Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Montag, 11. April 2011

Die kleine Raupe Nimmersatt (revised)

 

 

Die Kleine Raupe Nimmersatt.

Über den Sinn und die Grenzen der Atomisierung des Lebens als Strategie.

(Aus dem Sammelband: Geschichten aus der vergangenen Zukunft.)

9. April 2011

Was man hierzulande auf dem Weg über die 'modernen Massenmedien' vom Lebensalltag in den USA und allgemein über dieses Land vorgeführt erhält mehr als man es 'erfahren' könnte, von diesem angeblich fortschrittlichsten Land dieser Erde mit dem fortschrittlichsten Lebensalltag, ist so abscheulich und abstoßend, dass man sich einfach nichts anderes wünschen kann als dass alles dies möglichst sofort aufhört, endet, ganz egal auf welche Weise das herbeigeführt wird.

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Es ist erstaunlich, wie die ständig weiter vorgetriebene systematische Domestikation der Gattungsexemplare, die sich nicht anders verstehen lässt als die Absicht dieser Politik, dazu führt, dass alles, was sich an anderen Lebensformen in Bezug auf den Schutz der eigenen Nachkommen an den Elterngenerationen beobachten lässt, hier systematisch so lange sanktioniert wird, bis die unvermeidliche Apathie der derart ungemein heimtückisch Angegriffenen endlich den Weg gänzlich frei gibt für den Zugriff einer zugleich kapitalisierten restlosen sozialtechnologischen Kontrolle, die die Preisgabe der eigenen Nachkommen komplettiert und verendgültigt, die nicht mehr wirklich im wahrgenommenen Eigeninteresse der Angegriffenen Menschen erzogen bzw. gebildet, sondern zunehmend brutal abgerichtet werden für die dubiosesten und zunehmend kurzfristig von heteronomen Interessen gesetzte Zwecke, die nebenbei die Menschen um wesentliche Merkmale oder Möglichkeiten der Wahrnehmung dessen bringt, was sie als Menschen qualifiziert, angeblich im Namen einer Zukunft, die so bestimmt nicht eintritt wie sie vorgespiegelt wird, um alles dies heute zu rechtfertigen auf eine Weise, die die Leute widerstandslos machen soll, und keinen anderen nachweisbaren Zweck hat.

Das ist eine Politik, die die Verwahrlosung, die Anästhetisierung der Empfindungsfähigkeit der Menschen für ihre einzig wirklich bedeutsamen Lebenszusammenhänge zum systematischen Ziel hat und damit die noch bestehenden Restbestände des Sozialen in Schutt und Asche legt um kurzfristigen Verwertungsinteressen, die Optimierung der profitablen Chancen der erfolgreichen Bewirtschaftung des Homo sapiens als Nutztier so weit zu treiben wie sich das machen lässt, in Richtung eines unbestimmten Maximums, dessen Kriterien die parallel dazu erfolgreich als Muster der Massentierhaltung bilden lässt, an dem sich alles dies unauffällig erproben und im wissenschaftlich begleiteten Modellversuch erkunden lässt.

Denn wir alle sind ja, und das versichert man uns noch obendrein, zu der Erfahrung, die wir alle damit ohnehin schon machen müssen, was das an jedem neu herauf dämmernden Tag für uns, die Versklavten, die freien Arbeitssklaven dieser Erde, bedeutet, auf dem viel versprechenden Weg dorthin.

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Weil der Krieg als Fortsetzung der Politik der Raubtiere gegen die Bevölkerungen (Kreuzzüge hatten ja stets den zunächst unmittelbaren Vorteil, dass man einen Teil einer überflüssigen und knappe Ressourcen von Agrargesellschaften mit witterungsabhängiger stationärer Produktion verzehrende Überpopulationen auf einfache Weise los wurde, indem man sich, wie das unter Bezug auf antike Verhältnisse heißt, 'einen Lenz machte'.) aus Gründen, die zu tun haben dürften mit dem Effekt der unerwünschten Zerstörung von privatem Kapital – die Zerstörung des unmittelbaren Privateigentums der Individuen ist ja eher Konjunktur fördernd – und Infrastrukturen, der nicht mehr wünschenswert erscheint für die Eigentümer des Herrschaftsapparats oder des Kapitals, dabei aber die 'disziplinierenden' Auswirkungen auf die Populationen verloren gehen, die dafür sorgen, dass die Biomasse des Homo sapiens in Grenzen gehalten wird, wird das so genannte (wie altmodisch, die Begriffe der 'Sozialwissenschaft' hinken immer hinterher, indem sie alte Benennungen für längst vergangene Zustände brav weiter verwenden, indem sie einfach stets das, was sie vorfinden weiter so benennen als sei es das längst Vergangene: Familie, Das Soziale, Gesellschaft, etc.) 'gesellschaftliche Leben' zunehmend so organisiert, dass wenigstens die wohltuenden 'sozialen' Effekte des Krieges einigermaßen leidlich mit dargestellt werden, damit die 'Bequemlichkeit des Lebens' nicht allzu sehr dazu anregt allzu alt zu werden oder allzu viele Nachkommen zu produzieren.

