und auf Alles übertragen. Versuchen kann man es ja und es hängt schließlich zunächst nur davon ab ob sich das unter diesen Umständen antizipierte Gewünschte demonstrieren lässt, damit man auf einen Erfolg verweisen kann, der keine weiteren Anschlussoperationen benötigt um eine hinreichende Konturierung des in Forschung und Erkenntnis als Objekt Vorweggenommenen bestätigt zu sehen, es sei denn man konturiere das Unterliegende in anderer Weise und in anderer Absicht, um andere mögliche Antizipationen oder entdeckte Möglichkeiten zu finden, um ihre erfolgreiche Bestätigung nun dem ursprünglichen Objekt hinzuzufügen oder ein neues, aus dem zunächst betrachteten durch eine Verzweigung hervorgegangenes zu postulieren und zu klassifizieren. Es ist aber zu sehen, dass, was hier Objekt heißt, durch die Operationen der Forschung und der Erkenntnis erzeugt und dann, indem man die Demonstration der als Beleg für die gelungene Objektivierung geltenden Vorgänge vorgeführt hat, den zeitlichen Prozess der Untersuchung eines Substrats der forschenden Betätigung gewissermaßen komprimiert zu einem Gebilde, aus dem die Zeit gewissermaßen ebenso wie das Subjekt der Erkenntnis, die Beteiligung des Bewusstseins herausgekeltert wird, wobei man in diesem Fall den Treber behält, also gerade das behalten will, was der Winzer dann an die Schweine verfüttert. Diese Fütterung findet wohl statt, aber erst dann und in der Form des aus der technischen Verwertung in der Produktion resultierenden Massenprodukts, das gewissermaßen wie die Erzeugung von Joghurt aus dem Zusatz der immergleichen Pilzkultur zu dem Rohstoff Milch geschieht. Auf dieselbe Weise werden die Prozesse, die das zum Objekt vergegenständlichte Erkennen und Forschen dingfest gemacht haben, zur Vergärung der Rohstoffe genutzt, aus denen Maschinen, technische Geräte, chemische Substanzen usw. hergestellt werden in den Großanlagen, die den Forschungs‑ und Erkenntnisvorgang auf einen unter bestimmten angebbaren Bedingungen großtechnisch reproduzierbaren Vorgang der Herstellung von Stoffen oder Geräten bringen.

Das Objekt auch und gerade der Naturwissenschaften ist also bei Licht betrachtet diese Komprimierung und Spaltung eines zeitlich gerichteten Vorgangs komplexer Handlungen mit einem bestimmten, dem oben angegebenen Zweck, das dadurch konturiert wird, dass mittels des Arrangements am Ende des Vorgangs durch eine Reihe von Operationen der Abstraktion das sprachlich verfasste, mit Modellen arbeitende, vielmehr sie erfindende und anwendende forschende Bewusstsein sich selbst und die Zeit derart aus dem Vorgang abspaltet und ausscheidet, dass dabei das Gewünschte resultiert, ein Residuum, an dem von sich her, in der Abstraktion in Augenschein genommen, in der es nun erscheint, indem der Prozess, der es intendiert und hergestellt hat, gewissermaßen sich daraus zurückgezogen oder durchgestrichen wurde, dieser umfassende gesamte Vorgang nicht mehr ersichtlich ist. Da dies der Zweck der Übung war und ist, ist das so nicht zu beanstanden, solange nicht aus dem Blick gerät, dass sich die Betrachtung, die nunmehr bloß noch von dem gewissermaßen als Lagerbestand eingeordneten Prototyp, dem Objekt ausgehend, sich dazu versteigt, nur noch das ‚Ding’ wahrzunehmen und es in einer falschen Verabsolutierung nur noch ausschließlich aus sich selbst verstehen zu wollen oder zu behaupten, anders sei es gar nicht möglich, derart mit der zeitlichen und zweckgerichteten Handlungskette, der Genesis die der derart im Lagerbestand des Objektiven einsortierten und aufbewahrten Prototypen wissenschaftlichen Handelns und Forschens oder auch anderer ‚objektivierender’, in Objekten auslaufenden Handlungszusammenhängen also ‚absolut’ () zu setzen, nur noch aus sich erklären zu wollen bzw. ein mehr oder weniger deutliches Verbot, milder eine methodische Ignoranz über die Forschungsgeschichte zu verhängen, eben eine ‚Verdinglichung’ ratifiziert und als Handlung erst auskristallisieren lässt, die die Herkunft des Objekts aus dem forschenden und erkennenden Bewusstsein und seiner sprachlichen Verfasstheit dann sei es absichtlich oder unabsichtlich unterschlägt und damit unter den Stand wissenschaftlicher Selbstreflexion, unter den der unabdingbaren Reflexion auf die Herkunft, den Sinn und die Legitimation des Handelns selbst zurückfällt, ganz unabhängig davon, welchen Sekundärzwecken diese Remythisierung des Handelns zum pragmatischen oder pragmatistischen ‚handling’ von Objektbeständen dann dienen mag, ebenso wie die ‚erkenntnistheoretische’ Stabilisierung des Vergessens oder der Verdrängung dann eine ‚zweite Naivität’ eines letztlich wieder auf den Schein vorwissenschaftlicher ‚Weltbilder’ mit sekundär nutzbarer Funktion der Herstellung eines Scheins der freien und problemlosen Verfügbarkeit eines präreflexiv zugänglichen materialen Lebensbodens, auf dem dann wiederum eigenartige, der vergessenen Zweckbestimmung der Konstituierung von Objekten erst entspringende neue ‚wissenschaftliche Untersuchungen’ sich ansiedeln können, denen ihr Entsprungensein nicht aus der Verdinglichung, sondern aus der Amnesie gegenüber ihrem Zwecks und ihrem Ursprung anzusehen ist, ohne dass sie selbst sich durch eine der erneuten Zuwendung vorausgehende Anamnesis, die doch als Propädeutik am Beginn jeder erneuten Zuwendung zu den so zu einem bestimmten Zweck geschaffenen Objekten stehen müsste, deren Ursprung zu versichern vermöchte, so dass man viele dieser ‚Untersuchungen’ dann damit beschäftigt sieht, aus dem Rätsel der zusammenhanglos ‚gegebenen’ Objekte aus dem verfügbaren Bestand ohne die vorauszusetzende Einsicht in den Zusammenhang ihrer Konstitution durch ohne Rücksicht darauf erdachte ‚Beziehungen’ zwischen den verabsolutierten Objektsammlungen oder einer Auswahl daraus, die ihrerseits ebenfalls keinen Bezug nimmt auf diese Konstitution, wiederum ein zusammenhängendes Ganzes zu gewinnen, das mit dem Vorteil der Erfindung, die dem geistverlassenen Scharfsinn immer noch zur Verfügung steht und deren Hauptbelegstück in der Konsistenz den Beweis ihrer Leistung anzutreten versucht, den Nachteil des sachunangemessen willkürlichen multipliziert zu einem dann unter Umständen wissenschaftlich anmutenden, weil methodisch informiert erstellten Produkt, das sich bei näherem Hinsehen eher rhetorischer Schulung und einer darin erlernten und abgeprüften  Unerschrockenheit verdankt als einer sachangemessenen Behandlung des Stoffes, dessen unverzichtbares Ingredienz eben die Herkunft der Produkte ist, die im Produkt zwar erlischt, aber nur deshalb, weil das in der Absicht eben der Handlungen liegt, die das Produkt zum Ziel haben, was diese Handlungen nicht gegenstandslos macht, sofern sich zeigen lässt, dass sie vielmehr als objektkonstitutive am Objekt dann mitgedacht und vorausgesetzt werden müssen, wenn der Zusammenhang der vermeintlich aus sich selbst verständlichen Objektwelt sonst nicht mehr verständlich gemacht werden kann bzw. aufgrund der Absolutsetzung der Objektwelt ihr Grund, in dem sie ihren Zusammenhang hat, nämlich in menschlicher und erkennender und forschender Betätigung eines sie hervorbringenden und als Objekte konstitueirenden Bewusstseins, das sich in ihnen objektiviert, aber nicht marginalisiert, sondern nur daraus zurückzieht, um des von ihm verfolgten Zweckes willen. Denn in jedem seiner Objektivationen ist es selbst als Ganzes und als Grund unabdingbar präsent. Deshalb gibt es keine bewusstseinsunabhängigen Objekte. Objektivation ist eine der Tätigkeiten des Bewusstseins, in denen es seine Potenz darstellt und beweist. Es ist also gerade in der Form der Welt stets vollständig und stets in derselben Art und Weise vollständig, oder anders: Alle seine Objektwelten sind in gleicher Weise unmittelbar zu dem Bewusstsein, das sie hervorbringt.


 Sonntag, 16. August 2009

(Fortsetzung der Eintragung in 'Das Tote Herz V', unter demselben Datum.)

Es ist unerheblich, was 'die Technik' von sich selber denken lässt, bzw. was Techniker und Technologen oder Naturwissenschaftler von ihrer Wissenschaft denken und verbreiten, wenn sie damit den Anspruch erheben, Philosophie zu betreiben, oder, weniger belastet, darüber nachdenken, was das jenseits ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung und der Reflexion darüber bedeuten mag. Die Wissenschaft denkt so wenig wie die Technologie und die Technik. Und wenn man das bestreiten will, indem man darauf besteht, dass genaugenommen nur (noch) die Wissenschaft, die Technik und die Technologie denken bzw. dem Denken entspringen, dann muss man, um den mithin nicht akzeptabel bezeichneten Unterschied, um dessen angemessene Benennung es geht, eben anders benennen. In jedem Fall bleibt die gemeinte dieselbe Differenz, die sie ist, wie immer sie nun heißt. Es ist sinnlos, sich da auf eine Polemik einzulassen, denn zunächst ist das einfach nur Anschluß an eine moderne Tradition, die diesen Unterschied bzw. das mit der Formel: Die Wissenschaft denkt nicht Gemeinte eben so und nicht anders bezeichnet hat.

Nach dem Ende der Philosophie zu philosophieren ist deshalb wieder möglich und auch notwendig, weil die längst (hinter den Selbsttäuschungen der letzten Marxisten und ihrer Gegner in der Versenkung der unbewussten Grundlagen der industriell fabrizierten Bewusstseinsformen der postkulturellen Globalisierung untergetauchten) vollständigen globalen Realisierung der Diktatur des Proletariats ohne Rücksicht oder unter je anderer Nutzung der jeweils für letztverbindlich gehaltenen Regierungsformen bzw. der fabrizierten politischen Oberflächenerscheinungen der längst einheitlich geregelten Herrschaft hinter dem Paravent der in der Nachfolge und zu seinem Ersatz künstlich aufgebauschten Übertreibungen der Varianten des säkularen Staates das wiederum als sinnvoll erscheinen lassen. Zugleich schließt das zwanglos und einsehbar an die Quelle der Philosophie an, aller Philosophie, wie an deren Vorformen im magischen, animistischen Denken, den polytheistischen (oder totemistischen) oder die aus ihr hervorgehenden Großformen der so genannten Hochreligionen, wie auch an die noch immer, wenn auch auf verschiedene verteilt, im modernen System der Wissenschaften oder ihrer Simulationen und Dissimulationen wirksamen Motive der Weltbildfunktion und der Herrschaft.

Die Lage ähnelt erneut einer bereits einmal da gewesenen. Auch wenn sich die Geschichte nicht einfach wiederholt, gibt es doch für das Denken bzw. Individuen, die es sich nicht nehmen lassen wollen, die Möglichkeit ähnlicher Lagen, diachronisch oder synchronisch, und niemand wird das einfach leugnen können. Denn so variabel ist die conditio humana gar nicht, jedenfalls nicht was das Verhältnis des Ganzen und des Einzelnen betrifft unter sonst wechselhaften Umständen, in denen sich dieses Ganze jeweils darbietet oder konfiguriert.  Die Stoa hat eine solche ähnliche Lage vor Augen und reagiert auf sie. Das zu bemerken heißt nicht, nun umstandslos die Stoa zu empfehlen und es dabei zu belassen. Es geht nicht darum, in der Kiste der Philosophiegeschichte zu graben um dann ein geeignetes ready‑made oder etwas aus ihr herauszuziehen, das sich in der passenden Weise zurecht machen ließe, um es auf den Markt zu bringen mittels einer der Mode abgesehenen Designtechnik oder der zur Mode passenden Propaganda.Es genügt, eine Andeutung zu machen um das Gemeinte auch und vor allem in seiner affektiven Bedeutung vor Augen tragen zu lassen, und man sollte es damit dann auch genug sein lassen. Ob Philosophie 'ihre Zeit in Gedanken erfasst' sein kann, hängt nicht nur von der Philosophie ab, sondern auch von der Zeit, die das begünstigt oder vereitelt, mit oder ohne Bewusstsein.

Eine erst spät – wenn überhaupt – in die durch ein geistes‑ bzw. sozialwissenschaftliches Studium 'geschulte'  Reflexion (wieder) eintretende Besinnung auf die Gründe und Motive (die man damals noch nicht als solche kennengelernt hatte) die man gehabt haben mag, just diese Interessen zum Gegenstand einer vermeintlich zwanglos an die akademischen Institutionen zumal einer in spezifscher Weise anschliessenden Fom, auch wenn sie nicht  durch einen chaotischen und mehr erzwungenen als gewollten totalen und auf gewaltsame Vorgänge zurückgehenden, nicht paradigma‑ oder auch nur kulturimmanenten bestimmten Impuls oder Eingriff zurückgehenden Zeit geschuldet sind, deren Wissensformen keine Zeit hatten sich organisch, aus einer eigenen inneren Entwicklung heraus – wie immer diese auch anschließen muss an außerwissenschaftliche Voraussetzungen, die u. a. Auch ihren Gegenstand oder Momente ihres Gegenstands ausmachen, nicht nur Grundlagen und Voraussetzungen, in die sie ihrerseits eingebunden ist – entlang allgemeiner Veränderungen und Verschiebungen im kulturellen Gefüge zu entwickeln, kann einen Schock zur Folge haben, der dadurch aufs Äußerste verstärkt werden kann, dann man sich der Tatsache bewusst wird, dass diese Motive und Beweggründe durch just diejenige Veranstaltung angegriffen, denunziert und entwertet wurden mit der Folge ihres endlichen Verschwindens aus einem Bewusstsein, das sich mangels besseren Wissens und anderer Möglichkeiten und vor allem im Vertrauen darauf, dass die beauftragten Lehrer als Erwachsene nicht zufällig damit betraut wurden, die kommende Generation, als deren Teil man sich fühlt, auf eine von ihr verantwortbare und vor allem zuvor von verantwortlichen Instanzen überprüfte Art und Weise in die Kontinuität der Kultur einzuführen, als deren bestallte Träger sie in derselben Weise zu fungieren haben, die dem Lernenden zu diesem Zeitpunkt wie immer vage als Vorbilder, als Paradigmen dessen, was die Beschäftigung mit den betreffenden Wissensformen ausmacht, vor Augen stehen.

Der Ausgangspunkt vom Alltagsbewusstsein, und damit aus der Sicht des Heranwachsenden, des Generationenverhältnisses ist unbedingt vorrangig und in keiner Weise berücksichtigt. Platon geht von der Position des Vaters aus. Das ist kaum für die Gegenwart haltbar, wenn gerade diese Position einfach als stillschweigend ausgeblendeter Bezugspunkt einer in beschleunigter Entwicklung befindlichen globalen Gesellschaft, als quasi-transzendentaler Standpunkt vorausgesetzt wird, eine größenwahnsinnige Anmaßung und Verblendung mit unbedingt fatalen Folgen. Die sozialwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Reflexion und Untersuchung dieser Voraussetzung ist die Voraussetzung einer nachweislich gesteuerten Verantwortlichkeit in Bezug auf die Zukunft.

Das eher durch Propaganda übertriebene und in verantwortungsloser Weise mehr erfundene als entdeckte Problem der 'Studentenbewegung' ist als Oberflächenphänomen gar nicht angemessen untersucht worden, zumal man sich angewöhnt hat, ein paar von den Medien eifrig als 'Studentenführer' aufgebaute Formen des aus dem unklaren Impuls hervorgegangenen Bewusstseins ganz und gar für bare Münze genommen wurden und auch in der Gegenwart ist eher eine Art neomythischer Bastelei im Gang, die auf dem Niveau des Stammtisches und des Seemannsgarns als das Übliche gelten dürfen, zumal sie beide Traditionen nicht zufällig als informelle soziale Institutionen beerben. Die Ursache war der totale Kulturbruch und seine Folgen. Das unterscheidet die kontinentale Tradition der Nachkriegszeit mindestens auf jeden Fall z. B. Von der oberflächlich ähnlichen der angelsächischen Siegerkulturen der Bürgerkriege des zwanzigsten Jahrhunderts.


Montag, 17. 08. 2009

Der Gang der Geschichte kann auch ironisch kommentiert werden, wenn man sich vor Augen hält, wie nah in der Intonation der alltäglichen Rede die Aussprache der Worte 'Verbesserung' und 'Verwässerung' beieinander liegen. Ich muss das vielleicht kommentieren. Ich habe mir lange die Mischung aus Ekel und Abscheu, das ich angesichts vieler der Mitteilungen über 'wissenschaftliche Errungenschaften' vor allem aus dem Humanbereich empfand. Der 'aufklärerische' Gestus der Unerschrockenheit, der schon die frühen Leichenfledderer, dann die Grabräuber und endlich die vorzüglich us-amerikanischen 'Sexualforscher, die kaum anderes sind als die Werbebüros und Unternehmensberater der Prostitutions‑ und der Pornographieindustrie, und vom selben Geist. Aber in der Tat geht alles das viel weiter. Tatsächlich führt dazu – man kann sich das am Beispiel des allen Kulturen zugrunde liegenden Inzesttabus klarmachen, insofern von der Erklärung eines dem 'Erkenntnisvermögen' im Wege stehenden 'Tabus' bis zu dessen Aushebelung gewöhnlich ein sehr kurzer Weg ist, der längst schon massenhaft beschritten ist und nur gelegentlich noch die allgemein Indolenz und stillschweigende Duldung als Teil der Urlaubsindustrien zu Pflichtübungen aufregt, indem der 'sexuelle Verkehr' mit Kindern und Jugendlichen Gegenstand kurzfristiger öffentlicher Erörterungen wird, von der Gleichgültigkeit gegenüber anderen Perversionen der Sexindustrie oder des von ihr zunehmend infiltrierten Alltags der 'Partnersuche', im Internet oder anderswo, abgesehen, während dies alles auf einem 'wissenschaftlichen' anthropologischen Design beruht, der das 'Produkt Sexualiät' erfunden hat, um es vermarkten zu können – dies alles ist, gemessen an einem integralen Verständnis der menschlichen Lebensführung, eine Summe von Perversionen, an deren Beginn die Perversionen von Individuen stehen, deren 'Neugier' kaum etwas anderes ist als die in 'Forschungsinteressen' umgesetzte Ausdruck von 'Motiven', die ihrerseits nur zu oft aus guten Gründen das Licht zu scheuen hatten, nicht nur, weil ihnen die  'zeitgenössischen Vorurteile'  im Wege standen, die dann natürlich alsbald ausdrücklicher Gegenstand wissenschaftlich angeleiteter Umerziehungsmaßnahmen wurden, also das Hauptangriffsobjekt der den ausdrücklichen Tabubruch zum Dogma und zur Absicht über alle unmittelbaren Ziele hinaus erhebenden 'wissenschaftliche Neugier'.

Die gesamte Wissenschaft ist kaum zu trennen von diesem programmatischen Tabubruch, und der Begriff des Fortschritts, der Verbesserung, des 'Paradigmawechsels', kurz, jede Unverschämtheit, jedes in Planung befindliche organisierte Verbrechen während der gesamten sogenannten Neuzeit atmet das Vorurteil, dass es gut und richtig sei und zukunftsweisend ist, allen Vorhaben die entschlossene Ankündigung voranzustellen, dass mn vorhat, alles in Stücke zu schlagen, woran die Gefühle und Erinnerungen, die sozialen Identitäten und Lebensgeschichten ihren lebensweltlichen Halt finden könnten, wenn, ja wenn sie nicht immer schon als Zonen des alsbaldigen Abbruchs und der Rodung designiert wären. Tatsächlich ist kaum mehr zu übersehen, dass die dahinter erkennbare Philosophie des Fortschritts von den krudesten technischen Mitteln diktiert wird: Es handelt sich um die Philosophien der Kettensäge, des Schaufelbaggers, der Planierraupe und der Lastkräne, die dem Leben unter der Diktatur des postkulturellen Proletariats oktroyiert werden. Die Verwaltungstechnologien folgen nur diesen Grundlagen der Fortschrittsphilosophien dieser Art, Inbegriffen lumpenproletarischen Selbstverständnisses, das in seiner Konsequenz zur Verwahrlosung neigt und in ihr ausläuft, nicht ohne seine Vorstellung von Disziplin in der Form des wie ein Krake die lebensweltlichen Handlungszusammenhänge durchdringenden Verkehrssystems mit seiner zwischenzeitlichen Erweiterung in die Netze der Großindustrien, die die Signalvermittlung organisieren, nicht ohne die Hybris, sich mit 'Kommunikation' durch Usurpation des Begriffs zu verwechseln und dazu beizutragen, den Umgang unter Menschen so weitgehend wie möglich zu kapitalisieren.

Das alles sind Verlängerungen der Rasereien des europäischen Mobs, eines aus dem nackten Überlebenswillen von unter das Tier herabgedrückten Gattungsexemplaren der Tiergattung Homo sapiens, geborenen Philosophie, die am Himmel an der Stelle des 'Großen Bären' aus angebbaren Gründen eine Bratpfanne 'erkennt',  der in derselben Weise 'Amerika besiedelt' hat, oft genug der Auswurf einer massa damnata des kulturellen Niedergangs der europäischen Gesellschaften – unter der Maske ihres fortschrittlichen Aufstiegs zu Wissenschaft und Technologie - ; es ist dieser Unterschied zwischen dem Ursus major der Alten und der Bratpfanne, der zugleich den Inbegriff des Fortchritts in der kulturellen Verwahrlosung, den Abstieg der determinierenden Projektionen aus den imaginären Palästen einer Kultur in den Bodensatz, den Sumpf verwahrloster Kreaturen am unteren Rand der jenseits aller Kultur sich auftuenden Abgründe verwahrloster und verzweifelter Desperados, die sich an aller Kultur dadurch rächen, dass sie ihre Projektionen, die eines blugierigen, aus Hunger mordbereiten kannibalischen Raubtiers an der Stelle von Sublimierungen durchsetzen und verbindlich machen, die sich bis in die Persönlichkeitsbeschreibungen der Personalrekrutierungsbüros der Großkonzerne mit Menschenrechten (Vg. die Geschichte des 14.th amendment of the constitution of the United States of America) durchziehen, in denen die 'entscheidungsfreudige' und 'durchsetzungsfähige' 'Führungspesönlichkeit' gesucht wird, deren Bedenkenlosigkeit und Rücksichtslosigkeit auf diejenige bedingungslose Mordbereitschaft hinausläuft, die die Grundlage des imperialen 'Erfolgs' dieses Modells ist, das vom Präsidenten, über die CEO's der corporations und die Schnattereien der 'reporter' – der Zu‑ und Zurückträger - und Kommentatoren so gut von CNN und Fox wie der New York Times oder den Publikationen des Time/Warner-Konzerns oder den Professoren der us-Universitäten, die oft, wie auch die Sprecher der NGO's von Geheimdienstlern bzw. deren Sprachgestus kaum zu unterscheiden sind, und bis auf die ohnmächtigen und lächerlichen Gesten der Obdachlosen hinabreichen, die am Rande des Erlöschens noch an Blechtonnen bramarbasieren wie die mythische Figur des berühmten Tellerwäschers, als wollten sie sogleich zu den Millionären aufsteigen,  die dann gewissenlos auf Kosten derer leben, zu denen sie in Wahrheit gehören, ein Umstand, den die an diese Vorbilder längst angeglichenen Mentalitäten bzw. das 'Selbstverständnis' der hiesigen Kulturexponenten, vom zweitklassigen Schauspieler – mit härtestem männlichem Image, in dem die Schwuchtel steckt, die es als Karikatur nachahmt – bis zu den Lieblichkeiten, die in Gestalt weiblicher pädagogischer Ideale öffentlich vormachen, dass sie gelernt haben, wie man mit ihren stahlharten treuherzigen Blödigkeiten Massen hypnotisiert, die von einem Alter an, an das ihnen die kindliche Amnesie jede wirkliche Erinnerung genommen hat, aus, wie schon Freud vermutete, vermutlich guten Gründen, daran gewöhnt und darauf dressiert wurden, den in der Täuschung der Erscheinung des 'Weiblichen' wie die Krallen der spielenden Bestie in Samthandschuhen verborgenen Befehlen dieser Dompteusen zu gehorchen, ein Umstand, der das Geschlechterverhältnis nach der Art eines gefährlichen Irrtums über die soziale Natur dessen, was dieses Weibliche repräsentiert an organisierter, durch eine Maske hindurchagierender Gewalt, verzerren dürfte, insofern die auf einen ihr selbst gar nicht gegenwärtigen Heliotropismus gegenüber der organisierten Macht gegründete Funktion dieser Maskerade, die wiederum von den sexuellen Abweichlern im Milieu der Homosexualität vermutlich mit einem gewissen, indessen unreflektiert bleibenden Gespür für die darin, in der ganz und gar 'heterosexuell' erscheinenden Ausrichtung dieser machtfunktional durch das übergeordnete Ganze, das 'rationale System' (der Nutztierhaltung an der Gattung Homo sapiens) transmutierten 'Weiblichkeit' und ihre soziale Funktonalität, der die 'Emanzipationsdebatte' ebenso blind folgt wie die unbekümmert um sie sich erhaltenden Erfolgsorientierungen etwa der ihr ganzes Vertrauen und die genügsame Orientierung ihrer gesamten 'Intelligenz' 'intuitiv' in das bedeutsame Teil am unteren Ende des Rumpfes setzenden Nachfolgerinnen der Tänzerinnen und Sängerinnen bei Hofe, der Mäitressen und Kokotten des Ancien Regime bis hin  in die Kokotten der so genannten 'belle Epoque', die sich in Objekte der Begierde als 'celebrities' und 'superstars' umgewandelt haben, laszive Wesen, die sind wie das, wovon Lottospieler träumen, Kompensationsgestalten des Elends, deren Verkörperungen sich gern darüber lustig machen, was das Elend anderer Kulturen sich kompensatorisch erträumt, etwa rehäugige Huris in blühenden, wasserdurchflossenen Paradiesesgärten nach Art und Grundriss des Taj Mahal als Belohnungen für das elende Leben des Wasserträgers oder des Kameltreibers Nasir.

Man kann diesen Taumel eines an technologischen Großprojekten unter Mitbestimmung der gewerkschaftlich organisierten Belegschaften der Großorganisationen orientierten Weltanschauung kaum mehr mit dem kulturell noblen Titel des Dionysischen belegen. Zumal das Selbstbewusstsein – ohne Selbst – der Träger dieses erblindeten Fortschrittsbegriffs, der auf 'Pradigmenwechsel' zusammenschrumpft, die politisch per Verordnung oktroyiert und von in die Politik vorgedrungenen Unternehmensberatungsbüros – teils bereits mit ihrem professionellen Selbstverständnis in den Universitäten 'implementiert', wie man seit 'Rürup' und 'Sinn' usw. wissen kann – hat mit seiner stupiden und affektiv toten, gänzlich unbeteiligten Mordbereitschaft, die die Voraussetzung dieser gewaltsam durchgesetzten und gewissenlos ausbaldowerten Lebens‑ und Todesplanung für Millionen Menschen und ganze Kulturen am anderen Ende der Welt ohne jedes Bedenken oder Zurückschrecken vor der Möglichkeit unverantwortbarer Folgen für Andere kaum Dionysisches an sich, insofern dieses immerhin das Leben selbst symbolisierte, und nicht den Tod, die Verwüstung, sondern die Erneuerung des Lebens in Zeugung, Geburt und Tod.

Dem 'wissenschaftlichen Aufstieg', der nach wie vor das einzige Kriterium alles dessen dient, was 'Wissenschaftler' gern tun, weil es etwas einträgt, ein interessantes Leben oberhalb des Prestiges und des Lebensniveaus des Durchschnitts und auf Kosten aller derer, die das mit ihren Nichteinkommen subventionieren müssen, also alle positiven Merkmale des Entkommenseins an sich trägt, entspricht eine Absenkung aller Sensibilitäten gegenüber der Unvermeidlichkeit des immer weitergehenden Herunterkommens, der sozialen und kulturellen Verwahrlosung, die ihren Limes in der schliesslichen propagandistischen Bereitschaft und Verfügbarkeit hat, einer Käuflichkeit, die sich schon weit jenseits dessen abspielt, was z. B. Pragmatismus und Behaviorismus, der so genannten Psychologie, überhaupt die Sozialtechnologie und auch die Medizin und Psychiatrie bis hin zu den paradigmatischen Inkarnationen der kriminellen Energie der 'intelligenten' Bestie, die als Wissenschaft auftritt, den Wasserstoffbombenbauern, sich als Dienst an der Menschheit geleistet haben. Die Wissenschaftlerkarikaturen, die heute, begleitet von Dokumentarfilmern, die dies alles als Unterhaltung für die Haustiere aufzeichnen, die 'zu Hause vor den Bildschirmen' in ihren kleinen Kerkern hocken und an irgendetwas nuckeln wie verstörte, verlassene und an Hospitalitis leidende Säuglinge, denen ersichtlich nicht annähernd das Interesse gilt, das den als Kapital zu hütenden Zooinsassen zugewandt wird von ausgezeichnet gebildetem Betreuungspersonal, von dem etwa die hier paradigmatisch herangezogenen Altenheiminsassen nur träumen können, noch dem letzten im Mythos des Lebensraums der 'freien Wildbahn' lebenden x-beliebigen Lebewesen, vom Großlurch bis zum letzten Tiger, Wal oder Hai usw. ein Halsband mit Sender und GPS‑Ortung anlegen (derselben Technologie, die Gefangen mit Freigang angelegt wird oder angesichts überfüllter Gefängnisse aus Kostengründen zur Anwendung kommt), sind die unmittelbaren Nachfolger jener Entdecker und Großwildjäger, die die die Furchtbarkeit ihrer eigenen Bestialität sogleich unterschiedslos auf alles projizierten, was sich ihnen an Leben überhaupt zeigte, um die Rechtfertigung für ihre unterschiedslos mit immer besseren großtechnischen Mitteln an ihnen allen unterschiedslos begangenen Ausrottungsmassaker dann aus der mit dem Erscheinungsbild des projektiv verzerrten Anderen beziehen zu können, eine Umkehrung, die dem dem Vorgang unterliegenden Mordimpuls die Handhabe nicht nur liefert, sondern ihn systematisch enthemmt. Die Unternehmen dieses Wissenschaftlertypus sind erinnerungslos. Ihre eigene Einstellung, eben die 'wissenschaftliche', hat mit alledem nichts zu tun. So sind sie symmetrische Spiegelungen dessen, was die wissenschaftlich angeleitete Familienpolitik an Familien, unverdrossen weiter vordringend begeht, unter fortgesetzter Anwendung derselben Mittel, die ihre Zerstörung anleiten und vertuschend kommentieren, indem sie ihre Terminologie fortgesetzt anpassen an den jeweils von ihnen mit zu verantwortenden Grad der Zerstörung, der jeweils als 'empirischer Nullpunkt' vorausgesetzt wird, mit der Folge, dass sich nichts Besorgniserregendes entdecken ließe, selbst wenn man das wollte, weil man sich auf eine gar nicht mehr bewusst werdende Weise den Weg der Selbstaufklärung dorthin geschickt verstellt hat, um der Politik zu gefallen, der man den 'sozialen Aufstieg' verdankt und die man nun berät.

Die Rekonstruktion der Geschichte dieser Destruktionen mit wissenschaftlichen Mitteln, der freilich immer die organisierte Gewalt die Mittel der Exekution bereitstellt, zu deren Ensemble sie letztlich selbst wiederum gehört, wird dann wieder, zu einer Naturgeschichte des 'sozialen Lebens' und 'der Formen der Vergesellschaftung in der Geschichte' usw. verselbständigt, über die 'die Wissenschaft dann wieder nur zu berichten hat, was sich darüber aus den geschichtlichen Fakten 'rekonstruieren' lässt. Dem Schwachsinn als Wissenschaft, ihrer Aushöhlung zu einer bloßen, auf Imponieren und Suggestion setzenden Form, sind so nicht nur keine Grenzen gesetzt. Die Grenzen sind vielmehr genau in der Form dieser Umfunktionierung längst politisch gesetzt und gelten als eine Art von nicht vorhandenen Mauern, deren Nichtwahrnehmbarkeit durch 'Wissenschaft' nicht einmal mehr erwähnt wird, denn das setzte ja ihre Wahrnehmung voraus, abgesehen, dass es die Überzeugungskraft 'der Wissenschaft' beeinträchtigen müsste.

Der anstrebte Erfolg der Wissenschaft wird auf dem Wege einer vorgängigen Autosuggestion angestrebt, aus der die nichtwissenschaftlichen Grenzen der Wissenschaft folgen, mit deren Wahrnehmungsfähigkeit sie ihren eigenen Status freilich verliert, indem sie auf politische Propaganda regrediert. Das ist eine maligne Entwicklung, und sie lässt eine Prognose zu, nämlich den weiteren stillschweigenden Niedergang, die ihre endliche Ununterscheidbarkeit mit der Fiktion, zumal angesichts der überschwemmungsähnlichen Propaganda der 'Science Fiction' nur dadurch aufhalten kann, dass sie sich mehr und mehr an die Machtapparate und an deren strukturelle Lernpathologie anlehnt, indem sie den Mangel an wirklicher Wissenschaftlichkeit durch ihre faktische Identität mit der Macht als deren Begründung und Rechtfertigungsinstanz – soweit sie das braucht, um den Schein einer kommunikativen Vernunft aufrechtzuerhalten, die mit dem Alltagsbewusstsein tatsächlich kommuniziert, was aus strukturellen Gründen nicht der Fall ist, insofern 'Organisation' eine Art und Technik der lernpathologischen Stabilisierung von Voraussetzungen ist. Das genau drückt der´Euphemismus 'Kontrafaktizität' aus, der im Klartext bedeutet, dass Mittel angewandt werden, die den aus einer Kommunikation oder Interaktion resultierenden Lerndruck 'auf Andere' abwälzen und damit per definitionem aus den Grenzen des Systems in seine Umwelt abwälzen kann, was zugleich eine Definition und ein Verständnis dessen ergibt, was 'Macht' unter diesen Voraussetzungen ist. So gesehen ist z. B. das aufgrund der Inanspruchnahme des Lebensraums vieler nicht-humaner Lebensformen verursachte Aussterben dieser Arten als Folge des auf sie ausgeübten Lerndrucks zu verstehen und es ist nicht der Mangel an Lernfähigkeit, der sie aussterben ließ. Es ist immer dasselbe Missverständnis, das sich im Lebensalltag etwa angesichts des Verhaltens eines Verkehrsteilnehmers illustrieren lässt, der bei Rot eine Ampel überquert, einen Unfall verursacht bei dem ein anderer zu Tode kommt und sagt: „Oops, das habe ich nicht gewollt, aber der hätte auch besser aufpassen sollen. Denn schließlich ist mit menschlichen Fehlern zu rechnen. Niemand ist perfekt.“

Die Ausgerotteten – auch unter den Menschen und Kulturen - haben ihre Lektion gelernt, da gibt es kein Vertun. Und ihr Ausgestorbensein ist das Dokument eines 'erfolgreichen Lernprozesses'. Im Übrigen sterben Kulturen und Menschen auch aus, das ist doch bekannt aus der Geschichte. Die hätten das lesen sollen. Unkenntnis schützt nicht vor Strafe, und sie hätten es schließlich wissen können. Aussterben ist ein erfolgreicher Lernprozess und zugleich das wirkliche Ende aller Lernprozesse: Die jedenfalls haben ausgelernt und sind jetzt aus der 'Schule des Lebens' und seiner 'Logik'.

Alles andere ist dümmliche Entschuldigung, Ausrede, also just das, wohin 'die Wissenschaft', als durch das Proletariat eroberte Form naturgemäß tendiert, weil sie sonst nicht mit dem Alltagsbewusstsein der Eroberer kompatibel wäre. Der Bedeutungswandel, der sich hier wie an allen kulturellen Gebilden quaishemeneutisch vollzieht, nur nicht mit so viel wissenschaftlicher Verstehenskompetenz wie sie die Hermeneutik für sich als 'Reflexionskompetenz' in Anspruch nimmt, ist durch die Anpassung der eroberten und besetzten Form an die Bewusstseinsverfassung der Eroberer bedingt, die die Erfahrung gemacht haben, dass die Anpassung zwei Möglichkeiten offenhält, und die, die in der Unterordnung unter die eroberte Form bestünde nicht vorziehen müssen, weil sie ihren eigenen Erfolg ja auf die andere gründen, die ihnen die konkurrenzlose gemachte Erfahrung vermittelt, dass es auch anders herum geht und dass das viel bequemer ist als die mühsame Aneignung eines zunächst nur widerstandslos in Besitz genommenen Objektkonglomerats, von dem Zumutungen auszugehen scheinen, die gegenüber einem erfolgreichen Eroberer zu machen einem Eroberten und Unterworfenen nicht zustehen. Die Passivität des 'in Besitz genommenen 'Anzueignenden', das man sich nach Art einer Herde vorstellen kann, die man anderen Raubtieren und ihrem Exklusivitätsanspruch auf das Fleisch der Herde entrungen hat,  stellt zudem eine zu verlockende Demonstration von Wehrlosigkeit dar, als dass man, zumal als offenkundiger (innen‑ oder außenpolitischer, darauf kommt nichts an) Sieger, in ihr nicht eine Einladung erkennen möchte, die die Aneignung ins Beliebige rückt, so wie man die Frauen des überwundenen (männlichen) Feindes in Anspruch nehmen zu dürfen meinen kann, sei das auch, indem man den an den Rand der Existenzmöglichkeit Gedrängten nahelegt, sich oder ihre Frauen, Mütter und Schwestern für ein paar kleine Gaben an Lebensmitteln dem nun als gerechten Tausch verstandenen Gebrauch zu überlassen. Wo 'Widerstände' im Verhältnis zwischen Eroberern und Unterworfenen im Fall der Großzügigkeit des Eroberers 'unter Menschen' – der Eroberer ist schließlich auch nur ein Mensch - nur noch als etwas umwegige Einladungen (….nur im Tausch gegen...) erscheinen können, ist die Inbesitznahme von als Beständen zunächst entgegentretenden 'Kulturgütern' (z. B. Wissenschaften bestimmter Art oder die Philosophie oder allgemein Wissensformen), zumal in Abwesenheit der physisch ausgerotteten Kulturträger, ihrer Inkarnationen, nur als eine weitere Unterwerfung vollziehbar, und dieses Vorverständnis wird das Verstehen bewusstlos leiten (Der Ausdruck bewusstlos unterläuft das exegetische Problem, ob dies dasselbe ist wie 'unbewusst' im korrekten technischen Sinne des in seinem Kontext gemeinten – etwa psychoanalytischen Sinnes´, bzw. des Sinnes, den der Ausdruck im Werk Sigmund Freud's hat, also nicht allen daran anschließenden Interpretationen und Verbesserungen seines Werkes. Denn vielleicht ist alles, was die Gestapo mit Freud hätte machen können, von der er ja bei sich bietender Gelegenheit meinte, dass er sie nur jedermann empfehlen könne, nichts bzw. beinahe ohne Bedeutung gegenüber dem, was in ihrem Geiste, erkannt oder unerkannt, mit seinem Werk mittels 'Hermeneutik'  oder wissenschaftlicher Kritik bewerkstelligt werden konnte.)

Die 'wissenschaftliche' Diskussion in den Sozialwissenschaften – zu denen ich in Abweichung von den auch nicht zufälligen eingeübten Üblichkeiten, von denen keine harmlos oder als unintendiert durchgehen kann, denn gerade das wäre ja unwissenschaftlich im genauesten Sinne dessen, was mit Wissenshaft, nicht als Lehrbuchwissen, als letztlich zur Technologie verkürzt, eben nicht, sondern nur als grundsätzliche Einstellung gegenüber dem Faktischen und seinem (erneuten und damit nur) scheinnaiven Geltungsanspruch, der gewissermaßen unter dem unausgesprochenen Motto als selbstverständlich auftritt wo es dies in dieser Form gar nicht geben kann: „Wo kein Kläger ist, ist kein Richter.“ - geht allenthalben mit der größten Selbstverständlichkeit von Sachverhalten aus, die als kontingente Bedingungen ihrer Institutionalisierung deshalb das größte Interesse im eigenen Interesse an der Frage nach der Berechtigung des eigenen Anspruchs als Wissenschaft, die eigene Wissenschaftlichkeit nicht nur verdienen, sondern erzwingen müssen, weil sei es zunächst oder später die Frage beantwortet werden muss, ob diese Kontingenzen nicht geeignet sind, die Wissenschaftlichkeit dessen, was diese Wissenschaften tun, nicht nur in Frage zu stellen, sondern zu vereiteln.

Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, was die augenblickliche Verbreitung des 'Kompetenzbegriffs' an Blindheiten zu befestigen in der Lage gewesen sein mag, mindestens als Beitrag zu einem Selbstbewusstsein, das dem nicht enspricht, wovon es sowohl das 'Selbst' zu repräsentieren beansprucht, noch ganz so bewusst ist, wie die angemessene   Definition der Sache verlangt, noch am Ende ein Sein repräsentiert, das solchem Bewusstsein entspräche. Komptenz, das ist der derzeit am weitesten verbreitete Begriff nicht nur in den Wissenschaften, die sich mit dem Menschen und seinen Lebensumständen befassen, sondern gewissermaßen ein Synonym dessen, was den mit Kompetenz  Ausgestatteten über den Lebensalltag und damit über die Lebenswelt und das Alltagsbewusstsein erhebt, das ja vorausgesetzt werden muss, damit Kompetenz einen Sinn macht, der ein Bewusstsein oder ein Handeln auszeichnet gegenüber dem, dem diese Kompetenz nicht zukommt. Man könnte hilfsweise annehmen, dass 'Komptenz' keine Abgrenzung gegenüber ihrem Gegenteil, ihrer Negation darstellt, sondern eine von jeweils anderen Kompetenzen, unddie Bedeutung von 'Kompetenz' damit nicht auf ihre Negation, sondern auf das ihrem jeweiligen Inhalt gegenüber Andere ihrer selbst beziehen. Das würde sich dann zunächst, wie es scheint, problemlos auf eine arbeitsteilige Form der Vergesellschaftung beziehen auf einen mit ihren Strukturen kongruenten Bedeutungsgehalt beziehen lassen. Kompetenz ist dann der Form nach das, was alle auszeichnet, und dem Inhalt nach verschieden.

Diese Auffassung deckt sich nun zwar wiederum mit bestimmten verbreiteten Auffassungen über die politische Verfassung der 'fortgeschrittensten Industrieländer', insofern sie als Demokratien durch ihre Regierungsformen definiert sind, ignoriert aber die ansonsten ja von niemandem geleugneten sozialen Hierarchien, die man anhand der soziologischen 'Kategorien' wie 'Einkommen, Besitz, Bildung, Beruf , Prestige usw. auf die Gegebenheiten des Lebens projiziert, um anhand ihrer eine 'Empirie' der sozialen Hierarchisierung des Lebens.

Aber der alle sozialen und Wandlungen nicht nur der letzten Jahrhunderte wissenschaftlicher Aufklärung oder gar Fortschritts so gut wie jeden 'sozialen Wandel' ('social change', eine diffuse und inhaltsleere wie richtungslose Bezeichnung auf dem Niveau des Laplace'schen Dämons und der damit verbundenen zeitindifferenten Reversibilitätsphantasie, die kaum den Status eines Begriffs oder einer Kategorie beanspruchen könnte, indessen unverdrossen einer ganzen Literatur gewissermaßen als CEO präsidiert, deren Unspezifiziertheit sich aber nutzen lässt, indem man sie mit dem Wissenschaftsbegriff konfrontiert, der alles bewusste Sein und Leben und sogar das unbewusste Sein und Leben im wissenschaftlichen 'Selbstbewusstsein' kulminieren lässt, das die Eigenpropaganda der institutionalisierten Wissenschaften gewissermaßen mit 'Persönlichkeit' ausstattet und mit einer dem Alltag enthobenen höheren Würde (des privilegierten Staatsdieners) ausstattet, um zugleich im Namen ihrer Objektivität, der 'der Wissenschaft' nämlich, nun als quasi-Subjekt von nobler Indifferenz gegenüber den Trivialitäten des affektiven Lebens des Irrationalen (das man ausgesperrt hat, aus Gründen seines Mangels an wissenschaftlicher Qualifikation bzw. Eignung, also: Kompetenz.) dieses bloße Bewusstsein wiederum aus all den zuvor auf es hinauslaufenden Vorläufern auszusortieren um es nachhaltig und flächendeckend so weitgehend wie irgend möglich zu marginalisieren.

Es wird noch zu zeigen sein, dass dieser Anstrengung diejenige analog ist, die das vorwissenschaftliche Denken einmal als 'prälogisch' auch in einem historischen Sinne qualifiziert hat, und das sich sowohl in den angestrengt materialistisch‑physikalistischen Überzeugungen, scheinbar ganz liberal verstanden als 'Standpunkte', zu denen man niemanden zwingen kann, während man zugleich zu allem entschlossen ist, wenn es darum geht, was die Kritik daran für die Beurteilung der 'wissenschaftlichen Qualifikation' des kritischen Bewusstseins vor dem Hintergrund einer vermeintlich jenseits des sozialen Lebens der Gegenwart und seiner Institutionalisierungsformen bedeutet, als Debatte über die Wissenschaftshistorie der Naturwissenschaften, besser, der 'exakten', also der eigentlichen Wissenschaften im ausschließlichen Wortsinne geführten Diskussion über Paradigmen, für ihre Aufeinanderfolge und für die 'Vertreter des alten Paradigmas' bedeutet, denen die stets aktuelle Prognose gestellt wird, dass sie so oder so aussterben werden, weil die irgendwo aus dem Nichts kommenden newcomer eben ein anderes 'vertreten' und damit Erfolg haben, was dann doch wieder 'irgendwie', aber unklar bleibend auf die Kontexte solchen Erfolgs vereisen müsste, zu dem doch dann auch die Menschen, auf die Erfolg und Mißerfolg verteilt werden nach geltenden, möglicherweise kontingenten Regeln, die eine Betrachtung verdienen müssten in diesem Konzept, und nicht einfach irgendwie vorausgesetzt werden können, vor allem als notorisch ununtersuchte, weil 'nicht exakt wissenschaftlich' zugänglich usw.

Diese metatheoretische Betrachtung setzt je geradezu voraus, dass es nicht die 'Qualifikation', also die 'Kompetenz' ist, was Wissenschaft anlangt, die mitsamt dem spiegelbildlich zu ihr gehörigen Negativ, ihrer Negation, über die faktische Verteilung von Erfolg und Misserfolg entscheidet, sondern etwas anderes, das zu kaum überbietbaren Konsequenzen (Aussterben) führt, als dessen Gegenbild nun unvermittelt der 'wissenschaftliche Erfolg' erscheint, der damit zum ausschließlichen Inbegriff des Lebens wird. Das wiederum geht an den Wirklichkeiten des Lebens vorbei, in dessen Gesamtzusammenhang die Beschäftigung mit Wissenschaft nur eine unter anderen Kompetenzen ist.

Die Terminologie Kuhn's und seiner 'Mitstreiter ist mit Sicherheit unzufällig sozialdarwinistisch und ausgesprochen angriffslustig. Wenn man sich vor Augen hält, in welchem sozialen uns wissenschaftspolitischen Klima, in welchem soziokulturellen Kontext und auf welchem soziopolitischen Boden sie formuliert wurde von Wissenschaftlern des staatlich-industriell-politischen intitutionalisierten Gefüges formuliert und propagiert wurde, dann ist der soziologische Sinn dieser Ausführungen, der nicht aufgeht in dem Bezugssystem, in und mit Bezug auf das (die Geschichte der Naturwissenschaften) sie formuliert wurden, kaum zu überschätzen und auch seine Adressaten sind recht gut benennbar. Was die Folgen betrifft, so hallen sie noch nach in dem vulgarisierten und politisch in den Dienst kurzfristiger Steuerungsinteressen genommenen, gewissermaßen verwahrlosten Begriffsgebrauch, der indessen den von Anfang an in der Paradigmendiskussion  als wenigstens mitgemeint enthalten ist, wenn es nicht die vordringliche Absicht war und ist, die wissenschaftstheoretische Debatte mit dem Ziel einer Diskreditierung von Wissenschaft jenseits oder diesseits der mit deren Normen nicht konformen Einstellungen von den 'exakten Wissenschaften' aus mittels einer begriffsimperialistischen Invasion so zu führen, dass man damit einen den gleichlaufenden beobachtbaren Bestrebungen des Ausschlusses (Berufsverbote, Mc Carthyism) nicht konformer unerwünschter Haltungen und Einstellungen (Forschungsinteressen) isomorphen Effekt erreicht, dem dann ein sich in noch lange nachlaufenden 'Streitschriften' mancher dieser Denker, die als Nachruf und Autoapologie der im Namen der Wissenschaft an ausgeschlossenen 'Kollegen', die das auf keinen Fall werden sollten, begangenen Verbrechen ein Bewusstsein davon hinterlassen, wozu man sich da aus 'reiner Wissenschaftlichkeit' hat von den unerkannten Instinkten eines Raubtiers hat hinreißen lassen, das an der von ihm gerissenen Beute keinen Nahrungskonkurrenten duldet, nicht einmal aus der eigenen Familie, jedenfalls nicht solange diese Bestie noch hungrig ist.

Das Gewissen, vor dem Hintergrund solcher primordialer Bestialität ein spätes Produkt von Sättigung, nachlassendem Blutdurst und Ermüdung, das sich unter dem Eindruck einer unwillkürlichen Ordnungsfunktion der durch den unbewussten Verstandesanwendung auf die autobiographische Erinnerung formieren mag oder auch nur den Weg frei macht aufgrund einer nachlassenden Verkrampfung, wie sie der unbedingte Wille zum Erfolg bewirken mag, gerade bei einem Lebewesen, das sich mit einem gewissen Recht so beurteilt, dass es sein Bewusstsein als Epiphänomen eines im Dienste bloßen Überlebens zu beliebigen Konditionen und ohne Rücksicht auf die Kosten, die das für andere hat, die dabei im Wege sein mögen, erzeugt dann späte 'Streitschriften', die niemanden mehr erreichen, aber die Phantasie transportieren und zu propagieren versuchen, es müssten die Opfer solcher Bestialitäten sich angesichts ihrer gewissenhaften Lektüre erneut und auf ewig den Rationalisierungen einer Bestie in Wissenschaftlergestalt beugen und damit stets aufs Neue vor dieser Heldengestalt eines Drachentöters in einem von seinen inneren Phantasmen ausgebrüteten und aufgeführten Szenario und Drama auf die Knie gehen, in dem ihnen die Rolle des zu tötenden Drachens zugedacht ist, was schon eine hohe Ehre wäre, denn man könnte da schon zu viel beanspruchen, indem die Rolle tatsächlich die ist, die nebenbei im Verlaufe des Kampfes gegen den Drachen, der alle Aufmerksamkeit beansprucht, die unter dem Tritt des Helden zerquetschte Kakerlake zu spielen.

Wie auch immer, es sind die Reste einer inneren Verwüstung, die man da zu sehen bekommt, und die der 'exakte Wissenschaftler' kaum je wird wirklich bewältigen können, da er sie nicht einmal als eigenes Erzeugnis und Ausdruck anderer Schichten seines Selbst zu begreifen imstande ist, denn erstens ist dies alles bloß marginal, Epiphänomen zweiter oder dritter Klasse, nicht einmal exakt 'kognitiv', sondern bloß 'seelisch', Nebeneffekt unbekannter, aber mit Sicherheit vorauszusetzender physiologischer Vorgänge, die eben eine unklare Repräsentation im 'emergenten Bewusstsein' finden, denen vorläufig noch unbekannte (man verlässt sich auf einen in eine unzugängliche Zukunft fest verankerten Fortschritt und damit auch schon auf das vorphantasierte Ergebnis) und zweitens ist es bloß subjektiv, also Nebeneffekt materieller Vorgänge, denen nichts 'Reales' entspricht.

