Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Montag, 8. März 2010

Zur Reintegration der Ausgeschlossenen

Lieber Herr M., 28. 02. 2010

Zu Teil I.

Ich habe mich eine Weile damit befasst, diese Reaktion auf Ihren Vorschlag einer Beschäftigungsgesellschaft auszuarbeiten, und das bis an den Punkt verfolgt, an dem ich das zunächst abbrach, weil sich ergab, dass es sehr weit führen müsste, wenn ich das zu Ende bringen wollte. Ich denke, man kann zunächst die Reaktionen darauf abwarten, indem man es als empirischen Test auffasst, dessen Befunde sich den Reaktionen entnehmen lassen müssten. Ich meine, dass an der Unterfütterung kaum vorbeizukommen ist, und dass sie dem Vorschlag eine politische Relevanz sichert, der keine Ablehnung unproblematisch möglich macht, wobei man von den 'Stellungnahmen' ganz absehen kann, die sich dazu äußern, indem sie dem Ganzen als 'Platzanweiser' gegenübertreten oder all diese Meinungsäußerungen sonst. Wenn die Ergänzung – aus der Sicht ganz anderer Zuständigkeiten – als interdisziplinärer Beitrag verstanden annehmbar erscheint, und sie das so verstehen könnten, hätten wir der Sache eine Dimension gegeben, auf der sich problemlos weiterarbeiten lässt, denn diesen Versuchsballon wird keiner abschiessen können. Dazu ist die Grundlage zu unangreifbar solide.

Es kann also dann spannend sein, auf dieser Grundlage bzw. in diesem Sinne weiter vorzugehen, denn das hat mehr implizites Potential als das Ausgesprochene zu erkennen gibt. In jedem Fall ist das, da bin ich sicher, kaum auszuhebeln durch das gewöhnliche Geschwätz, und man kann das alles gelassen abwarten, um zunächst sich der intellektuellen Grenzen der Aufnehme  und Verstehensfähigkeiten der Reaktionen zu versuchen, die ja die Auskunft darüber enthalten, inwieweit das Land überhaupt über das intellektuelle Potential verfügt, in dem sprachlichen Medium sachangemessene analytische Kapazitäten zu generieren. Ich bin eingedenk des zu Erwartenden, das ich nicht sehr hoch einschätze, sparsam geworden und habe den ursprünglichen Entwurf, so wie er mit vorschwebte, immer weiter eingeengt um fertig zu werden mit etwas, das ich Ihnen zusenden konnte.

Das mag man der Ausführung anmerken und Manches zwischen den Zeilen Angekündigte vermissen. Das lässt sich aber immer nachholen. Ich will mich zunächst einmal der Reaktionen versichern. Die verschiedentlichen Zwischenreflexionen betreffen meine Vermutungen über den realen Zustand und das Potential einer Population, die in weiten Teilen kaum mit mehr als tausend Worten Deutsch und der Einmengung von etwas Medienenglisch sehr eingeengt synchronisch 'erlebt' eher als 'denkt', mit einem ungemein engen Radius der Bewusstheit und mittels eines Alltagsbewusstseins, das von einem reflexiven, wissenschaftlichen Verständnis der eigenen Lage, der condicio humana (kein Schreibfehler, denn es meint die 'Lage', nicht die 'Bedingung') ungemein weit entfernt ist, und nicht einmal auf der Ebene technizistischer Assoziationsmuster imstande ist, die Grundlagen der eigenen Existenz zu verstehen, trotz oder wegen der Illusionen, die der Besitz komplexer logischer Maschinerien als Konsumartikel verbreitet, und das spiegelt sich natürlich in der politischen Repräsentanz dieses Bewusstseins, die das einfach, kompakt und kondensiert, wiederholt. Zugleich fehlt dieser Engführung mehr und mehr jede 'Tiefe', die ihrerseits der diachronischen Dimension entsprechen müsste, die intellektuell diszipliniert durch die 'Begriffsgeschichte' vertreten sein müsste. Wenn man sich das vor Augen hält erst, kann man das Ausmaß der Katastrophe oder der Selbstüberlassung an 'Ananke' und 'Tyche' ins Auge fassen, und das muss den Atem stocken lassen.

Die Behauptung vom Ende der Vernunft oder des Subjekts sind Ergebnisse empirischer Erhebungen, also bloße Fakten, Massenphänomene, die nichts bedeuten für die Eigenwerte der mit den Termini unauflöslich sachlich verbundenen Bedeutungen, die so wenig von der Empirie berührt werden wie die Konzeption dessen, was 'Fluss' meint, angesichts des Umstands, dass es auf dem Mond keine Flüsse gibt. Dass ist so gut wie nie Bezug nehme auf Autoren oder Theorien, sondern davon jeweils einen zumeist durch absichtlich veränderte neue Umschreibungen getarnten Gebrauch mache, entspringt einer Absicht, die die konditionierten Reaktionen darauf aushängt, die immer meint, verstanden zu haben, wenn sie meint, erkannt zu haben, 'woher der das hat'.

Das soll gerade dafür sorgen, Nachahmungen, also der sich daran anhängenden Mimikry das Leben zu erschweren, während es den Zugang gerade dort eröffnet, wo der Leser erkennt, einfach weil er es selbst weiß, wovon ich jeweils Gebrauch mache. Ich kann auf diese Weise nebenbei den Parteibildungen unter den jeweiligen Claqueuren und Gefolgschaften aus dem Wege zu gehen bzw. sie zu unterlaufen, die Zensuren zu überspielen, die das alles nach Kräften behindern. Als Ganzes steckt dahinter ein Konzept, an dem ich kontinuierlich arbeite, indem ich es mache wie Newton, der auf die Frage, wie er zu seinen Ergebnissen gekommen sei, einmal antwortete: 'Indem ich immer daran dachte.'

Viel Spaß damit.

Den Text aus dem Thread habe ich beigefügt, damit Sie sehen können, auf welchen Stand der Diskussion ich reagiere. Man kann das dann löschen. Zwischentitel, ja habe ich wieder vergessen. Vielleicht fallen Ihnen welche ein. Es ist recht informativ, wenn Sie das machen, denn ich kann daran etwas über Ihre Wahrnehmung des Texts erkennen, das seinerseits informativ ist und mir u. U. präzisierende Reaktionen ermöglicht – beim jeweils nächsten Mal. Ich kann allerdings auch an den Ausführungen einige Verschiebungen meiner Betrachtungweisen beobachten, von denen ich nicht genau sagen kann, wie sie sich auswirken; nicht zuletzt spüre ich eine gewisse Ungeduld mit einer pädagogischen Einstellung, die angesichts des intellektuellen Allgemeinzustands, dem, womit man es zu tun hat, auch im Internet, sich vielleicht nicht mehr rechtfertigen lassen, zumal sie längst als nutzbare Blödheiten ins Kalkül gezogen werden von einer vermeintlichen Gerissenheit, die sie gegen ihren einstigen Sinn missbraucht.

Freundliche Grüße

Zu Teil II. 08. 03. 2010

Ich habe mich heute noch ein wenig mit der Aufgabe beschäftigt, um sie zu einem vertretbaren Ende zu bringen. Zugleich habe ich zu zeigen versucht, dass niemand sich abhängig machen muss von den Leuten, die meinen, dass sie aller Welt die Themen vorzugeben hätten, derart, dass man dann darauf nur regieren könnte. Mich interessieren weder die Funktionäre noch ihre Sprache und die Art, wie sie zugleich in dieser die Grenzen dessen meinen setzen zu können, was gedacht werden könnte. Ich sagte ja schon, dass die politische Rhetorik mich angesichts ihrer 'narrowness' kaum angeht. Wenn ich mich mit einer Anregung befasst habe, die ich in der Form der Idee einer Beschäftigungsgesellschaft bei Ihnen vorfand, dann deshalb, weil es mir Gelegenheit gegeben hat zu einer Antwort in der Form einer Replik, die den Anlass und den Gesprächspartner so ernst nimmt wie er es verdient als Vorschlag zur Lösung eines Problems. Natürlich habe ich dabei vor Augen, dass ein interdisziplinärer Dialog bzw. eine solche Diskussion verlangt, dass sich alle Beteiligten tunlichst ihrer eigenen Grenzen bewusst sind, und zu erkennen geben, dass sie sie kennen, indem sie sich hüten sie zu übertreten, also die Regeln dieser Art von Diskussion zu verletzen. Es mag allerdings sein, dass das die Aufmerksamkeit manches Diskutanten überfordert. Gewöhnlich repliziere ich darauf dann nicht. Das fesselt mein Interesse nicht. Das heißt aber dennoch nicht, das das auf die Dauer tolerierbar wäre, denn die ständige Erneuerung dieses 'Verhaltens' entspricht ja einer bemerklichen Lernpathologie, die ein Hinweis darauf ist, dass ein Austausch gar nicht stattfindet, sondern durch pathische Formen der Selbstbehauptung substituiert ist, die zu nichts führen als zur Anmeldung kontrafaktisch aufrecht erhaltener Ansprüche. Wenn man sich der Beobachtung hinreichend sicher ist, kann man das Experiment beenden, nicht zuletzt auch aus Rücksicht auf die erkennbare Überlastung der Gesprächspartner, die schließlich nur noch ihre Dekompensationen zur Darstellung bringen können, in dem Glauben, das beweise ihre Partizipationsfähigkeit. Das alles gilt natürlich nur dann, wenn Lernunfähigkeit umschlägt in Ressentiment und Aggression, weil dann ein umschreibendes Einlenken auf die Verständnisschwierigkeiten des Gesprächspartners keinen Sinn mehr macht, während das Ersuchen einer Erläuterung behandelt werden kann. Zudem rechtfertigt die Allgegenwart der Dekompensation die politische Herrschaft, die angesichts all der Ausflüchte einfach entscheidet und die Entscheidung mit Sanktionsdrohung absichert. Die Präsentation der Dekompensation ist also letztlich nichts als Unterordnung unter die rebellisch diffamierte Herrschaft, die von ihr gerechtfertigt wird. Das ist dann aber nicht mehr meine Sache.

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Aufhebung der Arbeitslosigkeit durch staatliche Intervention in eine profitorientierte Wirtschaft unter den Bedingungen der 'Globalisierung'.

Fragmentarische Erörterung einer Initiative angesichts der wachsenden Risiken des beschleunigten Legitimationsschwunds der kollektiven Lebensordnung der alten Industriestaaten.

Teil I.

Zunächst ist daran zu erinnern, dass die auf Kapital- bzw. Privatwirtschaft beruhenden Wirtschaften in den – von ihnen selbst heraufbeschworenen – Krisenlagen an den Vorabenden von Konflikten, bei denen jede ihre jeweils ihr gehörenden Populationen in die Schützengräben schickte, um sich ihre von ihnen ihre Freiheit erkämpfen zu lassen für die nächste Runde der Akkumulation und der Konzentration der Kapitale jeweils keine Probleme damit hatte, die notwendigen 'Staatsmonopole' ad hoc zu bilden, die zur Vorbereitung und Durchführung der jeweiligen Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen erweiterter Kapitalakkumulation mit den Mitteln des Kampfes auf Leben und Tod unumgänglich waren, und dies gewöhnlich in Tateinheit mit einer massiven, steuerfinanzierten Subventionierung der privatwirtschaftlichen Industrien und Betriebe, die den in bevorstehenden Auseinandersetzungen der Kollektive im Kampf um Selbstbehauptung zweckdienlich erschienen. Und es ist darauf hinzuweisen, dass die Anwendung dieser Selbstbehauptungsstretegien der staatlich massivst gesteuerten Wirtschaften systemübergreifend betrieben wurde, und die Zustimmung 'der Wirtschaft' und der Verbände inklusive der Kirchen hatte, und jeweils nur 'scheiterte' bei den politisch und militärisch unterlegenen Systemen. Und das gilt bis wenigstens zum so genannten Zusammenbruch des Sowjetsystems, das eben der Verlierer dieser Auseinandersetzung gewesen ist.

Es gibt also den berühmten Widerspruch zwischen Staatsintervention und Selbststeuerung der Wirtschaft gar nicht. Hätte man diese Wirtschaft sich selbst überlassen, wäre sie längst falliert. Ebenso wenig ist von einem soziologisch zu konstatierenden 'Rückzug des Staates' zu reden. Die terminologische Bildung (eine 'Begriffsbildung' kann man das nicht nennen) beruht auf einer Dekompensation des Abstraktionsvermögens, das zu jeder Begriffsbildung vorauszusetzen ist. Vielmehr ist davon zu reden, dass derselbe Staat anders genutzt wird, nämlich zu einem Angriff auf die Arbeitspopulation. Das dann als 'Risikogesellschaft' zu verbuchen, um es mit Rücksicht auf den Buchmarkt für die Übersetzungen zur 'Weltrisikogesellschaft' aufzublasen, um damit die zweite Auflage zu verschnörkeln, ist nur eine verschämte Form des Bekenntnisses zum Bankrott der Sozialwissenschaft angesichts einer strukturell verfehlten Personalrekrutierungsstrategie, die sich an der Dienstwilligkeit von Maulhelden orientierte, die 'den Trend erkannten' und ihr Fähnchen in den von Hannover aus besungenen 'wind of change' hängten, um an der London School of Economics – die Lehrerposten zu ergattern. Was sollte das denn sein, eine Risikogesellschaft? Eine neue Fernsehsendung: Eins, zwei, Risiko, und das dann als Welt? Was ist ein 'Weltrisiko', zu dem es dann die dazu passende 'Gesellschaft' geben sollte? Oder will es besagen, dass es um eine Risikogesellschaft mit dem Ausmaß der 'Welt' geht? Und wer trägt dabei die von wem in sie implementierten Risiken? Was das Ganze begrifflich abzuleiten bemüht scheint, ist bloße Nachahmung, Mimikry methodischer Verfahren, während man sich leicht ganz empirisch darüber informieren könnte, dass das ganze Arrangement auf Verabredungen beruht, denen Handlungssysteme und ihre Agenten entsprechen, die erkennbare Gründe, Motive haben sich just auf diese Verabredungen zu verständigen.

Und es sind diese Gründe, die von Interesse sind. Der angebliche Soziologe ist ein gefährlicher Propagandist und Gehirnwäscher, und es ist kein Zufall, dass er reüssierte. Er entspricht einem Typus, dem Typus des gewissenlosen Karrieristen. Das angebliche, nie wirklich ernst genommene, selbst zur Ideologie gewordene Wertfreiheitspostulat der Wissenschaft ist längst zum Paravent der 'Trahison du Clerks' geworden, und Moment ihrer persönlichen Karrierestrategien, während 'Karriere' so gut die von Nutten oder 'Pornostars' wie von 'Wissenschaftlern' sein kann, da die Bedeutung unterschiedslos 'alles deckt' oder sich von allem decken lässt, vorausgesetzt, es gibt dafür 'Kohle'.

Die Berufsbezeichnungen sagen in Wahrheit gar nichts mehr, jenseits der einzigen Bedeutung, der ihre Protagonisten gehorchen, und die ausschliesslich am Ergebnis: Erfolg oder Mißerfolg, also unter dem Gesichtspunkt der Nachträglichkeit gesehen werden. Es ist daher ganz unsinnig, sich über Drogendealer, Kinder  und andere Pornographie im Internet aufzuregen, angesichts des Umstands, dass systemisch gesehen alle 'Leistungen' der miteinander im Konflikt liegenden sich einfach nur zu Resultanten unter den Bedingungen der Subsystemkonkurrenz formieren, deren 'Richtung' unter Bedingungen doppelter Kontingenz und loser Koppelung einfach durch die verschiedenen Beiträge der Subsysteme resultiert, und hier ist in der Tat Wertneutralität der Vorgänge zu beobachten: Die Finanzbeiträge des Drogenhandels, der Rotlichtindustrien, der 'Mafiawirtschaft' und der Rüstungsindustrien halten das von ihnen wesentlich mit befeuerte System der globalen Finanzwirtschaft ebenso in Gang wie die Industrien der Energiewirtschaft, der Bauunternehmen, der Lebensmittel  und Futtermittelindustrien, und es gibt faktisch unzählige Überlappungen mit dem Tourismus, der Hotellerie und dem Strassenbau usw., so dass eigentlich niemand eine funktionale Analyse vorlegen könnte, die einfach von den 'legalen' Formen der Wirtschaft ausgeht, und die 'anderen' einfach ignoriert.

Wenigstens ergibt das längst kein ernstzunehmendes Bild mehr, wenn es je mehr als eine Schimäre war, was da vorgelegt wurde.

Die 'heißen Phasen' waren also jeweils die Stelle, an der die 'alexandrinische' Methode zur Anwendung kam, die den Knoten einfach mit dem Schwert durchschlug und, wenn der Fog of War verraucht war, auf neuer vertraglicher Grundlage einfach weiterzumachen bis zum nächsten Engpass, während die 'Soziologen' dann stets nur 'die Gesellschaft' untersuchten, also eine friedliche Idylle, kurz, eine fabrizierte Schimäre. Die 'heißen Phasen' sind inzwischen als Systemprozesse erkennbar, und gehören integral zu ihrem Funktionieren. Die Soziologen haben sich darauf festgelegt, immer jeweils zwischenzeitlich von 'sozialer Veränderung' zu sprechen, von industriellen Revolutionen usw. und den Krieg, auf den alles hinsteuerte und der eigentlich immer in Vorbereitung war, als bloßen 'tragischen' Unfall zu bagatellisieren, und nicht als die Klimax des Ganzen, ein irres Potlach, in dem erst einmal eine Trümmerlandschaft und Hungersnot dazu dienen musste, die Population einen Schritt weitergehend zu domestizieren, und andererseits Aufbaubedarf zu schaffen, der die Umstellung der Kriegsindustrien und ihrer Technologien auf Friedensbedingungen (typisch der Flugzeugbau, der heute durch den Tourismus abgelöst ist) erst lohnend machte.

Der erst Nachkriegspräsident der USA, ein US-General, hat das angesichts seiner Amtsablösung hinreichend deutlich gemacht, als von den Risiken, die von dem militärisch-industriell-parlamentarischen Komplex ausgehen sprechen wollte anlässlich seiner Abschiedsrede, während man ihm dann nur erlaubte, vom militärisch-industriellen Komplex zu sprechen. Der permanente Krieg ist ein wesentliches Element der industriellen Kapitalwirtschaft und Teil der globalen Alltagsrealität, ohne den sie nicht funktionieren würde, jedenfalls nicht in der gegenwärtigen Auslegung. Man muss das endlich zur Kenntnis nehmen, nicht in der Form, in der die offizielle Politik das tut, mit ihrem blödsinnigen Dafür und Dagegen und jeweils unter der illusorischen Fiktion, die die sorgfältige Ausgrenzung des jeweiligen Einzelfalls unter Hinweis auf diese oder jene Örtlichkeit oder die Zeit erst ermöglicht, sondern unter dem Gesichtspunkt einer funktional-strukturellen Betrachtung, die die systemische Bedeutung der industriell vermittelten Gewalt als vitaler und bisher unverzichtbarer Wirtschaftsmotor hat. Was wären denn die USA ohne ihre Kriegsindustrien und ohne ihre Kriege? Und was wäre eine globale Wirtschaft ohne Kriege und ohne Waffenarsenale jenseits der polizeilichen Aufgaben der Aufrechterhaltung einer öffentlichen Ordnung, die nach Art einer Hauswirtschaft das angebliche 'global village' im Ernst führen würde? Hier zeigt sich, dass gerade die NGO-Romantik aus den USA dem Bären den Pelz wäscht ohne ihn nass zu machen.

Das Geplapper aus den Stuben all dieser Auftragsdenker ist in Kürze das Papier nicht mehr wert, auf dem es gedruckt wird. Wir stehen am Ausgang eines weiteren Mittelalters in wissenssoziologischer Hinsicht. Und wenn man wissen will, was ein 'Paradigmenwechsel' wirklich, historisch, als Vorgang in einem Kollektiv ist, dann sollte man sich darüber informieren, dass das ein Vorgang ist, der aus den Randzonen des kollektiven Lebens kommt, aus Gruppen und Beschäftigungen, die 'nicht von Bedeutung', 'nicht akkreditiert' sind, und die vor allem gerade von den mit der sozialen Kontrolle beauftragten und für sie 'kompetenten' Personalgruppen und Institutionen NICHT erfolgreich kontrolliert werden können, während diese gewöhnlich geradezu zu Methoden des Massenmords greifen, um den Kontrollverlust doch noch zu verhindern. DAS ist der Vorgang des Paradigmenwechsels als sozialer Vorgang, dessen Ausgang über die Zukunft des kollektiven Lebens entscheiden wird, und nichts von dem Geplapper der Kontrollgruppen, die den Begriff zu einer von ihnen inflationär nach Art eines Mantras hergebeteten Floskel mit sich herumtragen, lässt erkennen, dass sie im Ernst wüssten, wovon sie reden. Bestenfalls ist der nicht einmal informierte Gebrauch ein schwacher Hinweis auf eine nicht zu Bewusstsein gelangende Angst vor dem, was der Vorgang bedeutet, gesetzt den Fall, dass er vor sich geht.

In der Diskussion, die sich an die Überlegungen von Lord Keynes anschließen, ist das Problem ja vorherrschend, wie man Industriegesellschaften steuern soll oder kann, die – wenn man sie einmal, Globalisierung hin, Export her, als geschlossenes System betrachtet – derart zu funktionieren scheinen, aus rätselhaften Gründen, wenn man darauf achtet, an bestimmte in Ungnade gefallene oder ganz unbeliebte Theoretiker nicht einmal eine assoziative Erinnerung zu haben, dass eine Bevölkerung – im Grenzfall eben die des gesamten Globus – eine von ihr hergestellte Masse von Gütern und Dienstleistungen als Konsumenten kaufen soll, die andererseits so 'bezahlt' wird für den Verkauf ihrer Arbeitsfähigkeit, dass die Produktmasse zu Marktpreisen auf jeden Fall sagen wir zehn Prozent eines mit dem Umsatz aller Produkte auf einem Markt verbundenen Gewinns auf das eingesetzte Kapital realisiert werden können, während die Summe der Einkommen, die das Produkt kaufen können, diese zehn Prozent nicht einschliesst, denn erst der vollständige Umsatz aller Produkte lässt ja diesen Überschuss real werden. Bleibt er indessen tatsächlich übrig, um das von der anderen Seite zu betrachten, dann ist alles umgesetzt, alles hat seinen Besitzer gefunden und den zehn Prozent Überschuss stünden keine zu kaufenden Produkte mehr gegenüber. Denn es ist ja alles umgesetzt.

Das ewige Dilemma der asymmetrischen Aneignung des gesellschaftlich produzierten Überschusses ist seine Redistribution, ein Vorgang, in dem beide als gegenläufige Zyklen von Geld und Waren genau genommen identisch sind, unter den Bedingungen einer aus Gewinnen aus Kapital in Gang gehaltenen Wirtschaft aber nicht in einem Ausgleich aufgehen können, rechnerisch betrachtet, denn der müsste während des Austauschzyklus selbst stattfinden mittels einer Anpassung von Nachfrage und Angebot, und das läuft auf eine Inflation oder Deflation im Verlauf des Zyklus hinaus oder auf eine 'unproduktive Verausgabung', die das Produkt dem Markt entzieht (Pyramiden, Tempel, Gräber, Raumfahrt, Waffen, Luxusproduktion, Dienstleistungen, die verschiedensten 'Süchte', von der Popmusik  und Unterhaltungsindustrie bis zum Bestsellermarkt für die Befriedigung von Illusionsbedarf bis zur harten Chemie und der Pharmaindustrie usw., sowie Zerstörung als Nachfrage stimulierende Aktivität, die Wiederaufbaubedarf erzeugt, und von der 'Naturkatastrophe' bis zum Krieg reicht.) Sonst würde nicht produziert. Das mag manchem zu einfach erscheinen angesichts der Unübersichtlichkeiten der akademischen Debatte, die ein Interesse daran hat, die Unverzichtbarkeit ihrer Expertise zu empfehlen als notwendige Vermittlung der schwierigen Sachverhalte, die sie erzeugt, um sie zu verwalten, aber wechselseitige spekulative Überbietung, die in diesen Konkurrenzen üblich ist, ist zum guten Teil auch interne Konkurrenz um die Kunden, die man auch von Zauberkünstlern kennt und anderen Akrobaten.

Ägypten wird allgemein als atemberaubene Hochkultur bewundert, deren Architekten 'die geltenden Gesetze der Architektur und Kunst' durchbrachen mit ihren 'kühnen Bauten' und ihrer 'einmaligen künstlerischen Leistung' usw. Abgesehen davon, dass man sich hier von menschlichen Beschäftigungen und den Gründen ihrer Entwicklung zu Großformen und Artefakten mit diesen Lobhudeleien offensichtlich ganz falsche Vorstellungen macht, gilt: Von dem Wirtschaftssystem redet niemand oder jedenfalls kaum, und die Untersuchungen, die existieren sind offenbar jenseits des informierten Bewusstseins. Es ist indessen ganz interessant, sich damit doch einmal zu beschäftigen. Denn das ganze Land war wenigstens formell eine Art von riesiger Hauswirtschaft des Haushalts des Pharao, in der zeitgenössischen Terminologie der Griechen ein 'Oikos', und die darüber betriebene Reflexion war entsprechend die Nomia dieses Oikos, die Oikonomia, Lehre von den Regeln und Normen dieses Betriebes.

In der griechischen Wirtschaft, die das Modell allerdings zunächst pluralisiert verwirklichte, nannte man das also den 'oikos'=die Hauswirtschaft, und das war ein Familienbetrieb, in dem die Familie alles einschloß, was an Personen zum Haushalt gehörte, einschließlich der Sklaven, Knechte, Frauen und Kinder, dann dem Vieh, und endlich den Grundbesitz oder, als die Polis als typische Form des Gemeinwesens sich entwickelte, die Werkstatt mit dem Bestand an Werkzeug, Materialien und Hilfsmitteln und den Sklaven. In Ägypten hatte sich aus regional typischen Gründen aus einer Wasserbauwirtschaft mit einem erheblichen Regelungsbedarf eine Art Großbetrieb entwickelt, der das ganze Land zu einem solchen Familienbetrieb machte. Das macht die Sache übersichtlich, und deshalb kann man es ganz gut als vereinfachtes Modell nutzen, um zu zeigen, dass ein asymmetrisch angeeigneter Überschuss ein Redistributionsproblem aufwirft, das sich in Lagen des Überflusses anders darstellt als in Lagen einer eintretenden Knappheit, wie sie typisch ist für Wirtschaften, die auf landwirtschaftlicher Produktion beruhen und abhängig sind von den Kontingenzen der natürlichen Umgebung.

Betrachten wir zunächst die Lage, bei der eine relativer Überfluss verfügbar ist. Die Einzelheiten erspare ich mir. Die Bevölkerung wächst. Der Haushalt des Pharao kann mehr Menschen beschäftigen, die indessen nicht weiter in der Primärproduktion – der Landwirtschaft – beschäftigt werden können oder müssen. Es entstehen andere Beschäftigungsarten, im Handwerk, in der Priesterschaft, der Dienerschaft, Bildhauer, Architekten usw. und die sich ausweitenden Beschäftigungen expandieren die vorhandenen kulturellen Gewohnheiten. Z. B. dehnt sich ein bestimmtes intergenerationelles Verhältnis zu einem immer weiter sich ausdehnenden Gräberkult aus, der auf dem Wege der Redistribution des erwirtschafteten Überschusses aus der Primärproduktion immer weitere Bereiche des Lebens durchdringt und diesen Überschuss mehr oder weniger absorbiert. Eine zunächst vorhandene und als Kultur gepflegte Form des intergenerationellen Verhältnisses konnte mit mehr Aufmerksamkeit gepflegt werden, indem man einfach mehr Zeit hatte und aufwenden konnte um zu trauern, sich seiner Endlichkeit bewußt zu sein und sich damit zu beschäftigen, dieses Bewusstsein zu differenzieren, indem man dem Faktum des Todes, der Endlichkeit und den damit verbundenen Emotionen mehr Raum gab, sich dabei unterstützen ließ von Leuten, die das entsprechende kulturelle Wissen pflegten und kodifizierten bzw. ausdifferenzierten usw., und mehr und mehr von der angesichts der verfügbaren bzw. gewöhnlich erwartbaren Überschüsse zur Verfügung stehenden Zeit konnte zur Ausgestaltung eines Lebens verwendet werden, die ganz unterschiedliche Beschäftigungen ermöglichte, die sich alle, wenn auch alle auf ganz verschiedene Art und Weise an der Gestaltung dieser Beschäftigung des Lebens mit sich selbst beteiligten indem sie ganz Verschiedenes dazu beitrugen, der sich mehr und mehr individualisierenden allgemeinen Lebensform ihre immer weiter ausdifferenzierte Gestalt zu geben, die wir heute als die Kultur des alten Ägypten bewundern, so wie das im Übrigen auch die zeitgenössischen Umgebungskulturen und Kollektive schon taten.