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Die systematische Vereinzelung der Individuen – eine Art von normalisierter Isolationsfolter als allgemeiner 'gesellschaftlicher' und 'sozialer' Zustand, der die Individuen in Einzelhaft hält ohne eine ersichtliche Einschränkung ihrer räumlichen 'Bewegungsfreiheit', die sich für 'die Erreichung des Arbeitsplatzes', Urlaubsreisen und alle anderen Formen selbstverantwortlicher Entsorgung des Restes, der jenseits der unmittelbaren Verwertungszwecke von ihnen bleibt – , die inzwischen den ihr aufgedrungenen, soziologisch und sozialpädagogisch als unverdächtig geltenden skandalösen Namen der 'Familie' schon führt, wenn ein Erwachsener mit einem Kind in einem Haushalt 'lebt', weil beide auf den Selbstmord vorläufig noch verzichten, 'implementiert' also nicht nur einen verwaltungstechnisch als Entwaffnungsvorgang zu bewertenden Isolierungseffekt auf die als absolut vereinzelte dem gesamten Apparat der organisierten Gewalt sich gegenüber findenden Individuen, dem blanken Gattungsexemplar einer Nutztierart, und nicht nur einen verwertungstechnischen, der das Individuum von überflüssigem, der freien Nutzung durch seine User hinderlichen 'sozialen Bindungen' befreit, die seine Verwertung behindern, sondern dienen jedenfalls auch der Bevölkerungs-begrenzung, der Setzung von Selektionskriterien (Rahmenbedingungen) für das Leben der Individuen, die sich anders nicht implementieren lassen würden in 'demokratischen Gesellschaften'. Im Mittelalter gab es Heiratsbeschränkungen, Beschränkungen für die Gründung einer Familie, die an einen bestimmten sozialen Status gebunden waren.

Der Geselle und der Meister mögen in der praktischen Arbeit oft dasselbe geleistet und gekonnt haben; der Unterschied bestand darin, dass der Erstere keine Familie gründen konnte, jedenfalls keine Ehe begründen und führen konnte, die die Umgebung für eine einigermaßen ordentliche Heranbildung von Nachkommen bot angesichts einer brutalen, ihrem Überleben äußerst feindlich gegenüber stehenden Behandlung des 'unehelichen Kindes' und vor allem der unverheirateten Mutter, meist von 'niederem Stand'.

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Entwaffnet wird der inneren Widerstands im 'psychologischen' Sinn, der die Individualpsychologie entspricht – und der die 'Lerntheorie' erst wenn nicht zu einer Wissenschaft, so zu einer verbreiteten Tatsache macht, die ihre Existenz den Machtverhältnissen verdankt, die diese Tatsachen implementiert, und aus dieser praktischen Implementierung dann wiederum die Wissensform ableitet, die sich als Psychologie so nützlich macht, wie im 'innenpolitischen' Sinn, der die soziokulturelle Betrachtung und die Existenz dessen ersetzt, was deren Objekt sein müsste – die 'one-body-psychology' des Behaviorismus, zu der die 'Organ'-Medizin für Gefängnisse mit Insassen in Isolationszellen passt, denn sie ist dieses Gefängnis, das sie zusammen mit der one-body-psychology unterhält, während der Vollzug von der 'Sozialarbeit' betreut wird.

Die von ihr angeleiteten 'Sozialisationsprozesse' implementieren die gewünschte Außenleitung, die der frühen Internalisierung der äußeren Prinzipien der Herrschaft (permanente Revolution, lebenslange Umschulung, Gewöhnung an ständige Gängelung durch 'Lernprozesse' und Überprüfungen...) dient, die dem fragmentierten 'Ich' von Innen entgegentreten, und seine Anfälligkeit durch die regelmäßig infiltrierten geistigen, intellektuellen und die Massenepidemien der 'modischen Anpassung' an die jeweils neuesten 'Hypes' ermöglichen bzw. erzwingen, die vor kurzen noch 'Trends' hießen.

