Die Kunst des Krieges, erläutert anhand ihrer modernen Anwendungen
Randbemerkungen zu einem Buch der Kriegskunst des Sun Tzu
Der ‘klassische Autor’ beschreibt die klassischen Methoden, die der Imperialismus nach wie vor anwendet, um durch Intervention in kulturelle Gefüge deren Grundlagen zu zerstören, zunächst, indem er Unzufriedene für seine Sache anwirbt (Dissidenten), und zwar durch ‘Mission’, durch NGO’s oder Braodcast Propaganda (AFN), alles im Namen der ‘Freiheit’, des ‘Fortschritts’ und der ‘Selbstverwirklichung’, der ‘Demokratie’ gar, dann, indem er auf die Unterdrückung hinweist, die den derart zur Befreiung Ermutigten durch die Goua Ult (die furchtbaren Despoten und ihre immer im Gleichschritt gehenden Jaffa) angetan wird, um daran dann die Notwendigkeit einer Intervention zu knüpfen, die als humanitäre Aktion zugleich auf die von den Machthabern ausgehende Gefährdung der Werte der Interventionisten antworten muss, da dies den Frieden gefährdet und die Freiheit sowie die Opportunities schwächt, die wahrzunehmen das Vorrecht der Intervention ist, zumal angesichts der zu plündernden Bestände der überfallenen Kultur.
Einmal erfolgreich, wird dann die Population einer Umorientierung unterzogen, die die Werte zurechtrückt, um den kleinen Preis des Fortschritts, der in der systematischen Entwertung des überlieferten Selbstverständnisses der überfallenen Kultur besteht, der die noch lebenden Überreste der niedergeworfenen Generationen, die in diesem Selbstverständnis ‘erzogen’, ’sozialisiert’, sind – wobei hier von einem organisiert verabreichten ‘input’ ausgegangen wird, als sei das dasselbe wie eine kulturelle Überlieferung – der Lächerlichkeit und der Unglaubwürdigkeit preisgibt, wenn er sie nicht geradewegs kriminalisiert als Verbrecher, die man nur deswegen nicht in Lager steckt, weil man selbst an andere bzw. überhaupt, im Gegensatz zu den Unterjochten, an ‘humane Werte glaubt’, und weil es zu viele sind, man ferner viele davon braucht, um das Land weiter zu betreiben (to run the country).
Das sorgt dann für die Zerstörung der latenten Funktionen eines kulturellen Zusammenhangs, von deren Existenz man erst erfährt, und davon, was sie leisteten, wenn man sie wirksam und irreversibel ruiniert hat. Das Ganze ist also die Parallelaktion in der kulturellen Substanz zum Bombenteppich und seinen Folgen, die man heute an der gründlichen Neugestaltung so vieler Landschaften in Asien und dem ‘Nahen Osten’ beobachten kann, z. B. die vielen Bombentrichter, die diese idyllischen Wasserstellen geschaffen haben in den bis dahin eigentlich einförmigen Reisanbaulandschaften der alten Wasserbaukulturen Asiens.
Die zwischen symbolisch und materiell neu gestalteten Trümmmern aufwachsenden Generationen sind dann den ‘Institutionen’ gänzlich ausgeliefert, die ihnen die 'Bedeutung' von alledem in der Terminologie der ‘Freiheit’, des ‘Fortschritts’ oder wenigstens der ’sozialen Evolution’ bzw. der ‘Innovation’ und ‘Globalisierung’ erklären, so dass sich alles ganz natürlich anhört und die Nasenringe zunächst eingespart werden können, bis zur Verabschiedung des Gesetzes zur erlaubten und mit der Verfassung kompatiblen Vorratsdatenspeicherung.
Alles ist nun umgestellt auf die neue Architektur des Puzzlespiels und der Collage: Zur modischen Trümmerarchitektur (Postmoderne) der Städte, die kunstvoll die Ruinenlücken umspielt, gibt es die passende zertrümmerte Identität, das Trümmerselbst unter formal reparierten Dachschäden, das Trümmermobilar für die eigene Inneneinrichtung, das beim Kauf schon ungefähr so aussieht wie der abgenutzte Ramsch, als der es beim nächsten Umzug an die Strasse gestellt wird, zum Sperrmüll, die Trümmerkultur und die kommunikative Collage aus sinnlosen Silben, die das Ragtimeself am laufenden Band produziert ohne die geringste Mühe, während es sich seiner neuen Geliebten hingibt, die allerdings jedermann’s Liebchen ist: Der ‘rasenden Entwicklung’, der dies alles geopfert werden muss, wie die Abhängigen der Belle epoque ihren Kokotten huldigte, die man nicht verpassen darf, will man nicht ungeliebt als Heiminsasse hinterbleiben, einer auf einem Karusell montierten Warenausstellung, mit Musikbegleitung.
Zur Vertiefung der Lernziele dieser Pädagogik und Sozialwissenschaften gibt es handliche kleine Geräte, mit denen man sich jederzeit, überall und immer, auch im Schlaf, anhören kann, was alles bedeutet, für den Fall, dass einen in den Stunden des Offlineseins einmal jenes kaum beschreibbare Gefühl eines inneren Erzitterns erreicht, das man sich nicht erklären kann, das sich aber gibt, sobald man sich dem bunten Gewimmel aussetzt, das zugleich die Hauptbotschaft enthält, dass man hier richtig ist und immer willkommen, also in der Art. dass man fühlt, mit unabweisbarer Evidenz: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.
Wie es denn auch im Liede der im Time-Warner-Konzern beschäftigten Artisten heisst:
“It’s a wonderful, wonderful world “, und:
“How wonderful life is when you are around.”
Denn auch die dem Unbewußten noch verbleibende Sehnsucht wird von demselben Großbusiness abgeschöpft, als Nebenform des Drogenhandels, der sie von der anderen Seite bedient (erst einen durchziehen und dann Madonna hören) die die Neuordnung der Welt derart weise unter ihre Fittiche genommen hat, indem sie, als Weißkopfadler, die Küken des Huhns hegt, die sie an ihre eigenen Jungen zu verfüttern gedenkt, wenn sie erst etwas fetter geworden sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen