Es ist längst zur Gewohnheit vor allem der Meinungsführer geworden, zu sprechen ohne zu denken. Das gelbe Warnschild mit der schwarzen Schrift und dem roten Blitz und der Aufschrift: “Vorsicht ! Vor dem Sprechen: Gehirn einschalten!” ist längst aus den Redaktionen der öffentlichen Vorbeter verschwunden, die – als gehirngewaschene Gehirnwäscher – den öffentlichen Auftrag wahrnehmen, den von ihnen Bearbeiteten vorzumachen, was sie nachahmen sollen, nicht ohne sich das von ihnen bezahlen zu lassen, in dem sie in den Katalog vorgefertigter Bestände greifen, um aus vorgestanzten Sprüchen, Redewendungen und ‘einprägsamen Bildern’ (etwa: “Wir müssen jetzt nach vorne sehen.”) das jeweils Passende DARÜBER zu produzieren. Derart reden dann tatsächlich am Ende alle im jeweiligen Jetzt nicht nur gedächtnislos über Dasselbe, sondern auch nahezu haargenau Dasselbe über Dasselbe, und die Stereotypie wird zum Maß für die Annäherung an die ‘Realität’.
Immer offensichtlicher ist, dass die längst sprachlich Enteigneten aus dafür eingerichteten Automaten die für jeden Anlaß bereitgestellten und ‘just in time’ gelieferten Floskeln, Sprüche, Redewendungen und Metaphern zusammensuchen, die wie aus einem Backautomaten im Supermarkt kommen und zu endlosen Rede- und Statementschlangen zusammengesetzt werden können, aus denen sich endlose ‘breaking-news’ für ‘baking-news’-Sendungenanfertigen lassen, die zyklisch wiederholte werden und sich zu einer Liturgie zusammenfügen, die eine Endlosschlange bilden, mit der sich ‘rund-um-die-Uhr’, unterbrochen – oder besser fortgesetzt und variiert - durch Actionfilme, in denen sich Psychopathen austoben, als Regisseure, Drehbuchschreiber oder Schauspieler, und Werbesendungen, die einen goldigen Idioten aus dem Lumpenproletariat als Adressaten präsentieren, verkörpert in der Personifikation des Akteuers des Werbespots, ein das mitlaufende Jetzt vollständig ausfüllendes Bewußtsein einer ungemein ‘dynamisch’ auf der Stelle tretenden statischen Wirklichkeit erzeugen lässt, das sich durch den Austausch der ‘topics’ sukzessive in ein anderes überführen lässt, das im Wesentlichen dieselbe Wirklichkeit erzeugt, die sozusagen wie das Bild eines Kaleidoskops aus der sehr begrenzten Anzahl der immerselben bunten Glassplitter besteht, die mittels einer leichten Drehung und einer Mehrfachspiegelung zu immer neuen Konstellationen zusammenstürzen und in der Illusion einer Variation resultieren, die die durch den Mangel an Abstraktionsvermögen charakterisierten Bewußtseinsverfassungen, die von der Unmittelbarkeit der Erscheinung fasziniert werden ‘wie das Kaninchen durch die Schlange’, auf eine ihnen nicht bemerkliche Weise gefangen halten, indem sie ihnen mit unablässigen Sensationen beispringen, deren Variation und Zufälligkeit die erlahmende Aufmerksamkeit immer neu zu fixieren bestrebt sind.
Die Wirkungen dieser liturgischen Narkose sind so suggestiv wie autosuggestiv. Völlig zu Recht würden sich die angestellten Hypnotiseure, die von allem sagen, dass es wichtig ist dadurch, dass sie davon reden, und die von allem sagen, was es ist, dagegen verwahren, sich als Manipulateure denunziert zu sehen. Denn keineswegs sind es Manipulatuere und wirklich zensiert niemand ihre ‘freie Meinungsäußerung’. Im Gegenteil, ihre gesamte Ausbildung, ihre Selektion durch die Personalrekrutierung der Bewußtseinsindustrie geht darauf, dass sie sich ohne das Gefühl einer inneren Hemmung, die sie zur Selbstbeobachtung unter dem Gesichtspunkt einer Selbsthütung angesichts ihnen oktroyierter äüußerer Verbote verhielte, gänzlich frei und damit mit der Überzeugungskraft und der Glaubwürdigkeit äußern können, die gerade durch ihre als Qualifikation bewertete ‘Spontaneität’ und die mit ihr dokumentierte ‘Freiheit’ und Unbefanghenheit des Ausdrucks und der Selbst-Darstellung wie der Darstellung dessen, worüber sie reden wirksam erzeugt wird, zugleich mit dem unabweislichen Eindruck, dass ihre Selbst-Darstellung in gewisser Weise ‘paradigmatisch’, beispielhaft und damit zur Nachahmung empfohlen ist.