Dagegen gilt: Keine ernst zu nehmende 'psychosomatische Medizin' (und 'Psychiatrie') käme ohne ein Konzept aus, das die vollständige Verwobenheit' der Individuen in einen durch Sprache, Kommunikation und Interaktion konstitutierten Zusammenhang zwischen den Individuen voraussetzt und ihm nachgeht in die an der organisch-seelisch-intellektuellen Einheit, die 'das Individuum'=das Unteilbare ist.

Schließlich kann man kaum eine wissenschaftlich ernst zu nehmende Konzeption des Lebens erarbeiten, die nicht so wohl die biochemischen, wie die Grundlagen der anorganischen Chemie und schließlich der allgemeinen Eigenschaften der Materie und ihrer Elemente ganz selbstverständlich voraussetzt.

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Aber weder die 'Psychologie' noch die Medizin hat es zu einer Konzeption gebracht, die auch nur auf der Höhe der Ethologie wäre, insofern diese den ökologischen Aspekt der 'Umwelt' immerhin aus Gründen der Erhaltung der Existenz mancher 'bedrohter Tierarten' in ihre Betrachtungen einbezieht, die der Egoismus des Homo sapiens verlangt, nicht diese Arten, die schweigend aussterben entsprechend dem Verdikt Darwins, das sie schon dazu verurteilt hat, als sich die Ursache: Der Homo sapiens, noch nicht so deutliche absehen ließ wie gegenwärtig So brauchen bedrohte Tiger, Löwen, Bären, Gnuhs usw. nun riesige Grundstücke, auf denen sie ihren luxuriösen Beschäftigungen nachgehen können. Alligatoren benötigen riesige Badeseen und Planschbecken, und natürlich Gnuhs in ausreichender Menge, Robben und Eisbären benötigen eine ganze optimiert klimatisierte Polkappe, die Eisbären dann wiederum die Robben, Pinguine benötigen einen ganzen Kontinent oder wenigstens dessen Rand, das sind ganz selbstverständliche Ansprüche, die im Verhältnis zu dem, was ein Gattungsexemplar der Tiergattung Mensch zum Beispiel in Tokio für eine Übernachtung benötigt, kaum die Größe eines Sarges überschreitet.

Dagegen benötigen Orang Utans und andere 'Menschenaffen', überhaupt die Affen u. a. ganze Regenwälder. Menschen kommen bequem mit einem Single.Haushalt auf ca. 40 Quadratmeter aus. Das alles ist 'wissenschaftlich nachgewiesen' und 'belegt', von Psychologie, Medizin, Psychiatrie, Sozialwissenschaft und Sozialarbeit und Familiensoziologie, und wird betreut von der Tierpflegerpraxis der Stallknechte der 'Sozialpädagogik', der Gänseliesel der Kinderhorte, der Viehtreiber der Schulen, der Gehirnwäscher der Billigstudiengänge, der umgeschulten Klempner und Schornsteinfeger und Schlachtergesellen der Altenlager...

Man muss sehen lernen, wie sich die funktionalen Äquivalente all dieser nur scheinbar verschwundenen 'sozialen Einrichtungen' gegenwärtig ausformen, und es bedarf angesichts des weichgespülten Jargons der 'Sozialpädagogik', die eigens dafür da ist, diese funktional äquivalenten, aber nicht zuletzt aufgrund der sprachlichen Taktiken ihrer Darstellung, Legitimation und 'Erläuterung' weniger offenkundigen Funktionen einer gewissen Aufmerksamkeit, die sich zunächst von der gewollten hypnotischen Wirkung des vermeint-lich 'wissenschaftlichen' Jargons abzulösen hat, der keineswegs einer Aufklär-ung dient, sondern den Sinn hat, einen Schleier über die Sachverhalte zu breiten, der die verwaltungstechnische Handhabung der Population ohne 'Euthanasie' und Gewaltanwendung durch Kasernierung, Lagerbau zu ermöglichen, denn schon aus Kostengründen ist das plausibel: Die Lagerhaltung und die gewaltsame Entsorgung von Teilpopulationen ist sehr viel teurer als Harz IV, wenn man diese Lösung vergleicht mit den Aufbewahrungs-kosten, die ein Gefängnis oder die Entsorgung eines 'mehrfach geschädigten Alkoholikers' in einer (kirchlichen!) 'Einrichtung' kostet. Der frei laufende, durch Verinnerlichung gefesselte kostengünstige Gefangene ist der Prototyp des Insassen mit Zukunft.