Eine Konsequenz solcher Erfahrung könnte sein, dass man darauf verzichten muss, sich eines Wissenschaftsbegriffs bedienen zu wollen, der dazu gemacht scheint, die Sprache zu enteignen – und das Ergebnis mit 'wissenschaftlicher Qualifikation' nur dann gleichzusetzen, wenn sich das dennoch Gesagte im Rahmen dessen hält, was die Verbote, die wissenschaftlich redefinierten Tabus der professionellen Tabubrecher und die präödipalen Größenphantasien der Ikonoklasten der Geistesgeschichte  eingrenzen und zu lizensieren bereit sind, wenn sie erst einmal das ausschliessliche Sagen haben, die mittels einer Iteration der einfachsten Impulse des alltäglichen Tiers auf einer 'höheren Ebene' rekonfigurierten Interpretationshoheit über den institutionell weiter oben noch einmal reinstitutionalisierten Stammtischen der Wissenschaftstheoretiker, oder sogar ihre Aneignung vorab zu unterbinden, und die Resultate abzuwarten, um sie dann an andere zuständige und für Spezialitäten kompetente Experten weiterzureichen, die diese Ergebnisse dann so oder so weiterer Verwertung zuführen oder abwickeln.

Unter der Decke der wissenschaftlichen Rationalisierungen, der administrativen Sublimierung jenseits jeder Rede von Geschmack sind überall die Eingänge zu einem keineswegs ästhetisch reflektierbaren kannibalischen Untergrund, wo man ein Transportsystem vorfindet, das alles in der Gegenrichtung des in der Oberwelt der positiven Rationalität abtransportiert, was sich in deren Zug nicht unterbringen lässt: Die Schlachtopfer dieser bestialischen Orgie. Der oben gepflegten Bestialität entgeht das deshalb, weil sie nur so sein kann, was sie ist: Legitimation durch (das erfolgreiche) Verfahren weit jenseits dessen, was im Bereich der Gesetzgebung und der Legitimierung von Verwaltungspraktiken damit zunächst gemeint erscheint, weil sich bisher niemand die Mühe gemacht hat, die Funktion und den Sinn von Wissenschaft im Gefüge der legitimierenden Verfahren auch nur im Ansatz in Betracht zu ziehen, geschweige denn zu untersuchen und zu bestimmen, indem man ihre Funktion und inneren Tansformationen etwa mit dem der Religion vergleicht, an deren Stelle sie so gut getreten ist wie die Gewalt, so dass ihre tatsächlichen Affinitäten und Isomorphien bzw. isofunktionalen Eigenschaften in den Blick treten könnten, die sie – vor allem seit sie aus der Stellung einer oppositionellen Formation zu einer 'Wesirfunktion' aufgestiegen ist und damit zur Rechten des Gottes sitzt, den sie repräsentiert, und in dessen Namen richtet, während sie seinen Stuhl als verwaist (wegen Emeritierung), dann für (zunächst vorerst) nicht besetzt erklärt und schließlich aus dem Saal schaffen lässt.

Derart lässt sich das Dreistadiengesetz Auguste Comte's in Übereinstimmung mit einer über das Christentum hinaus in das 'wissenschaftliche Zeitalter' verlängerten Linie als Machtübernahme des Enkels (oder der Enkelin) nach dem Tode des Vaters und der Absetzung des Sohnes verstehen, die mindestens in dieser Hinsicht, die auf keine wissenschaftsimmanente Selbstbegrenzung und Selbstbetrachtung berücksichtigen muss, wo diese selbst den Blick im Interesse eines autistischen Selbstbezuges gegen ihren eigenen 'materialistischen' Sinn aus dem Blick verliert, der auf korrekten Orientierung an einer Denkweise beruht, die sich an die von ihr postulierte Stufenfolge emergenter Eigenschaften beruft, um das Produkt, in dem sie ausläuft dort zu marginalisieren, wo es ihr darauf ankommt, um sich desto absoluter zu setzen ebenfalls wo es ihr darauf ankommt. Denn warum soll sich das Zugeständnis einer 'emergenten Eigenschaft' bloß auf die Schnitte beziehen, die dieser Auffassung nach (zwischen dem Voranfang und dem Nachanfang, dann) zwischen dem raumzeitlichen Universum und dem Chemismus, dann dem Leben, dann dem bewussten und endlich dem intelligenten leben (natürlich das des sonst nicht weiter spezifizierten 'Menschen') gelegt werden können,, das im Naturwissenschafler erst zu sich selbst kommt um sich am Gipfelpunkt des derart gewonnenen, vermeintlich desanthropomorphisierten Wissens, aus dem der Mensch gewissermaßen gestrichen gedacht (!) ist, als weggedacht, was gleichbedeutend sein soll damit, dass hier nichts Menschliches mehr ist, sondern reine Bewusstseinsunabhängigkeit des so gedachten und mit nichts als menschlichen Mitteln und Werkzeugen erforschten Objekts sein soll, das uns vorhergeht und bedingt. Nichts kann hindern, diese Emergenzen, also Schnitte auch an anderer Stele zu setzen, indem wir diese methodische Maßnahme an geeignet erscheinenden Stellen des Kontinuums einer prospektiv, im Vorgriff auf das Ganze im Umriss gedachten Entwicklung wiederholen dort wo das zum Veständnis des gedachten Ganzen beitragen könnte, also zwischen dem submenschlichen Bewusstseinszustand und dem des frühen Menschen, sobald er Werkzeuge zu benutzen beginnt und wie immer rudimentär zu sprechen.

Dann wo er beginnt, dem frühen Zustand zu entwachsen und aus der im zugänglichen Erfahrung mittels der entwickelteren Anwendung der Sprache aus dem Bewusstseinsstrom Entitäten und deren abstrakten Begriff zu kontrahieren, weiter dort, wo sich diese aus allgegenwärtigen Geistern zu einer Familie abstrakterer, aber noch immer anhropomorpher oder theriomorpher Götter kontrahieren, die an privilegierten Orten unter privilegierten Konditionen wohnen, und als Mächte in das Schicksal von Menschen nach Art launischer und schwer berechenbarer Machthaber eingreifen, bis sich hinter der Bühne, auf der sie agieren, dunklere und noch abstraktere Mächte abzeichnen, denen auch die Götter unterliegen, Mächte, die sich endlich vermeintlich in einen Abgrund bannen zu lassen scheinen durch eine weitere Umdeutung (nach Art der Umdeutung der Parzen in Eumeniden), die das Antlitz des Abgrunds durch den Geist des einzigen Gottes zunächst schließt, der die Schöpfung in guter und dem Menschen dienlicher Absicht hervorgebracht hat und endlich auch ihn selbst, wo nicht anderes sich anbietet, das die Götter durch Abstraktion verflüchtigt und den Kosmos als autarkes und ebenso ewiges wie im Bestand durch alle Ausbrennungen (Ekpyrosis) und Umwälzungen (Katastrophe), die die Erdzeitalter (das goldene, das silberne, das erzene, das eiserne), die Äonen aufeinanderfolgenlassen. Und warum sollte nicht aus der Konvergenz der wiederum lange miteinander ringenden Motive die sich wiederum sogleich auflösende Einheit der christlichen Religion als Stadium dieser Entwicklung endlich aufgrund einer erneuten Emergenz in das wissenschaftliche übergegangen sein? Keiner dieser vorgeschlagenen Schnitte ist weniger kontingent als die schon vorgeschlagenen; bloß etwa deshalb, weil diese Schnitte in die Geschichte und nicht in die physikalistisch als vollständig gedachte Naturgeschichte fallen, ist ihnen methodisch kein anderer Status eigen als denen, die im Rahmen dieser Engführung des Interesses des Kosmologen sich halten.

Und eine Verpflichtung zu der Selbstbeschränkung des Physikers, der ein Interesse nimmt an der Präsentation eines 'Weltbildes' gibt es auch deshalb nicht, weil dieses Weltbild doch sehr wohl in die menschliche Kulturgeschichte hineinreicht und auch hier eine Entwicklung gedacht werden muss und beobachtet werden kann, die – als Prognose unter dem Vorbehalt der hier konstitutiven Nachträglichkeit – Voraussagen über die Vergangenheit der Geschichte macht, und hier, wenn auch mit einem in Hinsicht auf die betrachteten Phänomene gewissermaßen vergrößernden Optik, mit derselben Zweckmäßigkeit Schnitte zu legen imstande ist, die dieser Entwicklung eine Stufenfolge aufprägen, die durchaus aufschlussreich ist und darüber hinaus erlaubt, den Zusammenhang, in dem Wissenschaft steht mit der Gesamtheit der dem menschlichen Bewusstsein zugänglichen Möglichkeiten, die somit nicht einfach bloß als Aberrationen und Fehlentwicklungen, sondern als historische Bedingungen der Möglichkeit von Geschichte und Wissenschaft zugleich erkennbar werden, deren Ganzes den Umfang des Menschlichen erst zugänglich macht, derart aber alle diese Wissensformen als solche erst korrekt einordnen kann und darüber hinaus eine in alledem noch nicht ernsthaft in Betracht gezogenen konstitutiven Sachverhalt erst wirklich angemessen in den Blick und auf seine Bedeutung für die Selbstreflexion des Zeitalters  - und damit aus dem Blickwinkel der Nachträglichkeit auch mit Recht für alle Stufen der menschlichen Entwicklung zu einem Wesen, das Wissenschaft treibt in einer bisher nur dem Namen nach wissenschaftlich-technischen Zivilisation unter den Bedingungen eines postkulturell-anomischen Interims, und das sich anschickt sich mittels Wissenschaft und Technik eine Zukunft entweder zu ermöglichen oder sich, angesichts der im Prinzip vorhandenen Mittel, und der Unfähigkeit, sich als Kollektiv dieser Mittel zu einer selbst bestimmten Zukunftseröffnung und Selbsterhaltung zu bedienen („Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“ , lautete das bei Goethe mit einem kaum verwunderlichen konservativen Unterton.

Wie immer das nun mit der Herkunft der Erbmasse ist, die Bestände sind nur dann auch angeeignete und handhabbare Mittel, wenn sie aus Besitz in Erwerb überführt worden sind und die Fähigkeiten dazu vorhanden sind und in Handlung übergehen, was hier zugleich bedeutet, dass der 'Erwerb' sich auf Mittel bezieht, deren Erwerb zugleich nur denkbar ist als Selbstsozialisation der bis hierher (zu einer wissenschaftlich-technischen Selbststeuerungschance) durch eine Vorgeschichte des Menschen gelangten Tiergattung Homo sapiens, die nur auf diese Weise ihren Status als bloße wuchernde Biomasse oder als animal, running randomly rampant or going berserk überwinden kann, durch Übergang von einem verständigen in einen vernünftigen Zustand des Alltagsbewusstseins, das die Lebensführung aller als Einzelner leitet, einen Zustand, der Vernünftigkeit näher bestimmt durch bewusste und in Ansehung des Möglichen, des Wirklichen und Wahrscheinlichen - mit seiner Bifurktion in zwischen möglichem Untergang und gelingender Selbsterhaltung sowie dem 'Dritten Weg der Kontrolle durch die thermodynamischen Gesetze und der Entropie' gegen die natürlichen Wahrscheinlichkeiten (durch aktive Erzeugung von Negentropie) - praktisch gelingenden Hindurchführung einer unauflöslichen Schicksalsgemeinschaft durch diese Engpässe, kurz, als gelingende Befähigung, Kompetenz zur erfolgreichen Selbststeuerung durch ein gelungene Selbstbeschränkung praktisch realisiert und vorweisen kann. Diese Kompetenz ist nicht die von 'Entscheidern' oder erfolgreichen Karrieremachern, Verwaltungsfachleuten und Verfügern oder Kommandanten totalitärer Organisationen, seien diese nun privatrechtlich oder öffentlich‑rechtlich verfasst. Das ist nicht eine auf 'Entscheidungsfreude und Durchsetzungsvermögen in dem heuchlerischen Sinne dieser in Wahrheit mörderische und verantwortungslose Bestialitäten kaschierende Sache von in rücksichtslosen Konkurrenzen von cleveren Machttaktikern durchgesetzten Efolgskarrieren, whatever the circumstances.

Es erscheint daher sinnvoll, die wissenschaftsimmanenten Betrachtung aufzugeben, wenigstens zunächst, um einen anderen Ausgangspunkt zu wählen, der deshalb von Bedeutung ist, weil er auch über das Schicksal der Wissenschaft und der Wissenschaftler, letztlich also auch über die Wahrheit und Wirklichkeit ihrer unter Ausschluss des Alltags‑ und des lebensweltlichen Bewusstseins in seiner empirischen Vorfindllichkeit und Gewöhnlichkeit mit entscheidet. Man sollte das betonen, indem es noch einmal anders formuliert wird: Was immer Politik und Wissenschaft meinen entscheiden zu können, zu sollen, zu müssen oder zu dürfen, zusammen oder einzeln und je für sich, interdisziplinär oder durch mehr oder weniger fraktionierte Konzentration auf dies oder jenes, es ist der triviale Lebensalltag und die lebensweltliche Gewöhnlichkeit und Normalität des dort, auf welchem nachrichtentechnischen Umweg, mit welchen apparatetechnischen Verlängerungen auch immer amplifizierten Mitteln auch immer Ausgetauschten, das, was in der arroganten Sprache der für den Sinn erblindeten Techniker, Wissenschaftler und Manager der nachrichtentechnischen Großapparaturen, die sie mitnichten zum Wohle der Menschheit geschaffen haben (sie sind ihnen eher aus Versehen im Laufe ihrer Basteleien entfallen und aus den Händen geglitten, auf jeder abschüssigen Strecke, an deren unterem Ende dann die betriebswirtschaftlichen Denker und die Webestrategen warten darauf, was vom Tisch der Techniker fällt, Strategen, die, wenn sie richtig liegen mit der Ansprache des von ihnen als Kunden angesprochenen Menschen, und das seine empirische Richtigkeit angesichts der mit den darin enthaltenen Annahmen über die Wahrheit und Wirklichkeit der Populationen des Planeten in der Form des vorgewiesenen Geschäftserfolges beweist, zugleich denen, sie so ansprechbar sind, eine letale Prognose machen, deren Zukunftswahrscheinlichkeit man als einer vermutlichen Realität bzw. dem, was aus den Grundannahmen aller Voraussicht nach folgen wird, entgegensehen können wird.

Die Wissenschaft mag entscheidend sein. Es ist damit nicht gesagt, wofür und in Bezug worauf, wenn man damit nicht nur sagen will, dass ihre Zukunft auf jeden Fall gesichert ist, weil sich Staat, Erziehung, Universitäten und Unternehmen wenigstens so weit für sie interessieren, dass sie sie fortgesetzt alimentieren. Das kann dann ja genügen. Der Rest wird durch das Vorzeigen von mit wissenschaftlicher Hilfe gewonnene Erkenntnis und dann auch hier und da neue und innovative Produkte praktisch vorgezeigt. Das bedeutet jedoch einen nicht ohne Weiteres verständlichen, eigentlich ganz unwissenschaftlichen Verzicht, nämlich den auf die wirkliche Eroberung und Durchdringung des lebensweltlichen Bewusstseins, des Alltagslebens. Man kann das am eigenartigen Schicksal der 'Computertechnologie und des daran angeschlossenen 'Kommunikationstechnologie, besonders des Internet demonstrieren.

Als diese scheinbar unvermittelt aus dem amerikanischen Wirtschaftsraum am Beginn der achtziger Jahre auftauchte, trat damit zunächst für den mit wissenschaftlichem Denken Vertrauten, der auch die moderne Lebenswelt unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtete, um daraus die Möglichkeit von Prognosen ableiten zu können, einem Beobachter, der sich auch für die Zukunft einer wissenschaftlich-technischen Zivilisation unter dem Gesichtspunkt der Folgen und Veränderungen, die eine Übersicht über die vor Augen stehende Entwicklung in Aussicht zu stellten schien, ganz plötzlich die Aussicht auf eine langfristig denkbare oder wahrscheinliche, wenn nicht unvermeidliche technologiebedingte Konvergenz zwischen den zugänglichen Formen einer wissenschaftlich geschulten und informierten Denk‑ und Lebensweise, kurz, der grundsätzlich wissenschaftlichen Einstellung, und den ansonsten empirisch vorfindlichen Einstellungen von Formen des Alltagsbewusstseins vor Augen, deren mögliche Ergebnisse sich als zunächst vielversprechende und in vieler Hinsicht soziale und gesellschaftliche Gewinne bzw. Erträge abzuzeichnen schienen, die jenseits der eher dem Marktgeschehen entnommenen Termini vielmehr auf ganz Anderes abgesehen waren, insofern sich das Gemeinte in einer letztlich qualitativen, wenn auch nicht auf einen Schlag denkbaren Veränderung der kommunikativen Strukturen zumal einer von Kriegen und einem kaum dem dafür nicht ausgerüsteten Bewusstsein des Alltags zugänglichen Verwüstung des Kultur und des Lebens hätte zeigen müssen, das nicht zuletzt den nach wie vor unbelehrbaren 'politischen Diskurs', eigentlich kaum mehr als unterschiedlich fraktionierte Formen des langen, des endlosen Nachhalls der Bürgerkriegsrhetorik der europäischen  Ideologeme, die sich seit dem Beginn der Industrialisierung der der Erschöpfung der religiösen Weltexplikationen in den Religionskriegen herausgebildet hatten. Das ist nicht anders geworden.

Obwohl die längst schon bis in die Mitte der siebziger Jahre (Stichwort meinetwegen 'Club of Rome') zutage getretenen Herausforderungen, vor denen eine in dem Vorurteil unerschöpflicher Ressourcen, und der Erwartung des Eintretens der angekündigten (nicht der aus ihr folgenden Folgen) Folgen einer optimistischen Industrie‑ und Wachstumspropaganda, die zunächst den Konsum in Gang zu setzen hatte, befangene Population im Westen zugleich zunächst unvermerkt unter der Druck eines sich verstärkend exponentiellen Wachstums geriet, zugleich aber in den Himmel wachsende Träume von Energieverbrauch träumte, denen eine ihnen zuarbeitende Industrie eiligst die Erfüllung zu liefern versprach, also die grundlegende Problematik, zu der die hinzukommende Dämmerung der Einsicht trat, dass diese 'Menschheit' in einem Ofen sitzen könnte, den sie fleißig aufheizt, während sie dazu alles, was sich auf der Planetenoberfläche oder darunter finden lässt, solange sich der Himmel nicht dazu nehmen lässt, als 'Feuerholz' einsetzt, also kurz gesagt, alles leerfrisst, was Energie hergibt, ob lebend oder tot, herrscht diese Bürgerkriegsrhetorik nach wie vor ohne Rücksicht auf jede Logik oder einen auch nur denkbaren Zusammenhang mit den sich stellenden Problemen vor, so als seien diese elenden und abgenutzten Traditionalismen noch geeignet, irgendetwas von diesen Problemen auch nur in einer übersichtlichen Ordnung aufzuzählen, geschweige denn die darin sich abzeichnenden Strukturen und Zusammenhänge auch nur im Umriss abzubilden. Untersucht man das, indem man sich den Zusammenhang, der sozialpsychologisch zwischen den potentiellen Wählern dieser oder jener politischen Partei – die man unschwer identifizieren kann anhand ganz einfacher Äußerungen zu ganz alltäglichen Problemstellungen und Gegebenheiten, weil die Bewusstseinsverfassungen sich anhand und mittels der medialen politischen Propagandastereotype bildet, die ihnen von Politik und Journalismus zugespielt werden, und sich mittels einer politisierten Sprache, die indessen ohne ein der Komplexität der Probleme angemessene Fähigkeit zur selbständigen Urteilsbildung und bei genauem Hinsehen sogar, trotz der scheinbar politisierten Sprache, in der alle Sachverhalte des Lebens nach Art einer Einfüllung (nicht Einfühlung) in bereitstehende Sprachklischees scheinbar übersichtlich organisiert werden (können, was übersteht, wird abgehackt, was zu kurz ist, wird zwangsgestreckt, Prokustes lässt grüßen.

Man kann daran sehen, dass der Mythos lebt, jedenfalls der kontrolliert interpretierte, und das gilt nicht nur für diesen.) in der Gesamtform eines eher kaleidoskopischen, also aus unzusammenhängenden Versatzstücken gebildeten Oberflächenbewusstseins, das sich seinerseits an Oberflächen einer Erscheinungswelt festmacht, die 'for granted' genommen wird ohne dass eine Frage danach entsteht, wie diese Erscheinungswelt eigentlich zustandekommen oder zustandegekommen sein könnte oder dass ihr etwas voraus‑ und zugrunde liegt, das konstitutiv ist für diese Erscheinung, ihre mögliche Kontingenz, und wie das mit der Existenz der einfach, ebenfalls ohne Bewusstsein ihrer Eigenarten und Scheinselbstverständlichkeiten benutzten  bzw. scheinbar immer schon in Gebrauch befindlichen Sprache ist, die lediglich als Mittel zur Darstellung als präexistent unterstellter Gegebenheiten von mehr oder weniger materiellem Charakter angesehen wird, von denen die handfesten gewöhnlich bevorzugt und privilegiert werden, unter Zurückstellung alles dessen als bloßer 'Meinung', was sich nur mittels der Sprache, also nicht unmittelbar mittels mimischer, bildlicher oder deiktischer Demonstration und ikonischer Darstellung, Mimesis, quasi unmittelbar (auf‑)zeigen lässt.

Wenn man diese Orientierung an dem Schein der Unmittelbarkeit als die vorherrschende Form des Alltagsbewusstseins betrachtet, dann kann man mit Fug den gelegentlichen Einwand gegen die Unterstellung einer alltäglichen Lebenswelt und eines ihr entsprechenden Bewusstseins als gegenstandslos betrachten, der geltend macht oder das versucht, dass die Wissenschaftler oder wenigstens ansatzweise wissenschaftlich ausgebildete Menschen doch inzwischen den Normaltypus des diese angeblich vorwissenschaftliche Lebenswelt bevölkernden Alltags seien, mithin also auch die Reflexionsbedingungen auf das Scheinbild diese´r alltäglichen Erscheinungswelt gewissermaßen selbst schon zur Normalform des Bewusstseins geworden seien, das diesen Alltag in gewisser Weise zugleich erschafft und auf seine Beteiligung an diesem Vorgang reflektiert. Man kann das zunächst ein wenig einschränken, indem man zeigt, dass die wissenschaftliche Einstellung, zumal die, die über die Konstitutionsbedingungen des Erscheinungsbildes des lebensweltlichen Alltags bewusst verfügt und sie entsprechend handhabt, was ja eine Frage der aus dem Bewusstsein ebenso resultierenden wie aufgrund dieses Bewusstseins erst möglichen Handelns ebenso ist, wie aus diesem wiederum dieses Bewusstsein seine erkenntnismäßige Absicherung erst dadurch zu ziehen vermag, dass es sich praktisch an einem in gewisser Weise ständig praktizierten quasi‑experimentellen Handlungsmodell orientiert, das ein verstandenes, weil praktisch erprobtes Modell des Zusammenhangs von Konstitutionsbedingungen und Erscheinungswelt unter Einschluss der Faktizität der Bewusstseinsverfassungen Anderer wie die sozusagen stets nur hypothetische Verfasstheit der je eigenen Bewusstseinsverfassung vor Augen hat.

Man wird zu Recht behaupten dürfen, bis zum massenhaften empirischen Beweis des erfahrungsgesicherten Gegenteils, das das kaum jemals das ist, was man sich gegenüber hat, und dass vielmehr eine angesichts des Verfügbaren als 'wissenschaftlich informiert sich betrachtendes, indessen gänzlich naives Bewusstsein´, an dem sich Spuren von 'Informiertheit' und auch der Glaube, man sei wissenschaftlich 'auf der Höhe', was immer das bedeutet, das Normalbild bis hinein in sogenannte wissenschaftliche Berufe bieten, die im Zweifel an die Stelle des mangelhaft vorschwebenden, zumeist ein leicht identifizierbares Vorurteil , auf eine ihnen gar nicht bewusste Weise eher zu gewaltsamen Versuchen der 'Anpassung' ihrer Gesprächspartner an das von ihnen für den verbindlichen Zusammenhang ihres Bewusstseins mit der von ihnen zum Ding ohne anderes als die von ihnen wahrgenommene oder noch tiefer gehängt, eigentlich nur im Medium von primitiven Vorurteilen erlebte Welt übergehen, eine reflexartige, wenn auch unterschiedlich orientierte und unterschiedlich nachdrückliche blinde Reaktion auf eine Anomalie, die ihnen meist an ihrem Gegenüber nicht einmal als solche bewusst wird.

Die so verblendeten Bewusstseinsverfassungen fallen sofort auf Primitivismen zurück, indem sie oft gewissermaßen dazu übergehen, mit dem gar nicht bewusst als 'Kandidaten' aufgefassten Gegenüber eine Art Bewerbungsgespräch zu beginnen, in dem sie die Position des Entscheiders über dessen Qualifikation übernehmen, oder sie gehen zu belehrenden Versuchen über, sich in eine ranghöhere Position zu bringen. Selbst an den und gerade an den gelungenen Strategien solcher abstrakter Erfolgsorientierungen, die endlich derart habitualisiert werden, dass sie auf alles und jeden ohne eine Unterscheidung der Situationen angewandt werden, zeigt sich die endlich als chronische Charakterdeformation erkennbar werdende pathogenetisch bedeutsame Aspekte der Kommunikation, die nach dem Muster von epidemischen Prozessen verbreitet wird und damit eine unter den Bedingungen der Herrschaft und der Unterwerfung stehende Kommunikation vorwiegend aus dem militärischen und dem Bereich der institutionalisierten Erziehung, die den 'Lehrer' automatisch und gegen alle Regeln des Lebens dem Selbsterhaltungsinteresse der derart 'Belehrten' über‑ und vorordnet und schon damit den Zusammenhang der Familie als 'veraltetes' Modell des Lebens entkräftigt und sprengt, so dass es, wo es noch existiert, aufgrund eines Irrtums über die Umgebungswelt festgehalten wird gegen mögliches besseres Wissen und auf jeden Fall gegen jede Erfahrung, während das 'Erleben', auf das als seine letztlich einzige 'Hauptqualität' Niklas Luhmann nicht zufällig und mit der feinen Ironie des seine Urteile gewissermaßen zur Theorie sublimierenden Zustandsbilds seiner Zeitgenossen, in das er sich mit Sicherheit nicht selbst einordnen musste, weshalb seine Theoriebildung jedenfalls in dieser Hinsicht also keineswegs selbstbezüglich ist, es einer traditionalistischen Illusion entspringt, die eine der Enttäuschung ausgesetzte Erwartung einfach mit der Blindheit, mit der der Wunsch an die Stelle der Wirklichkeit zu treten vermag, für die erwünschte Realität gehalten wird, was zu wirklichen, realen Folgen angesichts kontrafaktisch festgehaltener Erwartungen führen kann, die eine Betrachtung wert wären, weil sie einen Einsatzpunkt für eine u. U. schmerzhafte Realisierung der wirklich konstitutiven Lebensbedingungen sein könnten, die dazu anleiten könnten, das Verhältnis von konstitutiven Bedingungen des Erscheinungsbildes des Alltagslebens in ein bewussteres Verhältnis zu diesem Erscheinungsbild selbst besser zu organisieren.

Das ist allerdings nicht das aufs Ganze gesehen Ausschlaggebende an diesem Verhältnis und soll nur als Hinweis dienen dafür, wie unter bestimmten Bedingungen von Brüchen oder 'Problemen, die zunächst im Lebensalltag begegnen und von einer selbst zum Mechanismus der Illusionsbildung verkommenen Sozialpsychologie als 'psychologische', mithin 'persönliche' Probleme schematisiert werden und damit der Verstehbarkeit aus dem Ganzen übermächtiger Daseinsbedingungen, die in der Tat rücksichtslos über dieses als einzelnes unberechenbar verfügen, weitgehend entzogen werden, indem die Bilanz dieser Betrachtung stets von dem Opfer dieser Umstände zur Besserung seiner bloßen Befindlichkeit zunächst weitere Vorleistungen zu fordern sich ermächtigt sieht, um auf diese Weise die Verblendungen, die den Zustand ausmachen, der sich als Bewusstsein zu identifizieren versucht, ins Aberwitzige zu iterieren, alles mittels einer Wissenschaftlichkeit, nach der in den längst weitergezogenen Karawanen der wissenschaftlichen Avantgarde kein Hahn mehr kräht, während sich die aufgehäuften Bestände aus den Arsenalen der sozialen Kontrolle noch ein paar Verwertungszyklen lang über mehrere Generationen von qualifizierten Führern und Geführten fortsetzen lassen, von denen die Führer, die 'investiert' haben in die Erwartung, dass ihnen das einen Lebensunterhalt einbringen wird, schon deshalb an das Gelernte glauben, weil es ihre Investition und damit einen greifbaren Sinn darstellt, während die Geführten als für parasitäre Lebenskonzepte nutzbare Gelegenheiten betrachtet werden, auf der Grundlage der ihnen bei Gelegenheit der Kommunikation mit Verstärkereffekt erneut als heilbringend suggerierten falschen und verfehlten, aber nunmehr Wissenschaft gewordenen Vorurteile über ihre Desorientierung und Verirrung, die ihnen anhand der daraus resultierenden Symptome noch einmal verkauft werden. Zugleich ist das einer der wirksamsten Beiträge zur vollständigen 'Entpolitisierung' des von den verwissenschaftlichten Seuchen dieser verbreiteten Irrtums über die objektiven Quellen eines verlogen subjektivierten Leidens mittels Wissensformen, die von den von ihnen Begünstigten kaum je durch Dissidenz verraten werden, während ihre Applikation als 'Therapie' einen Beitrag leistet zur blinden Befestigung der organisierten Gewalt durch die Eliminierung der Zeugen, die aus ihren eigenen Symptomen vertrieben werden und letztlich aus dem, was ihnen aufgrund ihrer Leiden noch geblieben sein mag an Chancen, sich zu einem eigenen Urteil über die ihnen oktroyierten Lebensbedingungen durchzuarbeiten.

Denn wem ein nach allen Seiten offener Raum vorgespiegelt wird (oder eine Zeit) in die er sich einfach vorzuarbeiten oder auszubreiten braucht, dem wird schließlich absurd vorkommen müssen, als bloße Einbildung, dass ein Sklave, eine lebenslänglich Gefangener sein könnte, für den es nur einen Ausweg geben könnte aus seinem Gefängnis, aus seiner Zelle: den Tod.

Es ist die Funktion dieser Art der sozialen Kontrolle, das Unbehagen der Insassen kurzuschliessen mit ihrer verblendeten Bewusstseinsverfassung, um sie zu neutralisieren, indem sie 'wieder Spaß am Leben finden' nach all ihrem Unglück. Zugleich bietet dieses professionalisierte Verhältnis ein Paradigma, das Individuen wirksam gegeneinander in Stellung bringt, indem es sie von vornherein in ein eindeutig hierarchisiertes Verhältnis von Laie und Experte, Klient und 'Helfer' bringt, das sich auf keine Weise auflösen lässt, sondern durch die privatrechtlich 'abgesicherte' Kommunikation gerade bestätigt und befestigt wird, während auf dem so hergestellten Gefälle Geld in der Gegenrichtung eine imaginären 'Leistung' fließt, deren wesentlich rhetorischer Charakter eine Überprüfung ihrer Qualität und Eigenart aus verschiedenen Gründen jeder Überprüfung entzogen ist, denn der derart Betreute müsste die Mittel, mittels derer er sich ein Urteil über die Leistung des Experten bildet, dem entnehmen können, was ihm geliefert wird.

Das ist aber kaum je mehr, sondern eher mit der Verfestigung der eigendynamischen Selbstreflexion der Professionen dieser Art eher unwahrscheinlich, denn der chronische Defekt, der konstitutive Suibjektivismus, vertieft sich endlich in die unendlichen Weiten einer durch sie erst geschaffenen 'inneren Welt' und entnimmt ihr auch die Kategorien, mit denen er sie derart verdinglicht, dass es endlich ein 'wissenschaftliches Studium' erfordert, sie 'kennenzulernen', wobei sie natürlich wieder entsteht, denn sonst ist 'der Stoff und der Gegenstand sowie die Eigenart und Besonderheit dieser Wissenschaft nicht verstanden, mithin die Qualifikation verfehlt. Wer im Laufe seines Studiums auf die Idee kommt, es könne dem Angebot am Ende ein Nichts entsprechen, das erst dadurch entsteht, dass man um des Nachweises der Qualifikation, seinen Gegenstand verstehen zu können, in sich selbst erzeugt, mit Eigenmitteln, was man unter anderen Umständen aus womöglich guten Gründen lieber lässt, ist zugleich in diesem Moment erst für wissenschaftliche Arbeit und Forschung qualifiziert, aber womöglich nicht mehr für das Studium, für das er sich eingetragen hat.

Der Augenblick der persönlichen Biographie, in der während der Beschäftigung mit Lektüren die Idee der Wissenschaft auftaucht, kann einem Schock gleichkommen. Es ist nicht dasselbe, über 'die Idee der Wissenschaft' irgendeine Lektüre gelesen zu haben. Diese Lektüre kann problemlos vorübergehen, ohne dass irgendetwas nennenswertes geschähe. Das Erlebnis kommt einem plötzlichen Durchbruch in eine gähnende Leere gleich. Es ist ein Moment der Desorientierung, der keinerlei Anschlusserwartungen bereithält oder auch nur in Aussicht stellt. Aber das ist nicht alles. Auch der Blick zurück bietet urplötzlich nichts als eine chaotische Unordnung, einen Wirrwar nicht mehr als geordnet wahrnehmbarer vager und unscharfer Fetzen, wo man bisher gewohnt war, eine wenn auch nicht gerade klar gezeichnete Ordnung von aufeinander folgenden, in der Erinnerung als mit dem eigenen Leben und einer davon nicht zu trennenden Selbstidentifizierung verbundenen, eigentlich von ihr veranlassten Indikatoren zu bemerken, die sich als Erinnerungen an sich selbst verstehen lassen. Es ist ein Moment einer akuten Desorientierung.

Mit den gewohnten Maßstäben löst sich die Ordnung auf ohne dass sogleich eine neue an deren Stelle träte. Wo dies der Fall wäre, kann man nichts wiedererkennen, da alles anders erscheint als zuvor.  Die gewohnten Bedeutungen der Worte entgleiten und scheinen nichts mehr zu besagen oder nur noch Sinnloses, denn der Blick, der auf die Bedeutungen fällt, scheint durch sie hindurchzusehen auf eine hin und her flutende, schwach konturierte, auf einem unscharfen Grund treibende Masse von sich unter dem bisher starren Gerüst der Sätze und der wie Dinge erschienenen Worte nach Belieben zu verschieben, ohne dass es zu einem Stillstand des Vorgangs käme. Da die Bedeutungen sich von den Worten trennen und in Bewegung geraten, sowohl im Rahmen des Satzes, wie noch mehr in verschiedenen Sätzen, in denen andere Verknüpfungen, Verbindungen zwischen gleichen mit neuen, anderen Worten entstehen, so wenn z. B. dieselben Verben mit anderen Subjekten verbunden werden, oder ähnliche Substantive mit unterschiedlichen Verben und Adjektiven, scheint der pespektivisch verschobenen Aufmerksamkeit, die sich nun auf die Bedeutungen zu fixieren versucht, jede darunter vermutete stabilisierbare Referenz verloren zu gehen. Andererseits ist die Fixierung der Aufmerksamkeit auf den Versuch, die Referenzen festzuhalten, um sich der Bedeutungen zu versichern, von dem nunmehr zu beobachtenden Vorgang eines zwischen den nun überdeutlich wahrgenommenen Worten gewissermaßen hin und her fliessenden Materials irritiert, der die bisher feststehend wahrgenommenen Wörterbuchbedeutungen der zum Aufbau eines Satzes verwendeten Vokabeln zerfließen und hin und her fluten lässt innerhalb der Sätze, so dass man sich dem unversehens auftretenden Problem des Ursprungsortes des Sinnes eines Satzes innerhalb seiner Grenzen zu versichern trachten möchte, ohne zu wissen, ob eine solche Suche bzw. ihr zugrunde liegende Problemstellung überhaupt einen Sinn macht.

Das zerfallende Bewusstsein, das seinen gewohnten inneren Halt an offensichtlichen Klischees eines oberflächlich angelernten Verständnisses und Wortgebrauchs verloren hat, versucht, sich mit der Bildung verschiedener ad hoc Hypothesen zu behelfen, ohne indessen darin eine auf sicherem Gelände erworbene Übung verfügbar zu haben, die wenigstens Anhaltspumkte bieten könnte dafür, was von dem, was aus ihrer unsicheren, kaum bewusst festzuhaltenden, geschweige denn methodisch diszipliniert anzuwendenden eher unwillkürlich einsetzenden Betätigung sich auf eine unklare Weise zu ergeben scheint, irgendwie weiter verwendbar sein könnte für geeignete Anschlussoperationen, die sich wiederum nicht von selbst anbieten oder aus einem bereitstehenden Arsenal entnehmen lassen. Denn selbst wenn das eine oder das andere der Fall wäre, stünden nicht auch schon die Kriterien fest, die es ermöglichen würden, sie zu beurteilen, zu evaluieren im Hinblick auf ihre Verwendbarkeit als Orientierungshilfen in einem offensichtlich chaotischen, kollabierten Universum.

Nun rächt sich das Studium der Methoden: Induktiv/deduktiv vorgehen, Erklären versus Verstehen, idiographisch vs. nomothetisch, die en Detail angeeigneten Daten studieren und den Stoff zusammnefassen in einer geordneten Synopse, die Genesis der Kategorien in Rechnung stellen, ihre eventuelle Historizität und Reihenfolge, Sinnlichkeit und Erfahrung in ihrem Konstitutionszusammenhang betrachten und den Aufbau von Erfahrung und Urteil mit ihrer entweder psychologischen oder logischen Genese, also unter Betrachtung der Differenz von Geist, Psyche und Körper, diesen wiederum vom Leib unterscheiden und das erkennende Ich als Subjekt in ein angemessenes Verhältnis zur korrekten Auffassung der Wirklichkeit als bewusstseinsjenseitige und ihr vorausgehend eigenständige Realität bringen. Entscheidungen sind zu fällen, die die verschiedenen methodischen und erkenntnistheoretischen Diskussionen und ihren Stand berücksichtigen. Was ist überhaupt der Gegenstand, das Objekt der Wissenschaft? Sind die Konstitutionsbedingungen des Gegenstandes für alle Wissenschaften dieselben? Gibt es eine verbindliche Norm, die keinen override zulässt? Sind die älteren kontinentalen Positionen noch von Bedeutung? Welche Methoden lassen sich eigentlich, ungeachtet der normativen Debatten der Erkenntnistheorie(n) den Lektüren entnehmen, die als paradigmatische oder klassisch 'gehandelte' wissenschaftliche Arbeiten gelten? Was verstehen die verschiedenen Autoren tatsächlich unter Fakten, Ereignissen und einem organisierten Zusammenhang.

Welche Bedeutung haben Begriffe wie Substanz, Struktur und System, die hier oder dort als grundlegende Foci der angestrebten Ordnungsvorstellung aufgefasst werden?

Gibt es Übersetzungen, die die Texte, die unterschiedliche Sets von Grundbegriffen verwenden oder unterschiedliche Methoden der Datengewinnung und ‑beschreibung derart ineinander übersetzbar oder aufeinander beziehbar machen können, dass sich die unterschiedlichen Deskriptionen überhaupt miteinander vergleichen lassen?

Gibt es unterschiedliche, voneinander abweichende, oder einander ähnelnde Basisintuitionen verschiedener Versuche der Konzipierung des Objekts und der Methode?

Spielen solche subjektiven Zutaten in einer Wissenschaft überhaupt eine Rolle oder beeinträchtigt Subjektives die Objektivität?

Welche Rolle spielt in alledem überhaupt die Sprache, wenn das Objekt als Vorstellung konzipiert wird? In welchem Verhältnis steht die Freiheit des forschenden Individuums zu einem institutionalisierten Wissenschaftsbetrieb?

Gibt es ein verborgenes Curriculum und in welchem Verhältnis steht es zur wissenschaftlichen Neugier?

Ist die Berufsverbamtung des Forschers, des Sozialforschers zumal, des Psychologen usw. ein kontingenter Umstand, der mehr als kontingente Folgen hat für den Wissenschaftsbegriff, die innerhalb der wissenschaftlichen Selbstbestimmung ihres Verhältnisses zu ihrem Gegenstand wirksam werden aber nicht bewusst ihrerseits Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses?

Gibt es Machtinteressen, die die Ausformung, die Fragestellungen und die Ergebnisse der Forschung beeinflussen ohne dass das in Betracht gezogen wird oder werden darf?

Ist der durch Fristen und Qualifikationsarbeiten und eine an vordergründigen Berufsorientierungen getaktete Betrieb ein förderliches Medium einer Forschung, deren Komplexität die Grenzen des menschlich anzueignenden womöglich überschreiten?

Was geschieht, wenn eine Forschung auf ein Problem führt, das sich nicht auf die Form der Verwaltung bringen lässt, ohne dass sich eine wissenschaftlich ersichtliche und in ihren Rahmen einzuordnende Alternative (etwa einer kurzfristigen Bescheidung zugunsten einer bedeutungslosen 'Qualifikationsarbeit', die zum Verständnis der betrachteten Sache nichts beiträgt?

Ich habe mich nie in eine der Führungsrollen ‚einfühlen’ können oder ‚identifizieren’, wie sie mit dem Erfolg und der Beauftragung durch den Staat verbunden sind. Meine geschichtlich gut gesicherte Auffassung vom Staat ist die von einem Ungeheuer, einer kannibalischen Bestie, gegen die der ‚ogre’ des französischen Märchens nur eine etwas launische Vaterfigur darstellt. Merkwürdig ist, dass ich – wo ich das zuletzt vermutet hätte, angesichts der mir erinnerlichen Vorführungen der wissenschaftlichen Heroen und Supermänner, die man uns als Kindern präsentiert hat damit wir uns ein Beispiel daran nehmen. Es handelte sich gewöhnlich um alte, oft übergewichtige Männer ohne Kopfhaar, entstellt und verquollen von einem Leben, das sie verwüstet haben musste, wie sonst hätten sie so aussehen können, und vor allem dreinblicken, in einer Mischung auf posierender Aufgeblasenheit und Arroganz einerseits, Drohung andererseits.

An ihrer Spitze rangierte dann am Ende doch ein Kriegsheld, der diese abscheuliche Phalanx von schmerbäuchigen Miesepetern und aufgeblasenen Herren, denen gegenüber ich mir stets sofort meiner Bestimmung als Sklave bewusst wurde, als Kanonenfutter, als das ich dann doch nicht gebraucht wurde, weil die Verhältnisse sich verändert hatten, ohne mein Zutun und ohne das sich etwas verändert hätte, jedenfalls nichts, was ich als solche hätte einzustufen vermocht. Ich habe mich vor diesen Monstren immer gefürchtet und alle Tapferkeit hat nicht genügt, diese Furcht, so werden zu müssen im Tausch für das Verstehen und die Neugier. Das hat sich angesichts der Lektüre von Balzac’s Roman, Das Chagrinleder nicht gebessert, sondern passte wie die Faust aufs Auge.

Die Objektivität der durchweg nicht zufällig in staatlicher Regie von einem Berufsbeamtentum betriebenen Sozialwissenschaften ist so nützlich wie ein Vortrag, der die Bedienungsanleitung für einen Fleischwolf erläutert während man darin durchgedreht wird. Es gibt viel zu erörtern über den Geltungsanspruch von Normen, die Wahrhaftigkeit der expressiven Äußerungen dessen, der gerade durch den Wolf gedreht wird und ihr Verhältnis zu den gleichzeitig zu berücksichtigenden Beschreibungen des Systems des Fleischwolfs unter dem Blickwinkel ihrer objektiven Richtigkeit als möglichen wissenschaftlichen Wahrheiten und endlich über die Frage, inwieweit die kommunikativen Handlungen, die zwischen dem Vortragenden und dem die Praxis des Fleischwolfs und seine Funktionsweisen gerade Erfahrenden oder doch vielleicht nur Erlebenden ausgetauscht werden unter dem Gesichtspunkt der Verständigungsorientierung über das Verhältnis zwischen der Erfahrung des Fleischwolfs und den subjektiven Eindrücken, die der seine Funktionsweisen am eigenen Leibe erlebende/erfahrende gerade hat. Immerhin kann mit diesem Diskurs ein Leben vergehen, es ist ein ablenkende Tätigkeit, die sich in der Hölle anbietet, damit man davon abgelenkt wird, dass man gerade bei lebendigem Leibe gebraten wird. Ihr Studium kann davon ablenken, dass man sich in der Danteschen Hölle befindet, erinnert dann aber doch gerade deshalb daran, weil unbegreiflich bleibt, wie diese Nachfolger Eichmanns und Speers, Himmlers und anderer Bienveillants diese affektive Unbeteiligtheit aufbieten können angesichts des sich unvermindert um die Tierart Homo sapiens zusammenziehenden Wände des ihm von Seinesgleichen gebauten Gefängnisses zu einem alsbald globalen Ausmaß eines in die Menschen eingewanderten Totalitarismus, den sie nicht mehr bemerken können.

Ist dieser Typus des ‚Soziologen’ oder Sozialwissenschaftlers oder Therapeuten, der selbst vollkommen anästhetisiert wirkt und keiner sensiblen Empfindung fähig ist, nicht ein Ungeheuer, das anderen das aushalten predigt und dafür gut bezahlt wird, also den ganzen Unsinn aus einer ihm eingeräumten privilegierten Position als ‚Staatsbeamter’ Leuten erzählt, die das als Multiplikatoren als ‚Paradigma’ der Selbstentseelung abnehmen und verinnerlichen sollen, ein unbegreifliches Monstrum, das so tut, als sei es eine Maschine, eine Rechenmaschine, eine Registrierkasse?

Kann Soziologie nichts anderes sein als diese Selbstdarstellung von gefühlstoten karrieristischen Monstren, die sich in der Geste eines menschenfressenden Meisterdenkers gefallen, Zwillingsbrüdern all dieser Mörder, die das bestialische und atavistische Personal der Geschichte dieses als ‚Hochkultur’ ausgebotenen Kannibalismus ausmachen?  Wer hat eigentlich die Verantwortung dafür übernommen, wie diese angebliche Wissenschaft innerhalb der Dauer eines Studiums von kaum mehr als vier Jahren derart umgeschrieben wurde, dass ich am Ende des Studiums den Trümmern meiner Studienmotivation gegenüberstand und einem unbeschreiblichen Abscheu vor diesen politischen Gehirnwäschern, die sich dieses Faches bemächtigt und alles vernichtet hatten, was mich für dieses Fach interessiert hatte? Von der Art wie das Fach seitdem umgeschrieben wurde, nicht zu reden. Das hat doch mit Wissenschaftsfortschritt nichts zu tun. Es ist politische Zweckzurichtung, Zulieferei, Zuträgerei. Kann das so sein, dass die Mischung aus Überbietungswunsch gegenüber dem gefeierten Vorgänger, der Wunsch nach Anpassung an die aktuellen Bedingungen für eine Karriereaussicht und die unvermeidlichen Gravitatiionswirkungen der Machtapparate, denen der Meisterdenker zumeist und zumeist gern dient, die Monstrosität des Outputs unvermeidlich immer weiter in einen Bereich vortreibt, in dem die Objektivität des Wissenschaftlers umschlägt in die unsägliche Annäherung an die furchtbarsten Monstren der Geschichte, mit dem einzigen Unterschied, dass sie sich auf die Beobachtung und die Theoriebildung ‚beschränken’, nach der am Ende alle Opfer der Macht erbarmungslos dressiert werden?

Wie ist diese unablässige Erledigung jedes menschlichen Gedankens, der in dieser ‚Wissenschaft’ noch nicht einer systematischen Bereinigung zum Opfer gefallen ist, alsbald durch eine luzide wissenschaftliche Kritik einfach erledigt wird? Der Fortschritt besteht auch hier in der systematischen Desanthropomorphisierung, die unablässige Bemühung, immer noch besser Beschreibungen zu erfinden, die möglichst zugleich eine totale Manipulationsmöglichkeit der menschlichen Lebenswelt per Design und die Illusion einer Maschinenanalogie für alles zu finden, was mit dem menschlichen Leben zusammenhängt, und zur Rechtfertigung dieser Perversionen wiederum auf die progressive Anähnelung des Lebens und der Lebenswelt von Menschen an eine Maschine verwiesen wird? Der Stolz der einander in dieser Hinsicht überbietenden Theoretiker scheint sich darauf zu konzentrieren, sich dem Grauen auf möglichst kurzer Distanz auszusetzen und ihren Ehrgeiz gerade in die Entmenschung sogar ihrer Konstrukte setzen, um der Entwicklung möglichst prognostisch so weit es irgend geht vorauszueilen, um als Klassiker von späteren Generationen angesichts ihrer Hellsichtigkeit und Kompetenz gelobt zu  werden.

Die Anpassung dieser Wissenschaft an die Bedürfnisse und die Bedarfsanmeldungen der Bürokratien und ihrer Herrschaftsinteressen wird sie schließlich beschränken auf den Umkreis der Reichsweite dieser Interessen, um den Preis des Verzichts auf argumentative Plausibilität. Wirkungsgeschichte hat das allenfalls in den Zirkeln bürokratischer Fortbildungen und unter den Zwangsklienten der Zitierkartelle, die längst schon so weit herunter gekommen sind, dass sie die Lektüre ihrer Machwerke verordnen, indem sie die Teilnahme an einem Seminar an die Bedingung knüpfen, dass ihre Machwerke von den Studenten gekauft werden. So stellen sich Wissenschaftler die als Kunden umgedeuteten Abhängigen vor, die sie rücksichtslos im Interesse ihrer Karrieren manipulieren.

Die wissenschaftliche Entwicklung von Adorno und Horkheimer zu Niklas Luhmann ist eine Ungeheuerlichkeit, die ihren Wissenschaftsstatus liquidiert, denn das ist weder in einem Normalbetriebsverständnis noch unter einem Paradigmenwechsel im Ernst unterzubringen. Es handelt sich um eine einfache Ersetzung eines Wissenschaftsverständnis durch ein damit nicht zusammenhängendes anderes. Und es handelt sich um eine zynische Brutalisierung. Lässt sich diese überbieten. Na sicher, durch soziale Physik, orientiert an den thermodynamischen Gesetzen. Das wird der Tierart, der Biomasse des Homo sapiens die Rechnung präsentieren können, auf dem Niveau einer den Globus wie eine Bakterie verpestenden Lebensumgebung. (Oder sind das alles nur eine Art von Märchenerzählern? Dann ist es unverschämt, diese Spielereien in Staatsfunktionen umzuwandeln und als ‚Studiengänge’ und ‚Wissenschaften’ mit Epauletten und Uniformen (Berufsbeamtentum) und Orden behängt zu ‚institutionalisieren’. Es mag sein, dass es hier um die Furcht vor der Beeindruckbarkeit der Zuhörer und der Furcht vor der auf dem Wege über das Märchenerzählen usurpierbaren Macht den Staat dazu bewegt, derartiges zu tun. Aber wenn das so ist, dann ist endlich auf dem Wege über die Eroberung der Staatsmacht der Märchenerzähler vom Bock zum Gärtner avanciert, wie an den sogenannten Theoretikern im Staatsdienst zu sehen ist. Ihrer aller gemeinsames, wenn auch verschwiegenes Ziel ist zu sehen an Lenin, Stalin, Mao Tse Tung, Adolf Hitler, und es ist diese Kulmination, die ihren Anfang nimmt in Alexander, einem Banditen, der mit einer Rotte von Rockern und Hell’s Angels Asien überrollte und das Paradigma aller weiteren Geschichte des ‚Westens’ jedenfalls darstellt, und einen Hinweis darauf liefert, was ‚Schule’ und Erziehung unter diesen Umständen eigentlich tatsächlich sind: Die Instanz, die die so genannten Erwachsenen dazu nutzen, die von ihnen gebildeten Mythen Gewalt, die sie früh fasziniert hat, mit der ‚Erziehungsgewalt’ des Lehrers versehen weiterzureichen an die nächste Generation von Heranwachsenden, aus der sie selbst auf die gleiche Weise hervorgegangen sind, indem sie sich faszinieren ließen von der Machtprojektion, die sie mit den üblichen drei einfachen Mitteln aller Nutztierdressur rekrutiert hat: Überredung (Faszination, Motivation), Drohung (Erziehungsgewalt) und Versprechen von Belohnung (Vorteile, Privilegien). Das lässt diese in Funktionäre umgewandelten Kinder früh vergessen, woher sie kamen, was sie vorfanden, was ihr Auftrag, ihre Bedeutung ist, wohin sie gehen, und was ihre Zukunft sein wird, wenn sie gewesen sein werden (Wirkungsgeschichte).