Und tatsächlich sind am Ende Modekataloge, Soapoperas, Familienserien, Wetteransagen, Nachrichtensendungen, Filme, Seminarveranstaltungen, Gruppentherapien, Lehrveranstaltungen aller Art, Werbeflächen vom Riesenplakat bis zum ‘flyer’ mit Repräsentationen jeder gut gelaunten Durchschnittlichkeit und fröhlichen Gewöhnlichkeit über den Rand erfüllt, mit denen die jeweils gerade modischen Repräsentanzen dessen personifiziert werden, was allgemein als die wünschenswerte Form sozialer Führerschaft zugleich mit den Mitteln mitreissender Natürlichkeit, aufgepolstert mit dem bewegten, lebendigen Bild nachhaltiger Kompetenz und Professionalität suggeriert wird.
Am Auffälligsten ist derzeit die lachende Fröhlichkeit, die muntere Aufgeräumtheit, mit der gleichermaßen ein Internetanschluß beworben wird, das zu erwartende Wetter – nebst Flächenbränden und Überflutungen, Bergstürzen, Vulkanausbrüchen und Lawinenabgängen oder Megastürmen –, Massenpaniken und Selbstmordattentate, (geschönte und gefälschte oder wenigstens nichtssagende) Wirtschaftsdaten, Börsenaussichten, Arbeitslosenzahlen, Flugzeugabsürze und was sonst den rätselhaften Objektbereich ‘Nachricht’ ausmacht, mit der insgesamt ein Oberflächenbild eines ungemein engen Bereichs einer Erscheinungswelt produziert, variiert, reproduziert wird, der seinerseits einen winzigen Ausschnitt und kaum den bestimmenden Aspekt des Erscheinungsbild der Lebenswirklichkeit ausmacht, und eine kaum mehr verständliche aufgeblähte Bedeutsamkeit zugewiesen erhält, deren tatsächlich signifikante Momente wiederum in dieser Zuweisung dadurch verschwinden, dass die Hervorhebung gerade die Enge des Ausschnitts dadurch verbirgt, dass jeder Vergleich abgeschnitten wird mit der Weite des Erscheinungsbilds sogar des eingeschränkten Lebens durch und mittels die endlose Wiederholung unter dem Schein der Veränderlichkeit.
Denn natürlich sind es immer neue Unfälle, Attentate, Wetterlagen, Arbeitsmarktzahlen, Börsensituationen, parteipolitische Erklärungen, Reformankündigungen, aber es ist doch der Immergleiche enge Aspekt, der als Wirklichkeit präsentiert wird, und man sollte sich hier den gesamten Output der Industrie, die mit der Anfertigung der Endlosschlange dieses ihres eigenen Bewußtseinsflusses beschäftigt ist als EIN einziges Produkt vorstellen, wie es ja auch sichtbar wird, wenn man sich durch die endliche Anzahl all der Medien hindurchzappt indem man einfach periodisch zwischen den einzelnen Threads hin und her schaltet, in welcher Reihenfolge auch immer. Man wird dann bemerken, dass man genau genommnen über den zu antizipierenden Inhalt zugleich aller Threads tatsächlich bereits informiert ist, anders gesagt, dass der tatsächliche Informationsgehalt der Gesamtmasse des laufend produzierten Produkts meistens Null ist.
Denn Information ist ein Maß für Unwahrscheinlichkeit.
