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IM WESTEN NICHTS NEUES
Die kannibalische Ordnung und der Zirkel der Blutrache.
2. Mai 2011
Die spontanen Jubelfeiern in den USA, die gewissermassen ausgebrochen sind wie der Veitstanz im Mittelalter, nachdem bekannt wurde, dass ein Platoon von Stargate warriors (durch) das Gate in sein Haus eingetreten sind bzw. es eingetreten haben um den Goua'Ult zu töten, sind kein gutes Zeichen, wenn man sie als Auskunft nimmt über die Verfassung einer 'Volksseele', die mit ihren Mitteln und ihrer Bewaffnung erheblichen Einfluss nimmt auf die Gesamtverfassung der 'Menschheit' auf diesem Globus derart, dass sie weitgehend die Menschwerdung, bisher jedenfalls, verfehlt hat.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass alles, was nicht über genügend Gewaltmittel und Entschlossenheit verfügt, sich dem vorgeschriebenen way of life bzw. dem zu entziehen, was diese 'Volksseele' für ihr angestammtes Recht als 'God's own country' (in contrast to ‘God's own nation', which is something else) hält wenn es darum geht, auf Kosten der Welt und um den Preis der Mitvereitelung der besagten 'Menschheit' und terminologisch mit Bezug auf die Biomasse der Tierart Homo sapiens ein globales Konzept zu betreiben und aufrecht zu erhalten unter Aufbietung der Androhung des Äußersten, das vom Standpunkt des Menschen indessen das ist, was diese Biomasse sich längst verdient hat, vor allem aber die Protagonisten einer Gerechtigtkeit, der man angeblich jeden zuführen will, der sich diesem Konzept widersetzt.
Nicht, dass es jemals anders orientierte Imperien gegeben hätte.
Es war interessant wieder einmal zu hören, dass hier bewiesen wurde, dass,ganz gleich wie lange es dauern müsste, am Ende der Gerechtigkeit Genüge getan werden würde, und man hat dabei Schwierigkeiten, diese Formulierung des Vorgängers des heutigen Präsidenten der USA auf die im Kontext der Tatsachen und Sachverhalte, die unter dem Titel der 'Besiedelung Amerikas' historisch unzweideutig bekannt sind, derart anzuwenden, dass man sich die Gerechtigkeit im Kontext mit der Restitution der exterminierten und geschlachteten Lebensformen dieses Kontinent, besonders des nördlichen seiner Teile praktisch vorzustellen.
Dasselbe gilt, wenn man sich vorstellt, dass die heutigen Erben und Statthalter ihrer einst siegreichen Vorfahren wieder gut machen wollten, was William the Conqueror und Konsorten den Britischen Inseln, vor allem aber Irland im Laufe ihrer glorreichen Herrschaft widerfahren ließen, oder was Karl V. mit dem Segen der Päpste, die seine 'Regierungszeit' begleiteten, sich auf dem Gelände geleistet hat, das heute zum Teil die Reste des protestantischen Deutschland umfasst, die nach den Jahrhunderten der unablässigen Bestialitäten seither mit ihrer vorerst letzten ungeheuerlichen Klimax im zwanzigsten Jahrhundert und unter bemühter Assistenz eines neuen imperialen Willens von jenseits des Ozeans, zur Versklavung der Biomasse des Homo sapiens in bisher nicht gekanntem Ausgriff beizutragen hatten, in der langen, aber übersehbaren Reihe der kollektiven Bestien, die Thomas Hobbes unter dem Titel des biblischen Monsters als 'Leviathan' charakterisierte, als eine kannibalische Bestie, einen aberwitzigen Prädator, angesichts dessen die Raubsaurier als niedliche Schoßhündchen erscheinen müssen, indem der katastrophaler Zug des imperialen Größenwahns durch die Geschichte der 'Großreiche' und 'Imperien' sich ebenso naiv wie notorisch blind für die von ihnen ausgehende ungeheuerliche Gewalt gegenüber der von ihnen ohne Ausnahme gleichermaßen verhinderte Menschheit und der Menschwerdung des Homo sapiens überhaupt als 'Hochkultur' feiern lassen von ihren Kötern und Papageien, die ihrerseits dafür unter dem Namen 'Intelligenz' sich promoviert und habilitiert sehen, etwas, worüber man sich nicht wundern darf. Jeder 'Gute Hirte' liebt seine Hütehunde, jeder 'tapfere Jägersmann' schätzt seine Retriever und Bluthunde, und so kann es nicht wundern, dass die Guten Hirten des Homo sapiens ihre 'Physiker', Juristen, Betriebswirtschaftler und Psychiater und Sozialpädagogen schätzen, von dem Sachbearbeiterheer der Arbeitsverwaltung und Lehrerschaft, allgemein der Bevölkerungsverwaltung nicht abgesehen.