Trotzdem ist um dieses 'Problem' der Entsorgung von Teilpopulationen längst eine vor allem auch von den 'Kirchen' (die ja bekanntlich ihre Komplizenschaft mit der offenkundigen Gewalt 'bereut' haben, um sich an der verbesserten Implementation mit desto reinerem Gewissen zu bedienen, und diese Praxis mit ihrer 'christlichen Menschenfreundlichkeit' zu begründen und sprachlich zu dem Verschwinden der tatsächlichen Kontinuitäten beizutragen.

Ein Beispiel ist die Bedeutung der Pflegeversicherung, die die Heimunterbringung begünstigt und finanziert, während sie die private, in noch einigermaßen sozial funktionsfähigen genealogischen Verbänden eigenverantwortlich übernommene Pflege systematisch negativ sanktionieren, also gerade korrektes soziales Verhalten bestrafen. Das 'Soziale' wird derart kapitalisiert und daran beteiligen sich gerade die Großkonzerne des kapitalisierten Sozialbetriebes, der das Soziale kapitalisiert und enteignet, indem es in eine Eigenschaft von Großorganisationen umgewandelt wird.) lukrativ betriebene Verdienstquelle.

Die alten Verbindungen, die die autoritären Staaten geschaffen haben, sind also nach wie vor dieselben. Das kann belehren über die Tatsachen, die der Demokratie zugrunde liegen, jenseits der Beteuerungen und dem Gesülze der Sozialpädagogik bzw. der 'Sozialwissenschaften', Formationen, die als Wissensformen, besser: Sprachcluster über einem von ihnen als Produkt und Domäne angeeigneten bzw. enteigneten das Gegenteil dessen sind und organisieren, was ihre Titel im ersten Teil des Kompositums besagen sollen. Die Zusammenarbeit der Erben der Mentalität Eichmanns funktioniert nach wie vor ganz unproblematisch. Die Banalität des Bösen hat sich indessen um seine alltägliche Unauffälligkeit amplifiziert. Es braucht keinen Stacheldraht und keine Selektionsrampen mehr nach der exemplarischen Demonstration der Potenzen und des Sinns des ‘säkularen Staates’.

Die gelungene Verinnerlichung macht die Herde so gefügig wie die berühmte Laborratte, die eben ‘lernt’, den Elektroschocks auszuweichen, und bewegt sich derart durch das Labyrinth, dass sie nirgendwo mehr ‘anstößt’, wo sie einen Schlag erhalten könnte, und indem sie erfolgreich die Berührung vermeidet, die ihr Schmerzen bereiten müsste, ist sie endlich frei, denn sie kann sich sicher bewegen und hat eine exakte Orientierung, bis zum nächsten Paradigmenwechsel. Institutionen sind dazu da, diese Orientierungshilfen bereitzustellen und dafür zu sorgen, dass sie gelernt werden. Die etwas grober gestrickte Initiation wird von den an die durchgesetzten neuen Voraussetzungen dann nicht einmal mehr vergessen. Es waren ja nicht sie, die der Übergangsphase der gewaltsamen Anpassung ausgesetzt waren, sondern die Alten, die davon noch die Döntjes zum Besten geben, die ihnen die Verhöhnung eintragen durch die besser belehrten Nachkommen, die sich ihrer entledigen, indem sie sie in die neuen, viel besser gepolsterten Lager einweisen, wo sie auf ihren Tod warten dürfen ohne noch ‘auf den Nerv zu gehen’.

Die systematische Vereinzelung der Individuen der Biomasse der Tierart Homo sapiens dient also nicht nur der verwaltungstechnischen Bequemlichkeit der besseren Handhabung und der 'sozialen Entwaffnung' der Widerstandsfähigkeit der Individuen, und nicht nur der Optimierung ihrer Verwertung als Nutztiere, sondern darüber hinaus der wie immer wirksamen Steuerung des Bevölkerungswachstums. Ein Hinweis darauf ist ja auch der gute Rat, beim Sex möglichst stets ein Kondom zu benutzen.