Das Penetranteste an der Endlosigkeit der Wiederholung ist eine über alledem liegende Mitteilung, die keinerlei Variation kennt. Was auch immer man liest, hört, sieht, es ist an alledem stets die Herausstellung des ‘Stars’ das, was keine Variation kennt, sondern das alles beherrschende Stereotyp darstellt, das faktisch alle noch verbleibende Bedeutung des Produkts aufsaugt und verzehrt. Dabei ist diese vordergründigste aller dieser Mitteilungen zugleich die irreführendste, wenn man sich vor Augen hält, auf welchen Voraussetzungen diese Präsentation tatsächlich beruht. Gewöhnlich ist es aber gerade dieser Riesenapparat, der der Wahrnehmung vollsätndig entgeht indem er in der Faszination durch den den Vordergrund scheinbar beherrschenden Akteur und dessen Erscheinungsbild verschwindet.
An dem gegenwärtig bestimmten Verhältnis zwischen diesen Apparat und seinem Verschwinden im Schein der Unmittelbarkeit einer vermeintlich instantanen Gegenwart einer Wirklichkeit einerseits, der Unmittelbarkeit der Erscheinung andererseits wäre das Maß der tatsächlichen Abstraktion und der inneren Vermittlung, in der sie verschwindet erst wirklich (be)greifbar. Der laufende Fluss der sich überschlagenden Sensationen betäubt jedoch das analytische Vermögen und löscht bzw. überlagert laufend das Bewußtsein, das sich angesichts der ständigen, nicht aussetzenden Überflutung von dem in Betracht gezogenen, der nicht nur Erlebten oder ‘Wahr-Genommenen’ Erscheinung nicht mehr so weit zurückziehen kann, dass dem laufenden, sich aufdrängenden und auf die Wirkungen dieser Flutung berechneten Erleben gegenüber die Distanz der Reflexion und der analytischen Betrachtung des Impliziten bzw. der jeweiligen Voraussetzungen einzunehmen imstande wäre.
Das ist aber deswegen von kaum zu überschätzender Bedeutung, weil angesichts von allem, was dazu nun schon in Betracht gezogen wurde, noch keinerlei Aufmerksamkeit darauf verwendet wurde, nicht nur wie ein Wirklichkeitsbild erzeugt wird, sondern auch welches und mit welcher Intention oder auch mit welcher Tendenz angesichts u. U. gänzlich unbeabsichtigter oder jedenfalls nicht als unmittelbare Absicht dennoch realisierter Quasiintention sich in den Resultanten darstellt, die mittels dieser beschränkten Projektionen faktsich in the long run erzeugt werden.
Angesichts des Umstands, dass alle diese Wirklichkeitsprojektionen mehr uznd mehr mittels Planung und im Rahmen von in großem Stil bis hinauf in die Großformen von Wirtschaft und Politik (deren wechselseitige Abgrenzung als Untermengen von Planung zunehmend verschwimmt und mittels mehr und mehr mathematisierter antizipatorischer Kalküle der Bewirtschaftung ganzer Populationen während eines ‘life-cycle’ gesteuert und vorlaufend in die Form betriebswirtschaftlicher Resourcenverwertung gebracht wird) in die Form der industriellen Produktion und Verwertung übergehen, ist die Differenz zwischen dem projizierten Erscheinungsild und seiner scheinbaren Unmittelbarkeit einerseits, und dem dieser Unmittelbarkeit zugrunde liegenden quasi-maschinellen und in der Form industrieller Produktion und Verfahren implementierten wirklichen Vorgang, der dieses Erscheinungsbild erzeugt und projiziert, geradezu abgründig. Und gerade dies wird dem Adressaten nicht nur vorenthalten, sondern es wird ihm geradezu als eine Entlastung von der Aufgabe der analytischen Betrachtung dieser Fata Morgana angeboten, und zwar zugleich in dem Sinne der suggestiven Insinuation eines diese vollständig ersetzenden Stattdessen, mit dessen Übernahme zugleich die schon vorab unterlaufene Aufgabe der analytischen Vergewisserung erledigt ist, bevor sie als solche überhaupt ins Bewußtsein zu treten vermochte.
