Romantische Landschaft mit Menschenopfer

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Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Peter Steinbrück und die Sozialdemokratie

Anmerkungen zur Rede des Kanzlerkandidaten der Sozialdemokratie Peter Steinbrück auf dem Parteitag der SPD am 6. Dezember 2011

“Wer Vision hat, der soll zum Arzt gehen.” (Helmut Schmidt, ehemaliger Kanzler der BRD)

„Wer Visionen hat, der soll wieder zu uns kommen.“ (Sigmar Gabriel, in seiner Rede vor dem SPD.Parteitag. Das ist eine kühne und direkte Aufforderung. Ich will das beim Wort nehmen indem ich versuche verständlich zu machen, was dem entgegen stehen könnte, heute wie vormals, vom Standpunkt des Gebildeten.)

I.

„...das Volk und die von ihm vertretenen Abgeordneten.“

„...und das schließt meine Fehler nicht ein.“

Das sind Fragmente aus der Rede des Abgeordneten Peter Steinbrück auf dem Parteitag der SPD heute, die man getrost aus dem ohnehin nicht vorhandenen Zusammenhang gerissen verstehen kann. Sie sind Wegweiser in den Abgrund der unbewussten Grundlagen der Bewusstseinsverfassungen, die sich gegenwärtig in den 'Reihen' der politischen Partei (einer organisierten Bande von Karrieristen, die von dem von ihr erfundenen und gehätschelten Neomythus einer selbst erfundenen 'Geschichte' zu leben versucht, unter anderem) der so genannten 'Sozialdemokratie' finden, bzw. exemplarisch sind für die Mentalitiät der Truppe und ihrer engeren Gefolgschaften.

Das erste Fragment ist aus einem Kontext, in dem er von 'dem Volk' als dem Souverän reden will, auf den es ankäme usw. Er vertauscht dabei das Repräsentationsverhältnis. Derart werden die Abgeordneten zum Souverän und das Volk zu ihrer Vertretung. Das ist im Kontext der längst vollzogenen Degeneration der Abgeordneten zu Abstimmautomaten ohnehin kaum ein angemessen realitätsentsprechende Herstellung des realen Verhältnisses, in dem 'das Volk' zu dem stählernen Mahtappar5at der organisierten Gewalt steht, zumal die Abgeordneten oft genug längst gar nicht gefragt werden, sondern eher 'informiert' in dem autoritären, imperativen Sinne, den das Wort wie nebenbei kaum bemerkt mit sich führen kann in einem Kontext, in dem der Bildungsgrad der Personen meist für eine einigermaßen transbürokratische Übersicht über die Verhältnisse, in denen sie treiben wie Buchstaben in der Buchstabennudelsuppe gar nicht reicht, und die 'Fraktionsdisziplin' die Individuen nur deshalb vor der Korruption oder vor noch weitergehender Korruption bewahrt, weil sie durch den militärischen Gehorsam, den sie ihren Vorgesetzten schulden, die im Apparat das Sagen haben und, wie man gelegentlich sehen kann, leicht dazu neigen, den 'Spieß' herauszukehren, wenn einzelne aus den Dressuren und den mit ihnen 'kommunikativ' verbundenen Erwartungen auch nur ein Jota abweichen oder nicht an der richtigen Stelle klatschen. Zudem ist die Relation, an die hier gedacht wird, die zwischen 'dem Volk' und 'den Abgeordneten' bezeichnend genug, insofern hier eine undifferenzierte Masse, 'Volk', auch gern 'Be-Völkerung', einer kleinen opportunistischen Minderheit von privilegierten Verwaltungsangestellten, die immerhin als Individuen, wenn auch als Gruppe erkennbar sind durch die Funktionsbezeichnung, die auf der Gegenseite des Verhältnisses nur als Funktion des verwalteten Objekts bestimmt wird.

Der Redner bringt es nicht einmal zur Beschwörung 'des Bürgers', den die downgesizte und outgesourcte Mangelverwaltung des von der SPD erfundenen und durchgesetzten qualitätsoptimierten und von überflüssigen 'Arbeitnehmern' (nach wie vor denen, die ihre Arbeit gegen gegen Lohn, den sie dafür nehmen dürfen, mit dem sie sich abzufinden haben) freigesetzten Apparatur, die damit auch, wie nebenbei, aber in der Hauptsache gemeint, von den informellen Strukturen gereinigt werden konnten, die für die Kontinuität einer durch die Rahmenbedingungen der 'Betriebe' einigermaßen gestützten informellen Tradition innerhalb der Personalgruppen zu sorgen vermochte, und damit ein Widerstandspotential gegen die beabsichtigen Modernisierungen darstellte, die nur mit den inzwischen bekannten Tricks der US-Industrien und der Thatchermachenschaften zu beseitigen war, und in der Sozialdemokratie ihre hündischen und folgsamen Gefolgsleute fand, hier wie in der new-labour-Partei des notorischen Tony Blair.

Der Zweck der tayloristischen 'Qualitätskontrollen', des outsourcing, war also vor allem, die 'Luft', die sich die informellen Strukturen der Betriebskulturen auf seiten der abhängigen Arbeitnehmerschaft (oder der Angestellten, die meinen, sei seien etwas Besseres als das Proletariat und durch diese Überzeugung besser ausbeutbar werden, weil sie sich dabei 'gut fühlen') geschaffen hatten in langen Dekaden und über Generationswechsel des Betriebspersonals hinweg aus den Gestaltungsspielräumen der Beschäftigten zu lassen und ihre informellen und die organisatorischen Strukturen zu vernichten, die die damit verbundenen Überzeugungen von der Legitimität und dem Konsens unter der Arbeitnehmerschaft auszurotten. Dem diente die von dem Redner in dem Zusammenhang der erwarteten Ablösung der derzeitigen Bundesregierung bei einer Wahl durch IHN und Seine Partei (!), nicht etwa durch die Wähler, assoziierte Metapher, die den Sachverhalt vollkommen verfehlt, indem der Rener tatsächlich glaubt, er (bewundert von seinen Höflingen und Claqueuren) schicke die derzeitige Regierung dann 'in den vorzeitigen Ruhestand'.

Das ist der Mann, den der 'große alte Mann der Sozialdemokratie' für den geeigneten Kanzlerkandidaten hält und der sich da präsentiert als Zuchtmeister eines von ihm von oben herab inspizierten und auf Rationalisierungspotentiale abgeklopften Machtapparats, dessen hierarchische Struktur ohne Weiteres feststeht, als von ihm phantasierter Zwangszusammenhang unter seiner erlauchten Omnipotenz. Es braucht nichts anderes als eine hinreichende philologische, sprachliche Präzision der Betrachtung entsprechend deren, auf die die Juristen, die sonst nichts gelernt haben, wissen und verstehen, so großen Wert legen, und die Fähigkeit, dem verwendeten Vokabular die politische Mentalität auf dem Grunde eines angemessenen, weil kodifizierten Verständnisses der schriftlich fixierten Form der Ausübung von Herrschaft zuzuordnen, um den Geist zu identifizieren, der da darum bittet, dass man ihn aus der Flasche lassen möge, der er IST.

Wer das wählt und es sich ausgesucht zu haben meint, der/die wird bekommen, was er/sie verdient.

Zu diesen Machenschaften passt gut, was dem Redner an einer anderen Stelle herausrutschte, als er davon sprach, die Regierung Merkel bzw. die Regierungskoalition bei der nächsten Wahl (!) 'in den Vorruhestand schicken' zu wollen. Der gewählte Ausdruck passt in keiner Weise zu dem Vorgang. Die Abwahl einer Regierung erfolgt durch die Wähler. Dann können andere eine Koalition bilden, die die Regierung führt, wenn sich anderes nicht ergibt. In keiner Weise hat ein Abgeordneter, was immer er sich einbilden mag auf seine ehemaligen, in diesem Fall kaum vorzeigbaren Leistungen, die 'Autorität' oder die Macht oder die rechtlichen Möglichkeiten, eine Regierungskoalition in den Vorruhestand 'zu schicken'.

Der Ton, in dem der arrogante und eingebildete Kerl redet ist nicht nur dreist. Er knallt durch an der Stelle und der Größenwahn und die Karrieregeilheit spielen seiner juristischen Ausbildung problemlos einen fatalen Strich. Nur wer selbst dazu neigt, sich seiner triebhaften Brutalität in seinem eigenen 'Sprachverhalten' zu überlassen und das denn läppisch zu entschuldigen, also sein barbarisches Verhältnis zur Sprache als 'Kult' zu betrachten (Kult ist, wenn es so miserabel ist, das es schon wieder gut zu sein scheint.), letzten Endes also ein 'bildungsfernes' Verhältnis zur Sprache unter Berufung auf was immer rechtfertigen zu dürfen meint, wird das als bedeutungslos betrachten. Es bedarf also einer genaueren Überlegung, um das Gesagte zu qualifizieren. Am erstaunlichsten ist dabei vielleicht der Hass auf den langjährigen Mitarbeiter, dem er loswerden will, und zwar aus des Sicht des großen Betriebslenkers, von oben her gesehen, einen impotenten Störenfried, der seine Leistung längst nicht mehr bringt, wenn er sie je brachte, und sei es auch nur, weil er sich den entsprechenden, eventuell 'neuen' Plan- und Zielvorgaben nicht fügt. Wer erinnert sich noch daran, dass das die Sprache der angeblich verabscheuten Bürokraten der kommunistischen Diktaturen war, auf die die 'Sozialdemokratie' mit dem anklagenden Finger des rechtschaffenen Demokraten zeigte, um sich des ausbeutbaren Angstpotentials politisch bedienen zu können, das sie 'an die Macht' brachte? Hier kehrt es wieder, als das 'Denken' des bürokratischen, mit allen Wassern des selbst gemachten Gesetzes gewaschen und entschlossen zu den Modernisierungen, die 'Deutschland 'wettbewerbsfähig machen im internationalen Vergleich in einer globalisierten Welt, in der die 'Niedriglohnländer' mit schwachen 'Arbeitnehmerorganisationen' die Vorgaben machen, an denen sich 'die Politik' zu orientieren hat, damit 'die Märkte' 'den Unternehmen' gewogen bleiben. Nichts belegt besser als diese Lapsus das, was dem Redner hier vorschwebt. Erstaunlich ist dabei die nebenbei mit unterlaufende Verachtung gegenüber der Erfahrung und der Loyalität langjähriger 'Mitarbeiter', also Untergebenen, die vor der Zeit eliminiert werden aus dem Lebenszusammenhang des Betriebes, den der Herr beherrscht als absoluter Herrscher, die Verachtung des Alters, das nach technischen Kriterien der 'Leistungsfähigkeit' abgeurteilt und verworfen wird, zugunsten jüngerer, frischer Kräfte, und nicht etwa geschätzt wird wegen seines durch Erfahrung und Praxis entwickelten Urteilsvermögens, das allerdings, im Gegensatz zur jüngeren Kraft, die 'eine Chance erhält' von Anfang an Alles zu geben, wie es im Liede heißt, das die Castingshows der Bewerbungsrituale für Pausenclowns untermalt, zum Widerspruch, zur Geltendmachung von Rechten neigen könnte und so die 'Leistungsvorgaben' leider verfehlt usw., alles Gegebenheiten, die bei 'jungen, unverbrauchten, leistungsbereiten Kräften weniger zu finden sind. Erstaunlich deswegen, weil der Kerl selbst schon lange 'ganz schön alt aussieht.'

Die zweite Fehlleistnng, die oben dokumentiert ist, bezieht sich auf einen Teil der Rede, in der es um das 'Bekenntnis zu eigenen Fehlern bzw. denen 'der Partei' gehen sollte, während der Redner es offenbar nicht über die Lippen bringt und stattdessen ausdrücklich verneint, was er 'pflichtgemäß' als wirksamen Teil der Eigenpropaganda in seinen Redebeitrag einzubauen beabsichtigte. Gegen die Absicht spielt ihm das Unbewusste einen seiner höhnischen Streiche, indem es ausdrücklich gegen die bewusste Absicht, eine Manipulation der Zuhörer, darstellt, was der Redner wirklich 'denkt', nämlich, dass er sich nichts vorzuwerfen hat und nicht eine seiner Machenschaften zu bereuen oder auch nur zu bedenken hätte. Wer Politikerreden oder die der Medienfritzen und -mariechen anhört ohne die Psychopathologie des Alltagslebens verstanden zu haben (Gelesen muss man sie nicht haben, aber verstanden, und man sollte auch die Kritik an Freud oder die Bagatellisierung seiner Befunde mittels ihrer verstanden haben.) der hört sie gar nicht und der/die versteht sie auch nicht, sondern wird von ihnen mehr oder weniger informiert, anders gesagt: beeinflusst. Das ist in jedem Fall suboptimal, und vor allem subrational.

Urteil: Peter Steinbrück ist weder ein Demokrat von Bewusstseinsverfassung und Mentaltität her, sondern ein autoritärer Bürokrat, arrogant, ohne die Fähigkeit zur Selbstkritik, was auf einen Mangel an 'Vernunft' im genauen Sinne, auf einen Mangel an Fähigkeit zur Erkenntnis verweist, darüber hinaus auf gefährliche Weise über die Bedeutung von 'Kultur' als dem Inbegriff der Voraussetzungen und Grundlagen, auf denen das Politische bloß aufsetzt im Unklaren, zumal ein juristischer Fachidiot, und ohne nachweisbare Kompetenz in dem Bereich, in dem er sich selbst am meisten für qualifiziert zu halten wähnt: Dem der politischen Ökonomie, und eine andere gibt es nicht.

Er ist nicht nur als Kanzlerkandidat, geschweige denn als Kanzler ungeeignet, oder nur unqualifiziert. Es ist schlimmer, und man kann nichts anderes tun als davor zu warnen, ihn für irgend ein Regierungsamt vorzuschlagen. Er ist dazu zu ehrgeizig, zu menschenverachtend, zu größenwahnsinnig und von seiner demokratiefeindlichen Mentalität her, die sich überall verrät, für einen Demokraten im Sinne der verfügbaren Grundlagen dessen, was sie über die kodifizierte Form und die ihr gerade entsprechende arbiträre Praxis hinaus als soziokulturelles Prinzip ist, das genaue Gegenteil dessen, was man sich als ihre sei es auch vorübergehende Personifikation unbedingt vorstellen muss selbst dann, wenn auch hier die Führerpersönlichkeit gemäß den Mechanismen der Untersuchungen über das Verhältnis von Massenpsychologie und Ich-Analyse wenigstens mit gebildet bzw. ausgewählt wird, insofern auch unter den 'aufgeklärtesten' Umständen das Verhältnis der (personifizierten) Führung und den Bürgern, die ihn aus ihrer Mitte auswählen, einen unvermeidlichen Bestandteil unbewusster Mechanismen, Wünsche und Identifikationen bzw. Projektionen und Introjektionen einschließen mag.

Und man kann hinzufügen. Je mehr davon in das Urteil eingeht, je weniger es also eines ist, desto riskanter ist die Wahl des Führenden, wenn sie dem Prinzip, auf dem das Urteil sachgemäß, nicht wunschgemäß aufsetzen muss in jedem Fall, soll nicht das Ganze in eine Mixtur aus Propaganda, Scharlatanerie, Selbstbetrug und irrationale Verhaltensresultate degenerieren, entgegen gesetzt ist und das schon vorab, wenn der Wolf seine mit Kreide eingeschmierte Pfote aufforderungsgemäß aufs Fensterbrett legt, damit die Geißlein ihn hereinlassen, nachweislich erkennbar ist. Das kleine Geißlein bleibt dann auf jeden Fall im Uhrkasten versteckt und wird, Visionen hin oder her, sich nicht unter die Bestien begeben, die um so vieles schlimmer sind wie der Wolf, als man sich wünschen mag unter Wölfen zu leben anstatt unter Menschen vom Schlage derer, die in einer politischen Partei anstehen auf der Liste der Amtsanwärter. Diese Vision führt dann also dazu, dass man zu dem nüchternen Urteil kommt, entsprechend dem schon betrachteten richtigen Verhältnis von Einbildungskraft und Vernunft im Kontext der Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung, dass sich hier nach wie vor Bestien tummeln, die um so vieles gefährlicher sind als Wölfe wie diese viel weniger gefährlich sind als die kannibalische Bestie mit dem selbsterfundenen Namen des Homo sapiens, und der Anmaßung gar der gelungenen Menschwerdung.

In diesem Sinne ist das Verhältnis von Masse und Macht zu betrachten darauf hin, ob es, wie der Patient selbst behauptet, auf dem Wege zur Besserung ist oder nach wie vor 'on the eve of destruction', wie das Donovan lange und zu Recht prognostiziert hat.

II.

Gelegentlich kann man sich kaum genug darüber freuen, dass die gerade laufenden 'Kandidaten' für 'hohe politische Ämter' nicht daran vorbeikommen, sich jenseits und vor aller ihrer sie unablässig begleitenden propagandistischen Aufwertung und Bedeutungserhöhung über ihr wahres Maß zu präsentieren, also einen wie auch immer angestrengt durch Simulation z. B. von 'Kompetenz' und 'Sachverstand' verstellten Einblick in ihren tatsächlichen Zustand zu ermöglichen, einfach, weil sie nicht daran vorbeikommen, sich in einem gewissen Umfang einem immerhin möglichen Urteil zu stellen, dass ihren Anspruch nebst der ihnen zuteil werdenden Unterstützung durch die Claquere der Medienkarrieristen oder Berufsbeamte mit Professorenstatus sowie ihre Gefolgschaften, die sich von ihrer Erhebung in 'Amt und Würden' ihre eigene so versprechen wie die Hunde, die, indem sie auf 'His Masters Voice' aus dem Grammophonlautsprecher des Apparates hören und nichts anderes wahrnehmen,, eines Apparats, dem sie ihre eigenen Positionen verdanken, darauf warten, dass sie für ihre subalternen Dienste beim Hüten der Herde der 'Wähler' ebenfalls belohnt werden, indem vom Tisch ihres Herrn dann ein paar der Knochen fallen und ein wenig Haut, die die leitenden Kannibalen verschmähen und ihren Kötern überlassen.

Die Beobachtung, auf die es ankommt, sind mikrologischer Art, und es bedarf eines gewissen Abstands zu jeweils eigenen konditionierten Reflex, mit dem sich die Banden der verbreiteten Achtelbildung jeweils herauszureden und von der Zumutung dessen zu entlasten bestrebt sind, was sie versäumt haben ohne sich bewusst einen Begriff davon bilden zu können, warum die von den Plakaten der bewegten Bilder der modernen Litfaßsäulen abgelesenen Sprüche, mit denen sie sich auf dieselbe Art und Weise durchhelfen wie so viele ihrer Artgenossen, zwar deutlich erkennbar einen Anspruch auf 'höhere Positionen', auf 'sozialen Aufstieg' ohne Rücksicht auf dessen sachhaltige und sachbezogene, nicht sozial bezogene Karrieren erkennen lassen, aber, da sie von der Sache nur das wissen, worauf man sich en masse geeinigt hat, dass sie es sei, in Tat und Vorstellung kaum einen anderen Bezug zu ihr haben und aufweisen können als eben den Anspruch in Bezug über das Gerücht über sie auf jeden Fall die Führung übernehmen zu wollen und als einzige dafür qualifiziert zu sein.

Von den Bossen der kriminellen Mafia, die die Welt in ihren Krallen hält, erfährt man allerdings meist nichts. Sie treten gar nicht auf und haben das nicht nötig. Denn sie entscheiden einfach ohne dass die Reichweite und die Folgen ihres Tuns sich ihnen überhaupt oder bestenfalls indirekt zurechnen ließe, von ihrer Belangbarkeit zu schweigen, denn dazu bedürfte es der Gesetze, die ihr Tun als kriminelle Tatbestände qualifizieren, und es gehört zu den Nebensachen ihrer Verfügungsmacht, dass die Gesetzgebungsmaschinen gewissermaßen zu den Nebensachen ihres Privatvermögens zu rechnen sind.

Bleiben also nur diejenigen, die sich entblöden müssen, weil das die Bedingungen ihrer Karrieren ausmacht, sich 'dem Volk' und zuvor einer ihnen ergebenen Gefolgschaft zu präsentieren, und dabei ihre 'Qualifikationen' unter Beweis zu stellen.

Zu dieser Kategorie gehören vornehmlich 'Politiker'. So z. B. die derzeit von sich Reden machenden Protagonisten einer Sozialdemokratie, die angestrengt nach vorne schaut, und alle anderen derart zu hypnotisieren, dass auch sie angestrengt nach vorne schauen, dorthin wohin jeder automatisch und zunächst einfach deshalb schaut, weil niemand die Augen am Hinterkopf hat, versteht man das einmal gar nicht metaphorisch, und wenn doch, dann so, dass man bemerkt, dass die räumliche Metapher, auf die Dimension 'Zeit' übertragen, wie das hier geschieht, nur bedeuten kann, dass man dorthin sieht, wo man gerade nichts sieht als seine von der Vergangenheit oder wenigstens der Gegenwart geprägten und suggerierten und beschnittenen Erwartungen, die desto mehr am bloßen Jetzt kleben, je mehr das 'Bewusstsein' auf das bloße Erleben einer von aller Herkunft abgeschnittenen und genau genommen erfahrungslosen – denn 'Erfahrung' setzt eine systematische und gesteuerte Verarbeitung eines Vergangenen voraus, einen Inbegriff von 'Geschichte', nicht als dem Inhalt der bloßen assoziativen Erinnerung, und auch nicht als 'Historie' über sie, sondern als das mittels eines Urteilsvermögens geordneten vergegenwärtigten Geschehen, eines Urteilsvermögens, das vom Erleben, vom als 'Denken' missverstandenen Erleben und diffuser selektiver Erinnerung entlang von Motiven eines blinden 'sozialen Aufstiegswillens', der auch über Leichen geht, wenn die Folgen der eigenen Entscheidungen nur sachgemäß in genügender Entfernung von dem Ort auflaufen, an dem diese zum blanken Mord übergehen, für den der Entscheider nicht belangt werden kann, weil die 'Rechtsordnung' das so nicht vorsieht, und sie auch sonst jeder Rechenschaftspflicht gänzlich befreit sind, toto coelo unterschieden ist – bloßen Gegenwärtigkeit seiner selbst und seiner ihm nur in der Form von Rationalisierungen vorliegenden Motive und Antriebe zusammenschrumpft.

So auch, neben dem anderen derzeitigen Prototyp dieses Typus des Homo sapiens, der derzeit gern beschwätzt wird von den Medienfritzen und -mariechen, dem Herrn zu Guttenberg, der Kanzlerkandidat in spe der Sozialdemokratie, Peter Steinbrück. Der Kandidat platzt beinahe vor lauter 'Anspruch'. Dabei versucht er ständig, wie die Vampire, die Lippen möglichst so zu bewegen, dass man die Reißzähne nicht bemerkt, jedenfalls nicht bevor es zu spät ist.

Dieser Mensch hat noch nie eine Wahl zu einem seiner Ämter gewonnen. Das ist schon bemerkenswert genug. Gleichwohl versucht er, den Spielregeln zu genügen in der ersichtlichen Hoffnung, an dieser Hürde vorbeizukommen um dann seine ganze, noch gut erinnerliche blinde Arroganz und seine in allen seinen Ämtern erkennbaren Größenvorstellungen ungehemmt von der Zustimmung der von ihm schon vorab von oben herab geschulmeisterten Gefolgschaften, zu der er dann nach Möglichkeit, wenn auch auf Zeit, das ganze von ihm als Souverän beschworene 'Volk' machen wird, oder mindestens wird er es so betrachten und behandeln. Seine Rede vor seiner Gefolgschaft war so anmaßend wie er immer ist, auch wenn er die Krallen in den Samthandschuhen ständigen Mahnungen an ein als eine störrische Schülerschaft aufgefassten Klasse von Adressaten verbirgt. Nirgendwo in dieser Vorstellung eines Schmierenkomödianten war erkennbar, dass er auch nur eine Ahnung von der Möglichkeit eines Beobachters vor Augen hätte, der dem Scharlatan durch ein Urteilsvermögens beizukommen vermöchte, dass er nicht von ihm und aus der Schule bezieht, deren Direktor er zu sein meint, in dem Wahn, das Maß der Grenzen der Reichweite seiner eigenen Geistesvermögen müsse weiter sein als das aller seiner Adressaten.