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Es ist dabei ja vorausgesetzt, dass 'Sex' ein Konsumartikel ist, dessen anthropologisch bzw. vom Standpunkt des Lebens, dessen vermittelnde Träger (des Keimplasmas) die Individuen sind, zu ergehender 'Zweck' die Zeugung von Nachkommenschaft der Lebensform ist, deren 'Lust', also das, was bei der Umwandlung dieses Vorgangs in ein Konsumprodukt dann primär werden zu können scheint, nichts ist als eine Art der temporären Überlistung der mit dem Organismus des Individuums verbundenen Selbsterhaltungsimpulse, die die Kopulation wünschenswert erscheinen lassen nur, wenn eine gewisse, mehr oder weniger vorübergehende Benommenheit angesichts von bestimmten Auslösern (der Anblick des Weibchens oder des Männchens als 'Schema', dafür sorgt, dass der Sicherheitsabstand zu dem anderen Gattungsexemplar der eigenen Art annulliert wird zugunsten der wünschenswert erscheinenden Annäherung, deren Konsequenz die Kopulation ist, eine Art des gewaltsamen Umgangs, der dann auf einmal wünschenswert erscheint und auf wechselseitiger Zustimmung zu beruhen scheint, während de facto eine Art der inneren Fernsteuerung der Individuen mittels am jeweils vom Anblick des Anderen ausgelösten Automatismen stattfindet.

Es ist überhaupt merkwürdig, dass der ausgesprochen prekäre Aspekt der Gewaltsamkeit, der dem 'Geschlechtsakt' unvermeidlich beigemischt ist, ist der Sexpropaganda vor allem der Produktwerbung und der Unterhaltungsindustrie gewöhnlich völlig übersehen wird. Das gilt ja auch für alle diese eigenartigen Taktiken der Überredung des begehrten Anderen für die Zwecke des eigenen Begehrens. Es verschwindet gewöhnlich hinter dem erzielten Einvernehmen. Es hat damit zu tun, dass vor allem die organische Natur die Individuen überwältigt, und vor allem ihr Urteilsvermögen, und dies just in dem Augenblick, in dem sie es am dringendsten benötigten und sich auf sein zuverlässiges Funktionieren verlassen können müssten. Stattdessen überwiegt eine rätselhafte Begeisterung.

Post coitum animal triste. Das ist ganz ohne Rücksicht auf die Familienpolitik formuliert, und zwar sowohl ohne Rücksicht, auf das, was als Familienpolitik wirkt als auch ohne Rücksicht auf das, was unter diesem Namen stattfindet Ich hoffe der/die Leser/In wird das zu unterscheiden wissen. Wo nicht, braucht er/sie sein/ihr Urteilsvermögen auch für die Partnerwahl nicht, und kann auch sonst eigentlich darauf verzichten. Denn wozu, wenn nicht für die einzigen wesentlichen Entscheidungen seines Lebens sollte er/sie es sonst benötigen? Denn man kann sich ja mit einer Fluchtbewegung helfen, bei der man an den Stationen, an denen man vorbeikommt, nur ganz kurz Halt macht und dann zusieht, dass man weiterkommt bevor noch der Morgen 'graut'.

Andererseits: Wer sich auf den Standpunkt stellt: „Fickt Euch selbst!“ und sich das zugleich als der Angesprochene – denn aller Sprachgebrauch ist dialogischer Art – zu Herzen nimmt, muss sich darüber im Klaren sein, dass dabei 'nichts heraus kommt'. Und wozu sind wir schließlich überhaupt da, wenn nicht zum Weitergeben der schwachen flackernden (und manchmal auch rußenden) Fackel des Lichts des Lebens an ein ungewisses Schicksal? Und es könnte so sein, dass die Umstände – ganz entgegen dem Gerücht, das die 'Zivilisation' über sich, als Abwehrveranstaltung gegen die Gefahren, die dem Leben drohen – immer ungefähr gleich ungünstig sind, jedenfalls für den überwiegenden Teil der Biomasse des Homo sapiens, die sogar wachsen könnte mit der Gesamtmasse der Gattungsexemplare.

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Die Implementierung des Alltagslebens mittels systematischer Isolation der Individuen in verwaltungstechnischer und verwertungstechnischer Hinsicht hat also auch darüber hinaus einen malthusianischen Sinn der Steuerung der Populationsdichten, deren sekundäres Symptom gerade die Umwandlung der geschlechtlichen Funktionen und Eigenschaften der Gattungsexemplare, die die Träger des Keimplasmas sind, in den Konsum- und Luxusartikel 'Sex', ein marktgängiges Produkt mit 'körpergebundenen' Eigenschaften ist, das mithin die Zeugung als eher zu vermeidenden Nebeneffekt bzw. Unfall erscheinen lassen muss, vor dem die nicht-heiratsfähigen Individuen nicht genug gewarnt werden können.

