Montag, 4. November 2013
Robert Blum vor dem Erschießungskommando: ‘Ich bin erschossen wie Robert Blum’,
sagte meine Großmutter immer, wenn sie mitteilen wollte, dass sie erschöpft war. Ihr war die Erfahrung des Bürgertums von 1848 noch gänzlich gegenwärtig und sie hat diese Gegenwärtigkeit einer Erfahrung mit der organisierten Gewalt, die in der finalen Katastrophe ihrer Welt endete, die zu erleben ihr nicht erspart war, in der Familie weiter gegeben. Ich schulde ihr Dank dafür. Es hat mich früh immunisiert gegen die industriellen Massenprodukte der Ideologie des politisch gelenkten Zeitgeistes, die alle ‘Loser’ für analphabetische Hilfsarbeiter und intellektuelle Krüppel hält. In diesem Schema gibt es keine ‘Dichter und Denker’,die Klügeren, denen die Gewalttätigkeit derer fehlt, von denen sie zertrampelt werden.
HERRENMENSCH in teurem Maßanzug. (brand new!)
Nietzscheianer nach dem Verständnis der Science Fiction Serie: ‘Andromeda’. Hochrangig. Blick ebenfalls hochrangig, höchstverantwortungsbewusst, (‘stolz-verdrossene Miene des Paranoikers’ der postnapoleonischen Lehrbücher der preußischen Ära des neunzehnten Jahrhunderts seit 1848 [absteigendes Bürgertum]), leichte Höchstverantwortlichkeitsmelancholie (The heaviness of the Great Man’s burden), besagend: Ich bin ein beachtlicher Amerikaner, ein hervorragender (paradigmatischer) Repräsentant meiner Nation, geachtetes Mitglied…und ein wunderbarer Mensch! Erinnert an die Hauptfigur des Romas von Henry James, Der Amerikaner: Keine Ahnung von der sozio-kulturellen Tradition des Kontinents. Insofern auch Normal-Berliner. BOOOORN IN THE US-ÄÄÄÄHI! Das knallt einfach so rein, wie Rock’n Roll, als Mixtur aus Maschinen- und Fabrikhallenlärm, Waffenfeuer schwerer Waffen, abstürzender Flugzeuge, Hubschraubern und Bombenteppichdetonationsserien, militärischen Landungen in der Normandie oder auf Pazifikinseln. Haben wir mit der Muttermilch abbekommen. American way of life in der exportorientierten Ausgabe for non-US-citizens, designed in New York und Washington, manufactured everywhere else. ‘Raumschiff Enterprise’ spielt in Wirklichkeit und tatsächlich auf den vier ‘Quadranten’ des Globus.
Die Herde der Nutztiere wechselt offensichtlich immer nur den Herrn (den Guten Hirten), das Rudel der Predatoren, der sie betreut, es sei den man ist selbst Predator, nicht Paarhufer oder Ähnliches, der ‘in’s Gras zu beißen hat.
(In Berlin, kein Berliner, was ja auch ein Gebäck ist, wie der Amerikaner auch. Witzig. Der Amerikaner ‘sagt’ zu dem Berliner: ‘Ich bin ein Berliner, aber das geht auf keinen Fall umgekehrt.’)
KILLERDRONE. Hochfliegend. The homecoming queen from Mars.
Marsrobots heading back to Earth. That’s were means and ends, curiosity and determination meet: Hubble telescope, Mars rover, SETI, It’s all about down here, stupid!
CALIGULA: Supreme Commander of Killerdrones. Allerhöchstrangig.