Das allgemeine Kulturparadigma entwickelte sich also aus der doppelten Grundlage eines erzeugten regelmäßigen Überschusses einerseits und bestimmten vorhandenen Formen der Lebensführung und des intergenerationellen Verhältnisses einer sich ihrer Endlichkeit bewussten Lebensform, des Homo sapiens, und man kann sagen, mit einem gewissen Grad an Abstraktion, dass das Mehrprodukt dafür verwendet wurde, die zunächst zufälligen, aber in der condicio humana verankerten Formen der Lebensführung auszugestalten, so wie die Gegenwart sich mit ihrem Technoloiefimmel behilft, um den Tod zu vergessen, mit dem die Kultur Ägyptens sich im Gegensatz dazu, dem demonstrativen Vergessen und Verdrängen, vielmehr intensiv beschäftigte, und man wird sagen dürfen, dass sie daraus wenigstens so viel Glück und Zufriedenheit zu ziehen imstande gewesen ist, wie die Gegenwart aus der Technologiemanie. Man kann sich das Ganze also als einen großen Haushalt vorstellen, der die Produktion eines großen Landguts zunächst zur Sicherung der grundlegenden erhaltenden Funktionen ausgibt, und über den etwa noch vorhandenen Überschuss verfügen kann in der Weise, dass mehr Menschen an seiner Verausgabung derart partizipieren können, dass sie auf dem Wege einer erbrachten produktiven Tätigkeit oder Dienstleistung nach deren Bewertung teilhaben an dem allgemeinen Leben entsprechend der Grundausrichtung des Daseins aller, der kulturellen Ausgestaltung der Lebensform als Kultur.

Wie sich das im Einzelnen einspielt ist natürlich von Bedeutung, denn die Partizipation ist stratifiziert und kennt auch schon den Bettler. Das Ganze ist also hierarchisiert und die Redistribution nimmt zunehmend abstraktere Züge an, indem die Vermittlungslinien, die die Distribution regeln immer verwickelter werden und zunehmend weniger von einer unmittelbaren Anordnung des Hausherrn abhängen. Was man sehen kann, ist aber recht deutlich: Der Überschuss kann für Vorratshaltung, also Sicherungssysteme ausgegeben werden, für die Unterhaltung einer Armee, die sowohl der Sicherung dienen kann wie der 'Erschliessung' neuer Reichtumsquellen, oder er kann z. B. für eine Produktion ausgegeben werden, der kein marktgängiges Produkt entspricht, indem es auf etwas verausgabt wird, das keinen Markt hat, so dass zwar Konsumeinkommen entstehen, denen ein Produkt entspricht, aber das Produkt wird dem Markt entzogen. Oder man kann die Expansion erwägen, solange man nicht in die Position des Verteidigers gerät, der wenigstens behalten will, was er/sie hat.

Das ist es, was es heute in Ägypten zu bewundern gibt. Die Gräberkultur war eine Lösung eines Verteilungsproblems und Modus seiner Gestaltung zugleich als Kultur, als Lebensform, was einer bereits sehr differenzierten Arbeitsgesellschaft entspricht, die die Aneignung des gesellschaftlichen Gesamtprodukts im Haushalt des Pharao monopolisierte und von dort aus die Redistribution regelte, indem sie zugleich die Hierarchisierung des gesellschaftlichen Gefüges absicherte. Und der Überschuss wurde für Expansion oder ein nicht auf dem Markt verfügbares Produkt verausgabt bzw. in den als Kultur ausgestalteten Konsum investiert.

Daran hat sich nichts geändert. Das Wirtschaftsmodell von Keynes besagt auch kaum anderes als das, indem es die Rüstungsindustrien und die Luxusproduktion und die Raumfahrt als Formen der Verausgabung von gesellschaftlich verfügbarem Überschuss auf nicht auf einem Markt verfügbare Produktion identifiziert, und andererseits die Ausweitung des Konsums mittels der Ausgestaltung des Lebens befeuert, die als zum Vollzug des kulturellen Lebens gehörig gelten, um ihrerseits sekundäre objektive Zweckmäßigkeiten zu entwickeln bzw. zu generieren, die unvorhergesehene Folgen für die weitere Ausgestaltung des Lebens haben usw.

Den Vergleich des Pyramiden- und Gräberbaus, der Mumifizierung und der 'ägyptischen Kunst' mit den genannten Industrien wird man angesichts ihres output auf den ersten Blick für unglaubwürdig halten, aber man muss hier von der Fetischisierung der Technik und ihrem Charm eben absehen können, um die Gemeinsamkeiten bzw. die strukturelle Identität bzw. funktionalen Äquivalenzen zu erkennen. Es ist unerheblich, aber verständlich, wofür – oberhalb der Sicherung der Grundfunktionen der Lebensführung – die affektiven Besetzungen mobilisiert werden, die in dem einen oder anderen Objekt ihre Begierde nicht mehr erkennt, indem sie sie für die Eigenschaft des Objekts hält, also nicht mehr die Ursache dessen in der Triebstruktur des Homo sapiens erkennt, was man mit der Nüchternheit des von keiner Pandora getäuschten Puritaners 'den Liebesblick der Ware' nannte. Denn man muss sich doch fragen, was von der Faszination all dieser Dinge, Artefakte und Einrichtungen bleibt, wenn man sie nicht mit der Aufladung unabgesättigter Appetenz (chemisch: Affinität) betrachtet, sondern mit dem unbarmherzig nüchternen puritanischen Blick der Notwendigkeit?

Die Antwort darauf findet sich allerdings nicht in einer Diskussion, sondern in diesem Blick selbst, der das Objekt der projektiven Aspekte beraubt, mit denen der Affekt einer vom Liebesobjekt auf die Gegenstandswelt umgeleiteten 'Erotik' auflädt. Die britisch französischen Bauer des Suezkanals jedenfalls verheizten die massenhaft vorhandenen Mumien in den Heizkesseln der Lokomotiven, die den Bahnbetrieb ermöglichten, der das Material wegschaffte, das aus dem Kanalbett herausgeschafft werden musste. Diese Leute waren von anderen Objekten der Begierde fasziniert und es bedurfte erst einer Umstellung, die ihrerseits auf einem wirtschaftlichen Überschuss aussetzen können musste, damit aus dieser Methode der Verwertung der Überbleibsel der Kultur Ägyptens die Faszination wurde, die die heute den Tourismus und die Museen sowie die Mode fundiert, die auf der Integration dieser Hinterlassenschaft in die Gegenwartskulturgestaltung beruht und wiederum ganze Wirtschaftszweige mit determiniert. Was immer die Ägypter sich unter dem Jenseits dachten, das Jenseits, das sie erreichten, sind – wir. Uns galt dieser Einsatz einer Geschichtsphilosophie, die sich noch nicht auf die Dimension der Zeit spezialisiert hatte, sondern das Andere als eine gleichzeitige, aber durch eine Mauer, die nur die Pforte des Todes kannte, mit der eigenen verbundene Welt zugleich anderer und doch auch ähnlicher Art dachte, das von Wesen eigener, aber idealisierter Art bewohnt sein musste, denen angesichts ihrer Überlegenheit eine Art von Betreuungs  und Übersichtsfunktion für die eigene Welt und das Dasein diesseits der Pforten des Todes zufiel.

Warum dies alles. Ganz einfach. Die Vereinfachung kann zeigen, dass das Ganze wie ein Haushalt funktioniert, der schon des Längeren immer dasselbe Problem zu lösen hat, und zwar seit die Formen der 'Hochkultur' sich mit der Möglichkeit der asymmetrischen Aneignung eines gesamtgesellschaftlich erwirtschafteten Überschusses und seiner Redistribution beschäftigen müssen.

Man muss sich dabei klar machen, dass Wasserbaukulturen von einer Reihe von Umgebungsbedingungen abhängig sind, die ihnen bestimmte Formen der Organisation aufzwingen, und sie zugleich stationär machen, im Unterschied zu Nomaden, Reitern oder Seefahrern. Sie sind stationär und im Wesentlichen 'konservativ' und benötigen einen relativ hohen Organisationsgrad des Lebens, die dazu unumgängliche Aufsicht über die Ordnung und präzises 'timing'. Ihr produktives Ergebnis hängt von einem vorgegebenen periodischen Zyklus ab und der Leistungsfähigkeit der auf Beobachtung und Erfahrung gegründeten organisatorischen Formen.

Was aber derart unabdingbar ist für die Erwirtschaftung des verfügbaren Produkts, eignet sich in gleicher Weise für die Verteilung. Und angesichts der allgemeinen Bewunderung, die die alte Kultur Ägyptens heute weltweit erfährt kann auch nicht behauptet werden, eine solche zunächst real, dann mehr und mehr – durch interne Differenzierung - plural organisierte konservative Wirtschaftsform liesse keinen Spielraum für die kulturelle Entfaltung und Differenzierung, Entwicklung von externem Austausch (Import/Export) bei relativer Autarkie und Abstinenz von Expansionsunternehmungen, und das könne nicht lange gut gehen. Dabei muss man den hohen Grad der Abhängigkeit von den wechselnden Umgebungsbedingungen in Rechnung stellen, die über das stets vorwiegend durch Betreibung von Landwirtschaft und Fischfang erwirtschaftete Sozialprodukt mit einer gewissen Kontingenz entschied, aber gerade diesen Umständen, einer Herausforderung, verdankte die Kultur Ägyptens ja ihren hohen Organisationsgrad. Man kennt das ja aus der Josephsgeschichte, die unter anderem die Umstände und die Maßnahmen beschreibt, die unternommen wurden, um auch dem Unvorhersehbaren, aber dennoch Erwarteten Rechnung zu tragen.

Fasst man das zusammen, dann ergibt sich das vereinfachte Modell der stationären Wirtschaftsform einer Wasserbaukultur mit zentraler Organisation in der Form eines Oikos, eines großen Wirtschaftshaushalts, dessen Oberhaupt der Pharao ist (also eine Art Großbauer), der vereinfacht als Eigentümer des gesamten Besitzes oder des erwirtschafteten Produkts aufgefasst wird, und der ebenso für die Organisation der Produktion zuständig ist wie für ihre erneute Verausgabung in einem sich erneuernden Zyklus, der natürlichen Gegebenheiten folgt und die dabei auftretenden Unberechenbarkeiten in berechnete umwandelt.

Die meist herausgestellte 'Macht' und der 'Reichtum' des 'Herrschers', die diese begaffte und verständnislose Bewunderung – aus einer buchstäblich infantilen Froschperspektive - finden, die für Knechte typisch ist, die den Zusammenhang nicht verstehen, ist höchst irreführend, nicht zuletzt weil ihnen die Machwerke einer von beflissenen Dienern fabrizierten Serie von Haupt- und Staatsaktionen vorgeführt werden, deren Prototyp sich auf den bekannten Inschriften findet, die auch als Dokumente einer aus dem Bewusstsein des Funktionsträgers über seine Position im Funktionszusammenhangs in narzisstische Ich-Bezogenheit umgeschlagene Wahnbildung der Funktionsträger selbst und über ihre eigene 'wahre' Bedeutung aufgefasst werden müssen, an denen die Folgen einer parasitär werdenden Lebensführung und Entlastung durch Delegation sichtbar werden, als Folgen der Flucht aus der und der Unlust an der Arbeit, die von der Funktion gefordert wird, die das bereitwillige 'Opfer' – die Eigeninvestition der Person - verlangt und dass es als angenommene Betätigung einer zugefallenen Aufgabe erlebt und verstanden wird: Es ist unvermeidlich Verausgabung des Lebens, aber es ist sinnvoll, weil es einer Aufgabe und deren Wahrnehmung zugute kommt, während es sonst einfach verginge.

Es ist vermutlich als eine der fatalsten Folgen des 'Theaters' im weitesten Sinne zu verstehen, dass die Abstraktionen, die es vornimmt, um bestimmte, sehr spezielle Probleme der menschlichen Lebensführung sichtbar zu machen, die sich im Bereich der Probleme des Entscheidens und des verantwortlichen Handelns unter den Bedingungen hoher Komplexität, loser Koppelung in verschiedenen 'Medien' (Macht, Liebe, Geld, Verhältnis System/Umwelt, Interpenetration von Systemen und Subsystemen usw.) und doppelter Kontingenz (also, dass man Mit- und Gegenspieler hat, die ihrerseits entscheiden oder nicht entscheiden) sichtbar machen zu können, endlich auf das Niveau einer Form der Unterhaltung herunterbuchstabiert werden, aus der, ganz ungeachtet der Übereinstimmung mit dem Faktischen, an das, als geschichtliches Material, sich die Darstellung anlehnen mag, die Logik des Zusammenhang der Wirklichkeit des Funktionierens der Systeme, in denen die 'personae' fungieren ebenso außer Acht gelassen ist wie das problematische Verhältnis der Handelnden zum Systemkontext, zu dem sie im Verhältnis von Umwelt stehen, so dass ihr 'Selbstbewusstsein' und ihre Erklärungen ihres Handelns gar keinen oder jedenfalls keinen erschöpfenden Aufschluss geben können über das System, als dessen Funktionsträger sie agieren, weil sie als Subsysteme in übergreifenden Systemen fungieren und derart ihrerseits 'geschlossen' sind gegenüber dem System, zu dem sie als Funktionäre ihrerseits zugleich als einer Umwelt positioniert sind.

Sie können sich irren, getäuscht werden, hinter den Lernanforderungen zurückbleiben, die mit der Funktion, der Aufgabe, der Position verbunden sind, sie können Fehlentscheidungen mit fatalen Folgen für das System treffen, für das sie fungieren, ohne dass das ihre eigene Existenz mit vernichtet – sie werden mit einer hohen Abfindung in Ehren verabschiedet –, aber auch das Umgekehrte ist möglich: Sie werden zur Verantwortung gezogen – als Kriegsverbrecher hingerichtet – während das System mit anderen Funktionsträgern weiter existiert usw. So sieht man am Ende die immer gleichen Schauspielertypen über Schauplätze hetzen, an denen vor allem 'die Ausstattung' imponiert, und sich mit Kommunikationen beschäftigen, die mehr und mehr alle erscheinen wie Betätigungen auf einem Abenteuerspielplatz, auf einer Bühne, wie Ferienbeschäftigungen von Touristen, wie die Beschäftigungen von Schauspielern, die vor allem gut aussehen bei dem was sie vorspielen, bis die Werbeunterbrechung kommt, nach der 'es' dann 'weitergeht'.

Die Eigenart des 'Wirklichen' geht in seiner immer weiter getriebenen 'Virtualisierung' und 'Fiktionalisierung' sowie in der Fata Morgana unter, die die Spiegelung der dramatis personae der kollektiven Realität im individuellen 'Selbstbewusstsein' erzeugt, so dass sie sich selbst im narzisstischen Reflex eines industriell erzeugten Massenbewusstseins wahrnehmen, das seinerseits auf projektiven Identifikationen beruht, in denen sich mehr oder weniger bewusst erlebte affektive Konstellationen zu Resultanten bündeln, zu denen sich die die Protagonisten, die sich ihrer zu bedienen versuchen, nach Möglichkeit derart in Position zu bringen bemüht sind, dass sie sich im Brennpunkt der Projektion finden und so zurückgespiegelt werden auf das Bewusstsein, das sie in gewisser Weise erzeugt, zwar nicht als reale Person, als dieser Organismus usw., aber als diesen Träger dieser Projektionen.

Politik gerät damit aber in die Gefahr, ein Resultat solcher Projektionen und Reprojektionen zu werden bzw. in einem undurchsichtigen Gefüge solcher Projektionen ihren Wirklichkeitsbezug zu verlieren, denn den aus affektiven Lagen sich konturierenden Projektionen entsprechen die u. U. ganz und gar irreführenden Formen des Selbstverständnisses einer Politik, die sich aus ihnen zum Selbstbewusstsein eines ihrer Funktionsträger kondensiert, und da diese im Plural vorkommen und sich in Kommunikationen wiederfinden, kommunizieren hier in der Tat die Produkte dieser Mechanismen unter Indienstnahme dessen, was eine veraltete Wissensform noch immer als 'Motive' und 'Gründe' identifiziert, indem es weitgehend Orientierung sucht durch den schlichten Anschluss an die Auskunft der Individuen, die – so stellt man sich das gern vor – auf Befragen jedenfalls sagen können und dies auch tun, was sie sich dabei gedacht haben, so oder so zu handeln oder dies oder jenes zu behaupten usw.

Und diese Sichtweise wird wiederum gestützt dadurch, dass der Erfolg einer Handlung, die aufgrund einer Erwartung unternommen wird, die 'Realität' des Zusammenhangs von Erwartung und Effekt zu verbürgen scheint, indem ihre Übereinstimmung nachträglich als unproblematisch gelten kann und keine Fragen aufwirft, etwa von der Art: Ist der Erfolg aufgrund der Erwartung eingetreten oder weil die Handlung mit der Erwartung irgendwie übereinstimmt, oder ist die faktische Übereinstimmung selbst kontingent, so dass es bei gleicher Erwartung und Entscheidung auch anders hätte kommen können?

Man kann sehen, wie weit man kommt, und wohin, wenn man die scheinbaren Selbstverständlichkeiten, mit denen das Alltagsbewusstsein sich durchhelfen muss auflöst in die Problemkonstellationen, aus denen es als Resultat der Anstrengung hervorgeht, sie zu meistern. Dann kann sichtbar werden, dass das Alltagsbewusstsein selbst ein Kondensat ist, das sich einer Art Kontraktion verdankt, die Ungewissheit absorbieren muss, und deren Antriebsenergie aus dem Chemismus der affektiven Konstellationen ausdestilliert ist, die diese Verarbeitungsweise forcieren, jedenfalls für diejenigen Systeme, deren Funktionen auf organischen Funktionen beruhen, die Wahrnehmung und Empfindungen als ihren Input prozessieren. Bewusstsein ist jedenfalls, das kann man aus diesen Überlegungen wohl hinreichend ersehen, ein Parasit auf den Systemprozessen, in denen es so gut wie seine jeweils nicht mit bewussten Grundlagen fungieren.

Es war notwendig, diesen Abgrund, über dem das 'Bewusstsein', zumal als 'Selbstbewusstsein' schwebt und webt wenigstens durch diese 'Luke' sichtbar zu machen und zu zeigen, um dem Reflex ein Minimum an Hindernissen in den Weg zu legen, an dem er seiner eigenen Automatik ansichtig werden kann bevor er sich bewusstlos zum Inbegriff des projizierten Objekts verfestigt, an dem er dann alles das jenseits seiner Eigenwerte wiederfindet, was ihm eigentlich an sich selbst nicht gefällt und an seinen eigenen Konstitutionsbedingungen.

Wenn man sich nach diesem Exkurs hinreichend beruhigen kann bei dem Gedanken, dass die am Beispiel des pharaonischen Haushalts vorgenommene Vereinfachung ein handhabbares Arbeitsmodell liefert, nach dem man sich die Vorgänge in diesem Haushalt, mit all den Drückebergereien und dem Unterschleif, dem Größenwahn der Akteure, dem Selbsttäuschungs  und Trostbedarf angesichts des Unglücks oder auch nur angesichts der condicio humana, den Problemen des laufenden Betriebes und dem Neid auf die vermeintlichen Vorteile und die ungerechte Begünstigung der Einen im Verhältnis zu den ungerechten Zurücksetzungen und Benachteiligungen der Anderen hinreichend auch als dramatische Ereignisse verständlich werden können, nur nun integriert in die Strukturen des verstandenen Funktionsgefüges, das nicht nur an einem Abhub von 'actions' als fahler und verschwommener Hintergrund im Ungefähren verschwindet, dann kann man sich dem Problem, das hier verständlich gemacht werden soll, erneut zuwenden, und es als ein Problem der Verteilung einer zuvor mittels mehr oder weniger organisierten Formen im Rahmen von mehr oder weniger kontingenten Umständen erwirtschafteten Produkts verstehen, das dieser Haushalt zyklisch prozessiert, indem er die Einheit dieses Vorgangs ausmacht.

Es gibt allerdings einen Unterschied, vorausgesetzt man fasst das Modell auf im Sinne der Prozessierung eines stationären Vorgangs, dessen Schwankungen nur von kontingenten Umgebungsbedingungen (Missernte, Überfälle, mehr oder weniger vorübergehende Fremdherrschaft) abhängen, und das ist die mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technik möglich gewordene Investition der Überschüsse in Produktionsmittel, die, als Inbegriff der Arbeitsmittel und -gegenstände usw. von dem Arbeitsvermögen prinzipiell bzw. strukturell getrennt werden können, indem beide in die Form des Kapitals übergehen, und zwar des industriellen.

Hier ergibt sich der moderne Expansionspfad, der allerdings seine eigenen Fatalitäten hat, indem er nicht nicht sein kann, was er ist, nämlich ein unausweichlicher Expansionspfad, der die Expansion der Biomasse des Homo sapiens hinter sich herzieht wie ein Schleppnetz, in dem z. B. nicht nur alles Leben, das in den Meeren ist, hängenbleibt, um alsbald in dem gigantischen Magen/Darmtrakt dieses eigenartigen Zwillingspaares namens 'Gargantua und Pantagruel' zu verschwinden, wobei gilt: Was als Negentropie verdaut wird kommt in veränderter Form auch wieder heraus, als vermehrte Entropie, wobei die erzeugbare Negentropie abhängt von der Energiezufuhr im Wesentlichen aus dem Zentralkörper des Systems, der das Ganze im Wesentlichen mit Nachschub versorgt, noch, ohne dass dabei das mögliche 'Umkippen' ausgeschlossen werden könnte (Überdüngung), der durch einen systeminternen Grenzwert bestimmt wird, der die Umsetzung von Energie selbst intern regelt und den Kenterpunkt systemimmanent determiniert, wobei als System hier die Konstellation Sonne/Erde aufzufassen ist, und die Erde das System ist, das als Träger des Lebens des Homo sapiens, also begrenzt auf dem Spiel steht, und nur für diese Lebensform selbst, und einige andere, die durch dieses Spiel in Mitleidenschaft gezogen werden mögen ohne eine Chance der Mitwirkung über das Erleiden der Folgen hinaus, und ohne ihr Zutun, und dazu können selbstverständlich auch Teilpopulationen der Gattung Homo sapiens selbst gehören, oder eine mehr oder weniger große Anzahl von Individuen der Gattung.

Wenn man nicht sieht, dass alle Kultur und Zivilisation eine Maßnahme zur Entlastung des Lebens (des Homo sapiens) von den Kontingenzen der natürlichen Umgebungsbedingungen ist, und die Folge hat, dass eine immer weiter gehende Entlastung gesucht wird, die auch gefunden wurde (in Wissenschaft und Technik, aber auch in Verzicht und Kontemplation, etwa den Mönchskulturen, die möglicher Weise respektable Modelle liefern könnten für partizipatorische und 'sustainable economies', aber auch den Jäger-Sammlerkulturen, die sozusagen in Symbiosen mit den Jagdtieren leben wie die Schneehasen und die Schneefüchse, oder die Grasfresser der afrikanischen Savannen mit ihren von ihnen lebenden Carnivoren), die indessen nicht beliebig verschoben werden kann und durch das Massenwachstum, das unter dem Eindruck der Entlastung den entstehenden Spielraum ausfüllt, immanent an eine Grenze gebracht wird, die den alten Hochkulturen viel näher war in der Form der ihnen gesetzten Grenzen zwischen fetten und mageren Jahren, und die durch die thermodynamischen Gesetze festgelegt wird, dann kann man u. U. nicht erkennen, dass alle Versuche der Verschiebung des Punktes, der das Leben bedrängt, nur andere Bedrängnisse entstehen lassen muss, die ihrerseits nach Entlastung rufen usw., also die Tendenz, die auf einen Limes zudrängt, an dem die Entlastung umschlagen muss in eine Belastung, die Vorteile Nachteile mit sich zu führen beginnen können, die die Vorteile überwiegen, indem innerhalb des Systems erscheint, was durch die Organisation und Strukturierung des Systems mittels der Unterhaltung einer System/Umwelt-Differenz kontrolliert und abgewehrt werden sollte, indem Folgen dieser Abwehr in die Umwelt verlagert wurden.

Zugleich ist – andererseits - der Verzicht auf die Ausweitung der Entlastung des Lebens gleichbedeutend mit der Belastung der innergesellschaftlichen Formen der Verteilung des Verfügbaren, die bisher jedenfalls stets durch die Expansion der Biomasse des Homo sapiens gelöst wurden, also eine widersprüchliche, paradoxe Lösung, insofern die Epansion der Biomasse des Homo sapiens zugleich ein Umweltphänomen ist und ein systeminterner Sachverhalt, so dass, was systemintern zur Expansion und Differenzierung zugleich genutzt werden kann, als auf die Umwelt des Systems verlagerte Folge und als Nachteil erscheint, die/der die Aktionsspielräume des Systems in Bezug auf diese Umwelt mehr und mehr einschränkt, wenn man die Populationen betrachtet als Verbraucher von leicht errechenbaren Energiemengen, deren Verfügbarkeit zugleich auch die Formen der Hierarchisierung des Lebens mit determiniert, das Partizipation und Abdrängung intern regelt.

Das ist keine 'gewählte' Ausdrucksweise, sondern der Versuch, unter Umgehung der Reflexe, auf die die restringierte politische Rhetorik die Reaktionsbereitschaften konditioniert, ein Problem zu beschreiben, das zugleich sehr alt ist und eine moderne spezielle Ausprägung hat, die das grundlegende Problem nicht wirklich 'lösen' kann in irgendeinem Sinne, so wenig wie die alten Hochkulturen das konnten, wenn man sie betrachtet, sondern es nur einer vorläufig noch zu bewältigenden, aber als Stereotyp besonderer Art erkennbaren vorläufigen Lösung zuzuführen versucht, die ihrerseits Probleme erzeugt, die die Lösungsmethode langfristig in Frage stellen.

Die alten Gesellschaften lösten z. B. ihre 'Bevölkerungsprobleme', indem sie sich 'einen Lenz machten', 'Kolonien gründeten', Kriege führten, Krankheiten, Epidemien und Hungernöte hinnahmen usw., und von dem jeweiligen Niveau aus erneut auf einer prinzipiell identischen Grundlage begannen. Die modernen Gesellschaften expandieren und haben die alten Formen der systeminternen (Krieg, Verteilung knapper Güter mittels Gewaltanwendung, also Raub) und -externen (Hungersnot, Katastrophen, Seuchen usw.) Regelung der Populationsdichte hinter sich gelassen und das als Fortschritt gefeiert, aber nun gibt es eine immanente Unvermeidlichkeit des 'Fortschreitens', der sozusagen von den nachlaufenden und ständig aufholenden, sekundär erzeugten Folgeproblemen der Problemlösungen eingeholt oder überholt zu werden droht.

Was in der Form der 'Arbeitslosigkeit', also dem Ausschluss einer tendenziell wachsenden Zahl von Menschen aus der Partizipation aus der Arbeitsgesellschaft zunächst in den alten Industriestaaten als Symptom auftritt, ist eine Konsequenz der versuchten Stabilisierung der Formen der gesellschaftlichen Stratifikation, die über die Redistributionskriterien entscheidet, die die Partizipation regeln. Ungeachtet des Orts, an dem das Symptom auftritt, ist es indessen eines in einem geschlossenen System, wenn man es mit einer akzeptierbaren Vereinfachung betrachtet.

Die betriebswirtschaftliche Orientierung hat das merkwürdiger Weise aus dem Auge verloren, mit der Modellvorstellung, die hier am Beispiel des pharaonischen Haushalts, der das Land als Betrieb, die Kugeloberfläche des Planeten als den Betrieb betrachtet, auf dem Produktion, Aneignung und Redistribution vor sich gehen unter den Bedingungen eines nicht ignorierbaren Austauschs mit der Umgebungsnatur, der als Energiereservoir auffassbaren Lebensumgebung des Homo sapiens, die die definitiven Grenzen ebenso setzt für den Lösungstyp, der die wissenschaftlich-technische Moderne ist, wie das für die alten Hochkulturen der Fall war, mit dem Unterschied, dass die letzteren die Umgebungsnatur hinzunehmen hatten und bestenfalls extensiv zu reagieren imstande waren, oder 'intensiv', etwa in der Form der Möchskultur Tibets, die eine ideale Anpassung an die Umgebungsbedingungen hoher Knappheit unter Verzicht auf Expansion, Kolonisation oder imperiale Ausgriffe ausbildete, im Unterschied etwa zu Afghanistan, von dessen Hochland aus mehrere Ausgriffe nach Indien ausgingen, oder die bekannten Beispiele Griechenland und Rom, wenn man bei den 'alten' Beispielen bleiben will, während die wissenschaftlich-technische Zivilisationsform zwar 'intensiv' reagiert, aber nicht mit der eigentümlichen Inversion etwa der Kultur Tibets (eine ähnliche Ausbildung selbstgenügsamer Ökonomien ist in Europa stets wieder vereitelt worden durch die Gewalt interner oder externer Eroberer), mit der Konsequenz, dass die Folgen teils intern auflaufen und die Anstrengung darauf geht, von ihnen nicht eingeholt zu werden, während sich dabei ein außen angelegter Limes abzuzeichnen beginnt, der nicht überschritten werden können wird, so dass die zunächst durch intensive Expansion gewonnenen Spielräume zu schwinden beginnen indem der Innenproblemdruck die Expansion auf den externen Limes derart zutreibt, dass sich eine Aussicht auf eine Situation bietet, die der der alten Gesellschaften ähnlich ist, mit dem Unterschied, dass die expansive extensive Lösung (der Raumeroberung und Ressourcenerschliessung mittels wissenschaftlich-technischer Intensivierung der Verfügungschancen über Umwelt) nicht in derselben Weise jedenfalls in Aussicht stellt wie das für die alten Gesellschaften in Europa der Fall war, als sie am Beginn der intensiven Expansion den Übergangspunkt zu der derzeit vorherrschenden Lösung fanden, die stets die Expansion gestützt hat, von der also festzustellen ist, dass sie durch eine extensive Form der Expansion stärkstens unterstützt wurde (Empire, Koloniale Eroberung, 'Entdeckung' und 'Besiedelung' Amerikas), eine Kombination, die noch immer anhält, aber vermutlich ein absehbares Ende in diesem Jahrhundert finden wird.

Denn der Zirkel der 'Erschliessung' immer neuer Ressourcenreservoirs und Märkte und Konsumenten und Arbeitskräfte, die wiederum mehr Kapital und Energien umleiten auf die Mechanismen der Expansion usw. treibt auf einen vielleicht sogar numerisch zu benennenden Grenzwert zu, den die Supercomputer, die die Vorgänge in nuklearen Waffen berechnen können, oder die die Klimaentwicklungssimulationen prozessieren, vermutlich ebenfalls berechnen können müssten, wenn nur irgend jemand darauf käme, dafür ein paar Cent Forschungsmittel verwenden zu wollen. Das interessiert aber niemanden, und so wird es ohne Prognose einfach eintreten, mit den systemintern zu absorbierenden Folgen.

Das wäre, wie missverständlich auch immer angesichts des vielleicht ungewohnten Vokabulars, der ungewohnten Problemexposition, der Umriss des Hintergrunds, auf dem die Skizze des Problemlösungsvorschläge, wie sie oben exponiert wurden, einer Betrachtung zugeführt werden sollen. Zunächst ist zu sagen, dass die Betrachtungen der Diskutanten, die sich zu den Vorschlägen bereits geäußert haben, viele Einwände enthalten, die sich nicht einfach als Nörgeleien abtun lassen. Die gescheiterten Lösungen, auf die sie verweisen, die systemimmanenten Schwierigkeiten, Resultate von Systemprozessen, die aus deren Logik folgen, mit Lösungen zu begegnen, die ihrerseits nicht systemkonform sind und mit seiner inneren Logik nicht ohne Weiteres kompatibel sind, stehen ihnen vor Augen, und zwar sowohl als Systemkonkurrenzen externer Art wie als interne systemkomplementäre Kompensationsbemühungen.

Andererseits war anfangs darauf hingewiesen worden, dass die miteinander konkurrierenden Teilsysteme, die auf der selben Grundlage fungierten, in Krisenlagen zu Anstrengungen imstande gewesen sind – Bildung von Staatsmonopolen – die allerdings in Kriegswirtschaften übergingen, denen die politische Analytik stets nur zutraute, sich eben in der Form des Krieges dann auch erschöpfen zu müssen, weil sie auf Kriegsvorbereitungen eine wirtschaftliche Scheinblüte aufbauten, die sich alsbald erledigte durch die militärische Niederlage. Man muss aber sehen, dass dies für alle oder beinahe alle diese Systeme gilt mit Ausnahme der USA, jedenfalls bisher, und das darf man nicht übersehen, denn es gab und gibt damit in der Tat ein Teilsystem, das von allen diesen Konflikten bisher privilegiert wurde, einfach indem es die Vorteile der Ausgänge der militärischen Unternehmungen ausschöpfen konnte, die den unterlegenen Subsystemen entzogen wurden. Auch hier gibt es durchaus eine vorlegbare Bilanz der Kriegsführung als einer allerdings nicht immer ganz rationalen Unternehmensform, wenn man die höheren Kontingenzgrade ins Auge fasst, die mit diesem Typ des Unternehmens oft verbunden sind. Aufs Ganze gesehen ist allerdings die Struktur, die diese Kontingenzen erzeugt im Rahmen strategischen Handelns, kaum unterschieden von der anderer Großunternehmen, bei denen der Einsatz hoch ist und viel aufs Spiel gesetzt wird.

Die pessimistische Aussage, die sich an der Betrachtung der in der Niederlage untergegangenen Versuche der Selbstbehauptung zur Verallgemeinerung ermächtigt, ist also falsch, indem sie das privilegierte Teilsystem außer Betracht rückt, und das muss man als eine zwar zu falschen Ergebnissen führende, aber als Absicht in jedem Fall in Rechnung stellen. Allerdings stößt auch das privilegierte System schließlich unvermeidlich an eine Grenze, wenn es sich keinem Gegner eigenen Typs mehr gegenübersieht, sondern nur noch der Lebensumgebung allgemein, als Energiereservoir, und angesichts dieser Grenze zeigen sich auch die der Privilegierung durch die Selektion mittels Konflikt als temporäre Vorteile, die den allgemeinen Typus nicht transzendieren, nur dass die in der Konkurrenz gescheiterten oder benachteiligten Teilsysteme nicht auf die Außengrenze des Systemtyps als solche, sondern auf den privilegierten Systemtyp gestoßen sind, ohne dass dies im Prinzip etwas anderes wäre, denn auch diese Grenze war Lebensumgebung des Systems. Das will, anders gesagt nur heißen, dass die Art der Grenze, auf die ein System dieses Typs stößt, das intensiv und extensiv expandiert nicht das entscheidende Merkmal des Typs festlegt, also das Prinzip der Systemdynamik eines intensiv und extensiv expandierenden Systems, das sich zur Inversion als einer Reaktion der Selbstgenügsamkeit gegenüber seiner Umwelt unfähig sieht, selbst nicht definiert.

Man kann zunächst einmal, um ein Gegenexperiment durchzuführen, den Versuch machen, herauszufinden, was geschieht, wenn man die Systemdynamik(en) 'abschaltet'. Alles, was die extensive oder intensive Expansion des Systems ausmacht, wird zurückgefahren. Es bewirkt eine Stagnation, die sich sofort auf alle Binnenstrukturen auswirkt, wenn man sich nur darauf festlegen wollte, nicht mehr mehr zu tun als die Selbstreproduktion und deren Stabilisierung.

  1. Da wäre zunächst die Kapitalreproduktion einer profitorientierten Wirtschaft:

Es ist vielleicht überflüssig, das zu sagen, aber es kann einem immerhin möglichen Missverständnis entgegenwirken, wenn man zu verstehen gibt, dass der Teminus 'profitorientierte Wirtschaft' zunächst einen analytischen Sachverhalt bezeichnet, den der, der den Terminus gebraucht nicht erfunden hat, sondern nur korrekt bezeichnet, um einer Reihe von Implikationen Rechnung zu tragen, die mit einem Funktionsmechanismus mit dieser Eigenschaft eigen sind, und von denen man nicht absehen sollte, wenn man sich damit befassen will, Überlegungen anzustellen, die diesen Mechanismus so gut voraussetzen wie möglicher Weise modifizieren können müssen, indem sie sich mit der Bewältigung von Folgen befassen, die dieser Mechanismus bzw. diese Funktionsvoraussetzungen hervorbringen, und die Massenarbeitslosigkeit, besser: Die Massenbeschäftigungslosigkeit (Beschäftigung im Sinne einer durch eine Bezahlung entschädigte abhängige Anstellung für Zwecke, die der so Beschäftigte nicht selbst festlegt) ist eine solche Folge von grundlegenden Systemfunktionen, unter anderem eine zu erwartende, also problemlos prognostizierbare Folge der Gewinnorientierung eines kapitalbasierten Produktionszyklus, der absieht auf die Reproduktion des Kapitals einerseits, und seine Vermehrung andererseits, aber zugleich und unabdingbar miteinander verschränkt. Denn diese 'Arbeitslosigkeit' – Das ist wie schon anderswo gesagt, ein anthropologisch verfehlter Ausdruck, denn gemeint ist 'Anstellungslosigkeit' unter den Bedingungen der systematischen und strukturellen Trennung von Arbeitsmitteln und Arbeitsmaterialien von der Arbeitskraft aufgrund der Normierung der Eigentumsverhältnisse.

Und das ist etwas ganz anderes als 'Arbeitslosigkeit', eine Bezeichnung, die die Entwertung der menschlichen Existenz als solcher meinen muss und nichts anderes. Es ist indessen kein Zufall, dass hier analytisch vollständig verschiedene Sachverhalte in einem Ausdruck und seine falsche Anwendung zusammengezogen werden, der sich dann bestens zu jenen akademische Würden beanspruchenden Dummheiten einer Sozialpsychologie eignet, die in Wahrheit 'politische Psychologie' im Sinne einer als Politikinstrument eingesetzten Psychotechnik ist, die eine systematische Verrechnung der Politikfolgen der rücksichtslosen Privilegierung des zu behandelnden Wirtschaftstypus auf Kosten der davon negativ, durch Ausschluss oder die unablässige Bedrohung damit Betroffenen in dem Sinne ermöglicht, dass es eine Sozialpsychologie ermächtigt, die diese Politikfolgen an den Symptomträgern als deren Unfähigkeit, Inkompetenz und Bosheit, Indolenz und Minderwertigtkeit identifiziert, mit der Folge, dass diese Betrachtungsweise 'Maßnahmen' legitimiert, die darauf hinauslaufen, den Zustand dieser Betroffenen, also die Politikfolgen zunächst zu konsolidieren, indem der Ausschluss verendgültigt wird, um daran dann Reintegrationsmaßnahmen als Folgehandlungen anknüpfen zu können, die darauf abzielen, die Integrationskosten nach Möglichkeit so niedrig wie irgend möglich zu halten, etwa indem der Status des Ausgeschlossenen festgeschrieben wird, um ihn dazu nutzen zu können, politische Diskriminierungen zum Beispiel als 'Arbeitsmarktpolitik' deklariert gegen die Zwangsklientel vortragen zu können, die, durch Verfahren legitimiert, zugleich dafür sorgen, dass die Preise der Ware Arbeitskraft im Ganzen weiter und mit politischen Mitteln 'abgesenkt' werden können, während das politische Massnahmenkonglomerat öffentlich als Selbstregulation der Märkte (für Arbeitskraft) erscheint, und zugleich die Fiktion der 'Tarifautonomie' aufrechterhält, sogar in den Augen der Gewerkschaftler, oder soll man sagen: Gerade auch in deren 'Selbstverständnis', denn zugleich lässt sich auf diese Weise kaschieren, dass die Personalgruppen vor allem der Großorganisationen, ob nun Industrie, Finanzverwaltung, Infrastruktur und Verkehr, Öffentlicher Dienst und die Betriebe, die im Umriss der einstigen Staatsmonopole sich nach wie vor abzeichnen, sich längst durch den Ausschluss einer wachsenden Teilpopulation in der Lage der Begünstigten sehen müssten, deren Einkommen aus den Nichteinkommen, dem systematischen Entzug von Einkommen aufgrund von Partizipation an der Arbeitsgesellschaft subventioniert werden auf Kosten der Ausgeschlossenen, ein Systemkontext, in dem auch der Bevölkerungsimport seine ihm eigentümliche Doppelrolle der Kontrolle der Kosten der Ware Arbeitskraft und der Beschleunigung des Kapitalumschlags spielt, der der Kapitalexport dann komplementär entspricht, ebenso wie die 'Öffnung' der Wirtschaftsräume für Arbeitsmigranten, alles verabredete Regelungen, die auf die kulturellen Lebensgrundlagen der derart für kurzfristige Interessen vernutzten Populationen keinerlei Rücksicht nehmen, weil die als Nutztiere verwerteten 'Arbeitskräfte' keine eigene Kultur brauchen, insofern Kulturträgerschaft nicht länger als kollektive Kommunikationsform, als gemeinsame Form der Lebensgestaltung betrachtet wird, sondern als eine in die Hände einer Gruppe von zuständigen Spezialisten gebrachte´kapitalisierte 'Kompetenz', die zugleich als eine Form von Privateigentum auf Bestellung gegen Bezahlung auf Wunsch nach Hause geliefert wird oder in Geschäften für Kultur gekauft werden soll, in der Form von Artefakten nach Art der Möblierung einer Wohnung und dergleichen, so wie Kommunikation sich längst in eine Form der zu bezahlenden Dienstleistung verwandelt hat, vorwiegend in der Form der Bereitstellung von Signalübermittlungsleitungen auf Zeit, die von jeder Bedeutung und jedem Sinn abstrahieren können, indem sie reine Information auf dem Bedeutungsniveau des physikalischen Vorgangs eines zeitlichen Prozesses der digitalen Aufeinanderfolge mehr oder weniger redundanter Signale prozessieren.

Mit der vollständigen Beliebigkeit des Prozessierten verliert sich aber das Fundament jeder kulturellen Form, insofern sie als solche eben Medium von Kommunikation ist, aus der sich alle einzelne Wahl ausdifferenziert, mit der Konsequenz, dass sich endlich auch der Sinn von Kommunikation, soweit das etwas oberhalb von mechanischer Wechselwirkung oder eines physikalischen Vorgangs sein soll, im Nichts verliert, im Grundlosen, über dem alle kulturellen Formen unvermeidlich sich halten müssen, als die elastische und hauchdünne Membran, die dem kollektiven Dasein, also der Kommunikation ihren Sinn sichern muss. Man muss den Text der Thora in Betracht ziehen, wenn man die ersten Sätze der Genesis wirklich in ihrem kulturkonstitutiven Sinn verstehen will, also auch die Entstellung der elenden Übersetzungen, in deren nachgewiesenen Unverständnis er sich verliert.

Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde (aber nicht wie ein Käsebrett und die Glasglocke darüber, sondern wie eine erste Differenz, deren Reentry in jedes Moment der Differenz dann die weitere Differenzierung des Ganzen anleitet, das erst unter dem, Aspekt der Nachträglichkeit als Ganzes bzw. als das Problem des der Differenz Vorausliegenden erscheint. Alle vermeintliche Überlegenheit der modernen Kosmologien ist Erschleichung, Propaganda eines angeblichen Fortschritts, insofern sie über diesen Anfang nicht hinausgelangen kann, sondern ihn nur in anderen Metaphern wiederholt, repetiert, und damit auf eine unhintergehbare grundlegende Grenze verweist, die dem menschlichen Denken gesetzt ist, und die es nicht zu umgehen vermag, sondern immer, fortgesetzt nur je schon in Gebrauch hat. Und die 'Erde' – also die eine Seite dieser Differenz – war Tohu Wa Bohu (eine Dualität aufgrund einer Differenz), und Finsternis über dem Antlitz des Abgrunds (Finsternis/Antlitz des Abgrunds bzw. der Tiefe, eine Differenz in sich) und der Hauch des Geistes ('Elohim' ist ein Plural, also ebenfalls eine Differenz in sich) webte (eine hin und her gehende Bewegung, die Wahrnehmung erst ermöglicht, Perspektiven Parallaxen, also ein Objekt erfassen kann) über dem Antlitz (al Pne) der 'Wasser', Fluten (die Worte ha Schamajim=Himmel, ha Majim=Wasser, sind aus derselben Wurzel gebildet, die Übersetzung, jede Übersetzung ist also stets nur ein Behelf. Insofern hütet die jüdische Orthodoxie tatsächlich etwas kulturell Substantielles. Man muss das nur einmal mit den entsprechenden Sätzen der Septuaginta vergleichen, wo ein griechischer Kosmos erscheint und ein Demiurg, alles ganz anders schematisierte Vorstellungen, in denen der – beinahe reine – Sinn, wie er sich jenseits der Metaphern als Erzeugung von Differenzen und deren Reentry in die bereits erzeugten Differenzen ergibt, untergeht in griechischer Mythologie. Und das war eine Übersetzung des gräcisierten, hellenisierten Judentums der ptolemäischen Ära der Kultur Ägyptens.) So viel zum Ur-Knall oder Big Bang, einer Nuklearwaffenbauerphantasie gröbstsinnlicher Provenienz und angeblicher 'Erfahrung', wie die 'schwarzen Löcher' dieser motherfucker, die damit die dichteste Form materieller Zusammenballungen in der Physik bezeichnen wollen (!).

Was für elende öffentliche Blamagen, in -zig Millionenfacher Ausfertigung überall so ausposaunt, dass es nur noch der Einsicht bedarf, damit der eklatante Mangel an Reflexionsfähigkeit, an den Gedanken der Unvermeidlichkeit der Selbstimplikation in das zu Denkende und den Gedanken offensichtlich wird, was auch eine Offenbarung ist, wenn auch nur die einer stupenden und zu selbstbewussten Dummheit, die in den Kellergeschossen von Betonbauten vor einem Computerbildschirm ein Universum 'in a nutshell' von der Größe des Schädels – oder einer Kokosnuss, um im Bild zu bleiben) eines sich überschätzenden Gattungsexemplars einer sprechenden Affenart ersinnt um es dann als das Ganze auszuposaunen, vor dem es sich hinter diese Mauern zurückgezogen hat, um sich nicht völlig zu verlieren, eine Maßnahme, der freilich die Bedeutsamkeit reichlich assistieren muss, die erst der Bestseller dem verleiht, was derart in einer Nussschale ersonnen wurde, um sich zu einer Massenhypnose auszubreiten, die nach Art einer epidemischen Infektion mittels Kommunikation in Milliarden von Gattungsexemplaren die hypnotisch induzierte Illusion verankert, sie hätten das Universum, ein gänzlich Unverstandenes und Unverstehbares nun als handliches Klümpchen im eigenen Kopf.

Wenn man sich nun an dieser Stelle nun plötzlich der Frage gegenübersieht: „Warum eigentlich dies alles hier an dieser Stelle?“, dann ist es zweckmäßig sich klar zu machen, das diese Frage nicht eine Reaktion auf etwas ist, sondern das Resultat der Reaktion auf Etwas. Es ist dann zunächst diese Entkoppelung von Reaktion als Resultat und der Reaktion selbst zu benutzen, damit man sich klar machen kann, dass sich derart, aber auch nur derart, auch wenigstens ein anderes Resultat als möglich denken lässt, und es ist vermutlich eher dies, was dann weiterführen wird, und sei es auch nur zur Betrachtung auch anderer möglicher Resultate einer Reaktion auf Etwas unter dem Gesichtspunkt der Angemessenheit.

Man muss, um ein aus systeminternen Gründen chronisch instabiles System der beziechneten Art besser zu verstehen zunächst nur den Finanzmarkt ins Auge fassen, unter dem Gesichtspunkt des Symptoms. Er entsteht, indem die aus der Kapitalreproduktion erzielten Gewinne, in Geldwerten, eine problemlose Reinvestition in Industrien nicht mehr erlauben, weil die vorhandenen Kapazitäten sich einerseits an einem bestimmten Produktivitätsstandard orientieren, und andererseits an einem vorhandenen Absatzmarkt, der seinerseits durch die Einkommen alimentiert wird, die auf ihm verfügbar sind, die ihrerseits durch das Lohnniveau definiert werden, das die Kapitalreproduktion plus den 'erwarteten' Gewinnen ermöglicht. Es gibt dabei natürlich einen bestimmten Spielraum, aber die Konkurrenz der Kapitale sorgt für den entsprechenden Druck sowohl auf die Lohneinkommen wie auf die Produktivität, wo diese nicht allgemein ganz neue Industriezweige erfindet, die ihrerseits allgemeine Produktivitätsvorteile sozusagen aus dem Environment zur Verfügung stellen und ebenso ganz neue Absatzmärkte.

Diese leiten allerdings auch Lohneinkommen um auf andere Teilmärkte, ohne dass die Lohnsumme deswegen steigt, und die Umschaltung auf den Export, zunächst von Kapital, dann von Produktion, vermindert die Lohnsummen in den Produktionsstandorten, aus denen die Industrien und das Kapital auswandern, mit der Folge, dass die verbleibenden Kapitalanlagen, die aus den Lohnsummen am Standort reproduziert werden müssen, sich auf schrumpfende Chancen verwiesen sehen, indem die auswandernden Kapitale bzw. Industrien oder Teilindustrien mehr Kapital an sich ziehen, weil sie einerseits auf den externen Märkten mehr Absatzchancen finden, und andererseits auf noch niedrigere Investitionen in variables Kapital aufgesetzt werden können, so dass sich ihre Gewinne extensiv und intensiv erweitern.

Diese Expansion, die zunächst die Schmälerung der ortsfesten Formen des Kapitals weit überwiegt und diesen Fraktionen ihre Lage gar nicht klar werden lässt, insofern sie vor allem ihre gemeinsame Frontstellung gegen die Lohneinkommen ins Auge gefasst halten, und darauf hinzuwirken bestrebt sind, angesichts der abnehmenden Selbstreproduktionschancen vor allem die ortsspezifischen Lohneinkommen weiter zu drücken um ihre Gewinnmargen wenigstens zu halten, bewirkt dennoch unvermeidlich eine Spirale sinkender Löhne, als Vorbedingung der Eigenkapitalreproduktion, die ihrerseits die Lohneinkommen verringert, die das Produkt auf dem Binnenmarkt kaufen können, zu dem ja auch die Importe hinzukommen, die freie Anteile der Lohneinkommen an sich ziehen, so dass die gemeinsamen Strategien der Selbsterhaltung der Industriekapitale und der Finanzkapitale am Ende nur dazu führen können, dass die Märkte sich verschieben mit der dominanten Bewegungsrichtung des Kapitalflusses selbst, mit der Folge der Entindustrialisierung der Industriestaaten, dem Abbau der 'klassischen Industriegesellschaften'´und der Erosion ihrer Strukturen.

Dies sind keine auch nur annähernd erschöpfende Beschreibungen, aber so viel ist evident. Die empfohlenen Beratergremien sind aus Gründen, die gar nicht interessieren müssen nicht einmal imstande, diese Strukturen und diese Dynamik, die sie doch unablässig mit ihrer eigenen Tätigkeit befördern, auch nur annähernd zu beschreiben, und kaum dazu, sie durchzudenken. Und weswegen und für wen sollte ich mich dieser Anstrengung eigentlich unterziehen? Proletariat, Vaterland, Ehrgeiz, Anerkennungssucht? Wissenschaftliche Neugier? Muss ich das aufschreiben und mitteilen, um es zu wissen? Muss ich das diskutieren, und wenn, mit wem und zu welchem Zweck? Die Verbesserung Mitteleuropas? Was geht mich das alles an? Wem sollte das nützen? Den Armen? Interessieren sich die für mich? Muss ich mich für die interessieren? Gibt es nicht genug Leute, die sich darum reißen, dies alles besser zu wissen als ich? Sollte ich ihnen nicht die Genugtuung lassen, konkurrenzlos besser zu wissen, oder können sie es nur besser wissen, weil ich mich auch dazu zuvor äußere? Denn sonst gäbe es doch keinen Vergleich, der sie als die 'besser Wissenden' auszuweisen imstande wäre.

Und wenn alles das ganz falsch wäre? Bedeutete dies etwas? Wo? Für wen? Auf wie lange Sicht sind diese Unterschiede eigentlich überhaupt von Bedeutung? Man kann angesichts dessen, was sich da ausgebreitet hat, kaum daran vorbei, sich das zu fragen, und sich nach den Sinn einer Beteiligung daran zu befragen. Ist das nicht alles Zeitverschwendung, und angesichts des Handelns ohne Auftrag eine Lage, die der der modernen Kunst nach dem Ende ihres Verhältnisses zu einem feststehenden Auftraggeber gleicht? Alles vielleicht irgendwie unsägliche Versuche in Popmusik vor der Urteilsinstanz unsäglicher Rock'n Roll-Päpste und -Kokotten, den postkulturellen Erben der entpolitisierten, enttheologisierten und entpoetisierten politischen Führerkulte, von denen nur noch das technische Element des Primitivismus der projektiven Identifikationen und der Kondensation von Repräsentanten dieser Projektionen bleibt, als Form der zur Mode, zum running Gag heruntergekommenen Marotte des 'Nachdenkens', das jeder einigermaßen von der Faszination der Möglichkeit einer Mimikry erfasste Selbsthypnotiseur entlang einer einfachen Synthese von Nachahmung und Illusions-Bildung zuwege bringt, ohne dabei mehr Vermögen vorweisen zu müssen als jeder, der die tausend Worte 'beherrscht' – oder vielmehr von ihnen beherrscht, gefangen gehalten wird in einer Zwangsjacke, aus der es kein Entkommen gibt außer durch...? -, die weniger besagen als ein Bild (Denn es gilt bekanntlich: 'Ein Bild sagt mehr als tausend Worte', ein Satz, der mit Sicherheit die Erfindung eines Analphabeten mit dem Hintergrund der Äsopischen Fabel vom Fuchs und den sauren Trauben ist)?

Es ist einer der am schwersten zu verstehenden Sachverhalte, der die postkulturellen Zustände aktiv herbeigeführt hat, dass die am wenigsten gebildeten, die ahnungslosesten Barbaren, also ein Menschenschlag, der nicht kann und gelernt hat als Verwaltungstechnik, Betriebswirtschaft, technische Vorgänge zu handhaben, also das Bündnis der Befehlserteiler, Ordnungschaffer und Technikfreaks, Bilanzierer und Maschinenbauer und -bediener sich jenseits jedes Verständnisses der Eigenart menschlicher Gesellschaft und der condicio humana allgemein, sich hat aufschwingen können zur Herrschaft der Kettensäge, der Planierraupe, der und der elektronischen und Werkzeugmaschinerie. Es ist, als wollte man den Bodybuildern, den elektronischen und den Büromaschinen die Herrschaft über die Menschen überlassen.

Dass alles unvermeidlich zu Vorstellungen und Machenschaften führen muss, die Gesellschaft und Menschen einfach als Maschinen auffassen und das auch mit dem Bruston der Überzeugung als die reine Wahrheit ausposaunen dürfen, und ihre Analogien und Metaphern als Wissenschaft, ist nichts, das dazu beiträgt, dass der Schwindel plausibler wird. Was derart unter dem Wertfreiheitspostulat propagiert wird ist kaum weniger frei von Zweckbindungen und Wertbindungen zu denken, und die Zwecke und 'Werte' sind durchweg Verfügungszwecke und Ordnungswerte, die dem Interesse an Verfügung entspringen.