Das erklärt dann die Vergeblichkeit der gerade auch im Internet verbreiteten Anstrengungen derer, die, fasziniert von dem erzeugten Erscheinungslbild in dem deutlichen Bewußtsein, dass es ein Trugbild ist, dennoch meist gänzlich hilflos bleiben in dem Versuch, sich von diesem Trugbild zu befreien, indem sie sich an dessen immanenten Strukturen festbinden lassen um dann – vergeblich – versuchen, aus dieser Immanenz auszubrechen, während sie ständig auf die von dem Produkt mehr noch als von dem garnicht in Betracht gezogenen Produktionsvorgang und seinen Mechanismen ausgehenden Wirkungen und Vorgaben fixiert bleiben, damit aber gewöhnlich dazu verurteilt bleiben, das Industrieprodukt ‘Bewußtsein’ inhaltlich und formal zu übernehmen und seine formalen und inhaltlichen Bestimmungen vorauszusetzen für die dann daran anzusetzende Kritik, die sich vergeblich die Aufgabe der Destruktion des ihr Vorausgesetzten und Vorgegebenen setzt, indem sie sich an den Versuch kettet, einer Hydra mit tausend Köpfen einen Kopf abzuschlagen, ohne zugleich recht zu wissen, wie man verhindert, dass nicht schon in diesem einen Versuch sogleich neun nachwachsen, derart, dass jeder Versuch ihr beizukommen nur dazu führt, dass diese Herangehensweise zur erweiterten Selbstreproduktion der Hydra beiträgt, die auch diesen Versuch zu ihrer eigenen Vergrößerung nutzt.
Ich kann es der Einbildungskraft des Lesers überlsassen, sich die Bedeutung des mythischen Vwergleichs selbst unter Gebrauch der eigenen Vermögen zu entwickeln.
Was war der Anlass für diese Überlegungen? Das ist noch nachzutragen: Die Ankündigung einer Sendung, die sich mit der Möglichkeit des Endes der Existenz der Tiergattung Homo sapiens beschäftigt – und selbstverständlich von Gattungsexemplaren des Homo sapiens gemacht wird, aber den Titel führt, sich mit dem Ende des MENSCHEN befassen zu wollen, versucht das Interesse des umworbenen Zuschauers mit der Formulierung zu fesseln, dass ‘in einer Welt ohne den Menschen das Recht das Stärkeren herrschen müsste’.
Es ist nicht so leicht, angesichts der sprachlichen Schlampereien der Erlebnispsychologie, die dem Ganzen unterliegt, auch wo sie nicht ohne leicht angedeutete Überheblichkeit, wie sie typisch ist für ‘wissenschaftlich’ unterlegte Sendungen, und die im Umgang mit Bedeutungsdifferenzen gewöhnlich mehr oder weniger abgestumpft ist und diese Abstumpfung wissentlich oder faktisch und ohne Bewußtsein ermutigt, als Formen des Alltagsumgangs mit der Sprache, unmittelbar zu sehen, dass diese Formulierung mit Sicherheit einfach falsch und sogar unsinnig ist. In diesem Bereich, im Tierreich, gibt es weder Recht noch Unrecht und daher auch nicht den Unterschied zwischen beidem, mit oder ohne die Existenz der Tierart Homo sapiens, sei diese nun gedacht oder faktisch.
Gedacht werden kann dieser Bereich nur als ein System in sich selbst rückgekoppelter, sich wechselseitig ‘kontrollierender’ und auf verschiedenen ‘Gleichgewichtsniveaus’ einpendelnder kybernetischer Prozesse, von denen auch der Homo sapiens selbst derart abhängt, dass die Resultanten dieser Prozessrealität auch über Existenz oder Nichtexistenz des Homo sapiens bestimmen.
Recht ist – allerdings nicht in diesem Bereich – eine Steuerungsmatrix, deren Werte über bestimmte Vorgänge innerhalb der Formen der Organisation des Lebens der Biomasse der Tierart Homo sapiens mit entscheiden, indem sie diese mehr oder weniger stark beeinflussen, und Resultanten erzeugen, die mehr oder weniger persistente Gleichgewichtsniveaus selektieren, erzeugen und stabilisieren können.