It is all about tradition. There are ‘Indians’ dispersed all about the surface of the earth. A lot left to do to make democracy safe. Bin Laden, GERONIMO! (Translation: ‘I’m loading, Geronimo.’) Ein Afroamerikaner im Präsidentenamt der USA benennt eine Killeraktion in Pakistan/Afghanistan an einem arabisch-muslimischen Guerillakommander mit dem Codename Geronimo. Das ist die Einheit des faktischen Geschichts- und Gegenwartsbewusstseins dieser Leute und das (horribile dictu: kollektive) Unbewusste lässt herzlich grüßen. Gefeuert wird z. B. mit ‘Tomahawks’. Armeeeinheiten heißen ‘Screaming Eagles’. Das kreuz und quer der projektiven Identifikationen konfiguriert einen Standardidioten, Morons and Villains, und die beherrschen zusammen mit Blondie die Welt. INDIANERLAND is everywhere.
ANOTHER KILLERDRONE.
Flying as high. High ranking killing competence. Small differences down below – on the ground - disappear. It makes killing so much easier, morally and in every other aspect.
PEACENOBELPRICEBAERER.
Take it easy. It’s all about business. Vested interests and interest to invest, for more interests to invest in more interests to be invested in…
TROUBLEMAKERS.
Were are the drones? How about: I am loading, Spartakus! (Bin Laden, Spartakus!) Übrigens: Dissidenten gibt es nur in Ländern, die irgendwie ‘nicht-westlich’ sind. Und zwar weil:
First Axiom of ‘human rights’:
There are no ‘dissidents’ in western’ countries, especially in the USA, Europe, Germany.
It is Hanna Arendt, who said that human rights are all that is left when you have been deprived of everything except your biological existence, and that means you are even no longer ‘human’, you are just a creature, given to ridicule (The Origins of Totalitarianism).
Alle anderen, zumal wenn nirgendwohin gehen können – indem sie sich feige der Verantwortung für ihre Taten entziehen and cannot be brought to justice - als nach Russland, sind bestenfalls ‘Informanten’ oder ‘Enthüller’, sonst Verräter und Kriminelle, die man ggf. – widerwillig – vernehmen, befragen, einvernehmen kann, aber nur, wenn man ‘gute Freunde’ nicht furchtbar enttäuscht (man beachte den ‘human touch’).
Wenn die Jungs hier ihre Möglichkeiten zur Definition und Kontrolle der offiziellen Deutung des Sachverhalts überschätzen ist dies der historische Kenterpunkt einer Menschenrechtsideologie, der die implizite Behauptung eines grundsätzlichen Unterschieds der politischen Systeme (‘gelenkte’ vs. wahre Demokratie, ‘Parteiendiktatur’ (!) vs. ‘Pluralismus’ etc.) zugrunde liegt, die angesichts der sich einschleichenden Praxis der Populationsverwaltung entlang der drei Hauptvarianten der Massentierhaltung von Arbeitstieren: Käfighaltung (Gefängnisse und ‘Einrichtungen’), (Am-)Bodenhaltung, freilaufende Haltung (Freier Arbeitsmarkt, Selbstverantwortlichkeit für Körperreinigung, Lebensmittelbesorgung, Wohnung, Auto, Waschmaschine, Gesundheit, Fortpflanzung etc.), längst den Boden unter den Füßen verloren hat, indem die ‘westlichen’ Formen der organisierten Gewalt in einen teilprivatisierten Technototalitarismus überzugehen begonnen haben, aufgrund eines posthumanen ‘Menschenbildes’, an dem vor allem ‘der Mensch’ als abgeschafftes Wesen und soziokulturelles Konzept fehlt, an dessen Stelle das automatisierbare Arbeitstier ‘homo sapiens’ – im Sinne einer klassifikatorischen Bezeichnung - getreten ist, als ‘wissenschaftsförmig’ aufgemachtes Objekt der Massendressur eines Nutztiers, das durch die Gatter der Verwertung der kannibalischen Ordnung läuft, die die globale Ökonomie ist.
The face of embarrassment. (Yes, HE can. He just didn’t say what in advance.)
He started saying: YES,we can, and now we know what he was talking about: Making The White House Uncle Tom’s Cabin! Or was it: Making Uncle Tom’s Cabin The White House? Now we know why Afroamericans wept when he became president. All of a sudden they realized that all you can become in an imperium is a privileged functionary of an imperium.
As a son of Martin (!) Luther(!) King (!) – the name is a mountain of hypocrisy - ‘I want to be judged not by my skin, but by my character.’ They all are honourable men. And they all want to become our kings. Do black Americans ever think about the ‘rights’ of ‘Indians’=Americans, the only Americans in fact? And everybody else comes from everywhere else.
Verification is good, as falsification is, but it takes time, and while the believers wait for the outcome in good faith for the embarrassment of experience, there’s a lotta money to be made. And then it is too late for the fools, the brainwashed, the misused, the abused, the fucked up children to complain., Their life has been wasted and is over. They are buried fucked up. That’s the condicio humana. the condition of possibility of success and the greatness of ‘man’, the predators that rule the herd that fills the O.K.-Corall of the cannibalist order, which covers the surface of the globe, ruled by the nuclear armed financial capital and its understanding of ‘economy’, that is: Waste as much of the biomass of homo sapiens as is good for profit.
Eight more years of selfrighteousness, ignorance, indolence, aggression, enmity and cowardice against plutocracy in a stalemate of violence and greed on one side, and desperation and disorientation on the other.
Irgendwie ist es auch traurig, De Anpassungsdruck besonders hoch. Der rassistische Hass spürbar, die glaubwürdigen guten Absichten, dargestellt von einem sprachlich enorm begabten wachen Verstand, der Erfahrung der Exzentrizität gegenüber der dominanten Bewusstseinsverfassung, unerschrocken, in der Sprache des Sozialarbeiters, wird diese zunächst durchaus glaubwürdige Person mehr und mehr von der Funktion, einem immateriellen Gebilde verzehrt und ausgehöhlt, bis von dieser Person nur noch die formale Hülle der ihre Kraft verlierenden Geste bleibt, und der graue Staub der Korrumpierung durch das sich durch die Person hindurch zur Geltung bringende Imperium sich über den langsam ermüdenden Organismus legt und ihn mehr und mehr umklammert und lähmt, indem die Gewalt sich in seine Oberfläche und seine Eingeweide sowie das vegetative System einschreibt.
Es ist gerade die Glaubwürdigkeit dieser Sprache und dem Erscheinungsbild des ersten Wahlkampfs, das die Verzehrung und die Versehrung der Person und ihrer Begabungen so traurig erscheinen lassen. Es ist, als sähe man dem Vorgang der an dieser Person exemplarischen Einlösung einer Zeile aus einem von Verzweiflung und einem wilden Aufbegehren vor der sich schon abzeichnenden Resignation befeuerten Musikstück der Gruppe THE NICE aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu:
“Life is pregnant with promise and anticipation, But is murdered by the hounds of the inevitable.”
Es ist auch nur einer der ohnmächtigsten Menschen der Welt, wenn auch auf exemplarische Weise. Es zeigt dass das Leben auf das Individuum keine Rücksicht nimmt und das es auf das Individuum tatsächlich nicht ankommt. Auch deshalb brauchen Menschen Religionen und flüchten in Wissenschaft und Technik, in den ‘Erfolg’ entlang dem jeweils dafür angebotenen Dafürhalten.
Alle Kapitole sind erbaut auf Massengräbern. All Capitols are built on graveyards of massmurder and extinction.
DAS IMPERIUM VERLIERT SEINE Popmusic-, Disneyland- und ‘lustiges Internet’-MASKE! Es geht über in einen mehr oder weniger mit weichen Sozialtechnologien gepolsterten, teilprivatisierten high-tech-Totalitarismus, dessen Grundlagen mittels Sozialisation internalisiert, introjiziert und als Erwartung auf die Ordnung reprojiziert werden, und es ist sicher, dass dies ein Trend ist, der einer immanenten Notwendigkeit entspringt, die zu tun hat mit dem Bevölkerungswachstum prekärer werdenden Aufrechterhaltung der immer weiter vernetzten und technologisierten Systemfunktionen, indem dieses Wachstum zugleich der Wachstumsmotor der Ökonomien ist, und die zu bewältigenden Steuerungsaufgaben wiederum vermehrt und kompliziert.