Nach wie vor kann die entschlossene und dreiste Destruktion aller Überlieferung, die systematische Entwertung aller historischen Erfahrung, das willkürliche Manipulieren aller Strukturen, die während der gesamten bisherigen Geschichte die Grundlagen der Erhaltung und Regeneration des Lebens von Menschen ermöglicht haben, die Zerstörung von latenten Funktionen, von deren Existenz und Bedeutung man erst erfährt, wenn sie irreversibel zerstört worden sind durch die Gedankenlosigkeiten, die Bedenkenlosigkeiten und die Hemmungslosigkeiten von immer riesiger ausartenden Verwaltungstyranneien und Monsterbürokratien mit einem enorm hohen Grad von Gewaltbereitschaft, als Fortschritt, Reform oder 'Entwicklung' ausgegeben werden, dann, in immer neuen Erfindungen angesichts der schnellen Abnutzung der immer weicher gespülten Termini, die sich schnell aus 'positiv' getönten Imagekampagnenspeak in Ankündigungen neuer verordneter Schrecken verwandeln, als 'Globalisierung', 'Integration', 'Innovation', als 'echter Neuanfang', als 'notwendige Entlastung der Bevölkerung'. Die Wahl der Worte hängt von den betreffenden Berufen ab. Soziologen ziehen etwas vor, das nach 'längerer Haltbarkeit' und 'übergreifender Allgemeinheit' aussieht, mit schwacher Besorgnis unterfüttert, die ihre 'soziale Verantwortlichkeit' als stellvertretende Interessenwahrnehmer unauffällig unterstreicht, ohne ihre wissenschaftliche Neutralität und Objektivität zu mindern, Politiker bevorzugen die mehr oder weniger deutliche Betonung der Vorteile, die das für 'die Bürger' hat, und Journalisten bevorzugen nichtssagende allgemeine Formeln, deren einzige Bedeutung sich in dem Gebrauch einspielt, den man von ihnen machen kann in grammatisch unauffälligen Sätzen, in denen mit überlegener Distanz 'darüber' geredet wird, was immer das sei. Im Ganzen wird ein Verständnis von Gesellschaft, Mensch und Leben im Umriss deutlich, das sich problemlos aus der Praxis der Verwaltung einer Goldmine oder einer Lagers ableiten lässt, oder aus der militärischen Logistik.

Das Letzte, das die vollständige Implementation dieser Konzeption in der Form reiner, sich selbst verwaltender und reproduzierender Automatik entlang einer perfektionierten Verfahrenstechnik einer Industrieanlage trennt ist der Störfaktor des Bewusstseins der Funktionselemente, der Individuen, deren organische Verfassung als Lebewesen ein systemexternes Faktum ist, das systemintern kontrolliert werden muss und sich als Kontingenz darstellt, die einer gewissen Berücksichtigung bedarf, indem Mittel bereit gestellt werden, die diese Kontrolle ggf. besorgen. Die entsprechenden Einrichtungen, Berufsgruppen und 'Wissenschaften' stehen jedermann vor Augen, und es ist bemerkenswert, einen wie großen Teil der zur Verfügung stehenden Ressourcen sie ihrerseits inzwischen verzehren.

Das bemerkenswerteste an all diesen Mentalitäten, die sich die Herrschaft über das Gefüge erobert haben mit Unterstützung des Geldes bzw. - aufgrund der Eigentumsordnung - seiner Eigentümer, ist die reine Synchronizität ihrer Grundverfassungen. Anders gesagt: Sie haben keine ernst zunehmende Erinnerung und geschichtliche Tiefe. Ihr einziger Bezugspunkt ist das Jetzt. Sie sind in zeitlicher Hinsicht blind und leer zugleich, wobei 'Blindheit' bekanntlich bezogen ist auf Erleben ohne Begriffe, und die Leere auf allgemeine Termini ohne Erfahrung, wo Erfahrung durch ein Urteilsvermögen verarbeitetes Erleben ist. Das mag überzogen klingen, sind doch 'Lucy' – der jeweilige 'erst Humanoide' – und die Saurier ebenso intensiv erforscht wie die frühen Kulturen usw., so dass alle 'Fakten' zur Verfügung der sich immer unbefangener als Wille zur freien Verfügung über sie zum Zweck der Erfindung beliebiger, immer neu umgeschriebener Vorgeschichten der Gegenwart aufschwingender Geschichtenerfinder stehen, die stets neue Schulbücher verfassen lassen für die Großbürokratien, die sich der Herrschaft über die von ihnen industriell produzierten Bewußtseinsverfassungen zu versichern versuchen von der staatlich supervisionierten Krabbelstube an.

Es ist nicht nur kein Wunder, sondern geradezu zu erwarten, dass die Produkte dieser Industrie am Ende vom Band laufen als Produkte, die von ihren Designern nach deren Bild und in Ähnlichkeit mit ihnen geschaffen und erdacht wurden, und exakt die genauen Grenzen der Bewusstseinsverfassungen der Designer, der Auftraggeber, der Formenmacher, und der Monteure und der Qualitätskontrolleure so gut repräsentieren wie sind, zugleich Output und Input der sich selbst für nichts reproduzierenden Maschine einer durch Elektrophysik und Eletrologik gesteuerten Selbstreproduktionsautomatik, die für nichts ist als dafür, dies zu sein, blinde und bewusstlose, zweck  und sinnlose Selbstreproduktion. Was in diesem Gefüge als 'Bewusstsein' – da es das Wort nun einmal gibt, da es im 'Duden' steht, muss es auch eine Bedeutung haben, und man kann es also verwenden, indem man dort nachliest, was es bedeutet (!), indem man sich beim zuständigen Sachbearbeiter 'informiert' (das kann auch ein Internetlexikon sein) und dann frisch drauflos plappert, so als hätte man sich damit verstanden, dass man etwas, das man an sich mit Sicherheit vorzufinden meint, und dessen Vorhandensein auch von anderen bestätigt wird, mit einem Wort belegt, von dessen 'Bedeutung' man fortan in Übereinstimmung mit der allgemeinen Übung auf das Vorhandensein der Substanz, des Sachverhaltes, der Gegebenheit dessen schliesst, was die Bedeutung zu bedeuten scheint, par ordre de Mufti. Goldig, das, echt, irgendwie.

Ohne Weiteres erhellt vor dem Hintergrund der Verfügung über nicht das Gerücht, das das punktförmige Bewusstsein in eigenem Interesse davon verbreiten lässt, sondern angesichts der Verfügung über Wirklichkeit und Präsenz der Vorgeschichte dieses absoluten Tiefstands der kulturellen und menschlichen Selbstvergewisserungsfähigkeiten, die materialiter Jedermann zugänglich wären, aber deshalb nicht schon dem Verstehen zugänglich sind, schon gar nicht auf dem Wege der Beteiligung an einer Konsumgesellschaft, die sich der fatalen Einbildung hingegeben hat, alles, das sich überhaupt haben liesse, könne man, vorausgesetzt genügend Geldmittel, auf einem Markt kaufen, dass der auf das Jetzt geschrumpfte enge Belichtungsraum der Bewusstheit der Endpunkt eines organisiert herbeigeführten Zustands ist, der Bewusstsein ad absurdum führt angesichts einer Degeneration, die das Maß des Horizonts dieser Bewusstheit mit seinem Radius identisch werden lässt.

Man sehe sich dagegen die Definition der Bedeutung von 'Vermögen' in der älteren Tradition des Sprachgebrauchs an, der vor allem durch sein enormes Differenzierungs  und Selbstdisziplinierungsniveau imponiert, durch die nie wieder – bisher – erreichte Genauigkeit und das phänomenologische und sprachliche Unterscheidungsvermögen, die indirekt Auskunft geben – wenn man den Blickpunkt wechselt und von dort aus auf das zurückblickt, was aus der Zukunft einer vermeintlich fortgeschrittenen Zukunft aus sich zum Herrn und Meister eines ihm überhaupt (wenigstens vorerst) nicht (mehr) erreichbaren Norm zu machen versucht - über die irreversiblen Folgen langfristiger Schlampereien des zur Assoziation dekompensierten Denkens, in dessen Produkten das Material der Analyse bzw. der zu betrachtende Vorgang selbst mit dem Kompetenzausweis des Betrachters identisch wird, unter Streichung des Urteils, das darüber erst zu befinden hätte, damit festgestellt wäre, worum es sich eigentlich handelt, während sich die chronifizierte und zum Erscheinungsbild eines durch Erziehung und Bildung geradezu systematisch herbeigeführten Dekompensation zur Norm der Geschichte meint erheben zu können, und sei es nur angesichts der systematisch abgeschafften und unterdrückten Möglichkeit eines Einspruchs, der sich aus einer Perspektive erst ergeben könnte, die nicht ihrerseits bloß Produkt dessen ist, was sie in Augenschein zu nehmen hätte, als Gegenstand eines Urteils.

Diese Schrumpfformen einer auf das Jetzt zusammen geschnurrten Bewusstheit bilden die Grundlagen der impliziten Metaphysik des Totalitarismus der Gegenwart, denn: Die metaphysische Interpretation des 'ist' ist im Reiche der Zeit der Staatsstreich der Gegenwart. Freilich wird das dem damit Gemeinten, da es Bewusstsein ist, indem es sich selbst weiß, weder nicht einleuchten oder nichts sagen. Ein sinnloser Satz, Ausgeburt eines irren Gehirns. Andersherum gilt: Dieses Bewusstsein genügt – im Gegensatz zum 'cogito' des Descartes – bestenfalls dem, was der Arzt von dem aus dem Koma erwachten Patienten sagen mag, indem er mitteilt: „Der Patient ist jetzt bei Bewusstsein“, wobei naiv vorausgesetzt ist, dass die Möglichkeit, die Bewusstsein und Koma vielmehr miteinander kompatibel oder identisch sein lässt, ausscheidet angesichts der Voraussetzung ihrer Unterscheidung, wiederum par ordre de Mufti. Anders gesagt: Was bedeutet es, alles in Betracht gezogen, eigentlich, dass jemand gelernt hat, die Personalpronomina korrekt anzuwenden, indem er zum Beispiel zu sich selbst 'Ich' sagt, und zu einem andren 'Du', und was geschieht eigentlich, wenn er/sie – in einem kommunikativen Experiment – die beiden Partikel systematisch vertauscht?

Es kommt also,wie man leicht sehen kann, einfach darauf an, wo man, um bestimmte Gegebenheiten sichtbar machen zu können, den Schnitt legt, der jeweils die Unterscheidung konstituiert. Und es ist diese Operation, die das erzeugt, was man dann 'Wirklichkeit', gar 'Realität' nennt. Das ist allerdings sogleich vereitelt, wenn man nicht selbst über die Fähigkeit verfügt, über die Applikation dieser Operation wirksam zu verfügen, sondern die von anderen blind übernimmt, also auch deren vorgefertigte Operationen. Damit hat man aber nicht Bewusstsein, sondern nur das, was herauskommt, wenn man anderen die Operationen überlässt, die man selbst nur übernimmt, indem man sie 'lernt'. Das wären dann die 'Lernziele', zu deren Nachweis man sich verpflichten muss, damit man 'etwas werden' kann. Bewusstsein wäre die Verfügung über die Operation und die Entscheidung worauf die angewendet wird und wie.

Alles andere mag so heißen oder anders, es ist Artefakt, bloßes Produkt, das abgeschnitten ist von dem produktiven Vorgang, der es hervorbringt aufgrund von Entscheidungen und Operationen Anderer, sofern es vom Vollzug abgeschnitten ist, der dem Artefakt voraus liegt, ohne Rücksicht auf seine 'kommunikative Implementation' etwa als 'Massenbewusstsein', das, so gesehen, als Ergebnis einer Übernahmeoperation 'en bloc' nichts ist als die Konfiguration eines 'Rechners' mit einem Standardbetriebssystem mittels Vernetzung, die zur Ausgeburt eines mehr oder weniger großen Rechners führt, der dann genutzt werden kann und gesteuert, auch 'remote', denn der noch nutzbare Vorteil von 'Bewusstsein' in diesem Sinne eines epidemischen Artefakts, das eine mehr oder weniger große Menge von Elementen eines vernetzten Systems solcher Knotenpunkte mehr oder weniger synchronisiert, indem es sich in Identität von 'Betriebssystem' und 'Virus' auf einer organisch-physischen Basis verbreitet und einnistet, besteht darin, dass die Notwendigkeit der Unterhaltung eines koordinierenden Zentrums sich auf ein Minimum zurückfahren lässt, auf einen Restaufwand, während der im Prinzip nach Belieben im Rahmen der Konstante 'c' (Lichtgeschwindigkeit) 'synchronisierte' Automat sich in Hinsicht auf seine intensive Expansion (die Anzahl der Knoten) problemlos erweitern oder einschränken lässt ohne dass der Betrieb dadurch gestört würde. Vorausgesetzt immer die Verfügbarkeit der zum Betrieb des Systems notwendigen Energien. Anders gesagt: Dieser Totalitarismus benötigt kein Zentrum, er arbeitet mit 'flachen Hierarchien' und ist in einem Netz gestreut.

Der 'Anpassungsdruck' ist jeweils orts- bzw. momentgebunden durch die jeweilige Momentanumgebung und wird dort als unablässige Rejustierung der Knoten anhand der Rückkoppelung mit den unmittelbar umgebenen auf der semantischen Schicht realisiert, während die Ergebnisse der Koordinierung und Rekoordinierung, der Rejustierung dann von jedem der Knoten aus wiederum radial durch die momentanen Umgebungsknoten hindurch sich im Netz ausbreiten, so dass mit einer gewissen Zeitverzögerung, die nicht technisch bedingt ist, letztlich die Koordinationen nach Art radialer Wellenberge und Täler langsam durch das gesamte System laufen, das sowohl physisch gesehen, auf einer Kugeloberfläche, wie strukturell, systematisch gesehen, geschlossen ist, mit beliebigen Anschlussmöglichkeiten, die ad hoc 'integriert' werden bzw. angeschlossen und ausgeschaltet werden können, und abgesehen von einer mehr oder weniger intendierten 'Abstrahlung'.

Das ist eine nicht einmal fragmentarisch zureichende Betrachtung der 'Wirklichkeit', mit der wir es hie zu tun haben. Und die muss man kennen, und zwar nicht nur so, wie ein eingewiesener Techniker weiß, welche Handgriffe notwendig sind, um einen bestimmten Effekt zu erzielen oder seine Möglichkeit als Bedienungselement, das Eingriffe in das System praktisch ermöglicht, zu programmieren bzw. zu implementieren. Es erfordert mehr als technische Kenntnisse, seien diese nun betriebswirtschaftlicher oder ingenieurwissenschaftlicher oder verwaltungstechnischer Art.

Wie also sollten diese Berater, in deren Verantwortung die bis heute von keinem ihrer durch eigene Dreistigkeit und die Dummheit der Beratenen reich gewordenen Scharlatane auch nur halbwegs beschriebene und als Gegenstand in eine ihm gewachsene Reflexion gehobene 'Krise' wesentlich mit fällt, dazu imstande sein, nun die nicht-systemsynchronen Prozesse zu implementieren, die der oben formulierte Vorschlag formuliert, von denen jedenfalls eines gesagt werden kann: Dass ihre Implementation, soll sie auch nur einen Funken einer Aussicht auf Erfolg haben, jedenfalls etwas erfordern dürfte, dass die Kompetenzen und Qualifikationen dieser Berater überschreitet, denn sie sind, als Protagonisten des Gescheiterten, das die Folgen hat auflaufen lassen, die nun u. a. mittels der gemachten Vorschläge bewältigt werden sollten, eindeutig nicht als Bewerber um die Positionen geeignet, die dabei besetzt werden müssen, bzw. entsprechend den gemachten Vorschlägen, sollen.

Damit ist allerdings über die gemachten Vorschläge nicht entschieden, vor allem also nicht, sie seien ungeeignet zur Behebung von systemimmanenten Strukturdefekten und den von ihrer Dynamik bewirkten Folgen. Es bedarf daher einer gesonderten Würdigung dieser Vorschläge.

Es ist aber drauf hinzuweisen, dass nicht untersucht worden ist, welche Folgen die Stillstellung der Systemdynamik haben kann, wenn man sie von der Seite sieht, die entweder

  1. die Struktur der Hierarchisierung des Lebens variiert, indem sie die Partizipationsbedingungen an der Arbeitsgesellschaft (Im Gegensatz zur 'leisure society', deren 'Ideal' bekanntlich die Freiheit vom Zwang oder der Notwendigkeit der Arbeit war, ein Umstand, an den sich merkwürdiger Weise niemand mehr erinnern zu können scheint, obwohl das doch auch Probleme gelöst hat.) modifiziert, oder

  1. wie sich die Folgen ausnehmen, wenn man diese Struktur festhält, indem man an ihr die Partizipation ausrichtet, indem man sie stabil hält und die Partizipation von ihr abhängig macht und Integration auf diese Grundlage aufsetzt.

Dabei stehen da leckere Aussichten zur Debatte. Und es leuchtet sogleich ein, dass das zu unterschiedlichen 'Politiken' führen muss. Ich beschränke mich auf einige wenige Überlegungen. Punkt zwei müsste die Verteilung der Arbeit bzw. der Arbeitsbelastung verändern.

Punkt drei müsste zu einer Veränderung der Folgen der stratifikationsbedingten Einordnung führen, also das vorherrschende Muster der Stratifikation selbst ändern. In allen drei Fällen muss sich die Verteilung der Einkommen und die Summe der Lohneinkommen negativ verändern, damit die Kapitalreproduktion möglich bleibt. Andernfalls ginge die Stagnation über in eine Schrumpfung, mit deutlicheren Folgen in derselben Wirkungsrichtung.

Aus Platzgründen – und um mir die Aufgabe vom Halse zu schaffen, gehe ich über zu den mit der Konkretisierung der geplanten Beschäftigungsgesellschaft verbundenen Lösungsmöglichkeiten. Auch hier nehme ich Vereinfachungen zur Hilfe, um einige strukturelle Probleme sichtbar zu machen.

Nehmen wir einmal an, es ginge darum sagen wir fünf Millionen Menschen zu aus einer Lage heraus zu bringen, in die zwanzig Jahre Systemdynamik und staatliche Politik sie gebracht haben, bevor sie mit einem Federstrich ihrer Arbeits- Bildungs- und Sozialbiographien in einem politischen Akt der Gleichschaltung eine Stufe unterhalb der sonstigen systemimmanenten Definition des 'Menschen' als Partizipant an der Arbeitsgesellschaft reintegriert wurden, im Wartestand des Deklassierten und seines Rechts auf Arbeit Beraubten. Wir können dabei absehen zunächst von der Untersuchung der auf diese Weise konzentrierten Bestände an arbeitsfähiger Population, also der genauen Art und Weise des Deklassierungsprozesses, der zu diesem Zustand, auch dem der jeweiligen Person geführt hat, ebenso zunächst von den wirklichen Gründen, die diesen Ausschluss angeleitet haben mögen ohne ausdrücklich benannt zu sein, unterhalb der offiziellen 'Begründungen' des Ausschlusses aus der Arbeitsgesellschaft. Denn bei genauem Hinsehen verbergen sich in dem Ausschluss so gut politische Motive wie sozialpsychologische Prozesse (Berufsverbote: Die Arbeitgeber können die angebotenen Qualifikationen 'nicht verwerten'. Es fehlt die Finanzierbarkeit der Stellen für die Bewerber. Mobbing: Die Leute sind nicht leistungsfähig genug, sie fallen zu oft aus.).

Man kann auf diese Weise vieles Unliebsame unauffällig entsorgen. Und dabei ist von den auf die Beratungen der vergangenen Dekaden nach den Methoden des Reaganismus und des Thatcherismus (London School of Economics, Havard u.a.) ganz abgesehen, die die gewachsenen Strukturen zerschlagen haben in der Absicht der 'Freisetzung von Personal', und die von den Namen Roland Berger usw. nicht zu trennen sind. Vielmehr sind diese Namen geradezu die Embleme dieser Barbareien eines über die Arbeitspopulationen verhängten systematischen betriebswirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Unternehmens- und Staats-Terrorismus.

Es ist zunächst wichtig sich klarzumachen, dass es von erheblicher Bedeutung ist, ob man sich die öffentlich diskutierten Kriterien des Ausschlusses zu eigen macht oder nicht. Man darf sich über die Bedeutung vor allem auch des sozialarbeiterisch zugunsten der Ausgeschlossenen engagierten Geredes und das barmherzige Getue der sich dafür zuständigen Verbände und Berufsgruppen nicht im Mindesten täuschen: Es setzt die Deklassierung der Ausgeschlossenen als gerechtfertiges Schicksal voraus und lebt von der erheuchelten Parteinahme. Zudem verbirgt es eine kaum zu verhehlende Feigheit und Unterwürfigkeit gegenüber dem ausschliessenden Machtapparat, mit dem es in jeder Hinsicht als begünstigter Mitläufer paktiert.

Darüber hinaus gilt, dass die ungeprüfte Hinnahme der Kriterien des Ausschlusses, die ja nicht die eigenen, also nicht die derer sind, die ausgeschlossen werden, einem suggestiven Einsickern in das Selbstwertgefühl der Ausgeschlossenen bewirken muss, das ihre mögliche Fähigkeit, der sozialen und menschlichen Deklassierung einen mentalen Widerstand entgegen zu setzen, der ihn/sie gegen die destruktive Beschädigung seiner Selbsterhaltungsinteressen immunisiert, indem er vor allem das Interesse derer verkennt, die ihn/sie nicht nur ausschliessen aus der Partizipation am gesellschaftlichen Leben, sondern ihn darüber hinaus dazu zu bringen versuchen, die ihm von der heteronomen Gewalt auferlegten Wertvorstellungen vorab derart zu verinnerlichen, dass er/sie gar nicht mehr auf den Gedanken verfallen könnte, seine Einschätzung als zu verwertendes Nutztier durch organisierte Gewalttäter vom Format von Carnivoren und kannibalischen Bestien als eine ganz und gar ungerechtfertigte und auf keine Weise zu akzeptierende Zumutung abzuweisen, bevor sie auch nur die geringste Chance erhält, sich in seinem Selbstwertgefühl und seinem seelisch-geistigen Selbstverständnis breit zu machen als der Feind in der Arkana des eigensten Selbst.

Vielmehr ist von Bedeutung, dass man sich klar macht, dass diese ständig propagierte Invasion, die in Wirklichkeit ALLE bedroht und meint, um die noch nicht aus der Partizipation an der Arbeitsgesellschaft Exkommunizierten dazu zu zwingen, sich von den Aussätzigen aus Angst vor Ansteckung fernzuhalten, und sie als potentielle Bedrohung des eigenen Status einzustufen, den Sinn hat, die Ausgeschlossenen mental in dem System der symbolischen Stratifikation festzuhalten, das sie ausschliesst, (indem sie die 'Wertvorstellungen' der Vernichtungskommandos übernehmen oder stillschweigend teilen) während es – spätestens, aber auch sonst nicht - mit dem Ausschluss keine Verpflichtung mehr dazu gibt, dass man die Kriterien und Wertvorstellungen derer, die einen ausschliessen weiter teilt, indem man stattdessen vielmehr auch mental aus dem System der symbolischen Repräsentation, der 'Welt' derer, die den Ausschluss organisieren und exekutieren aktiv den Austritt vollzieht, den die heteronome Gewalt an der eigenen Existenz vollzogen hat.

Wer das nicht tut, aus Trägheit, aus Unwissen, weil er/sie in der Hoffnung auf eine Karriere die Regeln mehr oder weniger stillschweigend unterschrieben und praktiziert hat, bevor er/sie ihr Opfer wurde, aus Mangel an Fähigkeit, den Wunsch nach Zugehörigkeit und Akzeptiertsein als eine Methode der Fesselung durch die organisierte Gewalt zu verstehen, so wie Abhängige und zurückgestoßene Kinder mit jeder Zurückstossung mehr sich nach Zugehörigkeit, der Zuneigung und Anerkennung derer sehnen, die ihnen das antun, der ist zu einem langsamen Untergang seiner Seele und seiner Intelligenz verurteilt in dem Maße, in dem sein Ausschluss andauert oder verendgültigt wird. Das ist dann wiederum ein Grund, seine schleichende Dekompensation als menschliches Wesen gegen ihn/sie zu benutzen um ihn/sie öffentlich vorzuführen als ein erst zu resozialisierendes Wesen, das im Zuge dieser erneuten Demütigungen desto tiefgehender und destruktiver in einer zweitklassigen oder drittklassigen Definition des Wertes seines Daseins festgezurrt und gefesselt bleibt.

Die Teufelei der in Bezug auf ihre Systemorientierung sowie ihre Funktion begriffs- und bewusstlosen sozialarbeiterischen und sozialpsychologischen Betreuungen besteht darin, dass sich ein ganzes Heer von heimtückischen Scharlatanen und Heuchlern damit befasst, derart zurechtgestellte deklassierte Formen des ausgeschlossenen Dasein 'umzuschulen', zu 'betreuen' und zu 'requalifizieren', anders gesagt, darauf zu konditionieren, ihren ihnen aufgezwungenen sozialen Abstieg, ihre Deklassierung zu akzeptieren und sich dort wieder einzureihen, wo die nachrückende Gier der Nutzung und Verwertung kostengünstiger 'menschlicher Arbeitstiere' sie hinschickt und plaziert um sie noch billiger nutzen zu können, am Ende weit unterhalb der Reproduktionskosten der bloßen Arbeitskraft. Das 'hidden curriculum' der 'Umschulungen' und 'Requalifizierungs-Maß-Nahmen' (hier wird unablässig Maß genommen, auf die anmassendste Weise) ist nicht zufällig nie auch nur in den Gesichtskreis einer Didaktik geraten, die noch vor wenigen Jahren nicht genug menschenfreundliches zu sich selbst zu sagen hatte, mit der üblichen Ambilavenz aller Dienerschaften der Macht, die ihren Gehorsam gegenüber ihren Herren gegenüber ihrer Klientel sorgfältig in die Menschenfreundlichkeiten einer Pädagogik kleidet, die den Samt über den Krallen der Raubtiere bildet, die sich mit der Kirchenmaus den Schmalztopf teilen. Die entsprechende Untersuchung müsste den Titel tragen:

Zwischen Gehirnwäsche und Berufsqualifizierung. Von der Unvermeidlichkeit der Zweideutigkeit der Requalifizierung von systematisch Deklassierten und ihrer sekundären Nutzung durch einen parasitären Verwaltungsapparat und seiner Personalbestände (deren Einkommen aus dieser Nutzung – prinzipiell - finanziert und aus den Nichteinkommen der Deklassierten – subsidiär - subventioniert werden).

Freilich kann man das auch mit Zynismus betrachten, oder um einem Missverständnis vorzubeugen, es ginge darum, dass man der faulen Vernunft ewigen Nachhilfeunterricht kostenlos zu erteilen bereit wäre, indem man in Erwägung zieht, ob die, die, ausgegrenzt und an den Rand gedrängt, dennoch sich aufführen – wenn auch unter den Bedingungen begrenzten Spielraums und in erster Linie in ihrer nächsten Umgebung, weil sie sonst keine haben - wie die Bestien, denen sie ihr Schicksal verdanken, indem sie Wertvorstellungen teilen, die ihnen schaden – und auch so 'kommunizieren' - obwohl sie mittels dieser 'Partizipation' an nichts sonst teilhaben, es nicht anders verdient haben, als dass nach den derart von ihnen unterschriebenen Regeln auch über ihr gesamtes eigenes Schicksal entschieden wird. Denn es wäre doch ihre eigene Sache, sich dessen zu vergewissern, ob ihnen diese Haltung und Anlehnung, die Identifizierung mit dem Angreifer, zu dem sie dann ihrerseits werden, wirklich 'etwas bringt', ihrem 'Ego' zum Beispiel, was immer das sei. Denn darüber ist ja oben schon gesprochen worden: Das Phänomen eines Selbstbewusstseins ohne Selbst, die Nichtidentität des Aussengelenkten, die dieser gerade als seine Identität meint identifizieren zu sollen.

Der Staat ist das Organ der kollektiven Selbsterhaltung, nicht der des Individuums oder der von organisierten Interessen. Nur deshalb und nur solange er das wirklich ist, ist er legitimiert. Nur solange er dies wirklich ist, kann er legitim das Opfer des Lebens des Individuums fordern im Grenzfall, in dem die kollektive Selbsterhaltung auf dem Spiel steht.