Dienstag, 18. August 2009

Eine weitere Quelle, in der sich alle Wissenschaft aufzulösen droht, sind einerseits die ‚Begriffsgeschichte’, und die ‚Geistesgeschichte’, für sich genommen, aber auch im weiteren Kontext der einem synoptischen Studium des Kaleidoskops der Geschichtsschreibung(en), also der verschiedenen, methodisch unterschiedlich angelegten und in ihrer Aufmerksamkeitsverteilung über das ihnen zugrunde liegende Geschehene, das die wirkliche Geschichte gewissermaßen als den Schattenriss des durch die durch Inkongruenzen hindurchscheinenden gemeinsamen Objekts der Historie sichtbar zu machen scheint, vor dem sich wiederum die Geistes‑ bzw. die Wissenschaftsgeschichte abhebt, indem sie unterschiedliche Abhübe oberhalb der allgemeinen Geschichtsschreibungen darbietet, die in unterschiedlichem Verhältnis zu dem jeweils als gleichzeitig oder als vergangen betrachteten Gesamtgeschehen stehen. Oberhalb von all diesen großflächigen Schichtungen bildet die Betrachtung der Sprache dann das Medium, in deren ‚Fluidum’ das Ganze erscheint, oszillierend, niemals exakt konturiert und genau genommen eine von der Sprache erzeugte Imagination, deren fließende und wie eine Amöbe im Umriss schwankende Schattengestalt sich nicht fixieren lässt.

Dabei bleibt das Bild stets abgeschattet und an vielen Stellen im Dunkel. Aber es gibt ja nicht nur eine Sprache in einem bestimmten, durch einen synchronischen Schnitt in etwa ermittelbaren Zustand. Alle Geschichte, allgemeine Geschichtsschreibung, Geistes‑ Religionsgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Philosophiegeschichte, Geschichte der Entwicklung des Homo sapiens, Wirtschafts‑, Herrschafts‑, Gesellschafts‑, Kultur‑, Rechtsgeschichte erstreckt sich nicht nur über Territorien, über denen sich ihr jeweils imaginiertes Zentrum, der perspektivische Punkt verschiebt, um den sich die Wahrnehmung konzentrisch ordnet, mit mehr oder weniger ausgezeichneten Einzelheiten und mehr oder weniger scharfem Umriss Reichweite, sondern geht von einer Sprache auf eine andere über und wandert derart durch nicht in derselben Weise homogene ‚Medien’, so dass die Bedeutungszusammenhänge, die in den verschiedenen Sprachen konstruierbar sind auf eine unbestimmte, aber dennoch sich unmissverständlich abzeichnende Art und Weise, limitiert sind durch die Art einer für jede Sprache typische Verteilung der Bedeutung auf die Wortarten, in deren diskreter Struktur sich das, was man im Vergleich und auch in der inneren Entwicklung der Sprachen als fließend wahrnehmen kann, und was auf eine gewisse Weise wie ein Kuchen vorgestellt werden kann, bevor er durch Schnitte zerteilt wird, sei es in Segmente oder radiale Stücke usw., die dann der Fixierung der Wortbedeutungen darstellen würden. Vielleicht fällt mir noch ein besserer Vergleich ein.

Vorerst muss ich mir damit helfen. Denn das zu beschreibende muss sich ja wiederum nicht nur auf schon vorgeformtes sprachliches Material stützen, sondern kann das Unsinnliche, nicht intentione recta zu benennende nur ‚aus den Augenwinkeln’, also indirekt zu bestimmen versuchen und muss sich dabei notgedrungen auf Vorstellungen aus dem Bereich des Vorstellbaren, eben der Alltagswahrnehmung zugängliches Material stützen, das seinerseits zur Darstellung dessen, was im Rücken seiner selbst diese Darstellung erst ermöglicht, und was sich als der in den Bedeutungen und durch sie hindurch als der undeutliche als See der Bedeutung sich abzeichnende Grund der Sprache darbietet, ohne dass sich das dem Blick unmittelbar zugänglich wäre wie ein empirisches Faktum im gewöhnlichen Sinne, während es sich dennoch um die Wahrnehmung eines zweifelsfreien Faktums handelt. Die Sprache ermöglicht es uns, im See der Bedeutung treibend erwachend, uns in dem flüssigen Medium durch eine punktuelle Aktion so etwas zusammenzuballen wie man aus einer Flüssigkeit am Übergangspunkt zum kristallinen Zustand durch einen Griff mit beiden Händen in die Flüssigkeit eine Art von festem Körper aus den bereits kristallin gewordenen Teilen zu bilden, die an der Oberfläche treiben, Worte, um diese endlich zu Konkatenationen zusammenzusetzen, die sich als Strukturen festhalten lassen, so dass dem See der Bedeutungen eine Art von Struktur aus festen Planken übergelegt werden kann, auf denen sich trockenen Fußes hin‑ und hergehen lässt, so dass darauf Verlass ist, das man nicht stets von vorn beginnen muss, sondern diese Planken immer wieder benutzen kann. Der Ursprung aller Koordinatensysteme ist in dem Auftauchen dieser Planken der sprachlich fixierten Bedeutungen schon mit gegeben.

Jede konkrete Sprache ist eine Realisierung eines solchen Koordinatensystems, das einem Zufall entspringen mag und sich nach Art einer ‚Bastelei’ naturwüchsig weiterentwickelt hat, durch die einander abwechselnden, aufeinander reagierenden Reiz-Reaktionskreise von Kommunikationen unter unterschiedlichen Individuen, die sich abwechselnd einander zuwenden und voneinander abwenden konnten, weil die Beweglichkeit eines durch wechselnde Aufmerksamkeitverteilungen gesteuerten Organismus mit der physiologischen Voraussetzung rudimentärer Laufbildungsfähigkeiten dies zuließ, ebenso wie eine durch Selektion und Variation dynamisierte Evolution die Auswahl und Begünstigung derjenigen Individuen privilegierte, die aus diesem rudimentär stabilisierten ‚Interaktionstypus’ durch seine Selbstverstärkung und die Vorteile, die ‚Verständigung’ für eine auf diese Weise untereinander verbundene Gruppe als Vorteil wahrnehmbar machte, insofern sie ihrerseits mit den affektiven Reaktionen des durch einen Impuls zur Selbsterhaltung bzw. Gefahrvermeidung ebenso wie durch die Appetenzreaktionen, wie sie Hunger und Durst, Kälte, Hitze, also die regelmäßig wiederkehrenden Mangellagen in einer Koppelung stehen, die gleichursprünglich mit der Stabilisierung der ‚Kommunikation’, also des regelmäßigen Austauschs von als bedeutsam wahrgenommenen und minimal fixierten typischen Formen dieses Austauschs, die sich in einer immer ähnlichen Art und Weise auf immer ähnlich wahrgenommene, also ihrerseits typisierte Umweltaspekte bezogen, zugleich mit einer in der Dimension dieses Austauschs stabilisierten Sozial‑ eine individuelle ‚Innenwelt’ der seelischen Befindlichkeiten des Individuums erzeugte, die sich durch ein Minimum von Reflexion (das Verhältnis zwischen Sprache und den durch sie typisierten und damit ihrerseits in die Wahrnehmung eintretenden organischen Befindlichkeiten und ihrer Variation in Abhängigkeit sowohl von den aus der Umwelt wie aus dem speziellen Aspekt derjenigen Umwelt, die die Kommunikation selbst in ihr darstellt durch Ausdifferenzierung bezogenen speziellen Wahrnehmungen, die sich nun in der Form superpositionierter und abstrahierter, kontrahierter Bedeutungen darstellen und rezipieren lassen, die sich auf die Wahrnehmung von indirekten Beziehungen auf Wahrnehmungen anderer Individuen an einem anderen Ort und aus einer anderen Perspektive, eben aus einem anderen ‚Standpunkt’ stützen, und damit zugleich durch ihre Rezeption als bedeutsame Zeichen oder Indikatoren für die Art der Wahrnehmung, die dabei kommuniziert wird, die Wahrnehmungsreichweite des Individuums indirekt erweitern, so dass auch ein auf diese Weise durch den Austausch typisierter Indikatoren für das Gegebensein einer bestimmten Wahrnehmung an einem anderen Ort, deren Typ sich anhand des dafür stehenden Zeichens bzw. Ausdrucksverhaltens eines Individuums sich dadurch ergeben kann, dass dieses andere Individuum das Wahrgenommene, einen in bestimmter Weise modulierten Schrei, ein Grunzlaut, also zunächst körpernahe Reaktionen auf Gefahr, Nahrungsangebot usw. derart unmittelbar versteht, als die Wahrnehmung dieser artspezifisch durch die organismische Gesamtverfassung konditionierten Bedingungen der Möglichkeit einer Gesamtreaktion, die einen bestimmten Zustand (Angst, Erregung durch den Anblick von Nahrung) mit einem zunächst aufgrund der Eigenart des Organismus typischen Ausdrucksreaktion verbindet, von der sie zunächst gar nicht getrennt werden könnte (als Bedingung der Möglichkeit eines Rollenspiels, das Gefahr täuschend für Andere ausdrückt ohne dass ihre Voraussetzungen in der Wahrnehmung gegeben wären) gewissermaßen ‚unmittelbar’ in dem anderen Organismus, der nur diesen Ausdruck wahrnimmt, den ihr entsprechenden Zustand evoziert. Die Sprache entsteht derart aus dem organischen Ausdrucksverhalten entlang von Lust und Unlust. Sie entsteht aus den affektiven Begleiterscheinungen, die die Wahrnehmung in den Organismen erzeugt, und die zunächst vergleichsweise nah am organisch vorgegebenen Selbsterhaltungsimpuls sind bzw. zufällige Nebenprodukte der allgemeinen organischen Reaktionen eines beweglichen Organismus auf Wahrnehmungen, die diese Bewegungen mit steuern, indem sie sie interpretieren, abzweigen.

Zu vermuten ist, dass sich die Selbstbewegung von Organismen ihrerseits auf etwas zurückführen lässt, das sich dann als Lust/Unlust-Alternative darstellt und noch tiefer fundiert sein könnte im Chemismus der Elemente, also der elektrischen Ladungen der Atome bzw. ihrer Elektronenschalen, und damit auf quantentheoretisch zu bestimmende Primitivismen der Materie zurückgehen, die Attraktion und Repulsion bedingen, so dass in den ‚emergenten Eigenschaften’ der organismischen Bewegungen, des Ausdrucksverhaltens (der ‚Tiere’) und der Sprache ein naturbedingter Zusammenhang besteht, der auch dem sozusagen nur für das sich auf sich selbst zurückwendende ‚Erkenntnisvermögen’, das in der Sache mithin immer schon gelösten Problem der ‚Subjekt/Objekt-Vermittlung zugrunde‑ und vorausliegt, so dass, wie immer die ‚Antwort’ aussieht, die es sich gibt, die praktische Lösung immer schon gegeben ist. Sie ist sogar die Voraussetzung der Frage und der verwunderten Reflexion des sich selbst als Choris identifizierenden Bewusstseins, das sich zu seinem Erstaunen in einem Körper vorfindet, den es als seinen Leib zugleich wahrnimmt in bestimmten Grenzen und mit bestimmten Funktionen, ohne ihn von sich aus ‚durchsichtig’ machen zu können, insofern z. B. die Verdauung und der Blutkreislauf nicht davon abhängen, ob das Bewusstsein zuvor erkannt hat, wie das funktioniert. Wäre es anders, dann gäbe es die Tierart Homo sapiens überhaupt nicht und es könnte sie auch niemals geben; und das sich ferner als außerhalb einer sich ihm darbietenden materiellen Welt vorfindet, die sich ihm zugleich als eine rätselhafte Erscheinung nach der Art einer geschlossenen, aus einem mit der eigenen Bewegung mitwandernden, indessen der Wahrnehmung nur perspektivisch zugänglichen und körperbezogen nach unvertauschbaren Richtungen ‚links’ und ‚rechts’ gegliederten bzw. entfalteten Umwelt von der Art einer von Innen betrachteten Oberfläche einer Kugel darbietet (von der indessen im gewöhnlichen Fall nur die obere Hälfte zu sehen ist, weil man sich, auf den Füßen stehend, stets zugleich im Mittelpunkt einer Kugel und auf der aus ihrem Durchmesser gebildeten Fläche zu befinden scheint.

Diese Wahrnehmung (meinetwegen diese durch die Wahrnehmung bedingte reale Täuschung) ist nicht aufhebbar und, obwohl nach anderen Kriterien eine ‚Täuschung’, dennoch die immergleiche Ausgangsbedingung für jede (wissenschaftliche oder allgemein durch Nachdenken) weiter erschlossene Welt, deren Begriff der Inbegriff des Ganzen sein mag, erscheinende geschlossene Oberfläche samt ihrer kognitiven Erschließung. Für die Tiergattung Homo sapiens ist dieses den Sinnen sich bietende unmittelbare Erscheinungsbild der Welt eine Konstante, ob man nun in einem Raumschiff geboren wird und aufwächst, oder in einem Haus auf der Oberfläche der Erde oder in einer Steppe oder einem Regenwald, und jeder Gang in die Kantine so gut wie jeder Blick, der von den Formeln, die das Universum quantentheoretsich-relativistisch, kopernikanisch oder in der Terminologie Galileis oder Keplers und Newtons weg auf die neben dem Schreibgerät stehende Kaffeetasse geht, während die Hand sie ergreift um einen Schluck daraus zu nehmen bevor er erkaltet ist, belehrt stets aufs Neue darüber, dass dies so ist. Zudem hat das einen unauflöslich zeitlichen Aspekt, den des auf einer Geodäte mit dem Bewusstsein mitlaufenden ‚Jetzt’. Unaufhebbar befindet sich jedes Individuum stets im Hier und Jetzt. Aber das hat eine Vorgeschichte, auf die einiges ankommt. Die Gesamtheit dieser Vorgeschichte ist seine kosmische Genesis, in der jeder von ‚Hier’ und ‚Jetzt’ aus erschlossene Anfang welcher Art auch immer mit dieser sich von ihm durch das ständig weiterwandernde ‚Jetzt’ stets weiter entfernenden Gegenwartskonstante nicht nur verkettet, verkoppelt bleibt in Bezug auf das Material des Narrativs, das aus der Position der Nachträglichkeit, die auch das Erscheinen des Bewusstseins selbst für die Welt und in ihr und für sich nur als Rekonstruktion verstehbar sein kann, insofern es das Bewusstsein und den gesamten zeitlichen Abstand, sowie die materiellen Bedingungen mehrerer Generationen kosmischer Sonnenuntergänge voraussetzt, die die Bedingung der Existenz der Materialien ist (Kohlenstoff z. B.), aus denen u. a. Organismen und Lebensformen jedenfalls Hier, unter den Bedingungen ‚gemacht’ sind, unter denen diese Formulierungen davon erzählen.

Die Abstraktion des Narrativs, der großen Geschichte von den Bedingungen, unter denen sie erzählt wird, also wenigstens unter den Bedingungen der Existenz eines Lebewesens, das über Sprache verfügt, ist ebenfalls ein Teil des Narrativs, der auf Voraussetzungen beruht, die dem Narrativ selbst entnommen werden müssen, die die Möglichkeit zulassen, dass man sagen kann, dass das Bewusstsein nicht die Bedingung der Existenz der Welt ist, von der das Narrativ erzählt, sondern dass diese beinahe insgesamt, als Ganzes, ihm vorausgeht und es seinerseits erzeugt hat. Es bedarf einer weiteren erzählerischen Anstrengung fortzufahren damit, dass all das, wovon das Narrativ erzählt, gänzlich ohne es existiert (hat) und dass nichts darauf ankommt, ob die Geschichte existiert, alles Anstrengungen des Erzählers, mit den Mitteln der Erzählung die Aufmerksamkeit des Hörers (der er auch und zunächst selbst ist) so nachhaltig und angestrengt gewissermaßen durch das Gespinst der Erzählung unablässig ein jenseits ihrer sichtbar werdendes Objekt zu beschwören, dass der Adressat schließlich derart ‚konzentriert’ wird, dass er es tatsächlich erkennt, jenseits der Erzählung und gänzlich unabhängig von ihr, und vergisst, dass auch dies eines Leistung des Narrativs bzw. trivialer, des Erzählers ist.

Natürlich weist der stets als Beteuerung mitgelieferte Hinweis auf den hypothetischen Charakter jeder Theorie bzw. jedes Paradigmas, jedes Narrativs also, darauf hin, dass es sich um eine Geschichte handelt, die unter bestimmten Bedingungen der Konstruktion steht, die mehr oder weniger restriktiv ausfallen können, wobei die Physik sich zugute hält, diejenigen universal gültigen allgemeinen Bedingungen für dasjenige Narrativ anzugeben, das zugleich mit dem Maximum selbst auferlegter Restriktionen doch auch die gültige Norm angibt, die dasjenige Narrativ auszeichnet, das den Ehrentitel der ‚Wissenschaft’ bzw. der ‚exakten Wissenschaft’, der sozusagen mit einem gewissen Entgegenkommen einen Nachlass für zweitklassige Konstruktionsversuche großzügig zulässt, mit der Generosität, die an Verachtung grenzt aus der Vernachlässigung und Ausgrenzung ganz natürlich folgt. Die Grenzleistung dieser Selbstreflexion ist aber ein ebenfalls zum Narrativ (wie immer ‚meta‑‚ das dann situiert wird, um die Schärfe der Schneide zu zeigen, die durch ein Maximum an Bewusstheit und Selbstdisziplin gesteuerte Selbstreflexion vorzuführen, die alles andere gebührend deklassiert) gehörendes Moment seiner selbst, mit der Funktion bzw. dem Sinn, nun einfach auf andere Weise einen Schnitt zu fixieren, der alle anderen Wissensformen bzw. alle diesen Kriterien nicht genügenden Narrative derart zu klassifizieren, von dem sich selbst privilegierten Narrativ derart abzusetzen, dass sie als eine andere Klasse erscheinen, als eine Klasse, die nun genau genommen – man sagt das nicht so geradeheraus – als ‚bloße Erzählungen’ erscheinen, denen gegenüber das privilegierte Narrativ, das alle anderen deklassiert und disqualifiziert, sich durch sich selbst derart aufhebt, dass die Geschichte gewissermaßen nach Art der Leiter Wittgensteins positivistischer Phase weggeworfen werden kann, nachdem man auf ihr aufgestiegen worden ist. Es ist offensichtlich bisher nicht bewusst geworden, dass dieses Bild durchaus verschiedene Möglichkeiten des Verständnisses dieses ‚wegwerfenden Verhaltens’ zulässt, denn es könnte auch so verstanden werden, wie man früher gelegentlich Beerdigungen verstand, indem man sie veranstaltete, damit die Zurückgelassenen nicht mehr wiederzukehren vermögen, weil man sich davor (grundlos, soweit das zu sehen ist) fürchtete, aber man kann es auch so verstehen, dass damit gemeint, jedenfalls aber impliziert ist, dass es niemanden geben können soll, der nach dem Erstbesteiger noch dieselbe Leiter benutzen könnte. Wie immer hier der Ausschluss mittels diesen vermeintlich ‚erkenntnistheoretischen Sätzen organisiert ist, er soll sicher stellen, dass das Ausgeschlossene nicht innerhalb des privilegierten Narrativs wiederkehren kann, als Wiedergänger.

Die sublimierte Gespensterfurcht betrifft das Gespenst, das in dem sich selbst unter Ausschluss aller anderen zugleich als das letzte und das einzige, das sich durch Selbstauflösung in das Ganze verwandelt, von der es abstrahiert, indem es sich unsichtbar zu machen versucht, in einem Bewusstsein, in der Reflexion wiederkehrt, der bewusst wird, das dies eine Geschichte ist, die erzählt wird, dass zu ihr unbedingt, als Bedingung ihrer Möglichkeit ein Erzähler gehört, und dass sie keineswegs erzählt wird um sich in ihr Objekt aufzulösen, sondern dass dieses Element der Erzählung ihr vielmehr zu ewigem Leben verhelfen wird durch die Erklärung ihres scheinbaren Todes in einem von ihr selbst in der Vorstellung des Zuhörers induzierten Verschwinden. Was verschwinden soll ist gar nicht das Narrativ, sondern eine bestimmte Vorstellung, die der Hörer/Leser haben mag, während er die Geschichte erzählt erhält oder sich selbst erzählt, indem er sie liest.

Der Sinn, der das Narrativ abzuheben versucht von dem Objekt in dem sie vermeintlich verschwindet, ist ein von ihm selbst entlang bestimmter Elemente des Narrativs in die Satzzusammenhänge hinein gelegte Bedeutung und er soll dies vergessen. Dabei bedarf es nur der Besinnung darauf, dass auch dies das Verschwinden des Narrativs mitsamt der erzählten Geschichte in seinem Objekt Sinn ist und bleibt, durch Sinn konstituiert, und so sehr auch seine Bereitwilligkeit, das von dem Erzähler angezielte ‚Lernziel’ auch, geführt von ihm zu erreichen, so falsch ist es, einen wirklichen Lernvorgang mit dem von dem Narrativ angezielten Lernziel gleichzusetzen und sich derart von dem Narrativ wie ein Bär an einem Nasenring herumführen und zum Tanzen nach der Pfeife des Erzählers bewegen zu lassen. Das Lernziel einer Forschung steht nicht in derselben Weise fest wie die induzierten Lernziele, die als Konstruktionsprinzipien in Narrative eingehen, die Forschungsergebnisse zusammen mit bestimmten, in sie eingehenden ‚kommunikativen’ oder ‚strategischen’ Absichten präsentieren, z. B. in der erklärten Absicht ein ‚Weltbild’ zu präsentieren. Der Übergang in einer Argumentation zwischen einer unerkannten und verborgenen Nötigung, die zu unterwerfen beabsichtigt, und einer, die einen bestimmten Wissensstand zu kommunizieren versucht oder auch nur eine Information vermitteln will ohne einen Imperativ mehr oder weniger unerkannt an die Information als ‚Metasignal’ anzuhängen, ist praktisch kaum zu fixieren. Damit wird aber auch die Form des Diskurses zu bestimmen, in dem man sich jeweils faktisch befindet auch zu einem Problem, das sich enorm kompliziert wenn man die in Lehre und Forschung, in Lernsituationen allgemein, wie sie im Grundsatz durch das intergenerationelle Verhältnis und die Bestimmung des Verhältnisses von bewahrter kultureller Tradition, auf der das intergenerationelle Verhältnis aufsetzen können muss, um nicht seinerseits in die Gefahr eines anomischen Zerfließens und von Unbestimmbarkeiten zu geraten, die eine wirkliche Beurteilung des faktischen Handels gar nicht mehr zulassen, mit u. U. fatalen Folgen vor allem für die nachfolgende Generation, die zunächst nicht verantwortlich geführt wird ohne das beurteilen zu können, und dann das Problem haben und u. U. auf Leben und Tod erkennen und kompensieren muss, dass sie unter diesen Umständen nur über ein – mit Ausnahme des glücklichen Zufalls, der eine Lücke ließ, durch die es schlüpfen konnte, sei es auch um den Preis von mehr oder weniger schweren Verletzungen und ihren Folgen: Beeinträchtigung, Traumatisierung, Verkrüppelung, lange Heilung im Wettlauf mit dem Altern, und alles was daraus an sozialen ‚Nebenfolgen’ in der Form von biographischen Hauptfolgen schicksalsbestimmend wird usw. – sei es gar nicht oder nur mehr oder weniger begrenztes Urteilsvermögen verfügt, das der weiteren Forschung und der nebenbei zu besorgenden Lebensbewältigung zur Verfügung stehen könnte, und man muss sich klar machen, dass das sowohl im vermeintlich zu vernachlässigenden Einzelfall (Es gibt mehr als genug Gattungsexemplare der Tiergattung Homo sapiens, und der Wert des Individuums gerecht dem Gossen’schen Grenznutzenprinzip der ‚subjektiven Ökonomie’, betrachtet von der Einkommensseite.

Jeder ist ersetzbar usw., die Kanonenfuttertheorie der politischen Nutztiererhaltung an der Biomasse der Tiergattung Homo sapiens, die mit dem primitiven Glauben an das – gar zu bedauernde - ‚Zeitalter des Individualismus’ und daran, sie seien ‚Menschen’ so früh infiltriert werden, dass sich offensichtlich nur Selbstmordattentäter und Amokläufer, und nur um den Preis des Mordes und der Selbstvernichtung für den Moment, in dem beides zusammenfällt, von dieser sonst wieder über sie verhängten und über ihnen zusammenschlagenden Illusion, diesem organisierten Wahn zu befreien vermögen, und natürlich, einem nicht zu täuschenden Willen zum Wissen, der die Selbsterhaltung auf den letzten Platz setzt, sich nicht bange machen lässt und das Risiko des Untergangs der von der auch intellektuellen und wissenschaftsförmig institutionalisierten und nach den Kriterien der Gewalt rekrutierten verordneten Verdummung weniger fürchtet als ihr widerstandslos oder unwidersprochen hingenommenes, auf dem Wege eines kommunikativen Zaubertricks in seine Persönlichkeitseigenschaften umgewandelten Resultats der aus dem Apparat, aus dem System in seine Umwelt abgewälzten und so zuungunsten der ‚Umwelt des Systems’ bilanzierten Kosten, die das Leben, die soziale Existenz kosten können.

Die Verschiebung, die Sublimation – im Sinne Burke’s – der Gewalt zur Kommunikation in einem nicht von der Seite des Opfers auflösbaren Abhängigkeit, zumal der des Lernenden, der nicht anders kann als sich einer als verantwortlich vorausgesetzten Führung bedingungslos zu überlassen, unter der Voraussetzung, dass den verantwortlichen Lehrern die Aufgabe einer verantwortbaren Führung zufällt, die ausläuft in dem Resultat einer aus der Sicht der nachträglichen Betrachtung durch und mittels des von ihnen selbst herangebildeten Urteilsvermögens der von ihnen erzogenen Generation, die ihnen nachfolgen können muss, um ihre Aufgabe, die ihrer eigenen Lebensbewältigung unter den Bedingungen, die diese Einweisung in die von ihnen zu belebende und mit ihrem Leben zu erhaltende Kultur ihnen geboten hat, eines Resultats, das diesen Vorgang – den so genannten Lernprozess, den seine Lehrer ihm gemacht haben unter Umgehung der Prozessregeln und der allgemeinen Bedingungen der Rechtsprechung, der Trennung der Rollen von Ermittler, Staatsanwalt/Ankläger, Verteidigung und Richteramt, von der Ernennungskompetenz für die Richter nicht zu reden, in diesem Bereich – mit den nun zur Verfügung stehenden Mitteln nun seinerseits in Betracht zieht, und dabei ein ausgebildetes Urteilsvermögen entweder in Anspruch nehmen kann oder nicht, und auch diese Bedingung der Urteilsbildung – im Unterschied zu einer Ratifizierung oder Affirmation des bloßen Erlebens oder einer Kette mehr oder weniger zusammenhängender Wahrnehmungen zu einer Meinung oder ‚Ansicht’ – wiederum in Betracht ziehen muss unter den jeweils erkannten oder nicht erkannten Bedingungen der der Urteilsbildung zugrunde liegenden Bedingungen seiner Möglichkeit oder Unmöglichkeit, seiner Vereitelung.

Der so genannte ‚ödipale Konflikt’ wird im Anschluss an Freud’s Ausführungen – wenn überhaupt noch – in jedem Fall unzureichend dargestellt, wenn man nicht der Meinung sein muss, dass schon Freud es sich zu einfach gemacht hat in Bezug auf die Grundlage, die er dabei als eine in seine Vorstellungen einzubauende Blaupause benutzt haben muss, denn sonst trüge der ödipale Konflikt einen anderen Namen. Was also ist daran (noch) von Bedeutung? Zunächst das Gewöhnliche: Die Theorien Freud’s sind heute teils als Mythen erkannt und wissenschaftlich fragwürdig. Er selbst war der Ansicht, dass die Fortschritte der Neurophysiologie die von ihm mit rhetorischen Mitteln beschworene Hexe Metapsychologie eines Tages überflüssig machen könnte, anders gesagt, die Metapsychologie sei eine Brücke, ein Hilfsmittel bis erwartbar Besseres verfügbar würde durch den Wissenschaftsfortschritt. Ferner stünden auch in der Psychologie selbst inzwischen ‚andere’ Hilfsmittel zum Verständnis der Ontogenese zur Verfügung, u. a. die Entwicklungspsychologie, die genetische, doch mehr kognitiv orientierte und empirisch fruchtbarere Theorie Piagets bereit, ferner die empirisch ergiebigeren Ansätze der Verhaltens‑ und der Lerntheorie, und schließlich die neue Formation der ‚Cognitive Science’, die alle gleichermaßen den ‚Ansatz’ Freuds in einer Weise relativieren, die ihn mehr und mehr veralten lässt, insofern er den wissenschaftlichen Anforderungen an Strenge, Testbarkeit nicht mehr in der Weise entspricht, die ihn zu einem Gesprächspartner der am modernen Wissenschaftsverständnis geschulten Ansprüche machen könnte. Das ist innertheoretische Verweisstrategie, die auf eine gelungene Kritik verweist, die die sonstige Befassung mit den Schriften überflüssig macht,

Man kann aber, durchaus in Übereinstimmung mit wissenschaftlichen Üblichkeiten, die noch nicht einfach sich in Luft aufgelöst haben, auch davon ausgehen, dass es Sinn machen könnte, die Darlegungen Freud’s als Ausgangspunkt zu nehmen für eine Untersuchung, die die Überlegung organisiert entlang der Voraussetzung, dass man zunächst untersuchen könnte, was sich ergibt, wenn man bestimmte Datenzusammenhänge kulturtheoretischer Art, wie z. B. die Bedeutung des intergenerationellen Verhältnisses als kulturkonstitutiv einzusetzen in die von Freud vorgegebenen Koordinaten, also in ein von seinen Schriften gebildetes Koordinatensystem und auf diese Weise zunächst zu sehen versucht, was sich so ergibt.

Allerdings ist es dann auch richtig, sich nicht einfach auf seine Fachkompetenz (als Therapeut/Psychologe/Sozialpädagoge/Psychoanalytiker/Psychiater usw.) zu verlassen, sondern sich zunächst die Bildungsquellen selbst anzusehen, an die Freud meint, seine wissenschaftlichen oder wissenschaftlich gemeinten Überlegungen legitim anlehnen zu dürfen, ohne sich – jedenfalls ist das sein Selbstbewusstsein – sogleich dem, wenn man sich die Strategie, die den beobachtbaren Versuchen, geeignete Paradigmenwechsel nach Bedarf oder auch aufgrund kommerzieller Interessen an einem Produktdesign von vermarktbaren Therapieformen herbeiführen zu helfen, beliebig verschärfbaren oder nachdrücklichen Willen zum je eigenen Paradigma geschuldeten Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit auszusetzen, für den nach aller inzwischen abrufbaren Erfahrung offensichtlich gilt: Die Wissenschaft von heute ist die Unwissenschaft von morgen, so dass man eigentlich inzwischen immer schon wissen kann, dass, was heute als Wissenschaft sich mit Argumenten behauptet, mit den besten möglichen Gründen und Begründungen, die alles andere, das vorausging, zur Unwissenschaft herabsetzt, wird mit Sicherheit morgen schon, aus ähnlich guten und durchschlagenden Gründen, mit ebensolcher Sicherheit Unwissenschaftlich sein, derart also, dass, wenn man das zusammenfasst, die Gegenwart immer unwissenschaftlich sein muss, weil man das aus der Erfahrung mit dem unaufhaltsamen Fortschritt, oder der noch unaufhaltsameren, gewissermaßen aufs Natursubstrat der Materie und des Lebens selbst unmittelbar durchgreifenden Prinzips der Evolution, die den fortschreitenden Wissenschaftler zum unmittelbaren Vollstrecker des Willens der Evolution selbst macht, was dann kein unwissenschaftlicher Mythos sein kann, weil wiederum das Objekt die Argumentation gewissermaßen von sich selbst her als das aus ihm Abgeleitete erscheinen lassen soll derart, dass sie sich im unmittelbaren Anblick der ‚Dynamik der Evolution’ aufhebt um zu verschwinden wie die zum Kreis sich schließende Schlange der Mystiker, die, indem sie sich vom Schwanz her aufzehrt, schließlich ihre Kiefer umklappt um auf diese Weise das eigene Maul zu verschlingen und in diesem Akt zu verschwinden.

Ob sich auf diese Art von Mystik wirklich eine als solche sich behauptende Wissenschaft gründen lässt, oder besser, eine Forschung, die eine zum Ziel haben könnte, ist eine Frage, die sich diese Mystiker der Erkenntnistheorie selbst beantworten sollten, am besten durch eine erneute Anwendung des Prinzips auf die Erkenntnistheorie selbst oder auch auf ihr Objekt. Vielleicht ist es richtiger, überhaupt nicht so sehr den Blick auf das vorgezeigte Ergebnis, eine Art Überbleibsel, ein Exkrement namens ‚die Theorie’, ‚das System’ zu richten (Balzac spottet schon zu seiner Zeit mit triefendem Hohn über die intellektualisierte Karrieresucht der vom Superstar der Systembildner träumenden verstädterten ‚Intelligenz’, die sich aus den Handlungsgehilfen und all den sich eifrig andienenden Besitzlosen rekrutiert und in dem Roman ‚Das Chagrinleder’ von ‚mon systeme’ träumt, das endlich – wie der Traum des Proleten vom Lottogewinn, vom Superstar usw., alles Dispositionen der bedingungslosen Bereitschaft zur bedenkenlosen Prostitution, die sich jedem Zweck zur Verfügung stellt und zu jedem Verbrechen bereit ist, und jedem Befehl zu folgen bereit ist, wenn es belohnt wird mit einer Erhebung aus dem Dreck der Gosse, dem Staub der Nichtigkeit, dem Elend der Favellas, der Drohung des Hungertodes oder dem seelischen Untergang in der namenlosen Existenz eines entlaufenen Stalltiers, das den Folgen seiner Domestikation nur in den langsamen Tod zu entkommen imstande ist, während es verendend durch die leeren Räume des einstigen sozialen Lebens streunt, auf der Suche nach dem Winkel, in dem es sich verkriechen kann, um das Ende zu erwarten, alles Erfahrungen, deren Allgegenwärtigkeit in der Gestalt des Verhängnisses des Damoklesschwertes, das über die freigelassenen Sklaven in der Form der drohenden Arbeitslosigkeit verhängt ist, also in der Form der alle gleichermaßen schändenden und erniedrigenden Drohung jenseits der verdampfenden ‚menschenrechte’ die Wahrheit und Wirklichkeit der totalitären Diktatur mit den von Hannah Arendt zur Grundlage ihrer seinerzeitigen Analyse der Ursprünge totalitärer Herrschaft gemachten Gegebenheiten phänomenologisch als Gegenwart vereinigt, ohne dass ein wissenschaftlicher Hahn danach kräht. Die Hähne haben wissenschaftlich aus der Exilierung der Elite ihrer Vorgängergenerationen gelernt, indem sie schweigen angesichts der Erfahrung, dass ihnen sonst der Bauer den Hals umdrehen könnte, so dass sie in die Pfanne gehauen werden, und angesichts des Umstandes, dass man heute nirgendwohin mehr emigrieren oder ins Exil gehen kann, ist das wissenschaftlich nachweisbar lebensdienlicher.

So kommen wir schon zu einem überraschenden Ergebnis: Der Niedergang bestimmter Wissenschaften, ihre Unfruchtbarkeit, ihr timides Gelispel, ihr opportunistisches Geschwafel, ihre offensichtliche Impotenz, ihre Unfruchtbarkeit, ihre Totgeburten, die auf Präparate auf Lehrstühlen figurieren (London School of Economics ist die andere Adresse, zwischen denen sie gern hin und her reisen. Die andere ist der Lehrstuhl in der talkshow im German TV, die vorwiegend in den dunklen Anschnitten des Tages gesendet wird, unter sorgfältigem Ausschluss heller Köpfe, die den Totgeburten und Billigen Jakobs den Star stechen könnten, wenn sie Wahrnehmungsorgane hätten, dies alles sind Narrative, die sich als Ausdrucksformen von lebensdienlichen, der Selbsterhaltung dienenden Einstellungen ableiten oder auf sie zurückführen lassen, womit zugleich gesagt ist, dass der angeblich so grundlegende Selbsterhaltungstrieb, den der Pragmatizismus jedenfalls zur Grundlage seiner Wissenschaftsauffassung erhebt, keineswegs erkenntnisdienlich ist, und zwar genau dann gerade das genaue Gegenteil, wenn Dummheit oder einfach blinde Anpassung oder Angst und ihre Resultate, blinder Opportunismus oder Mitläufertum usw. an die Stelle von Forschung und wissenschaftlicher Haltung treten weil das lebensdienlicher ist und der Selbsterhaltung besser dient. Dasselbe gilt für Journalisten oder Politiker, denn warum sollte jemand für eine Wahrheit seine Karriere riskieren, zumal es richtiger im Sinne der Selbsterhaltung sein kann, sich auf den – natürlich wahren, weil lebensdienlicheren – Standpunkt zu stellen, dass es gar keine Wahrheit gibt und das Risiko sich nicht lohnt, darauf zu setzen, dass es sie doch gibt angesichts des Umstandes, dass es einen Konsens zu geben scheint darüber, dass es sie besser nicht gibt, was auch damit zusammenhängen kann, dass gebrannte Kinder, Besiegte und der relativ höhere Erfolg des Opportunismus – bloß nicht auffallen! – sich in einem Nation genannten Heim zunehmend unter Fremden finden, denen alles das, womit sich ihre Vorfahren herumgeschlagen haben, reichlich schnuppe ist, dass sie nicht einmal davon wissen und ansonsten sehen, wie sie sich in der ihnen auch aufgezwungenen Konkurrenz mit den ‚Autochthonen’ nach Möglichkeit behaupten, koste es was es wolle. Es mag also sein, dass Bewusstsein, als Selbstreflexion des sich durch Bewegung steuernden Organismus, Sprache und dann, mittels Bedeutungserzeugung, Wissen, endlich die Untersuchung von Wissen durch Reflexion aus dem Wissen auf sich selbst, aus Selbsterhaltungsimpulsen hervorgegangen sind, deren primitivere Grundlagen in Eigenschaften der Materie dieses Universums aufruhen, in dem wir uns vorfinden unter den so bestimmten Umständen; die Sozialwelt, Vergesellschaftung und Geschichte modifizieren diese ‚natürlichen Konditionen’ aber, indem sie, ihrerseits ‚emergente Eigenschaften’ des Lebendigen die Selektionskriterien verändern bzw. zu ihnen die von ihnen als Randbedingungen gesetzten Emergenzen den schon vorhandenen hinzufügen derart, dass nun auch Dummheit, Opportunismus, Prostitutionsbereitschaft, Bedenkenlosigkeit, Karrierismus, blinde Anpassung, kriminelle Abweichung, amoralische Gleichgültigkeit gegenüber Normen des Zusammenleben, habituell gewordene Duckreflexe usw. Vorteile des Überlebens darstellen könne bzw. zu solchen Vorteilen avancieren, womit eine der Tendenz nach immer länger werdende Reihe ‚antiwissenschaftlicher’ bzw. kontrawissenschaftlicher Haltungen, Mentalitäten und Einstellungen oder Überzeugungen – man sollte da von Bewusstsein nicht mehr so naiv reden – Erfolgswahrscheinlichkeiten konstitutieren, von denen nicht anzunehmen ist, dass sie, zusammen mit Neugier, einer unbeeindruckbaren ‚Unerschrockenheit’ und Dreistigkeit nicht auch die Tore und Türen von kontingenten sozialen Gebilden und Institutionen wie wissenschaftlichen Einrichtungen überschreiten und sich dort mittels ebenso vieler Formen der Mimikry und der Mimesis nicht auch inmitten normativ wissenschaftlich bzw. durch Wissenschaft definierten Umgebungen sollten halten können, zumal das Verständnis der Norm ‚flexibel’, dehnbar und konsensabhängig ist einerseits, und  darüber hinaus dazu tendiert mit der einigermaßen plausiblen mimetischen Verfügung und Handhabung des verdinglichten Verständnisses von Wissenschaft eine gewisse Unsichtbarkeit zu erlangen, eine Art von Tarnvorrichtung, die in vielen Varianten des Lehrbetriebes unauffällig bleiben kann oder vielmehr ‚durchgeht’ als innerhalb eines unbestimmt bleibenden Rahmens tolerierter Abweichungen tolerabel erscheint, zumal die ständig zu beachtenden Machtbalancen in den institutionellen Gefügen dafür sorgen, dass eine eher größere Marge an träger Toleranz mit der Befriedigung über die an anderen wahrgenommene Impotenz auch die Drohung mildert, von Klügeren gedemütigt zu werden, denn unter Blinden ist der Einäugige König.), sondern vielleicht eher darauf, was Forschung, was eine grundsätzlich wissenschaftliche Einstellung gegenüber dem Leben, der gesamten Lebensumgebung der Sache nach ist, und wie sich das dann in Kommunikation umsetzt. Dann ist Wissenschaft weniger ein Ding oder ein Konglomerat von Quasidingen, also ein verkaufbares Produkt, als vielmehr ein Kommunikationsmodus.

Was sind eigentlich ‚sozialwissenschaftliche Daten’? Betrachtet man die als ‚Standards’ geltenden Normen, dann stellt man zunächst fest, dass Daten ‚erzeugt’ werden müssen, bzw. dass der Definition Vorstellungen zugrunde liegen, die auf einen zunehmend komplizierten und voraussetzungsvollen Produktionsverfahren beruhen, das einerseits Organisation und Kapital voraussetzt, und diese Tendenz nimmt eher zu, sowie natürlich eine besondere, nur in langen Ausbildungsprozessen zu erwerbende Kompetenz (das bedeutet mehr als nur eine weitere Investition; man muss sich vielmehr klarmachen, was es bedeutet, den Kopf für etwas hinzuhalten, was man nicht kennt und wovon man nichts weiß, worin es besteht, so dass man nur in gutem Glauben darauf vertrauen kann, oder vielmehr in gänzlicher Unkenntnis sich blind einem Vorgang überlassen muss, der einen den Kopf kosten kann, ohne dass man es wirklich bemerkt, während das Resultat, angesichts einer darauf geklebten Bescheinigung, die den Studienerfolg bestätigt und eine Lizenz verteilt (ein Stück Papier, auf dem steht: Das hast Du – mehr oder weniger - gut gemacht, so dass man sich nun bestätigt sehen kann, auch wenn man sonst nichts oder weniger als zuvor sieht oder sogar die Fähigkeit erworben hat, nun auf einmal gar nichts mehr zu sehen, wo man zuvor noch etwas sah, wenn auch wieder nicht so, wie Descartes das mit erhobenem Zeigefinger des Geistesheroen jede Nacht, kaum dass man sich zum Schlaf niedergelegt hat und damit wehrlos den Gespenstern der sogenannten ‚Geschichte des Geistes’ ausgesetzt ist, die denn auch nicht darauf verzichten, einen erbarmungslos heimzusuchen und unablässig ihre Vorwürfe zu wiederholen, die alles vernichten, was man anzufangen hin und wieder beabsichtigen mag, indem sie darauf hinweisen, dass das nicht ‚claro et distincte’ ist, dass das Verständnis des kanonischen Latein miserabel ist – was ja noch angeht, weil sich damit etwas verbinden lässt, das besagt, dass er claro et distincte Recht hat damit – während man natürlich nicht erfährt, was mit ‚claro et distincte’ derart gemeint sein könnte, dass das, was damit gesagt wird, seinerseits ‚claro et distincte’ ist. Aber darauf, dass man hier einer hinterhältigen Einschüchterung ohne eine nennenswerte Verteidigung gegenübersteht, muss man erst kommen. Was, möchte man sagen, erdreistet sich dieser notorische Militarist, dieser Lanzknecht (von Lanze ! nicht von Landsend. Die Beschönigung ist eine Erschleichung, historische Fälschung.)

Schon das Motto dieser Philosophie der Erkenntnis am Beginn der Moderne ist eine dreiste Erschleichung und alles andere als ‚claro et distincte’: „Cogito, ergo sum.“ Halt ruft der Mann mit dem Verständnis‑ und Interpretations‑ und Explikationsmonopol. Richtig heißt es: Cogito sum. Oder muss ein Komma stehen: Cogito, sum? Es bedarf einer Dreistigkeit, das so auszubieten, aber es bedarf einer durch eine projektive Identifikation herbeiphantasierte Identifizierung von Generationen von Philosophen und sonstigen Denkern, das nun blind so weiterzutragen und dazu zu tun, was der Erfinder dieser eigenartigen Formel gar nicht oder jedenfalls nicht annähernd in dem aberwitzigen Umfang tat, zu dem das in seiner ‚Nachfolge’ aufgelaufen ist, weil Kindern gegenüber den Erwachsenen, die sie lieben (die Kinder die Erwachsenen, denn noch sind sie nicht erwachsen, und investieren sich also noch in die ihnen gewöhnlich altenativenlos angebotenen sozialen Beziehungen, auch weil sie noch keine Ahnung davon haben können, was das bedeuten kann, wenn man, wie das zumal unter den Bedingungen allgemeiner sozialer Anomie und gewöhnlicher Verwahrlosung und Proletarisierung einerseits, kombiniert mit einer vermeintlich kompensatorischen Professionalisierung von Lehrern/Lehrerinnen, die sich gegen Bezahlung stundenweise und mit dem Auftrag, bestimmte Ziele an den Objekten ihrer beruflichen Beschäftigung zu realisieren, zur Verfügung stellen, eine Betätigung, für die sie sich, wie alle Mitläufer und Sklaven der Machtapparate so lange es sie gibt, angesichts der über sie verhängten Kontrolle (zum Besten der ihnen anvertrauten Objekte versteht sich) natürlich wie Sonnenblumen dem täglichen lauf der Sonne tatsächlich folgen, indem sie ihr ‚das Gesicht zuwenden’, das ihnen die Energie liefert, die sie zum Leben brauchen, dorthin ausrichten, wo das Futter herkommt, und mithin ausschließlich dem Kultusminister dienen und in keiner Weise (mehr) den Eltern und ihren Kindern. Man muss sich nur vor Augen halten, dass die verstaatlichte Lehrerexistenz keineswegs der historische Standardfall ist, sondern in jeder Weise kontingent und die Kompatibilität einer Demokratie als allgemeiner Form einer auf das reife Urteilsvermögen des Einzelnen, der mithin nicht einfach nur ein ‚Individuum’ ist – man informiere sich über die Bedeutungsgeschichte des Wortes wie auch des Wortes ‚Subjekt’, das man nicht nur mit seinem philosophischen, sondern mit seinem politischen Oberton hören muss, ebenso wie die ständige Rede seit Sigmund Freud’s schräger Wortwahl, die unverdrossen vom ‚Objekt’ oder gar von ‚Objektbeziehung’ redet, wo von menschlichen Verhältnissen, genauer den signifikanten, paradigmatischen, nicht paradigmenwechselfähigen intergererationellen Garantien der Erhaltung der Art und der Kultur zugleich, also des Menschen im Sinne nicht eines postkulturell domestizierten und dressierten versklavten Gattungsexemplars der zum Einheitsbrei der grauen (Gut, gut: Sie haben alle blaue Jeans und sehr bunte T-shirts an, aber das ist ja das Graue(n).) Biomasse des Homo sapiens verschmolzenen, kaum mehr als vegetativen Daseins, sondern des Menschen im Sinne eines von der Wissenschaft im Namen des ‚Fortschritts’ (wohin) und der ‚Erkenntnis’ (das Gegenteil ist der Fall, die Verblendung ist das Schicksal dieses sich selbst vollkommen opaken Bewusstseins, das am Ende sogar mittels wissenschaftlichem Fortschritt und wissenschaftlicher Kritik die Möglichkeit der Aufdeckung der unbewussten Grundlagen des bewussten Denkens, also dessen, was Bewusstsein als Verfassung ausmacht, wieder zuschüttet und dreist verbreitet, darin bestehe der Fortschritt, dass er sich auf die Platitüden einer Erkenntnistheorie zurückzieht, die wortreich ihren Grund in einer blinden und bewusst- und sprach‑ wie erkenntnislosen Materie habe, die alles dies als ein Epiphänomen aus sich hervorbringe, und an der Stelle der Grenzwissenschaft, die sich mit der Grenze zwischen dem Organismus und dem Bewusstsein, also der wohl für Menschen wichtigsten Emergenz überhaupt erst gar nicht mehr beschäftigt, es sei denn in einer Polemik über die Unwissenschaftlichkeit Freuds, die sich einer Erkenntnis nicht verdankt, sondern nur den Postulaten einer nach Art einer Planierraupe über die Einsichten und die Methode der Psychoanalyse hinwegfahrenden Erkenntnistheorie (!) zu verdanken meint, mit der schon alles deduktiv aus den Voraussetzungen entschieden ist, während danach ‚empirisch’ verfahren wird über dem, was dann übrig bleibt, nach dem Postulat allerdings, denn die nahezu platonisch verfahrende Kosmologie und ihre durchaus fruchtbare Mathematizität rehabilitiert dann eben doch wieder, aber als ausschließliches Privileg von Privilegierten, die, so weit man sehen kann, diese Privilegien ihrer Nützlichkeit für einen imperialen Machtapparat (oder zwei oder drei oder noch mehr) verdanken, dem sie eine nukleare Waffe zur Verfügung gestellt haben, das ewige Verbrechen des Archimedes, in dessen würdiger Nachfolge sie stehen. Keiner von diesen ‚Helden’ hat der Versuchung widerstehen können, die von der Faszination der Macht ausgeht.

Beinahe jeder hat an der Sucht des vernachlässigten und nach Liebe hungernden zurückgesetzten Kindes gelitten, dass seine ganz Energie in die Kompensation investiert, die ihm die ihm gezielt verweigerte Anerkennung doch noch verschafft. Vielen dieser Traktate ist ihre Geburt aus der überwundenen Angst vor der Zurücksetzung und Bestrafung noch anzusehen, und viele geistes‑ und sozialwissenschaftliche und philosophische oder religiöse Traktate wirken wie der Versuch, den schönsten Besinnungsaufsatz der Welt für einen längst gestorbenen Lehrer und Quälgeist doch noch zu schreiben, den dieser von dem Schüler in einem Alter forderte als dieser der Aufgabe nicht gewachsen war, so dass er nun ein Leben lang danach streben muss, sein Versagen doch noch auszugleichen, während er mit der Vergeblichkeit der Lösung der Aufgabe konfrontiert ist, die ihn zum Scheitern verurteilt, weil er den verzweifelt geleibten und gehassten Lehrer, dem er gefallen wollte, desse Liebe und Zuneigung er sich vergeblich wünschte, weil der ‚pädagogische Eros’ das so vorschreibt, damit die Spannung erhalten bleibt, die endlich die Erbringung der Leistung doch noch erzwingt, die zunächst vergeblich gefordert und vielleicht aus Trotz, der zuerst haben wollte, was er dann, in der getreuen Identifikation mit dem Lehrer, diesem gewähren wollte als das Geschenk, das dieser sich (erst und nur) auf diese Weise verdient gehabt hätte. Nun wird also doch noch erzwungen, was als Geschenk gedacht war und er kann nicht wissen, ob es nicht einfach nur erneut verworfen wird, als nicht genügend, ungenügend, oder mit einem lahmen ausreichend, befriedigend oder gut abgetan wird, während es erst das ‚sehr gut’ oder ‚ausgezeichnet’ sein könnte, das wiederum die unvermeidliche Reaktion hervorrufen müsste, die Bewertung als unverschämte Anmaßung zurückzuweisen, denn gerade wenn das ‚ausgezeichnet’ berechtigt wäre, wäre es unerträglich, es sich sagen lassen zu müssen, als Gnade zumal, der zu misstrauen wäre, denn wer garantierte denn, dass es sich nicht um einen intriganten Versuch eines Höflings handeln könnte, das Bewusstsein des Anderen zu täuschen und es der Versuchung auszusetzen, sich größenwahnsinnig aufblasen zu lassen, um es der Lächerlichkeit überführen zu können und ihr dann öffentlich preiszugeben?