Das erklärt auch die erkennbar gegenüber der ‘Politik’, der Populationskontrolle und –steuerung passiver werdenden Bevölkerungen der hochindustrialisierten Länder. Die Furcht vor einer Störung der ‘Versorgung’ beginnt den Wunsch nach ‘Freiheit’ oder der Beteiligung an der Politik, zumal angesichts der Herrschaft der Experten und der Großorganisationen, sämtlich immanent totalitär ex principio, über das Leben einzuschläfern, zumal sich zunehmend weniger bestimmen lässt, worin Freiheit bestehen sollte in einem Gefüge, das mehr und mehr zu einem rund um die Uhr betriebenen Arbeitshaus wird, in dem sich jeder ‘Fortschritt’ in Mehrarbeit umwandelt, die längst das gesamte Dasein beherrscht und den Unterschied zwischen Arbeits- und ‘Freizeit’ liquidiert hat.
Der herankriechende Technototalitarismus ist eine intrinsische Konsequenz der Entwicklung selbst, und wird sich als Notwendigkeit legitimiert sehen und Zustimmung finden. Hellenismus in zweiter Auflage, die Demokratie ein Zwischenspiel nach einem in einen imperialen Willen und Ausgriff auslaufenden militärischen Sieg und dem ihm folgenden Goldrausch, dem die Geschichte Athens das Parthenon, ein Schatzhaus verdankt, in das der zunächst in Delos gelagerte Schatz (die Federal Reserve Bank) umgelenkt wurde, während der Attische Bund in eine Zwangsjacke für die ‘Verbündeten’ Athens überging, in deren Plünderung, um in die nachalexandrinische Form des Hellenismus zu transmutieren, mit den späteren Folgen der Gnosis, deren zweite Abwehr durch die Neuzeit nach der Ansicht von Hans Blumenberg der Gegenwart entsprechen soll, während sich stattdessen doch eher eine zweite Wiederkehr der Gnosis** abzuzeichnen beginnen könnte.
Einiges an den Trends des Zeitgeistes, wie er sich abbildet in den Produkten der US-Filmindustrie deutet eher auf eine derartige Wendung, die im Übrigen auch zu den Popularisierungen der Kosmologien passt, die zu Kosmophysikotheologien eines Universums oder eines Multiversums ausgebaut werden auf der Grundlage der Quantenmechanik bzw. der Quantenchromodynamik, die ‘uns’ erklärt, dass wir in einem Interimsäon on den Überresten der Detonationswolke einer ungeheuren energetischen Katastrophe leben und auf eine ähnliche in einem ‘Endknall’ zusteuern, indessen das Ende der Species bzw. ihres Lebensraums, der Erde, unvordenklich vor diesem Endereignis schon zu gewärtigen sei, während ‘wir’ schon in absehbarer Zeit auf thermodynamisch bedingte Engpässe der Selbsterhaltung für die Species bzw. das Leben auf dem Planeten stoßen würden, mit u. U. fatalen Folgen für das Zusammenleben, was wiederum auf die entsprechend zu treffenden Vorsorgen verweist.
Die von Blumenberg noch kürzlich vorgetragene ‘zweite Abwehr der Gnosis’ bestand seiner Ansicht nach in der Legitimierung der theoretischen Neugierde die die Neuzeit begründete, indem diese sich auf diese auf das Prinzip der Selbsterhaltung stützt, die wissenschaftlich-technologische Gestaltung der Welt. Das ist vermutlich zu eng geführt, weil die Technologien allein und auch die Wissenschaften nicht imstande sind, das allem mehr oder weniger konturiert und bewusst zugrunde liegende ‘Weltgefühl’ zu bestimmen. Vielmehr lässt die symbolische Form stets sehr viel Spielraum für eine mehr oder weniger bewusst sich verbreitende Gestimmtheit, eine Grundstimmung, die in den affektiven ‘Schichten’ des Lebens konturiert werden.