Der Ausbruch des Jubels über die gelungene Star Gate Operation, der mit Sicherheit auch der Ti'Alc nicht gefehlt haben dürfte, der Sholva, der seine Qualität als einzubürgernder good guy dadurch beweist, dass er seine Position als Primus von Apophis aufgibt um dem Colonel zu gefallen, der das Platoon führt, das (durch) das Star Gate eintritt, ganz egal zu welcher Welt es führt, während es durch einen etwas kurzsichtigen, aber ungemein lieben und klugen Kulturanthropologen erklären lässt: „Wir sind Forscher, unsere Waffen dienen nur der Verteidigung“, ist der Jubel einer Bestie, die das 'Gefühl' von Sieg und Niederlage an dem jeweiligen Stand der Bilanz in einer Blutracheveranstaltung ohne Ende bemisst, deren Anfang indessen nicht bedacht wird, wenn einmal der Zirkel von Mord und Rache eingeleitet ist und sich verselbständigt hat.
Es ist der Triumph einer Bestie ohne Gedächtnis. Die Befriedigung über die gelungene physische Vernichtung eines als Gegner festgelegten Individuums angesichts des Untergangs der 'Lieben', die man verlor aufgrund einer Ereignisses, das man mit seiner Existenz in Verbindung brachte, ist eine grässliche Perversion der Gefühle des Verlusts, die damit in nichts verändert werden. Jeder, der ein Wesen, das er liebte verlor aufgrund von Vorgängen, die sich nicht in derselben Weise 'reduzieren' lassen, weil es niemanden gibt, den man dafür verfolgen und 'killen' könnte, weiß das.
Der Triumph war denn auch kaum etwas anderes als die auch sonst ganz offensichtliche Unfähigkeit zu trauern, aber mehr noch, die Unfähigkeit zum reflektierten Urteil, die mit dem Vorrang des Motivs der Rache und des lächerlichen 'body counting' verbunden ist, und die so typisch ist für die sich in der eigenartigen Auffassung von einem 'Sieg' äußernden intellektuellen Unfähigkeit des 'Pragmatismus', der auf dem Boden eines Landes gewachsen ist, das ohne einen anderen historischen Grund ist, als der ist, der auf der systematischen Ausrottung der Lebensformen aufruht, dessen Gründungsverbrechen die Existenzbedingung des Staates ist, der auf diesem Boden nur um den Preis der nahezu vollständigen Ausrottung des autochthonen Lebens auf dem nunmehrig 'seinem' Territorium entstehen konnte, in einem einzigartigen Zusammenwirken mit einem jedem einzelnen Individuum und dem seinem 'Selbstbehauptungswillen' aufgegebenen Durchsetzungsvermögen und seiner Entscheidungsfreude und ihrer ebenso nachhaltigen wie flächendeckenden Wirkungen.
Die triumphale Geste lässt nichts Gutes ahnen. Kaum ist all dies der Menschwerdung um eine infinitesimale Differenz näher. Im Gegenteil, es bestätigt die triumphierende Bestie und ihr blinde Agieren, die weitgehend identisch ist mit dem Rasen der Psychopathen des 'amerikanischen Films' und ihrer besoffenen, bekifften, verkoksten und der Heroen des Heroins, deren blöder Größenwahn sich vom Drehbuchschreiber bis zum Rollenspieler als der beherrschende Impuls eines dem Leben und ernst zu nehmenden sozialen Beziehungen jenseits des blanken Utilitarismus vollständig fremd gewordenen irre gewordenen Tieres verstehen lässt, das seinem eigenen Schwanz nachjagt und auf dieser Jagd im Zauberkreis seines Narzissmus alles zertrampelt, was ihm in den Weg kommt. Paradigmatisch dafür sind die Spuren der Verwüstung, die dabei durch den urbanen Alltag gezogen werden wie die Spuren des Weges eines Hurrikanes, die auf den Ausfall- oder Einfallstrassen der Megacities nichts als Schrott hinterlassen und dabei ganze Kohorten von Fahrzeugen mitsamt ihren Insassen als ausgebrannte Ruinen hinterlassen.