Es ist unter bestimmten Umständen zwingend, sogar die Bestätigung entschieden zurückzuweisen, denn zunächst setzt alles dergleichen ja voraus, dass der Empfangende bereit und willens ist, sich dem Urteil und der Führung des anderen zu überlassen. Das muss aber schon garantiert sein und ist selbst abhängig von empirischen Gegebenheiten, die sowohl im Verhältnis wie in der Person des Lehrers zu finden sind, jedenfalls dort, wo das Studium, die Forschung, die wissen will, was der Mensch als Kulturwesen ist, und dieses Motiv im Studium durchhält angesichts welcher Disziplinenordnung und Institutionalisierungskontingenzen auch immer, und um so mehr, je mehr die Bruchlinien der kulturellen Kontinuität offen vor Augen stehen, gerade nachdem sich der Detonationsqualm verzogen hat, die gröbsten Trümmerstücke beiseite geräumt sind und der Durchgang offen ist, der es ermöglicht und notwendig macht, das Trümmerfeld der untergegangenen Kultur zu besichtigen, die Schadensmeldungen aufzulisten und den Stimmen und Ausführungen der Handelnden nun unter den Bedingungen zuzuhören, die die Bedeutung dessen, was sie ausführen und verlangen, nunmehr auf der Bühne der der Betrachtung dargebotenen Trümmerlandschaft konfigurieren, während sie reden, als sei nichts gewesen und so tun als sei gar nichts, so dass man meint, seinen Augen nicht trauen zu dürfen, während man den Big Bang der Detonation und des Zusammenbruchs zu einem Aschenhaufen, zu dem das ganze Gefüge zusammenstürzt, noch in der Form der Taubheit in den Ohren hat, die die Stille nach dem Knall um so vieles vertieft wie das Organ mindestens vorübergehend anästhetisch wird, und die Augen voll sind von Rauch und Staub, der Leib geschunden von Hitze und Druck der überall zugleich stattfindenden Detonation, und man mit Mühe aus dem Keller kriecht, aus dem man mit Glück entkommt, weil der Heilige Florian („Ach lieber Heiliger Florian, verschon’ mein Haus, zünd’s and’re an, las ich auf dem horizontalen Hauptbalken, auf dem der erste Stock eines als Schenke dienenden Fachwerkhauses aufgesetzt war, an dem ich jeden Morgen auf dem Weg zur Schule vorbei musste, und es kommt mir heute noch so vor, dass es das ‚Wirtshaus im Spessart’ war oder im gleichen musste, obwohl es in meinem Heimatort wohl immer noch steht und immer noch dem selben Zweck dienen mag.) das Haus des Nachbarn angezündet hat und das eigene verschont, und was dem Unbegreiflichen den Schlussstein aufsetzt.

Vollkommen unbegreiflich ist mir stets gewesen und geblieben, dass die offensichtliche Blindheit dieser Lehrergeneration, die im Wesentlichen mit der der Flakhelfer und Hitlerjungen zusammenfiel – und das ist keine Denunziation, sondern eine aus dem Verhältnis erst zu entfaltende Zuordnung zunächst ganz formaler Art, als zeitliche Einordnung gemeint, und dasselbe gilt im weitesten Sinne für dieses Verhältnis, also für diese Generation als Ganze, die ihre längst abgeschlossene Identität (mit dem Ende der Latenz) ohne Bewusstsein einfach als Grundlage der unter dem Gesetz oder der Verordnung der Umerziehung durch die Sieger ausgewechselten Inhalte bzw. der Oberfläche (man redet da ganz krass übertreibend gern in eigener Sache und in einer der Umerziehung und den in ihr angewandten Sozialtechnologien selbst entstammenden ‚Psychologie’ von ‚kognitiver Orientierung’, oder überhaupt vom ‚kognitiven’, von ‚kognitiv’ und ‚Kognition’, immer um einerseits den Ausdruck ‚Vernunft’ schon gleich zu umgehen, und damit auch die Differenz von Verstand und Vernunft eigentlich zu liquidieren, ohne das auszusprechen. Auch so vollzieht sich ‚Wissenschaftsfortschritt’, und vielleicht vollzieht er sich, jenseits der anhaltenden Propaganda der Nachaufklärung, die, auf die Selbstpromotion der Technologie übergegangen, von derselben Metaphorik zehrt, und damit auch von einer in keiner Weise mehr zu rechtfertigenden Verächtlichkeit gegenüber den vorwissenschaftlichen Wissensformen und der darin menschheitsgeschichtlich enthaltenen Leistung, ohne die nicht einmal die größenwahnsinnige Arroganz und Überheblichkeit dieser Kopfläuse und Milben auf den Schultern des Riesen denkbar wären.)

Der Bruch wurde diesen Wissensautomaten offenbar gar nicht bewusst und sie verstanden vor allem sich selbst nicht. Das kann man gut abheben von der ihnen vorhergehenden Generation von Lehrern und Beamten, die gut (und mehr oder weniger gut getarnt und zunächst erkennbar geduckt) wussten wer sie waren, an ihrem Verhalten erkennbar keinen Anlass sahen, mehr zuzugestehen als das Faktum einer ansonsten nichts beweisenden militärischen Niederlage und mit knirschenden Zähnen die Auflagen der Alliierten halbherzig befolgten, nicht ohne – in plötzlichem Ausbruch aus dem verordneten Lehrplan und ohne Rücksicht auf das Fach, das den narrativen Anschluss erlaubte oder eben nicht – dann doch zu sagen, dass sie das ihnen zu lehren Aufgetragene nicht unterstützten und dann auch darzustellen, warum sie es nicht für die richtige Darstellung hielten, und es war ihrem Zorn anzusehen, dass sie sich vergewaltigt fühlten und schon deshalb nichts zu korrigieren oder gar zu bereuen hatten. Man muss sich dies als eine Wahrnehmung vorstellen, der nichts entsprach, was sie begreiflich gemacht hätte, weil die Voraussetzungen der gesamten Ausführung vollkommen im Dunkeln lagen.

Das Wetter war schön, erinnere ich mich, die Sommer wunderbar, der Schnee im Winter lag hoch und man konnte, wenn auch mit beinahe erfrorenen Füßen, auf deren Wiederbelebung am Abend man vertraute, herrlich Schlitten fahren auf von Wäldern umgebenen Wiesen in der von Erwachsenen völlig verlassenen und damit freien Parklandschaft, in die Bad Nauheim noch heute eingebettet ist, auch wenn das angesichts der explosiven Ausdehnung und Zersiedelung des Ortes, der sich als Organisationszentrum in die Umgebung ausgedehnt und die alten Ortsgrenzen zu den Nachbardörfern und nach Friedberg, der alten Kreisstadt hin zunehmend verschwimmen lässt, und der heutige Ortskern wirkt im Vergleich zu seinem damaligen Zustand, als er ein noch wirkliches Dorf ausmachte, das mit dem neuen Villenviertel des Badeortes an einer scharfen Grenze aufeinanderstieß, deren Bedeutung mir erst sehr viel später aufging, weil wir genau auf dieser Grenze wohnten, in der Parkstrasse 46, von der aus sich, wenn man in Richtung auf ihre Abwärtsneigung auf die Usa hin (wir redeten angesichts der deutsch‑amerikanischen Gemengelage, die sich in der Population vorfand, und die wir einfach als den Normalzustand eines ohne dass diese eine bewusste Operation gewesen wäre – also kann man es auch nicht so nennen, ohne ein Missverständnis verantworten zu müssen, und es war auch keine ‚Quasi‑Operation’ oder eine unbewusste.

Es ist hier einfach ein mir durchaus vor Augen stehendes, ja sogar als körperliches Gefühl, das alles erfüllt und als Lebensgefühl bezeichnet werden muss, das keiner empirischen Erfassung nach der Art eines Dings zugänglich ist, sondern eine kompakte Konstitutionsbedingung des noch intellektuell noch wenig differenzierten Erlebens, das seinen synthetischen Grund ausmacht, als passive Synthesis, die zugleich eine Identität so gut aus dem Körper wie in den imaginierten Leib projiziert, also in jenem Zusammenhang gründet, aus dem die psychosomatische Medizin ihre basale Intuition bezieht - in die Vergangenheit verlängerten ‚schon immer’ nahmen, wenig später, als uns der Sachverhalt etwas deutlicher vor Augen stand immer im Scherz davon, dass wir ‚die USA’ schon immer in Bad Nauheim gehabt hätten und in der Wetterau, und erst sehr viel später wurde mir bewusst, dass ich physiognomisch, wie alle Hessen, vermutlich über meinen Großvater mütterlicherseits, aber auch der Großmutter der mütterlichen Linie von Kelten abstammen dürfte, mithin einer der frühen Bevölkerungen der Gegend. Mein Großvater hatte den typischen runden Kopf und ich hatte rote Haare wie dann eine meiner Töchter, bei der das eine leuchtende Erscheinung hervorbrachte, mit einem Teint wie Milch, der mich hinriss zur Bewunderung einer herrlichen jugendlichen Göttin.

Das verwob sich mit den Erzählungen, denen ich zuhörte, die die Existenz des durch das Land laufenden Limes, den die Wandertage über den Winterstein und nach Butzbach hin erkundeten, bis zur Saalburg, wo der nachgegossene Augustus in Bronze vor dem Tor steht auf einem hohen Sockel, in grüner Bronze, grazil, ein junger Mann, mit dem ausgestreckten Schwert in der erhobenen Hand zeigt er nach ich weiß nicht welcher Richtung, aber sein Blick folgt über die Linie, die Arm und Schwert bilden und fixiert einen weit entfernten Punkt, in Richtung auf den er sich, gefolgt von seinem Heer alsbald in Bewegung setzen wird. Später brachte ich das angesichts einer Kompanie US‑Amerikaner, auf die ich am Limes oberhalb von Butzbach stieß, und die sich mit Schießübungen aus ihren automatischen Kriegshandfeuerwaffen befassten, plötzlich auf die Frage, wie viele solcher Besatzer und Eroberer die lange Reihe meiner Vorfahren wohl kommen und gehen sah und dass sie ihrerseits wohl gelernt haben mussten, mit all diesem Durchgangsverkehr zu leben, denn sonst hätte es mich nicht geben können.

Das war also nur eine Variation in einem lange schon im Gang befindlichen Spiel und auch diese Eroberer würden gehen und ein paar Spuren hinterlassen und Landschaft, Sprache und Kultur, wie wir alle uns längst daran gewöhnt hatte, dass um uns herum Englisch gesprochen wurde, dass das auch in unsere private Existenz und das Haus gelangte und überall unmerklich zwei verschiedene Sprachen mehr oder weniger gut und mehr oder weniger widerwillig gesprochen wurden, was auf mehr oder weniger Empörung stieß, die indessen unglaubwürdig war, denn jenseits der Empörung arbeiteten viele der Bad Nauheimer bei den Amerikanern, die ihre logistischen Probleme nicht aus eigenen Mitteln zu bewältigen imstande waren und mehr und mehr, neben den in schwarzen Uniformen herumlaufenden ‚displaced persons’, die eine Art paramilitärische Hilfstruppe bildeten, die dann unvermerkt aus dem öffentlichen Bild verschwand ohne dass ich sagen könnte wann und wohin, Einwohner Bad Nauheims als Arbeitskräfte einstellte, was zu der schnellen Verbreitung des Amerikanischen neben der öffentlichen Präsenz von aus unklaren Gründen (amerikanische Nationalfeiertage) unvermittelt auftretenden uniformierten marching bands, die ich problemlos in meine Vorstellungen von diesem Lebensraum aufnahm, und der unablässigen Begegnung mit den irgendwie überall wohnenden und einquartierten Amerikanern sehr beitrug, so dass ich gewissermaßen wie in einem Traum urplötzlich das Englische ebenso zu lernen begann wie ich zuvor, ganz ohne Bewusstsein, das Deutsche gelernt haben musste, nur dass sich das nun in einer Art Zustand zwischen Wachen und Träumen vollzog, also zugleich mit und ohne Bewusstsein aufgrund eines intuitiven Zugangs zu den Grundlagen der Sprache, der sich aus dem gemeinsamen Spiel mit den Kindern der in der Umgebung wohnenden amerikanischen Familien ergab, wo man sich gegenseitig zunächst etwas wie Einwortsätze zurief und deren Sinn verstehen lernte, auf einer sich auftuenden Lichtung, die sich dann immer mehr erweiterte zu einem jener verzauberten Orte, auf die man unversehens während einer langen Wanderung durch einen frühsommerlichen Wald hinaustritt, um sich einem Gemälde aus glühenden Farben gegenüberzusehen, das von einem atemberaubenden Gefüge stolz und unnahbar aufragender Fingerhüte in voller Blüte gebildet wird, die in den verschiedenen Farben den Beleg für die Beschäftigung des Mönches Mendel in seinem Klostergarten mit Erbsen angestellt hat, die er mit einer niemals eingestandenen und im Zusammenhang seiner ‚Leistungen’ niemals erwähnten Liebe und Sorge betrachtet haben muss, die erst wirklich verstehbar werden lässt, dass er eben nicht ein Erbsenzähler’ war, und diese Vorstellung ergoss sich nun über den ergriffenen Anblick der Fingerhüte, die sich ganz still verhielten und ebenso wie ich ergriffen schienen von mir, der ich sie betrachtete, während sie es sich gefallen ließen, und mehr noch, während ich irgendwie verstand, dass sie vielleicht nur für mich und meinetwegen dort standen und blühten, um mich zum Leben zu bekehren, indem sie mir glühend zu verstehen gaben, dass alles dies, sie und ich, für diesen Moment gemacht waren.

Ich habe immer wieder diese Momente erlebt, bis sie für eine lange Zeit ganz verschwanden und einer tiefen Verzweiflung wichen, die nur noch das Ausgehen, das Verschwinden als sehnlichsten Wunsch zu enthalten schienen, während diese Momente auf der Lichtung anders waren, von einer Sehnsucht nach einem in einem bewusstlosen Augenblick, einem Moment der Überraschung tatsächlich gewordenen Einssein mit einfach Allem unter der magischen Glocke des Lichts, das sie im Zenith stehende Sonne an frühen Sommertagen hütet, wo nichts mehr verborgen ist und alles reine, völlig fraglos in sich selbst und restlos aufgelöste Erscheinung, ein geschlossener Kokon, der alles im sich vereint und alle Unterschiede und Trennungen aufhebt, alles in allem in sich verschließt und das Bewusstsein der Differenz verschwinden lässt, bis diese Ewigkeit sich ebenso unvermittelt wie sie sich um das in ihm untertauchende Bewusstsein schloss, in der aufschießenden Stickflamme einer Reflexion, die das bewusst werden ließ, als in den Fluss der Zeit wieder eingetauchten gewesenen Augenblick der Gegenwart in die Vergangenheit zurückweichen ließ, während die Sehnsucht ihm noch lange folgte und ihn vergeblich festzuhalten versuchte, denn mit dem Zurückweichen verging langsam das Gefühl, das ihn in die Dauer einer Ewigkeit umgeformt hatte.

Es sind diese Augenblicke gewesen, die mich auf die Suche geschickt haben. Da war etwas im Leben, das mich ebenso durchdrang und anging wie alles, was da im Moment dieser Einheit von Allem mit Allem anwesend war, im Augenblick der Gegenwart, in dem alle Unterschiede aufgehoben waren in der Einheit von allem.

Mittwoch, 19. August 2009

Ich weiß nicht, wann es mir zum ersten Mal bewusst wurde, dass es mich anekelte, das Konkurrenzverhalten von männlichen Individuen im Kampf um die ‚Weibchen’ untereinander mit ansehen zu müssen (Muster: röhrender Hirsch), während diese gelangweilt im Gras liegen und gähnen (Löwinnen) bzw. unbeteiligt an Grashalmen zupfen während die auf den Ausgang der Auseinandersetzungen warten. Niemand unter den bekannten Figurinen des Feminismus hat sich jemals die Mühe gemacht, dieses ‚Naturschauspiel’ auch nur mit einer Nebenbemerkung zu kommentieren, aber was noch erstaunlicher ist (freilich nur, wenn man meint, es ginge hier tatsächlich um ein wissenschaftliches Verständnis des Menschen als Kulturwesen, und den Sinn dieser eher antikulturellen Rhetorik nicht bemerkt, ebenso wie den antikulturellen Folgen, die das hat, wo es in eine Gesetzgebung von und für Amazonen geht, die sich auf diese Weise, von den USA ausgehend, Weltgeltung zu sichern suchen) …

Das Schauspiel der rivalisierenden ‚Männchen’ (wie bemerkenswert, dass von der Ameise über den Stichling und den Krebs über den Elefanten bis zum Tyrannosaurus Rex die Begleittexte zur Erläuterung des Kampfes der männlichen Gattungsexemplare, der einer anödenden Gleichförmigkeit (und die evolutiven Effekte: das Wachstum der in dieser Rivalität eingesetzten Waffen bis zur Hypertrophie (Hirschkäfer, Stoßzähne, Geweihe, die oft keinen anderen ‚Zweck’ haben als den, im Kampf um das Vorrecht auf den Geschlechtsakt mit den weiblichen Gattungsexemplaren die Erfolgswahrscheinlichkeiten zu erhöhen) um die ‚Weibchen’ ist tierart‑ und tiergattungübergreifend beinahe vom Mirkoorganismus bis zur größten bekannten Großform so gleichförmig, dass man mit Sicherheit das entsprechende Verhalten eines aus aufgefundenen Resten hypothetisch rekonstruierten Lebewesens männlichen Geschlechts bis in Einzelheiten voraussagen könnte, was sein ‚Brunftverhalten’ betrifft, das keinen Freund mehr kennt, sondern die tödlichsten innerartlichen Feindschaften gebiert, die nicht auf dem Hunger aufgesetzt sind. Oft geht der Loser einfach unter, wenn er nicht kampfbedingt aufgrund einer Verletzung verendet oder aufgrund eines ‚Unglücksfalls’, der im Verlauf des Kampfes als kontingenter Kollateralschaden eintritt. Aber oft ist es eine tödliche Erschöpfung, die als Folge dieser ‚Olympiaden’ resultuiert, sei das nun das ältere oder das jüngere Tier, denn hier geht es stets sowohl um innergenerationelle wie um intergenerationelle Verhältnisse. Aufrüstung ist also unbedingt auch in innerartlichen Verhältnissen verursacht, nicht nur ein interartliches Verhältnis zwischen Jäger und Beutetier. Sublimierte Rituale sind äußerst selten. Ihr Gipfelpunkt ist die ‚versachlichte’ Verwaltung der Rationalität Max Webers.

Es ist ein Witz, immer wieder zu lesen, dass Freud bestimmte kulturelle Haltungen entmutigt hat, indem die Diffusion mehr oder weniger informierter psychoanalytischen Halbwissens, das der Theoretiker auch als sein eigenes identifizieren lernen sollte, bevor er es mittels ‚Reflexion’ in ein belehrtes und belehrendes Vorurteil umgewandelt jener Welt des informierten Viertelwissens (von Internetstöberern, die sich faszinieren lassen von der globalen Vorurteilsverbreitungsmaschine, die dazu ermutigt, Informiertheit mit Wissen oder gar einer wissenschaftlichen Einstellung zu verwachseln und deren Funktion offensichtlich darin besteht, dieses Metasignal zu ‚kommunizieren’) zurückgibt in der Form eines rhetorischen Klischees, das sich leicht auswendiglernen lässt, und dass er das tat, indem er einen sexuellen Reduktionismus seiner Theorie zugrunde gelegt hat.

Nicht nur wird dabei so getan, als handele es sich eigentlich um einen Konstruktivismus, der kontingent ist in Bezug auf andere wählbare Möglichkeiten, was wiederum darauf hinaus läuft, den Menschen nicht als Naturwesen überhaupt wahrzunehmen, was solche Beliebigkeiten auch bei einer Überdehnung der Instinkreduktionsthese bzw. das Philosophem Nietzsches von dem Menschen als dem ‚nicht festgestellten Tier’, die den ‚Tier’ in der Formulierung ignoriert und nur die Instinkreduktion bzw. das ‚Nichtfestgestelltsein’ zurückbehält; diese im Übrigen alte ‚kritische Einwendung’, die eine bestimmte unbelehrbare Art der Freudrezeption als Schatten eines unausrottbaren wissenschaftlichen Scheinmissverständnisses deshalb begleitet, weil es sich nicht um ein Missverständnis handelt, soweit es das Motiv handelt, das dieses ‚Stehaufmännchen’ immer wieder aus der Versenkung ‚aufpoppen’ lässt, in der es verdient und ohne eine notwendige Erinnerung daran längst hätte verschwunden sein müssen, wiederholt nichts anderes als ein auf andere Weise gegen Galilei vorgetragenes Argument, und man sollte sich überlegen, ob es eigentlich vereinbar ist, für Giordano Brunos ‚Aktualität’ sorgen zu wollen, um dann an dieser scheinbar ganz anderen Stelle als Blödsinn zu wiederholen, was ihn das Leben gekostet hat, Galileis Demütigung und Gefangensetzung bewirkte, der Inquisition als organisierter Aktion zugrunde lag und Freuds höhnische Empfehlung der Gestapo an Jedermann auslöste.

Denken kommt an der sich bietenden Empirie nicht vorbei, und wenn, dann auf Kosten von Wissen, Vernunft und Verstand, und um den Preis einer lange schon aus unüberholbaren Gründen empfohlenen Bescheidung, eben derjenigen Selbstbegrenzung, die aus dem Denken erst die Vernunft herausschält, als einen Kreis mit einem kleineren Radius als dem des Denk‑Baren, was sich auch, spielerisch, als das des Denkens im Rahmen der Vernunft baren verstehen lässt, mit einiger Bereitschaft, aus dem Wortspiel das Gemeinte herauszuhören ohne sogleich gänzlich humorlos auf die ‚wissenschaftliche Methode’ oder die notwendige Form von Propositionen, die wahr oder falsch sein können zu weisen. Gerade dies hat auch Freud’s Forschungsmethode gezeigt. Und es kann keinen Zweifel daran geben, dass sie eine empirische Basis hat, trotz der immer wieder zu bemerkenden Anstrengung, ihren Begriff so umzudefinieren, dass Freuds Theoriebildung keine empirische Basis mehr hat. Was immer man einer u. U. auch in den Perversionen der von den USA ausgegangenen staats‑ und militärtechnischen Bedarfsanmeldungen entsprungenen und in den Turbulenzen des in diesem politischen Gebilde untrennbar mit den finanziellen und den Markt‑ und Marketinginteressen im Verhältnis und im bewussten Vergleich auf dem Hintergrund ihrer kontinentalen Wurzeln und dem damit verbundenen Verständnis des Menschen bis zur Unkenntlichkeit (einerseits durch Popularisierung und Kontaminierung mit der so genannten ‚Sexualforschung’ von Johnson und Masters, die direkt in die Pornographieindustrie mündet und sie eigentlich initiiert, und andererseits durch die polemische Verstrickung mit den sozialtechnologisch angelegten, unterschiedlichen Designabsichten der Erzeugung von ‚Wissenschaft’ nach Art der Erfindung von Technologien in der Art der Bell Laboratories oder des MIT, die Respektables geleistet haben, aber ein Paradigma suggeriert haben, dessen Übertragung auf die Humanwissenschaften mit ihnen Schluss macht, angesichts einer in die Konstitution des Lebens über die Grenzen der kapitalisierten Kultur vordringenden Vermarktungsinteresses, mit Rücksicht auf eine als Wissenschaftsmarkt aufgefassten Konkurrenz wissenschaftliche Debatten auf der Grundlage von Experimentalanordnungen durchsetzen, die im Namen ‚wissenschaftlicher Exaktheit’ doch genau diese Reduktion des Menschen auf eine bloße Tiergattung, deren Exemplare sich in Fressen, Saufen, Ficken und ein paar auf diesen Zweck absehenden intermediären Verhaltensweisen erschöpfend erklären lässt.

An dem eigentlich sonst kaum verständlichen Anstrengung, an Schimpansen nachzuweisen, dass sie sich eigentlich vom Homo sapiens am besten gar nicht unterscheiden, an der systematischen Bagatellisierung des Unterscheidungsmerkmals ‚Sprache’ durch die Tierverhaltensforschung und an alles, was daran unter Aufwand von enormen Volumina stets sprachlich verfasster wissenschaftlicher Nachweise geknüpft worden ist, mit dem Gipfelpunkt einer Flucht in eine angeblich nichts mehr mit Sprache gemein habenden mathematischen ‚Formelsprache’, aus deren Formalismen indessen vergeblich der Nachweis bedeutungs‑ oder kontextfreier Sinngebilde aufzeigbar sein soll, das alles sind Versuche, eine auf die Wissenschaft gegründete Flucht in eine durch den Lebensalltag und den alltäglichen Menschen nicht zugängliche Unbelangbarkeit dem Problem der Bedeutung und ihrer Referenz zu entkommen, und ist miserable Jahrmarktrhetorik. Das bedeutet nebenbei nicht, dass man nicht leere Kalküle aufbauen könnte oder dass das mit dem Terminus ‚kontextfreie Grammatik’ bezeichnete nicht konstruierbar sei, nur ist diese ‚Kontextfreiheit’ nur eine interne, und meint nur die Ausklammerung der Voraussetzungen der Konstruktion, die dazu Anlass geben, solche Strukturen aufzubauen, und indem man ‚Struktur’ sagt, sagt man schon (wieder oder zugleich auch) Bedeutung, Sinn, Referenz, ganz ohne Rücksicht auf die vorläufige Ausklammerungsaktion, die sich zunächst darauf konzentriert, mit einem Recht, das die Untersuchung von mittels Abstraktion gewonnener Objekte und Verfahren anleitet und zu einem Erfolg führen kann, indem sie zunächst von den sonstigen Umgebungsbedingungen absieht, das aus dem Kontext (von Bedeutung, Referenz und sogar in bestimmtem Maße von ‚Sprache’) so weit wie das möglich ist abzusehen.

Ein ernstzunehmendes interdisziplinäres Verständnis der Strukturen des Wissens, so wie es als bloße Erscheinung vor Augen liegt, lässt sich nicht durch eine einfache Betrachtung der so genannten Ergebnisse der verschiedenen Sparten und Ansätze zu einem übersichtlichen Gesamtbild zusammensetzen, so als ginge es um die Zusammensetzung eines Puzzles. Der Puzzlevergleich setzt dieses Ganze als ein schon feststehendes Ganzes ja schon voraus. Man vergegenwärtige sich das Zustandekommen eines Puzzles: Man nehme eine beliebig oberflächenstrukturierte Fläche und lege sie unter eine Presse, deren Messer diese Fläche nach einem zuvor entworfenen Schema zerlegen. Diese Presse wird auf diese Fläche, auf ihren Träger aus einem von ihren Messern schneidbaren Material abgesenkt und in die vorgegeben feststehenden Einzelteile zerlegt. Dann entnimmt man die Einzelteile der Presse und füllt sie in einen Behälter, verpackt sie und der Konsument, der diese Teile erwirbt, kann weitgehend sicher sein (sonst hat er ein Reklamationsrecht und das auf eine ‚Entschuldigung’ der Marketingabteilung) dass er alle Teile des nunmehrigen Puzzles zugesandt erhält, meist mit einer Ansicht des aus den Teilen zusammenzusetzenden Ganzen, auf dem auch die erwartbare Oberflächenstruktur der Fläche zu entnehmen ist. Er weiß schon was das Resultat sein wird und orientiert sich daran bei seiner Arbeit bzw. bei dem Spiel der Zusammensetzung des Puzzles. Man sieht wo der Vergleich hinkt. Wenn man es unternimmt, sich ein Bild machen zu wollen von der Welt aufgrund einer Aneignung des Wissens im Augenblick der Gegenwart hat man ganz und gar andere Probleme vor sich, und von vielen dieser Probleme weiß man zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts, weil man sie nicht kennen kann und nichts von ihnen wissen kann. Es kann Andere geben, die von solchen Problemen wissen können, und man wird stets solche Anderen finden, und man wird auch solche Anderen finden, die ausdrücklich behaupten, dass sie diese Probleme (der Aneignung) kennen und dafür zuständig sind, und man wird das sogleich mit Daten in Beziehung zu setzen haben, die die Wahrheit (oder Falschheit) solcher ‚Anmeldungen’ zu überprüfen imstande sein können, aber auch hier ergeben sich sogleich Probleme, die sich sogleich aufspalten in solche, die man schon kennt oder zu kennen meint, und solche, die man, wie man später herausfinden kann, zunächst nicht als solche oder überhaupt erkannt hat. Manches stellt sich auch so dar, dass man bestimmte Phänomene später, im Licht anderer Kenntnisse, nun als Indikatoren hätte ansehen können, die auf etwas hinweisen, das sich später zu dem ergab, was man ein Problem nennt, das eine Antwort fordert, nun, da man den Sachverhalt und seinen Problemstatus kennt, aber das stellt sich eben erst nachträglich so dar. Alle Aneignung von Welt, ihre subjektive Konstitution, die in jedem Fall unumgehbar notwendig ist aus kulturellen, subjektiven und sozialen bzw. kommunikativen Gründen, auf die noch zurückzukommen ist, hat die beiden Perspektiven in Beziehung zu setzen, die sich aus dem Vorhinein und der Nachträglichkeit (das ist ein technischer Terminus Freud’s, der hier aus Erkennbarkeitsgründen stets dann beibehalten und nicht dem Stil geopfert werden kann, weil er eine kaum zu überschätzende Bedeutung hat, die sich schon bei Hegel im Kontext seiner Bestimmung des reflektierten Nachdenkens (Philosophie ist ihre Zeit in Gedanken erfasst) findet, wo er von der Eule der Minerva spricht, die erst in der (Abend‑)Dämmerung ihren Flug beginnt.

Im Kontext der Psychoanalyse (damit sind stets zunächst Freud’s Schriften gemeint, an die sich dann mehr oder weniger missverständliche oder erhellende Weiterungen anschließen lassen aus der keineswegs beendeten Diskussion, die sich an sie anknüpft) ist ‚Nachträglichkeit’ sowohl mit der Genese von Traumen (die Wahl der Formulierung vermeidet den verkürzenden und scheinbar präzisierenden Ausdruck ‚Traumatheorie’, da sich auf diese Weise aus den Arbeiten Freud’s am Ende an jedem der von ihm gebrauchten Termini eine eigene ‚Theorie’ zu ergeben scheint, und man kann das dann noch auf die Phänomene ausdehnen und erhält dann u. U. Fragen von der Art: Hat Freud eigentlich eine Alkoholismusrückfalltheorie ‚entwickelt’ und das kann man dann triumphierend verneinen, um als Held eines wissenschaftlichen Scheinfortschritts dazustehen, dessen Errungenschaften man auf ein Versäumnis zurückführt, das sich gönnerhaft und nachsichtig den Zeitumständen oder dem ‚Stand der seinerzeitigen Forschung’ und dergleichen zurechnen lässt, um die Errungenschaften ‚der Wissenschaft’, in der man nun die Führung übernommen hat, also sich selbst jeweils desto besser herauszustellen. Wir reden ja vom ödipalen Konflikt, und wie er als Konzept vor allem deshalb ‚überholt’ ist durch eine eher technologisch orientierte Psychologie oder Cognitive Science, in der er natürlich keine Rolle spielen kann, so wenig wie in einer Neurophysiologie, die ihr Interesse am Menschen ihrem Interesse an elektronischen Innovationen und marktfähigen Produkten vor allem, so scheint es im militärischen und im Surveillancebereich verdankt, aber immer auch im Bereich einer Sorge um den Patientenkolonnen, die längst lange Schlangen vor den Türen dieser messianischen Himmelsboten der Wissenschaft stehen um der alsbaldigen Segnungen teilhaftig zu werden, die wie Manna vom Himmel regnen werden um die in der Wüste der Megacities in Hoffnung darbenden ‚Menschen’ von ihren Leiden erlösen, in deren Namen dies alles unternommen werden muss. Mit solcher Emphase bin ich aufgewachsen und bei Gott, sie hat mich zutiefst beeindruckt, so sehr, dass ich meine kaum bestimmen zu können wie mich das ergriffen und verzaubert hat. Denn meine Heimatstadt ist Bad Nauheim, eine ganze Stadt, die sich dieser Aufgabe gewidmet hat und noch immer an ihr und für sie arbeitet, auf Gottes Geheiß. Das ist kein Scherz.

Denn in einer dunklen Winternacht, so erinnere ich die Erzählung, die als Legende auch ein Bild begleitet, an das ich mich erinnere, denn es steht mir klar vor Augen in diesem Augenblick, als oben ein unbekannter oder bekannter Komet (es war sicher der Halleysche) den Punkt an der blauschwarzen, sternenübersäten, aber mondlosen Himmelskuppel bezeichnete, dessen vertikale Projektion einen scheinbar belanglosen Punkt auf einem brachliegenden winterlichen Feld bezeichnete, unweit von dem ein Schäfer seine Herde gerade bewachte, auf seinen Stab gestützt und umgeben von seinen treuen und arbeitsam zuverlässigen Hirtenhunden, den besten Freunden des Menschen, da brach ‚auf Gottes Geheiß’ aus der Tiefe des verborgenen Abyssus das Himmelsgeschenk des einzigen Gottes an die Bewohner des bedeutungslosen kleinen Dörfchens Nauheim, das unweit der bedeutenden Kreisstadt Friedberg mit ihrer malerischen Burg und unweit der Geschwisterdörfer Nieder‑ und Obermörlen, gegenüber dem kleinen in der Senke der Wetterau liegenden Dorheim (ich hoffe ich habe nichts vergessen, denn Ziegenberg und Münzenberg liegen ja schon weiter weg in der Landschaft, Butzbach in einer wieder anderen Richtung hinter dem Berg und dem Wald) am Fuße des Johannisberges seit hunderten von Jahren von den einstigen römischen Herren träumte, an deren Glanz es einmal auf die eine oder andere Weise partizipiert haben mochte.

In dieser Märchenlandschaft Hessens, der Au der Wetter, einem kleinen Flüsschen, das unweit von Bad Nauheim durch Schwalheim im Wettertal sich hindurchwindet, um in die Nidder zu münden, die dann in die Nidda mündet, die wiederum in den Main mündet, der bei Mainz, meiner Geburtsstadt, wiederum in den Rhein mündet, jenen Strom, dessen Mythos mich begleitet bei jedem Blick, den ich heute am Rheinknie auf ihn werfen kann, seit ich derzeit in der Geburtsstadt Heines lebe, (in der Karl Marx einmal Redakteur der Rheinischen Zeitung war), einem seit uralten Zeiten von Chatten, Kelten, Galatern bewohnten Land, das so gesehen durch uralte Bande mit dem Reich der Franken auch in römischer Zeit verbunden geblieben war und so an der Kultur der ebenfalls von Römern beherrschten und wer weiß, auch in einer Weise ‚zivilisierten’ Brüder im Westen bis zum weit entfernten Meer, von dem man hier nur ungefähres gehört hatte von gelegentlich durchreisenden Gesellen von zwielichtigem Aussehen, in diesem von Geheimnissen, fremden Eroberern, unter denen auch die nicht nur zum Segen nach den Römern kommenden Germanen  immer wieder besuchten Land, von denen viele durchzogen um auch die keltischen Landsmänner im Westen zu besuchen und dort erneut ‚große Reiche zu gründen’, auf diesem von Märchen umwitterten Feld, im Angesicht der Zeugenschaft dieses Hirten, seiner Schafe und seiner treuen Hunde nun, brach an dem durch den Kometen an der Himmelskuppel markierten Punkt, unter der magischen Attraktion durch jenen Leitstern jener Geisyr aus, der als ‚der Sprudel’ in die Geschichte des Ortes einging und ihn unter allen menschlichen Schöpfungen ähnlicher und unähnlicher Art emporhob zu Gott und in seiner Schöpfung in besonderer Weise lobte und pries. Man hat das heute zwar in der seither um sich greifenden Betriebsamkeit etwas aus dem Auge verloren, aber die eigenartige Liebenswürdigkeit der alten Bad Nauheimer, die geschult durch den Dienst, dem sie sich in der Folge gerne widmeten, aber wer genau hinsieht oder einen Moment innehält inmitten der täglichen Arbeit oder am Abend, wenn es schon dunkelt während die ersten Lichter in der Stadt und auch am Himmel schon zu leuchten beginnen, indem sie jenen größeren oder kleineren magischen Kreis um sich aus ihrem Zentrum heraus langsam und unmerklich zu erobern beginnen, dessen Materie das ungreifbare Licht ist, und das den Umkreis ihrer nächtlichen Herrschaft bezeichnet, kann man in der Stille, die sich plötzlich ganz und gar wahrnehmbar macht das Geheiß Gottes nach wie vor vernehmen, das sich in diesem Zeichen, in der Gnade dieser Auszeichnung sichtbarer und dauerhafterer vergegenständlicht hat als die Erscheinung Jahwes in dem brennenden Dornbusch am Sinai, wo er sich ja auch, zu seinem wenigstens vorläufigen Schaden nur einem einzigen Menschen gezeigt hat um sich sogleich wieder aus der Erscheinungswelt zurückzuziehen, und keiner weiß warum.

Daraus hat er offensichtlich, was die Bad Nauheimer betrifft, gelernt, indem er nicht nur ein‑ oder zweimal, und nicht nur einem (!) Menschen sich offenbarte, sondern sogleich ein für allemal, wenn auch in unbestimmter Zukunft ein möglicher Rückzug nicht ausgeschlossen werden kann, und auch sogleich – man kann sehen, dass hier eine ganz andere Entschlossenheit nach so langem Nachdenken und so langem Zögern (seit dem Sinai!) vorliegt, was die Bad Nauheimer betrifft, sein nunmehr in dieser Hinsicht auserwähltes neues, wenn auch kleines Volk (aber wer weiß schon, ob die Zahl der aus Ägypten ausgegangenen, von einem dissidenten Ägypter geführten Hebräer nicht übertrieben ist oder überhaupt eine überprüfbar authentische Zahl dieser Art jemals ausmachbar sein könnte, so dass es auf die Zahl so wenig ankommt wie auf den Sozialstatus, wenn man sich das einmal erlauben darf zu sagen. Gott hat also nun aus Gründen, die wie immer gänzlich unerfindlich sind, sonst wäre er nicht Gott, sondern Stephen Hawking oder Bernulf Kanitscheider, die Bad Nauheimer, eine den Üblichkeiten in jedem Durcheinander entsprungenes kleines Häuflein von Chatten, Germanen und römischen Mischlingen und Mestizen sowie den unterschiedlichen Mendel’schen Mixturen entstammenden Dorfbewohnern auf sein Geheiß aus der Tiefe den von ihnen sogleich volkstümlich zugänglich ‚Sprudel’ genannten konstanten Dauergeisyr ‚geschenkt’, das man ja auch als gleichbedeutend mit ‚geboren’ gebraucht, und sie damit vorerst auf immer auf eine besondere Weise ausgezeichnet. Ich weiß nicht, ob dieser Hirte der erste Oberpriester des um den Sprudel herum gebauten großen Tempels, dessen Jugendstilform man hoffensichtlich (hoffentlich und offensichtlich) bei der Konservierung gebührend als erhaltenswert betrachtet, geworden ist. Auch ist der Verbleib der weiteren Augenzeugen des Ereignisses vermutlich nur durch intensive genealogische und mit moderner Genetik zu bewerkstelligenden Techniken zu klären, so etwa, inwieweit örtliche Hunde und Schafe von diesen kostbaren ersten, den Urzeugen abstammen.

Das betrifft naürlich auch die Nachkommenschaft des Schäfers bzw. des nun hypothetischen ersten Oberpriesters des Tempels, dem der Sponsorgott offensichtlich den heidnischen ‚touch’, das heidnische ‚G’schmäckle’ (würde der derzeitige Innenminister mit schräg gehaltenem Kopf und erhobenem Zeigefinger sagen, damit man merkt, dass er etwas Bedeutsames gesagt hat, wenn man es nicht schon an dem sorgfältig gestylten nachdenklichen Ton gemerkt hätte, dass das etwas bedeutet, schon allein weil es ein Minister sagt, dessen Herkunft aus dem schwäbischen Pietismus in irgendwie mit den Heroen des deutschen und schweizerischen Protestantismus in einer einheitlich auf ihn konvergierenden Reihe verbindet, und der nur deshalb zum bloßen Siegfried wurde, weil ein böser und sinistrer Hagen vereitelt wurde, dass er Kanzler ist, und dann auch Präsident, natürlich, geworden wäre. Aber sei’s drum. Das ist nur eine Abschweifung, die allerdings ganz und gar deutsch bleibt und sich auf Aspekte des Wurzelwerks bezieht, in dem die Wurzelkinder immer noch werkeln, und man wird hoffen dürfen, dass das auch noch lange so bleibt.

Denn die Eroberer kommen und gehen. Wer hat nicht schon alles am Limes operiert, ohne dass es doch zum Äußersten gekommen wäre, denn alle, die kamen gingen auch wieder und hinterließen nur ein paar Mischlinge, die heute niemand mehr von der Urbevölkerung so recht unterscheiden kann oder will. Auf lange Sicht sind eben doch andere Dinge von Bedeutung als auf kurze Sicht und die Romantik, was immer sie sonst ‚verbrochen’ hat – war es denn wirklich so klug Napoleon zu besiegen? Und war es wirklich so gut, dass die Germanen das Römische Reich überrannt haben, angesichts dieser Resultate? ) großzügig nachgesehen hat. Denn er hat sein Werk ja nicht vernichtet und hatte das ja schon lange zuvor versprochen. Wollen wir hoffen, dass die, denen er das versprach, im weitesten Sinne, das nun nicht, in dem Wahn, nun selber Gott zu sein, und dann zu meinen, dazu gehöre auch die letale Willkür sich selbst gegenüber, das nun meinen selbst tun zu sollen, damit sie es sich und aller Welt ihre Allmacht wenigstens insoweit bewiesen hätten. Bis dahin lässt sich aber noch etwas erzählen und wir wollen die uns gewährten Fristen nun auch nutzen, indem wir sie mit dem Sinn erfüllen, mit dem erfüllt zu werden auch verdient hat.

Ich will auf etwas hinaus, nämlich zunächst darauf, was die Bad Nauheimer dann weiter taten, obwohl ich davon so wenig weiß, dass ich noch einmal genauer nachzufragen in gewisser Weise entschlossen bin. Aber zunächst geht es um das was ich weiß. Denn die Bad Nauheimer haben dem ihnen zuteil gewordenen Gottesgeschenk – es war mit Sicherheit ein Weihnachtsabend, Heilige Nacht, denn es wurde ja etwas auf Gottes Geheiß aus der Tiefe geboren, und man muss das ernstnehmen, da ist nicht einfach etwas ausgebrochen oder ‚passiert’, also letztlich: vorbeigegangen, sondern das wurde auf ein Schöpfungswort hin wie am Anfang, aber nun im Rahmen der von Malebranche eindeutig schon theologisch und philosophisch nachgewiesenen ‚creatio continua’ (das bedeutet im Klartext, dass Gott ständig seine Hand im Spiel hat, wenn auch stets zurückhaltend im Rahmen einer Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit, die klare Kalkulation und damit die moderne Wirtschaftsweise und ihre Rationalität sowie eine Verwaltung erst ermöglicht.

Daran sollten sich die Kommunisten einmal ein Beispiel nehmen, aber daran sieht man ja auch wohin das führt, wenn man meint, sich vor der Zeit in diesem Zustand der Unreife schon selbständig machen zu können, und das ist nicht das einzige Beispiel. Darauf komme ich sicher noch. – den gebührenden Respekt nicht versagt und den Sprudel auch eingefasst, und auf den Rand der großen steinernen Schüssel, die von zahllosen Pilgern und Besuchern des Wallfahrtsortes unveränderrt bewundert wird, haben sie in Stein geschrieben: „Auf Gottes Geheiß aus der Tiefe geboren, der Lebenden Leiden zu lindern erkoren“. Es ist klar, dass die im Judentum verbreitete Behauptung, der Messias sei noch nicht gekommen und käme erst am Ende aller Tage nicht richtig sein kann, denn hier steht es, empirisch ganz klar vor Augen und in Stein gemeißelt, dass der Messias wiedergekommen ist, und dass er, zeitangemessen, die Form eines Naturereignisses angenommen hat, ferner nicht vom Himmel kommen musste, weil die Erde ein Ort der Finsternis ist, sondern vielmehr weil, das ist für eine bäuerliche Population mit agrarischer Subsistenz‑ oder Überschusswirtschaft (von etwas mussten die Besatzungen der Burgen und die Raubritter der Umgebung ja leben) mit vorchristlichen Wurzeln weit diesseits des ‚Mittelalters’ auch nicht anders denkbar, die die Vorstellungen Dantes ersichtlich nicht in jedem Punkt teilen kann, und die Erde als nährende Mutter noch zu gut im Gedächtnis hatte als dass sie diesen, wenn auch nur unter der Hand und in der Gestalt der Maria, wo sie auf einmal aus dem Land zum Meer wird, aus dem Festen zum Flüssigen transsubstsantiiert, aber was soll’s, das sind Details, auf die es nicht so ankommt, nach wie vor Augen und vor dem Gedächtnis stehenden Titel schon an die Fürstenschulen abgetreten hätte, in denen diese, so intelligent waren sie immerhin, oder auch so naiv, ja nachdem, wie man das sieht, sich eine ihre eigenen Aufgaben übernehmenden gelehrten Diener heranzuziehen begonnen hatten.

Das ist Anlass zu einer Nebenbemerkung: Die Herren, die eine Population beherrschen, müssen nicht intelligent sein, außer im Sinne einer Restintelligenz, die sie so klug sein lässt, sich mittels Bewerbungsgesprächen und Selektion, gegebenenfalls auch gezielter Unterweisung und Belehrung, Diener oder Sklaven heranzubilden, die ihre Geschäfte gewinnbringend betreiben können, und natürlich haben brave Diener dann auch immer eine Belohnung verdient, die sie zugleich vor aller Augen als leuchtende Vorbilder darstellt, an denen sich jeder, der es zu etwas bringen will frühzeitig ein Beispiel nehmen sollte, denn „Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will“, sagten die alten Bad Nauheimer da immer, wenn es eine Gelegenheit gab, das anzumerken, damit man unter Eingeweihten wusste, das man sich über die Sache zu verständigen wusste und nicht zu blöd war zu bemerken, was da abging. Zugleich waren das die geheimen Losungen eines auf dem Wege der Alltagskommunikation aufrechterhaltenen Geheimbundes, der den Spionen der Herren entging, weil sie nur wusste, dass das Volk unsinniges Zeug und dumme Sprüche daherredet, aus denen es selbst nicht klug wird, weil das Gerede nichts besagt. Zugleich allerdings hielt sich der Spion, selbst ein Mann des Volkes, dabei eine Option offen und übte eine gewisse Zensur aus, in der Form einer Informationspolitik, die nicht direkt als unchristliche Lüge bezeichnet werden konnte, insofern sie zunächst nur auf Auslassungen beruhte, die man ja ggf., in der Form nachgereichter Details unter bestimmten Umständen noch anfügen konnte, wenn’s denn der Wahrheitsfindung dienen konnte. Man sieht schon, dass die Restintelligenz die unbeabsichtigten Nebenfolgen nicht bedenkt.

Denn die Heranbildung von Dienern, die die Geschäfte des Souveräns betreiben können, ist auch mit Risiken behaftet, denn sie kommen schliesslich unvermeidlich auf den Gedanken, der ja auf der Hand liegt und durch die Berichterstattung gegenüber dem dabei nebenbei unmerklich auch geprüften Souverän endlich eine Bestätigung erfahren muss, dass sie diese Geschäfte auch ohne den Souverän betreiben können, denn dazu sind sie ja ausgebildet und mit Sachkenntnis ausgestattet worden. Das ist die Crux dieses Verfahrens, und da ist es schon eine subtile Ironie, die Zuchtanstalten, die diese Ausgeburten hervorbringt mit dem erklärten Willen des überforderten Souveräns, ihren Namen von der indogermanischen Gaia, der Mutter Erde, die zu Maria wird, auf einem sehr ähnlichen Wege, nämlich durch eine Absetzung oder Entmachtung annimmt, indem sie zur ‚alma mater’ wird, die nun diese Nattern ausbrütet, vom Standpunkt einer zweifellos romantischen Geschichtsschreibung und Kulturgeschichte aus, die ihrerseits die Erfahrung gemacht hat, dass ihre Assistenz bei der Besiegung des Oppressors wiederum sie selbst in die Rolle einer alma mater brachte, die die Nattern der aus der Verdrängung wiederkehrenden Souveräne genährt hatte, die das dem Volk, das sich für Volk und Vaterland schlug, heimzahlten als es so weit war zu meinen, es hätte einen erwiesen legitimen Anspruch darauf, seine Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich, wenn es schon sein musste, seine Führung selbst zu wählen, und sei das nur, indem sie dem faktischen Herrscher die Krone antrugen, die er schon aus eigenen Gnaden oder gar von Gottes Gnaden her auf dem Kopfe sitzen hatte, was ihm offenbar sympathischer war als sie einmal kurz abzunehmen, damit die Population sie ihm wieder aufsetzen durfte. Das hatte man sich schließlich schon von den Päpsten nicht gefallen lassen, jedenfalls nicht lange und nur solange oder überhaupt als es dabei etwas zu erben gab.

Donnerstag, 20. August 2009

Aus der Sicht des Alltagslebens, des Alltagsbewusstseins, das ja nicht jeden Tag dasselbe ist, sondern zunächst das eines heranwachsenden Kindes, das in die Gesamtheit der Lebensumgebung so eingeführt werden soll, dass es schließlich seinen Platz in ihr finden kann, der es zu einem akzeptierten Mitglied der Zeitgenossenschaft werden lässt, der sich in dieser und an dieser ihm zugewiesenen Stelle auch selbst ohne Verlust der Selbstachtung wiederzuerkennen vermag, erscheint der Fortschritt nicht eo ipso als ständiger Gewinn, sondern kann ebenso gut als unablässiger Verlust bilanziert werden. Eine Bilanz zu erstellen, bedeutet, die Einnahmen gegen die Ausgaben zu stellen, die stillen Reserven zu betrachten, die Bestände in einer Inventur zu bewerten, und den Wert der Bestände insgesamt mit den Abschreibungen zu verglichen usw.

(Ich denke, ich kann das nicht, es ist einfach zu verwickelt. Da tauchen Probleme auf, die eine derartig komplexe, exponentiell sich ausbreitende Verzweigungsstruktur haben, sich zudem auch nur als zeitliche Vorgänge zugleich richtig fassen lassen, dass ich daran verzweifle sprachlich darzustellen. Wo wäre denn da zu beginnen, in welchem Verhältnis stehen hier eigentlich Voraussetzungen und Folgen, gibt es einen Ursprung oder wenigstens einen Ausgangspunkt der Beschreibung, der sich rechtfertigen lässt, und welche Mittel stehen zur Verfügung, dies alles zu beschreiben. Voraussetzung für alles dies ist die Wiederkehr, die Präsenz meiner Erinnerung an mich selbst, wer ich war, als ich noch ein Kind war, welche Erwartungen ich hatte, wie die eigenartige, oft auch als begrüßenswert und Hoffnungen weckende Verwandlung der Welt und der Menschen der Lebensumgebung eingingen in die Versuche einen an unklaren Erwartungen, Hoffnungen, Wünschen ausgerichteten Weg durch ein sich als immer komplexer und unübersichtlicher werdendes Labyrinth zu finden. Dann was diese angeblich leitenden Theorien, von denen niemand sagen kann, was sie eigentlich zu erklären beanspruchen in ihrem großartigen Überflug, unter dessen herablassenden Verallgemeinerungen ebenso rücksichtslos zerfleddert wird wie der Machtapparat, dem sie selbst im Fall eingebauten Erbarmens und der Parteinahme für das Leben, die Menschen, die Kinder usw. bei seinem Monstermash zu Brei zertrampelt, was unter seinen Schritt gerät.