Es ist unbestreitbar, dass, je komplexer die Strukturen und ihre Verschränkung werden, die den Betrieb des Daseins zunächst entfalten, dann aber Folgekosten ihrer ständigen Erneuerung erfordern, und dabei an Komplexität noch gewinnen, während der ganze Quasi-Organismus mehr und mehr Energiebedarf hat, und weiter wächst, die Risiken der Störung von Systemfunktionen mit wächst, Energieknappheiten oder Ausfälle vorsorglich antizipiert werden müssen, Steuerungsprobleme weiträumig und vorausschauend behandelt werden müssen etc., auch die auf die Einwirkung von Bevölkerungsteilen möglicher Weise ausgehenden ‘Störungen’ mehr und mehr nur noch als mögliche Funktionsstörungen des Betriebs, als Gefährdungen aufgefasst werden und möglichst präventiv unterbunden werden müssen, und es wird sich zeigen, dass sich das auf Zustimmung in dem Maße stützen können wird in den Bevölkerungen, die von dem laufenden Betreib, so wie er ist, profitieren, derart, dass diese Gruppen der organisierten Gewalt ihre Zustimmung zu mehr oder weniger gewaltsamen Unterbindungen jeder ernst zu nehmenden Betriebsstörung nicht verweigern werden, zumal wenn sich diese Störungen auf Verknappungserscheinungen beziehen, und auf daraus resultierenden Versuchen in den Populationen, eine Redistribution der verfügbaren Mittel, eine Verschiebung der Verteilung des Verfügbaren zu erreichen.
Das wird die Entwicklung der Herrschaftsverhältnisse beeinflussen mit Zustimmung der Mehrheiten, die sich der ‘Hebel’ der Systeme versichern können, und diese sogar zu Wirtschaftsfaktoren mit Wachstumspotential weiter entwickeln können, also aus ‘Kontrolle’ und ‘Prävention’ oder ‘Regelung’ und ‘Steuerung’ Selbsterhaltungsstrategien ableiten können, diese Wirtschaftssektoren also dann auch ‘legitimieren’ und besetzen, damit dann auch ‘verteidigen’. Dies alles sind ausnahmslos Trends, die nicht erwarten lassen, dass sich Systemnischen erhalten oder gar auftun, in denen sich ein ‘Potential’ bilden könnte, aus dem sich produktive Energien beziehen lassen, die eine Einwirkung auf die Systeme haben würden, die das Dasein in den Rahmen einer Ökonomie einpferchen, die auf der Bewertung des Nutztiers homo sapiens beruht. in dieser Vorzeichnung des wahrscheinlichen Schicksals der Demokratien, ist, ohne das hier in die Länge zu ziehen ablesbar, dass sich systemimmanente Notwendigkeiten abzeichnen könnten, die das Dasein eher mehr zu einer Funktion des Betriebs einer gigantischen Maschinerie machen werden, die sich auf das Maß der Oberfläche des Globus erweitert und zugleich verdichtet, während das Funktionieren des Betriebes zugleich die einzige Gewährleistung für die Selbsterhaltung des Individuums bietet.
Das wird der Passivität der zumal durch die Daseinsdiktate isolierten Individuen, ihre früh eingeübte Anpassungsbereitschaft zu einer ihrer ‘Grundqualifikationen’ erheben und einen grundlegend vorfindbaren Mitgestaltungswillen schon aus Aufwandsgründen zurücktreten lassen, in dem Maße, in dem die Tiere über ihre Selbsterhaltungsinteressen gebeugt werden. Dem wird wiederum das Interesse der Experten, im Interesse von Berufsgruppenmonopolen und den Bedarfsanmeldungen der das Leben beherrschenden Großorganisationen das Bewusstsein zu enteignen und als Gegenstand ihrer eigenen Selbsterhaltung zu ‘managen’ so entgegen kommen, dass deren Rhetorik und ihre Anlehnung an die organisierte Gewalt diese einen breiten Rückhalt in diesen Gruppen sichern kann, der weit hinaus geht über die von den Verwaltungen der Großorganisationen ausgehenden Imperative oder Einflussnahmen.