Eine Beschäftigungsgesellschaft kann also gar kein anderes Ziel haben, als den systematisch durch Politik und organisierte Interessen ausgesprochenen und durchgesetzten Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben zunächst aufzuheben und den Status des Menschen wiederherzustellen, der der allgemeinen Definition des Menschen entspricht, indem die Arbeitsgesellschaft Partizipation als die an der Arbeitsgesellschaft definiert, und zwar zu den Bedingungen, die für alle anderen Arbeitsplatzinhaber bzw. -besitzer auch gelten. Jede andere 'Lösung' definiert eine Zwangsintegration durch Zwangsarbeit zu Bedingungen zweiter oder dritter Klasse und damit Gesellschaft und Staat als Organisator des Lagers, und man darf dann vermuten, dass Demokratien, die zu dieser Lösung tendieren, zugleich belegen, dass der säkulare Staat gegen das Lager hin konvergiert, mit dem Limes der globalen Lösung.

Es ist daher zunächst einmal zu untersuchen, welche der möglichen Absichten eine Politik eigentlich zu realisieren beabsichtigt, die 'die Arbeitsuchenden' mittels einer staatlichen Beschäftigungsgesellschaft reintegrieren will, sei es indem sie ihren verminderten Status zum Anlaß der Verordnung von Zwangsarbeit nutzt, um ihre Maßnahmen zu legitimieren, sei es dass sie beabsichtigt, zunächst den Status des Vollbürgers und Partizipanten an der Arbeitsgesellschaft zu den sonst üblichen Bedingungen zunächst wiederherzustellen, indem sie das virtuelle Lager, das Cyber-KZ aufhebt, anstatt es weitergehend auszubauen. Es ist dieser Unterschied, der den Staat und seine Realität sowie die Wirklichkeit des gesamten politischen Systems rekursiv definiert, je nachdem wie man sich unter Nutzung der Staatsgewalt oder der Gesetzgebungsmaschine entscheidet.

Man kann daher problemlos hinzufügen, dass der Staat gegenüber der Gesamtheit der systematisch mittels Politik und organisierter und abgesprochener Systemdynamik Ausgeschlossen seine Legitimität bereits verloren hat – damit aber im Grundsatz seine Legitimität als solche, insofern diese an seine exakt durchgehaltene Funktion gebunden bleibt - auch und gerade dann und wenn er sie zweiter oder dritter Klasse als Ausgeschlossene und Deklassierte an seinem Rand bzw. in einem virtuellen 'inneren' Lager alimentiert um sie dann als Drohung gegenüber dem Rest der verwerteten Nutztiere widerwillig einzusetzen, indem er sie ständig akut und systematisch bedroht und psychosozial zerquetscht, und daran dann sekundäre Nutzungen anschliesst, die parasitären Berufsgruppen die systemkonforme Neuformierung der Exkommunizierten zuzuweisen, deren erste und letzte Aktion in der bereitwilligen Diagnose besteht, die bestätigt, dass alle Folgen des Ausschlusses, eines biographischen Vorgangs von kaum zu überschätzendem Gewicht, ad pesonam abzurechnen sind, gemäß dem forensischen Schema der 'Eigenverantwortlichkeit' der zur Rechenschaft zu ziehenden 'Person', also mittels einer angesichts des Vorgangs atemberaubenden Serie von haltlosen Fiktionen, die ausgerechnet an der Leerstelle des vernichteten Daseins eine 'Person' fingieren, um den gesamten Vorgang legitimieren und prozessieren zu können, der in der 'Anwendung' ihrer pädagogischen, therapeutischen oder fachlichen Kompetenz in der Erwachsenenbildung besteht, bzw. in dem, was sie vermutlich sogar dafür halten. Denn es bedarf des Selbstbewusstseins dessen, der fähig ist zu der Projektion, die sich im Zorn auf das Opfer konfiguriert, das die Bestie zum Sprung auf dasselbe erst befähigt. Denn hier wirft sich ja die organisierte Macht des Staates mit dem ganzen Gewicht der staatlichen Gewalt auf sorgsam isolierte einzelne, in jeder Hinsicht aus allen Solidaritäten herausgelösten und isolierten Individuen, die keinen Schutz (mehr) finden in den von dieser Gewalt systematischen zerstörten Solidaritäten nicht etwa der Parteien und Gewerkschaften, sondern dem Nahraum sozialer Verbände und von Generationenverbänden, die mehr wären als Imitationen der organisierten Staatsgewalt – in der Form von Verwaltungen mit ihren an die organisierte Gewalt rückgebundenen (religio) Berufsgruppen professioneller Kliententraktierung – oder als Gruppen im Sinne von statistisch nach den Bedarfsanmeldungen der Verwaltung von Nutztierbevölkerungen zusammengestellten Kriterien ihrer Ausplünderbarkeit.

Es ist also die erste Aufgabe einer staatlichen Beschäftigungsgesellschaft, den Status der Ausgeschlossenen aufzuheben durch den Wiederanschluss an den allgemeinen Status des Partizipanten an der Arbeitsgesellschaft zu den üblichen Bedingungen, und das sind zunächst die Bedingungen, die eine Arbeit mit allen Rechten ermöglicht, die auch die angemessene Altersversorgung mit einschliesst und ein angemessenes Leben ermöglicht, das aus einem Einkommen aus dieser Arbeit ausschliesslich heraus führbar wird und die Erhaltung des Generationenzusammenhangs, also auch die Hervorbringung und die Einweisung der nachfolgenden Generation in den kulturellen Überlieferungszusammenhang erlaubt. Das nennt man die allgemeinen Reproduktionskosten der Arbeitskraft, die das Minimum des Lebens definiert, eine Minimaldefinition, die nicht einmal die der 'Akkumulation' von Reichtum und Besitz einschliesst, sondern die bloße Erhaltung des Lebens im Allgemeinen ist, also das, wozu alle Kultur, alle Gesellschaft überhaupt da ist, das also nicht einfach schleichend ausgehängt werden kann, indem am Ende nicht einmal mehr die Erhaltung auch nur des Lebens des bloßen Gattungsexemplars möglich ist.

Ein Gefüge des Lebens, das zugleich als Staat und obendrein als Demokratie auftritt und dieses Minimum unterbietet, erklärt dem Leben, das es ausgrenzt den offenen Krieg, und es ist darauf hinzuweisen, dass das Recht auf Selbsterhaltung nicht verboten werden kann, und dass die Einforderung des Opfers des Lebens für die Erhaltung des Ganzen nicht mehr verlangt werden kann unter Umständen, die dieses Minimum unterschreiten von Seiten der Gewalt, die dieses Opfer verlangt, so dass sich das unbestreitbare Recht auf Selbsterhaltung legitim gegen diese Gewalt richten darf. Und es ist dies, was den Widerstandsfall definiert, nicht das Widerstandsrecht, denn das Recht auf Selbsterhaltung steht nicht zur Diskussion,jedenfalls nicht unter diesen Umständen. Der ausgrenzende, deklassierende, und dann, von diesem Ausgangspunkt aus, die Reintegration zu Sonderkonditionen unterhalb des sonstigen Lebensniveaus erzwingende Staat ist für eine Teilpopulation in die ihm immanente Form des Lagers gemäß seiner Eigenlogik umgeschlagen und ist konturiert, mindestens für diese Teilpopulation, als ihr erkennbarer und identifizierter Todfeind, der ihren Tod will oder billigend in Kauf nimmt, gar als Primärzweck hinter deklarierten angeblichen Primärzwecken 'clandestine' herbeizuführen bemüht ist, das Faktum dieses Todes jedoch in jedem einzelnen Fall von entsprechenden Kompetenzen 'anders abrechnen' lässt, um seine Absichten und Verantwortlichkeiten zu dissimulieren. Gegen diesen Todfeind richtet sich das keiner weiteren Legitimation mehr bedürfende Selbsterhaltungsrecht des Ausgeschlossenen wie aller Anderen, ganz unabhängig von den Erfolgsaussichten oder den Definitionen von 'Erfolg' von entsprechenden Unternehmungen. Um diese geht es hier gar nicht, sondern darum, dass es keine Instanz gibt, die Selbsterhaltung und die mit ihr verbundenen Handlungen verbieten könnte. Das sollten die Hähne wissen, die so laut krähen, um ihr Terrain abzustecken, damit aber auch in Kauf nehmen müssen, dass ihr Standort ausgemacht werden kann.

Der Staat vertritt als Selbsterhaltungsorgan des Kollektivs, das sich unter ihm zusammenfasst, das Ganze und damit das Interesse aller Bürger. Eine staatliche Beschäftigungsgesellschaft kann also nur das Interesse aller ihrer Bürger vertreten, und das ist in diesem Falle die unbedingte Gleichstellung zunächst aller Bürger als Teilhaber an der allgemeinen Definition des gesellschaftlichen Lebens einer Arbeitsgesellschaft. Denn die vorherrschende Form ist die Form nicht der Freizeitgesellschaft, der Normierung durch die 'leisure class', sondern die der Arbeitsgesellschaft, die Zugehörigkeit durch Partizipation an der zu verteilenden Arbeit definiert. Und daraus ergibt sich nicht die Arbeitspflicht des Einzelnen, sondern das Arbeitsrecht des Einzelnen und die Pflicht des Staates, den Einzelnen bei der Realisierung seines Rechts zu unterstützen gegen Partikularinteressen, die das anders regeln wollen, und gegen die der Staat, insofern sie Partikularinteressen sind, gebaut ist. Es geht also nicht um 'mehr oder weniger Staat', sondern um die Frage, ob er gegen Teilpopulationen in Stellung gebracht wird, die meinen, ihn als ihr privates Machtinstrument zugunsten ihrer organisierten Interessen gegen Teilpopulationen einsetzen zu können, deren Interessen der Staat, als das kollektive Selbsterhaltungsorgan gegen diese oder jene Sonderinteressen zu vertreten hat, will er sein was er sonst nicht mehr ist, indem er in ein Instrument der organisierten Gewaltanwendung umgebaut wird. Und die in Rede stehende Arbeitspflicht ist vielmehr als die Pflicht des Organs des Gemeinwesens zu identifizieren, diese Gleichstellung sowohl gegen die verabredeten Systemdynamiken wie auch gegen eine Politik von organisierten Machtgruppen, die den Staat und die Politik bzw. die politischen Institutionen zu missbrauchen versuchen zu ihren Zwecken und die Staatsgewalt einzusetzen versuchen zur systematischen Deklassierung von Staatsbürgern von der Anzahl einer Teilpopulation, derart zur Geltung zu bringen, dass die Rehabilitierung dieser Bürger durch die Wiederherstellung ihrer prinzipiellen, durch die allgemeine Definition der Teilhabe und der Teilhaberechte identifizierbaren Vollbürgerschaft ggf. gegen die entstandenen Perversionen ggf. restituiert, richtiger aber verhindert wird.

Erst von diesem Stand der Überlegungen aus wird beurteilbar, was ein von einer demokratischen Presse gern als 'Landesfürst' titulierter Ministerpräsident aus einem deutschen Doudezfürstentum eigentlich meint und beabsichtigt, der als Landesfürsten einen Vorgänger hat, von dem man bekanntlich – nachlesbar in Schillers 'Kabale und Liebe', ein Drama, das sich an historisch verbürgte Handlungen anschliesst – weiß, dass er 'Landeskinder' an die Britische Krone verkauft hat, damit sie in 'Amerika' gegen 'die Rebellen' (heute 'Terroristen') kämpfen, die sich heute als die Vorkämpfer der Freiheit der Welt präsentieren, also als zwangsverpflichtete Söldner eines mörderischen – anderswo erfolgreichen imperialen - Herrschaftswillens, den diese Terroristen erfolgreich abgeschüttelt haben, etwas, das man in einem Dokument nachlesen kann, das den Titel trägt: Declaration of Independence of the United States of America.

Man kann an dieser Erörterung erkennen, wie wichtig die genaue Herausarbeitung des Sachverhalts ist, um den es gehen muss, und wie bedeutsam die sprachliche Form ist, in der er erscheint, denn anders kann das Ausmaß der Perversion der Sprache und die Besetzung der Bedeutungen durch die organisierte Gewalt, die sich des Staates bemächtigt hat, gar nicht klar werden. Aus der Sicht des gesunden Menschenverstandes auf dem Standpunkt des von ihr eroberten Alltagsbewusstseins erscheint das dann als Umständlichkeit, und gegen diese ist dann schnell die Zusammenrottung des Mobs mobilisierbar, der meint, sich darüber mokieren zu sollen, dass das nicht auf seinem Niveau ist. Dabei kann man von der contradictio in adiecto, das das eigentlich unmögliche Phänomen des 'linken Karrierismus' darstellt, ein Phänomen, das alle Vorstellungen von der Verbesserung der Verhältnisse widerlegt, zunächst absehen, es sei denn, man wollte zeigen, in welchem Maße die Mentalitäten faktisch in einem Grade immer schon korrumpiert sind von den Systemprozessen, gegen die sie sich 'kognitiv' gesehen zu wenden scheinen, mit deren Dynamik sie indessen faktisch synchronisiert sind, auf identischer Grundlage desselben 'Sozialcharakters', der sozusagen nur mit dem restringierten Jargon einer oberflächlichen politischen Rhetorik 'oppositionell' besetzt ist, während die Grundlagen dieser Haltungen jenseits des Scheins der Spaltungen entlang eines vorherrschenden Verfeindungszwangs identisch sind, als die des 'Karrierismus' eben, dem Streben nach persönlichen Vorteilen und Begünstigungen auf wessen Kosten und mit welchen Mitteln auch immer, zu denen eben auch die 'politischen' gerechnet werden.

Und daran wird nur sichtbar, welches politisch exakte Urteil sich diese Art der Konsensbildung zuziehen muss vor dem Hintergrund einer exakten und in dem hier demonstrierten Sinne konkreten Darlegung der grundlegenden Sachverhalte, die das Urteil erst ermöglichen. Erst auf diese Weise ist das Gerede bewertbar, das der 'politische Jargon' öffentlich zelebriert als das angeblich Erste und Letzte, das formuliert zu werden vermag, indem es im Stockdunklen herumtappt.

Wenn ich es genau überlege, habe ich kein Interesse daran, diese Probleme durchzuarbeiten. Sie betreffen mich gar nicht, ich verdiene nicht daran, es wird mir nichts eintragen als verleumderische und neidische Kommentare und diese Reaktionen, die es auf die verbreitete Beschmutzung abgesehen haben mit ihren Abortwändenkommentaren, es gibt nicht nur interessantere Beschäftigungen, sondern auch weit erfreulichere, und die Herumtreibereien in den mit Lüftungsschächten, Rohrleitungen, Strippen, durchzogenen, mit schwappenden Schmutzabwässern, Ratten und Ungeziefer überlaufenen, von Gestank durchzogenen Untergründen, dem Sumpf des Lebens, der sich in diesem 'Kommunikationsnetz' (!) verbreitet, ist abstoßend. Es sind diese gewöhnlich von Fassaden abgedeckten Strukturen des Funktionsgefüges, das den Klempnern, Strippenziehern, Baumaschinenfahrern und Baggerführern, Sprengmeistern, Rohrlegern und Kettensägenmentalitäten, B52-Piloten und Elona Gay-Helden gehört, und von einer Ästhetik erfüllt ist, die sich in einem aberwitzigen Labyrinth von alptraumartigen Assoziationen verliert, dessen Unabsehbarkeit mit der Stereotypie des bloßen primitiven Undsoweiter eigenartig kontrastiert, denn eigentlich gibt es in dieser Wüste keinerlei Abwechslung, sondern nur die elende Langeweile einer tödlichen Routine, zumal einer betriebswirtschaftlichen, alles gesteuert von einem fanatischen und reflexsteuerten Verfeindungszwang und einer psychotischen Angstbeisserei, nach der, während die Ratten noch verbissen ineinander um ein paar Brocken kämpfen, alles am Ende auf ein paar Zahlen unter einem Strich reduziert wird, das letzte, wofür zu leben sich lohnte oder das Leben auch nur möglich machte.

Ich werde das nicht noch einmal tun. Die Investition lohnt nicht. Denn für wen eigentlich tut man das? Für Harry Potter Leser? Für die Leser der Bestsellerliste von Time-Warner? Es gibt gar keinen Adressaten! Es gibt in Deutschland nur das Auftragsdenken und eine wimmelnde Masse von neidischen Würmern in einer gigantischen Jauchegrube, denen die aus den ausdruckslos blanken Augen von Stofftieren dreinblickenden Mümmelmäner und Mausgesichter in den Fast-Food-Buden automatisch kauend zusehen, während rückgrat- und knochenlose Schleimmassen kniehoch die Strassen füllen mit einem zäh fliessenden Brei, in dem der Schrecken eine intelligente Lebensform erkennen muss, ein Panoptikum, das angesichts der Alltäglichkeit des Grauens, das die dem Sehenden bereiten muss, nicht beschreibbar ist, denn es wäre nichts als die Beschreibung des Alltäglichen, des vermeintlich Selbstverständlichen.

Was sind die 'Phantasy-Romane' angesichts dieser Lebenswirklichkeit?

Gut, bringen wir das Nutzlose zu Ende, aus Pflichtgefühl.

Der entscheidende Punkt ist, dass auch das eigene Ressentiment, selbst die berechtigte Ungeduld mit dem als kommunikative Normalform wahrnehmbaren allgemeinen Ressentiment nicht dazu berechtigen, und nicht erlauben, dass man zugibt und duldet oder unterstützt, dass eine Teilpopulation von der Partizipation ausgeschlossen und gemäß der inneren Logik des Ressentiment, das der kommunikative Ausdruck des inszenierten und konstellierten Kampfs aller gegen alle ist, indem sie in ein virtuelles Lager eingeschlossen wird, von dem aus dann ihre Zwangsreintegration erfolgt unter Hinweis auf ihre Minderwertigkeit, die das unausweichlich zur alternativenlosen Handlungsweise und Wahrnehmung des Gesamtinteresses des Gemeinwesens macht. Es ist die Logik des Genozids, die in dieser Tendenz lauert, der man entgegentreten muss bevor sie zur Selbstverständlichkeit eines aus dem Ressentiment kondensierten Alltagsbewußtseins werden und von dort aus die Form einer politischen Superstruktur (zurück-) erobern kann.

Bis hierhin sind zwei Gedanken in die Überlegungen eingeführt worden, eine Bechäftigungsgesellschaft zur Beendigung der Arbeitslosigkeit ins Auge zu fassen. Der Pragmatismus des Vorschlags ist zunächst vor dem Hintergrund einer Vereinfachung vertieft worden, der anhand der Vorstellung eines Haushalts, in dem das in einem Staat zusammengefasste Kollektiv als ein Ganzes verstanden wurde, für das der Haushaltsvorstand verantwortlich handelt. Darüber hinaus ist der Vorschlag gewissermaßen politisch unterbaut worden durch eine Erläuterung dessen, was mit der von der Arbeitslosigkeit betroffenen Teilpopulation eigentlich geschehen muss, damit der Vorstellung einer verantwortlichen Haushaltsführung auch angemessen Rechnung getragen wird, indem klar gestellt wurde, dass der durch HARZ-IV faktisch gewordene Kulturbruch zunächst als solcher identifiziert und dann als solcher rückgängig gemacht wird, indem die durch das Manöver per Gesetz Ausgeschlossenen (wieder) und der Vollbürgerschaft Beraubten als Vollbürger rehabilitiert werden, damit im Anschluss daran dem Recht, dem politischen Anspruch der Ausgeschlossenen auf angemessene Partizipation an der Arbeitsgesellschaft realisiert werden kann, indem der Freiheit der Wirtschaft und des Unternehmenshandelns, die genug profitiert haben und profitieren von denen ihnen stets in Grenzlagen aus der Arbeitskraft des Kollektivs gewährten Subventionen, und zwar in allen führenden Ökonomien ohne Rücksicht auf die stets aus Gründen der politischen Propaganda und des Verfeindungszwangs überbetonten Systemunterschiede, auf eine nur durch den Staat, nun gewissermaßen durch Zulage auf der anderen Schale der Waage, zu bewerkstelligende Weise beschränkt wird.

Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass der vorherrschende Wirtschaftstypus der 'Moderne' intrinsisch instabil ist und deshalb in besonderer Weise der Aufmerksamkeit des Haushaltsvorstands bedarf, indem diese Instabilität der unablässigen Gegensteuerung durch eine die Interessen des Lebens von Menschen, die in einer kontinuierlichen Generationenkette zugleich nur kulturell in der anthropologischen Grundform der Familienverbandes ihr Leben führen müssen, wenn sie Menschen bleiben wollen, vorrangig behandelnden Instanz oberhalb des strukturellen Verfeindungszwangs, der diese Instabilität so gut befördert wie ihr entspringt, kontrolliert, einer steuernden Aufmerksamkeit untergeordnet bleibt.

Diese Unterfütterung der zunächst pragmatisch gerechtfertigten, gewissermaßen intuitiv als richtig vorgeschlagenen Lösung des Problems der Massenarbeitslosigkeit durch eine Beschäftigungsgesellschaft, die strukturell und zunächst ganz 'hemdsärmelig' und zugreifend sowohl ein Problem auffangen soll, das die Wirtschaftsform aus der ihr eigenen Instabilität heraus unvermeidlich produziert, wie sie es, gegen diese strukturelle Eigentümlichkeit zu beheben versuchen muss, also auch gegen deren Eigendynamik implementiert werden müsste, mit allen zu bedenkenden Folgen, die das haben kann, mittels einer soziokulturellen und soziopolitischen Grundlegung, die das Phänomen der 'Arbeitslosigkeit' (faktisch unvermeidlich, angesichts der Voraussetzungen, die das Wirtschaftssystem und seine materiellen Grundlagen diktieren, eine Beraubung, die die Daseinsform des Menschen betrifft) als eines des Ausschlusses aus der Partizipation an der Arbeitsgesellschaft nach deren Regeln versteht und den Vorschlag in dem übergreifenden politischen Sinn der Rehabilitierung der Ausgeschlossenen, einer Teilpopulation verstanden wissen will, stellt erst die Möglichkeit zur Verfügung, die an der Staatsführung so oder so, als Opposition oder als Regierungsparteien dazu zu veranlassen, wenn nicht dazu zu zwingen, sich zunächst zu diesem Vorschlag und damit auch ihrer Vergangenheit zu stellen, einer Vergangenheit, die zu diesem Kulturbruch geführt hat, und sich darüber Rechenschaft zu geben, und der Population, die das betrifft, wie es möglich war, dass diese 'Maßnahme' überhaupt in dieser Form durchgesetzt werden konnte ohne einen auf der Höhe des Vorgangs formulierten Widerspruch, und derart ist zugleich zu sehen, dass es hier nicht darum geht, was der eine oder andere getan oder mitgetragen hat oder nicht, sondern darum, wie es möglich war, dass es einen stillschweigenden Konsens gab unter denen, die das letzten Endes als mehr oder weniger selbstverständlich, und die gewählte Lösung sogar als 'notwendig' mitgetragen haben, jenseits der parteipolitischen Einschränkungen der Wahrnehmung bzw. der symbolischen Repräsentation, die das Maß der Regression unverkennbar widerspiegeln, ob man sich dazu nun als 'meine Meinung' usw. ausdrücklich und zu seinem Lob bekennt oder (lieber, aus der Gerissenheit heraus, die den Verrat wie die Verleugnung befeuern) nicht.

Erst auf diese Weise ist der technizistische Pragmatismus des Vorschlags mit den soziopolitischen und den soziokulturellen Grundlagen von Politik und Leben wieder so rückgekoppelt, dass sich der Sinn des Vorschlags nicht mehr missverstehen lässt und der Gefahr, dass er in einem technischen Sinn missverstanden und vielleicht sogar übernommen wird, dem ganz anders geartete politische Absichten zugrunde liegen als die sind, die mit der unabdingbaren Funktion des Staates ohne Rücksicht auf ein bloß quantitatives Mehr oder Weniger, dem stillschweigend unausgesprochene Überlegungen einer verbreiteten 'Wissenschaft' des Verschweigens und der Eskamotierung entnommen sind, einzig kompatibel sind, Funktionen, die in der Vereinigung von Verfahrenstechnikern, Maschinenbauern, Betriebswirtschaftlern und Unternehmensberatern sowie Verwaltungsspezialisten gänzlich verfehlt und wenigstens pervertiert werden müssen, da sie sämtlich die eigentümliche Dimension des Politischen verfehlen, als Denk  und Wissensformen bzw. Einstellungen gegenüber der Lebenswirklichkeit, die dann, wenn sie das Verständnis von Staat und Politik sowie die betreffenden Institutionengefüge in einer heimlichen feindlichen Übernahme erobern und auf lange Sicht besetzt halten können, unvermeidlich gerade das herbeiführen müssen, das zu verhindern die eigentümliche Aufgabe von Staat und Politik als der das Gemeinwesen als solches betreffenden Funktion bzw. Institution ist, jenseits der von ihm/ihr zu integrierenden Subsysteme (Wirtschaft, Technik, Verwaltung).

Die Ergänzung des gemachten pragmatischen Vorschlags betrifft also die aus strukturellen und systematischen Gründen notwendig einzuführende Berücksichtigung der hier zunächst nicht ausdrücklich mit gedachten Funktion des Politischen und des Staates, das beide gegen die Partikularinteressen zu verteidigen haben, die von den nachgeordneten Teilmomenten des Ganzen ausgehen und ständig versuchen, Staat und Politik als Instrumente unvermeidlich zuzulassender, aber eben mir dieser Zulassung auch zu kontrollierender und zu beschränkender, gegeneinander abzuwägender Egoismen zu erobern und auf Dauer u besetzen.

Das erfordert dann natürlich auch eine Implementation der entsprechenden politischen und staatlichen Steuerungsmedien bzw. -kompetenzen, die mithin nicht von Technikern, Verwaltungsfachleuten oder Maschinisten (Computer, Kraftmaschinen, Energiemaschinen) vertreten und berücksichtigt werden können, so wenig wie von Betriebswirtschaftlern oder 'Ökonomen' (was immer das heißt), aber ebenso wenig von Juristen, Sozialpsychologen, Sozialarbeitern, Therapeuten oder Versicherungsvertretern usw. Man muss sich dazu entschließen, die Eigenart des Politischen und der Funktion des Staates als solche ggf. zu rehabilitieren, sofern sich feststellen lassen sollte, dass ihre angemessene Repräsentation nicht mehr gewährleistet sein sollte, und es bedürfte dann natürlich auch der Untersuchung, die klärt wie das möglich war, und damit die Politikwissenschaft wieder auf das Niveau einer Wissensform bringt, die sich dann nicht wiederum als Para-Noia konsolidiert, sondern als die der Sache, deren Namen sie trägt, als Indikationsmerkmal ihres Bezugs auf den ihr eigentümlichen Gegenstandsbereich.

Aus Gründen der Antizipation der Vergeblichkeit des Ganzen erspare ich mir die hier eigentlich noch vorgesehenen Untersuchungen über die Problematik, die eine die aus der Arbeitsgesellschaft exkommunizierte Teilpopulation betreffende Rehabilitation ihres Status als Vollbürger mit sich bringen muss, sofern die Absicht, die dem Ausschluss zugrunde liegt, nicht nur der Willkür der Politik entstammt, die sie zulässt und hinnimmt, dann ausdrücklich alimentiert und unterstützt, um den endgültigen Ausschluss schließlich durch den von ihr selbst inszenierten Akt eines zum Gesetz erhobenen Kulturbruchs, der den Staat und seine Funktion zur Durchsetzung einer organisierten Perversion missbraucht, zu konsolidieren und mit der Sanktionsgewalt des Staates gegen die von ihm bedrohten Ausgeschlossenen zu verteidigen, sondern den dominanten Teilsystemen immanenten Dynamismen, die die Politik und den Staat für ihre Zwecke haben einsetzen können, mit Mitteln, die so gut den institutionalisierten Wissensformen selbst zuzurechnen sind, die damit, sofern sie in der Regie des Staates institutionalisiert sind, letztlich als durch diese Partikularinteressen versuchte, kontaminierte Formationen unterhalb des Status von Wissenschaften einzuordnen sind, indem sie eher der Propaganda dieser Interessen dienstbar geworden sind, wie dem Übergewicht, mit dem die Zusammenballung der Großformen der industriellen Produktion und Verwaltung gegenüber den vereinzelten Einzelnen, den atomisierten Individuen der Masse der Vereinsamten in allen Bereichen des Lebens erlangt haben. Denn von der Bestimmung des Ausmaßes, das dieser Einfluss hat, hängt nicht nur der formale Erfolg des gemachten Vorschlags ab, dessen Annahmewahrscheinlichkeit gerade durch die hier ergänzend beigefügten Unterbauungen nicht erhöht, sondern vermindert, wenn auch systematisch erschwert wird, insofern der Zwang zu einer Entgegnung nun angesichts der Ablehnung als Ablehnung nicht nur einer sozialtechnischen Maßnahme, sondern nur Ablehnung eines politischen Verständnisses des Phänomens, das hier bewältigt werden soll, seiner Ursachen und als Weigerung der Rehabilitierung einer von der Vollbürgerschaft wie der Partizipation an der Arbeitsgesellschaft nach ihren Regeln ausgeschlossenen (bzw. in einem virtuellen Lager eingeschlossenen) Teilpopulation, sowie als Weigerung der Anerkennung und Rückgängigmachung des begangenen und unter Missbrauch von Politik und Staat Kulturbruchs zu verstehen und auch zu behandeln sind.