Man höre sich diesen Aspekt einer ihrer selbst sicheren Theoriebildung an: „The photon ist massless; therefore the range of the electromagnetic force is unlimited. Gravity is also carried by a massless boson, the graviton, which has so far eluded detection.” (John F. Hawley, Katherine A. Holcomb, Foundations of Modern Cosmology, Second Edition, Oxford 2005, S. 95). Es ist bemerkenswert, dass diese ‘masselosen Teilchen’ bei genauem Hinsehen doch auch so ‚konzipiert’ sind - weil sie in der Tat die ‘Ruhmasse Null’ haben (müssen), damit sie in die Formel e=mc2 eingesetzt werden kann, ohne dass der Wert  für die Energie Null wird, sich stets mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, was eben bedeutet, dass ihre Energie zugleich den Wert für eine verschwindende Masse darstellen muss, so dass nichts übrig bleibt auf der rechten Seite der Formel als das Quadrat der Lichtgeschwindigkeit bzw. diese selbst, während diese Teilchen ja per Definitionem, jedenfalls das ‚Photon’, das hier nun als Teilchen identifiziert wird, während Licht ja ebenso Wellencharakter ‚hat’ bzw. aus bestimmten Gründen, die eben für uns gelten, ohne dass wir sagen könnten, für wen oder ob das anders wäre für fiktive Andere, die wir und wiederum nur innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft bestenfalls vorstellen können, so dass wir unweigerlich auf sie zurückfallen müssen, selbst wenn wir uns das ‚ganz Andere’ vorzustellen und zu konzipieren versuchen. Nicht, dass das verboten sein müsste. Es ist aber darauf hinzuweisen, dass das nach Auskunft derselben Wissenschaftsphilosophie an dem Versuch, sich ein solches ganz Anderes, sei es als Welt oder als Subjekt sich vorzustellen als gescheitert gelten muss, so dass dieser Versuch zwar nicht als illegal, aber als ‚nicht wissenschaftlich’ ausgeschieden wurde.

Es ist also ganz sinnlos, dann doch so zu tun, als könne das doch, wenn auch nur ein ganz klein wenig gehen, ‚nur mal zum Beispiel’ oder ‚hypothetisch’. Heißt das nun, dass die Energie des Photons gleich ist dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit dividiert durch diese selbst? Und was besagt das dann eigentlich? In jedem Fall kann man sehen, dass die begriffliche ‚Konzipierung’ des Photons nicht getrennt werden kann von einer Theoriekonzeption, die die gesamte Konstruktion von der kosmologischen Konstante der Lichtgeschwindigkeit ausgehend bewerkstelligt, und so auf den Grenzfall von Teilchen stößt, deren ‚Ruhmasse’ zugleich angesichts der ebenfalls aus der Theorie folgenden, wenn auch überprüfbar messbaren Bewegungsweise mit Lichtgeschwindigkeit als dem Grenzwert aller Geschwindigkeiten eine theoretische Fiktion sein muss, denn sie lässt sich mit Sicherheit nicht beobachten, und auch dies folgt aus der Theorie. Ein anderer, noch bedeutenderer Fall für die Schlüsse, die daraus zu ziehen sind für die Art der wirklichen Theorienkonstruktion unterhalb der Ebene des Erhabenen, auf der ihr erkenntnistheoretische Selbstreflexion operiert wie der Geist Gottes über der Finsternis der Tiefe,  ist die Postulierung, die aus der Theorie folgende Voraussage eines Teilchens von der Art des Gravitons, das eine entscheidende Instanz der empirischen Grundlagen bzw. der empirischen Überprüfbarkeit der Theorie, auf der ihr Charakter als Wissenschaft beruht, die dann lapidar so erläutert wird, dass es ‚bisher der Entdeckung entkommen ist’, was heißt, man kann es mit den verfügbaren Mitteln nicht identifizieren, lässt sich davon aber nicht stören und setzt die empirische Anbindung der Theorie zwar nicht einfach geradewegs aus, aber es läuft nicht nur darauf hinaus, dass man das tut, wenn man diese Entdeckung bzw. die Einlösung der Prognose immer aus dem Jetzt in eine fiktive Zukunft verschiebt, in der sie dann wieder nicht erfolgt, wie man ja wohl inzwischen wissen kann, es sei denn, man ‚nimmt’ sich einfach von irgendwoher Zeit oder lässt sich von irgendwoher einfach Zeit zuteilen, und damit geht die Theorie über in eben das, was sie an ihren erledigten Vorgängern als deren Splitter im Auge höchst kritisch hervorgehoben hat, als Immunisierungsstrategie bezeichnet hat, während man die Theorie aus Gründen, die nicht so einfach hingenommen werden müssen, nicht als ‚falsifizert’ betrachtet, einfach deshalb, weil man dann fordert, durchaus nicht unbegründet, dass man eine umfassendere oder wenigstens ebenso leistungsfähige zuvor haben sollte. Aber das ist auch gar nicht als unakzeptierbar zurückzuweisen. Es geht vielmehr darum, dass eine restlose Desanthromorphisierung nicht gelingen kann, einfach deshalb, weil in jede Theorie unvermeidlich und unausrottbar die speziellen Bedingungen der Erkenntnis eingehen müssen, die mit dem Menschen als dem theoriebildenden, erkennenden und eine ‚Welt’ konzipierenden Wesen gegeben sind, anders gesagt, dass der Mythos und die Fiktion aus der Theorie so wenig wie aus der Wissenschaft auszutreiben sind, weil auch Theorie und Wissenschaft nicht anders zu denken sind als nur durch den Rückbezug auf den Menschen, von dem sie ausgehen, und den sie in letzter Konsequenz betreffen.

Das positivistisch-pragmatizistische Bündnis der Theorienkonstrukteure mag zwar so etwas wie eine ‚zweite Naivität’ oder ‚Unschuld’ der Theoretiker simulieren und auf diese Weise dann auch den Respekt vor der Tradition so weit senken, dass eine hemdsärmelige Herangehensweise der Bastlertruppen, die da überall operieren, zunächst wenigstens zu theorieähnlichen Gebilden führt, deren Status durch das einverständnisinnige Kopfnicken der Eingeweihten, die sich dann gern als ‚Wissenschaftlergemeinschaft’ propagieren – im Gegensatz zu den Wolfsraufereien um die Karrieren, die dann auch, mangels Finanzierungs‑ und Stellenplänen, auf andere Bereiche überschwappen und Finanzmarktblasen fundieren, um das Handeln zu legitimieren bis zur praktischen Falsifizierung des Marktes und dieses Handelns durch sich selbst, aber das rächt sich eben, und hat jenseits der Grenzen der Erhabenheit der Teilchenphysik und der an die Forschungsergebnisse aus den unterirdischen Zyklotronen, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang stehen mit dem kaum mehr als solchen erkennbaren gestirnten Nachthimmel über ihnen, der den meisten Städtern nur aus Erzählungen oder Fernsehsendungen bzw. Bildschirmschoners bekannt ist, brutalere Konsequenzen und Massenfolgen noch als die schon vorgezeigten Ergebnisse dieser Wissenschaft, von denen man historisch und auf den Menschen bezogen nicht abstrahieren kann, und sei es auch in der bekannten Formel vom ‚Fluch und Segen der Wissenschaft’, die ja nur bedeutet, dass man entschlossen so weiter machen wird wie bisher und immer im Bündnis mit denselben Kräften und immer, wie bisher, auf Kosten anderer, auf deren Schicksale der Fluch abgewälzt wird, damit der Segen der Forschung bzw. der, der sich für die Posteninhaber einheimsen lässt, sich einstellt, und nach uns die Sintflut.

Es ist kein Zufall, dass die kontinentale Philosophie, die trotz aller an ihr legitim zu übenden Kritik doch Grenzen und Bezüge klar gemacht hat, die einen darwinistisch unterfütterten Pragmatismus ebenso ausschließen wie einen naiven Positivismus oder die Übertragung der Einstellung von Garagen‑ und Hobbybastlern mit der Intelligenz zur technischen Bildbarkeit und praktischen Ingenieurstätigkeit, die sich dann in den mythischen Konstruktionen der Kosmologen und den con ihnen explosiv und inflationär unterbauten transmundanen und transphysischen mathematischen Hinterwelten vor dem Anfang (zumal von Raum und Zeit und der uns mit den Mitteln der Physik zugänglichen Vorstellung von Materie und materiellen Vorgängen) aller Anfänge, den sich eine in Science Fiction, in physikalisch‑mathematisch begründeten Mythos umschlagende Theorienerfindung aus dem ablesen zu können meint, was uns tatsächlich und ganz buchstäblich, ohne eine Umdeutung, die dann auch als empirisch betrachtet, was der direkt von seiner unmittelbaren Anschauung des Urknalls als Augenzeuge zurückkehrende Wissenschaftler, nachdem er also aus einer Phantasie, einem Tagtraum wieder aufgetaucht ist, aus erster Hand zu berichten weiß´, während er so tut, als wolle er uns bedeuten, wir müssten das genauso oder ähnlich sehen, wenn wir uns nur selbst überzeugen wollten, unter Hinweis darauf, dass einige hohe Kirchenvertreter sich geweigert hätten, auf Einladung Galileis durch sein Fernrohr den Jupiter zu betrachten, um die galileischen Monde ihn umkreisen zu sehen.

An der inzwischen Praxis gewordenen Eroberung der menschlichen Lebenswelt durch diese Selbstermächtigungsstrategien zur freien Erfindung und zum gewissenlosen Großexperiment mit der Biomasse (denn sich einzuschränken wäre ja ein unwissenschaftliches Werturteil, das die Freiheit ‚der Wissenschaft’ beschränkt, kurz: eine Gangsterbande daran hindern würde, sich mit allen Mitteln jeden denkbaren Zugang zu allem als zu manipulierendem Material zu verschaffen, was sich nur irgend aus der ‚Sicht der Wissenschaft’ dazu eignet, und davon bleibt dann nichts wirklich verschont. Es ist also die nackte Gewaltsamkeit einer Bestie, die sich hier zum ständigen Einwand dagegen beschränkt zu werden, Zugang zu allem zu verschaffen versucht, und hinter der angesichts der vergehenden ‚menschheitspädagogischen Barmherzigkeit’ der wissenschaftlichen Eigenpropaganda der ‚Aufklärung’ scheint mehr und mehr das Antlitz eines Ungeheuers durch, dass sich durch die Einverleibung der gesamten verfügbaren energetischen und stofflichen Welt, als einer freien Ressource, ernährt und über der Biomasse des Homo sapiens aufbäumt als das Raubtier, das sich am Fleisch der als Nahrungsreserve gehaltenen Herde mästet.

Die wissenschaftliche Selbstbetrachtung konzentriert sich mehr denn je darauf, ihre Überlegenheit gegenüber dem Mythos, dem prälogischen Denken, der Religion gegenüber herauszustellen. Sie präsentiert sich als gelungene Flucht aus dem Mythos, während sie an ihren Rändern und in den ‚fortgeschrittensten Zivilisationen’ längst in ‚junk science’ und bereitwillige politische Kontrolle übergegangen ist. Wissenschaft ist, was wir  bzw. die uns regierende Politik für wünschenswert halten, und noch brutaler: Was bezahlt wird oder Gewinne und materielle Vorteile verspricht. Das bedeutet am Ende unvermeidlich eine Regression von Wissenschaft auf eine Form. Es geht im wissenschaftsförmige Erzeugnisse, wobei zuvor definiert wird, was als wissenschaftlich gilt und das Definitionsmonopol dafür bei denselben Verwaltungen und Großorganisationen liegt, die die Berufslizenzen vergeben und die Aufträge sowie sagen, was sie haben wollen oder für ‚sinnvoll’ halten, und in diesen Zirkel der Macht zugleich die Personalrekrutierung und Re‑Rekrutierung einbinden.

Der Entfremdungsbegriff der Theorie von Karl Marx, die Analyse der Warenform ist für die Bestimmung dessen worum es geht, ein Ansatzpunkt. Er bedarf aber der Erweiterung. Richtig ist daran der Einsatz damit, dass man eine Sozialwelt, die ein für allemal schon da gewesen zu sein scheint bevor man selbst, das Bewusstsein, das sie bereits als Normalität, als das Selbstverständliche internalisiert hat, überhaupt auftauchte um sich ihr gegenüber zu sehen. Die Eltern geben mit ihrem gesamten Verhalten zu verstehen, dass dies alles selbstverständlich so ist wie es ist. Zudem zeigen sie, wie man es richtig macht. Darauf zu kommen, dass es naiv ist, und keineswegs selbstverständlich, dass dies ein Erscheinungsbild ist, das seine Herkunft und Kontingenz nicht von sich selbst her zugänglich macht, das ist der Einsatzpunkt für die Wissenschaft, um die es hier geht und in allem Nachdenken über die Welt stets geht, und welchen Namen das bekommt und welchen Umfang das hat, hängt von dem Inhalt ab, den sie haben muss gemäß des Vorverständnisses von ihrem Gegenstand bzw. den Gegenständen, mit denen sie sich befassen muss um ihr Ergebnis zu erreichen oder ihm wenigstens näher zu kommen.

Ist das Verhältnis des Menschen in der Form der alltäglichen Einstellung eigentlich in unterschiedlichen Epochen unterschiedlich aufgrund der Unterschiede der Wissensformen oder der mittels ihrer verfügbaren technischen Zugänglichkeit der Welt? Sind die Werkzeuge nicht im Wesentlichen immer dieselben, nur in unterschiedlicher Vergrößerung und Wirkungsreichweite, während sonst alles gleich ist? Ändert die ins Bewusstsein dringende Problematik der von Menschen gemachten Rückwirkungen auf sein Leben und seine Zukunft etwas an dieser grundsätzlichen Haltung? Gibt es nicht immer, auch in einem wissenschaftlichen Zeitalter, eine grundsätzliche, durch die Leiblichkeit bedingte alltägliche Haltung aller Menschen aller Zeiten? Haben nicht der Medizinmann, der Kleriker, der Wissenschaftler allesamt einen von ihrer Leiblichkeit bedingten Bezug zu ihrem Leben, der ungeachtet der unterschiedlichen Ansichten, die sie jeweils zeitbedingt und wissensbedingt zu diesem Leib und seiner Welt haben der aller anderen Menschen auch ist, auch wenn es Unterschiede geben mag, die die Lebensstile (des Bauern, des Nomaden, des Städters) mit sich bringen?

Ob man morgens aus einem Zelt tritt in die Steppe, um sich um seine Herde zu kümmern, aus einem Gebäude geht um die Straßenbahn zu erreichen, in einem Bankgebäude Finanzprobleme in der Kreditabteilung bearbeitet, oder an einer Drehbank stehend eine Kurbelwelle bearbeitet, aus einem Langhaus auf die Lichtung des Regenwaldes tritt oder als Fischer ausführt oder zurückkommt von einem Fischfang…man hat stets dieseselbe Perspektive auf eine nach Art einer aus ihrem sich mit dem eigenen Leib bewegenden Mittelpunkt einer und derselben Welt sich zu befinden.

Freitag, 21. August 2009

Was ist der Unterschied zwischen Stalin, Roosevelt, Churchill und Hitler? Hitler hat verloren. Andererseits, was soll das anderes heissen als: „Wer zuerst stirbt hat verloren.“ Welche Kriterien lassen sich hier überhaupt, in diesem Bereich eines wesenlosen, erfundenen und fiktionalen Abhubs ‚oberhalb’ (ist das wirklich irgendwie ‚weiter oben?) der Existenz der Tiergattung Homo sapiens bzw. alles Lebenden angeben, an denen etwas ähnliches ablesbar wäre wie das, was den Kampf der Männchen um die Begattung der Weibchen (das Vorrecht der Begattung zu sagen, wäre ja schon eine Ideologie. Deshalb ist es bezeichnend, dass es ständig gesagt wird, obwohl es in diesem Terrain des Lebens weder Recht gibt noch eine andere Rangfolge als die im Kampf, auch auf Leben und Tod ermittelten Faktizitäten.) determiniert (‚regelt’ wäre auch schon ideologisch. Überhaupt sind alle rhetorischen ‚Erfindungen’ – Metapher, Metonymie, Synekdoche…. – Nur die Ironie, die eine minimale, wenn auch in ihren Folgen auf Andere, die Schwächeren abgewälzte Distanz gegenüber dem eigenen Tun oberhalb eines kriminellen Zynismus indizieren könnte - fehlt ersichtlich, während der Zynismus eine externe Steuerungsfunktion übernommen hat in einer Sprache, die oberflächlich bestimmten (noch oder gerade) postulierten Kriterien der ‚political correctness’ folgt, und dabei die Funktion hat, den Zynismus der Handelnden, die in dieser Sprache, diesem Sprechen ihren ‚humanen Objekten’ , die Welt erklären zu kaschieren bzw. zu bemänteln, ein Mäntelchen, das zunehmend fadenscheinig wird oder schon immer aus einem eher dünnen Stoff gemacht ist, bloßen Worten. - etc. ebenso viele Verzweiflungstaten einer Phantasie, die in Bezug auf die ihr zur Verfügung stehenden, an die Wahrnehmung angelehnten Vokabeln vor einem armseligen Reststand steht und diesen Bestand ständig weitergehend überladen muss mit keineswegs daraus abgeleiteten oder ableitbaren sekundären Bedeutungen, um einen sich erweiternden Bereich der Poiesis, der Praxis und der Techné  und der Mimesis mit Bedeutungen überhaupt fixieren zu können. Man kann das besonders gut an der Umgangssprache der logischen Technologien erkennen, die sich aus der Technik der Signalverarbeitung entwickelt haben, und zudem eine erklärungsbedürftig Neigung, dies alles in militärischer Terminologie abzuwickeln und die gesamte Technik mehr und mehr mit Kontroll‑ und von betriebswirtschaftlichen Metaphern und Artefakten zu durchsetzen, wie man das an dem ‚Betriebssystem’ des derzeitigen ‚Markt‑Führers’ sehen kann.

Vernunft ist Privatsache geworden, ohne dass man sie in derselben Weise offiziell entmachtet hätte wie die Religion, mit der die Macht sich als Staat von jeder Rücksicht außer der, die die Macht diktiert, befreit hat, indem sie ihre Kontrollfunktion zunächst korrumpiert und dann liquidiert unter Hinweis, dass die von ihr selbst induzierten Konsequenzen ihrer Politik des ‚divide et impera’ ja doch nur zu einem unentscheidbaren Streit geführt hätten, den zu beenden sie berufen und damit auch schon legitimiert sei. Was anderes setzt sich da wiederum durch als die Rückverwandlung des in den Himmel gehobenen ‚Guten Hirten’, der seiner Herde vorangehend, diese in guter Absicht durch die Zeitläufte führt, in die mörderische Bestie, die sich von denen der ‚freien Wildbahn’ dadurch unterscheidet – und das wäre dann der echte Fortschritt - , dass sie keine Nahrungskonkurrenten mehr duldet in Bezug auf das in ihr Eigentum übergehende Fleisch der Herde, dessen Verzehr ausschließlich ihr zusteht, ersichtlich ohne dass das wirklich klappt, denn nun geht der mörderische Kampf der sich mästenden und immer zu immer größeren Großformen heranwachsenden Bestien untereinander erst richtig los, während ihre Herden den Planeten überweiden in dem Wahn, wenn sie nur die Herde des mächtigsten unter diesen Monstren sind, müsse es ihnen und ihren Nachkommen einmal besser gehen.

Der einzige Vorteil, den der Wahnwitz der mit wachsender Beschleunigung sich vollziehenden so genannten ‚Veränderungsgeschwindigkeiten’ des ‚Sozialen (soziale Veränderung heißt bekanntlich der durch die administrativen Waschmaschinen der Sprache gegangenen, mit Weißmachern aufgehellte ‚newspeak’, aus dem alle Gewalt und Vergewaltigung verschwunden ist, alle Schindereien und Betrügereien eliminiert, so dass nichts übrig bleibt als die vage Vorstellung eines nirgendwo wirklich aus dem vorliegenden vollständigen Phänomenbestand erläuterten zeitlichen Veränderung von etwas, das als ‚das Soziale’ gar nicht existiert, denn es müsste sich ja um ein Objekt handeln, das als Konstante ausmachbar sein müsste. Da bei genauem Hinsehen aber von nichts die Rede ist, als dass sich einfach ‚Alles’ verändert, gibt es auch die Konstante, die die Substanz darstellen müsste, die Grundlage, an der sich diese Veränderung beobachtbar vollzieht nirgendwo in oder jenseits dieser Theorie. Wenigstens damit ist indessen, wenn auch höchst indirekt, etwas korrekt, wenn auch keineswegs ‚ehrlich’ oder absichtlich ausgedrückt, nämlich dass dem Zugriff der Macht prinzipiell nichts entzogen sein darf, alles zur Verfügung steht (für Paradigmawechsel, Reformen, Regulierung, Kontrolle. Das ist in der Tat ein Bekenntnis, und zwar das zum Totalitarismus, denn was anderes ist damit gesagt als dass es nichts gibt, das nicht einer arbiträren Verfügung der Macht zur freien Verfügung steht. Das inhärente Kalkül dieser schwammigen Theoreme ist dieser unbegrenzte Verfügungsanspruch. Deshalb gibt es auch keine Menschenrechte, denn die kann es nur geben, wo es eine sei es auch im Prinzip überschreitbare, insofern also kontingent erscheinende Begrenzung gibt, die gleichwohl aufgrund einer nicht disponiblen Entscheidung zugunsten einer Selbstbegrenzung der Macht diese Macht ihrer Absolutheit bewusst beraubt.

Alles andere ist nur eine auf die Zeit umgelegte Lüge. Damit ist der Beleg der Realität des Totalitarismus gegeben ohne Rücksicht auf die öffentlichen Diskussionen, mit internen oder externen Bezügen, die sich entlang des Narzissmus der kleinsten Differenzen als ‚politischer Diskurs’, also mit größtmöglicher Grobkörnigkeit flächendeckend organisieren um den Schein zu totalisieren, weil er von allem anmaßend redet und schwätzt, sie auch alles erschöpfend in den Grenzen seiner ‚Logik’ und ‚Dynamik’ (man betrachte noch einmal die Wortbedeutung von ‚dynamis’) abgehandelt und abhandelbar. Alle diese Termini sind geliehen und sollen Qualitäten dieses ‚Diskurses’ suggerieren, die er nicht hat. Es ist das, was Heidegger das Gerede nannte und was Gehlen noch, mit Bezug auf die seinerzeitig hauptsächlich papiernen Grundlagen das ‚Zeitungsbewusstsein’ nannte. Inzwischen ist es ein pausenlos vom Band einer ausgebreiteten und global diversifizierten Industrie laufendes Endlosprodukt, das wie Stahl usw. im Walzwerk vom Band läuft und bei jedem Durchgang platter wird. Was Orwell und Huxley dazu meinten, die das in die Form eines die Moderne schon in den Kategorien ihres eigenen Mythos beschreibenden ‚Romans’ brachten, ist im Prinzip nachlesbar gültig.

Es ist einfach die Wahrheit einer richtigen Prognose, die hier zu betrachten ist, zu der die verstaatlichten, von der Macht für zusätndig erklärten Wissenschaften schon nur noch bestenfalls Beschwichtigungen beitrugen, bevor auch hier das ‚Aussterben der Vertreter des alten Paradigmas’ wie von selbst dafür sorgten, dass die ‚jüngeren’ – sonst lässt sich wohl von ihnen gar nichts sagen, der Art ihrer Erziehung, den Bedingungen des Erwerbs ihrer ‚Qualifikation(en)’, denn eine reicht inzwischen schon nicht mehr zur Bezeichnung der wirklichen Kompetenz(en) – Nachfolger einen Paradigmenwechsel herbeiführten. In diesem Kontext erst ist die Wissenschaftstheorie Thomas S. Kuhns und seiner ‚Wissenschaftlergemeinschaft’ erst eigentlich als eine Form des organisierten Verbrechens erkennbar. Man täusche sich nicht darüber, dass man ja hätte widersprechen können. Man konnte nicht. Nicht zufällig ist die Unanwendbarkeit dieser ‚Rekonstruktion der Wissenschaftsgeschichte auf die Geistesgeschichte und die Soziologie oder die Sozialphilosophie nie wirklich ernsthaft diskutiert worden, und keineswegs zufällig ist die schließlich nicht erst durch die übliche, mit immer größerem ‚wissenschaftlichem Rabatt’ vor sich gehende Durchreichung des Terminus ‚Paradigmawechsel’ endlich bei sich selbst angekommen, als er in der halbgebildeten Politik eines arroganten Bonzenschwarms zur Bezeichnung desjenigen Paradigmawechsels angewandt wird, der den zu Recht diskreditierten Terminus ‚Reform’, selbst schon ein Produkt aus Orwell’s Analyse der politischen Sprache des newspeak, durch den des Paradigmawechsels ersetzt, also durch einen Paradigmawechsel, der endlich zur Eigenschaft eines Regierungsstils wird, der allen Menschen gleichermaßen unverhohlen unablässig droht, ihnen den Boden unter den Füßen zu entziehen und den Himmel auf den Kopf fallen zu lassen, also kurz, indem Ost und West zu einer Synthese kommen in der Einheit eines Handelns, das sich gleichermaßen an Mao Tse Tung geschult hat wie an der Wissenschaftstheorie der USA und ihrer beschäftigungslosen Bombenbauer, die dann eben, wie seinerzeit Cortez und Consorts angesichts ihrer Arbeitslosigkeit in Spanien sich andere Betätigungsfelder in Mexiko suchten, um dort dann glänzend zu reüssieren. Die Grundlage dieses Regierungsstils, selbst also globale Synthesen, ist die permanente Revolution, die alles verflüssigt und damit das Damoklesschwert eines auf ihn gegründeten faktischen Totalitarismus einer Verwaltungstechnologie der Population über eine Population verhängt, die darauf hinaus läuft, die Biomasse des Homo sapiens als eine zu Nutztierherde zu verwerten.

Das ultimative Ziel dieser Form der Machtausübung ist die Tierverwertung an der Tiergattung Homo sapiens. Aber dieses Ziel ist ebenso der Ausgangspunkt dieser Form der ‚Verwaltungstechnologie’, die inzwischen ganz unabhängig ist von der ‚politischen Form’ bzw. der möglichst platten, informationsarmen – man erinnere sich: Information ist die Unwahrscheinlichkeit des Auftretens eines Zeichens in einem Zeichenvorrat einer kommunikativen Apparatur. Die Sprache der Politik – damit ist der gesamte Alltagsbetrieb der rhetorischen Behandlung und Begleitung von der ‚Konstitution’ der ‚Nachricht, über die ‚Berichterstattung’ bis zu der Hierarchie der Kommentare bis hinaus in die wissenschaftliche Begleitforschung gemeint, aus der dann wieder per Diffusion oder aufgrund des Narzissmus der infinitesimalen Differenzen, also einer vielschichtigen Beziehung zwischen vorsätzlicher oder fahrlässiger oder kompetenter, also qualifizierter Ignoranz, verleugneter Übernahme oder Übernahme durch kritische Ablehnung, Behauptung des jeweiligen Gegenteils, Verfehlung oder bewusste ‚para‑noia’ gegenüber dem möglichen Zusammenhangs von Frageabsicht und Antwortabsicht neue Varianten vorzeigbarer ‚Originalität’ generiert werden können, die Unterschiede betonen indem sie sie erfinden ganz ohne Bezug auf eine zugrunde liegende Sache, Aneignungsvorgänge, die darauf hinauslaufen sollen, Monopole zu bilden in Bezug auf in bestimmter Weise sprachlich organisierter ‚Wissensformen’ Programme, Organisationen (Christian Science, Mormonen, Scientology,  Politische Parteien, Institutionen der ‚politischen Bildung’, die bestimmte Versionen in einem ‚pluralistischen Wissensgefügen’ eine Gefolgschaft zu ‚bilden’ oder zu sichern versuchen, wissenschaftlich zu institutionalisierende Fächer oder Forschungsprogramme (z. B. ‚binge-drinking unter Jugendlichen und Collegestudenten, ‚happy-slapping’ in städtischen Problembereichen, am liebsten von der Uni aus zu Fuß zu erreichen, NGO’s mit undurchsichtigen Anliegen und ‚Aufträgen’ von schwer zu ermittelnden Finanzquellen usw., Außenministerien, Geheimdiensten, Erziehungssystemen, Hilfsorganisationen usw.).

Letztlich zeigen alle diese Formen, die sich angesichts des mehr und mehr unbemerkt bleibenden offensichtlichen Mangels einer ihnen vor‑ oder überzuordnenden Grundlage ihrer Beurteilung vor dem Hintergrund des Gebotenen, Möglichen und allgemein aus den Beständen ablesbar Zugänglichen, das ja historisch sich stets vermehrt, also einen wachsenden Gesamtbestand darstellt, eine eher abnehmende Potenz zu seiner Verarbeitung, so dass das Niveau, auf dem sich ‚die Forschung’ und ‚die Wissenschaft’, also letztlich administrativ erfundene und aus diesen und jenen bürokratieinternen ‚Gründen’ bzw. als Resultat von schwer durchsichtig zu machenden Prozessen, wo nicht unmittelbare Macht‑ oder militärische oder Kontrollinteressen im weitesten Sinne, in dem Scientology und die staatlichen Erziehungssysteme von der Wiege bis zur Bahre ein zusammenhängendes Kontinuum bilden, ermächtigte Wissensformen (Vg. Spranger), sich in Anpassung an den jeweils zur Verfügung stehenden ‚pool’ der nachwachsenden Generationen, die einfach in irgend einer Weise ‚organisiert’ und unter Kontrolle gebracht werden müssen mit den drei Mitteln der Drohung (Gewalt), Erziehung und Gewöhnung, und Privilegierung und  Belohnung (anders, bei Franz Neumann: Gewaltandrohung, Überredung und Vorteile) also stratifiziert und so unter Kontrolle gebracht werden muss mit Mitteln, die so oder so die ‚Chance, für einen Befehl Gehorsam zu erlangen’ mit der höchstmöglichen Wahrscheinlichkeit versieht.

Keiner der als Soziologen sich präsentierenden oder geltenden Autoren, soweit sie das jedenfalls könnten, hat sich jemals, so weit ich das sehen kann, dazu geäußert, dass und wie eigentlich jeder von ihnen auf seine Weise, indem er einen ‚Beitrag’, einen ‚Ansatz’, eine – gelegentlich auch erst sehr nachträglich aus einem Ansatz oder Beitrag in eine solche erst von ihm selbst oder seinem Verlag, wer weiß das schon so genau umbenannte  - neue ‚Grundlegung’ lieferte, die Soziologie mehr oder weniger auf sein eigenes Wissenschaftsverständnis umgeschrieben oder stillschweigend umdefiniert hat, nicht ohne dem Leser den Auftrag zu erteilen, nunmehr alle seine Verwandten und sozialen Bindungen hinter sich zu lassen, um im Geiste des jeweils neuesten Meisters diesem getreu nachzufolgen, natürlich unter Gebrauch eines Urteilsvermögens, das sich angesichts des gerade gelesenen als disqualifiziert erwiesen hatte, denn schließlich war er nicht selber darauf gekommen, dieser Wissenschaft, die er gerade noch als seine Sache, am Ende gar als seine Zukunft betrachtet hatte, eine Beschäftigung, die gerade erst begonnen haben mochte, und nun eigentlich nur gegen das Eingeständnis einer so tiefen Beschämung eingetauscht werden konnte, dass sich diese zugleich mit dem Eindruck verbinden musste, dass überhaupt nicht klar sein konnte, wie nun weiterzuverfahren wäre, zumal dann, wenn der Meisterdenker mögliche Auswege aus dem u. U. schicksalsentscheidenden Dilemma – denn es war dann ja zu überlegen, was sonst zu tun sein könnte, wenn man aus dem Versuch, sich wenigstens eines Gedankens zu versichern, schon überführt worden war, dass man sich längst verdacht hatte, nicht aufopfernd genug sich in die Sache gekniet hatte oder eine unwissenschaftliche Vorliebe für bestimmte, nun unversehens als überholt zu betrachtende Einstellungen zu dem wissenschaftlichen Thema an sich entdecken musste, die – z. B. in aller Unschuld als mit der Beschäftigung nicht nur kompatible, sondern ganz selbstverständlich mit ihr zusammengehörige ‚Werturteile’, die, statt eine nicht von Jedermann geteilte Form des erwünschten Engagements auszumachen, vielmehr eine beschämende Verfehlung, unwissenschaftliche Vorurteile und Disqualifikation darstellten. – sich als Naivitäten, als Blauäugigkeiten, als Überreste einer im Kern traditionalistischen Haltung mit diskreditierten ‚religiösen’ oder ‚moralisch‑ethischen Wurzeln, als unakzeptable Voraussetzungen jeder wissenschaftlichen Betätigung zu gelten hatten, die zunächst einmal wenigstens beiseite gesetzt werden mussten, als ‚private Motive’ aber besser eliminiert werden mussten aus den Grundeinstellungen, mit denen man an die Beschäftigung herangehen musste, wenn man hier zu einem Erfolg kommen wollte. Unvermerkt begann damit der Übergang zu einer Dressur im Namen eines Wissenschaft, die sich nun nicht mehr als Gegenstand des Interesses, als Motiv, das man nur meinte wiederfinden zu müssen im Bestand des Wissens, das es so oder so enthalten würde, und der Beweggrund für das Studium, den man meinte aus einem unproblematischen Vorverständnis beziehen zu dürfen in Übereinstimmung mit mitgegebenen Vorstellungen, z. B. einer lebensweltlichen Einstellung gegenüber dem Problem der Gerechtigkeit, wie es der Anwalt eines Klienten haben mag, der, von der Unschuld seines Klienten überzeugt, diesen vor Gericht verteidigt, oder das gleichwertige der Einstellung des Arztes gegenüber dem kranken Patienten, dem Leidenden, der ihm gegenübertritt, geriet in eine Art von Grundsatzkritik, vergleichbar mit der am Eingang eines plötzlich als zweifelhaft erscheinenden Lokals unerwartet die Abgabe bestimmter Kleidungsstücke und aller Waffen verlangt wird, oder der Anspruch erhoben wird, bestimmte Kleidungsstücke zu tragen, andere wiederum nicht usw.

Dazu kam Anderes. Ich kaufte pflichtgemäß eine gerade erschienene Studie. Ihr Titel war ‚Student und Politik’. Die Lektüre hing nicht in der Luft. Ich war auf einem beschwerlichen Umweg ohne die Unterstützung meiner Familie gewissermaßen gerade an der Universität angekommen, als sich eine gewisse Unruhe bemerkbar machte in der Öffentlichkeit. Ich war gerade ‚Student’ geworden. Ein Buch erschien: ‚Was wollen die Studenten’. Ich konnte da lesen, was ich will. Eigentlich hatte ich das Buch sozusagen nicht bestellt. Ich hatte gar nicht wissen wollen, was ich will, jedenfalls nicht von diesem oder auch einem anderen Autor. Ich fand dieses Machwerk eine unverschämte Dreistigkeit. Nichts sonst. Nun kam es dicker, ersichtlich, denn nun wurde ich nicht einmal mehr mit einem bestimmten Artikel, wenn auch im Plural angesprochen, sondern ohne, als bloßes Massenindividuum. Einer der Autoren war ein Kriegsheld mit Adelstitel.

Damit hatte ich wenig zu tun und ich meinte, dem Adel und den Kriegshelden nichts zu schulden, das etwas dergleichen rechtfertigen konnte, und schon gar nicht diesen merkwürdigen Typus eines von oben herab über ein Wesen namens ‚Student’ im Zusammenhang mit ‚Politik’ zu berichten war, an der Student offensichtlich mitgewirkt hatte, eine ebenfalls unverständliche und genau genommen geradezu blödsinnige Verhaltensweise, die mich davon überzeugte, dass der Student ein minderwertiges Wesen sein musste, der sich durch von ‚Wissenschaftlern’ aufgestellte Gatter treiben ließ, sei es um sich ein paar Bonbons als Belohnung zu verdienen, sei es aus purer Dummheit, die ihn darüber täuschen musste, zu was er sich da hergab, indem er sich in einen dressierten Hund verwandeln ließ ohne das zu bemerken. Im Übrigen, wen ging das eigentlich etwas an. Waren das nicht, gerade dies, sogar garantierte Privatsachen, in denen sich keine Schnüffler herumtreiben durften, und was das nicht gerade wieder ausdrücklich garantiert worden, nachdem es bisher, jedenfalls nach dem Verständnis der Menschen, in deren Umgebung ich aufgewachsen war, ohnehin als selbstverständlich gegolten hatte, ganz gleich, was immer sich irgendwer einbilden mochte, der ‚das anders sah’. Überhaupt gab es das noch nicht, dieses: Das kann so oder auch anders sehen. Die Ausredenkultur hatte sich noch nicht aus den Löchern der aus guten Gründen hinter verschlossenen Türen öffentlich geltender Normen stattfindenden Lebensweise der Lumpen herauswagen können, die daraus dann, im Zuge der Universitätsreform eine Waffe machen sollten, die inzwischen die Norm der Wissenschaft längst erobert und auf ihr Niveau heruntergebracht hat.

Es mag auch sein, dass das zu bemerkende Absinken des literarischen Niveaus der so genannten soziologischen oder sozialpädagogischen Sprache auf das Niveau von Bedienungsanleitungen und Gebrauchsanweisungen, wo nicht miesen Kochrezepten aus der diskreditierten Volksküche – in der dieses gekocht wird, der zuzubereitende Fraß ist – mich anekelte. Ist es wirklich notwendig, dass und wenn es darum geht, dass man über Menschen spricht, das Niveau des Romans oder anderer Literatur, sagen wir: Bahnwärter Thiel von Gerhard Hauptmann, oder Effie Briest von Fontane, oder Aus der Suche nach der verlorenen Zeit von Marcel Proust auf eine so unverschämte Weise unterboten wird, und man diese Autoren nicht in Stücke reißt, wenigstens in der Kritik.

Samstag, 22. August 2009

Heute in der Nacht, wachte ich auf, etwa um halb drei Uhr, und während ich herumwanderte im Raum entschlüpfte mir plötzlich das Wort ‚bemerkenswert’, und als ich wie aus einer Trance aufmerkte, um mich zu fragen, was das denn, was mir dieses Wort entschlüpfen ließ, formte sich daraus der Satz: „In manchen Augenblicken fand ich die Welt bemerkenswert.“ Später glitten meine Assoziationen zu einem Buch über Modern Cosmology, das ich gerade noch einmal lese (es ist weiter oben schon erwähnt), und ich betrachtete meine Erinnerungen über den oft sehr enthusiastisch ausfallenden Unterton, dem eine mehr oder weniger gut kaschierte Überheblichkeit und Überlegenheit gegenüber den normalen Sterblichen beigemischt ist, denen die tiefen Weisheiten dieser Berufsgruppe innerhalb des Berufsbeamtentums nicht zugänglich sind, und die sich, je nach Auslegung in einer langen, auf die Vorsokratiker, spätestens auf Aristarch von Samos (hier klingt auch ‚Adel’ an), oder einer kurzen, mehr oder weniger lapidar auf Einstein zurückgeführten genealogischen Reihe der geistigen Abstammung einordnen, ohne so recht zu bemerken, dass so oder so die weitaus meisten Gewährsleute zumal der längeren Reihe durchaus keine (zudem deutschen) Berufsbeamten gewesen sind (ihre institutionelle Existenz beruht auf einem der ersten von den Nationalsozialisten erlassenen Gesetz, dem ‚Gesetz zur Wiedereinführung des Berufsbeamtentums in Deutschland“, das die Grundlagen für die Logistik legte, die dann alles erst ermöglichte, was sich darauf in zunächst zwölf Jahren ‚aufbauen’ ließ.)

Es gibt hier keine Unschuld, denn hier ist eine der Wurzeln der Kontinuität dieses Gebildes, in dem sich Mentalität und institutionelle Kontinuität ihre Selbsterhaltungsbasis, die zugleich die der Vermittlung durch die Personalrekrutierung ist, erhalten können.). Ich kam daher zu einem weiteren Satz, morgens, als ich aus dem Alptraum aufgewacht war, in dessen Abyssus ich in jeder Nacht erneut hilflos und voller Angst vor dem Schlafenmüssen zu versinken verurteilt bin wie der Kapitän des ‚Totenschiffes’ aus dem Märchen von Wilhelm Hauff, in dessen erinnerter Kindheitslektüre ich heute die damalige Ankündigung der nunmehrigen Wiedererkennung meines Selbst sich abzeichnen sehe. Das eigenartige und etwas verwunderte Grauen, das mich damals, wenn ich aus Anlass einer der vielen ‚Erkältungen’, die meine Kindheit in einem im Winter nicht geheizten Raum begleiteten und durchzogen, während deren ich mich oft am Rande des Todes, auf einer entsetzlichen Folterbank fühlte, nicht in die Schule gehen konnte (musste, denn ich fürchtete mich an jedem neuen Tag vor ihr, den Bestien der ‚Schulkameraden’ ‚Lehrer’, denen ich dort schutzlos ausgesetzt war, und dem Weg dorthin durch das verwunschene Dorf, auf dem mir manchmal ‚Spielkameraden’ aus der Nachbarschaft auflauerten, um mich zu quälen und zu drangsalieren, in dessen Traumzeit meine eigene Verwünschung nach Art des Zwerg Nase, in dem ich mich ebenfalls voller Grauen und Angst wiedererkannte), diese Märchen oft wiederlas, und die einen ungemein tiefen Eindruck, eine Art unauslöschlichen Abdruck in meiner Seele hinterlassen haben, so dass ich heute oft meine, ob es nicht besser gewesen wäre, ich hätte sie nie gelesen, eine Überlegung, die sich auf viele der ‚angeblich oder vermeintlich ‚wissenschaftlichen’ Lektüren übertragen lässt, die ich ständig vor Augen habe, ohne zu wissen, ob und inwieweit sie nicht alle zu dem Alptraum beitragen, der sich meiner in jeder Nacht bemächtigt und mein Gehirn oft an der Grenze des ihm Erträglichen mit Traumarbeit beschäftigt, dieses eigenartige und diffuse Grauen ist exakt das meinen gesamten Leib beherrschende Gefühl, mit dem ich sei es in der Nacht oder am Morgen erwache, so dass es danach wenigstens eine Stunde braucht, bis ich eine gewisse erträgliche seelischen Balance gefunden haben, die mir die Aussicht auf den Tag erträglich erscheinen lässt. Es ist dieser Umstand, der mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Satz ja eine erhebliche Einschränkung eher als eine positive Haltung wiedergibt. Ich fügte also einen weiteren Satz an: „Aber da wird doch auch oft furchtbar übertrieben.“

So also kommt die Überlegung von einem Satz zum anderen. Denn zunächst schrieb ich einfach nur den einen Satz auf und danach, ohne eine bewusste Zwischenüberlegung, den anderen. Erst die Einfügung in diesen Text förderte diese Expansion des zuvor gar nicht vorhandenen ‚Zwischenraums’ zutage, aus dem indessen die schwarze Melasse der nächtlichen Alpträume quillt, die mich so lange ich zurückdenken kann, in Wahrheit beherrschen, so dass alle Versuche, auf diesem schwarzen See von Teer ein Gebäude aufzurichten oder auch nur eine Strohhütte, vollkommen vergeblich sein müssen. Es ist dies, was mich mit der Wahrheit der Tragödien der Griechen und weit Älteren als grundlegende menschliche Wahrheit der Existenz und des Daseins derart verbindet, dass mich der lächerliche sozialpädagogische und instrumentelle Optimismus, den Freud um Übrigen ja nicht teilt; es hieße seine eigenen Einsichten vollständig missverstehen. Es wird über dem ewigen ‚Sexualismusvorwurf’ gar nicht mehr wahrgenommen, was für einen von dem wissenschaftlichen Optimismus abgedeckten Abgrund Freud inmitten dieser Palmenstrandidylle wieder aufgerissen hat mit dem Mut des Kämpfers, der die Medusa besiegt, indem er ihr Bild nur im Spiegel seines Schildes ins Auge fasst, was dieser Wissenschaft erkennbar nicht so zu liegen scheint, denn sie gehorcht doch stets offensichtlich einem ihr nicht zugänglichen unbewussten Voraussetzung ihrer bewussten erkenntnistheoretischen Anstrengungen, die aufs genaueste übereinstimmen mit den gewöhnlichen Konstitutionsmechanismen des Alltagsbewusstseins in seiner pragmatischen Orientierung, die sich zusammen mit den Erstaunlichkeiten der kulturellen, wissenschaftlichen und technisch‑technologischen Anstrengungen, die ja solche des Entkommens sind, die die Welt eines stets bloß vorläufig Entkommenen schaffen sollen, in der er sich sicher fühlen können soll, betrachten lassen müssen, damit die Impulse, die diesem allem zugrunde liegen, nicht nur als stolz vorgeführte Errungenschaften missverstanden werden (diese stolze Angeberhaltung beschreibt schon Balzac an seinen kleinbürgerlichen Rentnern (Pere Goriot). Sie sind Antezedenzien der alsbald folgenden Katastrophe, der Pleite und des Konkurses, des Untergangs der Existenz, die sich an die Artefakte klammert wie der Schiffbrüchige an die Plankentrümmer eines in einem Sturm untergegangenen ‚Schoners’, der nicht anders kann als nun von dieser Anklammerung an diese Habseligkeiten auf dem sturmumtosten unendlichen nächtlichen Meer des Lebens eine Rettung erwartet, während er langsam das sich eintrübende Bewusstsein verliert.

Es ist nicht dies, was die in diesem Sturm noch mögliche Befreiung ermöglicht, in dem es keinen festen Punkt gibt und keinen Grund für einen Standpunkt, der sich halten ließe, sondern nur die Einsicht, die diese conditio humana erkennt und anerkennt. Es ist die Verzweiflung, die das Gebilde hervorgebracht hat, von dem die Lebenden nun immer brutaler gefangengehalten werden. Die Behauptung, die seit Max Weber die Soziologen beherrscht, die dumm nachplappern, es handele sich hier um einen wie immer zu bewertenden Prozeß der ‚Rationalisierung’, ignorieren stets zugleich, nachdem sie die Psychoanalyse auf den ihr zugewiesenen Platz der Zuständigkeit für Randphänomene ohne eigentlich ‚soziologische Bedeutung’ verwiesen haben (So gesehen sind diese Leute von Beruf eigentlich sei es auch ‚wissenschaftliche’ oder gar transzendentale’ oder auch posttranszendentale Platzanweiser.) die nun natürlich ebenfalls in die Klinik eingewiesene und dort in erkennntnistheoretischer Quarantäne neutralisierte Bedeutung dessen, was die Psychoanalyse unter ‚Rationalisierung’ nicht zufällig und durchaus mit einem Bezug auf den vermeintlichen ‚Begriff des Motivs’, der hier genauso genommen schon vor seiner psychologistischen Nobilitierung, die übrigens in Niklas Luhmann’s Systemsoziologie ganz naiv und ohne jede Reflexion auf ihre längst belegte Unbrauchbarkeit als wissenschaftlicher Grundbegriff, der auch durch den argumentativ informierten Rückgriff auf die alteuropäischen Tradition nicht vor der analytischen Destruktion als eines lediglich Abgeleiteten gerettet werden könnte.

Der Rationalismus, der sich selbst als Rationaliserung in die Geschichte projiziert, um sich dann als höchhstes Produkt und Grundlage alles Nachdenkens des Menschen über sich und seine Welt von Anfang an wiederzuerkennen, wie er sozusagen stets auf dem Weg zu sich selbst ist, und zugleich den so genannten Erwachsenen definiert ohne die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass dieser ein jeweils mit der wechselnden Selbstidentifikation dieser Ratio als Ausgeburt eines aus den kulturellen Beständen und den von ihnen geformten Seelen ihrer jeweiligen Hüter sich so oder so verändernden kulturellen Klischees (Entscheidungsfreudigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Informiertheit, Leistungsfähigkeit, alles ‚Qualitäten’, die vor allem eine gemeinsame Voraussetzung haben. Dass die so ‚qualifizierten’ nichts Besseren zu tun haben, als stets sogleich bei jeder sich bietenden Gelegenheit laut auszuposaunen was sie ‚gelernt’ haben, als sei das alles selbstverständlich, und zu deren seelischen Voraussetzungen ebenso unerkannte wie kontingente Einstellungen zugrunde liegen, die keineswegs selbstverständlich sind, wenn man die darin kompensierte und untergetauchte Abhängigkeit von – Anerkennung um jeden Preis, den Wunsch nach Selbsterhöhung durch Gefolgschaftsbildung, überhaupt den verzweifelten Wunsch nach Anerkennung und Superiorität über Andere wieder erkennt, alles Sachverhalte und Beziehungsphantasien, die natürlich der ständigen Mitteilung und Mitteilungsbereitschaft als einer wesentlichen Voraussetzung bedürfen, so als seien Vernunft und Verstand, Kenntnis und Erfahrung, Orientierung und Urteil als solche erst dadurch, dass sie ständig mitgeteilt und anerkannt werden, das was sie, wenn den Worten auch nur ein Funken von Sinn zukommt, der Sachverhalte bezeichnet, die nicht vollständig von Zufällen – z. B. der ‚Anerkennung’ oder ‚Auszeichnung’ durch eine wie immer konstituierte und zusammengesetzte, sei es auch ‚soziale’ oder ‚kommunikative’ Zufallsumgebung oder Zufallszusammensetzung dieser Umgebung zukommt, unter allen (!) Umständen und unabhängig von ihnen sein müssen, wenn sich, wer immer das bestreitet, nicht darauf hinweisen lassen will, dass er gegenstandslosen Unsinn redet.

Es gibt keine erzwingbare Verpflichtung dazu, sich erst in einer Balgerei mit einer Meute bissiger Köter als zu erfolgreicher Selbstbehauptung fähig erwiesen zu haben, bevor man sich als ‚vernünftig’ oder auch nur als dem Leben gewachsen identifizieren darf, und es gibt keine Verpflichtung, dies erst zu ‚beweisen’. Man kann das jederzeit umkehren, zumal angesichts der universalen Herrschaft einer solchen Meute mörderischer Köter, vor der niemand seine Vernunft zuerst zu beweisen hat, damit diese das anerkennen, sondern die umgekehrt die Pflicht haben, ihre Anmaßungen als Erwachsene, als Lehrer und Hüter der Kultur, und sogar als Menschen oberhalb des Faktums, dass sie empirisch vorzeigbare Gattungsexemplare der Tiergattung Homo sapiens sind, erkennbar bedenken zu können und angesichts ihrer faktischen und empirisch vorliegenden Handlungen sich zunächst selbst als das zu rechtfertigen, was Vernunft usw. ausmacht, und zwar nicht, weil hier einfach die Verhältnisse einfach als umgekehrt in derselben Weise in Anspruch genommen würden, wie das dem dreisten Antrag entspricht, der damit zurückgewiesen wird, sondern weil sie es sind, die sich zunächst und zuerst und angesichts ihrer Handlungen in der von ihnen selbst ganz richtig, aber von einem projizierten Objekt unrichtig und nicht durchhaltbar als vernünftig usw. zu erweisen hätten.