Es ist eigenartig, dass ihm diese Anmaßung offensichtlich niemand ansieht, geschweige denn, dass er sie anhand seines 'Verhaltens' zu deuten wüsste. Dieser Typus beansprucht tatsächlich die 'Deutungshoheit' über 'die Gesellschaft'. Dabei wüsste keiner von ihnen zu bestimmen, was das sei, worüber sie die Hohheit, denn darauf läuft alles hinaus, beanspruchen, vorab als ein ihnen eigenes, ein angeeignetes, ein erworbenes Vermögen, das sie, als eine rein geistige Angelegenheit, als Bildung, um es kurz und auf deutsch zu sagen, wenn sie es hätten verachten müssten, weil es gemessen an dem, was ihrer Realitätssicht als materielles Gut gilt, ein nichts dünken müsste, um das sich zu bemühen, gar als Voraussetzung für das, was dann nicht mehr als Anspruch (zumal auf ein 'Amt, Aufmerksamkeit, Zulauf, Proskynesen und gaffende Bewunderung etc.) sondern als eine kaum zu ertragende Zumutung erscheinen dürfte, zu der man sich nicht drängt, sondern gedrängt werden muss, weil man die möglichen Folgen verantwortungsloser Verantwortungsträgerschaft kennt, die sich um die Ämter der vermeintlichen Macht reißen wie das kannibalische Bestien seit Jahrtausenden tun, seit über der Tiergattung Homo sapiens die Hochkultur als die Endlosschleife seiner Gefangenschaft in der Vorgeschichte seiner möglichen Menschwerdung zusammenschlug, in deren geschlossenem Stahlbetongehäuse er seitdem unter 'Führung' der ihn beherrschenden und in jeder Generation erneut zerfleischenden Predatoren wie in einem scheinbar ausgangslosen Labyrinth umherirrt oder besser umhergeführt wird, an den Stachelhalsbändern der immer weitergehend und mit der Brutalität der wissenschaftlich optimierten und belehrten Konditionierungen, die, als Erziehung, Bildung und Sozialisation deklariert, die Gehirnwäschen sind, die garantieren, dass das dressierte Nutzvieh den Weg zum Schlachthof und der schließlichen unauffälligen Entsorgung am Ende 'aus eigenem Antrieb' findet. Die Sublimierung des Kannibalismus besteht, neben der Verschiebung der Nutzungsstrategien, darin, dass die Bestien sich als Gute Hirten aufkostümieren und darin, dass die Abrichtung und Domestizierung als Bildung und (verstaatlichte) Erziehung und Sozialisation auftreten, sowie darin, dass an die Stelle des unmittelbaren Verzehrs und der Schlachtung der Opfertiere die Nutzung ihres 'Arbeitsvermögens' getreten sind.

Die Bestialität nimmt einfach nur eine andere, weniger unmittelbar gewalttätig wirkende Form an, schließlich die der rein administrativ gehandhabten Steuerung der entlang der 'Verwaltungsimperative', der Nutzungsimperative von domestizierten Tieren in einem globalen Stall namens 'die Gesellschaft', einem Gebilde, das mit deren Begriff nichts gemeinsam hat, vorkonditionierten Gattungsexemplare, von denen jedes einzelne, anhand seiner ihm verordneten 'Identifizierbarkeit' (die von seiner Identität, seiner Individualität vollkommen absieht. Das lässt sich jedem 'Akt der Kommunikation' mit der organisierten Gewalt problemlos ablesen.) aussortiert und traktiert werden kann, wenn es auch nur ein wenig 'aus der Reihe tanzt', ob mit oder ohne 'Absicht'.

In diesem Gefüge also treten sozialdemokratische Politiker auf um mittels einer Aneinanderreihung von Leerformeln den Eindruck zu erwecken, das längst heran kriechende Verhängnis ließe sich irgend abwenden nicht nur, sondern man könne ihm durch entschlossenes Handeln entgegentreten nicht nur, sondern ihm eine Wendung zum Guten geben. Die Geschichte belehrt über anderes als dies, zumal die erkennbar unveränderten Grundkonstellationen, die die Gegenwart nach wie vor bestimme und schon das zwanzigste Jahrhundert beherrschten. Man muss sich der Bedeutung des Wortes 'Katastrophe' erneut versichern. Es bedeutet nicht, was die psychologisch getränkte 'Seele' der Gegenwart, eine angesichts des längst vollzogenen Übergangs der Erzeugung von Bewusstsein und seelischen Verfassungen mittels industriellen Methoden vernachlässigbare Größe, meint, sondern einen Dreh- und Angelpunkt von Geschehen, einen Kulminationspunkt, auf den die sich verselbständigten Strukturen in ihrer Entwicklung aufgrund der mittels ihrer kanalisierten Kräfte zusteuern um sich an ihnen zu brechen, indem sie ihr Äußerstes anstreben. Die Folgen sind dann mehr oder weniger fatal für diesen oder jenen, Individuen oder Massen von ihnen, indem sie über den Drehpunkt des Geschehens, den äußersten Punkt der Expansion hinweg gespült werden, jenseits dessen alte Strukturen zerbrechen oder funktionslos werden und die frei werdenden Kräfte sich andere Formen schaffen.

Die aktuelle Debatte über 'die Krise' verkennt in jämmerlicher Blindheit und einer geradezu sträflich naiven Blödigkeit die derzeit geltenden Regeln und Rahmenbedingungen der Selbstbehauptung. Die offizielle Dissimulation der Wahrheit der Machtverteilung auf dem Globus, der von den Flotten der US-Navy in sechs Zonen ihrer Herrschaft aufgeteilt ist, wird von keiner 'wissenschaftlichen Betrachtung' überhaupt berührt, geschweige denn thematisiert. So kann auch nicht klar werden, wer die Kriege der USA am Ende bezahlen muss und wie die Verteilung der wirklichen Lasten vor sich geht. Es geht dabei nicht um die Abstimmung über die Beteiligung an Kampfeinsätzen. Es geht um die Einsicht in den mittels der 'Finanzwirtschaft' organisierten Umverteilung der Kosten der imperialen Herrschaft. Die naive und auf eine entsetzliche 'Harmlosigkeit' verweisende Klage über die Entscheidungen der US-Ratingagenturen ist ein Hinweis darauf, dass alle diese Schwätzer im Ernst an den Blödsinn glauben, den sie verbreiten wie sie ihn gelernt haben. Niemand scheint fähig zu der einfachen Einsicht, dass diese Agenturen die Richtung und die Strategie und Taktik des angelsächsischen Finanzkapitals steuern und die Stoßrichtung angeben, die die koordinierte Spekulation gegen den Euro annimmt, wie im Übrigen gegen jedes andere von ihr designierte Ziel. Wenn man sich nicht darüber klar zu werden vermag, dass der Komplex der organisierten Gewalt, der die USA heißt, von dem, was die Finanzindustrie der USA und der Briten seit vor dem 'ersten Weltkrieg' tut in keiner Weise zu trennen ist, dass der Krieg, ganz egal ob in Südamerika oder in Asien oder dem Nahen Osten oder in der Innenpolitik der USA nach wie vor Mittel der Politik und ihre ultima ratio sind, der wird, zumal mit eine Ausbildung in 'Politikwissenschaften' oder 'Soziologie' oder einer dieser elenden von 'Psychologie' verseuchten, am bloßen Erleben ausgerichteten 'Wissenschaften', von den Kulturwissenschaften abgesehen, den Zusammenhang zwischen dem aus den zusammengerafften, aus der gesamten Welt herausgepressten Mitteln, dem Erfindungsgeist, der Plünderung der wissenschaftlichen und technologischen Ressourcen, ja sogar der Intelligenz, die den unterschiedlichen Ländern auf die dreisteste Weise abgeworben wird, und dem Status als des hervorragenden Hochtechnologieland USA und der Wirksamkeit seines militärischen Apparats nicht erkennen können oder partout nicht wollen, weil man ihm/ihr beigebracht hat, dass das nichts miteinander zu tun hat.

Jeder Gedanke, der an den Zusammenhang rührt, denunziert sich unter dem Eindruck einer als 'wissenschaftliche Kompetenz' bzw. als fächerspezifische Selbstbegrenzung gewissermaßen selbst, indem ihm sogleich die als Bescheidenheit getarnte vermeintliche Selbstbegrenzung des Faches als konditionierter Reflex entgegentritt, und ihn als unzulässig aussortiert. Dabei bedürfte es nur der Reflexion darauf, wie der 'Wissenschaftsfortschritt' seine 'Paradigmen' zurecht schustert um sie, in einem gänzlich größenwahnsinnigen Missverstand, nach Bedarf zu nach Methoden einer gesponsorten Planung des 'Wissenschaftsfortschritts' anfertigen, verbreiten und 'wechseln' zu lassen, und wie das zusammenhängen könnte mit der Beherrschung des wissenschaftlichen Marktes durch die in englischer Sprache verfassten wissenschaftlichen Literaturen, denen die versprochene Chance einer Karriere an der London School of Economics oder einer Universität der USA oder in Hawaii geradezu innewohnt, wenn man nur bereit ist, den Befehlen zu folgen, die der durchweg normative Design dieser Literaturen ausstrahlt, zumal in dem, was unter dem Titel Psychologie oder Psychiatrie oder Soziologie verbreitet wird. Die möglichen Folgen einer Behauptung eines gegen die gewöhnlich nicht einmal ahnungsweise erkannten oder auch nur in Betracht gezogenen Absichten gerichteten ausdrücklichen Gedankens werden vermutlich so wenig zu ganz bewussten und durchgehaltenen Intentionen, dass sie in den meisten Fällen schon im Unbewussten verschwinden bevor die Folgen des Zuendedenkens dieses Gedankens so vor Augen treten, dass in ihnen der Auftrag des eigentlich wissenschaftlich zu nennenden Denkens, des Denkens überhaupt wie der dessen, was Forschung ist im Unterschied zu Lernen oder 'Verstehen und Erklären', die sich nur auf Bestehendes richten können, indem sie es nehmen wie es jeweils ist.

Der einfache Sachverhalt, dass das Imperium nicht zurück-, sondern zuschlägt, dass die 'terms of trade' nach wie vor die Regeln des 'Austauschs', das Verhältnis von Geben und Nehmen regeln, und dass sie gesetzt sind, dass also der militärische Apparat die Deckung und die Mittel bietet dafür, wie sie gesetzt werden und wer sie anderen vorsetzt, das wie vieles andere, das eine billige 'wissenschaftliche Rhetorik hinter ihrem Gerede von Komplexität verbirgt, um ihre eigene Ungereimtheit zu kaschieren, indem sie sie umdeutet in ihre Kompetenz, und die Unfähigkeit der Adepten, sich ihr gewachsen zu zeigen, kann unter Umständen nicht bewusst werden, die jede Überlegung mit Bestrafungen der verschiedensten Art, unter denen die unauffällige Ausgrenzung der 'Schwer Erziehbaren' aus dem Wissenschaftsbetrieb nur eine unter vielen Vernichtungsstrategien ist, die denen als ihre objektive Unfähigkeit begegnet, die sich den sei es auch angesichts und aufgrund des systematischen 'Lerndrucks' zur willigen Unterordnung unter verordnete, gänzlich politischen Imperativen hörigen Wissenschaftsformationen der verstaatlichten Bildung unter den Bedingungen einer besiegten und wie die 'Indianer' unterworfenen, vor der Ausrottung stehenden soziokulturellen Tradition, unentfaltet bleibenden Gedankens nicht zu fügen vermögen und einfach als ungeeignet aussortiert werden.

Jeder Widerstand gegen die Überwältigung durch die angeblich exponentiell wachsende Informationsflut und die nicht zuletzt mathematischen Zaubertricks der Manipulateure, die die Zu8mutung enthalten zu scheinen, dass man sich so lange über sie beugt, bis man vergessen hat, warum man sich für die interessierte, als Machenschaften einer organisierten Gewalt, die dem Organisationsprinzip des organisierten Verbrechens nicht nur gleicht, sondern mit ihm identisch ist, als demjenigen, dem alle von ihm als solche bekämpften Konkurrenzunternehmen aufs Haar gleichen, mit dem Unterschied der Reichweite und der Verfügung über Mittel, aber nie an Entschlossenheit oder krimineller Energie. Gerät sogleich in eine der Kategorien der Ausgrenzung und der entschlossenen Traktierung durch die organisierte Gewalt, die den Globus längst vor allem in Bezug auf die von einem der sozialdemokratischen 'Kandidaten' ebenso ahnungslos wie größenwahnsinnig für die eigene Person und die 'Partei' zugleich als eigene 'Kompetenz' in Anspruch genommene 'Deutungshoheit', so als läge dies tatsächlich im Zugriffsbereichs dieser politischen Funktionäre und ihrer Bildung.

Daran zu erinnern wäre, wie die Sozialdemokratie selbst dafür gesorgt hat, durch ihr eigenes Verständnis von 'Hochschulreform' und Freiheit des Denkens und Forschens in allen gesellschaftlichen Bereichen, alias 'Mehr Demokratie wagen' nebst dem, was sie selbst praktisch daraus folgerte, indem sie den Gedanken auszurotten selbst unternahm, der sie hätte versehen können und sie heute versehen müsste und könnte mit dem, was ihre möglichen Ziele sein könnten, wenn das Gerede denn ernst zu nehmen wäre.