Wo die so oder so verfügte Dezimierung in Lagern oder Anstalten oder mittels Krieg und Hungersnot nicht akzeptabel erscheint, ist mit dieser Art von 'gesellschaftspolitischer Maßnahme' im Nebeneffekt neben dem verwaltungstechnischen und dem Verwertungssinn der systematischen Isolation der Gattungsexemplare als 'Arbeitskräfte auf einem freien Arbeitsmarkt', also zugleich eine gewisse Beschränkung des 'unkontrollierten Wachstums' der Nutztiermasse gewährleistet.

Andere ähnliche Effekte dieser Art lassen sich mit Hilfe eines nicht zu vermeidenden allgemeinen Verkehrssystem erzielen und der erzwungenen, aber (durch eine Propaganda, die das als Ausübung von Freiheitsrechten und wünschenswerter Mobilität, als sportliche Betätigung erscheinen lassen soll) umgedeuteten Teilnahme daran, die wiederum eine unauffällige Totalkontrolle der Individuen mit gewährleistet, die – wiederum ganz offenkundig nur - 'ihrer Sicherheit dient' (!), während das Verkehrssystem sie letal gefährdet und jeden Tag zu einem Roulettespiel mit der eigenen Zukunft und dem eigenen Leben entlang der Wahrscheinlichkeitsrechnung macht.

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So also sind die Sachverhalte, wenn man sie etwas genauer betrachtet. Denn genau genommen geht es doch bei alledem jeden Morgen um dasselbe, was auch 'Die Kleine Raupe Nimmersatt' tut, von der es im Kinderbuch heißt: „Nachts, im Mondschein, lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als am Morgen die Sonne aufging, da schlüpfte aus dem Ei – knack! – eine kleine hungrige Raupe. Sie machte sich auf um Futter zu suchen.“

Die Kleine Raupe Nimmersatt wird am Ende ein 'wunderschöner Schmetterling'. Aus dem Gattungsexemplar des Homo sapiens wir nichts als ein Arbeitssklave, ein zur Verwertung zurecht gestelltes, dressiertes Nutztier.

Und die Lebensform des Homo sapiens ist kaum mehr als eine nimmersatte, ungeheuer blöde, sich selbst mehr und mehr auf Kosten aller Lebensformen nicht nur ausbreitende ungeheuerliche Bestie und Pest des Planeten, sondern auch sich selbst mit wissenschaftlichen Mitteln immer mehr selbst verblödende und knechtende Bestie, die in einem Selbstverhältnis kannibalischer Selbstspaltung einen unersättlichen Fleischfresser mit einer blinden Herde von Hornträgern mit sich selbst zusammenlebt, wobei der Predator, der Seinesgleichen als seine bevorzugte und lukrativste Beute erkannt hat vor tausenden von Jahren schon, mit diesem von ihm als Herde gehaltenen Nutztier lebt, das so lohnend zu 'halten' ist, weil es der Bestie eine kapitalisierbare Industriezivilisation – und 'Nuklearenergie' – erarbeitet hat – so 'intelligent' ist diese dressierbare Lebensform, dass die Nuklearphysiker hervorbringt – unter seiner Herrschaft, die die Verwertung dieses Nutztiers erst enden lassen wird, wenn die thermodynamischen Gesetze dem eine definitive Grenze setzen.

Denn auch ihr Negativ – die 'Umweltverschmutzung – ist – als Entropie – vom Standpunkt des übergeordneten Ganzen, dem diese Tierart angehört ohne dass sie diesen Sachverhalt jemals zu ihrem Objekt machen können würde, ein Diapositiv, auf dem sich eingezeichnet findet, wann und wie und warum dieser Zyklus endet und wie sich das ergibt.

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Volkstümlich bedeutet Entropieerzeugung ja nichts anderes, als dass dieser enorme und beispiellose Erfolg am Ende darin auslaufen wird, dass er in den Bergen von Exkrementen erstickt, den er hervorbringt. Auch das ist eine interessante Variante der psychoanalytischen Einsicht in die Gleichung:

Gold=Kot.

In der Sprache des Lumpenproletariats der Spaßgesellschaft, das sich von nichts betreffen lässt, auch und vor allem nicht von dem, was es zuerst 'angehen' wird:

Am Ende ist alles Scheiße!

Aber es gilt auch. Aus jeder Scheiße sprießt alsbald neues Leben.