Die psychopathische Wut, die, entgegen den fiktiven Ausgängen, die blödeste Heldenkonzeption aller Zeiten (BlöHaZ) 'ermöglicht', indem sie eine auch durch den Sturz vom Hochhaus nicht zu beschädigende Hartgummifigur mit Kräften erzeugt, die keiner Überprüfung durch die Physik standhält, und von einer naiven Gutheit durchdringen ist, die dadurch das Langweiligste, keinerlei ernst zu nehmenden Risiko ausgesetzte Agieren erzwingen, das keinen Anschluss an ein denkbares Leben findet, ist gleichbedeutend mit der Fixierung auf das der Wut entspringende und sie als vordringlichsten Affekt festhaltende 'Motiv' einer Rache, die nicht fähig ist, als Mentalität, zu einer Besinnung zu kommen über das materielle Gefüge der Lebenswelt des Menschen, die den Bedingungen des Daseins angemessen wäre, sondern vielmehr der ständigen Kommunikation gleichkommt, dass diese bis an die Zähne bewaffnete kollektive Bestie unablässig damit droht eher die Welt und alles Dasein zu vernichten als sich auch nur einen einzigen Knochen zu teilen mit seinen als Nahrungskonkurrenten aufgefassten Mitgeschöpfen.
Niemanden kann es wundern, dass ein Individuum, das sich so exponierte wie das, an dem der Angegriffene nunmehr seine Rache vollstreckt hat, unter Umständen, zumal angesichts der Größenverhältnisse, dabei endlich zu Tode kommt. Bedenkt man indessen den Gesamtaufwand des 'war on terror', der diesem nunmehrigen erklärten 'Triumph' ('We have won. Now we can go home', sagte einer der Triumphatoren.) voraufgehen musste, und bedenkt man die Leichenberge, über die fortgeschritten wurde zu diesem 'Sieg', dann ist der Tod dieses Individuums nur der Abschluss einer erstaunlichen Kombination von völliger mörderischer Bedenkenlosigkeit, die sich einen Weg durch zerfleischte Leiber und über Leichenberge bahnt um dieses Ziel zu erreichen, und einer Demonstration von vollständiger Unangemessenheit der Mittel und der 'Ökonomie', die dieses 'Endprodukt' liefert, zumal man es mit Individuen zu tun hat, die die Opferung ihrer physischen Existenz als bedenkenlos bejahte Implikation ihres eigenen Tuns und ihrer eigenen Entscheidung verstehen. Angesichts dessen ist die eilige Erklärung, dass man keine 'eigenen casualties' zu verzeichnen hatte, zusammen mit dem, was man selbst anrichten musste, um ein Individuum zu töten, das seine Existenz schon als erledigt betrachten mochte als sein eigener Plan unleugbar als gelungen betrachtet werden konnte, so dass jeder Tag, den es noch erlebte, als Reingewinn auf Kosten einer immensen Verschwendung von Mitteln und Gattungsexemplaren der Tiergattung Homo sapiens verbuchen konnte, die sein erklärter Gegner zu bezahlen hatte, um seinen 'gefühlten Sieg' und das 'Erlebnis' der Befriedigung, die das vermitteln mochte, einmal abgesehen davon, was das andere kostete, die dem psychopathischen Rachefeldzug im Wege standen, wo das Monster auch durchziehen mochte mit seinen 'motherfucking guns 'n roses'.
Das Steckbriefdenken, das die 'Indianer' ausgerottet hat, hat sich damit nicht ausgetobt. Es fühlt sich bestätigt. Der einst als Adressat des Lynchmobs figurierende 'Neger' figuriert nunmehr als 'Gesicht' der Mentalität, die sein Dasein täglich bedrohte. Hinter dieser kontingenten Maske ist kein Gehirn zu finden, das eine Erinnerung tradieren könnte an diesen Zusammenhang. Das mehr als alles andere gibt Auskunft über die Bedingungen, die den so genannten 'sozialen Aufstieg' des Sklaven und Hausdieners regeln, der auf die Bedingung des Totalverlusts der Fähigkeit sich an den verlassenen Sozialstatus noch zu erinnern, in den nun andere an seiner Stelle einrücken, denn die 'Hierarchie' als solche verändert sich ja nicht, solange es dieses Typus der 'Hochkultur' geben wird, aufgesetzt ist, an das restlose Vergessen, das notwendig ist, damit das aufgestiegene Individuum nicht vor dem erschrickt, was es nun anderen antut, die nunmehr erleiden, was es selbst zuvor in der Rolle des geschändeten und vergewaltigten Opfers zu erleben hatte.