Will man das milde ausdrücken, dann wäre zu sagen, dass sich eher konservative Trends durchsetzen und eine gewisse Verfestigung von Verhältnissen bewirken werden, die auch die soziale Mobilität eher abnehmen lassen wird, weil die lange Anwesenheit von Kriegen diese Wirkung haben wird, vorausgesetzt dass nicht innere, z. B. technologische Entwicklungen soziale Folgen haben, die Mobilität induzieren. Bleibt abzuwarten, ob und inwieweit sich aus alledem eher maligne oder benigne Verlaufsformen ergeben, zumal bei möglichen Ressourcenverknappungen oder auch überraschenden Wendungen, die aus der Interaktion der globalen Maschine, die der homo sapiens erzeugt hat und die seine Biomasse konsumiert, mit der Naturumgebung resultieren können oder als ‘Einbrüche’ der Kontingenzen der Umgebungsnatur resultieren.
Es ist klar, dass, wie etwa die Zahl der Opfer von einzelnen Unfällen im Verkehr aufgrund der Vermehrung der Menge derer, die ihn nutzen, wachsen kann, obwohl der Verkehr aufgrund verstärkter technischer und sozialer Kontrolle sicherer wird, auch derartige Dekompensationen hohe Opferzahlen haben können, in der Form lokaler Zusammenbrüche. Wie sich das auswirkt ist nicht ohne Weiteres voraussehbar. Es kann u. U, auf überraschende Weise Potentiale entfesseln, aber auch lähmende Folgen haben, oder Verwahrlosungen der Ordnungsformen, und zwar desto nachhaltiger, je weniger diese noch als soziokulturelle Strukturen verstanden werden können, indem die Großorganisationen die Biomasse der Populationen nach ihren kurzfristigen Bedarfsanmeldungen umerziehen und als statistische Massen betrachten, die sich so oder so segmentieren und nutzen lasse nach ad hoc konstruierten Zielgruppen für einen Arbeitsmarkt oder einen Absatzmarkt, während diese Populationen zugleich außer ihren, auf ihre Verwertung durch organisierte Interessen bezogenen Qualifikationen keine Fähigkeiten oder Betätigungsmöglichkeiten haben, die ihnen eine lebenserhaltende Betätigung außerhalb der Grenzen des organisierten Gefüges böte, das sich mehr und mehr von dem Leben in einer Naturumgebung entfernt, mit der die Individuen unmittelbar und physisch interagieren könnten, so etwa wie jemand seinen Garten bestellt. Das organisierte Leben verliert den Bezug zu einem Begriff von Freiheit, der sich auf ein Leben jenseits ihrer Grenzen beziehen könnte.
Das wird die Abfindung mit dem Leben in einem großen Gatter mit dem Flair der Sicherheit umgeben, wenn nicht in das Funktionsgefüge Kontrollmechanismen implementiert werden, die darauf setzen, die Kontrolle über die Individuen dadurch zu maximieren, damit aber auch ihre Nutzbarkeit, Verfügbarkeit, dass die Unsicherheit der Daseinsfristung als Kontrollmittel eingesetzt wird. Wie weit diese Wahl der Kontrolle über die Populationen auf Reaktionen führen kann, die dagegen wiederum sich richten in dem Bestreben auf eine Kontrolle dieser Kontrollen, ist nicht ohne Weiteres zu sagen. Absehbar an der Gegenwart ist indessen die Isolierung der Individuen und ihre unverhältnismäßige Ohnmacht gegenüber den Mitteln der organisierten Gewalt und dem Verbundsystem wechselseitiger Stützung und Verstärkung aufgrund gemeinsamer, gegen die Masse der Nutztiere gerichteten Verwertungsinteressen, die es verstehen, sich einen Overhead zu verschaffen, der diese Interessen zu kodifizieren versteht und diese Kodices gegen die Einwirkung von Individuen zu sichern, sowie zu optimieren, um sie zu immunisieren gegen eine Beeinträchtigung der organisierten Interessenverbände.