Den historischen Augenblick, in dem sich auf dem von dem ersichtlichen Versagen (ohne Rücksicht darauf, wer sich hier als Sieger und wer sich hier als Verlierer identifiziert vor dem Hintergrund nicht einer aus der Selbsterkenntnis schöpfenden kulturellen Reflexion, sondern nur vor dem Hintergrund einer doch von denselben Leuten inzwischen als gegenstandslos abgefertigten nationalistischen politischen Rhetorik, einer Rhetorik der Macht im Übrigen, insofern sie ja das, warum es kulturell geht, auf diese Weise aus dem Blick rücken mittels unerträglicher Vergröberungen der so genannten Betrachtung, die keinen wissenschaftlichen Status beanspruchen kann, ganz gleich wie viele Professuren dafür, als Berufsbeamtenposten, schon vergeben worden sind, und ganz ohne Rücksicht auf die so im System der Großverwaltungen und der verstaatlichten Erziehung institutionalisierten Strukturen, die nichts definieren als ein Zwangssystem der Knechtung der unterworfenen Populationen. In diesen Strukturen ist der Faschismus vielmehr siegreich. Es ist der Zustand nach der Konsolidierung, wenn man den Faschismus nicht so sehr als Ästhetisierung des Lebens als vielmehr als Politisierung der Wissenschaften vom Menschen und von der Gesellschaft und Geschichte erkennt, der die Ästhetisierung (in der Form der Großapparaturen der Freizeitindustrien, die Ästhetisierung des Alltagslebens durch die Produktwerbung, Reiseindustrie – es gibt deshalb auch keinen ‚sanften Tourismus’ -) lediglich assistiert.

Dies zu schreiben und die Geduld dazu aufzubringen ist für mich mit den Qualen des Prometheus, so wie ich sie mir immer vorgestellt habe beim Lesen des Mythos, ganz genau deckungsgleich. Es ist ganz richtig, Zeus dafür verantwortlich zu machen, und auch, dass Prometheus aus einem älteren Göttergeschlecht stammt als der nunmehrige Herrscher über die Welt. Wenn er mich nicht befreit, werde ich ihm seine Zukunft nicht offenbaren.

Wie macht sich diese innere Haltung, wenn, weil und wo sie das Handeln eines heranwachsenden Lernenden leitet, dem in der Rolle des Zeus auftretenden Lehrer als von ihm zu verstehendes ‚Verhalten’ bemerklich? Antwort: Garnicht, wenn er nicht das Handlungskonzept an das beobachtete Verhalten anlegt, das dieses Verhalten, das in Wahrheit ein Handeln ist und höchst bewusst, auch und gerade dann, wenn dieses Konzept dem Beobachter nicht mitgeteilt wird, da es ja seiner zuvor von ihm erklärt in Anspruch genommenen Kompetenz zugehört, dass er dies aus dem ‚Verhalten’ erkennt, denn davon, dass er das kann, indem er die dafür zuständige und in Anspruch genommene ‚Kompetenz’ hat, hängt ja nun umgekehrt, seine Qualifikation, die er hier aufs Spiel setzt, ganz und gar ab.

Denn es ist ja empirisch überprüfbar, ob oder dass er das kann, und das Urteil darüber liegt wiederum bei dem, der seinem Verhalten ein klares Handlungskonzept zugrunde legt, das er nicht mitteilt, damit er die tatsächliche, und nicht nur die in Anspruch genommene oder einfach per Position derart behauptete Kompetenz seinerseits ermitteln kann, während diese ihrerseits versucht, sich der Einsicht aus der Position des zum bloß beobachteten, zum Objekt depotenzierten Anderen, der den Sinn seines Verhaltens kennt, durch eine mittels ihrer suggestiv, durch die mittels eine Hypnose induzierten Projektion einer nicht gegebenen Fähigkeit sich der empirischen Überprüfung zu entziehen, indem sie sich mittels dieses Mechanismus dem Urteil entzieht, und derart die in Anspruch genommene Kompetenz und Qualifikation der unabhängig von der Autorität und ihren Suggestionen und Prärogativen vorgenommenen empirischen Überprüfung zu entgehen – wie sie mittels und im Verlauf einer ganz gewöhnlichen Kommunikation unter beliebigen Bedingungen angestellt werden kann, in die auch wahnhafte Identitätszuschreibungen eingehen mögen, deren Ermittlung ja gerade eines der Ergebnisse der Untersuchung ist, die über das Urteil entscheidet. Was sich der sich als autorisierter Beobachter mit einer Kompetenzprärogative – des jus primae noctis aller Verhaltenstheoretiker – per Position, die mit der der impliziten meist krud machtbestimmten Definition, der Selbstidentifikation des Erwachsenen zusammenfallen kann, angesichts deren differentialdiagnostischer Unterscheidung von dem, was unter dem Aspekt des Wissens, soweit das ‚Kompetenz’ sein kann oder darf oder muss – wozu braucht man eigentlich noch Kompetenz und Qualifikation, wenn man eine konsequent wissenschaftliche Einstellung realisieren kann, und diese auf dem organisierten Zusammenhang von Urteilskraft und ihrem auf die bezogenen Material beruht, aus dem sie wiederum durch dessen Organisation auf eine noch genauer zu bestimmende Weise hervorgeht, während alles, was unterhalb dieses Niveaus bleibt, auf Kenntnis, Fähigkeiten, Fertigkeiten und ‚Lernerfolge’, also ein passables Gedächtnis und eine bereitwillig akzeptierte Konditionierung hinausläuft, die nicht mit einer wissenschaftlichen Einstellung zur Welt gleichgesetzt werden kann, auch wenn noch so viele ‚wissenschaftliche Ergebnisse’ in den dabei resultierenden Typus der praktisch bildbaren technischen Intelligenz eingehen mögen, die dann hinreichenden background liefern mag für die Belange instrumentellen Handeln.

Das muss natürlich früher oder später auf die bekannte Formulierung führen, die behauptet: „Man kann nicht nicht kommunizieren“, eine aus der signalverarbeitenden Industrie zum Dogma der informationstheoretisch orientierten Sozialpsychologie avanciertes Axiom, das auch als solches bezeichnet wird. Man muss überprüfen, inwieweit eine sei es auch abgewandelte Form dieser Behauptung auch einer ‚sprachtheoretischen Grundlegung der Soziologie’ zugrunde liegt. Es wird indessen zu zeigen sein, dass die ‚Theorie der kommunikativen Kompetenz’, neuerdings als ‚sprachtheoretische Grundlegung der Soziologie’ geoutet, nicht auf den Kommunikationsbegriff der Telekommunikationsindustrie und ihre Usurpation des Kommunikationsbegriffs entlang der aus den USA kommenden Fraktion der inzwischen wie in Deutschland auch privatisierten Kriegsindustriemonopole, die dabei dennoch im Umriss nach wie vor ungeachtet der so genannten Pluralisierung sowohl existieren als auch identifizierbar sind, die in Deutschland schon von Adolf Hitler selbst als organisatorische Strategie eingesetzt wurde zum Zweck der Diffusion der je für sich fraktionalisierten Machtpartialstrukturen genutzt wurden, zur systematischen Schaffung einer strukturellen Unübersichtlichkeit, die ‚jeden Widerstand zwecklos werden lässt’, wie das von Kempski in ausgesprochen luziden Analysen gezeigt hat, ebenso natürlich wie die faktische Gegenstandslosigkeit der ‚Menschenwürde und des ‚Widerstsandsrechts’, und der nebenbei auf diese Strategie das Scheitern des Stauffenbergattentats bzw. des ‚20. Juli’ zurückgeführt hat (Jürgen v. Kempski, Recht und Politik, Studien zur Einheit der Sozialwissenschaft, Schriften 2, Ffm. 1992).

Eine Untersuchung der informellen Kommunikation (die auch in von politischen Parteien besetzten Organisationen im gesamten Kontext der Verwaltungen gern zur Vermeidung von aktenkundigen Vorgängen genutzt werden, hauptsächlich durch die Nutzung der internen Apparate der dort durchaus als schätzenswert aufrechterhaltenen ‚oralen Tradition’, wo die ‚parole’ im Sinne Saussure’s also durchaus struktureller und strukturbildener und strukturstabilisierender Aktivposten ist) in Großberwaltungen würde auch im Sinne einer ‚Mentalitätsgeschichte’ mit Sicherheit Ergebnisse erbringen, die auf ‚kulturelle’ Kontinuitäten vielleicht viel weniger verweisen müssten als auf die der Barbarei der siegreichen Eroberer, die die Institutionen in einem entschlossenen und mit rücksichtsloser Gewaltsamkeit durchgeführten ‚Schnitt’ besetzt und mit der sei es passiven, sei es aktiven, oder ahnungslosen Unterstützung bzw. Duldung der mangels einer angemessenen Beherrschung der Sprache der Eroberten nicht zu den entsprechenden Differenzierungen fähig waren, an der es ihnen indessen auch deshalb gefehlt haben dürfte, weil die gern von der wie schon gesagt, grobkörnigen politischen Rhetorik, die die lingua franca der undurchsichtig gewordenen Verflilzung der Mentalitäten und Interessen von Siegern und Besiegten, Gegnern und Freunden, ja sogar der einstigen Todfeinde der inneren sei es nun neo‑ und altreligiösen (Nationalismus und Internationalismus) oder in einem engeren Sinne auf der Unterscheidung sich einmal mittels Ideologemen selbst und untereinander ‚identifizierenden’ (eine, wenn man untersucht, worauf das praktisch hinausläuft, eine ebenfalls ungemein grobkörnige, eher an polizeilichen Kriterien orientierte Angelegenheit: ‚Und wasmachstnduso’?, eine Eingangsfrage, aus der sich meistens ein Gespräch entwickelt, das deshalb implizit als ‚faschistisch’ in derselben grobkörnigen Terminologie bezeichnet werden darf, wenn auch unzureichend präzise, weil es darauf hinausläuft, dass sich die Beteiligten gewöhnlich auf einer Ebene ‚begegnen’ und vor allem ‚abschätzen’, die das Stereotyp einer Situation phantasiert, die die Kommunikation in den Warteraum projiziert, in dem sich die Bewerber um dieselbe Stelle begegnen, und nun versuchen herauszufinden, ob es ihnen gelingt, sich in der Kommunikation des Eindrucks zu versichern, dass sie im Verhältnis zu ihren jeweiligen ‚Gesprächspartnern’ diesen gegenüber rangüberlegen sind, was auf eine zugleich ungemein tief abgesunkene animalische Regressionsschicht verweist als auch auf die Struktur und praktische Faktizität, in der sich die Individuen vorfinden in ihrer Imagination, eine Imagination, die dadurch zugleich, durch diese nicht als solche bewusst werdenden Automatismen, zugleich zur intersubjektiven Realität wiederum verfestigt, also auf eine höchst selektive und dennoch zugleich in jeder Hinsicht kontingente Weise stabilisiert wird, weil sich ersichtlich den Bewusstseinsverfassungen, die sich darin nur als passive Agenturen dieses ihnen gegenüber in jeder Hinsicht vorrangigen Struktur des ‚(A)Sozialen – der Ausdruck ist nur in Erinnerung an das gewählt, was ihm de facto als sein Ersatz, die Substitution durch das genaue Gegenteil entspricht, eine Veränderung, die sich bekanntlich auch in der darauf bezogenen administrativen Selbstermächtigung ausdrückt, die als ‚sozial’ alles belegt, was an sozialer Kontrolle deshalb darauf zuzugreifen sich ermächtigt sehen zu können meint, was just deshalb, weil dieser Zugriff sich als notwendig und legitimierbar erweist, eben nicht mehr als das ‚Soziale’, sondern als die Trümmer und Überbleibsel des Sozialen nach seinem Untergang hinterbleibt, ein Untergang, die dieselben Gewalten organisieren, die sich dann dazu ermächtigt fühlen, sich zum organisierten Zugriff auf die Trümmer als die Objekte dieses Zugriffs zu legitimieren, ohne die neuen Artefakte als Produkte eigener Zugriffe identifizieren zu wollen oder zu können, das läuft auf dasselbe hinaus und markiert eine tatsächlich darin erscheinende Impotenz mit weiteren erwartbaren Folgen insofern dieser Zugriff auf das aus eigener Ermächtigung Zertrümmerte diese Artefakte weiter auf eine kaum absehbaren Weise verwandeln muss, am Ende mit einem die Populationen als Ganze oder fast Ganze erfassenden Hospitalismus isolierter Tiere unter dem Eindruck einer universalisierten Käfighaltung, während die Objekte dieses organisierten Terrors sich weigern, Eier zu kaufen, die von auf dieselbe Weise gehaltenen Hühnern zu kaufen.

Sie nehmen die von Hühnern aus Bodenhaltung, weil das der Daseinsform des gewöhnlichen Stadtbewohners der Megacities besser entspricht. So findet man sich wieder in der Lebensumwelt der von der eigenen ‚Lebensform’ – auch dies längst schon ein haltloser Euphemismus; wenn man die Sache betrachtet, die Referenz dieser bloßen ‚Be‑Deutung’ bedenkt bzw. wirklich ins Auge fasst und angesichts dessen die Unangemessenheit der Bezeichnung bedenkt, die aus einer anderen Welt ist, die sei es fiktiv ist, bloße philosophische Wunschphantasie, oder vergangen.

Wie auch immer, wenn die Soziologie einer sprachtheoretischen Grundlegung fähig ist oder wenn sich zeigen lässt, dass diese ihre Grundlegung aus wissenschaftlichen Gründen ist – man kann das so begründen, dass man wiederum auch zeigt, wie die Methodologie von Karl Marx selbst ihre eigene Kontinuität zu bewahren vermag, indem sich die in sie eingehende methodische Reflexion auf die Voraussetzung ihrer Kategoriengewinnung derart eingebaut erweist, dass sie die Realgenesis ihrer grundlegenden Kategorien als Realabstraktionen bewusst kennt, weiß und vorab in Rechnung stellt derart, dass die von ihr im Augenblick der Gegenwart ihrer eigenen Initiierung gewählten tatsächlich grundlegenden Kategorien sich als ablösbar schon vorab vorstellen lassen, wenn und indem sich die von ihr vorgefundene Gegenwartsform der von ihr vorgefundenen Vergesellschaftungsform dadurch auf andere kategoriale Grundlagen verschiebt, dass zunächst nur rudimentär und in ihrer einmal fundamental werdenden Zukunftsbedeutung für die Vergesellschaftung im Verlauf der weiteren nicht so deutlich gewesene Mitgegebenheiten sich aufgrund der inzwischen überschaubar gewordenen nunmehrigen Gegenwartsform im Augenblick unserer Gegenwart tatsächlich als nunmehr grundlegend, führend und in diesem Sinne fundamental gewordene erkennen und deshalb methodologisch die Kontinuität wahrende  Ersetzungen, Substitutionen vornehmen lassen, die zugleich die wissenschaftshistorische Einheit des Gegenstandsbereichs sichern sowie die auch erkenntnistheoretische Garantie des reflektierten, des in der Theorie bewusst bleibenden Zusammenhangs zwischen der empirischen Basis der Theoriebildung und ihrer sowohl konstitutiven als auch genetischen Bedeutung als Motor und Aggregat der Hervorbringung auch dieser nunmehr auch für die Theorie, weil für den Gegenstandsbereich führend gewordenen Kategorien.

Es kommt also nicht nur darauf an, auf dem Wege einer wissenschaftlich angeleiteten ‚Kritik’ in der Tat eine sich immer weiter ausbreitende Amnesie anstelle und als Wissenschaft zu institutionalisieren, indem man sich einfach freimachen zu könne meint von dem, worauf alles Wissen beruht, insofern ihm eine jedem solchen Wissen zugrunde‑ und vorausliegende Tätigkeit, die grundlegende Einstellung, die nicht der instinktiven Repetition und die bloße, auch in neuen Kostümen nur als Mimesis, als Ritual verstehbare Nachahmung der Form, als die bloße Ähnlichkeit mit bekannten Artefakten hinausläuft, wie sie als das Beste, das aller Lerntheorie als Resultat aus ihren eigenen Voraussetzungen beschieden werden kann, also eine Aktivität zugrunde liegt, die sich in nachahmbaren Resultaten, die von diesen ausgehend und an ihnen, nicht an dieser Aktivität und Tätigkeit orientiert und auf sie bezogen immerhin ‚nach ihrem eigenen Bilde als Objekt und in hinreichender Ähnlichkeit mit ihm produziert werden mögen (Ansätze und Faktoren, Beiträge und  Aspekte, vorbereitende Bemerkungen usw.) dann auch darstellen kann (aber nicht muss, ohne dass dieses gar nicht als solches erkennbare ‚Fehlen’ – etwa auf einem vermeintlich das Mögliche erschöpfenden Markt, vorausgesetzt nur die von seinen Grundlagen und Voraussetzungen her implementierten hinreichenden Bedingungen der Möglichkeit erschöpfender Erpressung der gegeneinander auf Leben und Tod in Stellung gebrachten Individuen als Normalatmosphäre des individuellen und kollektiven Lebens – auf eine zugleich daraus zu erschließende Abwesenheit oder sogar die aufgrund erfolgreich konstituierter Rahmenbedingungen ausgeschlossene, und, weil erfolgreich verunmöglicht, im vorgreifenden Schluss als gewissermaßen ontologische Unmöglichkeit vorgegriffen werden könnte. Man kann diese Überlegung an einer von der Gegenwartskosmologie vor allem aus den pragmatisch ausgelegten USA erläutern, die sich zur privaten Weiterbetreibung des SETI‑Projekts entschlossen zeigen, das tatsächlich lange vom Staat, den USA finanziert worden ist.

Es ging und geht darum zu ermitteln, ob es, wie angenommen wahrscheinlich anhand von Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die ja auch die staatliche Finanzierung der anhaltenden Suche nach ‚bewohnbaren – genauer von ‚uns’ bewohnbaren Planeten – im bekannten, sagen wir etwas näheren Universum begründen helfen, herauszufinden, ob es in dem der Untersuchung zugänglichen Bereich ‚intelligentes Leben’ gibt. Ausgangspunkt ist, dass zumal die Suche nach Signalen sich auf die Identifizierung ‚intelligenten Lebens etwa auf dem ‚Niveau’ ‚unserer’ technischen Zivilisation oder darüber bzw. knapp darunter verweisen könnte und SETI konzentriert sich darauf. Es ist erstaunlich, und das ist nicht ironisch gemeint, denn hier geht es um das Selbstverhältnis einer politisch organisierten, global präsenten und in seiner eigenen Aktivität ungemein und ebenso omnipräsent wie unübersehbar wirksamen kollektiven Identität, die sich und ihr Selbstbewusstsein auf ihre stolz ausgestellte globale wissenschaftliche Führung und technologische Überlegenheit stützt. Nun haben die heutigen ‚Amerikaner’ ja eine bekannte Geschichte, deren Bedeutung für die Selbstreflexion, die sich derartige Unternehmen vornimmt, offenbar nicht angemessen in Betracht gezogen werden. Denn sie haben die – stets verächtlich als ‚Indianer’ stigmatisierten Amerikaner, die sie vorfanden, die also von zunächst hauptsächlich europäischen und geradezu unbeugsam christlichen, vorwiegend protestantischen (in Nordamerika, auf dem Boden der heutigen USA) ja ohne Weiteres und mit der fast unbegreiflichen Selbstgerechtigkeit eines die Bestie im Menschen freisetzenden Puritanismus verschiedener Sorten diese, die wirklichen Amerikaner so gut wie ausgerottet, vorsätzlich und zusammen mit den Lebensformen, die die Lebensgrundlage dieser Population dargestellt hat.

Diese Amerikaner waren intelligentes Leben, und die heutigen Amerikaner haben sie zuvor tatsächlich entdeckt als sie erst einmal nahe genug herankamen, dass ihnen die von ihnen ausgesandten Signale vernehmbar wurden. Nun gut, man wird davon ausgehend dürfen, dass der diesem Selbstverständnis selbstverständliche Erfolgsbegriff darin besteht, dass sie in jedem Fall die intelligentere, die fortgeschrittenere Kultur und Zivilisation dargestellt haben, eine Überzeugung, zu deren Revision niemand einen Anlass sieht bisher, eine Haltung, deren materielle Grundlage hier zunächst außer Betracht bleiben soll, und sei es nur um Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Man kann dem Leser ja auch etwas zum Selbstdenken bzw. zur Ergänzung überlassen. Wie auch immer. Fortgeschrittenheit und Überlegenheit im Verhältnis von Kulturen in diesem vorauszusetzenden, aber nicht nichtkontingenten Sinne, ist gleichbedeutend wenigstens mit der Fähigkeit der erfolgreichen Überwältigung der jeweils anderen, entdeckten Kultur oder Zivilisation. Entscheidend ist die Grenzleistungsfähigkeit, die hier allen Relationierungen zugrunde liegt. Diese Grenzleistungsfähigkeit ist die Fähigkeit zur Ausrottung des überwältigten Anderen.

Das ist die einfache Wahrheit jedenfalls dieses Selbstverstädnisses, dieses Selbstverhältnisses einer Kultur zu sich selbst im Medium des Verhältnis zu einer anderen, und jeder kann sich fragen, ob dieses ‚kulturelle Selbstverständnis’ und Selbstverhältnis im Ernst als die einer Kultur überhaupt benannt werden können, ohne dass man sich einer Konfundierung der Bedeutung der Termini ‚Gewalt; und ‚Kultur’ wenigstens im erkenntnistheoretischen Sinne schuldig macht, die nur so lange nicht entdeckt und bezeichnet werden kann, bzw. die Chance haben kann, unentdeckt zu bleiben, wie die Gewalt de facto die Kultur überwältigt, also selbst und als Ganze im Verhältnis der intendierten Ausrottung der Kultur durch die Gewalt steht. Tatsächlich hat hier also die Gewalt das Monopol der Definition der Begriffe und der Bedeutung nicht nur von Kultur, Wissen und Erfolg, sondern darüber hinaus insgesamt den des Wissens, der Wissenschaft selbst erlangt und zensiert de facto den von dem tatsächlichen Bedeutungsgehalt und dem Sinn der Begriffe und seiner Grundlagen ausgehenden Eigensinn des gesamten Umkreises der von ihr unterworfenen, unter ihre Kontrolle gebrachten Begriffe, ihrer Bedeutungen und Referenzen sowie der Veranstaltungen, die einmal der Erzeugung von Wissenschaft dienten, die nicht ihrerseits von einem hier als praktische Vorzensur unterstellten ‚Markt’ und der subsidiären Funktion des von seinen Interessen gesteuerten politischen Machtapparats her mehr oder weniger stillschweigend also als Unterabteilung letztlich militärischer Zwecksetzungen und den sich daraus immer höher zu einem den Globus umklammernden Riesenkraken aufgipfelnden Monsterformationen her vorverstanden werden kann. Wenn man das aber dennoch tut, dann sollte man sich zuvor vergewissern, dass man alles intelligente Leben schon unter Kontrolle, erfolgreich ausgerottet oder korrumpiert bzw. angestellt hat als Befehlsempfänger in einer Befehlshierarchie, in der die Bezahlung und die freiwillige Verpflichtung dafür sorgen, dass das eigenständige Denken zugunsten des bereitwilligen Befehlsempfangs substituiert ist. es kann auch eine Professur an der London School of Economics sein. Das läuft auf dasselbe hinaus, hat allerdings einige Nachteile, insofern sich das nicht Käufliche dem Markt entzieht und eigenständiges Denken und auf nichts als seine Grundlage in der Sache sich stellende (wissenschaftliche) Denken, eine auf Erkennen aus seinen unaustauschbaren Kriterien absehende Haltung sich gar nicht vor der Alternative anderen Entscheidung sieht und auch auf keine Weise dazu zu veranlassen ist, sich einer solchen, heterogen an es herangetragenen (Schein‑)Alternative zugunsten einer Entscheidung gegen sich selbst zu beugen oder sich dazu zwingen zu lassen, denn es gibt prinzipiell keine denkbare Entschädigung oder milder: Substitution, die ohne Verlust das sei es auch nur kompensatorisch zu ersetzen imstande sein könnte, was dabei auf dem Spiel stünde.

Die Unterstellung, intelligentes Leben könne also auf dem dem Vorhaben zugrunde gelegten Weg ‚entdeckt’ werden, enthält aus einer gewissen Ignoranz gegenüber den in das Vorhaben eingehenden Scheinselbstverständlichkeiten. Das ist die Scheinselbstverständlichkeit, eine Intelligenz entdecken zu wollen oder das zu können meinen, wenn sie nur existiert, die sich aller Möglichkeiten zu versichern imstande ist, die in Kommunikation, verstanden zunächst als der bloß hingenommenen Nebenfolge einer Rezeption der jeweils eigenen Existenz durch eine ‚andere Intelligenz’ oder ‚intelligente Lebensform’, etwa von der Art wie es die heutigen Amerikaner nach der oben erläuterten Voraussetzungen der Verfassung ihres Sozialcharakters, ihrer Selbstreflexion und ihrer Weltansichten, die ja in einem Punkt wenigstens zusammenhängen, aus dem sie gleichursprünglich abgeleitet werden müssen, und die insgesamt auf dem Gipfelpunkt ihres wissenschaftlichen Selbstverständnisses konvergieren, eingehenden Implikationen so weit antizipieren zu können, dass zuvor, vor der Handlung entschieden werden und bedacht werden kann, welche möglichen Folgen eine absichtlich oder nebenher hingenommenen oder unbedacht bleibenden Kommunikation in Betracht genommen werden müssen, bevor man sich sei es auch nur zufällig ‚entdecken’ lässt, oder weil auf einmal ein unbekannter, aber hypothetisch denkbarer Anderer aus unerfindlichen Gründen – nicht allerdings ohne dazu ‚eigene Ideen’ zu präsentieren, die vor dem Hintergrund der Bedeutung von ‚Lebensform’ zu evaluieren sind – auf die Suche geht danach, ob sich nicht Spuren der Existenz des so möglicherweise entdeckungsgefährdeten ‚intelligenten Lehens’ finden lassen. Es ist nach allem doch aus den Voraussetzungen, die der ‚Subjektivität’ des Suchenden ganz selbstverständlich zu Grunde liegen (In das USA denkt sich kaum mehr als eine marginale Minderheit nichts dabei, etwa eine Frau von sagen wir Mitte dreißig, die in einer wie immer zustande gekommenen Auseinandersetzung, wie sie dort längst zur gewohnheitsmäßigen Bestialität des Alltags der in Liebe verbundenen Geschlechter gehört, die halt auch mal Opfer kostet, man sollte sich also nicht darüber aufregen, was man selbst in jeder Sekunde mit produziert ohne auch nur im Traum daran zu denken, ob da nicht ein ‚kultureller Rechtfertigungsbedarf’ vorliegt, der alle Mitagenten und Nutznießer, die Indolenz und die Befürworter gleichermaßen zur Rechenschaft heran zu ziehen hätte, einen männlichen ‚Partner’ getötet hat, im Alter sagen wir von einundzwanzig Jahren, und, zum Tode verurteilt, die gesamte Zeit in einer Todeszelle verbringend, sich gebildet hat, gelernt hat, im Abstand von mehr als dreizehn Jahren von der schicksalhaften Verstrickung eine gewachsene und mit einem Urteil auch über ihre eigenen Handlungen ausgestatteten Person, dann dennoch eines schönen Tages kurzerhand hinzurichten.

Hier gilt die historische Identität so wie sie durch die Taten der Vergangenheit vermittelt erscheint derart, dass diese Identität nicht ohne diese Zurechnung und mit tödlichen Folgen für eine wie immer sonst an Lernvorgängen und an der Möglichkeit der Bildung gewachsenen Person gedacht werden kann, und mit der darauf aufsetzenden vollendeten Handlung, die diese Identität in Betracht zieht und ihr das Urteil nicht nur spricht, sondern es auch, angesichts der Zeit vollstreckt, indem sie darauf besteht, dass dieser Identität mit für sie tödlichen Folgen eine Begrenzung der zeitlichen Dimension, in der sie sich konstituiert hat in einer immerhin näher bestimmbaren, ihr unendlich an Machtpotential und an Widerstandsfähigkeit ihr gegenüber zu definierenden Umgebung, dann ist so auch die Identität dessen ohne weiteren Klärungsbedarf hinreichend bestimmt durch die Handlung, die unter diesen Umständen Identität zur tödlichen Konsequenz für ihr ausgelieferte Andere konfiguriert. Denn das ginge ja auch anders, jenseits der für kontingente Zwecke definierten ‚Identität’ dieser Art, die ja in der Tat nichts über die Identität sagt, sondern über ein Verfahren der ‚Identifizierung’, also nichts ist als das Resultat heteronomer Gewaltsamkeit von entschlossen mörderischer Konsequenz.

Nun sollte man also erwarten, dass dieser ‚König Ödipus’ doch auch auf seine eigene Identität nicht nur dieselbe akribische und wissenschaftlich angeleitete Ermittlung der eigenen Identität durch ein ebenso konsequent angewandtes Verfahren der ‚Identifikation’, die hier als Selbstidentifikation ein Selbstverhältnis erst in ein solches verwandeln könnte, insofern ja jede Unterbietung dieses ganz konsequenten Willens der Bestimmung von ‚Identität’ mittels ‚Identifizierung’ zu einem von seinem Erfolgsbegriff geleiteten glücklichen Ende führt, sondern sich auch von keiner wissenschaftlichen Beratung seiner Seher abraten lässt und auch nicht von Verwandten, die gute Gründe haben könnten, dass das lieber unausgeführt bleibt. Aber wie’s der Lauf der Welt so will, erschlafft hier der gerade noch so unbezwingbare Wille Supermanns zum bedingungslos gewollten Erfolg, perat mundus (die Aussetzung der Regeln der Physik ist das Lieblingsphantasma dieses über seine Möglichkeiten problemlos hinausgehenden Willens zur Verfügung über unbegrenzte Ressourcen, der bei diesen Grenzüberschreitungen auf einmal ganz leicht sogar seine ‚Intelligenz’ als Plunder hinter sich zurücklässt, nach Art der unersättlichen Hungerphantasien einer am Rande des Hungertodes vegetierenden, allerdings auch auf keine Weise zu sättigenden Bestie.

Die konsequente Anwendung des gegen Personen rücksichtslos – mit dem Trick der Abspaltung einer als ‚Sozialpsychologie’ kaum angemessen benannten und getarnten Kontrolltechnik, die geradeso gut auf dem Rodeo erlernt werden könnte, von der Methodologie der Geschichte, der Kulturgeschichte so gut wie der politischen, denn wenn man von einer auf einem Territorium politisch zusammengefassten Population als einer Nation spricht, ihr also eine überpersönliche Identität in der Zeit zuordnet, dann gibt es im Grundsatz keine methodologischen Unterscheidungen, die auf dieser Grundlage eine prinzipielle Differenz zwischen der Biographie, der Lebensgesichte eines Individuums, eines Organismus konstituieren könnten, wo und wenn diese über die bloße Geschichte einer Tierart in einen Bereich hineinreicht bzw. sich in diesem erst entfaltet, in dem es um Entitäten geht, die prinzipiell imaginärer Art sind, wie es Person, Kultur, Nation, als Identitäten grundsätzlich sind, als naturfremde Entitäten, die nur auf der Grundlage der symbolischen Welterschließung, eben denkbar sind und nur auf dem immer wieder gegenwärtig zu haltenden Umweg über die sprachliche Erschließung der menschlichen Lebenswelt bzw. Welt allgemein ver‑gegen‑wärtigt, also auch intersubjektiv, kommuniziert werden können, denn sie sind Produkte von Kommunikation, und hier ist nicht die Signaltechnik, sondern die Bedeutung gemeint, die auf den Herkunftssinn des Wortes im Griechischen zurückgeht, vom dem sich auch eine logische Technologie nicht zu lösen vermag, die auf der Logik des Aristoteles und der Mathematik des Euklid und des Archimedes insoweit aufbaut, dass sie ohne diese Grundlagen gar nicht denkbar und auch kaum existent wäre, denn es gibt hier keine nachweisbaren Notwendigkeiten, sondern nur nachträglich aus dem Faktischen zu rekonstruierbare Zusammenhänge. Bekanntlich sind die Quellen der modernen Rationalität zwar viel besprochen, aber im Vergleich mit anderen Kulturen, in denen sich nichts Vergleichbares geschichtlich vollzog, bleibt das eine ersichtlich von Kontingenz regierte Rekonstruktion und in gewisser Weise ebenso ein rätselhafter Zufall wie die Genese des Homo sapiens selbst und wie dieser Ursprung des als Ganzes in keiner Weise jemals wirklich ‚begreifbaren’ Universums, das uns die naturwissenschaftliche Forschung wie jede ihr vorangehende Weltkonzeption auch, in einer bestimmten Perspektive zeigt, die durch die Tatsache begrenzt ist, die wir sind.

Wenn hier also zu Ende gedacht wäre, was in die Voraussetzungen des Subjekts der Forschung von SETI eingeht, durch seine Genese, dann müssten die Forscher sofort zu einem Forschungsergebnis kommen, das in bester Übereinstimmung ist mit der Geschichte der Naturwissenschaften selbst in bestimmten ihrer Forschungsstationen, indem nämlich klar würde, dass das Phänomen, das auf das Ergebnis verweist. Längst vorliegt und es nur darauf ankommt, dass es ein aufmerksames und nicht an Vorurteile über das zu Erwartende fixiertes Bewusstsein als solches wahrnimmt und erkennt. Dann müsste angesichts der Forscher, die hier figurieren, erkennbar werden, dass es ein Forschungsergebnis über das Faktum der Existenz intelligenten Lebens im Universum unter Inbetrachtnahme seiner rechnerischen, aus der Theorie voraussagbar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits gibt. Es besteht in dem Faktum, dass sich bei diesen Forschern niemand meldet.

Erinnern wir noch einmal an die Theorie, aus der mit überwältigender Wahrscheinlichkeit, die an Gewissheit grenzt, was die Prognose betrifft. Das entspricht etwa der Voraussage des Gravitons aus der Quantentheorie der Gravitation. Es hat sich bisher der Entdeckung entzogen bzw. it escaped discovery. Man steht hier also in unmittelbar anwendbarer Analogie in Bezug auf die Überlegung (man vermeidet damit den Terminus ‚Theorie’) die die Existenz von intelligentem Leben im Universum aus der Theorie abzuleiten und vorauszusagen imstande ist und dann nach empirischen Instanzen sucht, die als ‚Erfüllungen’, als gültige Belege gelten können für das Vorausgesagte. In diesem selben Sinn kann man problemlos sagen, dass, was dem Graviton erlaubt ist bzw. der Theorie und Praxis, die es voraussagt, aber bisher nicht finden konnte, das muss auch gelten für die Voraussage einer Theorie, die mit der Physik ja zusammenhängt, und aus der von ihr aus zugänglichen Beschaffenheit des Universums folgt, die die Existenz von intelligentem Leben im Universum voraussagt. Man muss allerdings zugeben, dass die Formulierung auf eine eigentümliche Weise schweigt, ob die Instanz, die diese Aktivität dieser Suche trägt auch eine Intelligenz sein muss, oder ob hier Messgeräte ausreichen müssten, die einfach Strahlung auf eine bestimmte Weise automatisch nach einer in der Form einer als Signals aufzufassenden Differenz als Information identifiziert werden.

Denn auf mehr kann das apparatetechnisch zunächst nicht hinauslaufen im Rahmen einer von Subjektivität abstrahierten Signaltechnologie und Messtechnik. Immerhin wirft das die signaltechnisch nicht beantwortbare Frage auf, wer oder was eigentlich eine Identifikation eines Signals in dem Sinne gedacht werden muss, die dann als Feststellung soll gelten können, dass das Signal als Mitteilung wenigstens der nebenher sich ergebenden Dokumentation intelligenten Lebens im Universum aufgefasst werden kann, und wie eigentlich dieser Interpretationsvorgang bzw. diese Vergewisserung vor sich gehen soll. Denn erstens muss feststehen, ob diese Identifikation ihrerseits einer identifizierenden Intelligenz bedarf, diese also voraussetzt, wie diese definiert werden kann. Daraus ergeben sich aber sogleich Probleme der Verhältnisbestimmung, die das Verhältnis der definierenden und der dabei identifizierten Intelligenz betreffen, und diese erweisen sich sofort, angesichts der Unmöglichkeit einer Nachfrage der Art: ich habe etwas identifiziert, das ich für intelligentes Leben im Universum halte, und jetzt sollst Du, das so Identifizierte, mir sagen, bitte sehr, ob Du tatsächlich intelligentes Leben bist.

Was, wenn die gemessenen Entfernungen von der Signalquelle einen solchen Austausch in angemessenen Fristen zulassen? Dann steht doch nicht fest, dass man auch eine erhält, und man hat das Problem sich dann zu entscheiden, ob dies die Existent von intelligentem Leben um Universum bestätigt oder nicht. Was, wenn das so angesprochene intelligente Leben das für eine dumme Frage hält? Was, wenn das angesprochene Leben nunmehr die Entdeckung macht, dass es einen ausgesprochen unvorsichtigen Dummkopf entdeckt hat, den man zunächst in Sicherheit wiegen sollte, indem man entweder mit einer Modifikation des Signals, an dem dieser seine Vermutung festmacht, für die er nun eine Bestätigung verlangt oder wünscht, oder indem man das nicht tut? Was die angesprochene Intelligenz entdeckt ist eine Intelligenz, die sich ihres eigenen Urteils nicht sicher ist und das auch nicht sein kann, solange sie keinen Bescheid erhält, der ihr bestätigt was in der Anfrage der Gegenstand der Vergewisserung ist, und die in die Irre geführt werden kann durch eine ‚Veränderung’ des Signals, an dem sie eine diese Mitteilung beabsichtigende oder nicht beabsichtigende Intelligenz erkannt zu haben vermutet, und es ist dann schon die Frage wie intelligent eigentlich das Leben ist, das solche Anfragen an das Unbekannte stellt und dabei seine eigene psycho-soziale Vorgeschichte großzügig ignoriert und u. U. seine Vorstellung von ‚Leben’ an wissenschaftlich ganz unhaltbaren Vorstellungen ausrichtet, die sich vor allem dann nicht halten lassen, wenn das Subjekt der interessierten Anfrage selbst in Betracht gezogen wird unter dem Gesichtspunkt der historischen Erfahrung, die sich aus seinem eigenen Umgang, als Lebensform (und als ‚Intelligenz’ ?) mit seiner bereits zum historischen Faktum gewordenen tatsächlichen Entdeckung intelligenten Lebens im Universum und dem weiteren Verlauf dieser Entdeckung ergeben muss, die den tatsächlichen Umgang mit dem entdeckten intelligenten Leben bestimmt hat angemessen in Betracht gezogen wird, vielleicht mit der Erweiterung um die nun doch unvermeidlich gewordenen Empfehlung, auch angesichts seiner anderen Entdeckungen intelligenten Lebens im Universum, auch des unintelligenten übrigens seither zu einer angemesseneren Einschätzung des unterstellten Lebensbegriffs zunächst zu kommen aufgrund einer genaueren Selbsteinschätzung, um davon ausgehend noch einmal neu anzusetzen bei dem schon vorliegenden Ergebnis, das darin besteht, dass sich niemand meldet, und das der tatsächliche Beweis der wirklichen Existenz intelligenten Lebens im Universum ist, und zwar der mit Sicherheit unwiderlegbare, denn über die Distanzen ist ja hier nirgendwo geredet worden, etwa in dem Sinne: Die Existenz intelligenten Lebens im Universum ist nur dann als nachgewiesen zu sichern, wenn das als Beweis akzeptierbare Signal erstens darin besteht, dass es als solches akzeptiert wird zunächst – nach dem Muster bzw. Vorurteil: „Mäuschen sag’ mal Piep“.

Sagt Mäuschen dann nix, ist es nicht existent, und dass es nix sagt ist der Beweis. Man kann kaum ahnungsloser sein in Bezug auf die erkenntnistheoretischen Grundlagen dessen worum es hier geht als in diesen impliziten Bekenntnissen auf Undergraduateniveau betreffend das intelligente Leben im Universum, wie es auf der der US-highschool in Bezug auf interkulturelle Verhältnisse im Universum vom Bildungsfließband läuft, das sich diese Intelligenz dieses home‑schooling immer als einen Gegenstand vorstellt, der in einem US-Labor besichtigt und für einen Ph. D. ausgebeutet werden kann.

Die dabei vorausgesetzte Intelligenz ist deshalb, als das in der Bezeichnung Gemeinte, nicht das wirklich, es sei denn im Sinne einer Konvention Bezeichnete, insofern die Bedeutung von Intelligenz möglicherweise nicht so gedacht werden kann, wie es scheint, das sie hier gedacht sie, während sie als ungedachte einfach vorausgesetzt ist. – und dann auch verstanden werden kann in dem Sinne, dass es als Beweis aufgefasst wird. Was dabei wenigstens außer Acht bleibt ist das ‚Nullsignal’, das in seinem Ausbleiben besteht und als solches einer eigens darauf gerichteten Aufmerksamkeit bedarf, was seine mögliche Bedeutung als Beweis betrifft. Dasselbe gilt natürlich auch für das Signal, das als Antwort auf eine Anfrage aufgefasst würde, und es gilt auch für die Entfernung, insofern die Entfernung oder die Art des Signals nicht von sich aus etwas sagen über das hier zu präzisierende Kriterium der ‚Intelligenz’, wenn man einmal meint, schon zu wissen, was ‚Leben’ im Kontext von Intelligenz bedeuten soll.

Was besagt dies nun eigentlich, z. B. für die Soziologie, insofern sie auf sprachliche Grundlegungen aufgesetzt werden soll und man prüfen will, ob das hält. Nun, wenigstens so viel, dass man prüft, inwieweit diese Grundlegung nicht in noch abstrakteren Grundlagen ruht, von denen das hier angesprochene ja nur einen besonderen, ihrerseits in gewisser Weise idealen Bedingungen genügt, insofern es sozusagen unmittelbar auf Abstraktionen aufsetzt, die die Probleme eines wie immer auch verborgenen behavioristischen Ansatzes als zum Scheitern verurteilte Versuche betrachtet werden müssen, mit seinen eigenen Mitteln zu den Ergebnissen zu kommen, die das Interesse und den Gegenstand der Forschung ausmachen. Aber es zeigt sich auch, warum das so ist: Weil Intelligenz nicht definiert werden kann ohne dass man sie auch als eine solche denkt, und zwar aus einem Konzept, das sich nicht sei es durch den Einsatz von Macht, mit der es kontaminiert ist, zum Ziel mogeln kann (der Adressat kann nicht in einem Intelligenztest ‚getestet’ werden, sondern zu seiner Intelligenz gehört konstitutiv, dass er sich dem entziehen kann, und das ist ein Zeichen von Intelligenz, die einer Macht widersteht bevor sie überhaupt in Kontrollreichweite kommt), aber auch, weil sich angesichts des Grundproblems jeder signaltechnischen Konzeption, von der die Sprache ja einen enorm komplexen, um Kultur und die in der Sprache aufbewahrte Kulturgeschichte um Potenzen komplizierten Iterationsfall darstellt, dessen Grundprobleme sich indessen an der Erörterung der signaltechnischen Grundlagen bereits ausmachen lassen, etwa nach Art der induktiven Beweise der Mathematik, die an den ersten drei Induktionen das Ganze als bloßes, allerdings u. U. schnell undurchsichtig werdenden Ganzes zu demonstrieren imstande ist, das Problem eines machtverzerrten Psychologismus deutlich werden kann, der das Phänomen Kultur so wenig wie das einer Intelligenz im genauen Sinne gar nicht zu erfassen vermag, weil er schon an dem Problem der Erkennung des von ihr ausgehenden Signals deshalb scheitert, weil er es nicht von einer vorweg entwickelten gegenstandsangemessenen Konzeption dessen aus, worauf er aus einem als Signal einzustufenden Ereignis unter Einschluss desjenigen Ereignisses, das als Nichtereignis erscheint, überhaupt zu erfassen imstande ist, und weil, das ist nachzureichen, die Gegenstandsangemessenheit darin besteht, dass der vermeintliche ‚Gegenstand’ in Kommunikation aufgelöst wird und in einen kommunikativen Prozess, der bipolar ist, also auch am rezeptiven Ende eine Intelligenz und das mit ihr assoziierte Leben schon voraussetzt, zusammen mit einer gedachten Verfassung beider, die sich aus Gründen der Erkenntnisfähigkeit der Kontamination mit den lernpathologischen Verfassungen der Macht einerseits entziehen (sonst ist die erkennende Intelligenz keine, sondern einfach nur eine Form von Dummheit) und andererseits und zugleich (denn das gilt auf beiden Polen) und die sich andererseits, indem sie tatsächlich Intelligenz und Leben sind, auch den pathogenen ‚Ausstrahlungen’ der Macht zu entziehen verstehen, indem sie über die Differenz verfügen und daher den ‚Anspruch’ entsprechend ‚verstehen’, ganz gleich, was er zu besagen scheint.

Derart erweist die sich erfolgreich einer Anfrage der Macht oder der Gewalt sich entziehende Intelligenz ebenso wie das sie tragende Leben der Suggestion der Macht und in diesem Sinne dann zugleich auch als das, was sich auf intelligente Weise dem Zugriffsversuch der Macht zu entziehen vermag, und in dem postulierten Fall sind ja Vergewisserung, Anschleichen, Überfall und Überwältigung mit Schwierigkeiten überladen, die sie ausschliessen dürften. Gerade deshalb wird dann aber das Gewaltmoment desto sicherer zur Ohnmacht verurteilt auf der Ebene des Denkexperiments, das dem tatsächlichen und immer noch finanzierten zugrunde gelegt werden muss, wenn es überhaupt einen Sinn machen soll. Anders gesagt, an seiner faktischen naiven Formulierung wird auf einmal sichtbar, dass und welche fallacies in die Vorstellung eingehen, die dieser Suche zugrunde gelegt werden, und da das direkt, angesichts der Bedeutung, die das innerhalb eines staatlichen Wissenschaftsbetriebes mit hohem wirtschaftlicher Interessenverbund faktisch gewinnen konnte, ein ist Hinweis darauf, dass ein von diesem verwissenschaftlichten Vorverständnis eines aus einem definierbaren und identifizierbaren Sozialcharakter und seiner vorliegenden historischen Genese aus verständlichen Alltagsbewußtsein ableitbaren wissenschaftstheoretischen Konzept einer Kommunikation von ex definitione voneinander unabhängigen Intelligenzen (denn man könnte sich nicht vorstellen, dass z. B. Hunde, wenn sie Wissenschaft trieben, die Intelligenz des Menschen erforschen könnten, es sei denn in einem auf ihrer Interessen im Rahmen der Grenzen ihrer eigenen Intelligenz überhaupt konzipierbaren Vorstellung von einer ihnen denkbaren ‚Intelligenz’. Also müssen die Intelligenzen, die sich einander mitteilen, mindestens auf einem ähnlichen prinzipiellen Ausstattungsniveau, besser, einer bestimmten, in minimalen Aspekten sich überschneidenden Bereichen miteinander kommunikationsfähig sein, unabhängig von einem zunnächst festzulegenden Verständnis von ‚Intelligenz’, das ebenfalls geklärt sein muss.

Da dies indessen nachgewiesen nicht der Fall ist, und die impliziten Definitionen, die das gesamte Modell regieren, darauf hinauslaufen, dass in das Konzept unerkannte Präsuppositionen eingegangen sind, die es erlauben, Intelligenz und Macht oder Gewalt mindestens in einem bestimmten Grad füreinander zu substituieren, wenn nicht die Intelligenzdefinition darauf hinausläuft, dass das ganze Konzept einem blinden Machtkalkül gehorcht, indem gezeigt werden konnte, dass die Unfähigkeit zu einer die Wissenschaftshistorie und –institutionnalisierung in den USA mit einer Selbstreflexion zu verbinden, die die Entstehungsgeschichte der USA mit dem Geschehen und der Geistesgeschichte insgesamt einheitlich auf eine Analyse des Sozialcharakters, aus dessen Alltagsbewußtsein sich dies alles zu einer höchst unintelligenten Selbstidentifizierung erhebt, während dabei eine angemessene Bestimmung des Selbstverhältnisses einer Zivilisation zu sich selbst verfehlt wird und damit auch eine angemessene von ‚Kommunikation in einem mindestens bipolaren kommunikativen Feld voneinander nicht abhängiger Intelligenzen, kann man aus dem Befund, wenn man die implizite behavioristische Verkürzung in Rechnung stellt, die zudem die einfachsten, die primitivsten Erfordernisse eines unabdingbaren Handlungskonzepts im Sinne nicht nur von Max Weber, die schon nicht identisch sind mit dem ‚action‑concept’ von Parsons, das scheinbar an ihn anknüpft, und das schon mit der bloßen Übersetzung dieses kontinentalen Konzepts ins Englische, zumal in Amerikanische, in ein Konnotationsfeld gebracht wird, in dem der gemeinte Sinn verloren gehen muss, insofern ‚Äktschn’ eben nicht dasselbe ist wie ‚Handlung’, so dass auch an der ‚Rückübersetzung in die Pseudoform ‚Äktschn’ ablesbar ist, dass hier ein von seiner Umgebungsursache abgeschnittenes Verständnis einer bloßen ‚Reaktion’ gemeint ist, ein Sinn, der tatsächlich in dem von behavioristischen Konnotationen kontaminierten Alltagsbewußtsein der eher bildungsfernen sozialen Unterschichten ausgeht, und auf dem Weg über die Popkultur die zu ihm und ihnen passende Bedeutung und Wortbenutzergruppen findet, in denen der Begriff der Handlung inzwischen, unter dem Druck der sprachlich sich auswirkenden Vereinfachungszwänge und der Produktwerbung in den USA und ihren Entsprechungen hierzulande aufgeht,  sondern im Sinne der aus der kritischen Erörterung der Bestände durch Jürgen Habermas rekonstruierten, auf die Grundlage der sprachtheoretischen Fundierung der Soziologie umgesetzten Rekonstruktion des auf die Höhe der realen Entwicklungen einer durch die abstrakten Grundlagen einer über Kommunikation integrierten Vergesellschaftungsform gebracht sind. Es sind indessen an diesen Ausgangspunkt später noch psychoanalytische Überlegungen anzuknüpfen, die die Einordnung der psychoanalytischen Forschungen auf eine andere Weise zu gebrauchen gesonnen sind als Habermas das tut, aus Gründen, die nicht genau zu ermitteln sind, aber auf eine missverständliche Auffassung verweisen, die, so merkwürdig das klingen mag angesichts der Rezeptionanstrengung, die Habermas in Bezug auf die Psychoanalyse gemacht hat, die hier wenigstens versuchsweise kontrastiert werden soll mit einer sich bietenden, sie aus der Randständigkeit, in die sie bei Habermas gerät herauszubringen.

Der Einsatzpunkt kann hier indessen schon benannt werden. Wenn die Arzt/Patient‑Beziehung das aus der Analyse des Wechselspiels, also des kommunikativ reziproken Vorgangs des Übertragungs‑/Gegenübertragungsgeschehens, von dem Freud selbst gelegentlich sagt, das die Gegenübertragung der Übertragung vorausgehe, indem er das Verhältnis also umgekehrt denkt, vollständig durchdacht wird und dabei die Konzeption des Unbewussten zugrunde gelegt wird, dann ergibt sich die Möglichkeit, die psychoanalytische Konzeption einer zumal sprachtheoretisch rekonstruierbaren Verständnis von Kommunikation, das die Grundkonzeption von Habermas nicht aushebelt, sondern auf eine noch zu definierende Weise erweitert und damit auch in gewisser Weise modifiziert, zumal dann, wenn das Unbewusste wie eine Sprache konzipiert werden kann, wozu es nicht nur Grundlagen in entsprechenden Monographien gibt (Lang, Die Sprache und das Unbewußte), sondern auch, und nicht nur in Freud’s Hauptwerk, der Traumdeutung. Ferner ist zu denken an Erdheims ungemein luzide Arbeiten, und in diesem Zusammenhang sind die rhetorischen Figuren ebenso von Bedeutung wie die Arbeiten Riceurs, Temps et Recit, 3 Vol, und Die Interpretation, sowie Hermeneutik und Psychoanalyse, Merlau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Riceur, Die Metapher, Rapaport, Erinnerung und Gefühl. Und natürlich Lorenzers Arbeiten, Lacan, Derrida. Das ergibt eine etwas andere Auffassung von denen von Habermas, aber das macht sie auf keine Weise gegenstandslos. Sie sind vielmehr ihrerseits sozusagen die Kontinuitätssicherungen, die den ‚Anschluss nach rückwärts’ erhalten, an den hier unbedingt anzuknüpfen ist, wenn die einheitliche Konzeption von Soziologie gewahrt bleiben soll, die naturgemäß auch ohne Niklas Luhmann nicht vollständig ist. Es kann vielleicht gezeigt werden, dass eine über die Metapher und die rhetorischen Figuren laufende Reflexion, die sich an die Konzeption der Psychoanalyse anlehnt, hier eine lebensfähige Kreuzung ermöglicht, die eine verbesserte Ansicht des Ganzen unter Wahrung der Zusammenhänge in einer sehr ausgeweiteten Kontroverse plausibel konvergieren lässt.)