Das nunmehr konsolidierte Ergebnis, das die Universitäten in jeder Hinsicht buchstäblich auf Generationen hin heillos verseucht – denn wie sollte man das zum Unbewussten Gewordene abgesunkene, die unbewussten Voraussetzungen der bewussten Semantik des Betriebes, um den Ausdruck 'Pragmatik' und die Assoziation 'Pragmatismus' (wer von den verlogenen Scharlatanen und Bluffern hat schon die Schriften von John Dewey gelesen?) zu vermeiden, also, dass sogleich das Vorurteil einrastet, 'man' habe das verstanden und wisse schon, was gemeint sei, und das sei falsch oder so nicht richtig oder absurd usw. – ist von einer Art und Verfassung, von der man vorerst gar nicht sagen könnte, wie dieser 'Tradition gewordenen Verblendung' einmal beizukommen sein wird.

Denn erst in diesem Kontext ist der Ausdruck 'Paradigmenwechsel', wenn überhaupt von einigem möglichem Belang, und nur, um den Bürokraten des Betriebes verständlich zu bleiben, als das, was weder angeordnet noch organisiert noch geplant oder angefordert oder hergestellt werden kann, nach der allgemeinen Vorstellung, nach der dieser Betrieb inzwischen dem Wahn verfallen ist, eine historische Wende wie die zu bewirken, von der die nachmalig als 'kopernikanische' identifizierte nur das winzige Bruchstück darstellt, das die Deutungshoheit des Wissenschaftsgeschichtsbetriebes daraus gemacht hat, indem sie an einem ihr höchst eindrücklichen und imponierend erscheinenden Detail, über dem sie das Ganze eines Vollzuges viel umfassenderer Art übersieht. Die Aufgabe, die da zu bewältigen wäre, aber eben als 'Zu Bewältigendes' niemandem zur Verfügung steht, ist etwa von der Art, als wollte der Papst die Reformation planen und herbeiführen und institutionalisieren ohne die Verfassung der Kirche und die ihres Anspruchs zu verändern, geschweige denn aufzugeben.

Denn es ist der Staat, und sein Betrieb, als Form der Beherrschung der Nutztierherde der Tierart Homo sapiens, der mit allen seinen Untergliederungen – ob privat oder anders, denn das Prinzip der Organisation ist überall in derselben Weise das der totalitären Ordnung, in der besonders tückischen und undurchdringlich erscheinenden Form einer immer weiter getriebenen Pluralisierung, die DAS Prinzip der Selbstverteidigung totalitärer Ordnungen gegen den Widerstand der Menschen ist, die sie unterwirft, und deren vorerst modernste das 'outsourcing' ist und die Aufsplitterungen der Unternehmensstrukturen mittels Auslagerung von Verantwortlichkeiten in Subunternehmen, die der (Wiederkehr) der furchtbarsten Menschenschindereien auf dem chinesischen bzw. dem Niveau der 'Entwicklungsländer' Tür und Tor geöffnet hat, als Vorzeichen des globalen breakdown, denn die Ausbeutung der Arbeitskraft geht hier erkennbar deshalb an den ihr möglichen Limes, gegen die Blödheiten der so genannten akademischen 'Ökonomie', weil sie der einzige Zweck alles Wirtschaftens ist, und alle anderen Sekundärzwecke oder bloße Mittel sind. Anders ist der scheinbare Widerspruch des ins Aberwitzige angeschwollenen Reichtums einerseits und das Elend andererseits überhaupt nicht plausibel zu machen, geschweige denn zu erklären.

Die intellektuelle Katastrophe für das Land und die sprachlich verfasste soziokulturelle Restrealität in deutscher Sprache, die auf das Konto eines sozialdemokratischen Großherzogs geht, der meinte, es sich und dem Land leisten zu können, zu sagen: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“, ist kaum zu überschätzen. Man muss bedenken, dass alles, was daraus folgt, zu seiner Zeit und mit Hilfe seiner 'Söhne' (Töchter) und 'Enkel/innen' Politik im Allgemeinen und Hochschul- und Bildungspolitik im Besonderen war und wurde, mit allen Folgen, die daraus ableitbar sind. Diese sind kaum zu übersehen. Was an Opportunismus, was an unbewusster Unterwerfung unter dieselbe Führerimago unter anderem Namen und mit anderem Erscheinungsbild darin verborgen ist, kann man auf sich beruhen lassen.

Die aus den alliierten Umerziehungslagern hervor gegangenen Generationen der 'Kriegsteilnehmer' nicht weniger als die aus dem Krieg heimkehrenden 'Sieger' hatten kaum wohl anders denn in Richtung auf die Gewöhnung an den organisierten Mord unter Befehl und Gehorsam sich 'verändert'. Die Strukturen ihrer Person, die diese Kriege erst ermöglicht hatten, indem die Gewalt sie sich verfügbar zu machen verstand, von Kindesbeinen an, indem sie ihnen die als Erziehung kaum mehr getarnten Gehirnwäschen verpasste, die inzwischen zum Standard aller 'Sozialisation' ganz offensichtlich geworden sind – wie immer alles nur zum Besten aller und des Einzelnen – waren vorher wie nachher bestenfalls alteriert um die Bedeutung der durch die Teilnahme an dem Massenmorden und die Gewöhnung daran erworbenen Traumen, die sie erst recht zu gefügigen Sklaven prädestinierte.

Kaum etwas ist lächerlicher als die Heimkehr Superman's aus seinen grandiosen Heldentaten der Welteroberung, die ihn als Clerk (Clark) Kent (der angelsächsische Hintergrund des 'WASP'=white anglo-saxon protestant) , als Handlungsgehilfen und Kommiss zum Büroboten degradiert, umgeben von einer verächtlichen und ein wenig blöden Lois Lane, die ein wenig herumstreunt, hier und da nippt und in dem Büroboten, dessen nur als Kurzsichtigkeit, die nur als Rolle, als im Kostüm herausgestellte 'Intellektualität' (er hat ein high school diploma) imponiert (wie in den Hollywoodfilmen, in dem ein bebrillter Blaustrumpf mit Zöpfchen von Cary Grant zur 'liebenden Frau' bekehrt wird, die man dann daran erkennt, dass sie alle Blödheiten der Modeindustrie 'toll' findet, sich grell schminkt, offenes, getöntes Haar trägt, Diamanten wundervoll findet, keine Brille mehr braucht, und sich betrinken kann und völlig verblöden, eine offensichtlich neue 'Kompetenz' erworben hat.) partout den von ihr von ferne bewunderten Superman nicht zu erkennen vermag, der seinerseits seine 'wahre Identität' vor ihr aus einem scheinbar nur dem Seriencharakter des einem in sich kreisenden sinnlosen Stereotyps der Verschwendung des Lebens in einer Sklavenrolle folgenden oder verständlichen Grund verbergen muss, während er einem intrinsischen Motiv folgend fortwährend ebenso heimlich wie öffentlich seine bestaunten Heldentaten zum Besten des Gemeinwesens ausführt, obwohl er aufgrund seiner Superkräfte anders könnte.

Es ist klar, dass dieser Blödmann nicht dem Typus des Erfolgsmenschen entspricht, der von Metropolis aus die Welt beherrscht. Er ist durchsichtig geworden als der Typ des Durchschnittsamerikaners, der sich ohne eine wirkliche Orientierung mittels einer nationalistischen Dressur bei dem Kehrwert seiner kompensatorischen infantilen Allmachtsphantasien packen, instrumentalisieren und zum ebenso willigen wie blinden und ahnungslosen Werkzeug eines imperialen Willens machen lässt, der ihn bedenkenlos Zwecken opfert, von denen sein Verstand und seine Bewusstseinsverfassung sich keine Vorstellung zu machen vermögen. Noch das Gejammer der Traumatisierten und der Hinterbliebenen dieser 'Helden' gibt Zeugnis von der für sie undurchdringlichen Übermacht der Verhältnisse deren Werkzeuge und Opfer sie noch mit jeder ihrer mehr oder weniger bestialischen Taten sind, und jede dieser Taten ist noch als Versuch der Kompensation jeder ihnen nur undeutlich bewussten absoluten Ohnmacht erkennbar, die sie gegenüber dem empfinden, was über sie verfügt, indem sie ihre Existenz brutal und gewissenlos plündert und verwüstet, zuvörderst in der oft mit Bewunderung notierten Darbietung der Abrichtung der dressierten Kriegsköter, zu denen eine ganz unschuldig an ihnen verbrochene, organisierte und institutionalisierte Gehirnwäsche sie deformiert, indem sie sie zu Automaten degeneriert, alles im Dienste zugleich der Maximierung ihres Zerstörungspotentials bis zu ihrer Terminierung, und zur größtmöglichen Wahrscheinlichkeit ihres Überlebens, eine Zweckabsicht, die sich indessen nicht auf ihre Person bezieht oder gar ihre Persönlichkeit oder Individualität, sondern auf ihre Wirksamkeit, also die maximale Nutzung des in sie investierten Interesses, gemessen in den Ausbildungskosten. Von der Persönlichkeit bleibt so oder so ein ausgebranntes Wrack, eine Hülse, im ungünstigsten Fall ein Überleben zu ihrem eigenen Nachteil oder zu dem der organisierten Gewalt, die sich mit Grenzkosten konfrontiert sieht, die man nach Möglichkeit professionell abwimmeln muss, unter Zuhilfenahme der ärztlichen Profession, deren sozialer Auftrag damit auf seine Weise charakterisiert wird.

Wie sich eine sich als politische Kritik verstehende Haltung jemals auf soziokultureller Ebene unter diesen Umständen reformulieren soll, also nicht nur als parteipolitische Rhetorik im Hin- und Widerspiel des Verfeindungszwangs, den die Blödchen mit Arsch und Titten und einem goldigen Augenaufschlag mit den Augen klappernd 'moderieren' (lustig ist auch die Grundschullehrerinnenattitüde, die über den Dingen steht und dabei besonders klug auszusehen versucht, weil die anderen sich streiten) ist augenblicklich, zumal angesichts des ebenso blöden, im Wesentlichen von Psychologismen und einem uferlosen menschenverachtenden 'Subjektivismus' beherrschten Geredes der jeweils sich zuständig fühlenden 'Professoren', der dem zynischen Attentismus des Medienpersonals, der das Maß seiner Unbildung mediatisiert, die vermeintliche Metameinung oberhalb ihrer selbst hinzuaddiert, und dabei 'eine Etage höher' denselben im Nebel ohne Gegenstandsbewusstsein herumstochernden Psychologismus der Meinungen iteriert, ist so wenig auszumachen wie die Spätscholastik hätte auszumachen vermocht, was die spätere Entwicklung der 'Wissenschaft' und allgemein die Umstellung des sich verbreitenden Buchdrucks auf die Volkssprachen bedeuten würde.

Allerdings ist die Prognose in dem gegenwärtigen Fall leichter, insofern eben nichts von der Art absehbar ist, das den magischen Zirkel eines unter dem Eindruck der Erfahrung der Revolutionsversuche von unten belehrten organisierten Gewalt sprengen oder überschreiten könnte, die mehr waren als Sklavenaufstände und Bauernkriege oder Indianerkriege, und das ihr vor allem unter dem Eindruck der ihr aus der ihr gefügigen, gegen die Menschen gerichteten 'Wissenschaften' von der Nutztierverwertung der Tierart Homo sapiens zugefallen ist, die man nicht mit Humanwissenschaften verwechseln kann, es sei denn man ist gänzlich verblendet, sei es durch den Anpassungserfolg, dem man sich geopfert hat, sei es, indem man ihr Objekt wurde und dabei 'verlor', indem sie gegen einen erfolgreich genutzt wurde, zugewachsenen Potential zu seiner Knechtung, von der die Sozialtechnologen des pervertierten Christentums und der 'Hochreligionen' nur träumen konnten.