Sieht man sich die Verhältnisse an, dann ist kein Anlass zu einem auf die Freiheit des Individuums gerichteten Optimismus, seinen individuellen Handlungsspielraum oder seine Chance, sich im Einzelfall etwa mit ‘Vernunft’ zu behaupten gegen die organisierte Gewalt der zu Systemen sich ausbildenden Strukturen, in die das Dasein eingebunden ist. Die besten Chancen haben stets solche individuellen Strategien der Selbstbehauptung, die mehr oder weniger unmittelbar an die Potentiale der organisierten Gewalt anknüpfen können, aus der Funktion des Experten, einer ‘Kompetenz’, einer Position in deren Gefüge, so dass der unvermeidliche Schein entstehen muss, dass ‘Vernunft’, so ihr in diesen Verhältnissen überhaupt eine Funktion eingeräumt wird, stets als etwas erscheint, das als eine Eigenschaft von Systemen oder deren Funktionären verstanden werden muss.
Das verstärkt die Ohnmacht derer, die die Potentiale der organisierten Gewalt nicht auf ihrer Seite haben, und ergo die rhetorischen Erfolge und die Herrschaft der Experten, die wiederum umschlägt auf die Berufsgruppenmonopole, deren Selbsterhaltung sich auf das enteignete und zum Gegenstand des Berufsgruppenmonopols und seiner Kompetenzen gemachte Bewusstsein stützt, das entweder als direktes Bearbeitungsobjekt (Sozialisation, Bildung, Ausbildung) oder als Objekt ihrer Wissenschaft oder der kommunikativen Einflussnahme (Psychologie, Soziologie, Historie, Philosophie, Politik, Journalismus, Politiker, Produktwerbung, Mode, Popkultur, Medien etc.) angeeignet wird.
Auch diese Gruppen haben Interesse am Urteilsvermögen und an der Unabhängigkeit der Urteilsbildung ihrer Gefolgschaften oder (Zwangs-)Klienten nur dann, wenn das zu dem organisierten Selbsterhaltungsinteresse passt (z. B. in der Form der Eigenpropaganda der ‘Aufklärung’, die in die Enteignung des Bewusstseins umschlägt, das man nur der Kontrolle seiner vorherigen Eigentümer, den Theologen und Priesterschaften entreißt um es unter die eigenen Fittiche zu nehmen, so dass es nur um eine Eigentumsübertragung von einem Paradigma zu einem anderen Kontrollparadigma handelt, das den Formen der Bewusstseinskontrolle unterlegt wird, die sich endlich auch den Markt teilen können, indem sie miteinander um Marktanteile konkurrieren, wie in den USA, wo der high-tech-Betrieb und die Akademie sich friedlich die soziale Kontrolle der Population teilen können indem sie letztlich identische Ziele mit unterschiedlichen Mitteln verfolgen, so dass dieser Mix aus entsetzlicher Bigotterie und fanatischer Religiosität einerseits und eine Technoreligion andererseits, die sich auf die Wirkung der Science Fiction stützt, zugleich nebeneinander finden und zugleich eine Hochtechnologie mit einem stupiden und engstirnigen Nationalismus ohne eigentliche Grundlage in der Zusammensetzung der Bevölkerung entfalten kann, der durch eine medial gesteuerte Konsumreligion zugleich mit dem festen Glauben an die eigene Exzeptionalität und Erwähltheit ein bis dahin erstaunlich funktionsfähiges Gefüge auf teils ausgesprochen irrationalen Grundlagen hervorgebracht hat, von dem sich nicht behaupten lässt, dass die Grundlagen der Funktionsfähigkeit auch die des Bewusstseins sei, das darüber unter sogar den ‘hochrangigen’ Positionsinhabern verbreitet ist, von der Bevölkerung als ganzer nicht zu reden. Es gibt entschieden immer zu viele auserwählte Völker oder Nationen.