Wie das aussehen könnte? Wenn man einige der Einwänden von Habermas derart entgegen kommen konnte, dass man zeigt, wie mythischen Metapher selbst in rein wissenschaftliche Satzformen eingehen können, dass, anders gesagt, der Mythos, das Metaphorische, durch ‚Bilder’ vermittelte Objekt der Wissenschaft gerade wegen der von Habermas für grundlegend gehaltenen Sprachlichkeit der dem Menschen zugänglichen, weil von ihm selbst erschlossenen Welt betrachtet, dann kann man zeigen, dass gerade weil und wenn man seine Ausführungen für akzeptabel hält, zugleich gezeigt werden kann, dass auch die Projektion des technologischen Apparats, die Maschine, zugleich aus der Anstrengung der Desanthropomorphisierung des Objekts mittels Wissenschaft einerseits, aber ebenso zugleich aus einem Mythos gespeist werden, der in gewisser Weise aus etwas der Unsterblichkeit wenigstens vergleichbarem, an ihren Limes heranreichenden, oder in der Art der Autoreproduktionsfähigkeit, also einer Art von Wiederauferstehungsfunktion oder ihr ähnlichen Vorstellungen hervorgeht, die sich in den Maschinen fortsetzen, ihrer Unempfindlichkeit und Unabhängigkeit unter kosmischen Bedingungen. Aber das wäre die Ebene einer recht hohen, als Hintergrundmythos fungierenden Vorstellung. Es ist darüber hinaus zu zeigen, dass entgegen den erkenntnistheoretischen Formulierungen, die das Verhältnis von Empirie und Theorie regeln, in der Konzeption, wie sie dann praktisch gehandhabt wird, doch immer wieder aus Gründen, die vermutlich in dem unaufhebbaren grundsätzlich tragenden Verhältnis von Denken und Wahrnehmung, Sinnlichkeit und Verstand gründen, dieselben zunächst vorläufigen, dann immer mehr nach vorn tretenden ‚Immunisierungsstrategien, Komplizierungszwänge, und vorläufigen Suspendierungen von Falsifikationskriterien zu beobachten sein werden, in denen insgesamt die Wiederkehr des durch die immer größer werdende, immer erneute Anstrengung der Bereinigung der Theorie von mythischen ‚Resten’ zu erkennen ist.

Dabei kann man von mathematischen Neomythen kaum absehen, die als aberwitzige Hinterwelten jenseits des jemals empirisch Überprüfbaren der gesamten physikalischen Welt unterbaut und vorausgesetzt werden, während das Gefüge, etwa die Stringtheorie zu dem, was es erklären soll, im logischen Verhältnis der Implikation steht, also derart, dass die Theorie zur gesamten physikalisch rekonstruierten Welt, mit dem Epiphänomen des erkennenden Bewusstseins, wiederum ohne andere Grundlage als der eines unmittelbar über das Nervensystem eines biochemischen Funktionsgefüges als eine Art von belangloser Aufsatz gedachten Empirie, die wiederum gänzlich aus dem Bewusstsein in die Materie fällt, während die Sprache, zumal der Mathematik – der reinsten Geisteswissenschaft - nicht einmal eine Erwähnung findet, aus der die Theorie besteht, die die gesamte Konstruktion trägt, die Theorie zu dieser Welt außerhalb und unter Subtraktion des Bewusstseins, das sie als seine Konstruktion erkennt und nicht anders, im Verhältnis des Vordergliedes der Implikation zu seinem Folgeglied steht, derart also, dass A > B, wobei bekanntlich nicht gilt, dass wenn B, dann auch A, weil die Gegebenheit von B den Rückschluß auf die Voraussetzung nicht erlaubt.

Es kann nämlich auch sein, dass wenn B, dann A1, anders gesagt, die logische Implikation derart, dass sich die physische Welt bzw. das Objekt der Physik aus einer Theorie A erklären lässt, in dem Sinne, dass alles, über einen Hiatus von der Art einer Singularität vom Typus eines absoluten, nicht vollständig aus materiellen Gegebenheiten rekonstruierbaren Anfangs aus einem nicht empirisch simulierbaren oder ermittelbaren auch nur ermittelbaren Zustand zum Raumzeitpunkt Null hinweg gleichwohl irgendwie folgt, mittels einiger mathematischer Substruktionen eines rein hypothetischen Typs, aus diesem Nachweis folgt nicht, dass umgekehrt, weil die empirische Welt  das Objekt der Physik in verschiedenen Theoremen auf eine bestimmte Weise ermittelbar ist, indem z. B. Quantenphysik und Gravitation, Relativistische Kosmologie den Zugang auf verschiedene Weise offen halten, daraus der nicht‑empirische Rückschluss auf ein transempirisches mathematisches Modell möglich wäre, oder auch nur, dass sich eine empirisches Prüfkriterieum ergäbe, das es ermöglichen könnte, derartige Modelle, die über eine weltjenseitig anzusetzende Vorwelt, einem Protoobjekt des Objekts der Kosmologie etwas auszumachen imstande sein könnte. Und weil das so ist, kann man sogleich bemerken, dass ein mehr und mehr unschuldig werdender erkenntnistheoretischer Opportunismus einreißt, der zu dieser nun wünschenswert erscheinenden Flexibilität der Erkenntnistheorie dann die passenden Metakonstruktionen zu den ‚wissenschaftlichen Entwürfen nachliefert, wobei die Erkenntnistheorie erkennbar übergeht in oder regrediert auf Rhetorik, und damit zeigt, was sich aus wissenschaftshistorisch dann nahe legt, dass sie schon immer opportunistisch war wie zuvor die Theologie und die Funktion eines Schusssteins in archaischen Tempeln hatte, nämlich die Öffnung zu schließen, die beim Aufbau der innen hohlen Steinpyramiden am Ende noch übrig bleibt, damit der Regen der Kritik nicht eindringen und den Boden im Inneren der Pyramide nicht aufweichen kann, bzw. damit die mit der Hüterschaft des ewigen Feuers, das nicht ausgehen darf, damit die Welt nicht nach dem Bau des Tempelherdes nach den genau zu befolgenden Riten aufgrund eines dann doch noch begangenen Fehlers – indem der Priester bei der Heiligen Handlung auf dem nassen Boden ausrutscht – doch noch einstürzt, was darauf hinausläuft, dass die Priester damit sagen wollen, dass sie das Monopol auf die verteilten Privilegien und Pfründe beanspruchen und nicht im Regen stehen wollen, und im Zweifel dafür sorgen, dass die anderen im Regen stehen müssen.

Die Möglichkeit sehr trivialer Gründe in diesen Gewirr der inneren Konstruktion der immer erneut und immer unermüdlich aufgeführten Stufenbauten und Pyramiden, die inzwischen aus dem materiellen Symbol in die Theorie abgewandert und derart sublimiert worden sind, ist jedenfalls denkbar und man kann das immerhin zeigen. Ebenso verdient die Wissenschafts‑ und Theoriegeschichte, die Geistesgeschichte als Ganzes auch noch eine andere Betrachtung als die einer unermüdlichen Bemühung um den Fortschritt des Geistes, nämlich eine ihr Mäntelchen nach dem wechselnden Wind der Zeit hängenden, dem immerselben Zweck dienenden Bemühung, die der des Wesirs ähnelt, der hin und wieder auch einiges riskiert, um den Herrn, den er berät zu lenken, wenn es sich denn anbietet, und hin und wieder auch ein wenig Renitenz zeigt, und Mutwillen, und den dann auch manchmal büßt, so wie er gelegentlich auch eingelschüchtert ist und dann erst die Gunst des Herrn erst wieder erkämpfen muss, bevor es in die nächste Runde geht. Und gelengentlich versinkt der Wesir auch in seinem Gefängnis in ein langes, von undeutlich umrissenen Phantasmen und Gespenstern bevölkertes Delirium, Historisch sieht man das als Rückfall in Magie und Aberglaube, und von denen ist die Welt immer erfüllt, weit mehr als von der vielleicht nur gelegentlich, zur happy hour, herauskommenden, dabei schüchternen und sich alsbald wieder leise verabschiedenden Vernunft.

In diesem Delirium, das die Theoriebildung beherrscht wie die Phantasien einen Psychotiker, ist die Vernunft ein glücklicher Augenblick, wie alles Glück. Denn setzt das Delirium sogleich mehr oder weniger sanft wieder ein. Man wird erwarten dürfen, dass es quantitativ zumindesten mit dem Zugang einer auf die Zehnmilliardengrenze anwachsenden Partikelkonglomeration von Individuen, die sich verhalten wie die Moleküle eines Gasgemischs in einem geschlossenen Behälter (die geschlossene Oberfläche des Globus) zu weltweit vernetzten Computern und einem globalen ‚Kommunikationsmedium’, einer globalen Signalübermittlungsmaschine und Gebrauch machen können von einem Medium, das gegenüber seinem content vollkommen gleichgültig ist und dennoch eine unweigerlich nivellierende Wirkung auf alle Kommunikation und allen zu bloßen content nivellierten Beständen haben muss bis sich aus dem Chaos der Ansichten und ihren unvorhersehbaren Zusammenstößen endlich vielleicht etwas Neues konfiguriert, wie die Protuberanzen auf der flüssigen Masse des aus ihr sich unter dem Druck ihrer Eigengravitation zusammenballenden Solaris aus dem Roman von Stanislas Lem, aus der sie sich ihr entgegen periodisch erheben, ohne dass sich eine der Konfigurationen jemals wiederholen würde. 

Von Anfang an hat sich der Mythos der Empirie nicht nur bemächtigt, sondern diese war schon immer sein Fundament. Der erste Gedanke war schon zugleich Mythos und gründete in einem Fußpunkt auf der Grundlage der Empirie. Das wird nur angesichts des späteren Zugleich ungleichzeitiger Gebilde dieser Art immer unklarer, indem die jeweils als Modifikationen auftretenden Gebilde einmal eine Spitze bilden, dann in die Breite auseinander gleiten, unschärfere Ränder bekommen, ältere Gebilde aufsaugen, um größere Kollektive, endlich ganze Kulturen aufsaugen und zunächst um den Preis von Harmonisierungen und Homogenisierungen gewissermaßen flacher werden, und zugleich in unregelmäßigen Rändern mehr oder weniger auseinander laufende Konturen zeigen, bis sich auf dieser Grundlage wieder eine Kontraktion zu vollziehen beginnt, Strukturen hier und da aufgeführt werden, bis sich endlich wieder ein neuer Typus des Hochbaus ausbildet, der eine alles zu integrierende geordnete Konstruktion zu realisieren versucht.

Der Mythos ist ein der Sprache selbst immanentes Unvermeidliches. In diesem Sinne ist noch die reine Mathematik Konstruktionsgrundlage des Mythos, hier desjenigen der Stringtheorie. Es ist Unsinn zu meinen, dass man sich bei mathematischen oder den Formeln der Physik nichts denken sollen. Wer sich nichts dabei denkt, wird mit Sicherheit weniger ein guter Mathematiker noch ein guter Physiker. Dass und auch was sich die Physiker bei ihrem Formeln denken, zeigen die Metaphern, die sie darüber bilden, um sich verständlich zu machen. Oft zeigt gerade die Eigenart der Metapher: Die dichteste denkbare Zusammenballung von unter Gravitation ‚impandierter’ Materie als ‚schwarzes Loch’ zu benennen, und daran die Theorie anzufügen, dass ein schwarzes Loch ‚keine Haare’ habe, es sei denn eine ‚nackte Singularität, ist von der Art der Phantasie her immerhin beeindruckend, und die weiblichen Autoren von ‚Modern Cosmology’ referieren diese Männerphantasien unkommentiert unter Konzentration darauf, ‚was das meint’, also auf das, was es gerade nicht ‚meint’.

Diese ständigen Vertauschungen der unmittelbaren Bedeutung auf der Ebene der Alltagssprache mit dem, was ‚gemeint’ sei, ist von einer Ignoranz gegenüber dem Alltagsbewusstsein induziert, das doch immerhin mit alledem adressiert wird, also sollte man doch auch meinen, dass man zunächst anknüpft an dessen Gewohnheiten, um die Phantasie nicht abzulenken. Man darf sich nicht über die unerklärlichen ‚Konzentrationsschwierigkeiten’ der Objekte dieser Art des sprachlichen Umgangs wundern, das unablässig mit Mythen beschäftigt wird, während es um ein Problem geht, zunächst Ungewohntes einer alltagssprachlichen Darstellung zugänglich zu machen, um daran dann daran anderes, das davon weg führt anknüpfen zu können. Man kann sich sonst vielleicht nicht vorstellen, dass ein damit nicht vertrauter Hörer angesichts einer ungeheuerlichen Obszönität vor Abscheu erstarrt, während er mit ungläubigem Staunen diesen Anträgen lauscht ohne sich eine Reaktion zuzutrauen, denn angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der hier seriöse Wissenschaftlichkeit auf dem höchsten Niveau der Kosmologie in eine nicht angreifbare pornographische Zumutung umschlägt, ist vielleicht unter altgedienten militärischen Haudegen Gegenstand möglicher Belustigung, aber nicht jeder hat die Erfahrung mit dem Bordell, die sich von Lanzknechten Erwarten lässt, und nicht jeder hält das für lustig, zumal denn, wenn es dem Sachverhalt obendrein derart diametral widerspricht. Es ist dann eine Fortsetzung desselben, wenn man sich als Antwort anzuhören hat, diese Wortwahl sei nur, weil…und außerdem spielt das keine Rolle, denn verbindlich sind ja nur die mathematischen Formeln. Nix capito! Es gibt Gefühllosigkeiten, die man bestenfalls Goethe, in einem ganz anderen Kontext, dem der Dichtung, und auch hier nur ungern nachsieht, weil man hier den Grund kennt: die Angst, die in die Offensive geht, auch eine gewisse provozierende Chuzpe, die so etwas im Wissenschaftsjargon unterbringt wie z. B, die ‚Quarks’. Mit dem allgemeinen Bildungsniveau sickern die Phantasien des Proletariats in den Jargon, die ‚Verarschung’ tritt anstelle der Termini aus der griechischen Denktradition des Mythos. Was an die Stelle tritt sind die Mythen der Gosse, ‚tinpans’ bevölkern den Nachthimmel Kant’s anstelle des urs major. Der Hunger macht’s und der unterschwelligen (‚unterbewußten’) Phantasmen der ‚muthafuckas’. Zugleich kollabiert nicht nur die degenerierte Materie, sondern auch die Kulturelle Substanz, zur Truppenunterhaltung.

Auf den Bahnen der das Land durchziehenden Verkehrswege bewegen sich auf parallelen Bändern in entgegen  gesetzten Richtungen endlos Horden schlecht dressierter Versuchstiere mittels Geräten, die zum jederzeitigen Angriff auf sie legitimieren, im Interesse der Sicherheit, unleugbar und unwiderlegbar, wenn man erst einmal dafür gesorgt hat, das das so läuft, erschrockene Tiere, die immer wieder überraschend mit ihnen angestellte intermittierende Konditionierungen benötigen, dies und jenes am Gerät, soundsoviel an Bargeld sofort und soundsolange Aussetzung und zurück auf Anfang und drei Strafpunkte in einer Kartei. Alles lange abzudienen. Keiner denkt daran, dass das nicht der Gestaltung des eigenen Lebens dienen kann, und verschrottet einfach das Gerät, oder verschenkt es an Menschen, die sich seine Rache verdient haben. Nicht aufgehalten werden von Bewaffneten Uniformierten, das ist der Rest von Freiheit, die noch in Gebrauch ist. Sie erlaubt allerdings nicht, dass man einen Flughafen auch nur betritt, oder auch nur eine innereuropäische Grenze überschreitet. Dabei war das doch angeblich der Sinn, die Öffnung des Raums, Reisefreiheit war ein Kampfziel gegen einen Staat, der in diesem Kampf unterging. Nun ist Reisefreiheit, an Nacktscannern vorbei, mit dem Fingerprint im Ausweis, der die Grenzüberschreitung ermöglicht. Es ist nicht das Faktum, sondern die Allgegenwart der Möglichkeit der jederzeit auf einen als organisierte und bewaffnete Gewalt auf einen zu tretenden Kontrolle, die am Ende kaum mehr erlaubt, das Haus noch zu verlassen, oder einen Internetanschluss anzumelden oder ein Telefon zu benutzen.

Die Möglichkeit, alles das einfach innerhalb eines einzigen Monats mitsamt dem dahinter stehenden Wirtschaftssystems zusammenbrechen zu lassen, indem man an keiner dieser Veranstaltungen teilnimmt bis ihre Organisatoren quietschen vor Angst um ihre bloße Existenz, dazu hat niemand das bisschen Selbstdisziplin, das der Verzicht darauf sich um den Preis der Teilhabe an den wunderbaren Möglichkeiten des Lebens in dieser modernen Welt erforderte, so als sei es überhaupt einer, einer Welt, in der die Dichte der Wegelagerer und der hinter Büschen lauernden trägen emotionsarmen, wie gefühlstoten und seelenlosen Bestien nach Vorschrift ein in keinem Dschungel denkbare Dichten erreicht hat, ist unbegreiflich. Das Vieh driftet johlend durch die Leerräume und verschwendet die sinkenden Einkommen, die sich an Almosen annähern, nur nicht aus den selben Gründen verteilt werden wie diese, an den Besitz wertloser Dinge, die mehr Aufmerksamkeit beanspruchen, als man jemals einem Ding zugestehen sollte. Hunde dürfen dagegen laut Mietvertrag in den meisten Wohnungen nicht gehalten werden, oft wird um einen Papagei prozessiert. Die in ihren Ställen verblödenden vereinzelten Stalltiere verwenden ihre Zeit, als sei sie tatsächlich nichts wert als das, was man ihnen im unteren Grenzfall pro Stunde zahlt. Die Dämmerung, die ihnen sagen könnte, dass das ihre wirkliche Lebenszeit ist, die da für nichts verschwendet wird, während sie gelangweilt und ohne ihre Verzweiflung zu verstehen, denn dazu müsste sie bewusst sein, bleibt eine Konstante, wie die Sonne unterhalb des Horizonts bleibt in der arktischen Nacht. Aus der ewigen Dämmerung wird kein Tag des Lebens mehr.

Sonntag, 23. August 2009

Die organisierte Vergewaltigung des Lebens ist zu einer den Alltag beherrschenden Norm geworden: Sie wurde verbreitet und wird stets weitergehend intensiviert durch eine Art von epidemischer Verbreitung, mittels derer sie weitergegeben wird auf dem Wege der alltäglichen Kommunikation. Die jeweils in eine Anpassungsreaktion übergehende Erfahrung mit der Gewalt des Anderen, dessen Barbarisierung die Reaktion auf die Erfahrung der fortgesetzten Vergewaltigung ist, geht als jeweils neueste Haltung in seinen weiteren Umgang so gut mit sich selbst wie mit anderen ein und verbreitet sich so in der Form einer allgemein werdenden durchschnittlichen Form der Kommunikation und des alltäglichen Umgangs. Die Kommunikation wird auf eine negative Weise ansteckend. Die zur Gewohnheit werdende Technik einer Kommunikation der wechselseitigen Übergriffe aufeinander, die zur Norm eines sich selbst nicht mehr im Rahmen eines durch ein wie immer balanciertes Gleichgewicht der kommunikativen Prozesse gesteuerten und erhaltenen Austauschs geregelt werden kann, weil dem unablässigen Übergriff auf den Anderen der diesem vorgreifende antizipierende Vorstoß entspricht, mit dem Kommunikation eher zu einer Form des  sich gegenseitig in Schachhaltens wird, ein Umgang, bei dem die ‚Partner’ gewissermaßen mit auf den Kopf des Anderen gerichteten entsicherten Schusswaffen darüber verhandeln, wer die Waffen niederlegen wird, macht alles dergleichen zu einem ständigen ‚stalemate’. Angesichts der sich blind vollziehenden, dem Bewusstsein der stets erneut infizierten und mit automatischen Immunreaktionen ihre Affekte neu ausbalancierenden Individuen, die ihrer (immer noch so, aus Gründen, die zu tun haben dürften mit der aufrechterhaltenen juristischen Fiktion der Verantwortlichkeit und der freien Entscheidung, die das gewöhnliche juristische Zurechnungsproblem mit eiserner Ironie gegenüber den ‚Bewegungen’ der durch die allgemeinen atmosphärischen Druckverhältnisse ihre Temperatur und Bewegungsgrade

Beobachtet man alt gewordene Menschen, deren Leben auf irgendeine Weise zu begleiten man die Gelegenheit hatte – oder es war unvermeidbar, weil sie immer wieder vor Augen standen – dann kann man nicht nur unversehens sich der Einsicht gegenübersehen, dass es auf eine zuvor nicht bewusst gewordene Weise Helden des Lebens gewesen sind und noch sind, und man kann sich plötzlich darüber klar werden, ohne eigentlich selbst etwas dafür getan zu haben, denn gerade wäre einem der Gedanke noch ganz fremd gewesen, dass nun, angesichts des langsamen Nachlassens ihrer Kräfte, langsam, angesichts eines in ganz kleinen Schritten erfolgenden Nachgebens, die Summe dessen, was sie in diesem Kampf geworden sind, an ihnen in Erscheinung tritt, und dann kann es sein, dass aus einem Dasein, das sich bisher in einer Weise darstellte, die sich nun auf einmal als eine bestimmte Art der reaktiven Verschwendung der Kräfte im Kampf gegen einen nicht sichtbaren Gegner, dessen Handlungen und Einwirkungen man bisher nur an der Art der Bewegung der betreffenden Person durch ihren Lebensalltag oder ihre öffentliche Existenz hätte erkennen können, während man sie stattdessen einfach seiner ‚Persönlichkeit’, seiner persönlichen Eigenart zurechnete, weil man die unsichtbaren, und vielleicht nicht einmal ihm/ihr sichtbaren oder in ihrer Kontur bewusst erkennbaren Gegner wahrnahm. Man stelle sich die Laokoongruppe ohne die Schlangen vor. Dann kann es geschehen, dass man sich plötzlich seiner eigenen Blindheit bewusst wird und die daraus resultierende Beschämung ist oft das am Wenigsten Erträgliche an der auf diese Weise zu spät gereiften Einsicht, dass man diese Person hätte ganz anders beurteilen, mit ganz anderen Augen hätte betrachten müssen.

So kann man sich auf einmal selbst in der Lage eines Menschen sehen, der, indem er seinerseits mit Gespenstern kämpfte, die sich seiner Wahrnehmung unter Tarnkappen entziehen konnten, seinerseits allein dadurch in nun auf einmal aus der Unsichtbarkeit heraustretende eigene Verfehlungen bzw. vor allem durch deren nicht mehr abweisbare Wahrnehmung sich erkennen muss als verantwortliche Person, die an anderen schuldig geworden ist ohne dass man dies, seinerseits durch den Kampf mit den Monstren, die einen selbst belagerten, zu gegebener Zeit hätte verantworten können, mangels Kenntnis der Sachverhalte, als indem man es, angesichts der Verantwortung für die eigenen ‚Handlungen’, hätte anders machen müssen und angesichts der angemessenen Wahrnehmung der Sachverhalte auch im Prinzip gekonnt hätte, weil die Folgen des eigenen Tuns und die eigenen Entscheidungen und Handlungen einem als zu verantwortende vor Augen gestanden hätten, bevor man sich zu ihnen hinreißen ließ. So stellen sich diese vermeintlichen ‚Handlungen’ dann auf einmal als bloße Reflexe, Reaktionen, als ein einem selbst gar nicht durchsichtige Verhaltensweisen dar, die nun zu verantworten sind, wo ihre Folgen nicht mehr zur Disposition stehen oder vermeidbar wären.

Damit wird das eigentlich nicht zu Verantwortende, das man meinte verantworten zu können, nun zum Gegenstand einer Verantwortung der eigenen Unverantwortlichkeit. Und auf einmal muss man auch sich selbst erkennen als ‚Held’ eines Dramas, von dem man gar nicht geglaubt hätte, dass es noch aufgeführt wird, und schon gar nicht auf einer Bühne, die das Leben selbst ist, die Lebenswelt, und dass man darin eine so unerträgliche Rolle nicht spielt, sondern in eben dem blinden Sinne agiert, der einen zum Aktor, nicht zum Darsteller eines Vorgangs macht, der sich in der Form eines zugleich eigenartig unwirklichen und in dieser Unwirklichkeit als eigenes Leben gerade vollziehenden Vorgangs abspult, dass die im Drama sich an irgendeinem Außen sich vollziehenden Vollzüge, in die man ja als Wissender schon eingeweiht ist oder gerade, als Zuschauer eingeweiht wird, indem man als Zuschauer und zuschauend nur, aus einer Distanz und perspektivischem Abstand, teilnimmt, während auf der Bühne Schauspieler sich mit der Darstellung von Handlungen  befassen, die jedenfalls nicht unmittelbar ihr Leben selbst darstellen wollen oder dies beabsichtigen, indem die die sie darstellende Person die ihr aufgetragene Rolle abstreift in dem Moment, in dem sie von der Bühne geht, als Aktor eines Vorgangs sich also erkennen muss, der seiner selbst erst nachträglich innewird.

Was also das Verhältnis zwischen Zuschauer und der Darstellung auf der Bühne in einem Verhältnis des aus der Distanz, die Zuschauer und Darsteller zugleich zu dem Dargestellten unterhalten, indem sie sich in einer synchronischen Beziehung der Gleichzeitigkeit von distanzierter Betrachtung und Darstellung, Bewusstsein von der Rolle und ihrer Darstellung befinden, indem sie, vermittelt über diese Struktur indirekt auch miteinander kommunizieren, während die Rolle mit dem Darsteller, das Dargestellte mit dem Zuschauer kommuniziert, im scheinbar absoluten Augenblick einer gemeinsamen Gegenwart des Zugleich von Leben und Rolle – denn Zuschauer und Darsteller leben ja auch im Augenblick der Wahrnehmung ihrer Rollen bzw. der Darstellung bzw. ihrer Inszenierung – das stellt sich für den sich seiner selbst versichernden blinden Autor seines eigenen Lebens anders dar.

Nicht nur wird das Synchronische der gerade dargestellten Einheit von Darstellung und Reflexion zum Diachronischen eines im Verhältnis der Nachträglichkeit der Reflexion (wenn sie überhaupt zugänglich wird) zu der bereits vergangenen Darstellung, die der Aktor in der Form seines gelebten Daseins inzwischen vollzogen hat, sondern das nun in die Reflexion Tretende lässt sich nicht auf die Distanz eines fremden Objekts bringen, das sich anderswo an und mit fiktiven Anderen abspielt oder abgespielt haben soll in einem sei es mythisch-fiktiven Anderswo jenseits von Gegenwart oder Realität, sondern ist die erst (und nicht mit Notwendigkeit, denn es gibt auch Möglichkeiten, diese ‚Sichtweise’ zu um gehen zugunsten anderer Möglichkeiten, aber auch dies ist nicht unbedingt eine zur Verfügung stehende Wahlmöglichkeit. Insofern ist im zumal kategorialen Spiel mit dem Begriff der Kontingenz, der stets auch ‚andere Möglichkeiten’, zumal als verfügbare und ohne ihre qualitative Unterscheidung in einen hypothetischen Möglichkeitsraum der Disposition in Systemen phantasiert bzw. suggeriert und den derart Hypnotisierten damit stehen lässt.) im Rückblick in das Bewusstsein tretende Realität und Wirklichkeit und zugleich die schockartig bewusst werdende Wahrheit eines nicht mehr korrigierbaren Lebensverlaufs in der Zeit, die alles, was in dem ständig eingeforderten ‚Blick nach vorn’, der unablässig erneuerten und propagierten Aufforderung, sich von jedem Denken zu verabschieden, weil es eine Zukunft ohne ein als solches nicht nur bewusstlos gelebtes, sondern auch als solches gegenwärtig gewordenes und verstandenes, in seiner Wahrheit, nicht nur in seiner verschwommen als irgendwie so und so gewesenes Erlebtes erfasste und zur erinnertes, zur immer wieder vergegenwärtigten Form gewordenes Leben nicht geben kann.

Das öffentliche Gefasel, das jedem Nach‑Denken sogleich im automatisierten Reflex vorhält, kein ‚fingerpointing’ zu betreiben und ‚nach vorn zu schauen’, während es fröhlich im rituellen Predigerstil des Gospelklischees einer falschen Begeisterung, die auf die Schaubudenmechanik der hypnotischen Ermutigung zur Hirnlosigkeit hinausläuft (nicht zufällig hat Freud sich früh von der Hypnose als dem therapeutischen Mittel der Wahl zugunsten der psychoanalytisch disziplinierten und methodisch rekonfigurierten Anamnesis entschieden) den Refrain von einer qualitäts‑ und inhaltslosen ‚Veränderung’, auf die in Wirklichkeit niemand jemals warten muss, und schon gar nicht in einem Gefüge, das unter dem Verhängnis einer ständig in Fortschritt und ‚Innovation’ – was selbst nichts ist als eine bloße ‚Veränderung’ ohne anderen Inhalt als den des ‚Neuen’, das undefiniert bleibt und sich bei genauem Hinsehen als ein Anderes oder in einem technischen Sinn bestenfalls als das noch Unverbrauchte, wie ‚ein neues Auto’ usw. konkretisiert – umgedeuteten wachsend beschleunigten Veränderungsgeschwindigkeit steht vorbeten, damit sie das in einem Akt der projektiven Identifikation als Echo zurückwerfen, was zu einer Euphorie führen mag, die gerade so lange dauert wie das Ritual dieser Beschwörungen, und das in den Seelen von Massen diffus befestigt durch die Vorbetereien, die das ebenfalls mittels des Mechanismus einer projektiven Identifikation als Aufgabe von den auf diese Weise ermächtigten Führern, deren persönlichen Erfolg das ermöglicht, in der Popmusik und der Filmindustrie, die diesen von Freud (Ich‑Analyse und Massenpsychologie), die diesen ‚cäsaristischen’ Mechanismus der Führerbildung in der Form einer unglaublichen Farce ironisch repetieren und dadurch eigentlich den Düpierten, die Idioten verhimmeln, indem sie sich zuvor mit ihren eigenen Sehnsüchten beseelen und unverdient und unbegreiflich reich machen, sie über sich mit eigenen Mitteln erheben, um sie dann dafür zu feiern, dass sie überall ‚absahnen’, abräumen’ und sich rücksichtslos an dem Elend bereichern, das ihren Größenwahn inflationär aufbläht bis sie als Karikaturen ihrer selbst und eines verantwortbaren Lebens verenden, während die immer weiter zu durchsichtigen Funktionärskrüppeln absteigenden ‚Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens’, die aus den Hinterwelten der Bürokratien und Großorganisationen unversehens an ‚die Öffentlichkeit’ treten um mühsam in ‚charismatische Führungspersönlichkeiten’ umgefeiert zu werden von einer seidenweichen Truppe von sinnverlassenen ‚Kreativen’, der politische Betrieb also die vor Augen stehenden Erfahrungen der Geschichte mit dem in politische Macht umgesetzten Mitteln der projektiven Identifikation und der Massenhypnose auf eine zugleich zynische und an Blödsinnigkeit grenzenden Weise berechnend und ratlos, weil angesichts der eigenen Blässe und Formlosigkeit auf eine Beratung angewiesen, die Charisma als ein von ihr erzeugtes Massenprodukt für Jedermann herstellen zu können beansprucht und tatsächlich auch erfolgreich vertreibt, womit sie ihre Kunden zugleich öffentlich als ebenso phantasielose wie impotente Idioten exponiert vor aller Augen.

Erstaunlich daran ist, dass dieser auf die Spitze getriebene, zu einer Industrie aufgeblähte Jahrmarktbetrug nicht sofort den Zusammenbruch der ideologischen Industrie und mit ihr auch des politischen Systems bewirkt, aber das liegt vermutlich daran, dass die ‚Motivationen’ (gar in der Form von nicht nur mit Lebenszeit und Überzeugung durch gelungene Ausbildungen, sondern auch mit eigenen finanziellen Mitteln bezahlten, daher als mit der Erwartung eines Rücklaufs von getätigten Investitionen unterfütterten, oft wegen der Verschlingung mit der wirklich darauf verausgaben Lebenszeit und –energie irreversibel zum Teil der Person kristallisierten, von ihr als  austauschbare ‚Überzeugungen’ nicht mehr zu trennenden Momente der Biographie gewordenen Innervationen des nervösen Systems), die die Bereitschaften zur Mitgliedschaft in den organisatorischen Gefügen mit den individuellen Wünschen und Phantasien nach einem unbeschädigten und unbedrohten Leben, derart also mit den Sehnsüchten der sich diffus stets bedroht Wissenden Masse der Vereinsamten untrennbar verschlungen sind, dass sich daraus wiederum – und hier schließt sich der Kreis – wiederum Affekte mobilisieren lassen, die darauf gerichtet sind, alles zu unterstützen, das geeignet erscheint, dass sich diese Wünsche auch erfüllen oder verwirklichen lassen, mit unmittelbaren Wirkungen, die dann zu den Zusammenballungen führen, die aus diffus gerichteten Affinitäten, die sich gegenseitig gar nicht erkennen und kommunikativ miteinander verbinden können, mittels der eher zufallsgesteuerten, auf stochastischen Kalkulationen beruhenden täglichen industriellen Produktion von politischen und das Leben - mittels ‚Meinungsbildung’ und Produktwerbung zu wechselnden, politisch nutzbaren Gruppierungen, zwischen denen die Grenzen verschwimmen bis in die opportunistisch werdenden Traditionsformen der Religionen hinein komprimierenden – Leerformeln ‚von oben her’ organisieren, um die so ‚strukturierten Potentiale’ noch einmal, oberhalb ihrer mehr oder weniger vorstrukturierten und bereits organisierten Grundlage im Alltagsleben noch einmal, durch Iteration zu rekonfigurieren, bis es sich in die Strukturen der Macht umfüllen lässt, die es knechten und seine sich ständig weiter verdichtende Versklavung gegen es als Ganzes in Stellung, Organisation und Anwendung zu bringen.

Man könnte nun einwenden, dass sich das doch auch ‚systemtheoretisch’ beschreiben lassen könnte, sogar mit einem Gewinn an Konkretisierung. Demgegenüber könnte man dagegen geltend machen, dass die systemtheoretischen Beschreibungen – wenn es sich denn um das darin auch als identisch festzuhaltende Objekt gehen kann, dieses sich also nicht durch die Art der Beschreibung, die Wahl der Beschreibungssprache seinerseits insofern auch ändert, nicht nur anders erscheint, als man ernst nimmt, dass wir die uns sich öffnende oder jedenfalls erschließbare Welt nur durch die Sprache hindurch haben können, die ihrerseits nicht einfach auf der sinnlichen Wahrnehmung aufsetzt, sondern diese ihrerseits differenziert und strukturiert und sogar darüber entscheidet, was und wie wir wahrnehmen, und mit welcher Auflösung wir wahrnehmen können, wenn auch nicht ohne einen stets mit zu bedenkenden Umweg über die Handlung, in der pragmatische mit semantischen Aspekten der Sprache interagieren, die dann in die Sprache zurücklaufen um ihr sei es den gelegentlich mehr oder weniger übertriebenen Schein eines von anderen menschlichen Vermögen abgelösten Eigenlebens oder den ebenso übertriebenen Schein ihrer Maginalität gegenüber dem Tun bzw. Verhalten zu geben, der sie in Verhalten auszulösen bestrebt ist.

Die systemtheoretische Beschreibung stützt sich indessen ohne eine eigenlich ersichtliche Not auf ein höchst eingeschränktes ‚wissenschaftliches Vokabular’, das damit zwar einen Schein von Präzision erzeugt, ohne indessen zu leisten, was es damit als Anspruch anmeldet angesichts des Gegenstandes. Man kann mittels eines Computerprogramms problemlos zeigen, wie sich eine solche Selektion von Vokabeln zu einem automatisch zu Sinngebilden konfigurierbaren Set von ‚gesammelten Werken’ umformen lässt, die sich mittels einer Programmierung produzieren lassen, die zunächst die syntaktischen Regeln, dann die semantischen und pragmatischen ‚Aspekte’ von Sprache und Grammatik sowie der Syntax derart formalisiert, dass möglichst nur ‚wohlgeformte’ Sätze dabei resultieren, die sich nun noch mittels nach Wahl zuschaltbaren Laufzeitprogrammen aufpolstern lassen, um unter Extraktion zusätzlicher ‚gegenstandsspezifischer’ (z. B. ‚Religion’, ‚Wirtschaft’, ‚Gesellschaft’, ‚Organisation’ usw.) Vokabulare, die sich aus elektronischen Dokumenten verschiedener ‚Wissenschaftsjargons’ mehr oder weniger automatisch extrahieren lassen (Cognitive Science, Psychologie, Automatentheorie, Kybernetik, Logik, Geschichte usw.) eine gegenstandsspezifische Spezifikation des betreffenden Produkts zu erzeugen. Ebenso lassen sich Laufzeitprogramme denken, die auf die Produktion unterschiedlichen Aspekten der Produktion typischer Satzfolgen abgestellt sind, wie sie für unterschiedliche Ansprüche und Normierungen verschiedener Literaturtypen empirisch nachweisbar sind, also für den Typus ‚Roman’, ‚Bericht’, ‚Gutachten’, oder ‚wissenschaftliche Fachliteratur’, oder ‚ethische Traktate’, ‚erkenntnistheoretische Untersuchungen’ usw. Wie weit sich das teiben lässt, ist vorerst eine empirische Frage. Was damit gesagt werden soll ist zunächst Folgendes: Man kann versuchen, sich mittels der ‚Kreation’ eines eingeschränkten Vokabulars, für das man dann mehr und mehr ein Handhabungsmonopol etabliert in dem man mehr und schneller damit produziert als Andere oder jedenfalls unter Absorption der Auslassungen Anderer dazu oder zu Anderem, das also auch ein Monopol auf die Festlegung des in und mittels dieser Handhabung nicht einfach nur Gemeinten, sondern vielmehr erst Erzeugten, Erfunden beansprucht, nach Art eines Patents oder eines Verfahrens, dessen Geheimnis man dadurch wahrt, dass man es stets selbst handhabt und anderen ihr Missverständnis ‚erklärt’, richtig stellt’ usw.

Das Ganze hat nur einen, allerdings gravierenden Haken: Je größer der damit erzielte Erfolg, je ausgebreiteter die auf diese Weise erzeugte Produktion, desto mehr erweist sich der Nachteil von Beschreibungen, die sich auf diese selbst ‚um der Präzision und der Wissenschaftlichkeit willen’ beschränken müssen, nachdem die Wissenschaftsproduktion den ihr unterworfenen Apparat erst einmal darauf festgelegt hat, sich derart zu beschränken, dass eine signifikante Abweichung von diesem Programm seinerseits erklärungsbedürftig wird, sei das als Modifikation des ursprünglichen Ansatzes, sei das als Ergebnis eines im Verlauf des Forschungsprozesses aus seinen Ergebnissen zu begründenden ‚Lernprozesses’, der eine veränderte Auffassung oder Konzipierung sei es des Gegenstandes, sei es der wissenschaftlichen Herangehensweise (auf verschiedenen Ebenen usw.) erzwingt bzw. nahe legt usw. Man kann damit die Kontinuität der weiteren Produktion eine mehr oder weniger lange Weile sicher stellen und die Verfügung über das Monopol verlängern. Aber man kann an ähnlichen, am Design orientierten Wissenschaftsprogrammen (dem Positivismus Mach’s, Wittgensteins Arbeiten, aber auch den Principia Mathematica von Russel und Whitehead, dem Hilbertschen Programm, also vor allem auch an den verschiedenen Wissenschaftstheorieprogrammen der ‚hard boiled sciences’ seit Kant, und an den immer kürzer werdenden Laufzeiten der Modelle eines immer deutlicher werdenden konstruktivistischen Motivs in Bezug auf den Wissenschaftsdesign ebenso wie auf die ihnen dann oft erst folgenden darüber aufgebauten Stockwerken, wie sie sich seit der Jahrhundertwende zum neunzehnten Jahrhundert spätestens abzeichnet, sehen, wie sich diese Programme unter dem Druck ihrer Verfolger und angesichts der an ihnen selbst immer deutlicher werdenden Ungereimtheiten und Widersprüche und logischen Paradoxien, der sichtbar werdenden Engführungen usw. mehr und mehr von ihrer ursprünglichen sprachlichen Form entfernen, indem sie weiteres Sprachmaterial (einmal ganz ohne Rücksicht auf die Gründe betrachtet, einfach anhand der sprachlichen Oberflächenform und des verwendeten Vokabulars, also zunächst anhand einer ganz platten empirischen Betrachtung des sprachlichen Gefüges) in die zunächst für die Theorienkonstruktion verwendeten Bestände einführen, bis sich auf einmal zunächst durch die dem Design zugrunde liegenden Entscheidungen zunächst abgeschnittene Anschlüsse sei es ‚nach rückwärts’ oder ‚seitwärts’ (wieder) auftun und sich Konvergenzen und ‚Synthesen’ abzeichnen, wo zuvor ‚radikale Neubesinnung’ und energische Abgrenzung, kompromisslose Schnitte und höchst innovative bzw. anschlusslos erscheinende Innovation vorzuherrschen schien, die den augenscheinlichen Vorteil eines wohl abgegrenzten Gegenstands wie der Theoriebildung sowie eines sich daraus ergebenden, plötzlich bzw. zunächst ganz klar sich abhebenden Verhältnisses zwischen Theorie und Basis, Theorie und Gegenstand mittels einer nun ebenfalls viel klarer sich abhebenden Methodik wieder zunehmend einer erneut verschwimmenden Kontur und Gemengelage von Methoden, Aspekten, Ansätzen und Faktoren, methodischen Herangehensweisen und Objektstrukturen weicht, und die vermeintlichen Gewinne sich wieder in einer Nivellierung verlieren, die dann die Auforderung zu enthalten scheinen könnte, dass man den geeigneten Zeitpunkt abwarten muss, um auf dieser Diffusion erneut einen innovativen und imponierenden Design zu errichten, der in dieser Welt des Wissenschaftsdesigns dann den jeweils neuesten Superhit analog zu den Vorgängen in der Popkultur, oder dem jeweils neuesten erfolgreichen Automobilmodell im Bereich der Nobelkarossen.

Nun kann man das unentschieden lassen, wie das im Bereich der ‚hard boiled science’ ist. Was das Objekt der Wissenschaften betrifft, die sich – vorgeblich oder tatsächlich, in Theorie wie Praxis – vorgenommen haben wollen, sich mit dem Menschen und seinen von ihm selbst hervorgebrachten Lebensverhältnisses zu befassen, so kann man sich das Problem nähern, das dieser Objektbereich von sich her stellt, indem man sich die verschiedenen grobkörnigen Grundvorstellungen vor Augen hält, die in den Wissenschaftsjahrhunderten der ‚Neuzeit’ jeweils die Untergrundmetaphorik der Sprache und auf diesem Wege mehr oder weniger wirksam auch die Vorstellungen ‚des Menschen’, soweit es den Designern gelungen ist, sie in möglichst vielen Köpfen ohne deren bewusste Kontrolle unterzubringen und auf diese Weise zur bewusstlos bzw. unbewusst ‚herrschenden Form’ zu machen, von sich selbst gemacht haben. Zu nennen wären gerade angesichts ihrer beeindruckenden Grobkörnigkeit, die aufeinander folgenden Paradigmen der Uhr, des clockwork, des Mechanismus allgemein, das sich mit dem Planetensytem bis einschließlich Nikolaus Kopernikus noch ohne einen Bezug auf die ‚dynamischen’ ‚Gründe’, ‚die inneren Beweggründe’ verband bzw. sich in dessen Konzeption ebenfalls vergegenständlichte sowie in Reneè Descartes’ , denn D’Holbach’s und La Mettrie’s Konzeption der Materie und des Organismus als Maschine , dann das mit Issac Newton zur Kosmologie werdende Modell eines von inneren Kräften geregelt selbstgesteuerten, also mit einem Antrieb versehenen Mechanismus wurde, das sich in der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt auf Erden vergegenständlichte, in Werkzeugmaschinen der verschiedensten die Eigenschaften des menschlichen Organismus als Antrieb mit angegliedertem Werkzeug, eine Konzeption, die noch die mehr oder weniger reflektierte Metaphorik Freud’s in der ihr impliziten Konzeption einer Dampfmaschine oder Lokomotive mit beherrscht, aber ebenso in Goethe’s Dichtung zu finden ist, weil das eben unbewußt ubiquitär ist und in die sprachlichen Konzeptionen eingeht ohne zu Bewusstsein zu gelangen, denn stets setzt sich hier offenbar eine implizit bleibende Vorstellung allgemein im sprachlichen Substrat durch, die dann mehr oder weniger die Vorstellungen davon, was ‚Realität’ jeweils für die Menschen einer Epoche und Kultur darstellt, leiten, während die innovative Leistung dann darin besteht, dass diese implizit durch das jeweils unbewusst eingeführte Vokabular, das sich an jeweils epochal beeindruckenden Umgebungserscheinungen verursachte spezifische Illusion einer in bestimmter Weise gegebenen Realität jenseits der Sprachlichen Form, um die sich hier nun die Sprache zu organisieren beginnt wie um einen Gravitationspunkt, bis das jemandem als hinderlich auffällt, der nun versuchen kann, sich ein anderen Gravitationszentrum auszudenken, um die sich alles gruppiert, oder eine andere Konzeption zu entwickeln, die just dies vermeidet etc. Es ist auffällig, dass sich die leitenden Vorstellungen, also die wirklich leitenden Paradigmen des unbewusst zum Inbegriff des Realen durch das unerkannt im Sprachmaterial untergebrachte Dingvorstellung eher beeindruckenden Artefakten, die Menschen zu der Zeit selbst hergestellt hatten, diese Leitmetaphoriken des Realen angeregt haben muss. Das hat nun eine modische Entsprechung von geradezu erstaunlichen Ausmaßen, wenn man bedenkt, dass es sich doch stets um Wissenschaften handeln soll, die sich mit eigenen Mitteln ihrer tatsächlichen Wissenschaftlichkeit auch zu versichern vermögen, bevor sie zur Invasion der Lebenswelt von Menschen und zur stets auch als Anmaßung höchst problematischer Art gegenüber den als Schüler und zu Belehrende in Anspruch genommenen Menschen selbst fortschreiten, indem sie ihre wissenschaftlichen Kompetenzen mit der ihnen institutionell so oder so zugestandenen Machteinwirkungsmöglichkeiten verwechseln oder nicht einmal dies tun, indem sie einfach blind davon ausgehen, das sei ohnehin identisch. Denn die am weitesten verbreitete, und auf dem Wege der Büromaschinenindustrie und der aus ihnen hervorgehenden Eigenpropaganda spielt mit einer ständig weitergehenden Metaphorik einer Gleichsetzung des Menschen vorwiegend nicht mehr mir einem bloßen Mechanismus, einer mit Eigenantrieb versehenen Werkzeugmaschine der Aufnahme und Verarbeitung von Kraftstoff zum Zweck der Hervorbringung von Arbeitsleistung und Wärme in einen Computer umgedeutet wird, und die Menschen dazu ermutigt werden, oder darauf dressiert, sich selbst im Modus des kaum Verstandenen, das mittels eines Mausklicks und der Bedienung einiger Tasten (in 3d‑Spielen kaum mehr als fünf Tasten, auf die sich faktisch, mit der Mausbedienung das wirklich aktiv Getane reduziert) selbst zu verstehen, während die auf die Faszination des Paradigmas abgefahrenen ‚Wissenschaftsformationen’, die das prima finden und viel versprechend, aus welchen Gründen auch immer, liefern diesem schon in großen Gefolgschaften verbreiteten bloßen und gänzlich irreführenden und verfehlten illusionären Analogien sich ergehenden Glauben dann die ‚wissenschaftlichen’ Rückenverstärkungen, und teilen damit eigentlich nur die Illusion, aus der sie zugleich hervorgehen und der sie zugleich, als Wissenschaften, überlegen zu sein und Vorschriften machen zu können meinen, indem sie aus einem Abgeleiteten, einem technischen Artefakt ein umfassendes Modell der Realität machen, indem sie sich ständig um eine eigentümlich eingeschränkte, kontingente Metaphorik zentrieren, die unversehens über dem naiven und dem wissenschaftlichen Vorteil gleichermaßen zusammenschlägt.

Aus dieser Reflexion ergibt sich nun auch etwas über den Gegenstand einer sprachtheoretisch fundierten Soziologie. Wenn der Nachteil einer auf ein hochselektives Vokabular, wie es das der ‚Systemtheorie’ ist, auf lange Sicht darin bestehen könnte, dass das vielleicht nicht Einzige, das nachzuweisen ihr gelingen wird, darin besteht dass sie vor allem sich selbst in beliebigen Gegenständen und Richtungen ihrer selbst gewählten Aufmerksamkeitsverteilungen bzw. Objekten wieder findet, dann kann sich daraus doch zwanglos die Überlegung ergeben, warum nicht vielmehr an ihrer Stelle der ganze verfügbare Reichtum und das ganze Potential einer methodisch etwas disziplinierten Sprache, die möglichst unverkürzt und ohne Abstriche an ihrem Potential unter Einsatz bzw. Anwendung auch der mit ihr jeweils mit gegebenen historischen Tiefe und aller ihrer Bezüge zu anderen Sprachen, mit denen sie, wie ersichtlich ist an einer Untersuchung ihres Vokabulars und an ihren in ihren sich wandelnden Strukturen aufbewahrten und verfügbaren Bedeutungen, wie sie sich darstellen, wenn man alle ihre ‚Dimensionen’ mit dem unverzichtbaren Grundbegriff der Soziologie, dem Begriff des Handels verbunden, und selbst im Modus des Handelns und von diesem her ihren Objektbereich zu konstruieren aufgibt. Wenn sich zeigen lässt, das es umgekehrt ist als es gewöhnlich gedacht wird, indem nämlich die Wahl der Sprache bzw. auch ihre gewählte selektive Verengung zum Zweck der Schaffung eines Theoriemonopols oder eines monopolisierten Objektsbereichs, den die Theorie dann mehr oder weniger ausschließlich beherrscht, eher darüber entscheiden könnte, wie das Objekt darin erscheint, dann kann wenigstens versuchsweise auch andersherum vorgegangen werden, indem man sich nicht von vornherein auf irgendeine Restriktion in Bezug auf den Gebrauch der Sprache festlegen lassen wird, die die Kulturgeschichte als das ihr entsprechende umfassende Medium erzeugt und zum freien Gebrauch hinterlassen hat für jeden, der die Grundlagen dieser Kultur und ihrer Geschichte, die auch die Sprache und das nun mittels ihrer zu rekonstruierende Objekt, dessen privilegiertes Moment und Element sie selbst ist, erzeugt hat, die wiederum sie selbst in ihrer Vollständigkeit so enthält, wie die Reihe der Zahlen die Primzahlen und die geraden oder die Fibonaccizahlen, kurz, die unendlichen Reihen, und zwar so, dass die Sprache eine der ‚Reihen’ wäre, die als Teilmenge das Ganze ebenso enthalten wie das umfassende ganze selbst von der Art dessen ist, was sie umfasst und zugleich einschließt, so dass sich auch hier dieselbe Struktur und das selbe Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit ergibt wie das, das sich in der reinsten aller Geisteswissenschaften als ihr eigenen Verhältnis zur Realität ergibt, wenn man die Mathematisierung der Meta-Physik bzw. die Meta‑Kosmologie in der Stringtheorie sich vor Augen führt, die ebenfalls auf ein Objekt zu deuten scheint, das sich andererseits auch erst aus ihr selbst heraus nur verständlich machen lassen soll.