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In dieser Sprache wäre die Logik der Zusammenhänge folgendermaßen zu reformulieren:

Bedenke: Die Scheiße, die auf den Boden fällt, könntest Du selbst sein, das verwertete Nutztier, und das gilt denn auch für die Lebensform Homo sapiens als Ganze. Denn die Predatoren sterben mit den letzten der von ihnen zerfleischten Nutztiere. Ihr Erfolg besteht in dem, worin alle Erfolge letzten Endes bestehen:

Gewonnen hat, wer als Letzter stirbt! Es kommt also nur darauf an, bis zu dem Moment zu überleben, in dem 'die Anderen' tot sind. Dann stirbst Du als Sieger. Herzlichen Glückwunsch, Du hast gewonnen!

Zur Preisverleihung kannst Du selbst nicht kommen, Homo sapiens. Aber es gibt zwei Zeugen, Keiner und Niemand: Denn sicher kommt Keiner zur Preisverleihung, und Niemand sieht zu.

Und auch dies liest dann nur Keiner und bestenfalls Niemand hält es für plausibel. Und das ist dann ja schon beinahe wie – Jetzt. (Und vielleicht ist das ja auch gut so. :-)

Bedenke: Der Zwangsinsasse des Altenlagers, den Du in Gestalt Deiner 'Omma' oder Deines 'Oppa' gerade ins Lager abgeschoben hast, wie ein altes Autowrack, wirst sehr bald schon Du selbst sein. Und es wird Dir vorkommen, als sei es nur einen Tag und eine Nacht weit weg gewesen, dass Du Dich in Mallorca oder auf den Malediven darüber amüsiert hast. Und Du wirst Dir wehmütig sagen, dass sie damals noch nicht untergegangen waren, und der Schmerz wird Dir das Gehirn zerquetschen, Höhö! Because such may be the reasons for your Alzheimer syndrom: Wenn Dein Organismus nicht versagt, dann erlöst Dich vielleicht der Verdrängungsbedarf vorzeitig davon, dass Du noch lebst, 'weil wir im Durchschnitt älter werden', und zum Durchschnitt gehörst Du ja, und deshalb wirst Du älter als sonst (der Durchschnitt), ob Du willst oder nicht, und solange Du lebst entgehst Du der Gefahr nicht Dich unwillkürlich und unberechenbar zu erinnern bei den unvorhersehbarsten alltäglichen Gelegenheiten. Aber wenn Dir ein endlich doch noch gereiftes Urteilsvermögen erspart geblieben ist, weil das Schicksal es gnädig mit Dir meint, dann hast Du eine echte Chance, im Alter doch noch glücklich zu werden, wenn Du es nicht schon immer gewesen bist, eben deswegen, weil Dich der kluge Verzicht darauf immer sicher geleitet hat.

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11. April 2011

Na dann schomma

Gute Nacht, Lone Ranger. image

Alter, sieh', dort am Horizont geht eben die Sonne unter. Reite in das Abendrot und suche im beginnenden Dämmerlicht Dein Lager auf, gönne Deinem treuen Lasttier eine Pause. Es trug Dich geduldig, fast klaglos durch alle Abgründe, die Du durchqueren, und über alle Gipfel, die Du überschreiten musstest. Leg' auch Du Dich zur Ruhe. Suche einen Platz, an dem Du ruhen kannst. Am staubigen Weg in der Halbwüste zeigen im Schatten der überhängenden Felswand, dort, wo Du Dein Lager aufschlagen wirst, die Riesenkerzen der uralten Kakteen schweigend auf den fernsten Punkt des Universums.

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Ihre kurze atemberaubende Blüte hat sich bereits zur Nacht hin geöffnet. Ihr betäubender Duft erfüllt die beginnende Kühle des Abends. Über dem vom verlöschenden Feuer unter dem Horizont erleuchteten verblassenden blauen Abgrund des zur Glocke geformten Himmels kannst Du die Silhouetten der ersten Fledermäuse ihren irrenden Flug flattern sehen, sie suchen den Nektar der Blüten.

Ihre scheinbar erratischen Bewegungen zeichnen irre Zickzacklinien über die Oberfläche der großen Hohlkugelschale aus in ihrem fernsten Grunde schimmerndem blauem Kobalt.

Einen Augenblick lang scheinen sie einen schwarzen Riss in dem blau schimmernden Stahl zu öffnen. Aber die Spur verschwindet.