Die Deutungshohheit, von der vor allem die sozialen Aufsteiger als einer 'Hohheit' zu träumen haben, wie der Knecht davon träumt, der Herr zu sein um dann alle nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, ist gar keine, und kann das auch gar nicht sein. Der beste Beweis dafür, dass das auf die Weise der Kriegführung über ein Jahrhundert gegen die auf Bildung beruhende Kultur, das durch die von ihm mit, unter Nutzung institutionalisierter Macht und Kultusminister ohne Abitur und Studium erzwungene allgemeine Nivellierung nach unten, die Abschaffung des Proletariats durch die Proletarisierung aller zum Mittelstand, aufgestiegene Proletariat keinen Begriff von dem überhaupt hat, was es meinte nach dem Muster von Indiana Jones als Beute nach Art von Grabräubern oder durch Eroberung und Besetzung von Burgen und Festungen und die Ausrottung der Festungsbesatzungen oder der Burgherrn erobern und aneignen zu können, zwar auf dem Niveau der Bauernkriege und von Eroberern liegt, aber keinen Begriff von Bildung hat, ein Umstand, der auch dann nicht besser wird, wenn sich das Bewusstsein von Bergleuten, Klempnern und Schornsteinfegern, Rohrverlegern und Mechatronikern meint 'vollinhaltlich' an ihrer Stelle dem derart durch Verdrängung (also Gewalt) lediglich aus dem Blick Geratenen sich substituieren zu können.

Der Erfolg ist gleichbedeutend mit der Endgültigkeit der Katastrophe des gewaltsamen Untergangs eines soziokulturellen Gefüges, dass dadurch, dass ungeeignete Erben das Problem der Bedeutung soziokultureller Formen und ihrer Existenzbedingungen nicht verstehen und das Problem der 'Aneignung', der Erhaltung, der Kontinuität einer soziokulturellen Form und ihrer wirklichen Entwicklung nicht verstanden haben, denen sich nicht einfach das Geplapper von Paradigmenwechseln substituieren lässt, zumal der Ausdruck selbst bereits einem kaum vollständigen und kaum angemessenen 'Verständnis' der Phänomenologie des Geistes bzw. der symbolischen Formen entspringt, einem Verständnis, das es sich, eingekleidet als 'Pragmatismus', ebenso einfach macht mit seiner eigenen Herkunft und seinen hereditären Belastungen und Handicaps wie die Proleten, die sich, als Parteipolitiker, leicht machen damit, die Privilegierten zu beschimpfen, als seien die dafür verantwortlich, dass die anderen keinen Zugang zur Bildung finden, aus Gründen vielleicht, die in dem augenblicklichen Klima, das vom Ressentiment der Bürgerkriegsparteien und ihren alten Motiven nach wie vor ebenso gezeichnet ist wie es dies seit 1848 ist und seitdem, jedenfalls in Europa und seinen Ablegern. Dass hier etwas ebenso einzigartiges wie Hauchzartes, seltenes wie unter prekären Umständen von Anfang an Stehendes entstanden war und der Unterstützung, der Hütung, der Privilegierung bedurfte, ohne die nichts sich erhalten kann, das oberhalb des bloßen Vegetierens sich zu entfalten und zu halten versucht, dies entgeht den Gleichstellungsbürokraten, die nichts bewirken als das von ihnen erzwungene unabsehbare Ausbreitung einer Form der institutionalisierten Verwahrlosung, Gewissenlosigkeit und Gewaltsamkeit, die bürokratisch 'vermittelte' nivellierte Brutalität. Die Verwirklichung der projizierten Furcht vor den Hunnen, also das dem eigenen Selbst Nächste und am wenigsten an ihm Akzeptierte ist exakt das, was dabei herauskommt, als die allgemeine Form.

Von der sind gerade die nicht ausgenommen, die dem mit den Mitteln der Parteipolitik und der Bildungspolitik beizukommen versuchen. Der totalitäre Impuls, der sich unter dem Eindruck des Kampfs der Opportunisten und der Karrieristen zu den dynamischen Resultanten konfiguriert, denen sich die Agenten der organisierten Gewalt und des ihnen intrinsischen Kontroll- und Verfügungszwangs über Menschen, dessen sie nicht entraten können, stets instinktiv anschmiegen (das ist das Geheimnis vieler Karrieren) sind ihre Mentalitäten doch aufeinander zu organisiert, dieser Impuls setzt sich stets durch dort, wo alle Schutzzonen abgerissen, alle Reservate aufgelöst werden und wo das Recht des Stärkeren das alleinige Gesetz ist und die Grundlage aller Antriebe, anders gesagt, wo alles Recht und alle Reservate, besser: alle Klimazonenunterschiede einheitlich in einer zum Inbegriff des Lagers mutierenden Daseinsweise werden, die zugleich den Begriff des Lagers dadurch obsolet macht, dass sie ihn absorbiert. Denn nur wo es den Unterschied gibt, ist es sinnvoll von einem Lager im Unterschied etwa zu einer Gesellschaft zu sprechen, die wiederum nicht dasselbe ist wie das allgemeine Dasein aller unter dem Gesetz totalitärer Herrschaft sei es auch der der privatisierten und damit zerstreuten Form und des outsourcing.

Es gibt keine Rückkehr zu einer Formation der Gewalt, die ihre ganze Politik über Jahrzehnte auf die Formel gegründet hat: „Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen.“ Denn auch die Psychoanalyse hat ja an dieser Politik entspr3echend dieser Anweisung der Politik nach Kräften mitgewirkt. Und dabei geht es nicht um Einzelschicksale, jedenfalls nicht in der Hauptsache, sondern um die Folgen, die die Verbreitung dieser Formel unter den Aufstiegswilligen und den zum Aufstieg Entschlossenen haben musste, das Klima, das der Tagesbefehl dieses Führers im Schafspelz für seine Prätorianer und seine Legionen überall in den Großformen und dem Lebensalltag der Gefolgschaften zur Folge hatte, die Folgen, die das soziokulturell hatte. Die sind irreversibel, wie die Folgen lang dauernden Hungers. Es ist daher kein Wunder, wenn sich das herumirrende Suchen nach Gefolgschaften angesichts der kaum bewusst vorschwebenden Ahnung seiner eigenen, selbst erzeugten Bodenlosigkeit und seiner selbst lang schon verspielten Zukunft ratlos der Jugend zuwendet, den 'jungen Wählern', um die man werben müsse, so als hätten die keine oder nur gedächtnislose Eltern, die es ihrerseits versäumen darauf aufmerksam zu machen mit welcher Art von Typen man es zu tun bekommt, wenn man sich zu einer Sympathie mit dem Gesindel verführen lässt, sei das auch in einer Situation der temporären und zeitgeschichtlich unabänderlichen Ortlosigkeit der soziokulturellen Existenz vor allem der soziokulturellen Bildung.

Es gelten aber unabänderlich die alten bürgerlichen Regeln: „Wer einmal lügt dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht.“ Was immer 'basta' heißen mag, und in welchem Kontext auch immer. Es bedarf des Nachdrucks nicht. Der Lüge, bei der man ertappt wird, folgt erfahrungsgemäß der Wiederholungszwang, das Ungeschehenmachen, die Verkehrung ins Gegenteil und der gesamte übrige Apparat der Abwehrformen, alles pseudovernünftige Einkleidungen, triebhafter Unterbietung des Gebotenen, aufgrund des Festhaltens eines Anspruchs, der über das hinaus geht, was der derart defektiven Vernunft offenstünde, als des Resultat des Gebrauchs aller ihrer Möglichkeiten unter den Umständen, denen Vernunft sich stets gegenüber sieht, als dem Anderen ihrer selbst.

Die von der Sozialdemokratie und vor allem von den in ihren Reihen nach dem Untergang der soziokulturellen Form Europas sich organisierenden Zerfallsformen der fallierten Gewalten und den von ihnen ausgegangenen praktischen soziokulturellen Folgen ihres Tuns und Gebrauchs des Machtapparats dort, wo sie sich seiner zu bemächtigen wussten, sind nicht rückgängig zu machen, sondern Teil der Daseinsbedingungen nicht nur ihrer Funktionäre und Gefolgschaften, sondern sind zu einem wesentlichen Element des soziokulturellen Klimas des Landes und zum Movens der sich beschleunigenden Klimaveränderung geworden, die nicht nur in einer diffus als bloßes Gelände, das verwaltet werden muss, vorgestellten 'Umwelt' vor sich geht, die des Schutzes, und wie immer offensichtlich vor der zu kontrollierenden Masse von Individuen bedarf, die mit immer mehr Verboten umstellt werden, damit 'Leben möglich bleibt', nämlich, in dem es unmöglich wird, auf Vegetieren beschränkt zusammenschrumpft, verkrüppelt und sich mit dem Erleben nicht nur zufriedengeben muss, sondern mit dem Erlebnisersatz, dem Surrogat des Erlebens, das zugleich das Urteilsvermögen mit ersetzt, das überflüssig wird, weil das Urteil über das Erlebnissurrogat mit diesem zugleich mit geliefert wird. Das kann man der Internetdiskussion entnehmen, die sich in dem millionenfachen Echo einiger Positionierungen der bekannten Parteipolitik einordnet oder sich gegen diese artikuliert, indem sie sich davon abstößt, dem Wovon dieses Abstoßens dabei aber gänzlich verpflichtet bleibt. Die freie Meinungsäußerung ergibt, endlich vorliegend artikuliert und technisch möglich und jederzeit einsehbar, dass sich ein millionenfaches Echo in einem geschlossenen System wie an der Innenseite einer Kugel bricht um endlos zu kreisen und dabei gewissermaßen durch Überlagerung sich selbst zu variieren. Das wird dann als soziale Veränderung aufsummiert.

Es ändert sich dabei nichts. Wie immer wirbt dieselbe verlogene und betrügerische politische Rhetorik, nachdem sie wiederum eine Generation verführt. missbraucht, verbraucht und 'desillusioniert' hat, also soweit belehrt, dass sie erfahren genug ist, den Scharlatanen nicht mehr über den Weg zu trauen, der Jugend zu, deren sie vor allem bedarf, für die sie – gegen die Erfahrung ihrer Eltern, und in der Absicht, sie dieser zu 'entfremden', indem sie sie 'aufklärerisch' immer neu dazu ermutigt sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, derart, dass dieser Gebrauch Wasser auf die Mühlen der Parteipolitik einer Handvoll von miteinander verabredeten Gangstern (Parteipolitikern) fließen lässt. Indem diese Ochsen mit verbundenem Maul im Hamsterrad gehen liefern sie die Energie für den 'sozialen Aufstieg' einer Bande von Karrieristen. Ihre Lebensenergie ist der fuel, den diese Banden verbrennen um die Motoren ihrer Karrierevehikel anzutreiben, Parteien, die ihnen bequem und ohne viel Aufwand zu einer Art von Allgegenwart verhelfen, das durch ihre Quasireplizierung an vielen Orten ihnen zugleich eine gespenstige Gegenwärtigkeit verschafft, da tausende von Partizipanten an ihrer Macht durch projektive Identifizierung teilhaben. Diese Kehrseite des Mechanismus der Führerbildung, wie ihn Massenpsychologie und Ich-Analyse unüberholbar gültig herausarbeitet, wird gern übersehen.

Ebenso die Schlussfolgerungen, die sich daraus ergeben. Denn es bedarf endlich der Personifikation des Führers nicht mehr. Im Gegenteil, seine Liquidierung schafft 'Freiräume' für die Diversifikation, endlich auch für diejenige, die die Privatisierung ist und das outsourcing. Die organisierte Gewalt diversifiziert sich und intensiviert sich im Zuge einer ihr eigentümlichen Entwicklungsdynamik, die der Liquidierung des Führers bewirkt und ermöglicht. Ferner kann sich die Erscheinungsform aller möglichen Formen der Mimikry bedienen um sich der Wahrnehmung zu entziehen, ohne dass dabei das Prinzip aufgegeben oder auch nur modifiziert würde, es sei denn im Sinne der mit der Diversifizierung erst ermöglichten Optimierung, die man nicht mit einer Zähmung oder Abmilderung verwechseln darf, weil sie sozusagen mit Samthandschuhen oder 'in Samt und Seide' eingekleidet auftritt.

Das sind Ausstattungsmerkmale, die sich sozusagen als natürliche Folgen der erweiterten Verfügung über Mittel und Vermittlungen ergibt, Adolf Hitler hat die Juden auch schon nicht selbst und höchst persönlich vergast. Ebenso wenig mordet der Präsident der USA persönlich. Er ordnet das an, und folgt dabei einem strengen Verfahren, das sicher stellt, dass er keine Straftat begeht dass er dafür belangt wird, denn alles steht in bester Übereinstimmung mit den wohlverstandenen Interessen und dem Recht auf Selbstverteidigung der USA usw. Es zeigt zugleich, wiederum in einer Umkehrung, was bei aller angestrebten Emanzipation und der Unterstützung des legitimen Begehrens nach 'Gleichberechtigung' der Ausgegrenzten und Unterdrückten im Rahmen derart imperialer Strukturen herauskommt. Im Nachhinein fällt auf, dass die Afroamerikaner bei allen ihren Bestrebungen keinen Gedanken darauf verschwendet haben, sich mit den Loosern verbünden zu wollen, den Amerikanern im genauen Sinne. Ihr Sinn stand stets nach der Identifikation mit denen, von denen sie diskriminiert wurden. An deren Privilegien wollten sie teilhaben, so werden dürfen wie diese schon waren. Dasselbe gilt für die Emanzipation der Frau.