Am Ende eines reflektierten Durchlaufs durch das Studium der attischen Tragödie, die auf unbegreifliche Weise von zumeist Personen, die zur politischen Führungselite der Polis gehörten, also keineswegs ‚Dichter und Denker’ in dem Sinne waren, in dem sich dieser Ausdruck unter der Ägide der durch Römer, Germanen und eine Rezeption des durch bei geprägten Verständnisses des Christentums am beinahe schon am Ende seiner Entmächtigungs‑ und Korruptionsgeschichte gebildet hat, als Inbegriff einer ohnmächtigen ‚Intelligenz’, die schon die Züge der von Napoleon verächtlich gebrandmarkten ‚Ideologen’ trug, denen in der Form von ‚Mein Kampf’ ein als Kanonenfutter in einem Schützengraben designierter Gefreiter aus einem Krieg den letzten Bescheid gab, indem er mit einem höchst mittelmäßigen Literatur das Entscheidende, die Macht an sich brachte, die es ihm ermöglichte, sich ohne Rücksicht auf sein ohnehin sinnleer gewordenes wertloses Leben mittels eines von ebenso tiefer Befriedigung und Lust wie Todessehnsucht an einer Welt zu rächen, die nur deshalb nicht unterging unter Auslöschung des Lebens, weil ihm um eine Dekade verfehlt die Mittel nicht zur Verfügung standen, die ihn dazu befähigt hätten. Und man sollte sich hüten zu meinen, diese Form der Vergeltung, der Rache des geschändeten und vergewaltigten Lebens der vernachlässigten und geschundenen Kinder an der Gedankenlosigkeit der politischen Organisatoren des organisierten Verbrechens und für das, was man an ihnen gedankenlos und größenwahnsinnig beging, auch und gerade an vermeintlich ‚befreiten’, sei nun aus der Welt, am Ende des reflektierten Durchlaufs durch die attische Tragödie und im Bewusstsein, wer ihre Autoren waren, ist die Qualifikation und Kompetenz der postkulturellen Politikfunktionäre (nach Stalin, Mao, Roosevelt, Churchill und all ihren entsetzlichen Nachgeburten bis hinunter in die aus ihren Höhlen und Hinterzimmern kriechenden oder gezerrten Kretins ihrer aus Dienern und Hiwis in die aufgelassenen Ämter aufgestiegenen Krüppel und Psychopathen ein unbeschreiblicher und unbegreiflicher Anblick, das der Personifikation eines Grauens ins Gesicht sieht, dessen Grundlage die durchschnittliche Bewusstseinsverfassung der von ihnen repräsentierten Populationen ist.

Die Alltäglichkeit dieses Gesamtbildes ist die beste Form der Verbergung des in ihm ausgestellten und normalisierten Entsetzlichen, einer untertierischen Scheußlichkeit, denn selbst das grausamste Raubtier ist angesichts dieses Wesens und der Art wie es von seinen konkurrenzlos erfolgreichen Möglichkeiten Gebrauch macht, ein in segensreicher Unschuld freigesprochenes Wesen von erhabener Reinheit. Man kann das an den Gorillas im Zoo ebenso beobachten wie an der ergreifenden Verwandlung des Königs der Tiere, des Löwen in ein in seinem Ausdrucksverhalten von einer von Sorgen des Überlebenskampfes durch die sie liebenden ‚Frauchen’ oder ‚Herrchen’ in etwas verlegene, eigentlich kindliches Benehmen beibehaltende Kätzchen geradezu sehen. Es bedarf dazu keiner besonderen Bildung oder Kompetenz. Diese Bestien bedürfen gar nicht mehr der Zähmung und zeigen in dieser Verwandlung in geschätzte Begleiter des menschlichen Lebens, das ohne sie gänzlich veröden müsste wenn ihm jedes Gegenbild fehlte, in dem der verwahrloste Mensch sich wieder erkennen kann, indem er seine Verwahrlosung nutzt, um den von ihm betreuten Tieren die Möglichkeit zu geben, ihr dem Menschen überlegenes Gesicht zu zeigen, indem sie sofort von fast jeder Bestialität wenigstens ihm gegenüber ablassen, in dem ihnen die Entlastung ihres Lebens von dem Zwang des Lebenskampfes auf Leben und Tod erspart wird.

Der Alltag ist die Mühle, durch die die Individuen erbarmungslos gedreht werden um sie zurechtzustellen zu bewusstlosen Funktionären einer ihnen nicht mehr bewussten, durch sie hindurch sich an ihnen untereinander ausagierenden Gewalt. Die Lösung aller Rätsel und Probleme der Soziologie und Psychologie liegt daher im Gewöhnlichsten verschlossen. Keinem Physiker wäre das unverständlich, keinem Mathematiker kann das fremd sein. Gleichwohl gibt es keinen mir bekannten Physiker oder Mathematiker, der dazu imstande wäre, das ihm im Bereich seines Faches Selbstverständlichste auf seinen eigenen Lebensalltag zu übertragen und auf sich selbst und seine ihm als bloße Erscheinung auf eine unbegreifliche Weise selbstverständliche Umgebung, an der alle wissenschaftliche Einstellung offenbar sofort in blinder Bewusstlosigkeit versinkt, als sei das eine Berührung mit einem Kontaktgift oder mit Kohlenmonoxyd vergleichbar, nur dass das spezifisch ‚mathematische’ oder das Bewusstsein des Physikers als Wissenschaftler, der seinen Beruf ausübt nach Art eines Gewerkschaftsmitglieds, das seine Stunden ableistet bis der Hammer fällt um sogleich einer tiefen Bewusstlosigkeit zu verfallen, wenn diese Beschäftigung endet, indem er von den Apparaten aufsieht oder von den Formeln, an denen das wissenschaftliche Bewusstsein gewissermaßen zu kleben scheint, so dass die bloße Abwendung des Blicks genügt, und es nimmt nur noch das als Oberflächenerscheinung scheinbar Selbstverständliche wahr und nimmt überhaupt nur noch ‚mit unbewaffnetem Auge’ oder ohne den gerade noch aktiven, nun übergangslos in tiefe Bewusstlosigkeit verfallenen, wie abgeschalteten wissenschaftlichen Verstand etwas wahr oder fällt, mit allen anderen Zeitgenossen, auf das bloße, scheinbar unvermittelt begriffslose Erleben zurück nach Art eines Sicherheitsrelais, das das Durchbrennen einer Leitung ausschließen soll, aber mit der Folge der Abschaltung der Energie.

Man muss zunächst mit allen reden, sich keinem Kontakt verweigern und sich darauf verlassen, dass man lernen wird, damit zurecht zu kommen, dass man Menschen, die man nicht beherrschen kann und will, weil das nicht nur nicht wünschenswert ist, sondern auch, obwohl es Zwecke realisieren helfen mag, dem Ziel/Zweck der Gewinnung einer Einsicht in das wirkliche Gefüge, die tatsächlichen Impulse der Individuen nicht mehr ermöglicht. Die Resteinsichten, sich unter den Bedingungen von Befehl und Gehorsam anhand unerwarteter Widerstände machen lassen, sind für die soziologische Erkenntnis jenseits der Grenzen der Organisationen bedeutungslos. Eher ist von Bedeutung, wie sehr die Individuen unter dem Druck ihrer seelischen Uniformierung auch in Situationen, die das nicht erlauben oder notwendig machen, dennoch bereits kaum mehr als der Reproduktion der ihnen durch das organisierte Leben andressierten Stereotype mächtig sind, ohne das noch bewusst selbst als kontingent, als Gefängnis der Seele und des Geistes gar erleben zu können, geschweige denn es zu erkennen oder zu reflektieren.

Es gibt meines Erachtens einen Grundsachverhalt, der das Problem der Betrachtung des Objekts der Soziologie von der Betrachtung aller anderen Objekte unterscheidet. Immerhin ist die Betrachtung des Nachthimmels nicht ohne Methoden und auch informativ nicht ohne zuvor oder anschließend angestellte Vermutungen über das, was man da wahrnimmt in möglichst weit reichenden Zusammenhängen erfolgreich gewesen.

Aber der Nachthimmel steht nicht annähernd in einem solchen exzeptionellen Verhältnis zu seinem menschlichen, dem einzigen Beobachter, den wir diesseits der Grenzen bis zum empirischen Beweis des wissenschaftlich akzeptierten Gegenteils kennen, an der Science und Fiction in den Kellern und Hinterzimmern, wo Kosmologen auf befristeten Planstellen zu Planskizzen für die Fananzierung ihrer fristgerecht einzureichenden Projekte sitzen, um sich zu überlegen, wie sich ‚The Universe in a Nutshell’ unterbringen lässt, in einem diffusen Überlappungsbereich mit offenbar eher abnehmenden Reibungswiderständen übereinanderschieben, während die Tierverhaltensforschung sich schon einmal darum bemüht, die Grenzen des Unterschieds zwischen dem Menschen und anderen Lebensformen in Übereinstimmung mit der Politik und sogar mit den von ihr nach ihren Wünschen maßgeschneiderten Zwecksetzungen in Richtung auf das Erscheinungsbild von in einer Petrischale wuchernden Bakterienkulturen zu verschieben, damit die Aufnahme neuer Mitglieder nicht so schwer fallen wird, wenn es erst einmal so weit ist und diese der Segnungen der ‚Menschheit’ ebenfalls teilhaftig werden, die eine Zivilisation für alle bereitgehalten hatte, die nicht ihr als Mitglieder schon angehörten, als sie sie dort antraf, wohin sie in ihrer überschäumenden Entdeckerfreude auf der Suche nach einem sinister genug als dem zunächst ‚Das Neue Kanaan’, und heute ‚God’s own country’ genannten Kontinent aufbrachen bzw. dort angekommen, die Axt im Walde spielten, die den Kaiserschnitt ersetzt. Das lässt den Schluss zu, derart durch Privilegierung verblödet, dass man nichts mehr sieht, wenn man den Computer auf ‚standby’ oder ausgeschaltet hat, und ohne den das Gehirn seinen Dienst versagt oder jedenfalls keinen mehr leistet, der über die Steuerung primitiver Triebregungen etwa auf dem Existenzniveau eines primitiven Nagers hinausgeht, alles ganz cool versteht sich, weil die ‚Freizeitauffassung’, die der zur Elite herangebildete Wissenschaftler zusammen mit anderen Fließbandarbeitern hegt, weil auch für ihn unverändert gilt: „Okay, we told you what and how to dream…“, ihm problemlos mit seinen sonstigen Auffassungen von der Welt derart zusammenpassen, dass er keinerlei logischen oder sachlichen Widerspruch mit seinen ‚sonstigen’, wissenschaftsjen‑ oder diesseitigen ‚Vorstellungen’, keine höheren Hirnfunktionen beansprucht, weil sie für eine wissenschaftliche Betrachtung erkenntnistheoretisch erhärtet nicht in Frage kommen, nachweislich wenigstens nicht so tun sollte, als sei man, wie immer aufgrund einer vor Bereitwilligkeit und Opportunismus wissenschaftlich erblindete Wissenschaftlichkeit begünstigt, nicht zumindesten nachgewiesen gerade dadurch erkennbar als eine wissenschaftliche Null, Was immer sich sonst in diesen Nutshells befinden mag, deren exakte Größe sich bestimmen lässt: Sie haben etwa die Form und den Umfang einer Nuss, in die die ZNS eines Astrophysikers passt, der auf einem Lucasian Lehrstuhl sitzt bzw. gesetzt wird, denn auch dazu hat man sich in der Politik etwas gedacht, dass den kein Soziologe jemals angeboten erhält, eine Nuss also etwa von der Größe einer durchschnittlichen Kokosnuss, und damit wäre da Geheimnis dieser nuts geklärt, in die alles passt, was sich diese ‚Wissenschaftler’ so denken und was sie ebenso angestrengt nicht denken, ohne dass es und damit es nicht jemals in ihr Bewusstsein eintritt, oder wenn, dann eben nur so wie dem primitivsten bewussten Wesen im Entwicklungszustand des prälogischen Denkens, das Ernst Cassirer aufgrund einer falsch verstandenen Orientierung an dem ‚Wissensideal’ der Naturwissenschaften immerhin den ‚Primitiven’ zugestand, also doch schon als ‚Menschen’ in ihrem Sinne, also, um genau zu sein in ihrem Sinne, als Gattungsexemplare der Tiergattung Homo sapiens das Erscheinungsbild der es umgebenden Wirklichkeit erscheinen kann, bevor es der Sprache und des Denkens fähig geworden wäre.

Denn die Naturwissenschaft redet bis heute definitiv von einem Wesen nicht, und das ist der Mensch, und sie ist, ebenso wie sie per Konzeption nicht von Gott zu reden hat, indem sie darauf aus Gründen ihrer Exaktheit verzichtet seit Kant, aufgrund derselben Entscheidung nicht in der Lage, vom Menschen zu reden (also nicht: nicht mehr, denn sie hat noch nie von ihm geredet, weil er in ihrem Objektbereich gar nicht vorkommen kann.) So wie sie vor den Anfang von Raum und Zeit aus dem ‚Big Bang’, mit dem sie sich zuerst in das staunende Bewusstsein der von ihr zum Kuschen bewegten und teils auch gewissenlos im Experiment ihr ausgelieferten vielfach verstrahlten Menschen vorstellte als the most successful scientific enterprise in the history of ‚mankind’, so als seien sie dabei gewesen und hätten es selbst ‚gehört’ (!), keinen Schöpfergott positionieren angesichts der sich auftuenden Ratlosigkeit, die sich von Kant nicht beraten lässt - denn das ist ein letztlich militärisch widerlegtes Konzept und damit als Misserfolg überspielbar – sondern sich dann eben mit der Erfindung einer nahezu beliebigen Fülle von Hinterwelten beschäftigen, weil man den wissenschaftlich erschlossenen ‚Hyperraum’ jenseits von Raum und Zeit und sogar Materie dann eben nur mit fabrizierten Gespenstern aus dem eigenen, höchst beschränkten mathematischen und physikalischen Arsenal bevölkern kann, und das hat den Umfang, wir hörten es bereits, einer ‚nutshell’, wie das bei diesen ‚nuts’ eben nicht anders zu erwarten ist. Aber natürlich passt eine unendliche Menge von Engeln auf eine Nadelspitze. Und empirisch aus verschiedenen Gründen kaum jemals nach angemessenen Prüfkriterien zugängliche Hinterwelten jenseits von allem, was Welt sein kann, können mit einer unendlichen Menge von imaginierten Objekten nach Beleiben angefüllt werden, und ihre, weil sie alle hineinpassen, sich daraus ergebende Existenz kann dann nach Belieben von dieser ‚Wissenschaftlergemeinschaft’ als existent bestätigt und sanktioniert werden.

Aber die Soziologie ist bloß so ungefähr und die Vertreter ihrer überholten Paradigmen werden bald aussterben, und zwar desto eher, je nachdrücklicher man mit ein wenig Wissenschaftstheorie nachhilft, damit sie nicht so leiden müssen. Darin gleicht dieses Denken der Barmherzigkeit der ‚Faschisten’, dass auch diese die entschlossene Barmherzigkeit hatten ihre Todfeinde physisch, sozial, intellektuell und lebensgeschichtlich zu vernichten, auf das Risiko hin, dies tun zu müssen und dabei Mensch zu bleiben, wie das Adolf Eichmann ganz richtig und auch stellvertretend für Thomas S, Kuhn schon, in Vorwegnahme der von ihm ausgelösten Wirkungsgeschichte seiner wissenschaftsphilosophischen Konstruktionen und seiner bereitwilligen Prolieferation für die ihn nutzende Politik, festgestellt hat. Es ist aus allem, was die Wissenschaftlergemeinschaft hier faktisch vorgewiesen hat, zu sehen, dass sie hier nicht nur indolent zugesehen haben, sondern nach wie vor an vorderster Front aktive Propagandisten sind, die dafür zu sorgen haben, dass keine ‚wissenschaftlichen Weicheier’ an den de facto politischen Türhütern vorbeikommen in die Heiligen Hallen, das Pentagon der Naturwissenschaften um sich dann dort mit ihren sentimentalen Anklagen gegenüber der Macht Gehör und einen Gerichtshof der Vernunft verschaffen, der die siegreiche Soldateska an den kantischen Antinomien vorbei wenn schon nicht die Reste der nicht unter den Bombenteppichen ihrer Bomberflotten explodierten, noch nicht vollends im den Feuerstürmen verbrannten Überreste dessen, was noch stehengeblieben sein mochte Verbrannten, dann doch die Stoßtrupps der nun die Straßen durchkämmenden Infanteriekommandos aufzuhalten imstande sein könnte, die versuchen, die letzten Nachkommen der einstigen Kulturträger der von ihnen verwüsteten Kulturlandschaft aufzuspüren um sie der Umerziehung und den Gehirnwäschen der von ihnen verordneten und erzwungenen Amnesie auszuliefern, ein Vorgang, den dieser Mob an der Ausrottung der Einwohner ‚Amerikas’ eingeübt hat, um sich dann auf den Kontinent zurückzuwenden, von dem sie einst gegangen waren, und dessen Kultur sie mit einem ihnen nicht bewussten Hass und Ressentiment im Gedächtnis behielten weil er ihnen keine Heimat geboten hatte, bis sich die Gelegenheit bot, sich, wenn auch ohne Bewusstsein im Namen einer Freiheit dafür zu rächen, die sie selbst, Sklaven und Leibeigene eines Imperiums, das sie für seine Zwecke verheizt, nie wirklich anders denn als eine fadenscheinigen Versprechens, in der Form von ‚Freizeit’ und einer elenden Kultur der Truppenunterhaltung zu sehen bekamen.

Derart schlug die in Amerika gereifte Drachensaat endlich zurück, und verwüstet seither die Welt, deren Population ihr nichts ist als eine Bande von zu modernisierenden Natives, und das geht vor aller Augen jeden Tag so weiter, während die Wissenschaft dieser Technologen von der Entdeckung bewohnbarer Welten faselt, die sie in unbewohnbare verwandeln wird, in welchem Planquadrat der Galaxis auch immer. Das ficht diese ‚arbeitsteilig’ gespaltenen Psychopathen nicht an. Solange ihre Herren sie für normal halten, und sie sich das gegenseitig kopfnickend bestätigen können, sind für die Ereignisse der Historie und der Kultur‑ und Geistesgeschichte andere zuständig, die pflichtschuldigst ‚wischiwaschi’ reden, weil ihre akademische Verflechtung mit den anderen Diensten gar nichts anderes zuließe. Mag sein, dass die Sieger die Geschichte schreiben, aber man sollte dann sicher sein, dass die verkrüppelten Kinder, die man das mit ansehen lässt, wie man ihre Verwandten vor ihren Augen abschlachtet, dann auch mit Sicherheit auch mit liquidiert. Es ist falsch in der Großmut des Sieges die Kinder der Eltern nicht zu vernichten, die Zeugen dieser Aktionen werden, wenn sie später gemäß dem nicht unterdrückbaren Gesetz, das Rache und Vergeltung regelt nicht seit, und nicht weil Anaximander es zuerst formuliert hat. Er hat es lange vor der attischen Tragödie formuliert, weil es ein die Geschichte bestimmendes Gesetz ist. Keine Rache an der Kontinentalkultur, die diesen Mob ausgespuckt hat, der dann die Amerikaner ausgerottet hat, und sich seither mit dieser Technik über den Globus auszubreiten und wie ein Heuschreckenschwarm alles, was sich als essbar erweist aufzufressen und die Menschen verhungern zu lassen. Das ist indessen nicht unbemerkt gewesen und Gegenstand einer Prognose eines der exzellentesten Historiker und Kenner der Römischen Geschichte, und es ist bemerkenswert, mit welcher Genauigkeit er voraussah und benannte, mit der Sicherheit der bürgerlichen Kultur Europas, was sich heute hinter einer in der Bodenlosigkeit des verwahrlosten Urteilsvermögens von Scheingebildeten als selbstverständliche Normalität zu präsentieren versucht, während noch die Eroberer damit zu tun haben, die den Unterworfenen von ihnen über mehrere Generationen unter Inanspruchnahme des staatlichen Bildungssystems beigebogenen 'Wertvorstellungen' wieder auszureden, damit sie in den anstehenden Koalitionen der Willigen problemlos den ihnen angewiesenen Platz einnehmen können. Er sagt mit Blick auf das späte Stadium der Republik und im Blick auf die Zukunft auch der Kultur Europas:

„Es ist ein grauenvolles Bild, dies Bild Italiens unter dem Regiment der Oligarchie. Zwischen der Welt der Bettler und der Welt der Reichen ist der verhängnisvolle Gegensatz durch nichts vermittelt oder gemildert. Je deutlicher und peinlicher er auf beiden Seiten empfunden ward, je schwindelnd höher der Reichtum stieg, je tiefer der Abgrund der Armut gähnte, desto häufiger ward in dieser wechselvollen Welt der Spekulation und des Glücksspiels der einzelne aus der Tiefe in die Höhe und wieder aus der Höhe in die Tiefe geschleudert. Je weiter äußerlich die beiden Welten auseinanderklafften, desto vollständiger begegneten sie sich in der gleichen Vernichtung des Familienlebens, das doch aller Nationalität Keim und Kern ist, in der gleichen Faulheit und Üppigkeit, der gleichen bodenlosen Ökonomie, der gleichen unmännlichen Abhängigkeit, der gleichen, nur im Tarif unterschiedenen Korruption, der gleichen Verbrecherentsittlichung, dem gleichen Gelüsten, mit dem Eigentum den Krieg zu beginnen. Reichtum und Elend im innigen Bunde treiben die Italiker aus Italien aus und füllen die Halbinsel halb mit Sklavengewimmel, halb mit schauerlicher Stille. Es ist ein grauenvolles Bild, aber kein eigentümliches; überall, wo das Kapitalistenregiment im Sklavenstaat sich vollständig entwickelt, hat es Gottes schöne Welt in gleicher Weise verwüstet. Wie die Ströme in verschiedenen Farben spiegeln, die Kloake aber überall sich gleich sieht, so gleicht auch das Italien der ciceronischen Epoche wesentlich dem Hellas des Polybios und bestimmter noch dem Karthago der hannibalischen Zeit, wo in ganz ähnlicher Weise das allmächtig regierende Kapital den Mittelstand zugrunde gerichtet, den Handel und die Gutswirtschaft zur höchsten Blüte gesteigert und schließlich eine gleißend übertünchte sittliche und politische Verwesung der Nation herbeigeführt hatte. Alles, was in der heutigen Welt das Kapital an argen Sünden gegen Nation und Zivilisation begangen hat, bleibt so tief unter den Greueln der alten Kapitalistenstaaten, wie der freie Mann, sei er auch noch so arm, über dem Sklaven bleibt; und erst wenn Nordamerikas Drachensaat reift, wird die Welt wieder ähnliche Früchte zu ernten haben.“ (Theodor Mommsen, Römische Geschichte, Band V. Die Begründung der Militärmonarchie; Hervorhebung nicht im Original.)

Man wird dem derart Faktisch gewordenen nur den Satz des Anaximander entgegenstellen können, der auch als geschichtsphilosophische Regel verstanden werden kann: „Woraus aber das Werden ist den seienden Dingen, in das hinein geschieht auch ihr Vergehen nach der Notwendigkeit. Denn sie zahlen einander Strafe und Buße für ihre Ungerechtigkeit nach der Ordnung der Zeit.“

Die wissenschaftstheoretischen und methodologischen Debatten der siebziger Jahre waren Killerargumente, Parallelaktionen auf dem Schlachtfeld des Kalten Krieges, die die dann folgende Rampage der nun keinem Gegner, der ihnen den von ihnen beherrschten und geknechteten Populationen gegenüber eine gewisse Disziplin auferlegt hätte, zu dem sie hätten überlaufen können, Aktionen zugleich, die schon die Entwicklung der ‚Finanzprodukte’ und Formeln vorbereiteten, aufgrund deren die sich dann erbarmungslos über die Welt hermachenden Haie bereichert haben, während sie auch noch die Zahlung der von ihnen hinterlassenen Schulden den abgezockten Populationen überlassen. Nichts an diesen Vorgängen, bei denen die ‚Naturwissenschaftler’ oft in den Instituten ganz offen als Schläger auftraten, die noch Jahrzehnte später kaum mehr können, als noch eine ‚Streitschrift’ in die Buchläden bringen, aus denen man nichts darüber entnehmen kann, welche Rolle sie in einem politisch gelenkten Wissenschaftsbetrieb dabei gespielt haben, dass die Vertreter unerwünschter Paradigmen schneller ausstarben als die ‚Metapher’ vom ‚Aussterben’ nahe legt, zumal angesichts des Problems eines aktuell notwendigen Paradigmenwechsels, dem seither entlang der kürzer werdenden Halbwertszeiten für Wissenschaftsparadigmen, die längst wesentlich, sehr wesentlich kürzer sind als die Dienstdauer eines Beamten, geschweige denn die Lebensdauer eines statistisch durchschnittlichen Menschen, nichts an diesen Vorgängen ist harmlos und kaum etwas daran verdankt sich ausschließlich innerwissenschaftlichen Kriterien.

Die Lenkung von Finanzmitteln hat hier längst die faktische Kontrolle über den Betrieb. Es wäre erst noch zu zeigen, wie viele dieser einmal als Naturwissenschaftler und Mathematiker ausgebildeten Absolventen sich, angesichts auslaufender Wissenschaftsprogramme und Unternehmensplanungen im Bereich der ‚StarWars’‑Vorhaben sich statt im Maschinenbau und der Grundlagenforschung oder der ‚Kosmologie’, deren Ergebnisse zum guten Teil aus den Computersimulationen der Nuklearwaffenentwicklung stammen bzw. aus den ihnen technologisch vorgelagerten Zyklotronen, in denen an der ‚Entschlüsslung der letzten Geheimnisse des Universums’ gebastelt wird von feinsinnig musikalischen Wunderkindern, die sich nichts daraus machen, auf Kosten von wessen Nichteinkommen ihre eigenen finanziert werden, ein Umstand, auf den die einfachste Betätigung dieser angeblich exzellenten Intelligenzen doch mühelos kommen müsste, sich dann in der Finanzindustrie ‚engagiert’ haben, die damals zunehmend Bedarf angemeldet haben dürfte für die sich vorbereitenden ‚Finanzblasen’ und ‚Börsenkrisen’ und ‚Internetspekulationen’ in den USA, oder die Finanzkrise in Asien, die sämtlich auf den endlich eintretenden Supergau der US‑Innenpolitik schon hingewiesen haben, der sich bis heute unbegriffen geradezu klassisch im Einzugsbereich des Umkreises der Ausführungen des Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitraten vollzogen hat angesichts der ‚Widersprüche im Spätkapitalismus’, die tatsächlich die Plattheit der zum Spruchs gewordenen Formel haben, die ihnen im Namen der Kompetenz der zuständigen Wissenschaftler nicht zukommen darf, damit ihr Geschwafel nicht als das beurteilt werden kann, das ist einfach ist, echt, ohne Scheiß. Entsprechend kann man, übrigens in Übereinstimmung mit den Leuten, die sich ohne sich um den ‚Überbau’ der eigenen oder sonst einer Wissenschaft zu kümmern, sich einfach als Techniker und Laborfreaks verstehen, die Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften auch einfach mit ihnen ignorieren oder sich darin bestätigt sehen, dass die Vermutung, dass es sich um eine Form der Propaganda handelt, die die Funktion eines Tranquilizers und zugleich der Selbstberuhigung hat neben der darin nebenbei mit realisierten Methode, den Sozialwissenschaften den Teppich unter den Füßen wegzuziehen und das derart mit der wissenschaftstheoretischen Abrissbirne bzw. Planierraupe zwangsgeräumte Gelände nun selbst mit eigenen Gewächsen zu rekultivieren, um es dann derart ‚renaturalisiert an die Öffentlichkeit zurück zu geben’.

Aber dass dies eben nicht einmal in den Blick des doch gelegentlich einmal auch ohne Betätigung freien Bewusstseins gerät und ein wissenschaftliches Interesse auslöst und bewegt, das es sich nicht nehmen lässt, sich im Bewusstsein seiner selbst des Umstands bewusst zu werden, dass die menschlichen Intelligenz eine unteilbare Einheit ist, die nicht einfach im Umfang eines aus welchen Gründen auch immer kontingent institutionalisierten Faches – was ist da alles erfunden und institutionalisiert worden in den letzten Dekaden. Man sollte es nicht für möglich halten, was da alles ‚wissenschaftsfähig’ geworden ist – automatisch abbiegt um brav wie ein zum Dreschen beschäftigten Ochsen im Kreis zu gehen.

Der leicht nutzbare ewige Optimismus der ‚im Dienst der Wissenschaft’ Privilegierten ist zugleich ein wesentliches Moment ihrer Nutzbarkeit für Systempropaganda, aber auch wieder nur die Kehrseite ihrer faktisch durch eine Ausbildung, zu der es natürlich auch eine begeisterte und damit bedingungslose Bereitschaft geben muss, als Eignungsvoraussetzung, als besonderes Qualifikationsmerkmal zu rechnende erworbene Erblindung und anästhetischen Taubheit in allen Gliedern und Rezeptionsorganen zu rechnen ist, mit denen eine Empfindung – es sei denn im streng erkennntnistheoretischen Sinne eines reinen Datums des rezeptiven Vermögens, das einen von jedem Beiklang des Affektiven gereinigten Begriff der Sinnlichkeit ganz selbstverständlich voraussetzt – dann nur noch als etwas ganz Objektives ausschließlich in ‚die Wissenschaft’ eingeführt werden kann. Man darf sich nicht darüber täuschen, dass die Geschichte der erkenntnistheoretischen Debatten nach dem Muster von Paradigmenwechseln wirklich gehandhabt wird. In der Tat ist die Geschichte dieser Debatte ein Arsenal von Kampferfahrungen mit Einwänden, die sich angesichts dessen, was Wissenschaft faktisch tut und in der menschlichen Lebenswelt, aber vor allem mit den Menschen selbst tatsächlich anstellt, etwas von dem man sich leicht überzeugen kann, allerdings um den Preis Missachtung der jeweils selbst gewählten Größe des auf das Objekt geworfenen Schlaglichts überschreitet, indem man ihren wirklichen Folgen über diese Grenze hinaus entlang der sich abzeichnenden Linien des Myzels in die von ihr wirklich betroffene Umwelt und Schicksale hinein auf eigene Rechnung weiter nachgeht.

Tatsächlich ist die wissenschaftstheoretisch ausgesprochene Verfahrensethik möglicher Weise eher eine auf die Anderen gehende Imponiergeste, hinter deren Paravent dann die faktische Gewissenlosigkeit einer jedem Interesse, so es nur Profite verspricht, um so unbefangener die Euphorie eines nicht zuletzt der Gewissenlosigkeit und der Undurchsichtigkeit schwer kontrollierter, wissenschaftlich verklausulierter Machenschaften ausagiert werden kann, die von krimineller Energie nicht mehr wirklich zu unterscheiden ist. Die Toten, die das irgendwo anlandet, sind nicht ohne Weiteres und auch mit großer Anstrengung nur schwer auf den begriffenen Zusammenhang zu bringen, der die ihnen in irgendeinem seriösen Büro vorausgehenden Entscheidungen mit diesem (Neben‑) oder in jedem Fall in Kauf genommenen Ergebnis in den Zusammenhang bringt, in dem sie auch dann stehen, wenn sie nicht ‚perzipiert’ werden.

Die Perfidie der erkenntnistheoretischen Formel Bacon’s: ‚Esse est percipi’ kann erst dann richtig eingeschätzt werden, wenn man sie mit der anderen vergleicht: ‚Wo kein Kläger ist, ist kein Richter’. Allerdings ist dieser Nebensinn nicht erschließbar, wenn man sich im Rahmen einer Einstellung hält, die erkenntnistheoretisch bescheidene ‚Selbstbeschränkung’ einfach für bare Münze nimmt, und sich obendrein angesichts der Forderung nach ‚Wertfreiheit’ in einem Erkenntnisbereich, in dem es zunächst nicht als Produkte der menschlichen Betätigung gibt und deren Folgen, nicht zuletzt solche für den Menschen, den man ja nicht als Abstraktion unterstellen kann, sondern der, als Individuum, der er unvermeidlich zunächst und zumeist ist, stets dieser konkrete Mensch ist, den diese Folgen und Voraussetzungen, die durch ihn hindurch zirkulär aufeinander bezogen sind und sich aus Folgen ständig in Voraussetzungen verwandelt im Verlauf des kumulativen Vorgangs – der exakter ist als jeder Entwicklungsbegriff oder seine emphatischen Überbietungen – in jedem Fall konkret betreffen, so dass es auch in diesem Bereich nichts gibt, das von einem impliziten Werturteil zu trennen wäre. Der wissenschaftspolitische Eskapismus, den Max Weber in diese Debatte sehr zur Freude aller von unbegrenzter Macht träumenden Verwaltern in dieser Hinsicht in seinen Wissenschaftsbegriff eingeführt hat, kann ja einerseits nicht gelesen werden ohne seine Ausführungen von ‚Wissenschaft als Beruf’, der nicht die Identität mit der Berufsverbeamtung voraussetzt, sondern sie am Ende geradezu als höchstwahrscheinlichste Vereitelungsinstanz jeder wissenschaftlichen Objektivität erscheinen lassen könnte, und andererseits ist er gegen zeitgenössische Erscheinungen im Beamtenapparat selbst gerichtet, deren Untersuchung je keineswegs aus dem Focus des Interesses der Soziologie gerückt ist, wie man an Niklas Luhmann’s Arbeiten (‚Funktion und Folgen formaler Organisation’, Berlin 1972, und ‚Legitimation durch Verfahren’,…) sehen kann, also gerade gegen eine Unterbietung des wissenschaftlich möglichen, von ihr selbst unabhängig von institutionellen Rücksichten und Vorgaben Niveaus, das sich dann u. U. in Folgen auswirkt, die sich am Schicksal der Institutionalisierung der auf den Beschäftigungen von Karl Marx ablesen lässt, die indessen in China die Voraussetzungen für eine offensichtlich kommende Weltmacht hat schaffen helfen können, damit also ein überzeugendes Erfolgsmodell ermöglicht hat, das die anderen Wirtschaftsformen, womöglich das politisch‑wirtschaftliche Gefüge der Zukunft des gesamten Globus noch in einem kaum einschätzbaren Maße, das sicher nicht marginal ist, beeinflussen wird.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass diese vorsätzliche Anwendung des Bösen Blicks institutionalisiert wird. Aber das kann nicht heißen, dass er nicht etwas zutage fördert, das höchst ärgerlich ist und vor allem von kaum zu überschätzender Bedeutung. Zunächst geht es ja nur darum, dass die Mikrostruktur der Daten sich nicht vereinbaren lässt mit dem verbreiteten Schein eines logisch durchgängig geordneten Tatsachenzusammenhangs, weil die Mikrostruktur der Daten eben dies wenigstens im Bereicht der menschlichen Geschichte auf keine Weise jemals erzielen lässt, so dass gerade ein Wissenschaftsmodell, das darauf besteht, dass das doch gehen muss, notfalls und in jedem Fall auf Kosten des Geschehenszusammenhangs, der jenseits der ihm übergestülpten Zwangsordnung als Wirkungszusammenhang auf jeden Fall dann auch ohne eine Beteiligung des wissenschaftlichen oder auch eines anderen, ihn etwa bewahrenden Bewusstseins weiter wirksam ist, u. a. gerade in der Form eines ‚rational geordneten’ und damit eben im problematischsten Wortsinne Rationalisierten, das dann zugleich als das Rationale zu gelten meint, weil das so dekretiert ist. Tatsächlich ist diese Technik exakt mit dem praktisch überall wirksamen faktischen Vorgang der Vergewaltigung der Menschen als legitimiertes Normalverfahren aller Machtanwendung identisch, es ist eine bloße Iteration, sublimierte Mimesis der Macht in der Form der Theoriebildung und der ihr superpositionierten methodologischen Reflexion, die dann bei dem Ergebnis anlangt, dass dies alles ganz richtig ist, was aus politästhetischen Gründen (Ästhetik des Erhabenen, des Hässlichen, der Gewalt?) wichtig ist, denn wenn auch mancher Pyramide heute die Spitze fehlen mag und man bequem einen Nachmittag unter einer roten Sonne unter einem durch den aufgewirbelten dem Staub der Wüste verhalten glühenden Firmament mit seiner Liebsten auf der entstandenen Plattform verbringen kann, der etwas von der Sehnsucht nach der Wiederkehr einer verlorenen Liebe in der Erinnerung hinterlässt, die sich wie eine eigenartig vorweggenommene Dämmerung ankündigte zu einer Zeit, als es dazu zu früh zu sein schien, so ist das doch nicht mit dem Plan und der seinerzeitigen Ausführung identisch, sondern Erosionsvorgängen zu verdanken, die man dann nur um den Preis einer veränderten Perspektive, mittels einer Ästhetik des Zerfalls und des Ruinösen, als mit dem ästhetisierten historischen Blick wieder auffangen kann. Dem ursprünglichen Anspruch der Macht, wie er im Jetzt mitläuft um sich ständig zu erneuern entspricht das nicht. Sie geht auf perfekte Selbstrepräsentationen, ob im Pyramidenbau oder in Theologie oder Wissenschaft, und wiederholt stets in jedem dieser Bereiche eine erneute Stellenbesetzung desselben Funktionsgefüges, aufgrund wechselnder architektonischer Ideen vom Ganzen.

Montag, 24. August 2009

‚Verstandenwerden’ ist nicht dasselbe wie ‚Interpretiertwerden’. Vorauszusetzen ist in jedem Fall die sprachliche Form. Aber selbst dann ist, wo es um intersubjektive Strukturen bzw. um Intersubjektivität geht, sogar die exakte Wiederholung dessen, was Ego (von sich) sagt durch Alter keine Garantie dafür, dass angesichts dieses beobachtbaren Faktums durch einen Beobachter dieser mit Recht behaupten könnte, damit sei wohl belegt, dass Alter Ego verstanden habe, wobei ja zugleich mit behauptet würde, dass der Beobachter das Ganze, als gelungene Herstellung von Intersubjektivität, seinerseits verstanden habe, und zudem in demselben Sinne, in dem Ego und Alter die von dem Beobachter beurteilte Situation von Ego und Alter in ihrem Verhältnis zueinander diese ihre nunmehrige Situation jeweils für sich verstehen. Oder interpretieren sie sie nur? Interpretation setzt stets eine Rezeption unter den prinzipiellen Bedingungen sei es des Irrtums oder wenigstens auch anderer Möglichkeiten voraus. Man mag nun die Lage angesichts des Verhältnisses zwischen Leser und einem Text, dessen Autor nicht verfügbar ist, und dessen Ausführungen über den Text diesem nicht das hinzufügen können, was sich dem Leser als sein Verständnis des Textes eröffnet, die Verhältnisse beurteilen wie man will, im kommunikativen Verhältnis zwischen Alter und Ego liegt die Sache in jedem Fall anders.

Prinzipiell gilt Reziprozität. Jürgen Habermas mag das auch meinen in seinen Ausführungen zur Theorie der kommunikativen Kompetenz, aber der Kompetenzbegriff (als ‚kommunikative’ oder Interaktionskompetenz präzisiert) in seiner über Chomsky nicht nur in Richtung über die Betrachtung der syntaktischen Strukturen in Richtung auf zunächst semantische, dann jedoch, da Soziologie auf dem Grundbegriff nicht des Sinnes, sondern des Handels aufsetzt, dem der des Sinnes, mag er auch ein Grundbegriff der Soziologie sein, nachgeordnet ist und bleibt, hinausgehenden Erweiterung, lässt nicht ganz klar werden, inwieweit Habermas grundsätzlich nicht doch, wenn auch so schwach wie möglich, eine durch ihn selbst definierte prinzipielle Asymmetrie in seine grundsätzlichen Überlegungen, seinen ‚Ansatz’ mehr oder weniger stillschweigend einbaut, die sich auf die kontingenten Grundlagen der Prämissen der institutionalisierten Formen und Hierarchien des Wissens und die wissenschaftlichen Institutionen stützt, und sich derart auf die stillschweigend in nicht nur die Grundlagen der Soziologie, sondern in die Grundlagen des sozialen Lebens, so wie es ihm vorschwebt, selbst eingebauten Prärogativen einer durch Kompetenzhierarchien strukturierten Gesellschaft und ihren Lebensalltag, also mittels Strukturen der Macht und der von vornherein ungleichen Verteilung von Teilnahmechancen und Teilnahmeberechtigungen an Kommunikationen orientiert, mithin einen kontingenten, machtbestimmten Strukturen geschuldeten Umstand stillschweigend in die Voraussetzungen eingehen lässt, die seine Vorstellung des Objektbereichs derart strukturieren, dass kontingente Konstellationen des Objekts in die Grundlagen der Theoriekonstitution in einem unzulässigen Sinn so eingehen, dass sie nun als Eigenschaften der Theorie erscheinen müssen, die die Betrachtung ihres Gegenstandsbereiches von vornherein einschränken, und zwar auf eine nicht begründbare Art und Weise.

Das Problem verlagert sich damit auf die Analyse von Scheinselbstverständlichkeiten, die sich aufgrund kontingenter Gegebenheiten – die Institutionalisierung von Wissenschaft in staatlich und von Großorganisationen empirisch fundierten, ihren Imperativen gehorchenden Zwecksetzungen mitbestimmt sehen könnte. Das Problem wird uns noch beschäftigen müssen anlässlich der in dieser Hinsicht ebenfalls auf problematische Weise von historischen Kontingenzen ihrer Institutionalisierung immer wieder auf andere Weise mitbestimmten Psychoanalyse, die die Wissenschaftskonzeption auf eine ähnliche Weise kontaminiert mit kontingenten Voraussetzungen nicht wissenschaftlicher Art, die dazu führen, dass die ‚Verrechnung’ von zu beurteilenden Erscheinungen in ihrem Beobachtungs‑ und Kommunikationsfeld zu einem von den unerkannten Determinanten kontrolliert wird, die aus den empirischen Bedingungen ihrer eigenen Existenz, also aus ihrem Objektbereich, soweit die Wissenschaft sein will, die sich der Bedingungen ihrer Möglichkeit als Wissenschaft sicher sein will, also ihren Begriff durchreflektieren kann in einer Weise, die sicher stellt, dass ihre Konzeption und Auffassung von sich selbst nicht durch Eigenschaften des Objektbereichs kontaminiert ist, dem sie selbst – der Gesellschaft, und der gesellschaftlichen Konstellation und Konfiguration, aus der sie selbst hervorgeht, und auf deren alltäglicher ‚Oberfläche’ sie unvermeidlich operiert – durch die Akte ihres Handelns, durch ihre Institutionalisierung und Praxis, durch das Subjekt dieses Handelns und der Theoriebildung, des Erkennens hindurch zugehört. Natürlich ist zu sehen, dass hier von einer Formel Gebrauch gemacht wird, die Jürgen Habermas formuliert hat, und es wird gezeigt werden können, dass ihr genauer und die Reichweite oder die analytische Potenz dieser Formel in seiner Konzeption keineswegs ausgeschöpft ist.

Sie wird erlauben, die von ihm sozusagen als Parallelaktion akzeptierte Systemtheorie und ihre praktische Basis, die sie zu reformulieren beansprucht zugleich mit dem Anspruch darauf, das Ganze zu umfassen, während Habermas sie als Rekonstruktion eines Teilbereichs der Gesellschaft bzw. des gesellschaftlichen Lebens betrachtet wissen möchte, der zwar mit der Tendenz einer invasiven Expansion in einen anderen, fundierenden, die Lebenswelt von Menschen einzudringen versucht, diesen indessen wenigstens empirisch noch nicht und möglicherweise nie vollständig mit seinen eigenen Systemgesetzlichkeiten durchdrungen und derart in ihnen aufgelöst und vernichtet hat, so dass Systemkommunikation und Lebensweltkommunikation als je auf andere Weise konstitutiv sind und vorerst bleiben für je toto coelo Anderes. Wenn dies indessen so ist, dann ist der von Habermas konfigurierte Begriff der kommunikativen Kompetenz ein zu einer Fundierung von Prozessen der Lebenswelt konstitutiver Begriff einerseits zu betrachten, also somit objektkonstitutiv, während eine andere, ebenfalls aus ihm ablesbare Gewichtung ihn eher dem Wissenschaftssystem zurechnet und ihn damit einem Subsystem im Sinne Luhmanns zuordnet, was den reklamierten konstitutiven Sinn, den Kommunikation als seinerseits der Rationalität oder Rationalisierung – im Sinne und in Richtung auf einen Begriff kommunikativer Vernunft, indem an Kant anknüpfend einerseits sprachtheoretisch unumgängliche Ergänzungen nachgereicht werden, während die Strenge der Behauptung zumal vollständig zu liefernder transzendentalphilosophischer Invarianzen bzw. deren Kataloge mit Rücksicht auf die faktische Entwicklung der Grundlagen der Philosophie und der Wissenschaften eher abgemildert wird unter Verzicht auf einen ‚Letztbegründungsanspruch’, wie ihn Karl Otto Apel auch mit der sprachphilosopischen Wendung der Transzendentalphilosophie (noch bzw. im Unterschied zu Habermas) festhalten zu können und rechtfertigen zu können meint.

Der Kompetenzbegriff zeigt aufgrund seiner Doppelfunktion und seiner Begründung und Konzeption, die ihn zugleich dem Subsystem Wissenschaft zugrunde legt – was ihn den Prämissen der Systemtheorie unterordnet, während Habermas ihn neben oder überordnen möchte – und als konstitutiv betrachtet für die Lebenswelt selbst, während diese längst in die prekäre Lage eines möglicherweise durch die Systemimperative und ihre totalitäre Stoßrichtung in der Absicht auf eine Invasion in und der Unterwerfung und Auflösung der Lebenswelt als Traditionsrest untergehenden Restproblematik der globalen ‚Modernisierung’ geraten ist, dass Habermas tatsächlich schwankt, ob er ihn dem Wissenschaftssystem oder dem Prozess der Vergesellschaftung bzw. der gesellschaftlichen Strukturbildung zurechnen soll, ob er eher dem Vorgang der Theoriebildung, dem Subjekt der Erkenntnis, oder dem Objektbereich als konstitutiver Eigenschaft bzw. Kategorie zugerechnet werden soll. Im Bereich der Soziologie tritt damit ein Problem auf, das sich in der Psychoanalyse anhand der Symmetrie oder Asymmetrie und der möglichen (zeitlichen) Folge der Übertragungs‑/Gegenübertragungsprozesse diskutieren und lösen lassen muss, die das ‚Kompetenzproblem’ ja bekanntlich als gelöst schon voraussetzen, also gewissermaßen naiv eine kontingenten Umstand der faktischen Institutionalisierung eines auf wissenschaftliche Ausbildung und Weiterbildung gegründeten Berufs, der zugleich auf privatrechtlichen und öffentlich-rechtlichen empirischen Konstitutionsbedingungen im gesellschaftlichen Feld aufruht, einfach in die kategorial konstitutiven Unterscheidungen von asymmetrisch gedachten und gehandhabten Konzeptionen verschiedener ‚Richtungen’ der Kommunikation eingehen lässt, von denen die eine der anderen a priori übergeordnet wird, damit überhaupt Wissenschaft sein kann, denn diese Vorentscheidungen determinieren sowohl die Empirie, als Forschung als auch die Theoriebildung, indem sie gleichermaßen unter Ausschluss des hier nur als Objekt in Betracht kommenden ‚Klienten’ von der Teilhabe daran vor sich gehen derart, dass der Klient nur in der Form von Beobachtungsdaten, und zudem von interpretierten Beobachtungsdaten in die Kommunikationssituation eingehen kann, als deren Objekt er auch nur so überhaupt schematisiert werden kann, und zwar in einem gänzlich praktischen Sinn einer durch den Kompetenzinhaber, der hier an einem Berufsgruppenmonopol partizipiert nach Marktregeln und aufgrund der Teilhabe an staatlicher Macht und Sanktionsgewalt.

Das ist in der Psychoanalyse – und anderen, sich mit ihr mehr oder weniger ein ihnen allen gemeinsames Praxisfeld teilenden Formationen dieser Art von systematischer Einwirkung auf das gesellschaftliche Feld indessen weit offensichtlicher als in der Soziologie, insofern letztere gewissermaßen nicht unmittelbar ad personam spricht und handelt. Es kann aber gezeigt werden, dass die Verwandtschaften gegenüber den Differenzen überwiegen, und es zunächst, prima vista zwar um eine anders gerichtete Aufmerksamkeitsverteilung geht, dass indessen ein innerer Zusammenhang derart zwischen diesen Praktiken und der Soziologie besteht, der innerhalb der Diskussion anhand einer Anknüpfung an die ihr stets aufgegebene Aufgabe der Bearbeitung des Themas des Verhältnisses von ‚Individuum und Gesellschaft, bzw. Gesellschaft und Gemeinschaft, Mensch und Welt, Selbst und Umwelt, usw. erscheint bzw. abgebildet wird. Umgekehrt ist mindestens in der Theorie der Psychoanalyse – gegen den allgemeinen Trend zu am Organismus festgemachten Reduktionen und ihrem erneuten Vormarsch, das nicht zuletzt dem Interesse an der wissenschaftlichen Steuerung der genetischen Grundlagen des Lebens und an den Interessen der Robotik und der Computerindustrien an den kapitalisierbaren Eigenschaften des menschlichen Gehirns bzw. ZNS geschuldet sein dürfte – längst bewusst, dass die soziale Genese des Individuums von Determinanten in hohem Maße abhängig ist, die nur soziologisch auf angemessene Weise ermittelt werden können.

Derart ist zu sagen, dass alle so auf nicht‑wissenschaftliche, sondern Grundlagen von der Art der Faktizität aufgesetzte ‚Kompetenz’ zunächst ein empirisches Problem darstellt, also etwas im Objektbereich der Wissenschaft faktisch Vorfindliches ist, und nicht zuerst und zunächst der Inbegriff der Repräsentation der Wissenschaft – in der Form der ‚Kompetenz’ nämlich – selbst, die diesen Objektbereich in seiner Eigengesetzlichkeit rekonstruiert und vor allem: Dafür ausschließlich zuständig ist aufgrund von Zurechnungen und Voraussetzungen empirischer Art, die also nicht wissenschaftlicher Art sind.

Theorie, die nur über ihr Objekt redet ohne zugleich zu sehen und zu wissen, welcher Art die je konkreten Bedingungen der Möglichkeit dieser Rede sind, und die, als Theorie der Gesellschaft nicht stets aus der gegenwärtigen Durchsichtigkeit ihrer eigenen Konstitution in laufenden Prozessen auf deren Grundlagen im Objekt, dem der Theoretiker durch die Akte des Erkennens hindurch zugehört, so wie Geschichte nicht zuerst das ist, was von ihr erzählt wird, sondern das bis an den Augenblick der Gegenwart, ihn konstituierend zugleich Heranreichende Geschehene, aus dem heraus die Interpretation zum Verständnis (durch Erklären oder Verstehen) ihrer eigenen Grundlagen sich selbst durchsichtig werden muss, um zugleich sich selbst zu erkennen und zu begreifen, die also die Selbstvermittlung mit ihrem in ihr zu Selbstbewußtsein gelangenden Gegenstand und Objekt nicht derart  zu Ende bringt, dass sie in dieser Aufhebung des Objekts als ihrer Voraussetzung am Ende sich selbst als Subjekt einer sich erst daraus ergebenden bewusst gestaltbaren Zukunft des Subjekts selbst ergibt, ist keine, sondern nur mimetische Geste, die Wissenschaft simuliert, ohnmächtige Anmeldung eines nicht zu rechtfertigenden Anspruchs auf etwas jenseits des Wissens in zwei Hinsichten: sowohl was die Quellen bzw. ihre Verschüttung der Grundlagen dieser auf eine Oberflächenerscheinung schrumpfenden Simulationen betrifft, als auch in dem Sinne, in dem dies auf ein ihm innerweltlich vorschwebendes Wissensjenseitiges bezogen sein mag. Anders gesagt: Solcher als Wissenschaftsform begegnenden Undurchsichtigkeit für sich selbst, wie sie in der bloßen Mimesis von Wissenschaft vorkommt, ist sowohl ihr Grund wie ihr Telos verborgen, während sie sich außerhalb des ihr zugänglichen Belichtungsraums nach Art einer ihren eigenen Schwanz ergreifenden Mitgardschlange um die Grenzen der Welt legen und sich in sich zyklisch verschlingen durch eine Rückkehr in sich selbst zu den Grenzen schließen, die die transzendente Grenzen der sich so scheinbar eröffnenden Welt sind, die diese in sich selbst nirgends zu entdecken vermag.

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