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Und sieh' doch, da ist eben der blitzende Stern erschienen, der Dich stets durch die Nacht geleitet hat. Noch ist Dein Weg nicht zu Ende. Du wirst wie immer Dein Lager aufschlagen, Du wirst Dein Tragtier füttern und Dein Feuer entzünden, um Dein karges Abendmahl zu Dir zu nehmen. Dann wirst Du in den bestirnten Nachthimmel sehen und die alten, bekannten Sternbilder betrachten, das silbrig schimmernde Band des Unbegreiflichen, das Dir aus Myriaden von auf immer unerreichbaren Sonnen entgegen leuchtet um Dir deine wahre Größe zu zeigen.

Du wirst wieder in das Dir unbewegt entgegen sehende Abbild des Unbegreiflichen blicken. Und Du möchtest immer so liegen und in den Nachthimmel sehen, ein Auge nur, auf immer verschmolzen mit dem Felsgrund unter Dir, unbeweglich wie das Antlitz des Kosmos, in der ewigen Hoffnung doch noch zu verstehen was es Dir zu raunt.

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Und schon kündigt sich die andere Welt an, die Deiner Träume, und zeigt Dir das Antlitz all derer die Du am Weg lieben gelernt hast, oft gegen Deinen Willen, und oft ohne dass Du es wusstest, bevor Du sie verlorst. Denn Du hattest versucht Dein Herz zu panzern gegen die Gefahr.

Doch nun weckt Dich oft der schneidende Schmerz über ihren Verlust in der Tiefe der Nacht, wenn Dein Herz unbewacht ist, und der Traum, der kleine Bruder des Todes, kann Deinen Schlaf nicht hüten, indem er Dir den Wunsch erfüllen möchte, Deinen Geliebten wieder zu begegnen und sie zu umarmen. Dann liegst Du oft lange wach und wünschst sie zurück, um all das Versäumte nachzuholen, all das ungesagt Gebliebene zu sagen, und all das ungetan Gebliebene noch zu tun, aber Dein Wunsch kann die Zeit, die ewig Unerbittliche nicht zurückdrehen.

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Und während Dein Geist alle verlorenen Worte zu formen, alle unterbliebenen Gesten der Freundschaft noch auszuführen und alles versäumte Tun zu vollenden versucht, entschlüpft Deinen Lippen manchmal ein unwillkürliches Wort, ein Satz, und Deine Hand führt eine Geste aus, und greift in die Leere, die sich um Dich ausbreitet, und Du erschrickst angesichts dessen, was Dich so unendlich schmerzhaft, so brennend überwältigt.

Denn Du bist allein. Und Du weißt längst, dass Dein wirklicher Feind die Zeit war. Du warst von Anfang an dazu bestimmt ihr zu unterliegen, ihr, die alles gebiert und alles verschlingt. Denn dies ist auch Dein Schicksal, wie es das ist aller ihrer Geburten.

Aber Du erkanntest den Gegner nicht. Du wähntest Du könntest siegen. Doch, wäre es anders gewesen, hättest Du dann den Kampfplatz überhaupt betreten? Und wieder: Wäre irgend etwas anders, wärest Du nie gewesen?

So sinnst Du, liegst in der Nacht, unter dem ungeheuren stählernen Himmelsschild und besiehst staunend den glitzernden Schmuck der Unbesiegbaren, der Zeit, des ewigen Rätsels, das Dir aufgegeben ward.

Und in dem Gewißheit der Vergeblichkeit Deiner noch immer aufbegehrenden vergeblichen Geste schläfst Du wieder ein über dem Versuch, die Bilder, die Dir die Erinnerung zeigt wieder zum Leben zurückzurufen.

Vielleicht kann Dir der Traum dieses Mal besser beistehen, bis Deine Unruhe Dich wieder weckt, und der Tag Dich auffordert, noch ein Stück auf Deinem Weg zu gehen.

Denn immer noch findest Du den Weg vor Deinem Blick über die Rücken der Hügel und in den Dünensand der Wüste gezeichnet und Dein Tragtier drängt weiter. Noch ein Tag. Hi ho Silver, away!

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Divided we stumble, together we fall. Wir sind nur Gräser im Wüstenwind.

„...morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt.“ Und wenn Du geweckt wirst, wirst Du Dir vielleicht jedes Mal wünschen, Er hätte nicht gewollt, immer noch nicht!

Danke an alle die unbekannten Grafitti-Talente und ihre Begabungen, die ich hier dokumentiere ohne Anspruch auf die © copyrights an den Bildern oder an dem, was sie abbilden. Die gehören selbstverständlich den Künstlern selbst.

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