Das ‘Recht des Strärkeren’ bildet in diesem – und nur in diesem – Kontext (der Existenz des Homo sapiens) eine bestimmte Form bzw. es setzt den ‘Wert’ der Steuerungsgröße ‘Recht’ auf ein bestimmtes Extremum, das den jeweils ‘Stärkeren’ als den entscheidenden steuernden Input definiert und zulässt, mit der Konsequenz, die vorauszusetzen ist, dass ‘Recht’ und ‘Gewalt’, in welcher Form auch immer, im Verständnis von willkürlicher, arbiträrer Gewaltanwendung identifiziert sind, also eine Entdifferenzierung zwischen Recht und Gewalt vorgenommen wird in Richtung auf ihre Identifizierung mit Gewalt bzw. Willkür angesichts der überlegenen Mittel, deren Einsatz z. B. keiner Rechtfertigung oder ‘Begründung’, keiner Rationalisierung (durch ‘Erklärung’ ihrer ‘Richtigkeit’ oder ‘Notwendigkeit’ usw.) bedarf.
Man kann der Ansicht sein, dass sich eine solche Identifizierung dem ‘Naturzustand’ (ohne den Menschen, und mit oder ohne Homo sapiens, verstanden als Tierart) letztlich gleichsetzen liesse, aber auch das ist falsch, denn es setzt einen Grenzfall von ‘Recht’ und Rechtssetzung und –anwendung wie oben bestimmt, gleich mit einembestimmten Wertebereich eines sich selbst steuernden selbstregulatorischen Prozesses außerhalb des Bereichs, in dem sich ausschliesslich von ‘Recht’ sprechen lässt, als einer bestimmten Form solche Steuerungsmechanismen oder –prozesse zu setzen und zu gestalten.
Der Irrtum beruht auf einem Umkehrschluss. Der Umstand, dass ‘Recht’ einen bestimmten Mechanismus oder einen Wertebereich in einem bestimmten selbstregulatorischen Gefüge bzw. Prozess, einem bestimmten Bereich also darstellt und diese allgemeine ‘Eigenschaft’ mit selbstregulatorischen Mechanismen oder Prozessen bzw. Wertbereichen teilt, erlaubt nicht den Umkehrschlusse, dass alle solche Mechanismen, Prozesse oder Wertbereiche von der Form des Rechts seien.
In dem von der Biologie oder auch der Physik bzw. den Bereichen, die durch ‘Leben’ bzw. ‘Materie’ charakterisiert und abgegrenzt sind, kann von Recht, unter Einschluss des Faktums der Existenz der Lebensform Homo sapiens oder ohne, nicht geredet werden. Es gibt also weder zu Lebzeiten des Homo sapiens noch nach dem Ende dieser Lebensform oder vor dem Beginn ihres Daseins nichts dergleichen wie ‘Recht’, also auch kein ‘Recht des Stärkeren’, sondern sich selbst regulierende Prozesse im Bereich ‘Leben’, von anderen jetzt nicht zu reden. Denn dass oder ob die Erde um die Sonne kreist oder umgekehrt ist keine Frage des Rechts des Stärkeren. Es ist nur nicht sofort erkennbar, dass der ‘Anthropomorphismus’, der dergleichen zu behaupten neigt, einem primitiven Animismus entstammt, der auch im Bereich ‘Leben’ nicht zu anderem als zu falschen Ergebnissen aus einer falschen Betrachtungsweise hereaus führen kann.