Es ist zu ergänzen, dass sich angesichts der Haltung gegenüber dem Vorschlag nicht nur, sondern vor allem auch der Erläuterung seiner Grundlagen anhand der Explikation eines angemessenen Verständnisses dessen, was hier zu beheben ist, und in welcher Form bzw. mit welchen politischen Implikationen, nicht nur entscheidet, was sich dann als Zustimmung oder Ablehnung, Bedenken usw. formatiert, sondern darüber hinaus entscheidet sich auch, gerade unter der Bedingung der Zustimmung, inwieweit eine parteipolitische Formation, die sich das als ihre eigene Sache angelegen sein lässt oder gar als ihre Spezialität propagiert und in Anspruch nimmt, dem intellektuellen Problem der von ihr als Karrieregemeinschaft besetzten und in Anspruch genommenen Politik der Sache nach, von der dazu notwendigen Kompetenz her, tatsächlich gewachsen ist.

Denn die symbolische Form der Repräsentation der Politik, die man als 'die eigene Sache' in Anspruch nimmt, ist dieser wie der Sache, dem Gegenstand, nicht äußerlich, auf die sie sich zu beziehen meint, und rekonstruiert deren Objekt nicht einfach, sondern ist viel mehr als dies, nämlich eine kulturelle Erfindung, also auch mehr als ggf. auch nur bloße (Wieder )Entdeckung. Und es ist keine Frage des Geschlechts oder des Alters oder der Partei- oder Minderheitenzugehörigkeit diese Erfindung machen und formulieren zu können, und solange das nicht einfach anerkannt wird, und auch, dass es immer einer Formulierung bedarf, und dass das eben nicht jeder kann, weil die symbolische Form der Inkarnation bedarf, indem sie von diesem 'Zufall' nicht losgelöst werden kann, so lange wird alles dies im weißen Rauschen von Nachahmung und Illusion, einer Mixtur aus Terror und Spiel keine Identität finden, sondern sang- und klanglos vergehen.

Und das betrifft dann den Zusammenhang, der als das Ganze wenigstens vorerst dann eben durch seine kommunikative Reproduktion hindurch das Unwahre bleibt, bloßes Naturfaktum unterhalb des Menschlichen, auf der benennbaren Schicht des Lebens, wie sie seit Darwin durchaus richtig charakterisiert ist, wenn man nur bedenkt, dass das gänzlich ohne Folgen ist für den Menschen, der davon jetzt so wenig betroffen ist wie er jemals davon betroffen war, insofern ein kulturelles, rein symbolisches Konzept von Naturtatsachen gar nicht betroffen werden kann.

Nicht, dass die Überlegung, wie ein Wirtschaftssystem, das durch prinzipielle Instabilität charakterisiert ist, durch eine kompensatorische Maßnahme ausbalanciert werden soll, die den Ausschluss von der Vollbürgerschaft nicht zulässt, oder, sofern er durchgesetzt werden konnte von einer seinsvergessenen organisierten Bande identifizierbarer Personalgruppen, die ihre Einkommen auf diese Weise subventioniert sehen wollten angesichts 'enger werdender Verhältnisse' (ausgeschöpfte Arbeitsquellen), die nicht zuletzt auch dem massiven Populationsimport geschuldet waren, die sie selbst, wiederum zu ihrem Vorteil organisierten, sondern diese Exkommunikation aufhebt, auf diese Maßnahme reagiert, wie sich das auswirken muss, wenn die ausgeschlossene Teilpopulation als Vollbürger im Hinblick auf die Partizipationsregeln rehabilitiert wird, während die Systemdynamik diese Lösung (des Ausschlusses und der Deklassierung) aus bestimmten Gründen bevorzugte, nicht interessant wäre, also wie die unabweisbar werdende Neuverteilung der Ergebnisse der Arbeit aller dann aussehen müsste, welche Folgeprobleme diese Veränderung des Verteilungsmodus dann zeitigen müsste, welche wirklichen, auf das nunmehr identifizierte politische Ziel bezogenen 'Reformen' bzw. Neuordnungen dies zur Folge haben muss usw., wie 'die Wirtschaft diszipliniert werden muss, wenn man das durchsetzen will, welche Absprachen im EU-Raum und global durch welche anderen ersetzt werden müssten, indem die Globalisierung damit als politisches Ziel staatlichen Handelns, und nicht als Privatsache der internationalen Unternehmenspolitik verstanden und ergriffen wäre, welche Folge also die Rückeroberung der politischen Institutionen durch den als soziopolitische und soziokulturelle Funktion und Form verstandene Politik und ihre entsprechenden symbolischen Repräsentationen haben müssten, das alles sind Fragen, die zu beantworten man getrost der überlegenen Intelligenz derer überlassen kann, die sonst damit, dass sie die alles zu Staub zerlegenden Fragen stellen, zu erkennen geben, dass sie alle Antworten auf ihre Fragen selbst viel besser kennen als die, die, in der Meinung, sie seien eingeladen, versuchen, diese Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten.

Auch die Diskussion des Vorschlags unter dem Gesichtspunkt der Grundlegung einer partizipatorischen Ökonomie Parecon), die in den USA eine breite Basis hat, kann hier also zunächst nur angedeutet werden. Sie wäre indessen in jedem Fall mit dem pragmatischen Vorschlag problemlos kompatibel, wenn auch vielleicht nicht mit der ins Auge gefassten Beraterexperise oder – aber das gilt für den Vorschlag als solchen ohne jede Zutat auch, insofern ja auf die Kompensation von systeminternen Dynamismen und deren Folgen mit den Mitteln einer nicht ohne Weiteres mit den Systemmechanismen und -grundlagen verträglichen Maßnahme gerichtet ist, der schon dadurch auf Widerstand in der Politik stossen muss, und nicht erst angesichts des Problems, wie für das unter diesen Bedingungen und mit diesen Mitteln erstellte Segment des Bruttosozialprodukts ein Markt gefunden werden kann, auf dem es auf Dauer absetzbar ist, und woher die Einkommen kommen sollen, die es aufkaufen bzw. verbrauchen können, wenn man nicht davon ausgeht, das der größte Teil dieser Produktivität dann dem Markt entzogen wird, wie z. B. Rüstungsprodukte teilweise, oder Infrastrukturinvestionen usw., einmal abgesehen von den angesichts des Verhältnisses von 'Alltagsbgewußtsein' als Massenphänomen einerseits und dem Faktum einer auf Wissenschaft und Technik und Kommunikation beruhenden Zivilisation andererseits, das weit unterhalb des erforderlichen Niveaus zukunftsfähiger Organisation liegt, aber als Privatsache behandelt wird, wie alle bloßen 'Überzeugungen', eine gänzlich unangemessene Einstellung.

Und da alle die Antworten auf die gestellten Fragen auf der Hand liegen, ist es auch unhöflich sie selbst zu beantworten, so als reichte das Vermögen der Leser nicht dazu aus, sich diese Antworten selbst als auf der Hand liegende zu geben, da sie doch auf der Hand liegen, vorausgesetzt, man denkt weiter auf der Linie, in der sich einfach der Gedanke dann als symbolische Form weiterspinnt, wenn man sich nur der Gefangenschaft an der Schreibmaschine preisgibt, die die Voraussetzung seiner Materialisierung ist. Freiheit ist hier die, darauf ggf. zu verzichten, zumal angesichts der Aussichten auf die wertlose Belohnung, die die Verächtlichkeit bereit hält für den, der sich derart sinnlos opfert, so als legte man einem großen Boss seine Bewerbungsmappe vor, um eine 'geringfügige Beschäftigung' als Strichjunge, Gigolo oder Hure bzw. Begleitservice angeboten zu erhalten, und sich, weil man 'komisch guckt', auch noch anhören muss, dass das Beschäftigungen sind, die die Dienstleistungsgesellschaft längst modernisiert hat zu steuerpflichtigen, damit also zu ehrenwerten Beschäftigungen nobilitiert hat, so dass man ganz falsche, veraltete Wertvorstellungen mit diesen grundsoliden Beschäftigungen verbindet, die als Mangel an Qualifickation ausgelegt werden können (Kein Schreibfehler), so dass man am Ende den Job nicht einmal ANGEBOTEN erhält, aus Mangel an Qualifickation.

So gesehen kann man alle Einwände – vor allem die der wirtschaftlichen Unrealisierbarkeit - der Ausredenkultur überlassen, die als weißes Rauschen die Geschichte des Homo sapiens als das immergleiche Massenphänomen besonders urbanisierter Zivilisationen begleitet hat, die alle schließlich im Sand vergingen wie verlassene Termitenburgen.

Denn: Woraus aber das Entstehen ist den seienden Dingen, dahinein erfolgt auch ihr Vergehen nach der Notwendigkeit, denn sie schulden einander Strafe und Buße für ihre Vergehen gemäß der Ordnung der Zeit.

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Teil II.

Man hat den Leuten beigebracht zu Zweifeln. Aber man hat ihnen den Weg zu dem Einzigen, das gegen die Verzweiflung sichern könnte nicht gewiesen, zu dem, was man nicht lernen kann, und das ist das Wissen. So endet alles in Verzweiflung und einem Misstrauen, das am Ende auch das Wissen untergräbt bzw. seine Voraussetzungen, das Vertrauen in die Lehrer, die man braucht.

Die so genannte Linke ist an ihren Äußerungen zu den Hartz-IV-Gesetzen als eine unpolitische Fraktion der gewerkschaftlichen Einstellung gegenüber der Verfassungswirklichkeit des Landes zu erkennen, also an ihrer Unfähigkeit überhaupt noch politisch zu denken. Der Grad der Abhängigkeit dieser Haltungen von den propagandistischen Fabrikationen des vermeintlichen Gegners lässt sich an der vollständigen Ignoranz gegenüber den politischen Wirklichkeiten ersehen, indem sie gar nicht mehr bemerkt, wie die Strukturen der kodifizierten Herrschaftsform, die kryptototalitären und antidemokratisch-autoritären Haltungen ihrer Gegner ihnen einfach als vorgegebene Realität erscheinen, und indem sie diese mit dem Selbstverständnis selbst und gerade einer bürgerlichen Demokratie gar nicht zu vereinbarenden unartikulierten Praktiken einfach voraussetzt, die einfach umgesetzt werden aus dem Selbstverständnis totalitärer Subsysteme des 'freien' Wirtschaftens heraus, indem sie nach Möglichkeit sowohl auf die 'Klientel', auf 'Kunden', auf Beschäftigte und deren Mentalität übertragen werden und wo immer es geht, über die Grenzen der Organisationen, denen sie entspringen hinaus auf das gesamte soziale Leben ausgedehnt werden, auf eine schwer zu bemerkende kriechende Art und Weise, die der Aufmerksamkeit der davon befallenen Bewusstseinsverfassungen entgeht, weil sie in das Bewusstsein der vorweggenommenen 'Einstellungsvoraussetzungen' einwandert und die Strukturen des Selbst untergräbt in Richtung einer stets weiter gehenden Bereitschaft zur bedingungslosen Selbstprostitution, und sich nicht zuletzt in der läppischen juvenilen und infantilen Indolenz gegenüber dem vorrückenden Kontrollstaat niederschlägt und manifestiert.

Die chronische Unfähigkeit zur Konzentration und die leichte Ablenkbarkeit gegenüber Effekten wird von lustigen Soziologen, die sich nicht lächerlich genug anzubiedern vermögen, als neue Errungenschaft der Multitaskingfähigkeit gefeiert, so wie der mit der fortschreitenden Verwahrlosung sich verbreitende 'restringierte Code' einmal als Errungenschaft des Proletariats und seines Lebensgefühls als 'Subkultur' gewürdigt und gefeiert bzw. aus einer Unfähigkeit in eine Kompetenz umgedeutet worden ist, in einem fatalen Missverständnis einer Pädagogik der Verzweiflung an ihrem Objekt, weil das Karrieren sicherte.

Man erinnere sich an die Propagierung des Fortschritts in der Entwicklung des Sozialcharakters in Richtung des 'oralen Charakters', des 'neuen Charakters' usw. Das brachte 'Wissenschaftlern' Karrieren ein, und die beginnende Wirtschaftskrise in Form der schleichenden Akkumulation der Arbeitslosigkeit seit dem Beginn der siebziger Jahre nahm alles dies erinnerungslos mit und ließ das einfach verschwinden.

Die inzwischen zur fatalen Gewohnheit gewordene Anpassung der Terminologie und der 'Begrifflichkeit' an die jeweiligen 'gesellschaftlichen Fortschritte', von denen diese Wissenschaften meinen, sie müssten ihn durch ständige Paradigmenwechsel nachahmen, also durch eine laufende Anpassung, lässt nicht nur in im Bereich der Soziologie am Ende jede Vergleichbarkeit selbst aufeinander folgender Dekaden zu einer Unmöglichkeit werden, sondern greift auf alle zeitlich gerichteten Untersuchungen und Wissensformen über, und erfassen Politik, Geschichtswissenschaft und, angesichts eines ständigen theoretischen Opportunismus, der noch vermehrt wird durch die planlose und wahllose Theorienkombinatorik, die als Ausweis einer besonderen, sozusagen innerwissenschaftlichen Interdisziplinarität und Kompetenz gilt, in der Tat aber zur Abscheidung eines unerträglichen verbalen Stuhls führt, zur offenkundigen Scharlatanerie, und zur Lächerlichkeit.

Die Folge, dass sich weder die Wissenschaftler innerhalb ihrer Disziplinen noch miteinander verständigen können, es sei denn um den Preis eines elenden terminologischen Opportunismus, der irgendwie alles gelten lässt, und im Großen und Ganzen nur der Abschirmung nach Außen dient, der Abwehr von Zweifeln an der Kompetenz der Experten, ist ebenso unausweichlich wie die Tatsache, das sich auch zwei aufeinander folgende Generationen von Wissenschaftlern, die aus Universitäten hervorgehen, nicht mehr miteinander verständigen könnten, wenn sie das überhaupt wollten, alles angesichts unablässiger Paradigmenwechsel, ein Ausdruck, der nichts anderes bezeichnet als den Übergang von Wissenschaft in verbale Mode und modischen Hobbyismus, mit der Tendenz zur käuflichen Junk-Science und beflissenen Bedienung von organisierten Interessen, die über die Finanzmittel verfügen, die sich 'wissenschaftlicher Nachwuchs' mit allen Mitteln eines an Verzweiflung grenzenden Einfallsreichtums und bedenkenloser Kreativität zu sichern versucht. Der Bedenkenlosigkeit folgt die Beflissenheit, der die Verfügbarkeit und die Zulieferungsbereitschaft folgen.

In der Politik ist der Indikator für den Zusammenbruch der Fähigkeit zum politischen Denken erkennbar, wie in anderen Bereichen auch, an der Art der Kontroversen, die sich durchweg im Bereich quantitativer Debatten abspielen, also hier darüber geführt werden, ob Harz-IV nun zu hohe oder zu niedrige 'Sätze' hat, ob der Abstand zum Lohn der geringfügig oder Teilzeitbeschäftigten mit oder ohne die Abgaben und Zuschüsse ausreicht usw. Was hier grundsätzlich vor sich geht, geht in diesem Gefasel unter, in dem sich die Linke bereits als politikfähig erweist in dem Sinne, in dem ihre Gegner davon reden, indem sie sich darauf konzentriert, gewissermaßen ständig ihre Bewerbungsmappe mit den Unterlagen vorzuzeigen, die den Nachweis enthalten, dass sie für den bald frei werdenden Betriebsratsposten qualifiziert ist, im Rahmen der verhandelbaren Mitbestimmngsregelungen, die dann in den Koalitionsvertrag eingehen werden.

Die Erosion des politischen Denkens ist also nicht nur ein sozialdemokratisches Syndrom, also bei den Parteien virulent, die es am dringendsten benötigten, während ihre politischen Gegner politisches Denken gar nicht benötigen, sondern einfach die Logik ihrer innerunternehmerischen feudalen Weltbetrachtung praktizieren, wenn auch mit der gebotenen Zurückhaltung hinter dem Paravent der formalen Demokratie. Alternativ attraktiv ist der Kopf in erster Linie dann, wenn er gegelt und auffällig gefärbt ist, und mit einem schnittigen stylischen Haarschnitt aufzuwarten hat. Das reicht sogar schon zu einem Mandat für die Stellvertretung des Parlamentspräsidenten.

Man hat offenbar noch gar nicht bemerkt, dass Institutionen Kontinuitäten zu stabilisieren haben, so dass ihr Einsatz zur ständigen Variation fatal werden muss, da sie die spezifischen Funktionen von Institutionen vereitelt, indem sie selbst betreiben wogegen sie erfunden wurden. Eine Wissenschaft, die sich ständig mit dem Erscheinungsbild, dem Oberflächenbild ihres Gegenstands wandelt und ihre Terminologie, ihre Methoden, ihre Auffassung davon, was ein Faktum ist manipuliert, bzw. diese Wandlung eigentlich selbst dauernd erfindet, degeneriert, wo sie nicht an den Gegebenheiten der Materie gegenkontrolliert wird, zur Geschichtenerzählerei, zu miserabler Literatur von Schriftstellern mit dem ästhetischen Vermögen, wie man es der Lyrik von Polizeiprotokollen und Gesetzestexten kennt, aber sie bietet keine Orientierung mehr.

Harry Potter und die Theorie der Gesellschaft liegen dann auf einer Ebene und die Differenz betrifft dann nur noch die Vorlieben der Leserschaft. Der eine liest zur Entspannung eben lieber Schundromane, der andere liebt etwas 'Ernsteres', weil er auf 'Bildung' hält, einen fiktiven Sozialstatus, eine Selektivität, die lächerlich wird mit der allgemeinen Nivellierung, die das Problem der sozialen Hierarchien auf ihre Weise erledigt, von der einen Seite, während das Ressentiment der praktisch Bildbaren das von der anderen besorgt. Eine ständig umgeschriebene Geschichte ist am Ende nur noch beliebige Erfindung, Fiktion, und verliert ihren Sinn, indem sie ins Beliebige zerläuft.

Alles wird zur Science Fiction, und bezieht sich so gut auf die Vergangenheit wie die Zukunft. Paradigmen, die ständig, aufgrund von Entscheidung obendrein, nach politischen Opportunitätsgesichtspunkten, im Zuge von 'Reformen' mal wieder 'gewechselt' werden, sind endlich nur noch Moden und dann nur noch Accessoirs hemdsärmeliger Praktiker, die die Nebenfolgen ihrer kurzsichtigen Eingriffe in hochkomplexe Gefüge gar nicht mehr kontrollieren können, ein Faktum, das angesichts der öffentlichen Selbstdarstellung der politischen Repräsentanten und ihrer sprachlichen Form keines weiteren Beweises bedarf, denn die symbolische Form ist die Darstellung der Kompetenz, freilich eine, die angesichts ihres Ausagierens ohne Zuschauer wiederum keinem Urteil ausgesetzt ist und deshalb durchgeht, während die Herren des Machtapparats 'Denken' gar nicht brauchen und nicht können müssen, da sie die von ihnen selbst herbeigeführten Zusammenbrüche und Dekompensationen, die Folgen der Akkumulation ihrer Fehlkalkulationen einfach aus dem ihnen gehörenden Selbstbedienungsladen ausgleichen können, sofern sie nur dafür sorgen, dass sie genügend Leute genügend bei Laune halten, die ihnen als Saloonschläger dienen, indem sie die Stadt bedrohen helfen.

Derart untergräbt das Bildungssystem seine eigenen Voraussetzungen und folgt der gewaltsamen sozialen Nivellierung in das Halbdunkel der unbegrifflichen Assoziativität, die sich mit der Wahrnehmung und dem Erleben der aufeinander folgenden Jetztpunkte begnügen kann und damit glücklich werden zu können meint. Die Verbreitung der Inkarnationen der Verfehlung des Menschen sind zwar allgegenwärtige Alltagsnormalität, aber man darf dazu keine Miene verziehen, denn alle diese Verkörperungen all dieser verfehlten Lebenskonzepte haben ein Anspruch auf die Menschenrechte. Und in der Tat kann man nicht zustimmen sie für sie mit zu verteidigen.

Im Kampf auf Leben und Tod um Anerkennung ist es die Sache des Knechts, klug zu sein. Er ist es, der denken können muss, um sich der Realität zu versichern, denn der Herr kann seine Fehler von anderen ausbaden lassen, indem er sie auf sie abwälzt. Eben dies meinte der Satz: Arbeit macht frei. Die Bequemlichkeit einer Opposition, die sich als Opportunität für einen bestimmten Typ von institutionellen Karrieren anbietet, hat dies alles längst vergessen. Es zu wissen, müsste ihr die Natur ihrer Aufgabe klar machen, und die Beweislast, die man damit auf sich nimmt.

Ihre Einwände ähneln bereits dem Betteln nach dem Angebot der Einbeziehung in die Regierung, die das Denken nicht erlaubt und per Erziehung abschafft, auch und gerade mittels der Erziehungsinstitutionen, in denen die Karrieristen schon dafür sorgen, dass jede Gefahr rechtzeitig herausgemobbt wird, bevor sie sich als Gefährdung der Kompetenzen herausstellen kann. Evolution kann also, zumal als soziale, auch negative Spezialisierungen generieren, wenn das zunächst zweckmäßig erscheint, ohne dass dies mit dem 'technischen Fortschritt' kollidiert.

Wenn wir noch einmal zu dem Beispiel des pharaonischen Haushalts zurückkehren, dann darum, weil es deutlich machen kann, wie sich die Vorstellung eines Staatswesens aus dem Problem der Haushaltsverwaltung ergeben konnte, den die Griechen Oikos nannten, der das Problem zu lösen hatte, das erwirtschaftete Gesamtprodukt zunächst einzusammeln und zu registrieren, um es dann auf einem Wege zu verteilen, der die Erneuerung des Produktionszyklus einleitete und ermöglichte, indem er das vorhandene Produkt auf die verschiedenen Teilaufgaben verteilte, indem er Teile davon den einzelnen Aufgaben und den daran Beteiligten zuwies, vom Hausherrn, über die unmittelbaren Familienmitglieder, die Knechte, die Sklaven, bis zum Vieh und den Produktionsmitteln und Arbeitsmaterialien, Saatgut, Arbeitswerkzeuge, die Gebäude usw. Solange diese Hauswirtschaft noch übersichtlich genug war, also eine bestimmte Größe nicht überschritt, war auf diese Weise im Rahmen einer hierarchischen Struktur allen Beteiligten mit ihrer Funktion auch ein Teil des jeweils erwirtschafteten Gesamtprodukts zugewiesen und sicherte ihr weiteres Dasein.

Wenn man sich mit den 'Herrschaftsstrukturen', der 'Hierarchie', den unterschiedlichen Formen der Zuteilung, dem jeweiligen Anteil und den bereits späten Ausbildungen sekundär objektiver Zweckmäßigkeiten einzelner Segmente des Oikos befasst und sich in diese versenkt, dann gerät leicht aus dem Blick, dass die Zuteilungen des Teils am erwirtschafteten Produkt bzw. dem Überschuss zunächst durchaus funktionalen Gesichtspunkten folgen musste, die sich erst später, mit der extensiven Expansion des Oikos bis hin zu einem Kollektiv vom Format etwa der 'Gesellschaft' Ägyptens mehr und mehr verselbständigten, so dass dann eine Priesterschaft sich mehr oder weniger Selbständigkeit und einen größeren Anteil am Gesamtprodukt sichern konnte, der Pharaonische Familienhaushalt eine Unterabteilung werden konnte, die eine Eigendynamik entfaltete und ein sich mehr und mehr im Verhältnis zum Gemeinwesens sich verselbständigendes Selbstbewusstsein, einhergehend mit einer zunehmend größer werdenden Distanz zu dem 'Rest', der Masse der Bevölkerung, aber es bleibt auch hier, wenn man die Funktionalität betrachtet, die Funktion dessen recht deutlich sichtbar, die die Entfaltung von 'Luxus' für die Verteilung des Gesamtprodukts und die Entstehung von Tätigkeiten hatte, in denen eine angesichts des wachsenden Produkts wachsende Bevölkerung in Bereichen außerhalb der unmittelbar landwirtschaftlichen Produktion unterbringen konnte, und so einer Kultur die Entstehungsbedingungen schuf, in der alle an ihr Beteiligten an jeweils unterschiedlichen Positionen dennoch zugleich ihr Dasein entfalten konnten und diesem einen in der Einheit der Kultur aufgehobenen individuellen Sinn zu geben imstande waren. Der vom Ressentiment trübe Blick des Neides und der rachsüchtigen Wut verändert den Sinn des symbolischen Gefüges, indem er ihn entlang der chronischen affektiven Störung ins Unverständliche verzerrt.

Die Tätigkeiten wurden für alle aus unterschiedlichen Perspektiven in der Einheit des Sinns integriert, dessen Symbol die Pyramide wurde, für deren Bau unter anderem das Mehrprodukt ausgegeben werden konnte, indem es zugleich einen Verteilungsmodus schuf, der die unmittelbaren Lebensbedürfnisse befriedigte und der Population die Grundlagen für die eigenartige Kreativität erhielt und reproduzierte, deren kollektive Form wir als 'die ägyptische Kultur' vor Augen haben. Die Kultur, als Firmament des Sinns des Daseins aller hatte die Verankerung ihrer Kuppel auf den Berührungspunkten einer von einem Fluss durchzogenen Ebene wie die Darstellung der Himmelsgöttin Nut, deren nackter, schlanker Leib mit den Fußspitzen auf einem Ende eines durch ihren Körper gebildeten Halbkreises auf dieser Ebene aufsetzten, während ihre Fingerspitzen auf der um einhundertachtzig Grad davon entfernten anderen Seite die Ebene berührten, auf der die materielle Produktion vor sich ging.

Das ist jenseits der touristischen Sensationsbetrachtung das Bild der Integration einer Population in der Einheit einer Kultur, die noch immer die Spuren des Grundverständnisses trägt, das einer als Haushalt organisierten, von einem Familienvorstand repräsentierten Kollektivs entsprungen verstanden werden kann, wie es sich ergibt, wenn man sich die in den Sensationsmeldungen und den als touristische Attraktionen zurechtgemachten Aufbereitungen der Geschichte Ägyptens verdeckten funktionalen Abkünftigkeiten vor Augen führt, die dazu genötigt haben, die Form mangels anderer Möglichkeiten trotz und angesichts der mit der extensiven Ausdehnung des überschaubaren Haushalts verbundenen Verselbständigungen und ihrer (asozialen) Folgen selbst dann zu stabilisieren und dieser Stabilisierung den Vorrang zuzuordnen, als die Form mehr und mehr überdehnt werden musste, um der Aufgabe noch gerecht werden zu können, die geordnete Reproduktion des Kollektivs und der kulturellen Kontinuität, die das Selbstverständnis und den Lebenssinn zu sichern hatten, zu gewährleisten auch angesichts der Wucherungen zunehmend sich verselbständigender sekundärer objektiver Zweckmäßigkeiten und der Verselbständigung von eigenmächtigen Zweckbestimmungen und selbstbewussten Sinngebungen sich mehr und mehr verselbständigender Subsysteme, die ihr kollektives Selbstbewusstsein aus den Grundlagen von sich anhäufenden Lebenserfahrungen beziehen und anhäufen konnten, die durch ein kastenähnlich geschlossenes Berufssystem in der Generationenkette ihre zeitliche Tiefe gewann und bewahrte indem sie das dazu passende Gedächtnis schuf, das in der Weitergabe der sich bildenden Tradition deren Substanz ausmachte.