Aber auch das gehört zum bekannten Mechanismus der Hochkultur. Es entspricht dem Mechanismus der Rekrutierung und der Kooptation, mit der das System, das der perennierenden Hierarchie der kannibalischen Ordnung entspricht, sein Positionsgefüge und seine Funktionen stabilisiert, indem es endlich ohne Rücksicht auf funktionshinderliche Beschränkungen aus dem vorhandenen 'pool' der als Ressource betrachteten Biomasse das Passende entlang den zu ihnen passenden individuellen Bereitschaften rekrutiert und 'aufsteigen lässt'. Erfolgreiche Anpassung hat die dazu notwendige Amnesie zu ihrer unbedingten Voraussetzung. Sie ist ein wesentliches Element von Eignung, Qualifikation und Intelligenz im dem Sinne, in dem diesen Termini eine systemspezifische Bedeutung zukommt, die funktionsbezogen ist auf die Funktion, in die der Aufsteiger einrückt nur, wenn er dazu taugt sie 'auszufüllen', im Sinne einer ihm zugetrauten 'Leistungsfähigkeit' und 'Leistungsbereitschaft'.
Diese Amnesie ist an allen 'sozialen Aufsteigern' zu beobachten. Was davon bleibt, die reaktive soziale Aggressivität, die Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Wovonher des 'Aufstiegs', ist im Rahmen der Erfüllung der Aufgabe funktional nützlich und wird Merkmal der Gehorsamkeit gegenüber der von der Position geforderten Funktion. Das volkstümliche Bild für diesen Typus ist der 'Radfahrer', der 'nach oben buckelt und nach unten tritt', aber diese Persönlichkeitseigenschaften sind inzwischen weitgehend sublimer als das noch recht einfache Bild das suggeriert, und es unterliegt einem ständigen 'refinement'. Die Physiker (und ihre Nachfolger, die sich stolz mit den Federn schmücken, die ihre 'Vorgänger' für sie lassen), die als 'Genie' in eine Geschichte eingeht, die sich als 'Wissenschaftsgeschichte' abspaltet mittels einer selbst erzeugten Ideologie, die sie vollständig ablöst von der politischen Geschichte, der sie in Tat und Wahrheit zugehört, sind als Schulbuchheroen scheinbar gänzlich unschuldig an den Folgen der von ihnen erfundenen, entwickelten und gebauten und in unzähligen Versuchen 'erprobten' gigantischen nuklearen Waffenarsenalen, die die kannibalische Bestie panzern und bewaffnen.
So fallen sie, zumal angesichts der Gewöhnung an die ihnen 'kulturell' zugeordnete Bedeutung, nicht auf eine eine klägliche Mixtur aus 'krimineller Intelligenz' und Energie eines kannibalischen Carnivoren einerseits, und als hündische Bereitschaft sich dazu abrichten zu lassen, sich derartige Erfindungen einfallen zu lassen und sich dafür feiern zu lassen, ihren Herren für die Gegenleistung von Futter und Privilegien, eine Hundehütte, unter Verzicht auf ihre mögliche Menschwerdung zu diesen 'Leistungen' dressieren zu lassen, eine Leistung, die belegt, dass die Bestien, die die Herde des Homo sapiens verwerten, gut beraten waren (es ist ihre einzige intelligente Leistung und typisch für das, was 'Intelligenz' heißt, denn dies hängt ab von dieser obersten Setzung der Bedeutung) sich der eigenen Gattung zuzuwenden als der jeder anderen vorzuziehenden lohnendsten aller Jagdbeuten, deren ständige Verfügbarkeit als 'Ressource' durch denjenigen Übergang sichergestellt werden konnte, die die Massentierhaltung, die Herdenhaltung ist, die seither als Inbegriff dessen firmiert und figuriert, die sich selbst den Titel der 'Hochkultur' zugelegt hat.
Soweit kann man nur wiederholen, was schon einmal, bei einer anderen Gelegenheit dazu gesagt worden ist:
IM WESTEN NICHTS NEUES!
Wieder vergeht die Gelegenheit zu einer Einsicht, die der Besinnung auf die Ursachen entsprungen wäre. Der betrunkene Triumph berauscht sich an einem ihm längst gebrachten Opfer.
Alle reden hier von einem Ende. Man darf gespannt sein darauf, ob es nicht nur der Beginn einer neuen Runde ist. Man hört geradezu den Schrei des unterhaltungssüchtigen Mobs: ‘Auf ein Neues, nächste Runde’.
Das Spiel läuft. Die Kugel fliegt schon. Wir bitten, den Einsatz zu machen.
Also dann: Bis zum ‘rien ne va plus’.
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