Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Sonntag, 9. Januar 2011

Sein und Nichts.

Nichts als das Sein

 

9. Januar 2011

 

Ich war von Anfang an verloren, Und wäre besser nie geboren.

Die Panik saß mir stets im Nacken, Um mich an Schopf und Fuß zu packen.

Der Mord ist Herr, der Tod ist König, Das Recht ist krank und kann nur wenig.

Und Bombenteppiche am Rhein Läuteten meine 'Freiheit' ein.

DeadMan

Wo Mörder Herr und Hilfskraft sind, Wäre ich zu gern ein totes Kind.

Ich kam viel später erst darauf: Ich wachte unter Mördern auf!

In allen Augen schwelte Mord, Und aller Liebling war der Tod.

Ich fand, die 'nackte Wahrheit' gar Nichts anderes als ein Leichnam war.

Und Wissenschaft und Logik eichen Ihr Maß an einem Berg von Leichen.

Als Maßstab von 'Kultur' soll gelten Was Mörder für gewöhnlich halten.

Als Lehrer haben sie die Macht, Und haben uns dies beigebracht:

„Wir haben unser Tun bereut. Damit ist das 'Vergangenheit'.

Außerdem sind wir umerzogen. Man hat uns eilends beigebogen:

Unser Führer ist ganz klar In Albion und Amerika.

Wo 'Menschen' man sich hält wie Vieh Mittels formaler Demokratie.

Wir sind darin die Hütehunde“ - Und auf geht’s in die nächste Runde!

*

„Wir biegen euch problemlos bei: Ihr täuscht euch nicht, ihr seid nun frei!

Das wird 'gelernt', ganz wie gewohnt, Und mit 'Integration' belohnt.

Urteilsvermögen wird geschickt Und nebenbei im Keim erstickt.

Als 'Lernziel' bleibt aber dabei: Eurer Urteil ist ganz frei!“

Herd

„Gelernt hat nur wer ganz vergisst, Was 'Urteilsvermögen' ist.

Und wir betreuen diesen Stall, Den 'Lernprozess' auf jeden Fall,

Und was den Sinn des Spiels ausmacht Wird euch von uns schon beigebracht.

Und damit sind wir auch befreit: Von unserer Vergangenheit

Und auch von eurer 'Gegenwart', Denn ihr folgt ja nur einem Pfad

Den wir längst für euch markiert, Damit ihr desto besser spurt.

Ihr seid nicht bei euch, ihr folgt nur, Einer vorgestanzten Spur.

Während euch die Richtung narrt, (Um exakt hundertachtzig Grad).“

„Wherever you go, wherever you roam, this world is full of leaders,

Eager to tell you where it's at, and where to buy your sneakers.

We tell you what to dream or read, we tell you what to drink or eat.

And while you die we finally say (about everything you did): 'You did it your way'!“

*

Immer schön nach vorne sehen, (Sonst kann man diesen Weg nicht sehen.)

Am besten wirft man keinen Blick Auf den gesamten Weg zurück

(Oder nur sehr kontrolliert, Da man sich sonst nur irritiert.)

Und schließlich geht es steil bergan (Worüber man sich wundern kann

BareBones

Bis man sich klarmacht, was die Sache Zu einem Weg bergan stets mache:

Wächst mit der Zeit ein Leichenhaufen, Kann man ihn nur stets aufwärts laufen,

Ob man nun fliegt, kriecht oder rennt, So dass man dies dann 'Fortschritt' nennt

Weil das so wissenschaftlich ist, Dass man den Sachverhalt vergisst,

Und auch die richtige Bewertung, Als globale Viehverwertung.

Ihr einziges Objekt ist ganz Und gar der Homo 'sapiens'.

Die institutionellen Pfründe Sind Stellen für die Schäferhunde.

Die plappern für Prestige und Geld Was 'Guten Hirten' sehr gefällt,

Legitimieren - durch Verfahren – Was Stalltiere zu tragen haben,

Und alle Geltungs-Sucht besteht In Rücksicht auf Faktizität.

'Der Wissenschaftler' sagt vornehm: Autonom ist das System,

Und seine 'Autopoiesis' Beherrscht die ganze Genesis.

*

Anders gesagt: Das macht sich selber! Und schlachten wir dann Mensch wie Kälber,

Besorgt das nahtlos, ohne Riss, Autopoiesis und Genesis.“)

Freilich, wir modernisieren Regelmäßig die Verfahren

Damit sich die Stimmung hebt (Freiheit wird ja nicht 'erfahren'

Huts

Sondern weitgehend 'erlebt'.), Wenn wir Verfahren 'sublimieren'

Zum Besten für das liebe Vieh.“ (Das feiner stets gewebte Netz

Wird unsichtbar fast gänzlich jetzt. Wo man sich stößt hat's immer schon

Die rechte Legitimation. Gelernt wird derart nebenbei

Dass Freiheit nun dasselbe sei Wie wenn im Gatter man sich hält

Dass man nicht anstößt oder fällt, Damit man frei im Labyrinth

Wie ganz von selbst zum Schlachthof find't

So dass die Freiheit so lang lebt, Wie man keinen Schmerz 'erlebt'.

Im Umkreis des', was man so kennt, Bleibt das Gefängnis 'transzendent'.

So ist die Freiheit, als 'Erlebnis' Dann das 'natürliche Ergebnis'

Einer Haltung, die verbreitet, Erfahrungen und Schmerz vermeidet,

Stattdessen unermüdlich übt Wie man im Container lebt.).

*

Der hebephrene Schwachsinn wird Öffentlich nobilitiert.

Man redet allgemein sich ein: 'So endlich kannst Du fröhlich sein:

Sei ein Idiot, sei hebephren, Dann wird dein Leben bunt und schön.'

So darfst du schließlich glücklich leben, Kostengünstig eben.

Walk

Du musst mit Fleiß 'vermeiden' lernen! (Man kann die Gatter dann entfernen.)

Und du gehst wie ein Automat Den Weg, den man bezeichnet hat.

Du findest über weite Strecken Den Schlachthof ohne anzuecken -

Ganz ohne Hirten, Hund und Leitung Durch bis zu Deiner Zubereitung

Zum fertig handlichen Paket, Wie es im Supermarkt dann steht -

Ein netter Happen, den man parkt nach Wunsch auf einem 'Arbeitsmarkt'.

Bis dein Nutzen sich erledigt, Indem man einen Knopf betätigt

Und ein Fließband trägt dich fort Zu deinem nächsten Nutzungsort

 

Es geht bergab nun - zwar nur leicht - Dass es für eine Rutschbahn reicht,

Und kalten Blickes wartet dort Der (re)privatisierte Tod.

Dann endlich bist Du wirklich frei, Doch ist das nun ganz einerlei...

Bleibt eine Frage, doch sie zählt: Warum hast du dich so gequält?

*

Warum wurdest Du geboren? - Du hattest hier nie 'was verloren!

Und hätt' man dich zuvor gefragt: Du hättest sicher 'Nein!' gesagt.

Der ganze Umweg durch das Sein Dürfte wohl überflüssig sein.

Denn so ein Sein, ganz ohne Sinn Ist mehr als Nichts, mit Nichts darin!

3sat 2010-09-12 17-22-18

Den Unterschied macht – ohne Scherz – Nicht der Tod, sondern der Schmerz!

*

9. Januar 2011

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