Zugleich entwickelte die Kultur als Ganze und in Teilen ein durch die kulturell intensive Beschäftigung mit dem Tod eine scheinbar der Vergangenheit zugewandten Blickrichtung, ein Verhältnis zu einer Zukunft, die zugleich die Grenzen der eigenen Kultur in sich reflektierte und transzendierte indem sie sich durch die Ausbildung eines Bewusstseins der Transzendenz zugleich eine allerdings nicht ganz bewusst werdende, sich im Selbstbewusstsein und dem Totenkult vergegenständlichte Beziehung zu einer ihr nicht unmittelbaren Zukunft, der sie sich mitzuteilen wünschte, eine kollektive Tätigkeit, in der sie, nachdem sie um ein Haar gescheitert wäre an der Barbarei, triumphierte, indem sie das Jenseits und die Götter erreichte, die sie zugleich als transzendent und damit gegenwärtig und wenn auch nur durch das Tor des Todes erreichbar, und als zwar immanent, aber angesichts der Temporalität unerreichbar, oder nur durch den Totenkult erreichbar vor Augen hatte, auf den sich damit die gesamte Anstrengung und der kollektive und individuelle Daseinssinn des Kollektivs richten konnte, das damit zugleich diejenige Integration aufrecht erhalten konnte, die mit der zyklischen Reproduktion des kollektiven Lebens die Verteilung des erwirtschafteten Produkts und die sozialen Ordnungen garantieren konnte. Die Kultur Ägyptens hat mit diesem Projekt, in dem zugleich die Ursprünge der Geschichtsphilosophie auftauchen, die die Transzendenz in die Temporalität zu verlagern begann, ein Konzept, mit dem das Christentum dann kollidieren musste, weil es mit dem in der ägyptischen Kultur einzigartig synthetisierten Widerspruch von Transzendenz und Temporalität nicht fertig werden konnte angesichts der Versuchs, dasselbe funktionale Projekt mittels eines anderen Lösungsschemas zu bewältigen, das sich auflösen musste, angesichts des Übergewichts der Temporalität,anders gesagt, der Überlastung der Zukunft als Dimension der kurz- oder wenigstens mittelfristigen Einlösung sehr viel weitergehend individualisierter Erwartungen.

Die Griechen hatten das noch reflektiert. Ihre wieder anders geartete 'tragische Weltsicht', die exakt dasjenige Element in das Selbstbewusstsein der Kultur, in die kulturelle Selbstreflexion brachte, das die christliche Wende vermutlich erst erzwang, hatte die Hoffnung in der Büchse der Pandora eingeschlossen gelassen, jedenfalls in der entschlossen tragischen Variante des Mythos, der mit dem Prometheusmythos derart verklammert war, dass der diebische Feuerbringer (der Technologe), den Zeus für den Diebstahl und die Beschenkung des von ihm gehassten Menschengeschlechts mit dem Diebesgut des dem Hephaistos gestohlenen Feuers damit bestrafen ließ, dass er ihn von Kratos und Bia an den Kaukasus schmieden ließ, wo ihm ein Adler täglich die nachwachsende Leber fraß (Was zum Teufel soll das alles bedeuten, etwa in der Terminologie modernen 'therapeutischen Selbstbewußtseins' und Kompetenzgefühls?).

Dem sich in der Zeit des Hellenismus bis zum Beginn der Ära der Vorherrschaft Roms ausbildendenden Lebensgefühl wurde das unerträglich, aber es fand auch nicht zurück zu der Synthese Ägyptens, vermutlich angesichts des nicht länger wie der Ägyptens letztlich als geschlossen erlebten Raums der neuen Großreiche, aber auch angesichts der sich bildenden Vermischung aller kulturellen Traditionen und deren konfligierenden Sinnzusammenhänge, deren Synthese mit einer unbeschreiblichen Anstrengung versucht wurde, aber an einem Mangel von Kohärenz des Materials, das konfligierende Grundmuster miteinander in Übereinstimmung zu bringen versuchen musste, unvermeidlich scheitern musste, ungeachtet aller Genialität der Interpretation, die endlich in einer autoritären Lösung auf dem Hintergrund eines nicht mehr auszubalancierenden Machtschemas weniger gelöst wurde als erzwungen, und eine Lösung bestenfalls in dem Sinne war, in dem Alexander, der mithin als das Paradigma, das personifizierte Urbild des Verlierers gelten muss, in kultureller Hinsicht, das als Palimpsest hinter der stark von dem Basiliskenblick der Macht verzerrten, zum Kosmokrator umgedeuteten und aus der Welt gedrängten Zimmermann aus Galiläas als das vermeintlich erfolgreichere und dauerhaftere sein fatales Erbe antrat, und sich sicher fühlen zu können glaubte durch die Anlehnung an die Macht und durch eine Kooperationsbereitschaft, die entschädigt wurde durch deren Mäzenatentum, das Mäzenatentum der sich auf der Grundlage des römischen Machtwahns reorganisierenden Gewalt, die die Welt überzog.

Es retirierte auf die Hoffnung, die der unbarmherzig sich der Realität des Daseins konfrontierende Blick der Griechen als das schlimmste aller verfluchten Göttergeschenke wohlweislich in der Büchse der Pandora eingeschlossen ließ, und nahm damit auch die Temporalität, aber in einer Form in Anspruch, die eine langfristig sich unvermeidlich bemerkbar machende Überlastung der Zukunft nach sich ziehen musste, die endlich modern im Scheitern der letzten Nachfolger der Lösungsversuche auslaufen musste, die die Idee des wissenschaftlichen Fortschritts und endlich so gut in der Eroberung Amerikas, dem christlich-industriellen Kapitalismus so gut wie in den kommunistischen Projektionen, die das nur umformulierten, scheiterten, vorerst, zur allgemeinen Belehrung über den über Jahrtausende propagierten und höchstautoritativ konservierten Fehler. Der 'Fehler' ist, als der des symbolischen Systems, allerdings nur eine Rationalisierung der korrupten Grundlagen des Daseins, aus denen er wie eine giftige Sumpfblüte hervor wuchs, um endlich von oben her alles zu kontaminieren. Die Anschmiedung des Prometheus durch Zeus war vergeblich. Der Dieb wusste die Zukunft des Göttergeschlechts und kam wieder frei. Den Sturz des Zeus hat das nicht verhindert. Aber dem tragischen Bewusstsein der Griechen war das ohnehin bewusst, und es hat dies akzeptiert und aus der Akzeptanz zog es sich selbst wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf der affektiven Untergründe des Daseins in einem einzigartigen heroischen Akt, der diese Realitätssicht zu verbinden mit dem Verzicht auf die Expansion in der Form des technologischen Imperialismus. Der Mythos bzw. seine Reflexion im Bewusstsein des 'Weisen' ist ja klüger als die Götter. Der Verzicht war hier offensichtlich. Aber die Götter hatten bereits den Dionysos aufnehmen müssen.

Das lieferte die Grundlage für den Übergang von dem sich schon in Ägypten anbahnenden, mit der Lösung Ägyptens in einer vorsichtigen Balance verträglichen Monotheismus, dessen Übernahme durch eine wiederum ganz anders ausgerichtete, auf die Zukunft bezogene Theokratie von Nomaden, denen sich Zukunft im Sinne einer Wanderung, mit der sich die Vorstellung einer zukünftigen Aneignung und Unterwerfung des Fremden verband, darstellte, die sich mit dem Mythos des sterbenden und wieder auferstehenden Gottes amalgamierte, einer uralten, mit dem Jahreszyklus verbundenen Volksreligion, die niemals ganz verschwand und so gut wie allen Kulturen wenigstens als deren Untergrund eigentümlichen Vorstellung eigen ist, und sich mit der von diesem Gott aus der Büchse der Pandora befreiten Hoffnung zu einer die hebräische Geschichtsphilosophie überbietenden, jedenfalls mehr mit den Mentalitäten der Populationen vereinbarbaren Lösung des Problems der Verschiebung von Problemen der Gegenwart in die Zukunft synthetisierte, die das Christentum ist.

Dass die ägyptische Nut, die Himmelsgöttin, unter dem Eindruck des 'symbolischen Fortschritts' zur Nutte wird, entspricht einer Selbsteinsicht im Gewand der Projektion auf das depontenzierte und entwertete Andere, wie die Entwertung der Preis aller Fortschritte ist, seine Kehrseite und die aller Paradigmenwechsel, indem richtig das die Welt symbolisch überformende Firmament als Prostituierte der organisierten Gewalt, von der sie nunmehr unterhalten wird, sich erkennt, wenn auch am entwerteten Vorgängermodell, das in dieser Form einer Selbstreflexion als minderwertig erscheint, als kollektive Dummheit von gestern, die man hinter sich gelassen hat, während die Gegenwart aus dieser Perspektive von Oben her als bloße 'Materie' gegenüber der symbolischen Form entwertet wird, worin man die Gaia nicht mehr wiedererkennt, die dem verlogenen Gegenbild der Maria immaculata gegenübergestellt wird, in der als dem selbstgefertigten Zerrspiegel die von ihrer Beziehung zu ihrem Vergewaltiger gereinigte symbolische Form sich selbst betrachtet sehen möchte.

Im Gegensatz dazu ist der Islam statisch in seiner Kulturkonzeption. Sie verzichtet – es sei denn in der grobsinnlichen Form, in der sich das Zerrbild des perhorreszierten Gottes des Weins wiedererkennen lässt – auf die Ausdrücklichkeit der Transzendenz und damit dennoch zugleich auf eine hochsymbolisch belastete Bedeutung der Zukunft, und hält damit eher eine Offenheit gegenüber einem Sein aufrecht, das keiner grundsätzlichen Zukunftserwartung ausgesetzt ist oder nicht genetisch, nicht als Werden gedacht wird, und diese damit nicht in derselben Weise belastet wie die hebräische und die christliche Vorstellung bzw. die von ihr ins Innerweltliche umgeleiteten Immanenzlösungen.

Dennoch ist in allen diesen Religionen, deren letzte die technologische ist, die Regression, das Zurücksinken hinter den heroischen Augenblick, der dem Unerträglichen selbstbewusst ins Gesicht, das der Gorgo blickt, im Spiegel einer Reflexion, die vor der Versteinerung bewahrt, eigentümlich. Sie alle sind Manifestationen des Versagens angesichts des den Grundlagen des Bewusstseins, das sie erzeugen, indem sie es auf dem ihnen möglichen, durch sie vorgegebenen Niveau stabilisieren, Unerträglichen. Dessen neueste Gestalt ist die Verkündigung der Endes des Subjekts, oder die Erklärung ist, es sei schon immer nur eine Schimäre gewesen, eine Generalselbstabsolution von dem verleugneten selbstgewählten jämmerlichen Scheitern, dessen bewusste Gegenwart in der Verleugnung verschwinden, getilgt werden soll.

Man kann in diesem von Nebel verhangenen labyrinthischen System von Wegen und Formen immerhin erkennen, wie das Ineinander von kaum mehr sich in den Überformungen sich noch abzeichnenden Grundlagen des Daseins der sich in 'Hochkulturen' findenden Gattung des Homo sapiens und die daraus resultierenden Lebensgefühle sich mit den Eigenwilligkeiten der sich langsam herausbildenden Subsysteme, Organisationsformen und Institutionen, den aus unterschiedlichen Erfahrungsgrundlagen der Tätigkeiten und Beschäftigungen resultierenden Einstellungen sich auf die verschiedenste Weise mischen zu ganz unterschiedlichen Legierungen und Erzadern, die eine Weile die kulturellen Massive durchziehen bis sie irgendwo zutage treten, die Aufmerksamkeit eines Bewusstseins an sich ziehen um sich zu dieser oder jener Verwendung und Umformung zu dieser oder jener symbolischen Form anzubieten und in dieser oder jener Art und Weise in eine Artefakt- und Objektwelt überzugehen, aus der der Blick des Bewusstseins, das sie hergestellt hat, der sich in ihnen erkennt, sich wiederum ein verändertes Bild seiner selbst abzuleiten vermag, als Ursprung des Objekts oder Artefakts wie des Blicks, der darauf fällt, um sich darin wiederzuerkennen als der eines Subjekts, indem er quasi zurückgeworfen wird, reflektiert wird auf seinen eigenen Ursprung, im 'Augenblick' der Geburt des Selbst.

Der intellektuelle Schwachsinn, der voller Weisheit vom Ende des Subjekts redet, ist nichts als die Ratifizierung der Verzweiflung des getrübten Sehvermögens an der vermeintlich undurchdringlichen Opazität der von ihm selbst geschaffenen und symbolisch strukturierten Welt, die Feier der Resignation als Erkenntnisgewinn der vermeintlich neuesten Einsicht, Kapitulation und Ratifizierung des sich mitteilenden, einer Deutung bedürftigen Versagens angesichts der Allgegenwart der zum anstrengungslosen Einsichtsgewinn verlockenden Verführung so gut der Erfolgswelt der vita activa wie der Freizeitwelt.

Betrachtet man ein gesellschaftliches Gefüge als einen großen Haushalt – das wird ja immer noch so gehandhabt – dann ist die Idee einer Beschäftigungsgesellschaft, die den Folgen systemimmanenter Dynamik aufgrund der Eigenart des Wirtschaftssystems kompensieren soll, unter den oben schon genannten Bedingungen noch einmal ins Auge zu fassen: Die Ausgegrenzten – und hier muss man zunächst einmal den bloßen Sachverhalt als solchen anerkennen – müssen als solche erkannt werden, und ihre Ausgrenzung muss der internen Dynamik der Wirtschaftsform selbst zugerechnet werden. Erst derart ist der politische Handlungsbedarf als solcher überhaupt sichtbar zu machen, der nicht einfach in ihrer Beschäftigung besteht, sondern in ihrer Reintegration in die Arbeitsgesellschaft in der Form der Ermöglichung ihrer Partizipation zu den Konditionen, die prinzipiell allen Partizipanten gewährt wird. Das entspräche ihrer Reintergation und Rehabilitation als Vollbürger. Damit ist ein klar konturierter Zusammenhang von Partizipation, Bürgerschaft und Arbeitsgesellschaft benannt, der zugleich den politischen Sinn der Beschäftigungsgesellschaft klarstellt, indem er das Menschenrecht auf Arbeit bzw. auf eine Partizipation einfordert, die unabdingbar die mittels Arbeitsmöglichkeiten ist unter den Bedingungen der Trennung von Arbeitsmitteln, Arbeitsgegenständen und Arbeitskraft als gesellschaftlichem Normalzustand in postmodernen industriellen Gefügen. Diesen Zusammenhang von Beschäftigung, Recht auf Arbeit, Recht auf Vollbürgerschaft, verstanden als Partizipation an der Arbeitsgesellschaft, also zwischen Politik im Namen des Ganzen und für das Ganze, und der Einrichtung einer staatlichen Beschäftigungsgesellschaft, die die in Dekaden auflaufenden Folgen der immanenten Dynamik des Wirtschaftssystems auffängt und korrigiert ist dann natürlich unterbietbar, aber sie ist nur unterbietbar, und man wird andere vorgeschlagene Lösungen dann an diesem Modell zu messen haben.

Es mag sein, dass das noch einer gewissen Erläuterung bedarf. Die Reintegration der Ausgeschlossenen kann nicht anders denkbar sein, als dass sie in den gewöhnlichen Beschäftigungsverhältnissen stehen, die ihnen ein unabhängiges Leben auf einem angemessenen Niveau ermöglichen, gemäß den Standards der erreichten Produktivitätsniveaus. Und man muss dabei selbstverständlich davon ausgehen, dass der Missbrauch der Politik zu einer Legalisierung der allgemeinen Erosion der Partizipationsbedingungen der Arbeitskräfte nicht einfach das vermeintlich selbstverständliche Ausgangsniveau für die Diskussion darüber dient, sondern die allgemeine, politisch unterstützte Erwartung, dass ein Mensch, der seine Arbeitskraft anbietet, davon existieren kann, dass er sie verkauft, was mithin einen Mindeststandard für Beschäftigungsverhältnisse setzt. Das setzt zunächst nichts voraus, als dass man die Grundlagen der Modellvorstellung versteht, die im Folgenden besprochen werden soll, um die Schwierigkeiten sichtbar zu machen, die sich mit der politischen Maßnahme einer staatlichen Beschäftigungsgesellschaft verbinden können. Die Beschäftigungsgesellschaft sieht also die Reintegration der durch die Folgen der inneren Dynamik des Wirtschaftssystems bewirkten Massenausschliessung von immer mehr Menschen aus der Partizipation an der Arbeitsgesellschaft unter den Bedingungen der systematischen Trennung von Arbeitsmitteln und -gegenständen einerseits, und Arbeitskraft andererseits derart vor, dass, im Modell, alle Menschen eine Beschäftigung haben, sofern sie nicht ihrerseits darauf verzichten, etwa indem ein Familieneinkommen von einer Person erarbeitet wird, der andere erwachsene Partner also darauf verzichtet, selbst ebenfalls ein Einkommen beziehen zu wollen. Angesichts der inzwischen gewöhnlich gewordenen 'Vorstellungen' ist es für die hier zu besprechenden Zusammenhänge indessen einfacher, davon auszugehen, dass alle Arbeitsfähigen auch arbeiten.

Es wird gleich klar werden, was damit bezweckt ist. Die Arbeitsverhältnisse sind regulär und erstellen einen mehr oder weniger großen Teil eines dann nicht nur nominell gewachsenen Bruttosozialprodukts. Das entspricht zunächst auf der Einkommensseite einer um den Teil dieser Einkommen gewachsenen Nachfrage nach Gütern auf dem durch das Modell definierten Markt. Auf der anderen Seite entspricht es den Gütern, die auf diesem Markt auftreten und nachgefragt werden können. Nun ist aber die Wirtschaftsform doch derart definiert, dass im Wesentlichen alles, was einen potentiellen Markt haben wird, auch produziert werden und angeboten werden wird, unter der Voraussetzung, dass es den Kapitalreturn und die Gewinnerwartungen befriedigt. Also wäre nach dieser 'Logik' eigentlich zu erwarten, dass eine staatliche Beschäftigungsgesellschaft überflüssig sein müsste, weil der Markt das selbst regelt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall, denn sonst hätte man es nicht mit einer Lage zu tun, die mehr und mehr Menschen von der Partizipation ausschließt und das zugleich politisch legitimiert, was wiederum zweierlei Sachverhalte sind, denn das Eine ist der systembedingte Ausschluss, und das andere ist die mehr oder weniger gewaltsame Legitimation einerseits, und die politische Konsolidierung dieser Systemresultate andererseits.

Warum aber ist eigentlich nicht der Fall, was zu erwarten wäre, wenn man bedenkt, was dieses Potential an Arbeitskräften an gesellschaftlichem Produkt herstellen könnte, und dass dies nicht nur die Lebenschancen der Ausgeschlossenen und ihren faktischen politischen Status als Bürger ohne Bürgerrecht beträfe, sondern das gesellschaftliche Gesamtprodukt vermehren müsste, und zwar um desto mehr, je mehr Ausgeschlossene es faktisch gibt?

Betrachten wir die Sache von der Seite der Beschäftigungsgesellschaft aus. Sie müsste zunächst die Finanzmittel aufbringen, die die Einkommen vorfinanzieren, die die Beschäftigten beziehen. Aber das ist bereits eine Folgeaufgabe. Zunächst sind die Finanzmittel notwendig, die dazu eingesetzt werden müssen, zumal in einer Formation, die unter Bedingungen eines Verhältnisses von Arbeitskraft einerseits und Arbeitsmitteln bzw. -gegenständen steht, die sich betriebswirtschaftlich in der eigentümlichen Form darstellen, die das haben muss vom Standpunkt der Investition aus, die getätigt werden muss, damit eine Unternehmung anlaufen kann. Das wird gewöhnlich dann ja so dargestellt, dass darauf hingewiesen wird, dass etwa, um eine Beispiel zu nennen, die Einrichtung eines Arbeitsplatzes eine Million (Euro) kostet. In der politischen Ökonomie nennt man dieses Verhältnis die 'organische Zusammensetzung des Kapitals', als das vom Stand der 'Industrialisierung' abhängige Verhältnis von 'variablem' und 'konstantem' Kapital. Was immer man an den Bezeichnungen auszusetzen haben kann, der Sachverhalt wird in der entsprechenden betriebswirtschaftlichen Formulierung auch nicht anders gemeint und erkannt, wenn auch unter einem anderen Blickwinkel. Das Problem, das daraus entsteht, wird sichtbar, wenn man die betriebswirtschaftliche Perspektive zu der der Politik macht, indem man sie auf den Staat und Gesellschaft überträgt. Aber eben das soll hier versucht werden, damit sichtbar werden kann, welche Probleme eine Beschäftigungsgesellschaft aufwirft. Denn es ist wenigstens in der Reichweite eines Produktionszyklus, sagen wir einem Geschäftsjahr zu bestimmen, wie hoch der Kapitalbedarf für eine Investition sein müsste, der sagen wir vier oder fünf Millionen Menschen in ordentliche Beschäftigungsverhältnisse bringt, wie das oben erläutert wurde. Diese Finanzmittel sind zunächst zu beschaffen, unter den gegebenen Umständen auf dem Finanzmarkt. Das erfordert eine Kapitalaufnahme, eine Kreditaufnahme, die an die üblichen Bedingungen geknüpft ist, Zinsen, Aufschläge für die Risikoeinschätzung etc. Nehmen wir an, dieses Problem erweise sich als lösbar, dann ist das mit Sicherheit abhängig von den Erwartungen, die an das nun zu erstellende Produkt geknüpft sind, seiner Absetzbarkeit auf dem Markt, ob das nun der Binnenmarkt oder der Exportmarkt ist. In jedem Fall ist davon auszugehen, dass das erstellte Produkt nicht einfach von den Einkommen aufgekauft derjenigen aufgekauft werden kann, die es erstellen, auf dem Umweg über mehr oder weniger verwickelte Tauschvorgänge, die den Finanzmarkt und den Konsum- und Investitionsgütermarkt gleichermaßen umfassen. Denn es müssen die erwarteten Gewinne mit finanziert werden bzw. die Kapitalzinsen. Erst dies ermöglicht die Erstellung des Gesamtprodukts, das die Beschäftigungsgesellschaft bzw. die in ihr getätigte Arbeitsleistung erstellt. Und die Absetzbarkeit des Produkts ist von einer Nachfrage abhängig, die es zu kaufen vermag, zunächst der bloßen Möglichkeit nach, ganz abgesehen von dem wirklichen Bedarf, der dieser Möglichkeit folgen mag. Setzt man einfach einmal den zur Verfügung stehenden Kapitalpool für die Einkommen konstant, dann ist jedenfalls zu erwarten, dass die Beschäftigungsgesellschaft eine Einkommensumverteilung bewirken müsste, die in Richtung der Einkommen der bisher Ausgeschlossenen wirkt, indem sie deren Einkommen auf Kosten der Einkommen des 'Rests' der Beschäftigten erhöht. Dann wird also sofort sichtbar, dass die 'Sockelarbeitslosigkeit' einer politischen der Einkommen der Arbeitsplatzbesitzer entspricht, die von diesen sanktioniert ist, indem sie einer Politik zustimmen und zugestimmt haben, die die Subventionierung ihrer Einkommen aus den Nichteinkommen der Ausgeschlossenen erzwingt und konsolidiert. Da indessen die Vollbeschäftigung der Ausgeschlossen durch die Beschäftigungsgesellschaft in der Tat einen Teil des Bruttosozialprodukts erstellt, und daraus Einkommen bezieht, die diesem Produkt gegenüberstehen, entspricht der faktischen Vermehrung des Sozialprodukts auch eine Vergrößerung des Einkommenspools, aber eben nur dann, wenn das Mehrprodukt, das die Beschäftigungsgesellschaft erzeugt, auch faktisch abgenommen wird. Da die Arbeitnehmer der Beschäftigungsgesellschaft nicht selbst die Abnehmer des Produkts sein können, obwohl sie einen Teil davon selbst nachfragen mögen, ist auf jeden Fall ein Teil der Einkommen des Arbeitskollektivs umzulenken auf diesen zusätzlichen Teil des Sozialprodukts. Der muss aber abgezogen werden von anderen Möglichkeiten der Verausgabung. Die Arbeitsgesellschaft, die diesen zusätzlichen Teil des Sozialprodukts aufnimmt, muss zunächst die Einkommen der Beschäftigten der Arbeitsgesellschaft finanzieren durch den Kauf der von ihr erstellten Produkte, und benötigt dafür, soweit die Beschäftigten der Beschäftigungsgesellschaft nicht selbst das Produkt über den Markt mit ihren Einkommen aufnehmen, die notwendigen Einkommen. Die Einkommen, die auf das Gesamtprodukt zu Marktpreisen aufgewendet werden müssen, müssten also, aufs Ganze gesehen, einer Summe entsprechen, die größer ist als die Gesamtheit der Einkommen, denn aus ihnen müssen Gewinne aus Kapital und Produktion mit finanziert werden, insofern die darauf gerichteten Zukunftserwartungen erst die Beschaffung der notwendigen Finanzmittel ermöglichen. Selbst wenn man eine Nonprofitlösung für die Beschäftigungsgesellschaft unterstellt, entspricht die Summe der notwendigen Einkommen also einer Summe, die die Finanzierungskosten und die Produktionskosten nebst der zyklischen Abschreibung, also den bloßen Kapitalreturn wenigstens mir einschliesst. Diese Summe übersteigt aber die Summe der Einkommen, die zur Verfügung steht, und dabei ist das Problem, das das Spiel von Angebot und Nachfrage beherrscht, nicht einmal in Betracht gezogen, das wiederum voraussetzt, dass die Nachfrage tatsächlich gegeben ist.

Betrachtet man das Wirtschaftssystem von der Seite seiner Eigendynamik, dann ist es regiert von einer Produktion, deren Quelle die Kapitalinvestition zum Zweck der Kapitalvermehrung ist einerseits, und andererseits die Entwicklung der Produktivkräfte, also der Produktionstechnik selbst, die darauf abzielt, aus Neuinvestitionen Produktivitätsvorteile zu ziehen, die die Begünstigung derjenigen Investition unterstützen, die aus einem Produktivitätsvorteil einen zusätzlichen Gewinn erzielt, der über den Durchschnittsgewinnen einer Branche oder am besten der gesamten Produktion liegt. Das ist sicher unterstützbar durch zusätzliche Attraktoren, also Design, Markenfixierung, Produktwerbung usw., hat aber seine Grundlage in der technischen Entwicklung als Ganzer. Überlässt man diese Dynamik sich selbst, dann ist leicht zu sehen, dass die avanciertesten Technologien diese Vorteile dann am ehesten auf sich konzentrieren können, wenn mit ihren eine Produktion verbunden ist, die auf dem Markt attraktiv ist, und dabei kann man zwar unterscheiden nach den Gesichtspunkten 'comsumermarket' und 'investors', aber letztlich bestimmt der Untergrund oder die Oberfläche der technischen Entwicklung die Richtungen des Kapitalflusses, zusammen mit den Entscheidungen, die sich aus der Suche nach den Märkten für Arbeitskräfte richten. Diese Momente sind nicht gleichgerichtet, denn die Suche nach einem Arbeitsmarkt, auf dem man möglichst hoch qualifizierte Arbeitskräfte zu möglichst günstigen Konditionen sucht ist nicht gleichgerichtet mit der Suche nach den Einkommen, die auf demselben Gesamtmarkt das erzeugte Produkt aufkaufen, während der Gegensatz zwischen den beiden Gesichtspunkten dazu antreibt, die möglichst produktivsten Produktionstechnologien zu Investitionen zu nutzen bzw. diejenigen Produktionstechnologien durch die Entscheidungen des Finanzmarktes zu begünstigen, die die jeweils besten Produktivitätsvorteile versprechen, um produktivitätsbedingte Zusatzgewinne realisieren zu können, an denen dann wiederum die Finanzinvestoren beteiligt werden durch Zinsvorteile usw.