Die Identifikation der Aspiranten auf die Teilhabe, von der sie ausgeschlossen sind, richtet sich stets aus an denen, an deren Gewaltsamkeit und Barbarei sie endlich teilhaben, indem sie sich die Zulassung erkämpfen zu der Teilhabe nicht nur an den Chancen, die diese haben, gegenüber den Anderen, die dabei auf der Strecke bleiben, sondern sondern auch an der Art, wie sich diese Chancen ergeben und wie sie in Wirklichkeiten umgesetzt werden. Diese Erfahrungen müssen eine Warnung sein davor sich für dergleichen Emanzipationsbewegungen und Freiheitsbestrebungen zu engagieren. Man muss das absehbare Resultat bedenken und vorab in Betracht ziehen, bevor man sich für die Gewalt im Gewand der verfolgten Unschuld instrumentalisieren lässt. Es ist eigenartig, dass angesichts der beschleunigten Veränderungsgeschwindigkeiten, die auch eine erhebliche Verdichtung der sonst nur durch ein Studium der Geschichte ermöglichtes Urteil über menschliche Verhältnisse freisetzt, bisher nicht einmal eine Überlegung darauf verschwendet wird, was das eigentlich für das Erfahrung und Urteil bedeuten muss.

Die gesamte Propaganda der Massenmedien, die den Vorgang doch bemerken müsste, da sie ihn selbst, bzw. der Apparat, der auch sie produziert, hervorbringt, ist offenkundig nicht dazu imstande diese Folgen der Verdichtung der historischen Erfahrung und den Lernprozess, der sich daraus ergeben muss, von dem sonst, wo alles unter Kontrolle ist, so gern geredet wird, überhaupt zu bemerken oder in Betracht zu ziehen als bedeutsam für das, was sie selbst tut, also die mögliche Rückwirkung zu betrachten, die sich aus der Dialektik ihrer ständigen 'Wendungen' und Richtungsänderungen, ihrer Paradigmenwechsel also und dem nachlaufenden Massenlernvorgang ergeben muss. Stattdessen plappert der jeweilige gerade modische Professor oder Leiter eines bis dahin ganz ungekannten Instituts für politische oder sonstige Bildung in Nachahnung des jeweiligen pseudojugendlichen restringierten Jargons über die neuen Möglichkeiten des Internets oder des jeweils neuesten Gimmicks, um das sich ein neues, milliardenschweres Großunternehmen aus den USA formiert, und schwafeln begeistert darüber, das man sich daran unbedingt beteiligen müsste, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Sie machen sich zu Werbeplakaten eines Milliardenbusiness, das sich nach dem Motto primitiver Massenbildung konfiguriert, wie Szenekneipen: „Wo Tauben sind, fliegen Tauben hin.“ Alles bleibt im Bereich eines reflexionslosen und zur Reflexion unfähigen Bewusstseinsverfassung, die sich durch verschiedene Stufen der Positionshierarchien des verwalteten Massenbetriebes bei unterschiedlicher Abstufung der sprachlichen Anspruchsanmeldung (mehr oder weniger Kompetenz usw.) einfach wie in einem endlosen Spiegelkabinett in unendlichen Spiegelungen durch Reflexion in sich wiederholt ohne dass man den Ursprung des unendlich Gespiegelten ausmachen könnte.

Niemand kann sich vorstellen, dass der angebotene Aufstieg, zumal der angeblich 'soziale', angesichts des Zwangs zu mit ihm wachsender Asozialität, Gewissenlosigkeit, Amoralität und kommunikativer Perversion in soziokultureller Hinsicht nicht nur keiner ist, sondern ein Abstieg, vorausgesetzt allerdings man hat etwas zu verlieren, das sich u. U. nur aus einer Herkunft beziehen lässt, die den Terminus 'Vermögen' nicht so meint verstehen zu dürfen, wie das unter Proleten gang und gäbe ist, die eben nichts anderes sich denken können, wenn sie überhaupt etwas dergleichen können und nicht wiederum nur meinen, dass sie es können, indem sie meinen, die denken, weil sie ihre Sätze gelegentlich mit den Worten beginnen: „Ich denke mal...“; die vielmehr eher an den Gebrauch denkt, den Immanuel Kant von dem Ausdruck 'Vermögen' macht, zumal im Kontext des Menschen, also des 'Vermögens des Menschen' bzw. des 'menschlichen Vermögens', zum Beispiel im Zusammenhang seiner Bestimmung der 'Einbildungskraft', die der Verachtung des politischen Führers verfallen ist, der sie zum Arzt schickt, zumal zum deutschen Arzt, der sich der organisierten Gewalt der Massenmörder mit seinen Diagnosen mit derselben Indifferenz des Experten zur Verfügung gestellt hatte wie der derzeit der angeblichen Demokratie, der Herrschaft eines Bürokratenmobs zur Verfügung stellt, der sich des institutionellen Gefüges bemächtigt hat und ihn im Auftrag der imperialen Gewalt verwaltet.

Die einzige Veränderung, der einzige Fortschritt, der sich überhaupt als solcher erkennen lässt, ist der menschlicher Lebensverhältnisse.

Das, was der automatisierte Wortgebrauch 'Philosophie' nennt, mit dem Unterton, der die eigene Überlegenheit über den Blödsinn („Was ist Philosophie?: Hinten ein Vieh und vorne ein Vieh“) sogleich mit Augenzwinkern 'zu verstehen gibt', unter einvernehmlich verbündeten Realisten, richtet sich vorab gegen den bewusstlosen Gebrauch der Sprache, der sich in gerade diesem Gestus gefällt, und beginnt damit, dass just dieser Gebrauch aus dem Zustand der immer schon qualifizierten Lösung in den des Problems übergeht, das auf dem Weg vom Homo sapiens zum Menschen zu lösen ist, wenn man sich denn dazu versteht ihn gehen wenigstens zu wollen, auf das Risiko hin, dass man die Aufgabe nicht löst und warum auch immer an ihr scheitert und das anzuerkennen hat, so wie man sich selbst dabei erkennen muss.

Das Maß der Scharlatanerie, das der Redner tatsächlich repräsentiert6, als Prototyp des Betrügers, die das Land beherrschen, kann daran erst richtig deutlich werden, dass der Redner am 7. Dez. einen Ehrendoktor 'verliehen' erhielt für die ökonomischen Kenntnisse und Kompetenzen, die nicht zu haben er als Ministerpräsident von Nordrhein/Westfalen nachgewiesen hat, indem er, vor seiner Beteiligung an der 'Modernisierung', deren Kosten Millionen von Menschen noch heute bezahlen, die er nicht nur in den Vorruhestand, sondern auch in prekäre Beschäftigungsverhältnisse und den schon erwähnten Vorruhestand geschickt hat, oder deren Arbeits- und Bildungs- und Sozialbiographien er zerstören half mit der Beteiligung an den Harzgesetzen, die ein überführter Betrüger und Hurenbock sich ausdachte, ein 'Gewerkschaftler', mit denen in Zukunft wieder enger zusammen gearbeitet werden soll („Wir dürfen uns nie wieder so weit von den Gewerkschaften entfernen wie...“. Diese Rhetorik denunziert sich selbst. Man hat die Wahl und tut was man jeweils für nützlich hält.) Von der Beteiligung am Thatcherismus in der deutschen Variante zu schweigen, der er ministrierte. Die ungefähre Ausbreitung des von diesem Typus der auf dem Dunghaufen des mit Helmut Kohl bzw. der CDU ausbaldowerten Kohlekompromisses gewachsenen Bande von Mistkäfern, die ihr Mentor Rau ausgebrütet hat, ist damit schlaglichtartig ein wenig sichtbar geworden.

Bleibt nur der jämmerliche Kommentar der befragten Studentinnen,  die sich darin üben, ihr nicht vorhandenes Urteilsvermögen dadurch zu substitutieren, dass sie ein paar Sätze aus dem ‚Instrumentenkasten‘ einer politischen Rhetorik herbeten, die exakt den Stereotypen entspricht, die sich an allen Plakatsäulen abzulesen lassen, im Umkreis der gerade ausgezeichneten ‚ökonomischen Kompetenz‘ und sich zur statistischen Verteilung der Meinungen integrieren lassen, die der Medienapparat ohne einen Sachbezug über die ökonomische Kompetenz dieses Scharlatans gerade verbreitet.

Das ist die Wirklichkeit der Wissensgesellschaft, die diejenigen zu belohnen verspricht, die von Anfang an, schon im Studium ‚alles geben‘ (nicht also sich alles Sachbezogene nehmen, in dem sie sich bemühen=studieren) indem sie fleißig lernen, was ihnen vorgesetzt wird, seien dies nun die ‚neoliberalen ökonomischen Theorien‘ der mehr oder weniger privaten und teuren ‚Businessschools‘, die die semantischen (nicht: theoretischen) Grundlagen des Desasters gelegt haben, deren Pragmatik der Ausgezeichnete fleißig und mit dem dafür nicht zuständigen Sachverstand des Juristen exekutiert hat, auf Kosten ‚des Volkes‘, und zugunsten der Klientel, die diese Sozialdemokratie bedient – im Wesentlichen noch das schrumpfende Massenpersonal der Großorganisationen mit festem Arbeitsplatz – und vor allem auf Kosten all derer von der Rhetorik der politischen Leerformeln von der ‚Sozialdemokratie‘ (einer fabrizierten und so oder so gemodelten Fiktion) ‚mitgenommen‘ werden, indem ihnen sprachliche Stereotype vorgesetzt werden, die zugleich vage genug sind, dass sie ihre Wünsche, Träume und Sehnsüchte nach einem ein wenig besseren Leben darauf projizieren können, und zugleich vage genug, dass man ihnen hinterher, wenn sie sich betrogen fühlen, sagen kann, das sei so nicht zu verstehen gewesen, und im Übrigen dürfe man keine Partei auf ihre vor der Wahl programmatisch gemachten Pläne festlegen dürfe, denn alles sei schließlich erst nach einem ‚Kassensturz‘ zu konkretisieren.

III.

Man kann jedenfalls aus Erfahrung wissen, das just auf diese Art die ‚Sozialdemokratie‘ die ihr sich gelegentlich ergebenden ‚Regierungsmehrheiten‘ bildet, indem sie mit einer in jedem Fall betrügerischen Rhetorik politischer Leerformelbildung, einer Semantik vager und gegenstandsloser Scheinversprechen einen größeren Teil ‚des Volkes‘ vorübergehend an ihre Karrierepläne bindet als sie dann tatsächlich profitabel beteiligen kann an der Verteilung der Beute. Gewöhnlich bleibt jenseits des harten Kerns des engeren Zirkels der unmittelbar profitierenden politischen Karrieristen nur die schrumpfende Besatzung der Großformen der Verwaltungen und Betriebe der Industrie und des öffentlichen Dienstes übrig, unter denen die des Großunternehmens der Nachfolgeorganisationen der ehemaligen Reichsarbeitsverwaltung und der mit ihm nach wie vor zusammenhängende Rest des ehemaligen Staatsmonopols der Kriegswirtschaft nach 1918 den nach wie vor erkennbaren Umriss eines Machtgefüges erkennen lassen, der das gesamte Gefüge gewissermaßen von hinter der Bühne, aus dem Off beherrscht, auf dessen Vorderbühne die politische Heuchelei der Scheindemokraten, die den heimlichen Totalitarismus auf bewundernswerte sozialtechnologisch zu kaschieren verstanden haben (und den Holocaust beklagt, den zu ‚leugnen‘ gesetzlich verboten ist, ohne dass daran je die Kritik einer politischen Zensur reklamiert worden wäre, denn es handelt sich ja um die ‚Meinung der Bösen‘, ‘Ewiggestrigen’ usw., die ‚zu Recht‘ zensiert wird, als sei dies ein Kriterium, und gerade diese Haltung gegenüber dem garantieren Recht zur Äußerung der [richtigen] Meinung ist nicht nur allverbindlich, sondern geradezu das Dokument der Selbstidentifikation des ‚aufrechten und überzeugten Demokraten‘) nicht zuletzt dank der schönen neuen Wissensformen aus den USA (unter denen sie ewige ‚Meinungsumfrage‘, die nichts erbringt als die statistische Verteilung des zuvor indoktrinierten ‚Inputs‘ in Erziehung und Bildung, und keinerlei Beziehung zu einem noch vorstellbaren objektiven Sachzusammenhang hat, auf den sie sich, als wahr oder falsch, richtig oder unrichtig beziehen lassen könnte, zusammen mit einer ‚Sozialpsychologisierung‘ des auf bloßes ‚Verhalten‘ reduzierten Daseins einer mehr und mehr zum total kontrollierten Verwaltungsobjekt reduzierten ‚Bevölkerung‘, der die ‚Entscheider‘ und die ‚Sachkompetenz in Wissenschaft und vor allem Politik‘ gegenübersteht, wo sich die finden, die ‚Handeln‘. Wer das nicht versteht, ist verloren.) die diese Verpackung längst als den besseren Totalitarismus praktisch und militärisch erfolgreich testen konnten, nicht zuletzt mittels der von ihnen angeordneten praktischen Umerziehung ‚des deutschen Volkes‘ nach dem Untergang der soziokulturellen Strukturen Europas und mindestens Deutschlands unter dem Druck der ‚Modernisierungsstrategien‘, unter denen der Krieg die vornehmste und wirksamste ist, denn er lehrt das aufbegehrende Gesindel die Mores des Rechnungswesens am wirksamsten, ob es sich dabei nun um ein Land, einen Kontinent oder gar den Globus handelt.