Das pseudogelehrte und pseudoinformierte Geplapper spekuliert also mit einer Sensation, die mit der Nutzbarkeit des Unsäglich rechnet, das ich hier nicht mehr weiter betrachten will. Es kann genügen, dass es einer Betrachtung von Gesellschaft und Individuum entspringt, die ihrerseits auf einer erlebnispsychologischen Vereinfachung beruht, die, systematisch betrieben, einer systematischen Unterbietung des analytischen Mindestniveaus jeder Betrachtung dieser ‘Objektbereiche’ möglichen Wissens gleichkommt, die in der Tat alltägliche Tatsache und verbreitetes Alltagsbewußtsein ist, wie es dieser Meinungsführerschaft und der Politik entspringen muss, die die Wissensgesellschaft mittels des systematischen intellektuellen downsizing der Population mit wissenschaftlichen Mitteln nachhaltig und flächendeckend zu machen bestrebt ist und dabei bereits Erfolge erzielt hat, die von der Abschaffung des Menschen unter Hinterlassung der Tierart Homo sapiens als Zustandsform einer Biomasse zu sprechen erlaubt, einem Zustandsbild, in dem das Recht die Funktion eines Steuerungsmechenismus hat, dessen Wertebereich derart ausgelegt ist, dass es seinerseits Teil eines übergeordneten Vorgangs namens ‘Leben’ und diesem untergeordnet wird in einer Weise, die keine klare Auskunft über die mögliche Zukunft der Tierart Homo sapiens erlaubt, aber das ist im Kontext von ‘Leben’ ja auch unerhelblich, denn es kommt auf das jeweilige Äquilibrium an, und auf den Wert, auf den es sich einpendelt, und nicht darauf, dass eine bestimmte Lebensform existiert, am Ende sogar in der Form des MENSCHEN. Dazu sollte man wissen, dass es zwar den Homo sapiens als Lebensform (in der Natur) gibt, aber nicht den Menschen. Und das ist nicht diskutierbar, und zwar gerade nicht mit Leuten, die ‘anderer Ansicht’ sind, und meinen, das müsse diskutiertbar sein, weil sie den Sinn der Unterscheidung nicht kennen und damit unter die Form Homo sapiens fallen, so unangenehm und empörnd das auch klingen mag.
Es bedarf einfach bestimmter Voraaussetzungen für eine Diskussion, und ie können nicht dadurch erzeugt werden, dass man das Nicht-Identische einfach gleichsetzt, um dann eine Diskussion darüber zu verlangen, dass von dieser Gleichsetzung vielmehr auszugehen ist in der Absicht, dass das Behauptete wiederum unbedingt wahr sein muss, und jede Einrede dagegen diktatorische Intolerenz beweise. Jedenfalls führt es zu nichts.
Der Mensch, das ist keine in der Natur bzw. auf der Wirklichkeitsschicht, die durch ‘Leben’ schematisiert bzw. charakterisiert ist, vorkommende Entität. Dagegen ist der Homo sapiens eine Untermenge von ‘Lebensform’. Der Mensch ist keine Lebensform, sondern setzt wenigstens eine Lebensform, die des Homo sapiens voraus.
Ein ‘Recht des Stärkeren’ ist ein Widerspruch in sich am Rande der Identifizierung von Gewalt und Rechtssetzung oder –pflege. Im Bereich ‘Leben’ gibt es dergleichen in keiner Weise. Was an Recht im Bereich ‘Leben’ wiederzukehren scheint, ist eine allgemeine Eigenschaft von Recht, die es als eine Untermenge von ‘Steuerung’ erkennbar macht, was wiederum keine Identifizierung von ‘Recht’ und ‘Steuerung’ erlaubt, insofern die Obermenge zwar die Untermenge definiert in bestimmten, den allgemeineren Hinsichten, die die Obermenge definiert, aber nicht umngekehrt. Recht ist eine Form von Steuerung, aber Steuerung ist keine Form von Recht.
Die sonstigen Implikationen dieser Ausführungen müssen hier nicht interessieren, soweit es darum ging, an einem Beispiel die Art der Erzeugung eines Scheins von Wirklichkeit durch eine Industrie zu beleuchten, die keiner ernsthaften Qualitätskontrolle standzuhalten vermöchte, gemessen am Stand des verfügbaren Wissens, und deren Funktion daher nicht dadurch bestimmt werden kann, dass man den von ihr hervorgebrachten Schein, der der erlebnisbestimmten Wahrnehmung von Erscheinungsoberflächen des ‘Wirklichen’ erliegt, indem sie durch Verdoppelung befestigt, als Ausgangspunkt für daran einfach anschliessende ‘kritische’ Überlegungen nimmt.
Das Ganze ist das Problem, und seine Produktion sowie die sehr beschränkte Intention, die diese Produktion steuert.
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