Derart wird also zuvörderst alles das hergestellt und auf den Markt gebracht, was sich mit der Aussicht auf einen Gewinn plus dem Kapitalreturn herstellen oder bewerkstelligen lässt, und besonders bevorzugt das, das sich mit den avanciertesten Technologien herstellen lässt, indem der Produktivitätsgewinn einen Zusatzgewinn verspricht, der die entsprechende Attraktion auf die Finanzinvestoren ausübt. Das bedeutet aber die systematische und chronische Privilegierung derjenigen Produktion und Investition, die die 'organische Zusammensetzung des Kapitals' stets weiter verschiebt in Richtung auf die Erhöhung der Produktivität, deren Kehrseite die 'Freisetzung' von Arbeitskräften ist, die nicht mehr benötigt werden, es sei denn, sie werden reintegriert zum Zweck des quantitativen Ausbaus der Produktionskapazitäten. Der quantitativen Vermehrung des Gesamtprodukts in der Form der 'Anzahl' der Produkte übersteigt aber entsprechend mehr und mehr

die Anzahl der in der Produktion beschäftigten möglichen Abnehmer, und erzeugt dann Exportdruck, weil die Entwicklung der Produktivität der Beschäftigung auch aus intrinsischen Gründen entgegenläuft, zumal angesichts des Drucks, den das Spiel von Nachfrage und Angebot auf den Arbeitskräftemarkt ausüben. Dazu kommt die Beschleunigung der Verwertungszyklen für die jeweils dominanten Technologien, die von den Innovationszyklen der Produkte nicht einfach aufgefangen werden, weil diese letzteren zwar den Bedarf (nach den auf den Markt gelangenden verbesserten Produkten, sagen wir: Computern, Telefonen, Fernsehern, Heizungen, Automobilen etc. etc.) erneuern helfen – eine Sache, der oft bereits durch 'Anreize' oder gar Zwang nachgeholfen wird, was darauf hindeutet, dass das nicht so von selbst läuft, wie man sich das wünscht mit der 'Anregung der Nachfrage' – indessen auch die verfügbaren Qualifikationen beschleunigt vernutzen derart, dass die Kenntnisse eines von der Schule ins Arbeitsleben übergehenden Ingenieurs innerhalb von, sagen wir einmal fünf Jahren, mit der Tendenz zur Verkürzung dieser Zeitspanne in die Form von technologischem Kapital übergehen, also in Produktionszyklen von Technologien, Fertigungsstraßen, Verfahrenstechniken usw., kurz: Know How wird Technologie und in dieser Form materielle Form von möglichem Kapital, mit der Folge, dass das Wissen, die Qualifikation des Ingenieurs im Wesentlichen nicht mehr die seiner Arbeitskraft ist, sondern eine Eigenschaft von Technologien, die als Produkte auf einem Markt für Produktionstechnologien eingekauft werden können, also damit endgültig den Eigentümer gewechselt haben. Das bekannte Beispiel dafür, wie die Berufsqualifikation dabei das Nachsehen haben muss, ist der Aufstieg von Microsoft. Der Studienabruch war hier das Richtige, und der Einkauf eines rudimentären know how, auf dem dann durch den weiteren Einkauf von Qualifikationen (Arbeitskräften) aufgesetzt werden konnte, um diese Lawine loszubrechen, der sich dann nichts mehr in den Weg zu stellen vermochte. Diese Entwicklung ist an der der Compiler für Programme noch deutlicher abzulesen als an den Programmen selbst. Aber das muss hier nicht interessieren. Von Bedeutung ist dieser beschleunigte Seitenwechsel der Qualifikation auf die Seite der dann als Privateigentum angeeigneten, und die Form von Produktivkapital annehmenden Technologien, die das Schicksal der Qualifikationen ebenso zeigen wie die Folgen der systematischen Trennung von Arbeitsmitteln und -gegenständen einerseits, und Arbeitskraft andererseits, sowie die chronische Privilegierung der avanciertesten Produktionstechnologien, die darüber hinaus, in der Form der Consumerprodukte ja auch einen weiter wachsenden Anteil der zyklisch verausgabten Einkommen an sich ziehen auf Kosten anderer Möglichkeiten ihrer Verausgabung. Die Folgen liegen auf der Hand, insofern ein wachsender Druck auf die Tauschwerte zu relativen Marktpreisen anderer Güter und Dienstleistungen ausgeht von dieser Verlagerungstendenz des Konsums, und zwar sowohl der Produktionsgüter wie der consumergoods.

Man kann das so zusammenfassen, dass man konstatiert, dass ein wachsender Druck ausgeht von den avanciertesten Technologien und den mittels ihrer erzeugten und auf den Markt gebrachten Produkten, insofern sie Einkommen und Investitionen an sich ziehen und andere Bereiche der Reproduktion des gesellschaftlichen Lebens dabei vergleichsweise benachteiligt werden in denselben Hinsichten, die diese attraktiven Bereiche der Produktion privilegieren. Das Zusammenspiel aller dieser einzelnen, nicht unbedingt gleichgerichteten Momente bewirkt also die sich beschleunigende Entwertung der Qualifikationen zugleich mit den wachsenden Ansprüchen an sie, insofern von ihnen das Tempo der 'Innovation' abhängt und die mögliche Verkürzung der Innovationszyklen, eine sich in sich selbst verengernde Spirale, die Freisetzung von Arbeitskraft bei Produktivitätszuwächsen, die sich stets mehr an den Grenzwerten der profitablen Kapazitäten bewegen, während die Einkommen unter wachsenden Druck geraten, was wiederum die Folge hat, dass die Märkte enger werden, noch während die unumgänglich gewordenen Exportwirtschaften den Markt globalisieren. Man kann geradezu sagen, dass die kontraproduktiven Aspekte der Systemdynamik gerade dadurch noch aufgefangen werden, dass die Märkte und die Produktion global werden, und dass das fatale exponentielle Bevölkerungswachstum bisher ungehindert weiter geht, so dass man überspitzt sagen könnte, dass die 'Wirtschaftsaufschwünge' seit den siebziger Jahren genau genommen dem Bevölkerungswachstum zu verdanken sind, das global wenigstens so viele 'neue' consumer mit hervorbringt, dass die Kehrseite, der Druck auf die Masseneinkommen, die sich ausschliesslich im Konsum verausgaben, bisher stets, wenn auch mit stets lauterem Quietschen ausgeglichen wurde, indem hinreichend viele neue Bezieher von 'höheren Einkommen', wenn auch mit sinkenden Zuwachsraten dazu kamen.

Ich denke, dass damit hinreichend gezeigt ist, wie die immanente Dynamik des Zusammenspiels der Form des Kapitals, den privaten Interessen der Inhaber der großen Vermögen, der Finanzmarkt und die materiellen Bedingungen der Produktion so zusammenspielen, dass die Tendenz zur Verstärkung der asymmetrischen Verteilung der Einkommen und Vermögen, der Begünstigung der avancierten Technologien und der Freisetzung von Arbeitskräften bzw. die Beschleunigung der Zyklen, innerhalb deren Qualifikation in Technologien und diese in Kapital übergehen – mit der Konsequenz geradezu aberwitziger Kapitalzusammensetzungsverhältnisse zuungusten der Arbeitskraft und deren Qualifikation, deren Verwertung als Moment des (variablen) Kapitals längst ein Arbeitsleben so weit unterschreitet, das sich darauf eine menschliche Existenz nicht mehr gründen lässt – sich zu Resultanten zusammenschliessen, die das anthropologische Material brutal überfordern, den Sinn der Institutionen für das Überleben von Menschen gegen ihren Sinn und gegen das Lebens kehren, und es ist in diesem Zusammenhang von kaum zu überschätzender Bedeutung sich klar zu machen, dass die Leugnung einer 'Natur' des Menschen einerseits von notorischen Veränderern ausgeht und zugleich von denen, die den Menschen vom Homo sapiens, das kulturelle Konzept vom Darwinismus nicht (mehr) zu unterscheiden vermögen und mit ihrer Propaganda alles daransetzen, die qualitative Differenz, um die es geht, mit allen Mitteln zu planieren zugunsten der Gleichsetzung des 'Menschen' mit dem 'Tier' (nicht des 'Homo sapiens' mit dem Tier, was ja so weit keinen Einwand provozieren müsste), mit irgendeinem, gewöhnlich dem, das sie in ihren Laboren mit wissenschaftlicher Akribie zu Tode quälen.

Erst wenn man sich klar macht, was das bedeutet, kann man wirklich sehen, dass alle Politik ohne Ausnahme sich am Modell radikaler Benutzung aller kulturellen Institutionen gegen ihren stabilisierenden Sinn orientiert und es deshalb aufgrund einer fatalen und stupiden Blindheit, die einer Mode entspricht, nur Varianten einer und derselben Politik gibt, die sich über die Geschichte, das Dasein und das Schicksal von Menschen verantwortungslos und gewalttätig hermacht, ohne zu begreifen, dass die unablässigen Verbesserungsvorschläge und noch mehr natürlich ihre politische Erzwingung, die den von der Wirtschaftsform erzwungenen Entzügen treu assistiert, indem sie sie bestätigt und ihre Folgen stets wieder konsolidiert und legitimiert, um darauf den folgenden Zyklus aufzusetzen, die Gesamtlage nicht einmal zu konsolidieren vermögen auf dem gerade erreichten Niveau der Aberration. Die politische Privilegierung der 'Veränderung' ist der vielleicht fatalste Irrtum, dem der Zeitgeist huldigt wie einem Gott und der ihn charakterisiert, als verfehlte Grundeinstellung, die die Notwendigkeit der Restabilisierung einfach ignoriert auf Kosten des Lebens, indem sie das gesamte System auf Variation und Selektion umstellt und reduziert.

Diese Darstellung kann nicht auf alle bedeutsamen Zusammenhänge und ihre wechselseitige Abhängigkeit voneinander eingehen. Sichtbar gemacht werden sollte zunächst einfach anhand einiger Belege die prinzipielle Instabilität und die Tendenz des Systems. Daraus folgen nun ein Menge anderer möglicher Folgerungen, die ich hier ebenfalls nicht erörtern kann. An die vorliegenden Überlegungen kann man in der Weise wieder anschließen, dass man sich fragt, wie denn eine Beschäftigungsgesellschaft in diese Systemdynamik intervenieren könnte, und das Erste, was sich ergab, war, daß sie einerseits den Auftrag wahrnehmen müsste, die Folgen der intrinsischen Tendenzen der Systemdynamik sowohl politisch als auch in Bezug auf den Arbeitsmarkt, also das menschliche Dasein in diesem Gefüge zu kompensieren, während sich zugleich unumgänglich zeigte, dass die bloße Einrichtung der kompensatorischen Maßnahme selbst abhängig ist von den Existenzvoraussetzungen, in die sie kompensatorisch eingreifen soll. Und man kann sich fragen, ob das nicht so zu verstehen ist, dass diese Voraussetzungen sich womöglich gar nicht mit der Durchführbarkeit der Aufgabe vereinbaren lassen, wenn man nicht – die politsiche Voraussetzung der Maßnahme nach Möglichkeit außer Acht lässt, ignoriert oder als wesentlichen Teil der Aufgabe einfach unterdrückt. Wenn man das tut, ergeben sich indessen günstigere Aussichten.

Denn das erzeugte Produkt kann zu günstigeren Preisen auf den Markt gebracht werden, es hat damit bessere Absatzchancen, zieht weniger Einkommen an sich, die anderswo fehlen würden, und erspart vor allem die politische Neuordnung eines Arbeitsmarktes, der in mehreren Dekaden (durch Produktivitätssteigerungen und Populationsimport) mittels einer sich einschleichenden kulturellen Erosion, also einer Sozialpsychologie des Mobbing, die inzwischen zur Persönlichkeitseigenschaft fröhlichster Ignoranz geworden ist, und zum geradezu erfolgreichen 'Rollenmuster' der alltäglichen Interaktion, zunächst kriechend einen Arbeitslosigkeitssockel aufgebaut hat, den der endlich in der Form einer politischen Partei bzw. einer Regierungskoalition sich konzentrierende Mob unter Nutzung des Staates mittels eines brutalen Kulturbruchs konsolidiert hat, um in einer prekärer werdenden Gesamtlage die Einkommen der Personalgruppen der Großorganisationen auf Kosten der durch den Kulturputsch Ausgeschlossenen Enteigneten, ihrer Vollbürgerschaft beraubten Menschen die Einkommen dieser Personalgruppen zu subventionieren. Das war selbstredend eine Maßnahme auf kurze Frist, und die Konsolidierung der Konsolidierung steht inzwischen an, in einer Form, die nicht etwa dafür sorgen will, dass die Ausgeschlossenen wieder als Vollbürger reintegriert werden, indem ihnen Arbeitsplätze angeboten werden, sondern derart, dass nun die Bewilligung von Lebensmitteln, die den physischen Tod verhindern – nicht den sozialen oder seelischen, den menschlichen – selbst umgedeutet wird in den Bezug eines Einkommens, dem eine ihm entsprechende Gegenleistung in Form von angeordneter Arbeit zu entsprechen hat. Das in Dekaden aufgebaute Ressentiment ist die Grundlage dieser Politik, und ermöglicht erst die Umdeutung als unschuldige Selbstverständlichkeit, und ihre Grundlage ist die blanke Angst und Verzweiflung der Menschen an ihrer dem reinen Zufall ausgelieferten Zukunft, auf die keinerlei Sicherheitserwartung mehr projiziert zu werden vermag. Das hat deswegen Logik, weil das wenn auch nicht auf Begründung gestützte Bewusstsein doch intuitiv sieht, dass die Dynamismen von Politik und Wirtschaft sich nicht länger auf die Psychologie von Erwartungen stützen können, die die Zufriedenstellung von Erwartungen auf 'den nächsten Aufschwung' oder die 'anziehende Konjunktur' projiziert und sich eine Weile damit abspeisen lässt, sondern dass die oben beschriebenen immanenten Tendenzen vielmehr darauf deuten, dass auch die bereits aus dem Einkommenspool der 'Verbraucher' zugunsten der Arbeitsplatzinhaber subventionierten Einkommen in der nahen Zukunft auf dem Spiel stehen, so dass sich nichts anbietet als die Fortsetzung der Konsolidierung des sozialen Ausschlusses auf dem Niveau einer neuen Agenda, die das politisch exekutiert, um ein paar Jahre zu überbrücken, bestenfalls zwei Legislaturperioden, die indessen für dergleichen Manöver stets ausgereicht haben, die immer nach demselben Stereotyp ablaufen: Eine Asymmetrie erzeugen, auf der Einkommen und Vermögen abfliessen, die damit auftretenden politischen Instabilitäten so lang wie möglich mittels Regierungsgewalt, dem Gesetzgebungsapparat und der öffentlichen 'wissenschaftlichen' und 'journalistischen' Propaganda unter Kontrolle halten, die gemachten politisch-wirtschaftlichen Gewinne rechtzeitig konsolidieren und dann mittels einer anderen, ausgetauschten Personalgruppe aus der politischen Großverwaltung des Gefüges, in dem Wirtschaft und Gesellschaft sich zu einer Politik der verabredeten Nutztierhaltung versammelt haben, verbal etwas zurückzurudern, um die Klientel erneut zusammen zu kratzen zu einer Regierungsmehrheit, unter Beibehaltung oder sogar der öffentlichen Verteidigung der Richtigkeit aller Maßnahmen, während bereits die nächste 'Verbesserung', 'Korrektur', die Reform oder der Paradigmenwechsel vorbereitet wird, der die große Linie der politischen Systemanpassung fortschreibt, die im Übrigen viel weiter in die Vergangenheit zurückreicht als die öffentlichen Erklärungen zugestehen können, weil die öffentliche Propaganda unter dem Dissimulationsdruck der systemischen Kontinuitäten unterhalb bzw. oberhalb von Regimechange steht, die deren Oberflächenerscheinungsbild nutzen muss, um die Dissimulation der faktischen Kontinuitäten, deren Ausdruck die Regimewechsel sind, plausibel zu machen, damit die Ideologie von 'Entwicklung', 'Fortschritt', Evolution' und 'Innovation' mit dem Oberbegriff der immer kürzeren Periodizitäten der 'Paradigmenwechsel' suggestiv wirksam bleibt.

Eine Beschäftigungsgesellschaft, bzw. ihr weit davon entferntes, selbst diesen Gedanken unfassbar weit unterbietendes Beschäftigungsmodell, das vielmehr davon ausgeht, dass die Ausgeschlossenen bereits ein Einkommen beziehen, während sie nichts dafür leisten, und 'während alle anderen arbeiten' für einen Appel und ein Ei, ist damit die einzig realisierbare Form, die die Konsolidierung des Ausschlusses aus der Bürgerschaft (unter knapper Vermeidung der Phänomenologie des als solchen bekannten Lagers) und unter Realisierung des Zwecks des Lagers ermöglicht, indem sie dem Ausschluss aus dem sozialen Gefüge und der Vollbürgerschaft die politische Konsolidierung der systematischen Entwertung der Qualifikationen, der Lebens  und Arbeitsbiographien und der Sozial- und Bildungsbiographien hinzufügt und aus allem das Zukunftsbild der Menschen formt, die diesen Status binnen Kurzem an allen möglichen Orten des sonstigen Lebens der privilegierten Partizipanten zu demonstrieren, jedenfalls unaufgefordert vorzuzeigen haben werden.

Die Majoritätsgesellschaft unterstützt diese Lösung politisch. Es ist noch nicht die Endlösung. Da kann man sicher sein, denn der Vorgang wird sich unvermeidlich in andere, derzeit noch verschonte Bereiche des Lebens vorfressen. Schon jetzt ist jede gewerkschaftliche Verhandlung über Lohnerhöhungen nichts als eine Veranstaltung der closed shops der Personalgruppen der Großorganisationen, und der kaum größer werdende Einkommenspool der Verbrauchereinkommen wird auf diese Weise innerhalb dieser Gruppe weiter umverteilt werden, nach oben, in Richtung der Personalgruppen der Großverwaltungen und -unternehmen. Diesem Zweck dient die Mitbestimmung. Anders gesagt: Die Subventionierung der Einkommen dieser Personalgruppen auf Kosten der Nichteinkommen der Ausgeschlossenen wird sich in dem Maße verstärken, in dem die Inflationsraten die Geldentwertung vorantreiben, die schon immer das Hauptmittel der Enteignung bzw. der Senkung der Consumereinkommen war. Man muss sich immer auch mit vor Augen halten, was es bedeutet, dass der Krieg als Mittel der Bevölkerungsdisziplinierung und -regulierung vorerst ausfällt, angesichts der Kosten der Infrastrukturzerstörung, die er zur Folge hätte. Auch ein Krieg ist ein gemeinsames Unternehmen der Gegner, die sich gegenseitig die Freiheit des Mordens bewilligen und sich beiderseits dem Kriegsentscheid unterwerfen. Und 'Kriegsverbrecher' zu sein ist ein ausschliessliches Privileg der Besiegten, übrigens auch eine Innovation mit der Attraktivität des Neuen. Angesichts des Ausfallens des Krieges ist die Disziplinierung der Populationen auf andere Mittel umzustellen, auf 'funktionale Äquivalente', die Umbesetzungen oder auch nur Umbenennungen desselben ermöglichen ohne Verlust der Funktion.

Sollte sich jemand über die 'unmenschliche Brutalität' dieser Formulierungen wundern, so wäre zu bedenken, dass die Beschreibung dem Beschriebenen angemessen sein muss, und sollte sich dazu auch noch vorstellen, dass es vielleicht gar keinen 'Spaß' macht, sich damit zu beschäftigen das überhaupt zu formulieren, wenn man gerade so gut in Thailand am Strand liegen könnte, zumal wenn man sicher ist, dass das gar nichts einbringt, während man aber auch gar nichts braucht, und es einen gar nicht betrifft, es sei denn in Form von hämischen Repliken oder einfach Ignoranz. Soviel zur Spaßgesellschaft.

Die Beschäftigungsgesellschaft, so wie sie sich in der sich abzeichnenden Realisierung verwirklichen wird, ist eine Form der Inanspruchnahme der Ausgeschlossen, die den bereits konsolidierten Ausschluss in den logisch folgerichtigen Schritt einer verordneten und zugewiesenen Zwangsarbeit überführt, indem die die Folgen des langjährigen Ausschlusses und dessen, was ihm vorausging über Dekaden einer Implementation eines auf dem Ressentiment beruhenden Gefüges, in die Form der Erklärung bringt, die endlich eine längst fällige Gegenleistung für das bisher ohne sie gewährte Einkommen einfordert und es damit durch eine Umdeutung als Arbeitseinkommen ausweist, an dessen Eigenschaft als Niedrigstlohn, dessen Niveau damit festgelegt ist, zugleich in einer weiteren Umkehrung die Qualifikation der Ausgeschlossenen als die ausschließlich für 'unqualifizierte Arbeit' (niederwertige Tätigkeiten) geeigneten Menschen, als Bodensatz der für das 'Höhere' unbrauchbaren Menschen zwanglos festgemacht werden kann. Das rechtfertigt dann sowohl ihren praktischen Gefangenenstatus (chain gang), dem auf lächerliche Weise die gefügige Ochsenzahmheit kastrierter Nutztiere, ihre ihnen andressierte Apathie und Passivität widerspricht, die sich bestenfalls in schweikianischen Ausweichmanövern bekundet (während sie ihre Wärter nicht erschlagen, was ungemein kostengünstig ist), die ihnen prompt als Erkennungsmerkmal ihrer menschlichen Minderwertigkeit und Verantwortungslosigkeit angekreidet wird, in den klassischen, inzwischen von den früheren Hilfsdiensten der medizinischen Psychiatrie emanzipierten Labellingverfahren der verhaltenstechnischen Sozialtechnologien, die zum seinerseits diesen andressierten Schulungswissen der Sachbearbeiter gehören.

Das ist die Fortsetzung bekannter Umgangsformen mit Teilpopulationen mit anderen Mitteln. Eine (Re) Integration der ausgeschlossenen Teilpopulation in die Vollbürgerschaft der Arbeitsgesellschaft ist aus wenigstens zwei Gründen unmöglich:

Erstens ist die Erstellung eines auf dem Markt absetzbaren Teils des so erzeugten Sozialprodukts nicht absetzbar unter sonst unveränderten Systembedingungen, an denen die Beschäftigungsgesellschaft ja nicht nur nichts zu ändern vorhat, sondern die sie voraussetzt zu ihrer Selbstverwirklichung. Denn der Markt sorgt unter je von ihm selbst determinierten Konditionen schon für die Erzeugung und Bereitstellung des absetzbaren Produkts, aber für nichts darüber hinaus. Eine Beschäftigungsgesellschaft, die auf der einzig sinnvollen und richtigen politischen Absicht der Reintegration der Ausgeschlossenen in die Vollbürgerschaft und die Partizipation an der Arbeitsgesellschaft beruhte, widerspräche der Systemlogik und seiner Dynamik derart, dass sie bestimmt die Mittel für die Vorfinanzierung in dem System nicht fände, dem sie kompensatorisch meint beispringen zu sollen. Das ist ganz unabhängig davon, wie das Produkt eigentlich beschaffen sein sollte, das sie erstellt, wie diversifiziert und dezentral auch immer.

Das steht im Zusammenhang mit den ganzen Bereichen unproduktiver Ausgaben, die ihrerseits zunehmend zurückgefahren werden und entvölkert ('weil dafür kein Geld da ist'), derart, dass die Einkommen verschwinden, die sie auf den Markt brachten, ohne dass ihnen zugleich ein von der Arbeitskraft, deren Verkauf sie erzielte erzeugtes Produkt entsprochen hätte.

Zweitens ist die Beschaffung der Finanzmittel nicht praktikabel, es sei denn mittels einer veränderten Besteuerung des Kapitals bzw. der Unternehmensergebnisse. Deren Entlastung folgt indessen selbst einer Systemlogik des Wettrennens um die Kapitalakkumulation der internationalen Kapitale, also dem Systemzwang, der diejenigen Kapitale auf lange Sicht begünstigt, die am schnellsten akkumulieren und an Masse dominieren. So gesehen ist die Politik unausweichlich, die dem Kapital auf dem Kontinent günstige Bedingungen in dem Wettrennen bewahren will und geltend macht, dass dies nicht zuletzt auch dem Land nützt.

Es ist also in der Logik der Systemdynamik eigentlich gar nichts anderes möglich, als die deklassierten und von der Partizipation auf dem Wege der 'natürlichen Entwicklung' ausgeschlossenen zwangszureintegrieren, indem nunmehr der Spieß erneut gegen sie gekehrt wird, der auch bisher schon gegen sie gerichtet war, indem das ihnen bisher gewährte Daseinsfristungsminimum in einer richtigen Besinnung darauf, dass der Mensch anthropologisch durch Arbeit definiert ist, dass er arbeitet, umgedeutet wird in den ihnen faktisch bereits gewährten Mindestlohn, der sie zu einer bisher nicht von ihnen geforderten Gegenleistung in Form der ihnen zugewiesenen 'Beschäftigung' verpflichtet. Und tatsächlich vollendet erst diese Umdeutung, eine nicht zu verachtende hermeneutische Leistung, die wirkliche Konsolidierung der veränderten, und damit Wirklichkeit werdenden Verhältnisse, und gibt tatsächlich eine Zukunft frei, indem er das System der darauf, auf dieser Grundlage nunmehr fest aufsetzenden Arbeits- und Beschäftigungswelt legitimiert und durchsetzt, damit aber auch die damit verbundenen Senkungen des allgemeinen Daseinsniveaus, und zwar zunächst ohne eine politisch nicht durchsetzbare Umverteilung innerhalb des Pools der Konsumenteneinkommen, oder vielmehr mittels der einzig möglichen politischen Durchsetzung der verendgültigten Entzuges der Vollbürgerschaft gegenüber den mit der Zustimmung der Partizipanten an der Arbeitsgesellschaft, die schlecht und recht 'mitspielen' dürfen, und heilfroh sind, dass sie das dürfen, was immer das für andere bedeutet. Das entspricht der Wiedereingliederung in den 'pharaonischen Haushalt'.

Die Politik erweist sich insofern einfach als Konsolidierung einer sich langsam durchsetzenden, auf animalische Prozesse zurückgehende gewaltsame Verschiebung von Lebenschancen zuungunsten einer sich in der Konsolidierung konturierenden Teilpopulation, alles nach dem Ende der Einwanderungs  und Multikulti- und Konjunkturdebatten, die nichts waren als Spiele auf Zeitgewinn in einem nicht zu Ende gespielten globalen Monopolyspiel. Hinter dem gerissenen Vorhang tauchen undeutlich die Konturen eines Ungeheuers aus dem Nebel, das mit dem Leben, aus dem es sich nährt, spielt ohne Gewissen und ohne Empathie. Die Affekte der Funktionäre sind nur atmosphärische Einfühlungen in die Herde, der sie präsidieren. Sie sind Medien und Produkt dieser Affektwolken, die als dessen Ausdünstungen über dem Kollektiv liegen, Epiphänomene.

Ich bin nicht erst seit heute der Ansicht, dass ein Wesen, das sich seiner Vernunft begibt und sich von seinen Herren bescheinigen lässt, dass das gut ist, weil die den Kopf ebenso verloren haben wie die von ihnen Beherrschten, sich selbst an die Natur zurück übergibt, indem es sich der Selbstkontrolle durch Vernunft, als die Grenzreaktion der Fähigkeit zur kontrollierten Selbstbeschränkung, die es einzig ein wenig befreien konnte, indem es eine prekäre Distanz ermöglichte, die Spielräume schuf, die sich als Freiheit erleben und gestalten lassen, entzieht, und die Rückkehr der 'Natur'. Was da in Wahrheit herrscht ist Natur, und was das bedeutet, ist der Spaßgesellschaft noch nicht begreiflich. Wenn sie es begriffen hat, ist der Spuk, der sie ausmacht, verschwunden, verweht im Wind der Zeit der Naturgeschichte.

Montag, den 8. März 2010

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