Für die jeweiligen Austerityanordnungen gilt das natürlich nicht. Und diese tangieren nie die Selbstversorgungsmachenschaften der Mafia, die sich bei dem Volk nach Gusto bedient, denn sie ist ja selbst im Besitz der Gesetzgebungsmaschine. Es ist merkwürdig, dass im Augenblick wiederholt von verschiedenen ‚Politikern‘ zu hören ist, was ihre Oma immer gesagt hat. Das ist anregend. Deshalb sage auch ich, was meine Oma, wenn auch nicht ‚immer‘ gesagt hat. Sie hat auch noch anderes und manchmal gar nichts gesagt, und war überhaupt eher wortkarg. Desto schwerer wog, was sie dann sagte. Und für diesen Fall hier hatte sie eine sehr allgemeine Haltung formuliert: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.“ Das wäre dann alles. Ach ja, zum möglichen Wahlverhalten fällt mir auch etwas ein, und zwar zwei Varianten: „Millionen Schmeißfliegen können nicht irren. Fresst mehr Scheiße.“, und: „Nur die allerdümmmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.“

Im Großen Ganzen scheinen die verschiedenen 'Regierungswechsel', die im Wesentlichen auf einer Konkurrenz verschiedener Konglomerate von Personalgruppen der Großverwaltungen und des Machtapparats beruhen, die öffentlich als 'Parteien' erscheinen, weil es eines Halos an politischer Rhetorik bedarf, der die noch verbleibenden lebensweltlichen Überzeugungen einer mehr oder weniger anhand ihrer in Zielgruppen segementierbaren und durch sie hindurch massenmedial und unidirektional 'ansprechbaren' 'Bevölkerung' nutzt und ausbeutet, indem sie sie dabei mehr oder weniger plündert, ad absurdum führt und politisch mit nihilistischen Strategien der 'Massenkommunikation' als – parteipolitisch - privatisierbare Ressourcen nutzt, nicht zufällig mehr und mehr ähnlich dem, was die Marktforschung und des Produktabsatzes betreiben indem sie gewissermaßen den Konsumenten selbst herstellen.

Gerade in diesem Bereich ist daran, dass die Konsumenten nicht nur willig, sondern geradezu mit dem Stolz derer, die damit meinen, nicht nur ihre persönliche Individualität, sondern sogar eine mehr oder weniger phantasierte 'Identität' zum Ausdruck zu bringen, die sich zugleich auf eine 'Gruppe' erstreckt, die sich als solche durch nichts ausweist, als durch die vorgezeigten Embleme der Produktmarken, zu erkennen, dass den derart vermeintlich 'sich selbst Identifizierenden' gar nicht mehr bewusst ist, dass sie selbst, ihre Leiber und Körperoberflächen selbst zu Plakatsäulen der Industrie und zu kostenlosen Werbeträgern der Hersteller werden, globaler Konzerne. Ihre Identität ist betriebswirtschaftlich gesehen die kostenloser Mitarbeiter dieser Industrien.

Das gilt in sehr hohem Maße gerade für die Büromaschinenindustrie, die so mit der Unterhaltungsindustrie und der Produktwerbung und den 'Massenmedien verschmelzen, dass diese sogar mehr und mehr 'die Bildung' übernimmt, und dabei die von ihr benutzten Massen und Populationen weit über die rein innerorganisatorisch kalkulierbare Leistung der Organisationsmitglieder – die den Marktpreis der Produkte im Wesentlichen festlegt – hinaus als tatsächliche 'Faktoren' eines Betriebserfolges nutzen kann, indem sie sie in einer Weise anspricht, die die Konsumenten, die Erwerber der Produkte zu immensen unbezahlten, in der einstigen 'Freizeit' erbrachten Arbeitsleistungen zu 'motivieren' vermag, die dem Unternehmenserfolg mehr oder weniger direkt zukommen und de facto in einem ganz anderen Sinn noch immense unbezahlte Arbeitsleistungen direkt in das Unternehmensergebnis einbringen, angesichts deren die Debatte über 'Mindestlöhne' und 'prekäre Beschäftigungen' als kaum verständliche Verengerungen des Blicks auf die einstmals 'soziale' Realität und das Verhältnis von Arbeit und Kapital erscheint, zumal wenn man die merkwürdig hilflose und argumentativ schwache Diskussion über das 'bedingungslose Grundeinkommen' verfolgt, die sich auf die gänzlich veränderten Lebenswirklichkeiten gut und begründet beziehen könnte.

Weiter ist in diesem Zusammenhang ja zu bemerken, dass die Verschmelzung von 'Produktmarken' mit 'politischen Bewegungen', auch der ungeliebten, die Differenz zwischen der Produktmarke und der 'politischen Partei' längst aufgehoben und in beiden Richtungen überschritten hat, was sich auch an der Inanspruchnahme der 'Kreativen' in der 'Popkultur' und der Marketingbranche durch die 'politischen Parteien' – die de facto in Auflösung begriffen sind, insofern sie als überständige Formen traditionalistischer Einstellungen jenseits der Lebenswirklichkeit aufgefasst werden können, sowie an dem zunehmenden Eindringen eines 'hippen' Marketingjargons in die Sprache der eingekauften und bestellten Eigenpropaganda der Politik, die sich auf ihren 'Markenkern' bezieht, den es herauszustellen, festzuhalten und weiterzuentwickeln oder zu dem es zurückzukehren gilt usw.

Das Gerede erinnert noch an die bekannten Sprüche vom bedeutsam benannten Schnaps, in dem 'der Geist des Weines' ist, seit 1784 usw. Der Dunst des inflationär genutzten Geschwafels von Tradition und Geist wabert in den Reden des Parteitages, der zugleich damit die 'Deutungshoheit' und die Avantgarde zu sein beansprucht, deren Todfeind er stets dann sofort ist, wenn ihm etwas davon entgegentritt. Denn was wäre dieses 'avant' denn, wenn man es nicht im Sinne eines ganz unbestimmten 'vor' in einem unklaren zeitlichen oder räumlichen Sinn verstünde, sondern in einem jenseits dessen, was die abgenutzte Sprache eines postnihilistischen persönlichen Karrierismus repräsentiert, der sich in einer sprachlichen Suppe wälzt, deren Sinn er nicht begreift, sondern deren Repräsentant die Redner sind, soweit sie durch dieses Zeug hindurch nicht einfach den Willen zur Karriere repräsentieren, also vorsprachliche triebhafte Impulse, die sich des auf der trüben Oberfläche des stehenden Sumpf treibenden toten Materials bedienen um sich als das Schaf, das sie sind ins Trockene zu bringen?

Der 'Geist', den das Dekret einer an der Massentierhaltung von Nutztieren ausgerichtete 'wissenschaftliche Psychologie' so gut wie das, was an den Akademien als Studiengänge für 'Politik' oder 'Soziologie' bzw. 'Sozialwissenschaften', 'Ökonomie' firmiert, einfach abgeschafft hat, weil das Karrierepersonal ihn weder bei sich selbst noch anhand von Umfragen zu identifizieren vermag – als könne das so gehen – ist unbekümmert um die raumzeitliche Metaphorik, die meint, die Schatzkarte schon gezeichnet zu haben, auf der 'Indiana Jones' und seinen Ort fixieren zu können meint, um sogleich aufzubrechen zu dem Beutezug, der das 'Artefakt' in die Sicherheit des eigenen Besitzes bringt, indem man es seinen bösen und illegitimen traditionellen Hütern so gut wie den ebenso bösen Konkurrenten mit eher mehr als weniger nackter Gewalt abnimmt, unter deutlicher Bemühung ebenso prinzipiell kulturfeindlicher – 'Kultur', insofern diese als Ensemble soziokultureller Bestände verstanden wird, die ein Hindernis für den Rechtspositivismus der organisierten Gewalt und den prinzipiell unbegrenzten, sich absolut setzenden Verfügungs- und Kontrollwillen der in der Konsequenz totalitären Zweckabsicht der organisierten Gewalt darstellt, der nicht geduldet werden kann, natürlich immer im Namen des Fortschritts oder der unabänderlichen Notwendigkeit anderer Unausweichlichkeiten, die der Gewaltapparat bereits anderweitig bewirkt hat, mit der Konsequenz, dass nun Folgen eintreten, die das daraus Folgende dann als unvermeidlich erscheinen lassen – wie rassistischer Stereotype. Das macht die 'Äktschn', auf die am Ende alles hinausläuft.

IV.

Vielleicht sollte man fiktionale Rekonstruktionen einer parteipolitischen Herkunft entweder stillschweigend liquidieren oder gar nicht erst mehr konstruieren (Verzeihung: Re-Konstruieren, denn man folgt ja strengstens der Sache, um es von der Erfindung – direkt aus dem Blau des Himmels – ebenso abzusetzen wie von der zweckdienlichen Lüge.) Wie auch immer, folgt man der beobachtbaren Erfahrung, dann sehen die Regierungswechsel aufs Ganze gesehen so aus, dass die so genannte 'Rechte' jeweils den nächsten Schritt vorwärts tut in die fortschreitend intensiver werdenden Ausbeutung der Arbeitsvermögen der Nutztiere der Gattung Homo sapiens, während die so genannte 'Linke' jeweils sei es konsolidieren hilft, was ihrer Gegner gegen die Bevölkerungen vorgetragen haben, um sei es den nächsten Schritt vorzubereiten, oder ihm wenigstens vorzuarbeiten. Die jeweils von den einen oder den anderen angebotenen Kompensationen der offenkundigsten der destruktiven soziokulturellen Folgen dieses unaufhaltsamen Vormarsches in jeweils noch plünderbaren soziokulturellen (Rest-)Bestände ('Familienpolitik', 'Integration' des Populationsimports mit dem noch verbleibenden 'Rest der Bevölkerung', 'Arbeitslosenunterstützung' usw.) sind Oszillationen mit einer gewissen Indifferenz gegenüber der jeweils 'herrschenden' Fraktion der konkurrierenden Personalgruppen des industriell-politischen Machtapparats.

Der Lernprozess, den sie gemeinsam der Population auferlegen, verläuft jenseits und trotz, gegen oder an den Fraktionen des Wissenschaftsbetriebes vorbei, denn er steht unter dem auf Leben und Tod zu bewältigenden Zwang zum Überleben unter den so oder so gegebenen Konditionen. Was 'Wissenschaft' oft nur der Wissenschaftsförmigkeit' nach heißt, oder weil es eben als solches in einem Machtapparat institutionalisiert und als 'Studium', als Produkt angeboten wird, ist selbst Teil dieses Machtapparats, und im Großen und Ganzen seinen Mechanismen und seiner Dynamik unterworfen, ungeachtet der Tatsache, dass sich das unterschiedlich auswirken mag in der Physik (als Urknalltheorie z. B.) oder den de facto nicht (mehr?) existenten Humanwissenschaften, an deren Stelle die Wissensformen von der Verwertung und Züchtung, der Nutzung und Haltung der Tierart Homo sapiens getreten sind.