Aber das ist anderswo vielleicht nicht wirklich anders, obwohl es nirgendwo eine so grelle Diskrepanz zu geben scheint zwischen der Effektivität des Gebildes und dem Bewusstsein, das es als Epiphänomen von sich selbst unter den an seiner Reproduktion Beteiligten erzeugt.
Finally we might begin to see
The cannibal beast behind modernity
No matter what colour or gender be
And regardless of any ethnicity
Es gibt aber immer noch gelegentlich Leute hauptsächlich aus dem viertelgebildeten Journalismus, die meinen, der mögliche (!) Untergang des Abendlandes könne noch bevor stehen. Dasselbe gilt von den Prognosen der negativen Utopien von George Orwell, 1984, und Aldous Huxley, Brave New World, deren kombinierte Verwirklichung inzwischen schlicht alltägliche Tatsache und überboten (das ist die Bedeutung und Teilhabe der POST an der MODERNE) ist, und zwar überraschend exakt, während es Leute in der Politik und den Medien gibt, die meinen, man könne mit dem Vergleich (!) immer noch als einer witzigen, aber nur um des Hinweises auf die eigene Informiertheit willen erwähnten Pointe herumspielen.
Das sind sämtlich Leute, deren Positionalität in dem System ihnen verbirgt, wie weitgehend sie die Funktionäre dessen sind, was sie derart witzig an Anderen entdecken, aber nur mit Augenzwinkern, das bedeuten soll, das es ganz so ernst in Wahrheit nicht sie, wie die ‘dichterische Phantasie’ sich das ausmalen darf, weil sie weder einen Medienauftrag haben noch eine wichtige politische Funktion mit Verantwortung.
Es ist ein immer wieder kehrender Irrtum der Funktionäre der organisierten Gewalt zu glauben, sie seien wegen ihrer Insiderkenntnis der Verhältnisse, der sie in hochrangigen Positionen dienen, auch dazu geeignet, über die Verhältnisse, deren blinde Rädchen sie sind, die Reflexion anzustellen, die darüber Klarheit verschaffen kann, was sich da eigentlich abspielt.
Am ehesten kann man das noch den Verfassern der Klassischen Tragödie abnehmen. Deren Reflexionsniveau – immer noch Vorsokratik (!) – erreichen die Autobiographen der höchsten Ränge nicht einmal in Knöchelhöhe. Das liegt natürlich auch an der Unkenntnis bzw. dem Missverständnis über diese ‘Dichtung’ bzw.’Literatur’. Es bleibt bei der nachträglichen Selbstbewunderung unter Zeugenschaft andächtiger Fragesteller, die sich in der Aura des Charismas großer Führer sonnen.
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*subiectum= lat. neutr., das Unterworfene
** Hans Jonas, Die Gnosis, und: Hans Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit
Um einem leicht einreißenden ‘Irrtum’ vorzubeugen, der zu einfach gestrickten Bewusstseinsverfassungen unterlaufen mag, etwa in Bezug auf die Art meines Amerikanismus, ist hier ein Verweis eingefügt auf das bereits im Jahr 2010 erschienene Buch von
Elliot D. Cohen,
Mass Surveillance and State Control,
The Total Information Awareness Project ,
First published in 2010 by PALGRAVE MACMILLAN®
in the United States – a division of St. Martin’s Press LLC, 175
Fifth Avenue, New York, NY 10010.
ISBN: 978–0–230–10304–7
additional data:
Library of Congress Cataloging-in-Publication Data
Cohen, Elliot D.
Mass surveillance and state control : the total information awareness
project / Elliot D. Cohen.
p. cm.
Includes bibliographical references.
ISBN 978–0–230–10304–7 (alk. paper)
1. Privacy, Right of—United States. 2. Electronic surveillance—Social
aspects—United States. 3. Social control—United States. I. Title.
JC596.2.U5C64 2 010
323.44'820973—dc22
2010013239
First edition: October 2010
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