Vor diesem Hintergrund wäre die Lächerlichkeit der Parteitagsredner recht deutlich , das Weltbild (nicht nur) dieser 'Partei' (einer desorientierten Bande von Karrieristen und Bürokraten ohne jede substantielle Einsicht in den soziokulturellen Zusammenhang der Existenz des Menschen) sondern gerade auch der Führungspersönlichkeiten, die den barbarischen Ungeist repräsentieren, den ihre Gefolgschaft sich von ihnen vorsagen muss, damit es ihrer aller ist, als bloßer Flatus Vocis deutlich zu erkennen, die sich in der Anmaßung einer 'Avantgarde' zu imponieren versucht, aber mehr noch die 'Auszeichnung' durch den Apparat, der Teil dieser Gefolgschaft, dieses Ungeistes und dieser Anmaßung ist, als Organisationskonglomerat, das das von ihm in Anspruch genommene 'Volk' wie ein Krake umklammert, um es dazu zu bringen, um ein anderes Bild zu nutzen, die Gottesanbeterin seinerseits anzubeten, die sich anschickt und immer wiederholt, sich von seiner Lebenskraft zu nähren. Die ‘Parteien’ sind objektiv nur Agenten einer imperialen Gewalt, die sich der Politik und ihrer opportunistischen Oszillationen nur bedient, ohne dass sich im Wesentlichen Richtung und Impuls ändern, indem sie um eine ‘trajectory’ schwanken, während sich ihre ‘acceleration’ ändern mag, auch ohne eine Modifikation des ‘goal’.

Dieses ‘Verhalten’ als Ausweis einer Orientierung am ‘Fortschritt’ zu propagieren, und darauf dann sogleich die Selbstidentifikation als ‘Avantgarde’ aufzusetzen, verschiebt das Problem auf den gänzlich unspezifischen Sinn des Scheinbegriffs ‘Fortschritt’, zumal der unterhalb seiner ‘wissenschaftlichen’ Definition, die ihrerseits fragwürdig genug ist, frei austauschbar zu sein scheint mit seinen angeblichen Synonymen, unter denen so Heterogenes wie (‘soziale’) Veränderung, Reform, Wende, Erneuerung, Paradigmenwechsel bunt durcheinander gehen. Es gibt keinen anderen Fortschritt als den menschlicher Lebensverhältnisse in Richtung auf die festgehaltene Möglichkeit der Menschwerdung, und dies setzt auf auf einer verantwortlichen soziokulturellen Aufrechterhaltung bzw. Institutionalisierung des intergenerationellen Verhältnisses als dem übergreifenden strukturellen Problems der Geschichte der Daseinsverhältnisse.

Wie gesagt, sie wäre zu erkennen, wenn nicht die von ihnen  ausgehende reale Gefahr um so vieles größer wäre als die  prima vista als solche erscheinende Lächerlichkeit dieser Figuren, die man im Nachhinein als das am meisten imponierende an einer Vergangenheit durchaus strukturell ähnlichen Typus nur deshalb auffällig  finden mag, weil die mit ihnen verbundene Gefährlichkeit vergangen ist und den Betrachter der zu bloßen Abziehbildern verdünnten Erscheinungen des Ungeistes und der Barbarei nicht mehr zu erreichen vermag, es sei denn in der Form des Nachwirkens alles Geschehenen, dessen Teil und Resultat man jeweils selbst ist insofern man sich dieser Herkunft so wenig  zu entziehen vermag wie ihren Folgen, die man selbst ist, in dem sie auch durch einen selbst hindurch fortwirken, so wie in der Form der gesamten Lebensumgebung, die ihnen entsprang.  Insofern ist also von der Gegenwart zu sprechen, die wir sind, angesichts dessen es läppisch und hebephren ist, von dem, was gestern geschah zu plappern es sei ‘Geschichte’.

V.

Das wäre vorerst alles. Bleibt ein Trost, dass die Gemeinten davor geschützt sind, ernsthaft betroffen zu werden von diesen Ausführungen, insofern die im Internet weniger veröffentlicht als vielmehr als datierte Dokumentation versteckt sind. Denn darauf schient niemand zu kommen. Dass man Dokumentationen im Internet verstecken kann, indem man sie einfach dort ablegt und sie ihrem Schicksal überlässt. Dass es formuliert wurde ist das, was damit gemeint ist, nicht, dass sich daran sogleich eine phantasierte ‘Wirkung’ anschließt. Man kann sich das so vorstellen, dass man dies auch in einer Hütte in Alaska überlegt haben könnte, wo man lieber mit den Wölfen und den Bären zusammenlebt, statt in einer angeblichen ‘Gesellschaft’, ohne dass es sie anders gäbe denn in der Form eines Gefüges, das mit den Worten von Hobbes, wonach der Mensch des Menschen Wolf sei (homo homini lupus) sei, angesichts der Realität des Homo sapiens ein nicht nur blauäugiger, sondern ein riskanter Euphemismus, eine Fehleinschätzung des kannibalischen Monstrums homo – im Sinne der Biologie -- auf Kosten des lupus ist und seiner Abkömmlinge, wie sich die vermeintlichen Bestien der Fabel allesamt bei genauem Hinsehen inzwischen sämtlich als von der Ausrottung durch die in der Tat gefährlichste Bestie bedroht sehen, die diesen Planeten jemals bevölkert hat. Man mag sich hier am Schicksal aller ‘Killerviren’ orientieren: Sie sind so selten und werden von den Mechanismus der Selbstkalibrierung des Lebens genau genommen sofort kassiert, indem ihr durchschlagender Erfolg und vor allem gerade dieser für sie selbst letal wird, indem er sie ausrottet. Mit Rücksicht auf den lauthals angekündigten Anspruch auf die ‘Deutungshohheit’ kann man noch Folgendes sagen: Man erinnere sich an die Formulierung:

“Die Theorie wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift.”

Es bedarf einer erhöhten Aufmerksamkeit zu bemerken, dass diese Formulierung mehrdeutig ist und nicht korrekt formuliert, wenn man das Gemeinte betrachtet, nämlich die Überlegung, dass ein gedankliches Gebilde, wenn es die Menschen erreicht, eine Wirkung haben kann, die zu erzeugen diese ohne sie nicht bewirken würden oder könnten. Gemeint ist also genau genommen das Umgekehrte: Dass die Theorie, wenn die Massen sie ergreifen, sich zu eigen machen, ihnen als Orientierung dienen kann für die Erzielung einer solchen möglichen Wirkung, zumal dann, wenn diese sich auf ihre eigenen Lebensverhältnisse bezieht.

Tatsächlich ist aber inzwischen gang und gäbe, dass immer neue Theorien, vorab alles, was unter den verschiedensten Titeln in der Form der ‘Wissenschaft’ auftritt und höchsthierarchische Lizenz und Unterstützung hat, vorgibt sich mit dem Menschen zu befassen, oder gar, seine Sache zu betreiben, die Massen tatsächlich ergreift, packt mit den Mitteln einer als Bewusstseinsindustrie bis in das Herz der einmal als Institutionen der Bildung und Erziehung verstandenen Einrichtungen hinein sich erstreckenden Maschine zur massenhaften Herstellung von Bewusstseinsverfassungen für die verschiedensten Zwecke Zwecksetzungen heteronomer Gewaltverhältnisse von immenser Organisationsgewalt um sie für Zwecke zurechtzustellen, die den derart Ergriffenen meist vollkommen fremd und auch unzugänglich sind.

Das gilt in gewisser Weise ja sogar für die ‘Theorie’, die auf eine durchaus vergleichbare Weise ergriffen wurde von den Kräften der gegen die Populationen organisierten Gewalt und dann dazu beizutragen hatte, dass sie als wissenschaftliche Hilfskraft der organisierten Gewalt die Massen ergriff, nicht zuletzt indem sie sie im angeblich zwingenden Auftrag der ‘Theorie’ und in Verlängerung ihrer angeblichen ‘Logik’ aus dem Bereich der Theorie in den der Praxis aufeinander hetzte, indem sie sie dazu zwang, im jeweils Anderen den Todfeind zu erkennen, den es zu vernichten gelten sollte, da Er es sein sollte, der dem eigenen Wohlergehen im Wege stehe, also indem sie sie dazu zwang immer schön nach vorne zu sehen, dorthin also, wohin die organisierte Gewalt sie zu sehen wies, damit sie nicht hinter sich sehen und die organisierte Gewalt zu erblicken, die sie mit Hilfe der Theorie ergriff um sie in ihrem Dienst zu vernichten.

Diese Praxis hat inzwischen nichts von ihrer Gewalt verloren, sondern nur von der unmittelbaren Erscheinung der Gewalt, ihrer Unmittelbarkeit in der Form von Blut, Terror und Stacheldraht, Massenmord und Peitschenhieben, dies aber gerade und nur deswegen, weil sie an überwältigender Organisiertheit immens dazu gewonnen hat und vor allem die Form der ‘Theorie’ angenommen hat, die die Massen von der Wiege bis zur Bahre zumal in der Form der Verordnung des ‘lebenslangen Lernens’ als angeordneter postgesellschaftlicher und postsozialer allgemeiner Form erbarmungslos und so wirksam ergreift, dass das Umgekehrte, das einmal Gemeinte, dass die Massen die Theorie ergreifen, mittels deren sie ihre eigenen wohlverstandenen Interessen, das Interesse des Lebens durchsetzen gegen die organisierte Gewalt, die auch die Herstellung der Theorie beinahe restlos beherrscht, kaum mehr denkbar erscheint, oder wenigstens vorstellbar.

Während also die Theorie tatsächlich, im Dienste der organisierten Gewalt  die Massen tatsächlich ergriffen hat und unterworfen, ist das mit der Formulierung einmal Gemeinte: Dass die ‘Massen’ sich der ‘Theorie’ bemächtigen könnten oder wollten, die ihnen selbst als Mittel der Befreiung von der über sie in Theorie und Praxis gleichermaßen verfügenden organisierten Gewalt dienen könnte, indem sie zum Beispiel ihr Minister (Diener) würde, das erscheint unter den Umständen als das geradezu kaum mehr Vorstellbare, zumal angesichts des Umstandes, dass just dies das wäre, was am ehesten das material mit dem Sinn von ‘Deutungshoheit’ und ‘Avantgarde’ Verbindbare wäre, wenn man einmal den beschworenen Schatten einer vergessenen Geistesgeschichte der bürgerlichen Emanzipation aus den Fesseln der Adelsherrschaft und die ‘Geschichte der Arbeiterbewegung’ im Kontext der Entstehungsgeschichte der Wissenschaft und dem was sich als ‘Aufklärung’ damit verbindet, vorwiegend in der Form des verblassenden Gerüchts, von dem der Gegenwartszustand des Gefüge des Wissenschaftsförmigen als von seinem Gründungsmythos zu Unrecht (weiter) zehrt dafür in Anspruch nimmt, das Formulierte auf ein auf Vernunft bezogenes Gemeintes, auf ein ‘authentisches’ Motiv der Rede zu beziehen versucht.

Davon mag der Parteitag und mag der eine oder andere Redner träumen wenn er nicht nur simuliert. Aber eben das, was dann gemeint sein müsste, ist im Umkreis dieses Personalverbandes und seiner tatsächlichen Absichten, deren Pragmatik ja – unter Vermeidung des Ausdrucks ‘Pragmatismus’ – ausdrücklich im Namen eines wie auch immer verstandenen ‘Realitätsprinzips’ betont wird, aber als Gedanke offenkundig nicht verfügbar und nicht einmal in Reichweite des wenn schon nicht intelligiblen, des einer sich darin bekundenden Vernunft verfügbaren Gedankens, und auch nicht in der Reichweite einer sei es noch so blassen Ahnung, die als erstes den verwendeten und unablässig in Anspruch genommenen Terminus ‘Fortschritt’ präzisieren müsste, indem sie ihn seiner ebenso planen wie bewusstlosen Beschränkung  auf den Umkreis der Zwecksetzungen der organisierten Gewalt entziehen und in Richtung auf ein seinerseits präzisiertes Verständnis des Daseins von Menschen und ihrer Lebensverhältnisse (neu) bestimmt wird.

Davon ist aber nicht nur die unter dem Namen der ‘Sozialdemokratie’ notorische öffentlich wahrnehmbare Personalgruppe in einer Weise entfernt, die sich nicht als Maß in raumzeitlichen Begriffen angeben lässt, insofern geistige Verhältnisse so bestenfalls hilfsweise metaphorisch erläutert, aber nicht begriffen werden können, insofern der Geist vielmehr der Grund und die Quelle der Raumzeitlichkeit ist, die Menschen verstehen können. Die Differenz ist vielmehr eine, wie man richtig sagen muss ‘toto coelo’. Das ist zwar auch eine raumzeitliche Metapher, aber die, die eine Differenz zwischen grundsätzlich seiner Zugehörigkeit zu Unterscheidendem, und nicht einen bloßen (räumlichen oder zeitlichen) Abstand innerhalb eines Kontinuums bezeichnet.

 

abgeschlossen am 8. 12. 2011